Zum Inhalt der Seite

Der Schlüssel zu meinen Herzen

von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Hallo ihr Lieben. :)

Ich hoffe, ich kann mit diesem Kapitel einige Fragen, im Bezug von Karis Unfall, beantworten.
Auch wenn wir schon fast Mitte Januar haben ... Egal, lhr werdet schon merken was ich meinte.
Viel Spaß beim Lesen und ein entspanntes Wochenende.
Liebe Grüße :) Komplett anzeigen

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Ein besonderer Abend

Es war ein besonderer Abend, den sie alle gemeinsam feierten wollten. Nicht nur die zwölf Freunde waren gemeinsam bei Tai und Mimi eingetroffen - einer von ihnen hatte seine Freundin mitgebracht. Schüchtern hatte er das Ehepaar gefragt, ob sie etwas dagegen hätten, wenn er nicht alleine kommen würde. Er wollte seine Freundin den Anderen vorstellen.

Tai war überrascht von der Bitte seines Freundes. Nicht, dass er ihm sein Glück nicht gönnen würde – das Gegenteil war der Fall – es wunderte ihn nur, dass sein Freund eine Partnerin hatte.
 

Ein Pärchen ging händchenhaltend auf das Haus der Yagamis zu. Vor dem Gartentor blieb die junge Frau kurz stehen und blickte ihren Freund unsicher an.

„Ich bin so aufgeregt. Was ist wenn -“

„Meine Freunde sind in Ordnung. Keiner wird dich von oben herab behandeln. Du musst keine Angst haben“, beruhigte er sie.

„Es ist gemein von dir. Du hast gesagt, dass du mich deinen Freunden vorstellen willst. Da wusste ich nicht, dass es sich um eine ganze Fußballmannschaft handelt.“ Vorwurfsvoll sah sie ihm in die Augen.

Er lachte kurz auf. „Jetzt übertreibst du. Komm lass uns reingehen. Du fängst an zu zittern.“

„Vor Aufregung, nicht vor Kälte.“ Sie nestelte an der kleinen Geschenktüte herum.

„Keine Angst. Ich bin bei dir.“ Er gab ihr einen sanften Kuss. Der junge Mann nahm ihre Hand, ging zur Haustür und klingelte.

Ein blonder Mann öffnete die Tür und schaute die Besucher an. Seine Augen weiteten sich erstaunt.

„Hallo ihr zwei. Kommt rein. Es sind fast alle da“, sagte er mit freundlicher Stimme.

„Lass mich raten: Davis fehlt noch“, kam es trocken vom anderen Mann in der Runde. Der Blonde lachte auf und nickte. Neugierig schaute er auf die Begleitung seines Freundes.

„Hallo. Ich bin Yamato. Du darfst mich auch gerne Matt nennen.“ Er reichte der jungen Frau seine Hand.

„Matt, dies ist -“

„Ishida, die Tür zu öffnen kann doch nicht so schwer sein!“, rief ein braunhaariger Mann und erschien im Flur.

„Oh … Hallo ihr beiden. Die anderen warten schon.“ Der Braunhaarige richtete sich an die junge Frau. „Ich heiße Taichi, oder auch einfach nur Tai. Das Beste ist, wenn wir die Vorstellungsrunde in der Wohnstube machen. Ich glaube, dass ist einfacher“, grinste er seinen Freund an.

„Das kann lustig werden“, schmunzelte Matt.

Sie hörten das Stimmenwirrwarr und die Musik. Als Tai die Wohnstubentür öffnete war nur noch die Musik zu hören. Verdutzte Augenpaare waren auf die junge Frau gerichtet. Sie hatte schwarze Haare, die sie als Bob trug, und große braune Augen. Das lilafarbene Kleid umspielte ihren makellosen Körper perfekt. Die junge Frau hielt die Hand ihres Partners fest umschlossen und es wirkte, als ob sie Schutz hinter ihm suchte. Kari hatte sich als erste gefangen. Sie ging auf das Pärchen zu. Sie nahm den jungen Mann in die Arme und gab ihm einen Kuss auf die Wange.

