Verliebt in eine Kriminelle von AliceNoWonder ================================================================================ Kapitel 1: Eine unaufhaltsam Leere ---------------------------------- Kim und ihr Freund Ron haben sich – wie beinahe immer – im Bueno Nacho zum Essen verabredet. Während die Rothaarige ihrem Freund und sein Haustier dabei beobachtet, wie die beiden einen Taco verdrücken denkt die Teeniesuperheldin über alles, was in letzter Zeit passiert ist nochmal nach. Innerhalb einer Nacht hat sich ihr ganzes Leben um hundertachtzig Grad gedreht. Drakken wollte die Welt mit Spielzeugrobotern vernichten. Natürlich schaffte es die Heldin ihn aufzuhalten, doch ihre Gefühle Ron gegenüber hatten sich verändert. Kim wusste schon immer dass ihr Freund in sie verliebt war, doch war sie sich dessen vorher nicht sicher gewesen. Die ganzen Abenteuer, die die beiden erlebt haben, alles was ihnen passiert ist und Kim hat die ganze Zeit nicht gemerkt, dass ihr Traummann direkt vor ihrer Nase ist. Kim muss über sich selber schmunzeln. Die ganze Zeit behauptet sie, dass sie einfach alles kann, aber ihr großes Glück finden, dass konnte sich nicht. Die Rothaarige lächelt leicht, als sie ihren Freund dabei beobachtet, wie der seinen Mund weit aufmacht, um den Taco mit einem Happs zu verdrücken. Doch bevor er zubeißen kann hält er inne und schaut Kim verwirrt an. „Alles okay, K.P.?“ Die Angesprochene schaut ihn mit leicht verliebten Augen an und steht auf, geht auf ihm zu, um den Blonden einen Kuss auf die Nase zu geben. „Du bist süß“, flüstert sie ihm leise zu und geht zur Kasse, um etwas für sich zu bestellen. Ja, Kim Possible hat immer das große Glück vor ihrer eigenen Nase gehabt und es nicht verstanden. Deshalb versteht die Teeniesuperheldin nicht diese Leer, welche sich in ihr befindet. Sie ist mit ihrem besten Freund zusammengekommen. Ron versteht sie besser, als jeder andere Mann es könnte. Auch wenn er ein bisschen tollpatschig ist, so weiß Kim, dass sie sich immer auf ihn verlassen kann. Niemals würde er sie betrügen oder ersetzen, dem ist sich die Rothaarige sicher. Müsse sie dann nicht unendlich Glücklich sein? Trotzdem fühlt es sich so an, als würde ihr etwas fehlen. Etwas das … Kim kann sich keinen Reim darauf machen. Ihr Leben läuft im Moment perfekt, gute Noten, Cheerleader Training, die bösen Jungs werden immer besiegt und sie ist endlich die Suche nach einem Freund los, denn sie hat den perfekten Mann. Und trotzdem irgendwas fehlt in ihrem Inneren. Kim scheint schon eine ganze Weile in Gedanken zu sein, denn erst als Ned sie an der Schulter berührt und fragt, ob sie noch was bestellen möchte erwacht die Rothaarige aus ihrer Trance. Sie schenkt Ned ein entschuldigendes Lächeln und entscheidet sich schließlich für ein paar Nacos mit Käsesoße. Schnell ist das Essen serviert und der Kellner setzt sein freundliches Lächeln auf und seinen Standartspruch: „Noch einen Muy bueno Tag.“ Mit dem Tablett in der Hand geht Kim wieder zu dem Tisch zurück an der Blonde sitzt und sie die ganze Zeit mit sorgsamer Miene beobachtet hat. „Geht es dir wirklich gut, K.P.?“ Die Angesprochene setzt ein freundliches Lächeln auf. „Natürlich. Alles gut“, versichert sie ihm. Kim möchte nicht, dass Ron über ihre wirklichen Gedanken Bescheid weiß. Sie weiß nicht wie er darauf reagieren würde. Vielleicht gäbe er sich selbst die Schuld. So was möchte die Teenieheldin lieber verhindern, deswegen behält sie ihre Gefühle zurück. Noch bevor Ron nochmal nachfragen kann, wird er von dem Piepen des Kimmunikators unterbrochen. Schon automatisch greift Kim nach dem kleinen Gerät und begrüßt ihren Computerkumpel Wade mit einem: „Was steht an?“ Dieser sitzt – wie üblich – an seinem PC und schaut in die Kamera, als er sich mit ihr Unterhält: „Kim Drakken hat schon wieder einen teuflischen Plan ausgehegt. Er ist in Japan, wo ein riesen Roboter nach dem neuen Spiel „Roboter on the world“ gebaut wird. Das Modell soll bei der erst Veröffentlichung eigentlich als Deko im Laden stehen“, erklärt der Schwarzhaarige schnell und tippt zwischendurch in die Tasten, um alles genau zu sehen. „Oh nicht schon wieder Roboter! Kann er sich nicht mal was anderes einfallen lassen?“, stöhnt Ron genervt aus. Kim widmet ihren Freund nur einen flüchtigen Blick, bevor sie sich wieder an Wade widmet. „Kannst du eine Mitfahrgelegenheit besorgen?“ „Nach Japan?“ Er schaut sie mit einem Lächeln an und sagt: „Schon erledigt“, während er gleichzeitig einen Knopf drückt. Kim lächelt auch leicht. „Bitte, Dankeschön.“ Dann steckt sie ihren Kimmunikator wieder in ihre Tasche. „Nun komm, die Pflicht ruft“, probiert sie ihrem Freund zu erheitern und steht schon auf. „Aber du hast dir gerade was zu essen nachgeholt. Können wir nicht erstmal aufessen?“, beschwert sich der Blonde. Kim verdreht leicht die Augen, dennoch muss sie Lächeln. Sie kennt Ron und weiß worauf sie sich eingelassen hat. „Keine Zeit. Nun komm.“ Um ihn zu überreden stellt sie sich neben ihm und gibt ihm einen Kuss auf die Wange. Ron scheint wieder neue Energie bekommen zu haben, denn von einem Moment auf den anderen steht er strotzend neben Kim. „Lass uns gehen.“ Er begibt sich in Richtung Ausgang, bevor er nochmal kurz umdreht. „Diese hier … nehmen wir mit.“ Mit den Worten schnappt sich der Blonde die Plastikschale indem die Nacos drin sind und begibt sich wieder nach draußen. Als hätte es Kim schon geahnt steht ein Flugzeug vor dem Lokal. Seine Hinter Klappe ist runtergelassen, als warte er nur darauf, dass die beiden einsteigen. Kim hält noch kurz Ron an der Hand fest. „Einen Moment“, sagt sie kurz und küsst ihn auf dem Mund. Schlapp lässt der Blonde die Arme nach unten baumeln, als er diesen erwidert. Ruffus, welcher sich in der Schale gemütlich gemacht hat, probiert nun einige Nacos zu retten, damit diese nicht auf den Boden fallen. Nachdem sich Kim von Ron löst, lächelt sie ihn an. „Wir schaffen das.“ Ron nickt freudestrahlend und mit neuer Energie betritt er das Flugzeug. Kurz entschuldigt er sich noch bei seinem Nacktmull Freund, welche ihm mit ein paar unverständlichen Lauten seinen Ärger preisgibt. Nur Kim bleibt etwas hinten zurück und folgt ihm mit etwas Abstand. Wie sie es sich gedacht hat: die Leere ist immer noch vorhanden. Noch immer kann sich die Rothaarige nicht vorstellen woher dieses Gefühl kommt und vor allem, warum es nicht verschwindet. Kapitel 2: Mit dem Kopf ins Geheimversteck ------------------------------------------ „Vielen Dank fürs Mitnehmen, Mister Chang“, bedankt sich Kim bei ihrer Begleitung mit ihrem typischen netten Lächeln. „Das ist das mindeste, was ich tun kann, nachdem du unser Videospiel wieder zurück gebracht hast“, antwortet ihr Mitfahrer mit einem freundlichen Lächeln. Kim winkt unbeeindruckt ab. „Das war doch keine große Sache.“ Zusammen mit Ron steigt sie aus dem Flugzeug aus und macht sich auf den Weg in das Geheimversteck zu schleichen. Wobei dies lediglich ein großes Gebäude ist, welches die beiden Helden mit einem Hacken erreichen. Natürlich ist auf dem Dacht des Gebäude ein Fenster, welches uneingeschränkt blick auf das Innere preisgibt. Die Rothaarige hat das Gefühl ein Déjà-vu zu haben. Unter ihnen befindet sich nicht mehr als ein Fließband, auf dem verschiedene Teile von einem Roboter zu einem großen Gebilde geführt werden. Männer in roten Anzügen hängen diese Teile dann an ihren vorhergesehenen Platz. Kim geht das Ganze zu leicht. „Als würden sie auf uns warten“, denkt die Teenieheldin misstrauisch. Ihr Freund kommt natürlich nicht auf die Idee. „Das ist leichter als gedacht“, sagt Ron mit einem naiven Lächeln und lehnt sich über das Glas. Augenblicklich gibt dieses unter seinen Gewicht nach. Kim kann gerade noch seinen Namen rufe und nach seiner Hand greifen. Die Rothaarige wird von seinem Gewicht mit nach unten in die Tiefe gezogen. Hektisch greift sie an ihre Hüfte, wo der Föhn mit dem Hacken ist. Sie bekommt das Gerät gegriffen, zielt und … bevor sie einen Schuss abfeuern kann, spürt sie den harten Boden unter ihrem Körper. „Wohl doch nicht so leicht“, stöhnt Ron schmerzerfüllt. Vor seinen Augen scheinen Sterne zu kreisen. Kim wirft ihren Freund einem verächtlichen Blick zu. Sie kennt Ron schon seit Jahren und auch seine Tollpatschigkeit. Die ganzen Jahre hat sie diese auch nicht gestört, im Gegenteil manchmal fand sie diese Charaktereigenschaft niedlich oder sie war nur kurz genervt von ihm, dieses Mal ist es anders. Das Verlangen Ron anzuschreien und ihn für ein „Trampel“ zu erklären kommt in Kim hoch, doch schafft die Rothaarige es nur aufzustehen und schon sind die beiden Teenager von einer Horde von Drakken´s Handlangern umzingelt. Wo seine Handlanger sind, da ist Shego natürlich auch nicht weit. „Verlaufen, Kimmy?“, fragt die Schwarzhaarige spöttisch und landet im gleichen Moment vor Kim´s Sichtfeld. Die Teenieheldin stemmt die Hände in die Hüften und schaut Shego ebenso überlegen an, wie die Schurkin sie. „Nicht wirklich. Wir haben nur was gefunden, was nicht euch gehört.“ Belustigt grinst die Schwarzhaarige die Heldin an und verschränkt die Arme vor der Brust. Sie lehnt sich leicht zur Seite, was Kim einen Blick auf ihre schöne Seite gewährt. „Dir gehört es aber auch nicht“, erwidert die Schurkin spöttisch. Für einen Moment scheint es, als wäre Kim in den Blick ihres Gegenübers gefangen zu sein. Diese grünen intensiven Augen, ihre schöne Taille und dazu dieser hautenge Anzug, der jede ihrer Vorteile noch stärker zum Ausdruck bringt. Kim kann es sich nicht erklären, doch schlägt ihr Herz schneller in Shegos Gegenwart. Die Nervosität kommt in ihr hoch, nicht die Art wo man sich unwohl fühlt, sondern im Gegenteil. Eine schöne wohlige Wärme und ihre Wangen nehmen bestimmt eine leicht rötliche Farbe an. Innerlich schüttelt Kim den Kopf. Wie kann es sein, dass Shego sie jetzt so fasziniert? Sie kämpft seit Jahren schon gegen sie, als Feindin, als ebenwürdige Gegnerin und gerade in diesem Moment hat Kim das Gefühl nicht mehr zu kämpfen. Dabei hat sie eine Mission und ihren Auftraggeber ein Versprechen gegeben. Etwas erleichtert ist deshalb die Teenieheldin, dass Drakken ihren Gedankengang unterbricht: „Und wir werden dir die Maschine auch nicht aushändigen.“ Mit einem fiesen Grinsen kommt der Doktor aus dem Schatten. Direkt neben einem riesigen Roboter, welcher noch nicht ganz fertig zu sein scheint, steht der Mann mit blauer Haut. „Diese Maschine ist mein neues Baby.“ Verliebt streicht der Schurke über den Fuß seiner neuen Maschine und küsst diese sogar. „Bah! Muss das sein Mister D.?“ Angewidert wendet Shego ihren Blick von ihrem Auftragsgeber ab. Nicht das erste Mal fragt sie sich warum sie überhaupt für ihn arbeitet. Leicht genervt von der „Romanze“ zwischen ihm und seinem neuen „Baby“ schaut Doktor Drakken Shego missbillig an. „Fangt sie ein!“, befiehlt er schlecht gelaunt. Leicht genervt verdreht die Schwarzhaarige die Augen und lässt ihr grünes Plasma erscheinen. Als der Blick der Schurkin wieder auf ihre Gegnerin fällt fängt sie an zu grinsen. Mit einem Satz stürzt sich Shego auf die Teenieheldin, welche es gerade noch so schafft nach hinten zu springen. Mehrere Radschläge nach hinten bringen Abstand zwischen der Heldin und der Schurkin. Herausfordernd schaut Kim die Schwarzhaarige an. Leicht zittern Kim´s Hände, durch ihre innere Nervosität, doch probiert die Rothaarige dieses zu unterdrücken. Im Moment muss sie ihre Gefühle unter Kontrolle halten. Diese Aufforderung lässt sich die Schurkin nicht zwei Mal geben und mit einem schnellen Schritt springt sie auf die Rothaarige zu. Ein heftiger Kampf entfacht zwischen den Beiden. Man sieht Shegos Plasmahänden viel nach Kim Schlagen, während sie jeden einzelnen gekonnt ausweicht, als wüsste die Heldin schon was Shego als nächstes macht. Schließlich haben die beiden schon Jahre lang gekämpft, deshalb ist sich Kim sicher, dass sie es schafft Shego auf den Roboter zu locken. Ron bleibt mit seinem Nacktmull Freund auf dem Boden. Mit einem schüchternen Lächeln schaut er die anderen Handlanger von Drakken an, welche sich einen Moment verwirrt anschauen, sich dann aber auf den Blondschopf stürzen, als wäre er ihr neues Fressen. Von Angst überwältigt zwängt sich Ron aus dem Getümmel von Armen und Beinen, auch als er aus dem Getümmel entkommen ist, sieht er die Handlanger immer noch – scheinbar – nach ihm greifen. Ein spöttisches Lächeln schleicht sich auf seinem Gesicht und sich selber ermuntert er mit einem: „Booyah.“ Deprimiert über die Dummheit seiner Handlanger wischt sich Drakken über das Gesicht. „Dahinten ist er. Ihr Idioten!“, muss der teuflische Wissenschaftler seine Männer anweisen. Augenblicklich hören sie auf zu kämpfen und schauen auf den gezeigten Jungen. Schnell sprinten die Jungs wieder auf Ron zu, welcher mit einem leisen Schrei vor ihnen davon läuft. Dabei fällt ihm Rufus aus seiner Hosentasche, welcher auf eine Art Schaltpult landet. Die Wachen scheinen den Nacktmull nicht zu bemerken – oder ignorieren ihn – und sie komplett auf Ron fixiert, laufen ihm hinterher. Mittlerweile hat sich der Kampf zwischen Shego und Kim auf dem Roboter verlagert. Breit grinsend greift die Schwarzhaarige ihre Gegnerin an. Sie findet den Kampf äußert amüsant und auch Kim ist zufrieden mit sich, auch wenn sie denkt, dass sie es so langsam beenden sollte. Was keiner der Anwesenden bemerkt ist, dass Rufus auf dem Schaltpult Ron hinterher schaut und wild darauf rumspringt, um auf sich aufmerksam zu machen. Dabei passiert es, dass der Nacktmull auf einen roten Knopf springt. Ein lautes Piepen ertönt und eine Sirene geht an, welche den Raum rot beleuchtet. „Was ist das?“, fragt Drakken den Gedanken laut aus, den in diesem Moment alle haben. Von einem Moment auf den anderen verstummen die Kampfgeräusche und jeder wartet darauf was als nächstes passiert. Der Roboter fängt an zu wackeln, wodurch Kim und Shego sich an der Maschine festhalten, um nicht runter zu fallen. „Start wird eingeleitet. Roboter ist fertig für den Auswurf“, ertönt eine metallische Stimme. Mittlerweile hat Ron seinen Freund wieder gefunden und ihn vom Schaltpult aufgesammelt. Drakken dagegen scheint außer sich zu sein. „Nein! Stoppt es!“ Den Blonden ignorierend, stößt der Doktor ihn zur Seite und drückt verschiedene Knöpfe, um den Start zu verhindern. Doch zu spät: Der Roboter wackelt immer stärker, die Decke wird durch einem Mechanismus geöffnet und das metallische Gehäuse fliegt in hohen Bogen durch die Luft. Kim und Shego halten sich noch immer an einem Loch, wo eigentlich der Arm hin sollte, fest und werden mitgeschleudert. Kapitel 3: Verloren in Japan ---------------------------- Wut steht in den Ausdruck von Doktor D. geschrieben, als er sich - nachdem der Roboter aus der Halle geschleudert wurde - zu den Unruhestifter umdreht. "Das war ein riesen Fehler", sagt er langsam und bedrohlich. Jedes einzelne Wort lässt er in seiner Zunge zusammen schmelzen, wie ein leckeres Eis. Ron, welcher nun versteht, dass er es dieses Mal richtig versaut hat, weicht ängstlich zwei, drei Schritte zurück. Wie bei einer freundschaftlichen Geste hebt er die Arme, um Drakken zu beruhigen. "Ganz ruhig. Ich wette sie kann fliegen. Wozu gibt es denn sonst diesen Knopf? Außerdem ist nicht nur Shego weg, sondern auch Kim. Wir sollten sie suchen gehen." Im Moment scheint der Schurke aber nicht an die junge Frau zu denken. Seine Gedanken kreisen immer noch um die Maschine, mit der er die Welt beherrschen wollte. Ohne ein Wort zu sagen, nur mit einem wütenden Gesichtsausdruck deutet Doktor Drakken in eine Ecke, in der sich ein geöffneter Karton befindet. Stroh und ein Metallteil sind aus diesem Kasten gefallen. Darauf steht in schwarzer Inschrift: "Flügel. Roboter all over the wold." Das Metallteil daneben scheint ein Flügel zu sein. Entweder ist der zweite noch im Karton oder Drakkens Handlanger haben gerade erst einen an der Maschine angebracht. Es ist egal welche der zwei Optionen zustimmt, weil der Roboter auch mit einen Flügel nicht fliegen kann. "Und wie soll er fliegen, wenn er noch keinen Kopf hat und deshalb niemand ihn das befehlen kann?!" Drakken schreit Ron wütend an. Im Inneren fragt der Doktor sich, wie so eine unterbemittelte Person mit Kim Possible zusammen sein kann. "Ähm ..." Den Blonden fällt darauf nichts mehr ein, weshalb er sich schnell umdreht und zum Ausgang läuft. Schnell weg, bevor Drakken noch vor lauter Wut einen Befehl erteilt. Tatsächlich findet Ron schnell den Ausgang, welcher nicht verschlossen ist. Die Handlanger schauen den Blonden verwirrt hinterher. "Sollen wir ihn einfangen, Boss?", fragt einer der Männer mit einem verwirrten Gesichtsausdruck. "Ich bin von Idioten umgeben." Ist Drakkens einziger Gedanke, als er sich umdreht und die Stelle anstarrt an der bis vorhin noch seine Maschine gestanden hat. "Nein er ist es nicht Wert." Dennoch schwört sich Drakken im Inneren Rache gegenüber Kim Possible, dass sie es wieder geschafft hat seinen Plan zu vereiteln. Zur gleichen Zeit fliegen Kim und Shego in einem hohen Bogen durch die Luft. Die Teenieheldin weiß nicht wo sie landen wird, jedoch möchte sie auch nicht so lange darauf bleiben, um es herauszufinden. Trotz des Fahrtwindes schafft es die Rothaarige nach ihren Föhn zu greifen und peilt die Ecke eines Hauses an. "Ach und mich willst du hier lassen? Tolle Heldin", ertönt Shegos spöttische Stimme direkt neben ihr. Kim verdreht genervt die Augen. Sie kann sich besseres vorstellen, als ich Rivalin zu retten, doch hat Shego nicht Unrecht. Also legt die Rothaarige der anderen einen Arm um die Hüfte, weil sie nun keinen Halt hat muss alles schnell gehen. Die beiden Frauen drücken sich von dem Roboter weg und sehr schnell setzt die Schwerkraft an. Kim hat keine Zeit um viel zu zielen, sondern drückt gleich den Abzug in der Richtung des nächsten besten Gebäudes. Zu ihrem Glück bekommt dieser an einer Kante Halt und fällt auch nicht runter. Der Hacken schafft es das Gewicht der beiden Frauen zu tragen und irgendwie schaffen diese es gleichzeitig oben anzukommen. Auch wenn es für Kim Kräfte zerreißen war Shego auch irgendwie nach oben zu bringen, so wollte die Heldin kein Risiko eingehen und Shego zuerst hochklettern lassen. Wer weiß ob die Schwarzhaarige oben nicht den Hacken runter geworfen hätte, während Kim noch am Seil baumelt. Erschöpft schnaubend kommt Kim oben an und atmet tief ein und aus. Shego hat sich schnell aufgerappelt und steht neben der Teenieheldin, wartet darauf dass die Rothaarige sich endlich erheben wird. "Du hättest mich auch zuerst hochklettern lassen können. Dann wärst du nicht so erschöpft", bemerkt die Schurkin. "Damit du ... mich hättest fallen gelassen? ... Nein", antwortet die Heldin schnaubend. Es stört sie, dass sie scheinbar nicht mehr so viel Kraft zu habend scheint. Oder vielleicht ist Shego schwerer geworden, wodurch sie sich mehr anstrengen musste. Genervt verdreht Shego die Augen. Die Schwarzhaarige wusste schon das Kim ihr nicht trauen wird, doch die Worte zu hören verletzt ihr nun doch einen kleinen Stich im Herzen. Aber Shego wird nicht Kim ihre Gefühle gestehen und der Heldin sagen, dass sie sie verletzt hat. Das wäre Schwach und Shego wird keine Schwäche zulassen. "Wir sollten nach unten gehen", bestimmt Kim schnell und richtet sich auf. Von ihrer Erschöpfung ist keine Spur mehr. Stattdessen gehen die beiden durch eine kleine Tür, von der aus sie ins Treppenhaus gelangen und schnell nach unten kommen. Die Bewohner dieses Hauses bekommen von den Eindringlingen nichts mit. Viel zu schnell und leise schleichen sich die beiden aus dem Haus. So kommt es das sie sich innerhalb von Sekunden auf dem Bürgersteig stehen. Wolken bedecken den Himmel und nur spärlich dringt die Sonne zwischen die Decke auf die Erde. Die Luft riecht nach einer Mischung aus Abgase und Schweiß. Eine widerliche Mischung dazu kommt der Trubel, der auf der offenen Straße herrscht. Menschen bewegen sich schnell und flüssig von einer Seite zur anderen. Niemand scheint auf andere zu achten, als hätte jeder einen wichtigen Termin. Sowohl Kim, als auch Shego fallen aus dem Bild. Wobei Shego mit ihrem schwarzen Haare sich besser einfindet und lediglich die Größe und ihre Gesichtsform sie als Touristin bemerkbar macht. Bei Kim ist das auffälligste, die roten Haare, die in Japan genau wie blond nur gefärbt zu finden sind aber niemals naturell. "Hier lang!", ruft Shego und greift nach Kims Handgelenk, um die Heldin hinter sich her zu ziehen. Reflexartig reißt sich Kim von der Schurkin los und bleibt trotzig stehen. Die Stelle an der Shego sie berührt hat kribbelt noch immer, warm und wohlfühlend. Oder ist das nur Einbildung? "Als ob ich dir folge. Dir kann man nicht vertrauen", erklärt die Rothaarige ihr Verhalten. Kaum hat sie die Worte über die Lippen gebracht bemerkt sie ein schlechtes Gewissen in ihr hochkommen. Für einen Moment zeigen Shegos Augen Schmerz, doch hat sich schnell wieder eine Maske über die Schwarzhaarige gelegt. "Hast du eine bessere Idee, wo es lang geht?" Spöttisch ziehen sich ihre Mundwinkel zu einem Lächeln. Natürlich hat Kim keine bessere Idee. Wie soll sie auch? Sie war zuvor nur einmal in Japan und da hatte sie keine Möglichkeit für eine Salzingtour. Dementsprechend hat sie keine Ahnung wo sie sich befindet und wie sie wieder zu Ron kommt. ... Der Gedanke an ihren blonden Freund verschafft ihr das nächste schlechte Gewissen. Sie fühlt sich weiter von ihm entfernt, als sie es jemals war. Selbst wo er in Norwegen gelebt hat, hatte sich Kim nicht so einsam gefühlt. Dabei soll sie doch glücklich mit ihren Kindheitsfreund sein. Lang ersehnte Gefühle sind in ihr erweckt worden und ihr Leben hat eine schöne Wendung genommen. Jedoch fühlt es sich jetzt für Kim so an, als wären diese schlummernden Gefühle nur Placebo gewesen. Was hat sich nur verändert? Nie hat sie sich eine Beziehung mit Ron vorgestellt, er war für immer ihr bester Freund seit der Kindheit, demnach können sich ihre Vorstellungen auch nicht enttäuscht geworden sein. Und dennoch, Kim hat das Gefühl durch ihre Unsicherheit ihre ganze Beziehung zu Ron kaputt zu machen. Das einzig und allein nur weil irgendwas in ihrem Inneren zu fehlen scheint. Kapitel 4: Verlagen ------------------- Die ganze Zeit folgt Kim mit gesenktem Kopf der Schurkin. Ihre Gedanken kreisen um ihre Gefühle, um Ron und diese Leere in ihr. Kim ist sich bewusst, dass sie mit den Blonden reden sollte. Schließlich macht das eine gute Beziehung aus, doch wenn sie sich nur vorstellt wie ihr Freund reagieren würde, dreht sich ihr Magen um. Kim kann das Schauspiel vor ihrem inneren Auge genau sehen. Die beiden Teenager stehen in der Küche. Ron wartet geduldig, während Kim immer noch schüchtern die Worte zusammen sucht, mit der sie ihre Gefühle am besten beschreiben kann. "Ron ... Ich ... Du bist ein toller Freund und ich liebe dich" - jedenfalls glaubt sie das - "doch irgendwas ist komisch ... Ich ... Es fühlt sich nicht richtig an." Und dann kommt das wovor Kim am meisten Angst hat. Er schaut sie fassungslos an und wird wütend. Er beschuldigt sie, dass sie ihm nur was vorgespielt hat, fragt sie ob sie jemals was in die Richtung gefühlt hat und schließlich geht es in eine Depri-Phase, in der Ron seinen Kopf auf den Tisch legt und sich selbst bemitleidet, dass er doch niemals eine Freundin bekommen wird, dass es ein wunderschöner Traum wäre wenn gerade Kim Possible ihn wirklich lieben würde. Wörter, die Kim nicht hören möchte und die ein schlechtes Gewissen in ihr zum Vorschein bringen. Sie möchte ihren Freund nicht verletzen und trotzdem weiß sie, dass sie so auch nicht leben kann. "Hey hörst du mir überhaupt zu?" Jemand