„Hallo Joe.“ Kari flüsterte ihm ins Ohr: „Na endlich. Man sieht dir an wie glücklich du bist.“

„Hey Hira.“ Sanft schob er die Braunhaarige von sich um ihr in die Augen sehen zu können: „Danke dir.“

Kari wandte sich an die junge Frau. „Hallo Michiru. Schön, dass du hier bist.“ Sie nahm die junge Frau in die Arme.

„Paps, wie schön.“ Kouki kam angerannt und riss seine Arme hoch. Joe verstand was er damit bezwecken wollte. Er nahm ihn in die Arme. „Hallo Kleiner. Wie geht es dir?“

„Gut“, quietschte er fröhlich, als dieser seinen Bauch kitzelte. Der Junge gab ihm einen Kuss auf die Wange. Joe setzte Kouki wieder ab. Neugierig schaute er auf die junge Frau. „Frau Shimizu, was machen Sie hier?“, fragte er neugierig nach.

„Ich begleite deinen Paps heute“, erklang ihre freundliche Stimme.

Yuzuka und Midori kamen in die Wohnstube gelaufen. Sie blieben vor Joe und seiner Begleitung stehen. Verwundert schauten sie auf die Frau. Die Kinder verbeugten sich leicht. „Guten Abend, Frau Shimizu“, kam es von den Mädchen im Chor.

„Hallo ihr zwei“, sprach sie zu den Mädchen gewandt.

„Hallo Joe“, begrüßten die Kinder ihn.

„Hey Midori. Hallo Yuzuka.“

„Joe, da Kari und die Kinder deine Begleitung schon kennen, wärst du bitte so freundlich sie den Rest der Gruppe vorzustellen?“, erklang es auffordernd vom Hausherren.

„Selbstverständlich.“ Joe schob Michiru vor sich und legte seine Hände auf ihre Taille. Er sah seine Freunde, über ihre Schulter hinweg, an. „Darf ich euch Michiru Shimizu vorstellen? Michiru und ich sind seit zwei Monaten ein Paar. Sie ist Erzieherin und eine Kollegin von Kari.“

„Herzlich Willkommen. Wir sind zwar eine große Runde, aber alle ganz lieb. Ich bin Mimi“, begrüßte Mimi Joes Freundin.

„Danke schön“, kam es leise von Michiru.

Nachdem die anderen sich kurz vorgestellt hatten, fingen sie an den Tisch zu decken.

„Wo bleibt Davis eigentlich?“ Da hatte Izzy eine gute Frage stellt: Der Chaot war jetzt schon fast zwei Stunde zu spät. Das war sogar für seine Verhältnisse ein Rekord.

„Vielleicht ist er bei seiner Freundin und kann sich nicht von ihr trennen?“, lachte Ken auf.

„Seit wann hat er eine Freundin?“, kam es erstaunt von Yolei. „Wer möchte den denn als -“

„Yolei, es reicht. Davis ist immer noch mein bester Freund“, wies der Polizist seine Frau zurecht.

In den Moment klingelte es und der verlorene Freund stand vor der Tür.

„So eine Mist“, schimpfte Davis vor sich her, als die Tür geöffnet wurde.

„Guten Abend. Schön, dass du uns mit deiner Anwesenheit beehrst. Was ist dir über die Leber gelaufen?“, fragte Tai ironisch nach.

„Mein Auto. Kapitaler Motorschaden“, rief er aufgebracht.

„Okay. Holst du jetzt deine gute Laune heraus? Wenn nicht, kannst du gleich wieder gehen.“

„Ich habe dich verstanden, Tai. Es ist trotzdem ärgerlich.“

„Davis, es gibt wichtigeres als ein Auto. Komm jetzt! Die anderen warten schon. Wir haben jemand Neues in unserer Runde.“

„Hä? Was meinst du?“

„Joe hat seine Freundin mitgebracht. Sie heißt Michiru. Nur, dass du Bescheid weißt“, informierte Tai seinen Freund.
 