fasst Kim an der Schulter und rüttelt sie leicht. Die Stimme hört sich weiblich an, bekannt und irgendwie ... lieblich. Benommen dreht Kim ihren Kopf zu der Stimme um. Shegos grüne Augen schauen sie eindringlich an. Augenblicklich fängt Kims Herz an schneller zu schlagen und sie spürt die Röte in ihre Wangen schießen. Ist das aus Scharm, weil sie nicht aufgepasst hat oder ... da scheint noch ein anderes Gefühl zu sein. Eine Sehnsucht, wie sie dachte, dass sie die auch bei Ron hatte. Ein wohliges Gefühl, wenn Shego bei ihr ist und doch möchte sie es nicht wahr haben. Shego ist ihre Erzfeindin und Ron ihr Freund. Schon allein wegen dieses Status kann Kim doch keine Gefühle für Shego entwickeln. Und trotzdem warum fühlt sie sich mit ihr verbunden? "Erde an Kimy. Ist sie noch am Leben?" Dieses Mal hat Shego sich vor ihr gestellt und schaut sie eindringlich an. Diese grünen Augen ... Wärme durchflutet ihren Körper. Ein bestimmter Drang kommt in ihr hoch, dem sie widerstehen muss. Wie unter Hypnose fällt es ihr nur sehr schwer den Blick von Shego zu nehmen. Sie weicht einen Schritt zurück und drückt die Arme der Schwarzhaarigen von ihrer Schulter. "Mir geht es gut. Lass uns weiter", sagt Kim bestimmt und geht an die Schurkin vorbei, um ihren Weg fortzusetzen. Einen Moment verharrt die Schwarzhaarige in dieser Position. Dass sie von Kim abgewimmelt wurde gefällt ihr nicht, vor allem weil sie nett zu ihr war. Und doch hat sie gleichzeitig ein Gefühl in sich. Nicht das der Verbundenheit, welches sie schon länger fühlt. Vielleicht ist es auch eine Art Vorwarnung, dass die beiden bald nicht mehr alleine sein werden, sondern jemand bekanntes dazu trifft. Schon seit längerer Zeit hat Shego sich einen Plan ausgedacht, den sie Kim mitteilen möchte. Die Tatsache, dass sie von Drakken und ihrem Helfer getrennt sind, ist für die Schurkin ein Zeichen, dass sie Kim den Vorschlag unterbreiten soll. Jetzt heißt es: jetzt oder nie. Mit schnellen Schritten eilt Shego auf Kim zu. Durch die Menge fällt ihr rotes Haar auf, wie ein bunter Vogel. Mit einer fließenden Bewegung ist Shego bei Kim angelangt, legt ihre Hand auf die Schulter der Heldin und dreht diese zu sich um. Mit der anderen Hand drückt sie die Rothaarige an die nächst beste Wand. Ihre ganze Bewegung funktioniert auch ohne gegen einen Bewohner der Stadt zu stoßen, auch stört die beiden Frauen niemand. Überraschend zieht Kim die Luft ein, als Shego sie gegen die nächste Wand drückt. "Wa ...", will sie die Schwarzhaarige anweisen, doch bevor sie den Satz zu Ende sprechen kann hat Shego sich schon zu ihr vorgebeugt. "Ah, Ah, Ah. Ganz still, Kimy", weist Shego die Heldin an. Sie kommt der Rothaarige mit ihrem Gesicht ganz nahe. Kim spürt Shegos Atem auf ihre Lippen und die Hände auf ihren Armen, um sie energisch festzuhalten. Die ganze Situation lässt sie in eine Starre verharren, keine schlechte. Sie fühlt sich gut an, warm und gleichzeitig erregend. Kim spürt die Wärme in ihrem Kopf, der diesen wieder rot anlaufen lässt. Und gleichzeitig ist sie unsicher was Shego vorhat. Sogar Ron dringt für einen Moment nicht in ihre Gedanken. Sie spürt nur noch die Schwarzhaarige vor sich. Shego begutachtet Kim genau und lächelt leicht, als sie ihren Blick sieht, dass sie die Heldin scheinbar unter Kontrolle zu haben scheint. Dennoch drückt sich Shego mit ihrem Körper gegen den der Rothaarigen. Shego spürt die Wärme, welche von ihrem Gegenüber ausgeht, schön und wohlfühlend. Ein Gefühl, welches sie für immer spüren möchte und sie hofft, dass Kim das gleiche fühlt. "Du fühlst es doch auch", fängt Shego an und lächelt sie selbstbewusst an. Für einen Moment fühlt die Heldin sich ertappt, als hätte ihr Gegenüber ihre Gedanken gelesen. "Dich vollkommen fremd in dieser Welt, als würdest du da nicht hingehören. Du bist es doch auch satt immer zu kämpfen. Wie wäre es wenn wir beide durchbrennen?" Breit grinst Shego Kim an und beobachtet ihre Reaktion genau. Im ersten Moment ist Kim erleichtert, dass Shego ihre Gefühle doch nicht zu wissen scheint. Doch muss die Heldin stutzen. Shego möchte eigentlich nicht mehr kämpfen? Sie kann es verstehen, doch hat sie niemals daran gedacht aufzuhören. Kim kann nicht weiter denken, denn sie wird unterbrochen. Shego drückt ihren Körper weiter gegen den ihren. Wärme durchflutet sie. Sie merkt, dass es ihr gefällt. Doch unternimmt Shego noch eine Sache, die Kim in eine Art Rausch verfallen lässt. Die Schurkin drückt ihr Knie leicht zwischen ihren Beinen. Die Heldin spürt Shegos Oberschenkel an ihr und sie weiß genau was ihr Gegenüber berühren würde, wenn beide keine Kleidung anhaben. Dazu kommt das wissende Lächelnd der Schwarzhaarige, dass zeigt wie viel Vergnügen es ihr bereitet. Kim kann noch nicht Mal wütend sein. Erregung durchflutet ihren Körper, wie eine Süchtige lechzt sie nach mehr und doch wird sie ihrem Gegenüber nichts verraten. Noch immer steht ihr eins im Weg: ihr Gewissen. Kim weiß genau dass es nicht sein kann. Sie und Shego werden keine Zukunft haben können. Als Schurkin und Heldin, das ist zum Scheitern verurteilt. Und doch fühlt sich ihre Berührung so gut an. Kim spürt, wie sie lediglich unter Shegos Berührung zerfließt, wie Eis in der Sonne. Jemand zerrt Shego an der Schulter und dreht sie um. Worte auf einer anderen Sprache werden gesprochen und unterbrechen die beiden grob. Kim ist sich nicht sicher ob sie erleichtert sein soll oder enttäuschen, als Shego sich zu dem Störenfried umdrehen muss. In ihren Inneren verlangt sie nach mehr, nach einer Berührung, die so schön ist, dass man das Gefühl hat im Himmel zu sein. "Wie war das, Opa?" Wütend entzündet Shego ihr grünes Plasma in der Hand und hat sich zu dem Bewohner umgedreht. Ein älterer Japaner mit Glatze und Buckel, welcher vorhin noch mit seinem Gehstock geschwungen hat, reißt nun vor Angst die Augen weit auf, vor Shegos Plasma. Er weicht zurück und macht sich ganz klein. Ein leises: „Gomen“, ist zu hören, bevor er fluchtartig das Geschehen verlässt. Die Schwarzhaarige schaut ihn noch genervt hinterher. Jetzt wurde die Stimmung kaputt, doch soll sie auch nicht wieder kommen. Als hätte Shego schon was geahnt sieht sie einen Blonden Kopf zwischen der Menge hervorstechen. Dazu ein bekanntes Gesicht und die Schurkin weiß, dass es der Helfer ist. "K.P.!", ruft Ron durch die Menschenmenge, als er seine Freundin erblickt und winkt. Die Regung kehrt langsam wieder in ihr zurück und sie geht zur Seite, um ihren Freund zusehen. Sofort lächelt sie leicht, obwohl ihre Augen immer noch abwesend aussehen. Langsam macht sie sich auf den Weg, um den Blonden entgegen zu gehen. Endlich können die beiden nach Hause gehen. Doch schafft Kim nur zwei Schritte, als sie spürt, wie sie jemand am Arm packt. Shego hält sie fest. Intensiv schaut sie der Heldin in die Augen: "Ich werde eine Woche im Grand Hotel warten. Danach wirst du mich nie wieder sehen", sagt sie ernst. Kim weiß nicht was er dazu sagen soll. Ihre Augen weiten sich, sie reißt sich von ihr los und geht langsam zu ihrem Freund. Trotzdem bleibt ein taubes Gefühl zurück. Kapitel 5: Quälende Gefühle --------------------------- Deprimiert seufzt Kim aus. Die Teenieheldin ist gut zu Hause angekommen und hat sich gleich in ihr Zimmer verbarrikadiert. Mit ihren Armen umschlingt sie ein Kissen, welches sie fest an ihrem Körper drückt und zwischendurch benutzt, um darein zu schreien. Jetzt liegt sie einfach mit den Rücken auf ihrem weichen Bett und starrt die Decke an. Ihre Gefühle scheinen Achterbahn zu fahren und zu viele Gedanken schwirren ihr durch den Kopf. Mittlerweile hat Kim rausgefunden woher diese Leere kommt und wie sie diese fühlen kann. Doch spielt ihr Gewissen dabei nicht mit. Immer wenn die Rothaarige ihre Augen schließt sieht sie Shego vor sich, auch wenn sie die Augen offen hat kann sie die Schwarzhaarige sehen. Kim weiß genau, dass sie Gefühle für die Schurkin entwickelt hat, doch aus mehreren Gründen gefällt ihr das nicht. Shego und Kim leben in verschiedenen Welten. Sie ist eine Heldin, während die Schwarzhaarige ihre Erzfeindin ist. Die Liebe zwischen den beiden würde niemand akzeptieren. Dazu kommt noch Ron ... Kim möchte ihren Kindheitsfreund nicht verletzen, doch fühlt sie sich unglücklich in der Beziehung mit ihm. Es ist nicht so, als mag sie Ron nicht. Nein, es fühlt sich nur nicht richtig an. Vor ihrem inneren Auge sieht Kim, wie Shego sie an die Wand gedrückt hat. Die Schurkin hat ihren Busen gegen den ihren gedrückt und ihr Knie gegen ihre Intimsphäre gedrückt. Wieder durchflutet Kim die gleiche Wärme, die sie vorher schon gespürt hat. Auch spürt sie das gleiche aufregende Kribbeln. Genau dieses Gefühl ist für sie richtig. Kim muss sich eingestehen, dass zwischen ihr und Ron nichts mehr läuft. Dafür leuchtet die Flamme der Erregung zwischen ihr und Shego hell. Frustriert stöhnt sie wieder in das Kissen. Wie soll sie Ron das nur klar machen? Und vor allem wie können sie und Shego eine Zukunft haben, wenn sie so unterschiedlich sind? Die Worte der Schwarzhaarigen fallen Kim wieder ein. Shego wartet eine Woche im Grand Hotel auf sie und dann werden die beiden sich nie wieder sehen. Soll das heißen, dass Shego so oder so ein neues Leben anfängt? Ist es der Schwarzhaarigen wirklich egal, ob Kim dabei ist oder nicht? Der Gedanke daran, dass Shego nicht mehr da sein wird macht sie traurig. Wenn Kim weiß, dass sie Shego nie wieder sehen wird, breitet sich wieder diese Leere in ihr aus und die Rothaarige fühlt sich verloren. Ein Gefühl, welches sie nicht haben möchte. Trotz der ganzen Gefühle ist Kim sich unsicher, was sie nun als nächstes machen soll. Wenn sie an Ron denkt, wird ihr Herz schwer und sie fühlt sich schuldig. Gibt es keine Möglichkeit, um ihn nicht zu verletzen und gleichzeitig glücklich zu werden? Wie gerne würde Kim mit jemandem über ihre Gefühle sprechen, doch wer kommt in Frage? Ihre Freunde und Verwandte kennen Ron und Shego, wenn auch die zweite nur vom hören. Sie werden sie für verrückt erklären und sie von diesem Plan abhalten wollen. Ihre Eltern sehen in Ron schon ihren zukünftigen Schwiegersohn. Mit dieser Wahl sind sie zufrieden. Monic würde sie für verrückt erklären und wäre sauer. Wade ist auch keine Option, schließlich kennt er die beiden gut. Was kann Kim nur tun? Verzweifelt dreht sich Kim auf die Seite, um etwas anderes anzustarren, als die Decke. Ihr fällt nur eine Person ein mit der sie reden kann. Eine, die ihre Gefühle vielleicht versteht und auch helfen kann. Selbst wenn diese Person auch nicht neutral ist, sondern eine Meinung hat. So ist sie die beste Alternative, mit der Kim über ihre Lage sprechen kann. Schließlich kann es sein, dass Kim ihr Leben mit dieser Person verbringen wird. Das Kissen legt sie ordentlich wieder auf ihr Bett. Aus ihrem Kleiderschrank holt sie frische Kleidung, die sie anzieht. Einen Moment überlegt die Heldin, ob sie ihren Kommunikator mitnehmen. Auf der einen Seite würde er nur stören, doch wenn Wade sie nicht erreichen kann wäre es zu auffällig, weshalb sie das Gerät einpackt. Fertig läuft sie nach unten. "Ich bin noch raus! Bis später", ruft sie ihren Eltern zu und läuft nach draußen. Kim hat keine Lust sich viel mit ihnen zu unterhalten und eine vernünftige Ausrede einfallen zu lassen. "Okay ... Sei aber pünktlich zu Hause!", ruft ihre Mutter ihr noch hinterher. Zwar hört die Heldin noch die Worte, doch würde eine Antwort ihre Mutter nicht mehr hören, weshalb sie ihren Weg zum Grand Hotel vorführt. Die Eingangshalle ist prächtig gestaltet. Sie ist riesen groß. Ein Springbrunnen befindet sich in der Mitte und an den Wänden hängen prächtige Bilder. Einige sind schwarzweiß und zeigen die Entstehung des Gebäudes. Auf dem Boden ist ein roter Teppich ausgerollt. "Entschuldigung. Ich suche nach Shego", lächelt Kim die Mitarbeiterin an der Rezeption an. Eine Mütze trägt die Heldin und ihre Haare sind zu einem Pferdeschwanz gebunden. Sie hofft nur, dass niemand sie erkennt. Einen Moment begutachtet die Dame an der Rezeption die Person vor ihr. Sie ist sich nicht sicher, ob sie was Böses will oder wirklich Kim Possible ist. Als sie sich für weder das eine noch das andere entschieden hat, tippt sie den gewünschten Namen in den Computer ein. "Stock 3 Zimmer 23. Das ist auf der rechten Seite", antwortet die Mitarbeiterin freundlich. Schnell bedankt sie Kim und sucht einen Fahrstuhl, um die gesuchte Tür zu finden. Nervös bleibt Kim vor dem Raum stehen. Jetzt ist sie sich nicht sicher, ob sie ihren Plan wirklich in die Tat umsetzen soll oder doch lieber nochmal umdrehen. Doch wie von selbst scheint ihr Körper zu entscheiden, als ihre Hand gegen die Tür klopft. Kims Herz schlägt schneller, als sie das braune Holz anstarrt. Hat Shego die Wahrheit gesagt oder ist es eine Falle der Schurkin? Jetzt kommen die Zweifel in ihr hoch und sie sagt sich, wenn sie jetzt schnell wegläuft kann Shego sie vielleicht nicht mehr sehen. Doch zu spät, die Tür öffnet sich schon. Kim bleibt nichts anderes übrig als abzuwarten, wer zum Vorschein kommt. Kapitel 6: Wenn das Versprechen gehalten wird --------------------------------------------- Mit einem verführerischen Lächeln steht Shego in der Tür. Wissend schaut sie Kim an, als hätte sie nie gezweifelt, dass die Teenieheldin zu ihr kommen würde. Nur leicht ist Shego bekleidet und Kim erhascht einen Blick auf ihrem wunderbaren Hintern. Die Schwarzhaarige trägt ein schwarz-grünes Höschen, mit dem sie ihr Kämpferoutfit treu bleibt, einen passenden BH dazu und ein schwarzer Seidener Stoff, der ihr locker von den Schultern fällt. Kim spürt wieder eine ähnliche Erregung, wie in Japan, als Shego sie an die Wand gedrückt hat. Langsam setzt sie einen Schritt vor den nächsten, um ihrer Bitte nachzukommen. Ihr Herz schlägt schneller vor Aufregung, sie ist nervös was passieren wird. Ron schleicht sich in ihren Gedanken und wieder hat sie ein schlechtes Gewissen, doch probiert sie ihn abzuschütteln. Sie muss mit Shego reden, wie es weiter geht, über ihre Gefühle. Da kann sie einen Gedanken an ihn nicht gebrauchen. Kim ist so in Gedanken versunken, dass sie nicht bemerkt, wie Shego ihr ein Sekt Glas hinhält. Die Schurkin lächelt verführerisch, beinahe freundlich und mit abwesendem Blick nimmt Kim das Glas an. "Ich wusste, dass du kommen wirst", sagt Shego lächelnd und setzt sich elegant auf das Bett. Ein Doppelbett, am Ende der Wand. Es wurde von einer Mitarbeiterin ordentlich gemacht und sieht einladend aus. Mit einem verführerischen Lächeln deutet die Schwarzhaarige ihren Gast sich neben ihr zu setzen. Kim spürt wie ein roter Schimmer sich über ihre Wange legt, da ihr Wärmer wird. Nicht nur Körperlich, auch innerlich und nach kurzem Zögern geht sie Shegos Einladung nach. Immer wieder muss Kim sich ihren Plan in Erinnerung rufen. Einen Plan für Wörter, die sie Shego sagt hat sie nicht gemacht. Die Rothaarige ist der Meinung, dass sie schon die Richtigen findet, wenn sie sich auf ihr Gefühl verlässt. "Shego ... Der Grund warum ich hier bin ...", Ihre Stimme scheint plötzlich zu versagen. Es ist, als habe Kim einen Blackout und weiß nicht, was sie als nächstes sagen soll. Mit einem wissenden Lächelnd legt Shego die Rothaarige ihren Daumen auf die weichen Lippen. "Pssscht, ich weiß schon was du sagen willst. Du bist dir unsicher, weil du deine Freunde und Familie nicht zurück lassen möchtest." Kim ist überrascht über ihre Worte. Die Schwarzhaarige scheint sie besser zu kennen, als sie erwartet hatte. Shegos Berührung jagt ihr warme Schauer durch den Körper. Sie spürt, wie ihre Wangen einen stärkeren Ton annehmen und merkt, dass sie noch weniger einen klaren Gedanken fassen kann als sie es vorher schon hätte getan. Die Heldin öffnet ihren Mund, um etwas zu sagen, doch versagt ihre Stimme. Viel zu stark nimmt Shego sie ein, als hätte Amor sie mit seinem Pfeil getroffen ist sie der Schurkin verfallen. Als Kim merkt, dass ihre Stimme nicht wieder kommt und sie nur verständnislos Geräusche von sich gegeben hat, nickt die Heldin. Zufrieden lächelnd schaut Shego sie an. Es gefällt ihr, wie Kim unter ihren Fingern zu zerfließend scheint. Sanft legt die Schurkin ihrem Gegenüber die Hand auf die Wange. Ihr Herz schlägt schneller und Wärme breitet sich in der Schwarzhaarigen aus. Sie wusste, dass es das Risiko wert war einzugehen, dass Kim letztendlich doch kommen würde. Die Versuchung muss für die Heldin zu groß sein, als das sie ihr widerstehen kann. "Was also wollen wir dagegen unternehmen?", fragt Shego hypothetisch. In Wirklichkeit hat die Schwarzhaarige sich schon einen Plan überlegt, doch gefällt es ihr, wie Kim sie ansieht. So willenlos und begierig. Lächelnd beugt sie sich zu ihrem Gast vor, um mit ihren Lippen der Anderen immer näher zu kommen. Kim spürt die Erregung auf das Kommende. Nervosität und Wärme durchflutet die Heldin. Ihr Herz rast vor Vorfreude. Sie ist zu genannt von Shego, als das sie sich bewegen kann. Kim kann es nicht glauben, dass die Schurkin sie nur mit wenigen Berührungen so in den Bann ziehen kann, als würde die Schwarzhaarige sie fesseln. Shego beugt sich so weit zu Kim vor, dass sie ihre Lippen auf die der eigenen spürt. Ein loderndes Inferno entfacht in ihrem Körper und ein heftiges Verlangen nach mehr kommt in ihr hoch. Ron ist komplett vergessen. In diesem Moment dreht sich die Welt nur für Shego und Kim. Auch die Schwarzhaarige spürt das gleiche Bedürfnis, welches Kim hat. Ein Verlangen, dass sie all die Jahre zurückhalten musste und die Maske der kalten Schurkin aufrecht halten. Shego fühlt sie befreit, dass sie endlich ihre Fantasie ausleben kann, dass sie sich Kim gegenüber nicht mehr zurück halten muss und das möchte sie auch nicht mehr. Ein wilder, leidenschaftlicher Kuss entsteht zwischen den beiden und energisch drückt Shego Kim auf die Madratze. Es stört die Heldin nicht, dass ihr Gastgeber sich gierig auf sie stürzt, wie ein wildes Tier. Im Gegenteil törnt es Kim stärker an und sie verlangt nach mehr. Ein Stöhnen entweicht der Rothaarigen, als Shego sich an sie drückt, damit die beiden weiter auf die Matratze kommen. Schnell hebt Kim ihren Oberkörper, um der Schurkin dabei zu helfen. Zusammen drücken sich die Frauen in die Mitte der Matratze, ohne von ihrem Kuss abzulassen. Wild drückt Shego Kim wieder auf den Rücken. Die Schwarzhaarige löst den Kuss zwischen sich, um den Hals der Rothaarigen liebevoll und doch wild zu liebkosen. Noch ein Stöhnen dringt Kim über die Lippen. Sanft streicht sie Shego über die Haare. In diesem Moment haben die beiden alles andere Vergessen, Freunde, Familie, Partner. Lediglich sie beide scheint es in ihrer kleinen Welt zu geben und ein Verlangen, was beide schon so lange zurück gehalten haben. "Entspann dich", stöhnt Shego zwischen den Kuss, nicht weniger erregt, wie Kim. Shego küsst Kim immer weiter den Körper runter, sie hebt ihr Shirt, um an den Busen zu kommen, ihren Bauch und schließlich zieht sie Kim die Hose aus, um sich um ihre Intimsphäre zu kümmern. Schwer atmend und verschwitzt hat Shego Kim im Arm, während die Heldin sich an die Schurkin kuschelt. Beide Frauen sind nackt und nur mit einem seidenen Tuch bedeckt. Glücklich lächelt Kim in sich hinein. Vorher hat sie es sich nicht vorgestellt, wie es ist mit einer Frau zu schlafen. Noch weniger hätte Kim gedacht, dass diese Frau Shego sein wird, doch ist sie froh darüber. Sie hat gemerkt, wie sanft die Schurkin sein kann und was für eine gute Seite sie hat. Ein Erlebnis, was Kim nie vergessen wird. Doch schnell holen sie die alltäglichen Probleme wieder ein. Um mit Shego zusammen sein zu können, muss sie sich was einfallen lassen, damit sich ihre Eltern nicht allzu viel Sorgen machen und Ron. Wenn sie an ihre Freunde und Familie denkt, wird der Heldin schlecht. Sie kann ihren Eltern nicht sagen, dass sie mit ihrer Erzrivalin zusammen sein möchte und Ron kann sie auch nicht verlassen. Er wäre am Boden zerstört. Welche Möglichkeit hat Kim also? Was kann sie tun? Je länger sie darüber nachdenkt, desto stärker verfestigt sich ein Gedanke in ihren. Ihren Tod vorzutäuschen, wäre zu grausam, aber wenn sie vermisst sein würde. Sie würde noch leben, aber könnte mit Shego zusammen sein. Ihre Missionen sind immer gefährlich und sie ist immer in einem anderen Land, da wäre es kein Wunder, wenn irgendwas schief laufen könnte. Eine Idee, die klappen könnte, also entscheidet sich Kim Shego diese mitzuteilen. Sanft küsst die Schwarzhaarige die andere auf der Stirn. "Eine gute Idee. Ich hatte zwar gedacht, dass man deinen Tod vortäuschen könnte, aber das ist noch besser", lächelt sie. Zusammen beschließen die beiden einen Plan zu überlegen, um ihre Idee in die Tat umzusetzen und spät am Abend haben sie schließlich was ausgetüftelt. Mittlerweile ist es dunkel geworden und Kim muss wieder nach Hause, bevor sich ihre Familie zu viele Sorgen macht. Kapitel 7: Gespräch mit den Eltern ---------------------------------- Der Mond steht hoch am Himmel und erleuchtet den wolkenlosen Horizont. Schnellen Schrittes läuft Kim über die Gehwege, um nach Hause zu gelangen. Shego und sie haben zu viel Zeit miteinander verbracht. Die Teenieheldin möchte sich nicht ausdenken, wie ihre Eltern reagieren, wenn sie so spät nach Hause kommt. Kim bleibt nur zu hoffen, dass sie schon im Bett liegen. Das Glück scheint auf ihrer Seite zu sein, denn als sie ihr Haus betritt liegt dieses in der Dunkelheit. Katzenartig, schließt Kim die Tür und schleicht sich in ihr Zimmer. Schnell hat sie sich umgezogen und lässt sich erschöpft auf die Matratze fallen. Doch an Schlaf ist nicht zu denken, denn jetzt überfallen sie die Erinnerungen Flutartig. Alles was sie vorhin mit Shego getan hat wird ihr in diesem Augenblicklich bewusst und auch die Konsequenzen holen sie ein. Kim hat mit Shego geschlafen. Das ist eine Tatsache und kein Traum. Gleichzeitig heißt es, dass sie Ron betrügt hat. Ist es überhaupt Betrug wenn man es mit einer Person vom gleichen Geschlecht treibt? Kim kann diese Frage mit einem eindeutigen "Ja" beantworten, schließlich hat es ihr mit Shego gefallen. Es ist nicht so, als wurde Kim dazu gezwungen. Sie wollte es von sich aus und eigentlich bereut sie es nicht. Auch jetzt nicht. Sie hat ein schlechtes Gewissen, weil sie offizielle noch immer mit Ron zusammen ist. Und was sollen ihre Eltern von ihr denken? Sie sind bestimmt enttäuscht, darüber das sie nicht treu sein kann, darüber dass sie mit ihrer Erzfeindin geschlafen hat. Ein Alt, den sie als wunderschön gefunden hat. All diese Gedanken, die Überlegung wie ihre Freunde und Verwandten reagieren, sowie die Aufregung wegen des Plans sorgen dafür, dass Kim nicht einschlafen kann. Irgendwann muss die Rothaarige doch eingeschlafen sein, denn das Klingeln ihres Weckers reißt sie aus dem Schlaf. Es ist eines der wenigen Male, dass sie dieses Gerät verflucht und das erste Mal, dass sie ihn einfach ausstellt und sich wieder zur Seite legt. Aber Ruhe soll ihr nicht vergönnt sein, sehr schnell fällt ihr ein, dass sie sonst immer sofort aufspringt und nach unten läuft zum Frühstücken. Diese Dynamik schafft Kim jetzt nicht aufzubringen, aber wenigstens steht die Rothaarige erstmal auf und begibt sich ins Bad, wo sie sich einsperrt. Müde putzt Kim sich die Zähne und nimmt es nur schwach Wahr, dass sie sich im Spiegel begutachtet. Augenringe, in Größe wie von Pandas, zeugen davon, wie wenig die Teenieheldin gestern Nacht geschlafen haben und sollen sie daran erinnern, dass sie gestern Abend weggewesen war. Das rote Haar ist vollkommen zerrzaust und gleicht einem Urwald. Ihre Haut sieht nicht so schön aus, wie sonst immer. Kurz: Kim sieht aus wie ein Desaster. Ein Unfall, der am liebsten zu Hause bleiben