„Paps, wo ist eigentlich Yuri?“

„Sie ist bei ihrer Mutter. Tut mir Leid, dass du heute nicht mit ihr spielen kannst.“ Traurig schloss Joe seinen Ziehsohn in die Arme. „Ich soll dich ganz lieb von ihr grüßen.“ Der Blauhaarige gab Kouki einen Kuss auf die Wange.

„Joe? Ist alles in Ordnung?“ Fragend sah Takeru ihn an. Er hatte das Gespräch der Beiden mitbekommen.

„Ja. Die Kleine fehlt mir halt. Gerade heute. Ich habe kein Recht Yuri ihre Mutter vorzuenthalten, auch wenn sie nicht viel mit ihr zu tun haben will.“ Seine Augen blickten verletzt in die Augen seines Gesprächspartners.

„Du bist ein guter Mensch und ein noch bessere Vater. Ich weiß nicht, was zwischen der Mutter von Yuri und dir vorgefallen ist. Du weißt hoffentlich, dass Kari und ich euch immer helfen werden.“

„Danke dir, TK. Lass uns kein Trübsal blasen. In einer Woche ist Yuri wieder bei Michiru und mir.“
 

Der Abend wurde immer ausgelassener und fröhlicher.

„Habe ich das richtig verstanden? Du bist Mimi“, Michiru deutete auf einen braunhaarigen Mann, „und mit ihm verheiratet.“ Mimis Augen weiteten sich und sie fing an zu lachen.

„Ja und nein. Ich bin Mimi, aber ganz sicher bin ich nicht mit Davis verheiratet. Mein Mann Tai steht neben Matt und Takeru.“

Michiru schaute von einem Blonden zum Anderen.

„Wer ist Matt und wer Takeru? Die beiden neben einander kann man nicht auseinanderhalten“, runzelte Joes Freundin die Stirn.

„Eigentlich ist es ganz einfach: Der mit dem austrainierten Körper ist TK, der unsportlich wirkende ist Matt. Außerdem ist Matt verschlossener als sein Bruder“, erklärte Yolei.

„Oder du fragst Kari oder Sora. Die werden wohl ihre Partner erkennen“, kam es trocken von Mimi.

„Danke euch. Wie sieht es bei Tai und Davis aus? Wurden die Beiden geklont?“ Unsicher blickte Michiru zwischen den Fußballern hin und her.

„Das ist schwieriger. Beide spielen Fußball, sind Fresssäcke und vorlaut -“, setzte Sora an.

„Davis ist kleiner als Tai. Außerdem würde Davis sich Ärger mit TK einfangen, wenn er Kari zu nahe kommt …“, meinte Mimi.

„Wieso das denn?“ Verständnislos schaute Joes Freundin die Brünette an.

„Er war in Kari verliebt. Einige von uns denken, dass er es immer noch ist“, warf Yolei ein.

„Schau in das Gesicht, Michiru, wenn du Ähnlichkeiten zu mir findest ist es Tai“, kürzte Kari die Unterhaltung ab. „Wir sind Geschwister“, erklärte sie noch.

„Das wäre zu einfach gewesen, Kari“, lachte Sora. Die anderen stimmten in das Lachen ein.

„Michiru versteht sich gut mit den anderen Frauen“, stellte Izzy fest. Dabei versuchte er Yuzuka von seinem Rücken zu lösen. Ken nahm ihn seine Tochter ab. Sie kuschelte sich sofort in seine Arme.

„So, wie die Frauen lachen, würde es mich nicht wundern, wenn sie über uns herziehen“, kommentierte Tai das Geschehen. Er sah wie Mimi ihn ansah, ihre Augen aufblitzen und anfing zu lachen. „Sag‘ ich doch. Sie lästern über uns.“

„Das ist nichts neues“, warf Cody ein.

„Vielleicht sollten sich die Kinder einen Moment hinlegen, damit sie den Abend schaffen“, kam es vom Freundlichkeitsträger.

„Wir haben im Gästezimmer alles für die Kinder fertig gemacht“, informierte Tai seine Freunde.

„Hört sich gut an.“ Matt beobachtete seine Tochter, die sich die Augen rieb und herzhaft gähnte.