möchte und doch zwingt sie sich zur Schule zu gehen. Fertig mit der Routine begibt sich Kim angezogen nach unten, um zu Essen. Selbst der Geruch von frischen Pfannkuchen kann ihre Stimmung nicht aufheitern. Kim hat nur einen Wunsch: wieder ins Bett. "Guten Morgen, Kimy", begrüßt ihr Vater sie mit einem breiten Lächeln. Sein fröhliches Gesicht wird sorgsam, als er seine Tochter erblickt, welche sich mit schlafen Schultern zum Esstisch begibt. "Was ist mit dir passiert?" Gähnend hält die Angesprochene die Hand vor dem Mund und murrt dann: "Bin gestern spät ins Bett gekommen. Die Mission war anstrengend." Auch wenn das nur die halbe Wahrheit ist, so möchte sie ihren Vater nichts erzählen. Ihre Mutter kommt zur Tür rein und schaut ihren Ehemann verwundert an. "Warst du nicht gestern Nachmittag schon zu Hause?" Eine Sache, die Kim vollkommen vergessen hatte. Wieder gähnt die Rothaarige. "Musste nochmal los." Irgendwie stimmte das auch. Schließlich war sie aufgrund ihrer Shegos Angebot los, welches ihr die Schwarzhaarige bei der Mission gemacht hat. Wieder werfen sich Mister und Misses Possible einen aussagekräftigen Blick zu. "Pass bitte auf dich auf, dass du dich nicht überanstrengst", erwidert Miss Possible dann liebevoll und umarmt ihre Tochter. Kims Blick ändert sich in Traurigkeit. Sie starrt ihr Essen vor sich an. Die Liebe ihrer Eltern lässt sie zweifeln. Möchte sie wirklich aus diesem Leben entfliehen und stattdessen ein neues mit Shego beginnen? Auch wenn es riskant ist, so weiß Kim das sie für die Schwarzhaarige mehr empfindet als für ihren Kindheitsfreund. "Mum, Das", fängt Kim an. Sie möchte einem Rat von ihren Eltern, doch wie soll sie anfangen ohne sich zu verraten? Verwundert schauen die Angesprochenen ihre Tochter an und warten geduldig darauf, dass Kim mehr erzählt. "Nur Mal Hypothetisch gesprochen: Eure Tochter bemerkt, dass sie nicht ihren Kindheitsfreund liebt. Nur hypothetisch gesprochen hat eure Tochter bemerkt, dass sie in eine Frau verliebt ist. Wie würdet ihr reagieren?" Zum dritten Mal werfen sich ihre Eltern einen aussagekräftigen Blick zu. "Ach Schatz", sagt ihre Mutter dann liebevoll und setzt sich neben ihr, um diese in den Arm zu nehmen. "Wir würden es akzeptieren und dich immer lieben, egal wen du liebst oder nicht." Natürlich wissen ihre Eltern, dass sie über ihre jetzige Situation redet. Was Kim ihnen aber nicht verraten hat ist, dass Kims Geliebte Kriminelle ist. Sie glaubt auch nicht, dass ihre Eltern dann noch so locker reagieren würden. Leicht lächelt Kim dennoch. "Danke", murmelt sie, doch hört das mulmige Gefühl in ihrer Magen Gegend nicht auf. Viel zu stark ist ihre Angst, wie ihre Eltern reagieren würden, wenn sie wüssten dass Kim in Shego verliebt ist. Schon öfters hat die Teenieheldin sich über die Schurkin beschwert, genau deswegen glaubt sie nicht, dass ihre Eltern sie dann noch lieben könnten. Sie würden sich bestimmt für ihre Tochter schämen. Eine Possible, die etwas mit einer Kriminellen anfängt, dabei könnte sie Ron haben, ihren Kindheitsfreund. "Hey Kim, alles in Ordnung bei dir?" Ihre beiden Brüder Jim und Tim betreten die Küche in ihrer Hand eine komische Apparatur. "Du bist gestern so komisch gegangen, als du nach Hause kamst." "Und hast geweint", stimmt Tim seinen Bruder zu. "Jim, Tim. Wieso ward ihr gestern Abend noch wach", möchte der Vater streng wissen. "Wir konnten nicht schlafen", erwidert Jim schnell, etwas zu schnell für ihre Eltern. Wieder wiederholt Mister Possible streng den Namen seiner beiden Söhne. "Ähm ... Wir müssen los", rufen die beiden im Chor und schnell laufen sie aus der Küche. Schließlich sollen ihre Eltern nicht wissen, dass sie noch lange an ihrem Apparat gebastelt haben. Doch können die beiden Erwachsenen das schon denken. "Ich gehe dann auch Mal", sagt Kim und zwingt sich zu einem Lächeln. Die Teenieheldin steht vom Tisch auf und begibt sich nach draußen. Noch immer fühlt sie sich schlecht. Der Gedanke daran, dass sie Ron gleich sehen wird und wieder einen auf verliebt machen muss, verursacht ihr Bauchschmerzen. Am liebsten würde Kim sich krank melden und so lange in ihrem Zimmer einsperren, bis Wade ihr sagt das Darkken wieder was vorhat. Kapitel 8: Träger Alltag ------------------------ Die Zeit vergeht schleppend, welche sich Kim in der Schule aufhält. Die Tage ziehen dahin, so langegezogen, wie Kaugummi. Jeden Tag wartet Kim aufs Neue, dass Wade sich meldet. Mit jedem weiteren Tag, der vergeht hat Kim das Gefühl, dass ihre Bauchschmerzen immer stärker werden und Übelkeit noch hinzukommt. Die Rothaarige weiß nicht, wie lange sie noch Ron anlügen soll, geschweige denn wie lange sie dies noch kann. Bei jedem Kuss den sie den Blonden erwidert muss sie an Shego denken. Wenn sie ihm ein Liebeskompliment macht, wünscht Kim sich, dass die Schwarzhaarige vor ihr steht. Bei all diesen Gedanken kann Kim es nicht mehr verleugnen. Sie hat sich in die Schurkin verliebt. Alle Gefühle die sie vorher für Ron hatte sind ... nicht mehr so, wie sie eins waren. Ja, sie mag ihn noch, jedoch nur als ein Freund, als ein guter Kumpel, ihr Sandkastenfreund. Aber mittlerweile kann sie sich nichts mehr Festes vorstellen. Dazu kommen die Zweifel, die mit jedem Tag stärker werden. Hat Shego sie vielleicht vergessen? Wollte die Schurkin sie nur für eine Nacht benutzen? Doch das kann sich die Teenieheldin nicht vorstellen. So ist Shego nicht. Eher hätte sie Kim an Drakken ausgeliefert oder sie selber vernichtet. Dann hätte Shego sie gar nicht gehen lassen brauchen. Auch wenn sich Kim sicher ist, dass die Gefühle echt waren, die sie in der Nacht gefühlt hat, so kann sie sich nicht absolut sicher sein, ob die Schurkin wirklich genauso gefühlt hat wie sie selber. Verschlafen öffnet Kim die Spind Tür, um ein paar Sachen in den Raum zu legen. „Wade!", spricht sie mit ihrem Computerfreund. Ihre genervte Stimme gleicht dem Brüllen eines Löwen. Der Computer wird angeschaltet und zum Vorschein erscheint ihr alter Freund. „Nein, heute wieder nichts Kim", sagt dieser schon sichtlich genervt und gleichzeitig besorgt von ihrer Erscheinung. Enttäuscht schlägt Kim die Tür wieder zu und schaut traurig den Boden an. Zu sehr ist sie in Gedanken versunken. Vor zwei Tagen hat die Rothaarige angefangen Wade danach zu fragen, ob Drakken wieder was ausheckt. Sie hat extra Shego aus ihrer Frage außen vor gelassen, nicht dass einer der beiden Freunde noch denkt, dass sie extra zu der Schurkin möchte. Dennoch so langsam weiß Kim nicht wie lange sie dass alles noch aushält. Ihr ist dauernd schlecht, sie bekommt kaum noch was zu essen runter und trinkt, um zu überleben. Dazu kommt noch, dass sie in der Nacht kaum Schlaf findet und mit ihrer Hygiene stand es auch schon mal besser. Man kann es nicht anders sagen, aber Kim ist ein sichtliches Frack. Natürlich fällt ihre Erscheinung auch ihre Mitschüler auf und von Bonnie bekommt sie nur dumme Sprüche zu hören, wofür Kim mittlerweile sich auch zu schwach fühlt, um sie zu kontern. Ron und Monique machen sich Sorgen um sie, doch lässt sie die beiden nicht an sich ran. Was soll sie ihnen auch sagen? Etwa dass sie mit Shego durchbrennen möchte, weil sie sie liebt und nicht Ron? Nein, das kann sie den Blonden nicht antun. Er würde am Boden zerstört sein. Wenn sie vermisst gemeldet wird, wird der Schmerz nicht ganz so groß sein, jedenfalls stellt Kim sich das so vor. „Okay, was ist los K.P.?" Wenn man vom Teufel denkt. Ron steht neben ihrem Spind und schaut sie eindringlich an. Geschwächt schaut Kim ihn aus den Augenwinkeln an. Sie möchte es ihm nicht sagen, doch glaubt sie, dass es so langsam an der Zeit ist. Auch wenn Shego nicht mit ihr zusammen sein möchte, so kann sie diese Fassade gegenüber Ron nicht lange aufrecht halten. „Ich meine du schläfst kaum noch und fragst Wade seit zwei Tagen ununterbrochen nach Drakken. Du musst mehr essen und dich wieder pflegen. Wo ist meine wunderschöne Freundin hin, die meint alles schaffen zu können, was ihr in den Weg steht?" Liebevoll lächelt er sie an und legt ihr einen Arm um die Schulter, um sie zu beschützen. Etwas zieht sich in Kims Magen zusammen. Sie hat das Gefühl sich wieder übergeben zu müssen. Ron ist so lieb zu ihr und dennoch kann sie das Gefühl angewidert zu sein nicht unterdrücken. Ein eiskalter Schauer läuft ihr über den Rücken. Es fühlt sich falsch an, Ron gegenüber und auch Shego gegenüber. Auch wenn die Schurkin scheinbar nichts von der Rothaarigen wissen möchte, jedenfalls macht sie nicht den Anschein. "Ich ...", will die Teenieheldin anfangen ihm zu erzählen was sie die ganze Zeit beschäftigt, doch bringt sie es nicht übers Herz. Sie kann sich genau vorstellen, wie Ron reagieren wird und das ist schrecklich. Auch wenn Kim nicht mehr diese Art von Gefühlen Ron gegenüber empfindet, so mag sie ihn immer noch sehr gerne. "Ich ..." Sie kann es nicht sagen. Stattdessen drückt sich Kim an ihn und presst ihre Lippen auf die seinen. Überrascht von dieser Geste verfällt Ron für einen Moment in eine Art Starre, doch schnell löst die sich und er erwidert den Kuss. Kim muss die Tränen zurück halten. Sie fühlt sich richtig mies. In ihrem Inneren scheint alles gegen diese Tat rebelieren zu wollen und doch schafft es nichts sie davon abzuhalten. Kim findet das Traurig, diese ganze Situation, einfach alles. Nachdem die beiden sich voneinander gelöst haben lächelt Ron seine Freundin an. "Und ich habe schon gedacht, dass du dich in Drakken verliebt hast. So oft wie du nach ihm fragst", gibt Ron schüchtern zu und kratzt sich verlegen am Hinterkopf. Kim muss ein nervöses Lachen unterdrücken und lächelt ihn stattdessen freundlich an. "Nein", sagt sie nur kurz. Noch etwas hinzuzufügen, wie: "Für mich gibt es nur dich", kommt Kim falsch vor. Sie möchte Ron nicht anlüge, dafür hat sie ihn zu gerne. Eine peinliche Stille kommt zwischen den beiden auf. Ron merkt dass etwas nicht stimmt, doch möchte er nicht nachfragen. Diese Stille wird abrupt unterbrochen, als Kims Kimunikator piept und sie schnell, mit einem "was steht an?", ran geht. Es ist Wade, der ihr - endlich - sagt, dass sich Drakken im Amazonas befindet und dort etwas vorhat. Kim atmet erleichtert aus. "Hast du eine Mitfahrgelegenheit?", fragt die Teenieheldin ihren Computerfreund. "Schon erledigt." Ein besorgter Schatten legt sich über sein Gesicht. "Geht es dir wirklich gut, Kim?" Diese nickt sofort eifrig. "Ja. Komm Ron schwing die Hocken", meldet sie sich in einem Atemzug an ihren Freund und in einer Bewegung steckt sie den Kimunikator in die Tasche. "Warte K.P.!" Ron muss seiner Freundin hinterher laufen und hält sie am Arm fest, um sie aufzuhalten. "Ich finde auch du solltest dich erstmal ausruhen. Du bist zu erschöpft. Übernimm dich nicht." Einen Moment setzt ihr Herz einen Moment aus. Sie hat das Gefühl, dass sie kurz vor ihrem Ziel scheitert und das nur, weil ich Freund sich zu viele Sorgen macht. Leichte Panik kommt in Kim hoch, da sie weiß wie Ron werden kann, wenn er sie etwas in dem Kopf gesetzt hat. "Nein, alles gut. Ich schaffe das. Das Böse können wir nicht frei rumlaufen lassen." Leicht lächelt die Teenieheldin ihren Freund an. Sie hofft, dass es reichen wird um ihn davon zu überzeugen. Dennoch schlägt ihr Herz schneller. Zu groß ist die Nervosität, dass er sie doch nicht gehen lassen will. Intensiv schaut Ron sie aus seinen braunen Augen an. Sie hat das Gefühl, dass er in ihr durch sieht und ihr Inneres erblickt. Kim spürt, wie der Angst Schweiß sich auf ihrer Stirn ausbreitet. Sie hat Angst, dass Ron doch etwas von ihren Gefühlen gegenüber der Schurkin weiß oder mindestens, dass sie nicht mehr dieselben Gefühle für Ron besitzt, wie es nach der Inversion der Roboter war. Leise seufzt der Blonde. "Aber bitte passe auf dich auf." Mit diesen Worten begeben die beiden sich nach draußen, um zur Mitfahrgelegenheit zu gelangen. Kapitel 9: Wiedersehen mit Drakken und Shego -------------------------------------------- Kim muss sich zusammen reißen, um nicht vor Nervosität mit den Händen zu spielen oder zu stark mit dem Fuß zu wippen. Wie ein kleines Kind freut sie sich darauf Shego wiederzusehen und ihren Plan in die Tat umzusetzen. Auch wenn Kim Gewissensbisse jagen und sie nervös ist, ob alles genauso klappt wie es sollte, ist die Teenieheldin bereit dafür. Sie hat ihren Entschluss gefasst und dieser ist ein Leben mit Shego. Sie kann es nicht länger ertragen Ron und ihre Familie anzulügen. Aber genauso wenig kann sie seine Reaktion ertragen, wenn sie ihm die Wahrheit sagt. Wie bei jeder anderen Mission auch werden die beiden von einer Mitfahrgelegenheit mitgenommen. Dieses Mal auf einem Boot quer über den Amazonas, wo sie an Land rausgelassen werden. Nach Wades Angaben ist Drakkens neustes Versteck mitten in einem Dschungel und keiner kann sich vorstellen, was der Schurke als nächstes vorhat. Doch ist es ihr auch egal, ihre Gedanken schwirren einzig und alleine um Shego. Während Ron und Kim sich durch den Urwald kämpfen sagen sie kein Wort. Kim wüsste nicht worüber sie mit ihm reden soll und so kümmert sie sich lieber um ihre Gedanken über die Schwarzhaarige, die Vorfreude, wenn sie sie endlich wieder sieht. Die Teeniehelden spürt schon, dass neue Kraft in ihr hochkommt. „K.P., glaubst du wirklich das wir hier richtig sind?