„Achtung! Eine wichtige Durchsage: Alle Anwesenden unter sieben Jahre kommen zur Treppen und begeben sich im Gänsemarsch zum Gästezimmer, um sich ins Land der Träume zu verabschieden. Wir wecken euch rechtzeitig zum Feuerwerk“, rief Takeru unerwartet in den Raum.

„Och man! Papa, muss das sein?“, grummelte Kouki vor sich her und unterdrückte ein Gähnen.

„Ja. Deine Laune ist nicht zum Aushalten, wenn du müde bist und jetzt Abmarsch.“ Liebevoll drückte er seinen Sohn an sich.

„Ich bin überhaupt nicht müde, Papa“, hörte Ken seine Tochter protestieren.

„Deswegen schläfst du auch schon fast auf meinem Arm ein, Süße.“ Ken sah in die Augen seiner Tochter.

„Ich bin zwar über sieben, trotzdem werde ich den Kindern Gesellschaft leisten. Seid mir nicht böse.“ Mimi sah Tai in die Augen. „Spar dir deine Frage. Uns geht es gut. Ich bin nur müde.“ Sie gab ihm ein Kuss und ging mit den Kindern nach oben. Die anderen Frauen folgten Mimi um ihre Kinder ins Bett zu bringen.

„Ken, hast du neue Erkenntnisse, was Karis Unfall betrifft?“ Nachdenklich schaute Takeru den Polizisten an.

„Wir konnten ermitteln, dass es ein Unfall mit Fahrerflucht war. Der Fahrer, der Kari voraussichtlich angefahren hat, konnten wir ausfindig machen. Er wird sich demnächst vor Gericht verantworten. Kari müsste bald eine Einladung zum Prozessbeginn bekommen.“

„Meinst du TK´s alte Flamme -“

„Davis … Du weißt -“

„TK, beruhige dich. Davis kann nichts dafür. Außerdem hat er Recht: Du warst mit Brenda zusammen“, sprach Matt mit ruhiger Stimme.

„Ja, aber -“

„Um es kurz zu machen“, unterbrach Ken die Brüder, „Es gibt keine Hinweise, dass sie am Unfall beteiligt war.“

„Wenigstens eine gute Nachricht“, kam es leise, aber erleichtert von Takeru.

„Wie meinst du das?“ Skeptisch schaute Tai den jüngeren Blonden an.

„Kari wollte erst mit Joe sprechen.“ Nachdenklich schaute er den Blauhaarigen an.

Sie hörten wie Sora, Yolei, Kari und Michiru die Treppe runterkamen.

Die Lichtträgerin ging auf Takeru zu und kuschelte sich in seine Arme. „Kouki schläft. Wer weiß, wie lange“, seufzte sie auf.
 

Sora und Kari hatten sich entschlossen, Tais Gemecker zu übergehen und waren dabei die Küche auf Vordermann zu bringen. Während sich Ken, Yolei, Michiru und Joe unterhielten, Izzy an seinem Laptop saß, Takeru, Cody und Davis im Garten waren, sowie Matt und Tai an der Spielekonsole zockten, ging plötzlich ein markerschütternder Schrei durch das Haus.

„Kouki!“ Kari ließ vor Schreck den Teller fallen und lief die Treppe nach oben in das Gästezimmer. Takeru riss die Terrassentür auf und folgte ihr. Erstaunt blickten sich die anderen an.

„Was war das denn?“ Nachdenklich schaute Tai Joe an.

„Warum schaust du mich so an, Tai?“ Er fühlte sich unwohl in seiner Haut.

„Joe, lass das. Worüber wollte Kari mit dir sprechen? So habe ich Kouki noch nie schreien gehört“, fuhr Tai ihn besorgt an.

Der Arzt überlegte kurz. Kari und Takeru würden sicher nichts dagegen haben, wenn er mit ihren Freunden darüber sprach. „Nachdem, was Kari mir erzählt hat, vermute ich eine posttraumatische Belastungsstörung bei Kouki.“

„Joe, nicht schon wieder dein Fachchinesisch“, stöhnte der Braunhaarige genervt auf.