“ Ron, welcher Probleme damit hat überhaupt vorwärts zukommen kämpft sich ziemlich erfolglos durch das Gestrüpp. Leicht verdreht Kim die Augen. Man sollte man, dass Ron sich in den Jahren, in denen er dabei war sich an so was gewöhnt hat. Es überrascht Kim etwas, dass sie sich im Moment von seinem Verhalten genervt fühlt, dabei fand sie es vor ein paar Tagen noch niedlich, wenn es so tollpatschig ist. „Wenn Wade das sagt, dann wird es stimmen“, erklärt die Teenieheldin ruhig. Er darf nicht merken, dass sie in Wirklichkeit genervt ist. Die kleine Gruppe geht noch ein bisschen weiter, ehe sie plötzlich stehen bleibt. „Was ist?“, fragt Ron, der nicht so gut Ohren hat, wie seine Freundin. „Da war etwas“, flüstert Kim und kaum hat sie die Worte ausgesprochen, öffnet sie – wie auf Knopfdruck – unter den beiden Helden eine Falltür und sie landen in eine Rutsche, welche die beiden ein paar Meter unter die Erde befördert. Kaum sind die beiden auf dem Boden angekommen, wobei Kim elegant und in Kampfstellung auf den Füßen landet und Ron direkt hinter ihr mit dem Bauch auf den Boden landet. Die beiden werden herzlichst von Drakkens Handlanger begrüßt, welche ihre Waffen schon in der Hand halten. Und hinter diesen Männern steht Drakken, welcher belustigt Kim und Ron ansieht und direkt neben ihn steht Shego. Für einen Moment scheint Kims Herz einen Sprung zu machen. Sie freut sich die Schwarzhaarige zu sehen und wäre am liebsten zu ihr gelaufen, doch weiß sie, dass dies ein schlechter Zeitpunkt ist. Gleichzeitig spürt Kim Eifersucht gegenüber Drakken, weil Shego sich lässig an den Doktor lehnt und eine Hand auf seine Schulter hat. Mit einem fiesen Grinsen schaut die Schurkin die beiden an und doch kann Kim in ihren Augen das gleiche Verlangen sehen, welches sie ebenso besitzt. Nur kann Shego ihre wahren Gefühle besser verstecken, als die Teenieheldin es je könnte. „Mhm, was für nervige kleine Ratten haben wir denn hier?“, fragt Drakken genüsslich. Ohne eine Antwort abzuwarten drückt er einen Knopf. Direkt unter Ron und Kim öffnet sich der Boden, auf einer kleinen rechteckigen Plattform bleiben die beiden stehen, während an den Rändern Scheiben hochgezogen werden. Vor Überraschung zieht Kim die Luft ein und läuft auf eine der Scheiben zu und schlägt dagegen. In einem Kasten sind die beiden gefangen, lediglich ein kleines Loch in der Decke gibt ihnen die Möglichkeit zu entkommen. „Das soll doch ein Scherz sein“, sagt Kim fassungslos über diesen fehlenden Einfallsreichtum. Mittlerweile sollte Drakken sie doch kennen, um zu wissen, dass sie auch da rauskommt. In diesem Moment macht Kim sich bereit und springt von einer Wand zur nächsten, um diesen Würfel raus zu klettern, als sie die Ecken zu fassen kriegt und sich nur noch hochziehen muss kommt der Teenieheldin eine böse Überraschung entgegen. Ein Wasserstrahl fließt, aus dem Loch aus dem sie vorhin gekommen sind, unbarmherzig der Rothaarigen ins Gesicht. Kim probiert sich noch an den Seiten festzuhalten, doch ist die Strömung zu stark und sie rutscht ab. Durch den Aufprall entweicht ihr einen Moment Luft aus den Lungen und sie richtet sich keuchend auf. Es dauert einen kleinen Moment, ehe Kim nichts mehr verschwommen sieht und sie die Kraft hat aufzustehen. Schnell startet die Rothaarige einen zweiten Versuch, indem sie ihren Laserlippenstift aus der Tasche holt und diesen gegen die Scheibe richtet. Dass Laserstrahl schießt aus der Waffe, jedoch sieht man in der Scheibe keine Einschusswunde. Verwundert schaut Kim das Gefängnis an, ihr Blick wird ernst, als sie den Strahl näher zum Glas leitet. Sie will dadurch kommen, doch scheint der Laser es nicht zu schaffen. Erst als Drakken anfängt zu lachen lässt sie verwundert davon ab. „Jetzt bist du überrascht, nicht? Das Glas wurde mit einer besonderen Substanz beschichtet, wodurch dein Laser keine Wirkung mehr hat.“ Wieder lacht er hämisch auf. Für einen Moment scheint die Welt komplett um Kim verschwunden zu sein. Sie spürt kaum noch das Wasser an ihren Knöcheln und merkt nicht mehr, dass sie mit Ron eingesperrt ist, auch Drakkens siegessichere Lachen dringt nicht mehr an ihr Ohr. Das einzige, was Kim spürt ist ihr schweres Herz, welches wie ein Stein in ihrem Körper haust und das lähmende Gefühl, dass Kim und Shego niemals eine Zukunft zusammen haben werden. In diesem Moment fühlt sich die Teenieheldin besiegt. Der Gedanke daran, dass sie die Schwarzhaarige nie wieder spüren wird lässt ihren Körper taub werden und ihr Herz schwer. Kim spürt die Tränen in den Augenwinkeln, als ihr immer stärker bewusst wird, dass dies das letzte Wiedersehen ist. Eine Vermutung keimt in Kim auf, ein böser Gedanke, der sich in ihr ausbreitet und einnistet, wie ein Parasit. Sie möchte daran nicht denken und es erst Recht nicht glauben, aber auf der anderen Seite … selbst wenn Shego das schon von Anfang an geplant hat, von Anfang an wusste, dass sie Kim betrügen möchte, so wäre es der Teenieheldin auch egal. In diesem Moment hat sie nur Augen für die Schwarzhaarige und für niemand anderen. In ihren letzten Minuten möchte Kim sich Shegos Gesichtszüge genau einprägen. Kapitel 10: Aus dem Labor entkommen ----------------------------------- Für Kim fühlt es sich wie eine halbe Ewigkeit an. Sie ist viel zu versunken in Shegos wunderschönes Gesicht, da hat sie beinahe verpasst, was die Schwarzhaarige ihr probiert zu sagen. Offensichtlich hebt sie immer wieder ihre Augen nach oben, zur Decke von dem Wassertank. Wie aus einer Trance wird Kim gerissen, als sie nach oben schaut und versteht was ihre Affäre ihr sagen möchte. Eine Schwachstelle in der Decke! Das Wasser steht ihr mittlerweile bis zum Hals, deswegen reagiert Kim schnell und deutet mit dem Laser auf die Decke, um dort ein Loch zu brennen. Dieses Mal funktioniert es auch. Siegessicher beeilt Kim sich. Ron wird neben ihr immer hektischer und tippt mit seinen Füßen auf das Wasser. „Beeile dich K.P.“ Doch lässt diese sich von seinen hetzenden Worten nicht aus der Fassung bringen. Als das Wasser ihr bis zur Stirn geht, hat sie es geschafft und das Glas fällt scheppernd ins Wasser. „Nein! Das kann nicht wahr sein!“, kreischt Drakken frustriert. Schnell springt Kim aus dem Wasser und streckt ihre Hand raus, um Ron ebenfalls aus dem Tank zu ziehen. Mit einem selbstgefälligen Lächeln springt die Teenieheldin von dem Tank. „Es ist vorbei, Drakken“, sagt sie sich. Auch wenn ihr Blick fest auf den Schurken gerichtet ist, so schaut sie immer wieder zu der Schwarzhaarigen Frau, dessen Blick auch auf ihr liegt. Ron kommt hinter Kim ein bisschen unbeholfen von dem Wassertank runter und purzelt tollpatschig auf den Boden. Vor Wut verzieht Drakken das Gesicht. „Shego!“, weist er seine Mitarbeiterin an gegen die Teenieheldin zu kämpfen. Diese Lächeln selbstgefällig und entzündet ihr grünes Plasma. Augenblicklich stürzt sie sich auf die Teenieheldin, welche natürlich zurück springt. Ein Kampf entfacht zwischen den beiden, wobei sie sich gegenseitig anlächeln, ein Zeichen, dass sie den anderen nicht tatsächlich verletzen wollen. Die beiden Rivalen kämpfen sich durch das ganze Labor, in dem allerlei Arten von Maschinen stehen. „Ausversehen“ kommt Shego an die eine oder andere Maschine, welche augenblicklich einen tiefen Riss davon trägt, durch ihr grünes Plasma. Während die beiden Mädchen gegeneinander kämpfen, haben Drakkens Männer Ron umzingelt, welcher mit einem schwachen Lächeln probiert sich irgendwie rauszureden, damit sie ihn nicht verletzen. Zuerst gilt Drakkens Aufmerksamkeit Kims Handlanger, doch als er den Krach hinter sich hört, dreht er sich um. Seine Augen weiten sich und augenblicklich wird er wieder wütend, als er sieht, dass sein Labor in Schutt und Asche gelegt wurde. „Shego! Höre auf! Was soll das!“ Mit stampfendem Schritt geht er auf die beiden kämpfenden Mädchen zu, die aufgehört haben zu kämpfen und neben einer Maschine stehen, welche bedrohlich anfängt zu Knistern. Drakkens Augen weiten sich wieder. Er kann kaum glauben was er da sieht. Shego hat ihren Arm um Kim gelegt, welche die Menschen vor sich nur lächelnd ansieht, genau wie Shego. Für den Bruchteil einer Sekunde kann er dieses Bild sehen, dann explodiert die Maschine hinter den beiden und sie werden durch ein Loch aus dem Labor katapultiert. „K.P.!“, ruft Ron seiner Freundin hinterher, welche aus dem Labor geflogen ist. Besorgt läuft er zu einer Wand, um einen Ausgang zu suchen. Er hat Angst um seine Freundin, auch wenn er weiß dass sie Kim Possible ist, die für die nichts unmöglich ist. Er möchte sie sehen und umarmen. „Ich komme K.P.!“, schreit er verzweifelt, auf der Suche nach einen Ausgang. Sein kleiner Nacktmullfreund kommt aus seiner Tasche und schaut ihn traurig an. „Warum willst du sie suchen? Sie hat dich verraten, genau wie Shego!“, wütend stapft Drakken auf den Handlanger zu. Rons Augen werden groß. „Nein. Das würde sie niemals tun“, sagt er unglaubwürdig. Doch Drakken winkt nur ab. „Die beiden haben gelächelt, bevor sie rausgeflogen sind.“ Wütend knirscht er mit seinen Zähnen, doch dreht er den Blonden Jungen den Rücken zu. Er überlegt, was er als nächstes tun kann. „Gehe du nur. Wenn du mir nicht glaubt.“ Der Schurke drückt einen Knopf und eine Geheimtür öffnet sich, dort befindet sich eine Treppe, die nach oben geht. „Ich muss mir jemand neues suchen“, murmelt Drakken zu sich selber. Erzürnt von dem Verrat von Shego. Verwundert schaut Ron kurz Drakken an, doch dann fällt ihm seine Freundin wieder ein und verliert keine Zeit, sondern läuft schnell nach draußen. Dank Kims Greifhacken, mit dem sie sich an einem Baum festhalten können, kommen Kim und Shego unversehrt auf den Boden an. „Wie kommen wir hier weg?“, fragt die Rothaarige leicht besorgt. Ein schlechtes Gewissen macht sich in ihr breit, doch gleichzeitig fühlt sie sich erleichtert. Sie ist endlich mit der Person zusammen, die sie wirklich liebt. „Dafür habe ich schon gesorgt“, sagt Shego mit einem überheblichen Lächeln. Sie führt ihre Freundin zu einem Fluss, an dessen Steg ein Jet-Ski festgemacht wurde. Glücklich darüber endlich mit Shego alleine zu sein und ein neues Leben zu beginnen, umschlingt Kim Shegos Nacken und gibt ihr einen leidenschaftlichen Kuss. Kapitel 11: Untergetaucht ------------------------- Eine Woche ist vergangen, nachdem Kim und Shego aus dem Labor geflogen sind und untergetaucht. Sie haben sich eine kleine Wohnung in der Nebenstadt von Middelton: Kriddelton. Die Wohnung ist mit einem Zimmer, Küche und Bad relativ klein, doch reicht es für die beiden frisch Verliebten alle Male aus. Die jungen Frauen haben beschlossen, dass Kim sich erstmal bedeckt hält. Kaum ist die Teenieheldin nicht von ihrer Mission nach Hause gekommen, haben die Eltern eine Vermisstenanzeige aufgebeben. Ihr Gesicht war am nächsten Tag in der Zeitung, ein Zeichen für sie das sie erstmal untertauchen muss. Derweil geht Shego arbeiten, als Verkäuferin in einem kleinen Modegeschäft, um das Geld für die Wohnung reinzubringen. Auch wenn die Schurkin etwas von Drakken mitgehen lassen hat, so hat dies gerade mal für die erste Miete bezahlt, wie die beiden diesen Monat was zu essen kriegen sollen, wollen sie besprechen, wenn es soweit ist. Auch wenn die beiden in der Nebenstadt von Middelton sind, so ist die Möglichkeit, das Kim erkennt wird höher als bei Shego. Die Schwarzhaarige war auf ein Gesucht Plakate der Polizei, aber die Teenieheldin war im Fernsehen, in der Zeitung und andere Medien. Shego hat ihre Haare zu einem Pferdeschwanz gebunden und trägt andere Kleidung als ihren geliebten Grün – Schwarzen Anzug. Jedoch ist für Kim die Frage, was sie die ganze Zeit machen möchte. Sie haben kaum Möbel, weshalb sie den Haushalt nicht jeden Tag für Stunden machen kann. Kochen wird Kim immer kurz bevor Shego nach Hause kommt, in der Einbauküche, die der Vermieter ihnen freundlicherweise ohne Aufpreis überlassen hat. Jedoch nimmt dieser Moment nur eine kleine Zeit des Tages ein, die Kim alleine in der Wohnung ist. Weil sie so bekannt ist, darf Kim nicht raus. Von dem Geld, welches die beiden haben, hat sie sich ein Taschenbuch mit möglichst vielen Seiten gekauft, doch nach einer Woche ist dies durchgelesen und es hat sie nicht begeistert, um es noch ein zweites Mal zu lesen. Sprich die Frage, was Kim unternehmen könnte beginnt von vorn. Obwohl sie sich den ganzen Tag langweilt, freut sich die ehemalige Teenieheldin immer auf Shego. Dann können die beiden Frauen sich ihrer Liebe hingeben. Eine Zeit, die Kim mehr als nur genießt. Sie fühlt, dass es die richtige Entscheidung war. Ron ist schon so gut wie vergessen. Nur manchmal denkt sie noch an ihn und fragt sich wie es ihm wohl geht. Auch denkt Kim manchmal an ihre Eltern und ihre Brüder. Ob Jim und Tim sie vermissen? Ihre Eltern werden sich sicher um sie Sorgen, doch kann sie nicht zurück. Sie hat alles hinter sich gelassen, nur um mit Shego zusammen sein zu können. Ob sie etwas bereut? Nicht wirklich. Es gibt Tage an denen Kims schlechtes Gewissen sie schier umbringt, doch dann streicht ihr die Schwarzhaarige sanft über den Nacken und alles ist vergessen. Irgendwie hat Kim es geschafft den Tag rumzubringen und mit dem Essen ist sie auch beinahe fertig. Umso erfreut ist die Rothaarige, dass ihre Geliebte zur Tür reinkommt. „Was für ein scheiß Job! Verdammte Kunden!“, hört man schon ihr fluchen und das knallen der Tür hinterher. „Die können mich alle mal!“ Mit stampfendem Schritt betritt Shego die Küche und ein leichtes Lächeln bildet sich auf den Lippen der Schwarzhaarige und sofort beruhigt sie sich. Ihre Stimme klingt freundlich, als sie Kim danach fragt, was es heute zu Essen gibt, denn es riecht es gut. Die Rothaarige lächelt über die Reaktion ihrer Freundin. „Spagetti Bolognese.“ Diesen Monat müssen die Frauen mit Essen leben, was nicht teuer ist, sondern sehr simple. „Klingt gut“, sagt Shego und lächelt erschöpft. Die Schwarzhaarige holt zwei Teller und Besteck aus den Schränken und Schubladen – eines der wenigen Sachen, die sich die beiden geleistet haben – und platziert diese auf den Boden. Nicht ideal zum Essen, aber so lange sie zu zweit sind ist es ihnen egal. Fertig mit dem Kochen tischt Kim auf und gegenseitig wünschen sie sich einen guten Appetit, ehe sie anfangen zu essen. „Ich weiß, was dich gleich aufmuntert“, sagt Kim mit einem verschmitzten Lächeln und einen Funken in den Augen, welchen Shego nur zu gut deuten kann. „Ach und was?“, fragt sie gespielt unwissend. „Das siehst du gleich.“ Kim kennt ihre mittlerweile Partnerin schon ganz gut. Auch wenn sie noch nicht lange zusammen sind, so waren sie über Jahre hinweg Feinde und somit hat sie Shego kennengelernt. Auch wenn die Schwarzhaarige jetzt anders ist, als zu der Zeit wo sie sich noch bekämpft haben. Die ehemalige Schurkin kann immer noch gleich wütend werden und den anderen an den Kragen gehen, doch beruhigt sie sich in Kims Gegenwart und ist liebevoll zu der Rothaarigen. Still schweigend essen die beiden noch zu Ende. Lächelnd begutachtet Kim Shego. Sie nimmt jede ihrer Gesichtszüge ein, die schönen grünen Augen, die schwarzen Haare, welche perfekt zu ihr passen und ihr schönes Gesicht schön umrunden. Auch wenn sie im Moment ein bisschen genervt aussieht, so weiß Kim wie liebevoll sie sein kann. Doch eine Sache sticht aus dem Bild raus. Direkt neben ihren schönen vollen Lippen, welche mit einem schwarzen Lippenstift umrunden sind, ist ein roter Fleck auf ihrer schönen Haut. Lächelnd krabbelt Kim auf Shego zu. Verwundert schaut die Schwarzhaarige sie an. „Du musst aufpassen“, sagt Kim mit einem Lächeln, als sie bei ihrer Partnerin ist und drückt ihre Lippen an der Stelle, wo die Soße ist, um den Rest wegzusaugen. Sanft legt Kim ihrer Freundin einen Arm um die Schulter und drückt ihre Lippen etwas weiter zur Seite, um die von Shego zu treffen. Der Geschmack von Tomatensoße, Nudeln und Fleisch hängt noch immer an den beiden, doch stört es Kim nicht. Sie genießt die weichen Lippen ihrer Partnerin. Shego gefällt der Kuss ebenfalls, doch gleichzeitig fühlt es für sie befremdlich an. Es ist ungewohnt, dass Kim die Initiative ergreift. Die ganze Zeit musste sie das machen und Kim hat es einfach Gesehen lassen oder es erwidert. Das ist das erste Mal, dass Kim mit etwas anfängt. Als die Rothaarige ihr Gewicht gegen ihren Körper drückt und sie damit zu Fall bringt, ist Shego vollkommen überrascht. Noch immer kleben die beiden regelrecht aneinander. Wild und energisch drückt Kim ihr Knie und Shegos Intimzone zwischen den beiden. Sie drückt ihre Zunge gegen die der Schwarzhaarige und drängt auf Eintritt. Dieses aggressive Verhalten ist Shego vollkommen fremd. So kennt sie ihre Freundin nicht und es gefällt ihr nicht. Die ehemalige Schurkin mag es lieber, wenn sie die Kontrolle hat und Kim zu etwas drängen muss. Sie ist gerne die Dominantere von den beiden, das Kim nun probiert ihr Verhalten zu ähneln, gefällt Shego ganz und gar nicht. Energisch drückt sie Kim von sich weg, welche noch immer lechzend nach ihren Lippen sehnt. Auch in ihrem Blick entdeckt Shego nur Lust und Verlangen, doch die Art, bei der man das Gehirn ausgeschaltet hat und nicht mehr man selber ist. Eine weitere Sachen, die der Schwarzhaarigen nicht gefällt. Sie mag es zwar, wenn sie Kim zu etwas bringen kann, doch ist ihre Partnerin immer bei Sinnen und will es wirklich. Jetzt sieht Shego in ihrem Blick nur, dass sie nicht hier ist, sondern seelisch wo anders. „Tut mir Leid. War anstrengend heute. Ich lege mich hin“, erklärt die Schwarzhaarige kurz und steht auf, um in die Ecke zu gehen, wo irgendwann mal ihr Bett stehen wird. Im Moment befinden sich dort nur zwei Schlafsäcke, davon ist einer die Unterlage und der andere die Decke. Verwundert schaut Kim ihr hinterher. Ihr Herz schmerzt, als sie sieht wie ihre Geliebte sich von ihr abgewendet hat. Die ehemalige Teenieheldin hat gedacht, dass es Shego gefällt, wenn sie mal ein bisschen Initiative zeigt. Kim hat gesehen, wie erschöpft Shego ist und wollte nur, dass sie sich ausruht und nicht viel tut, sondern einfach genießt. Damit, dass es so endet hat Kim nicht erwartet. Das Ergebnis hat sie sich nicht erhofft. Sie fühlt sich schlecht wegen ihrer Tat und gleichzeitig fragt sie sich, was sie falsch gemacht hat. Kapitel 12: Zurück in Middelton ------------------------------- Am nächsten Tag ist Shego schon früh auf, um wieder arbeiten zu gehen. Ihr Alltag soll von vorne beginnen. Die Schwarzhaarige frühstückt, was Kim ihr vorher zubereitet hat. Während die Schwarzhaarige isst, sitzt ihre Freundin ihr gegenüber und starrt sie an. Die ganzen Tage zuvor hat Kim gerne einfach schweigend bei ihr gesessen und sich jede Einzelheit von Shegos Gesicht angeschaut, um es in ihrem Gedächtnis einzuprägen. Jedoch fühlt es sich heute anders an. Kim hat das Gefühl, dass zwischen ihnen dicke Luft herrscht. „Bis heute Nachmittag“, verabschiedet Shego sich knapp, als sie aufgegessen hat und nach draußen geht. Kim schaut ihr hinterher. „Bis später“, flüstert sie leise, enttäuscht. Shego hat er keinen Abschiedskuss gegeben, wie sie es vorher immer getan hat und nun ist sie einfach zur Tür raus. Kim fühlt sich alleine von ihr gelassen. Dabei hat sie doch extra ihr altes Leben hinter sich gelassen, wegen ihr. Die Rothaarige fühlt sich in Stich gelassen und Vernachlässigt. Sie kann verstehen, dass Shego erstmal ihr beider Leben finanzieren möchte, aber warum ist sie dann so abweisend? Zwei Stunden hält Kim es zu Hause aus ohne vor Langeweile zu sterben. Dann beschließt sie, dass sie irgendwas tun muss. Die Rothaarig nimmt sich eine große Jacke mit Kapuze und setzt sich eine Capy auf. Ihre roten Haare hat sie zusammen gebunden und versteckt den Großteil unter ihrer Kleidung. Die Kopfbedeckung zieht sie bis zu ihrer Stirn runter, damit niemand sie erkennt. So macht sie sich auf den Weg nach Middelton. Sie fragt sich was sich alles verändert hat, seitdem sie verschwunden ist. In der Zeitung gab es keine Anschläge von Bösewichten, was sie gedacht hätte. Bis auf eine Vermisstenanzeige scheint alles genauso zu sein, wie als sie noch da war. Mit dem Bus hat Kim es bis nach Middelton geschafft. Auch wenn sie ein schlechtes Gewissen hat, dass sie ihr Geld für so etwas ausgibt, ist es ihr im Moment herzlichst egal. Auch als sie aussteigt scheint alles so wie immer zu sein. Die Stadt ist ruhig. Einige Personen gehen über die Straßen. Kim geht aufrecht, damit sie keine zu große Aufmerksamkeit auf sich zieht, als wenn sie geht, als hätte sie irgendwas zu verbergen. Zuerst beschließt Kim bei ihrer alten Schule nachzuschauen. Im Moment ist gerade Unterricht, weshalb alles friedlich ist. Es ist furchtbar ruhig, als würde es gar nicht auffallen, dass Kim gar nicht mehr da ist, dass sie verschwunden ist. Mit gesenktem Kopf wendet sie sich davon ab und geht zu ihrem alten Haus zu. Auch dieses ist genauso ruhig, wie die Schule. Im Inneren sieht man Licht brennen, obwohl ihre Eltern eigentlich auf der Arbeit sein müssten und ihre Bruder ebenfalls in der Schule. Sie findet es eigenartig. Am liebsten würde sie klingeln, um zu sehen, was passiert, jedoch hält irgendwas in ihr sie davon ab weiter zu gehen. Ihr Herz schlägt schneller, als sie sich an die damalige Zeit zurück erinnert. Vor ihrem inneren Auge sieht sie sich selbst aus dem Haus laufen, ihre Mutter, welche in der Tür ihr zum Abschied winkt, wissend dass ihre Tochter wieder zurückkommen wird. Auch an diesem besonderen Tag hat ihr ihre Mutter zum Abschied zugewunken und doch ist Kim nicht Heim gekehrt. Stattdessen probiert die Ehemalige Teenieheldin sich ein Leben mit ihrer Feindin aufzubauen, was nicht funktioniert. Kim kann die Wahrheit nicht mehr verleugnen. Shego ist die ganze Zeit gereizt, weil sie auf der Arbeit immer zu freundlich sein muss und Kim kann ihr nicht helfen, weil sie sonst von der Polizei nach Hause gebracht werden würde. Ohne Hilfe von ihren Eltern können die beiden kein Leben zusammen verbringen. Aber wie soll Kim den beiden nur klar machen, dass sie Shego wirklich liebt und sie nicht so schlecht ist, wie sie von ihr denken, wie ihre ganzen Geschichten von der hübschen Schwarzhaarigen waren. Kims Herz schlägt ihr heftig gegen die Brust. Sie schluckt schwer, noch immer mit sich hadernd ob sie nun endlich einen Schritt gehen soll und es probieren oder nicht. Sie weiß nur, dass ihr Leben, so wie es jetzt ist nicht weiter gehen kann. Sie möchte für immer mit der Schwarzhaarigen zusammen bleiben. Von diesem Gedanken angespornt will Kim einen Schritt wagen, als sie eine bekannte Stimme hinter sich hört. „K.P?