„Kouki hat anscheint den Unfall noch nicht verarbeitet. Kari meinte, dass er regelmäßig Alpträume hat. Diese hatten begonnen, als sie im Krankenhaus war. Mehr kann ich dazu nicht sagen.“

„Das ist ein Monat her“, rief Matt entsetzt.

„Ihr dürft nicht vergessen, dass Kouki gesehen hat, wie seine Mutter angefahren wurde. Er ist ein sehr sensibler Junge. Ich vermute, dass er sich unbewusst die Schuld an den Unfall gibt.“

„Das ist Blödsinn“, warf Cody ein.

„Das wissen wir, Cody. Kouki versteht das nicht. Er ist zu jung dazu“, erklärte Joe.

„Okay. Was machen wir?“, fragte Tai nach.

„Für die drei da sein. Zuhören und Geduld haben“, sprach Joe.
 

Mimi hatte Kouki in die Arme geschlossen und versuchte ihn zu beruhigen.

„Danke, Mimi.“ Kari nahm ihr das Kind ab. „Wir sind da, Engelchen.“ Sie hatte ihren Sohn in die Arme genommen und sprach leise auf ihn ein. Takeru strich ihm sanft über die Haare.

„Was hast du?“, fragte Kari.

„Ma … ma“, weinte der Junge.

„Ich bin da. Papa ist auch da. Beruhige dich, Kouki. Du hast schlecht geschlafen.“

„Bö … ser Traum“, schniefte der Junge.

„Weißt du, was du machst, wenn du einen bösen Traum hattest?“, sprach Takeru leise. Beschützend schloss er seine Arme um Kari und Kouki.

Kouki schüttelte den Kopf.

„Du nimmst dir eine große Kiste und stopfst den bösen Traum da rein. Du machst ganz schnell die Kiste zu und schließt sie ab. Schließlich nimmst du sie in deine Hände und wirfst diese mit dem Spruch ‚Tschüss du blöder Traum. Lass mich ja in Ruhe‘ ganz weit weg. Zum Schluss kuschelst du mit deinem Patamon und alles ist wieder gut“, flüsterte sein Vater ihm ins Ohr.

„Was mache ich, wenn der böse Traum nicht in die Kiste will?“

„So lange schimpfen, bis der freiwillig in die Kiste geht. Du kannst auch Gatomon oder Patamon um Hilfe fragen. Sie helfen dir bestimmt“, grinste Takeru seinen Sohn an.

„Hört sich gut an Papa.“

Kari sah Kouki an. „Engelchen, auch wenn du Mama, Papa und Paps nicht siehst. Wir sind immer bei dir. Weißt du wo?“

„Nein, Mama.“

„Wir sind alle hier …“, Kari legte ihre Hand auf die Brust ihres Sohnes, „… in deinem Herzen und lieben dich über alles. Du bist also niemals alleine. Jetzt versuche noch ein wenig zu schlafen, sonst verpasst du das Feuerwerk.“
 

Takeru kam die Treppe runter. Er schaute in die besorgten Gesichter seiner Freunde.

„Kari ist noch bei den anderen. Sie kommt gleich.“

„TK, Kari hat mit mir über Kouki gesprochen. Passiert -“, setzte Joe an.

„Zu Hause schläft Kouki seit ein paar Nächten durch. Dabei ist es egal, ob wir bei Kari oder mir sind“, erklärte der Hoffnungsträger schnell.

Der Arzt nickte. „Der Kleine ist auf einem guten Weg. Falls noch etwas ist, meldet euch bei mir.“

Der jüngere Blonde sah ihn dankend an. „Das werden wir machen.“ Der Basketballer zog den Blauhaarigen in eine ruhige Ecke. „Joe, ich mache mir Sorgen um Kari. Sie hat immer noch Kopfschmerzen. Ihr ist oft übel, außerdem ist sie schnell müde und ständig gereizt.“

„Ich weiß“, seufzte der Arzt auf. Als er den fragenden Blick des Jüngeren sah erklärte der Blauhaarige: „Kari hat mit mir gesprochen. Es gibt zwei Möglichkeiten: Entweder leidet sie an dem Postkommotionellen Syndrom, oder Kari ist schwanger.“

Entgeistert schaute Takeru seinen Gesprächspartner an. „Das Zweite kann nicht sein“, kam es trocken vom Basketballer. Kari hatte die erste Zeit ihrer Beziehung im Krankenhaus verbracht. Auf Grund von Koukis Alpträumen hatten sie meistens zu dritt im Bett geschlafen. Ihr ‚erstes Mal‘ als Paar geschah in der vergangenen Nacht.