“ Die tiefe Stimme ihres EX-Freund würde sie überall erkennen. Nervös dreht sie sich um, mit einem kleinen Hoffnungsschimmer, dass er es doch nicht ist. Doch dieser hat sich vorher schon als Fehler herausgestellt. Ron ist der einzige, der Kim K.P. nennt. Natürlich steht der Blondschopf hinter ihr und schaut sie unglaublich an. „Bist du es wirklich oder ist das nur ein Traum?“, will er wissen und geht langsam einen Schritt auf sie zu. Er hat seine Hand nach ihr ausgestreckt, als müsste er sich vergewissern, dass sie nicht gleich wieder verschwindet. Kim weicht einen Schritt nach hinten und schaut auf den Boden, um seinen Blick auszuweichen. „Ich … bin es wirklich“, sagt sie stockend. Sie fühlt sich schlecht. Ron sieht schrecklich aus. Seine Augen sind rot, als hätte er Tage und Nächte geweint, die blonden Haare sind weder gewaschen, noch gekämmt. Auch seine Kleidung sieht aus, als würde er sie seit Wochen tragen. Sie kann den Anblick nicht ertragen, wie er aussieht und noch schlimmer ist der Gedanke daran, dass sie schuld ist. „W … wo warst du? Wir … Ich habe dich gesucht.“ Mit Tränen in den Augen und hoher Stimme schaut er Kim verzweifelt an. Sie spürt, wie ihr Herz schwer wird. Zwar konnte sie nicht mehr mit Ron zusammen sein, weil sich ihre Gefühle verändert haben, aber so ein Frack wollte aus ihn nicht machen. Noch immer kann sie ihn nicht ansehen. „Ich …“ Sie stoppt. Wie soll sie es ihm nur erklären? Er würde es bestimmt nicht verstehen. Traurig schaut Ron ebenfalls zu dem Boden. „Du … hast dich verändert.“ Da hat er Recht und obwohl Kim dies weiß verletzt es sie. Sie verändert sich immer weiter, aber sie wollte ihn doch nicht verletzen. „Tut mir Leid“, wispert sie leise. „Du … würdest es nicht verstehen.“ Sie schluckt schwer. Es fällt ihr schwer die Worte über die Lippen zu bringen. Unglaubwürdig hebt Ron seinen Blick. Sofort ballen sich seine Hände zu Fäusten, als ihm ein Gedanke kommt, der ihn ganz und gar nicht gefällt. „Also hatte Drakken damals Recht? Du und Shego habt gelächelt? Seit ihr …“ Er will den Gedanken nicht aussprechen, viel zu sehr schmerzt es ihm in seiner Brust. Überrascht von dieser Aussage schaut Kim ihn mit geweiteten Augen an. Sie kann es kaum glauben, was er da angedeutet hat. Also hat Drakken ihm davon erzählt. Sie schluckt schwer, was soll sie bloß sagen? „Also doch“, sagt Ron traurig, welcher ihren Blick deuten kann. Enttäuschung macht sich in ihm breit, dass er sich so sehr in Kim Possible geirrt hat und gleichzeitig ist er wütend. Ron fragt sich, wie Kim nur so jemanden ihm vorziehen kann? „Liebst du sie?“, fordert er von ihr die Wahrheit. Kim ist sprachlos. Wie soll sie darauf nur Antworten? Sie weiß genau, dass die Wahrheit Ron verletzen wird und sie möchte es nicht noch schlimmer machen, als es eh schon ist. Als könnte es nicht noch schlimmer kommen, hört sie zwei weitere bekannte Stimmen. „Kimmy, du bist wieder da.“ Noch bevor Kim etwas sagen oder tun kann, spürt sie, wie ihre Mutter sie überglücklich über ihr Auftauchen in die Arme schließt und leise schluchzt. „Wir haben uns solche Sorgen gemacht. Was wäre, wenn dir etwas zu gestoßen wäre? Zum Glück bist du wieder da.“ Schnell löst ihre Mutter die Umarmung und schaut ihre Tochter eindringlich an. „Was ist passiert? Wo warst du die ganze Zeit?“ Auch ihr Vater steht hinter Miss Possible und schaut seine Tochter fragend an. Man sieht ihn deutlich die Erleichterung an, dass seine Tochter wieder da ist und gleichzeitig die Strenge, dass dies noch Konsequenten mit sich tragen wird, wenn sie keine vernünftige Erklärung hat. „Das wollte Kim mir auch gerade Erklären. Also was ist zwischen euch vorgefallen?“, mischt Ron sich in das Familien Gespräch ein. Nun ist es für sie noch mehr als nur Peinlich. Was soll Kim darauf nur Antworten? „Kimmy? Wieso bist du zurückgekehrt?“ Etwas von den anderen entfernt steht Shego, welche ihre Freundin verwirrt anschaut. Augenblicklich erkennt man die Missgunst in den Gesichtern der Erwachsenen Possibles und in Rons. Kim ist in einer Zwickmühle gefangen. So hat sie sich den Besuch nicht vorgestellt, aber auf der anderen Seite, was hat sie erwartet? Wenn sie Shego ihre wahren Gefühle verschweigt, wird diese sie hassen und der Gedanke daran zerbricht Kim das Herz. Sie möchte mit der Schwarzhaarige zusammen bleiben, weil die ehemalige Teenieheldin sie liebt. Aber wenn sie auf Shegos Seite ist würden ihre Eltern sie bestimmt verstoßen, Ron würde kein Wort mehr mit ihr sprechen und sie hätten wieder kaum etwas zu Essen. Wofür soll sie sich entscheiden? Für ihr eigenes Glück oder das der anderen? Epilog: Epilog -------------- Kim kann Shego nicht in die Augen sehen. Viel zu sehr schämt sie sich für ihre Schwäche wieder zurückgegangen zu sein. „Sie sind doch Kims Rivalin. Ich bitte Sie ausdrücklich unsere Tochter in Ruhe zu lassen und nicht länger zu belästigen“, sagt ihr Vater streng und immer noch freundlich. Kim hört deutlich, dass er keine Widersprüche zulassen würde. „Sie haben schon genügend Ärger verursacht.“ Kims Augen weiten sich. Ihre Eltern verstehen es falsch. Shego hat an allem was passiert keine Schuld, schließlich wollte sie ebenfalls abhauen. Aber wie soll sie es ihren Eltern nur sagen? Sie werden sie bestimmt verstoßen und davor hat die ehemalige Teenieheldin Angst. Sie liebt trotz allem ihre Familie immer noch, aber genauso spürt sie auch Zuneigung für Shego. Doch Kim ist sich sicher, dass ihre Eltern diese Beziehung nicht zu lassen werden. Sie muss sich für einen Entscheid, doch genau das kann sie nicht. Kim möchte nicht, dass sie und Shego keine Zukunft zusammen haben. Sie möchte mit der Schwarzhaarige zusammen sein, aber dann wenn sie auf der sicheren Seite sind. Nur ist Kim sich ebenfalls bewusst, dass wenn sie jetzt ihre Gefühle gegenüber Shego nicht gesteht, dass die Schurkin nicht mehr mit ihr zusammen sein möchte. Die Rothaarige ist sich sicher, dass Shego sie dann verstoßen würde und nie wieder mit ihr reden. „Das möchte ich von ihr persönlich hören“, kühl schaut Shego Kim an. Die Teenieheldin sieht keine Liebe in ihren Augen, oder Zuneigung. Es ist, als wäre sie von einem Moment auf den anderen ein komplett anderer Mensch. Schwer schluckt Kim und schweigt, um eine Reaktion bei ihrer Geliebten zu sehen. Sie weiß nicht, was genau sie antworten soll. Noch immer hat Kim Gefühle für Shego, aber auch wenn ihr Gegenüber im Moment nicht so aussieht, als hätte sie welche für die Teenieheldin, so weiß sie, dass es anders sein muss. „Das wird sie Ihnen bestimmt bestätigen.“ Ihr Vater drückt sie an seine Brust. Ein deutliches Zeichen, dass sie ihm einfach Recht geben soll und sie wieder alleine sind. Doch kann Kim dies nicht tun. Sanft drückt die Tochter sich von ihrem Vater weg, um Abstand zwischen sich und ihn zu bringen. „Ihr versteht es nicht. Ja, ich bin abgehauen, aber wir haben zusammen alles aufgegeben und das um …“ einen kurzen Moment stockt sie. Kim geht auf Shego zu und lächelt sie leicht an, als sie sich zu ihren Eltern und Ron umdreht sagt sie mit ernster Miene: „Um zusammen sein zu können.“ Nun ist es raus, dass sie etwas für die Schwarzhaarige empfindet. Der Stein wurde ins Rollen gebracht und Kim weiß nicht wie schlimm die Auswirkung sein wird. Bedrückendes Schweigen legt sich über die Personen, wie eine Decke. Die Sekunden kommen Kim wie quälende Stunden vor. Nervös kauert die Rothaarige auf die Innenseite ihrer Lippe rum. Immer wieder kratzt sie mit den Zähnen darüber. Sie hat Angst davor, wie ihre Eltern auf ihr Geständnis reagieren. Rons Gesichts ist ausdruckslos, beinahe eiskalt. Sie fragt sich warum er noch hier ist. Was erwartet er? Sie wird sich ihm nicht in die Arme schmeißen und bitten dass er sie wieder zurück nimmt. Dafür hat sie zu viel kaputt gemacht. Genau diese Erinnerung und seine eiskalten Augen sorgen dafür, dass sie sich schlecht fühlt. Wieder hat sie vor Augen, dass sie ihn eine Weile angelogen hat, weil sie Angst vor seiner Reaktion hatte. Und nun … nun hat sie ihn verletzt und kann es nicht wieder zurück nehmen, jedenfalls glaubt Kim das. In ihrem Inneren scheint ein Sturm der Gefühle zu toben. Die negativen überwiegen, Sorge wie ihre Eltern reagieren werden, Ungeduld und die Angst verstoßen zu werden. Doch dann wendet sie sich an ihre Geliebte und ihr sanfter Ausdruck, die Augen, welche ihre Zuversicht zusprechen, scheint den Sturm aufzulösen. Alles in ihrem Inneren fühlt sich friedlich an, wie ein sonniger Tag und einzig allein dieses Gefühl löst Shego in ihr aus. „Nun ja …“, meint ihr Vater schließlich stockend und sieht sich Hilfe suchend nach seiner Frau um. Diese Lächelt ihren Ehemann und ihre Tochter liebevoll an. „Schätzchen“, sagt sie und kommt Kim freundschaftlich näher. „Solange du Glücklich bist sind wir auch zufrieden.“ Sie legt der Rothaarigen eine Hand auf die Schulter. In ihrem Blick spiegelt sich Besorgnis wieder. „Wobei ich schon zugeben muss, dass ich in Sorge beginn. Ihr seid doch Feinde?“ Kim lächelt schüchtern über diese aufmunternden Worte ihrer Mutter. Ein Stein fällt ihr vom Herzen, bei dem Gedanken, dass ihre Eltern sie nicht verstoßen werden, jedenfalls ihre Mutter nicht und das beruhig Kim schon. Mit geröteten Wangen nickt die Teenieheldin. „Früher schon. Aber jetzt …“, für einen Moment stockt sie und schaut Shego fragend an. Sind sie wirklich keine Feinde mehr. „Kimmy“, sagt Shego eindringlich und legt ihr ebenfalls die Hände auf beide Schultern. „Ich werde dir niemals weh tun, sofern du mich nicht verrätst, was ich nicht glaube“, sagt sie sanft, doch kann man die Drohung in ihrer Stimme hören. „Niemals.“ Kims Augen weiten sich. Wie kann Shego nur so etwas von ihr denken? Nun ja, übel nehmen kann die Rothaarige es ihr nicht. Schließlich hat sie vorhin lange überlegt, bis sie geantwortet hat. Unsicher stellt sich Mister Possible neben seine Frau und schaut die beiden Frauen an, welche sich verliebt im Arm halten. Kim lächelt leicht schüchtern, während Shego auch freundlich schaut. Miss Possible hat nichts gegen die Beziehung der beiden einzuwenden, nur Mister Possible ist sich noch nicht sicher. Er hat ein ungutes Gefühl dabei, dass eine ehemalige Schurkin mit seiner Tochter zusammen ist, jedoch sieht er wie glücklich die beiden miteinander sind, weshalb er schließlich auch die Beziehung befürwortet. Nur Ron, der sich ausgeschlossen fühlt, dreht dem Szenario den Rücken zu und geht nach Hause. Er fühlt sich hintergangen und für ihn hat er gerade seine Kindheitsfreundin verloren. „Kommst du wieder zu uns?“, fragt Miss Possible ihre Tochter. Diese schaut einen kurzen Blick auf Shego und auf ihre Eltern. Besorgnis liegt in Kims Augen. Wo soll sie hin? Bei sich einziehen wäre bestimmt keine dauerhafte Lösung. Sanft nimmt Shego Kims Hände und faltet diese zusammen. Sie führt diese zu ihrem Mund und küsst sanft ihre Knöchel. „Keine Sorge. Ich kann zu Drakken zurück. Der bekommt ohne mich eh keinen Auftrag erledigt. Darf ich dich besuchen?“ Überglücklich über den letzten Satz schlingt Kim ihre Arme um Shegos Nacken. „So oft wie du willst … oder?“, die Frage stellt sie an ihre Eltern, welche sich zuerst kurz anschauen und dann meinen: „So oft wie du willst. Du kannst auch bei uns übernachten.“ Kim lächelt Shego glücklich an. Für sie hat es schließlich alles zum Guten geendet, auch wenn es einige Probleme gab. Freudestrahlend über diese Einladung kommt Kim Shego immer näher, bis die beiden einen leidenschaftlichen Kuss austauschen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)