„Soweit ich mich durch mein Studium erinnern kann, heißt ‚post‘ ‚nach‘. ‚Commotio‘ ist eine äußerliche Erschütterung eines Organs, meistens verursacht durch einen Unfall. Wie passt das zusammen, Joe?“

„Richtig. Einfach gesagt, können es die Folgeerscheinungen ihrer Gehirnerschütterung sein. Diese sollten sich in den nächsten Tagen legen“, erklärte Joe.

„Doktor Yamada wertet die Untersuchungsergebnisse mit mir aus, sobald sie vorliegen“, erklang Karis Stimme hinter den beiden Männern. Diese drehten sich um. „Ich hatte heute einen Termin bei ihm. Er hat denselben Verdacht wie Joe.“
 

Nachdem die Kinder geweckt wurden, spielten diese fröhlich im Garten. Die Erwachsenen schauten in den Nachthimmel, als dieser hell in den verschiedensten Farben erleuchtet wurde und der Geräuschpegel enorm zunahm. Fasziniert schauten die Kinder sich das Schauspiel an.
 

Sora stand nahe bei Matt. Dieser hatte seine Arme um ihre Taille gelegt. „Was meinst du wird auf uns zukommen?“, fragte sie.

„Neue Aufgaben, Herausforderungen, Ziele und Wünsche“, kam es trocken von ihrem Ehemann und gab ihr einen Kuss. „Ich glaube, dass sich nicht viel ändern wird, Sora. Wir haben uns, Midori, unsere Familien und Freunde. Alle sind gesund. Was will man mehr?“

„Es wird sich eine ganze Menge ändern, Matt“, flüsterte sie ihm ins Ohr. Der Blonde konnte seine Frau nicht verstehen, da in diesem Moment eine Rakete explodierte.
 

„Tai, langsam wird es ernst für uns. In spätestens sieben Wochen sind unsere Kinder auf der Welt. Meinst du, dass wir gute Eltern werden?“ Mimi sah ihren Mann mit großen Augen an.

Der Braunhaarige strahlte seine Frau an und streichelte ihr zärtlich über ihren Babybauch.

„Ich freue mich auf die Beiden. Sie werden unser Leben bereichern. Langsam bin ich neugierig, wie sie aussehen werden.“

„Ich auch.“ Sie gab ihm einen Kuss auf die Wange.

„Um zu deiner Frage zu kommen: Wir werden sicherlich Fehler machen. Ich weiß, dass wir unsere Kinder vom Herzen lieben werden. Daher werden wir gute Eltern. Du wirst eine wundervolle Mutter sein. Davon bin ich überzeugt“, beruhigte Tai seine Frau.
 

„Joe, ich bin froh, dass du mich heute deinen Freunden vorstellt hast. Sie sind wundervoll. Eigentlich fehlt nur noch Yuri und es wäre der perfekte Start ins neue Jahr. Ich liebe dich.“

Joe beugte sich seiner Freundin entgegen.

„Was soll das werden?“, fragte sie unsicher.

„Ich möchte dir einen Kuss geben.“

„Was ist mit Kari?“

„Was soll mit ihr sein? Sie ist mit TK zusammen, falls du es noch nicht mitbekommen hast. Ich liebe dich, Michiru.“ Joe schloss seine Augen und küsste sie sanft auf dem Mund.
 

„Ken, hast du eine bestimmte Vorstellung, wie es mit uns weiter geht?“ Verliebt schaute Yolei in seine Augen.

„Ich hätte schon eine Vorstellung. Die Entscheidung kann ich nicht alleine treffen.“

Beide schauten sich in die Augen und fingen gleichzeitig an zu sprechen: „Ich möchte, dass Yuzuka ein Geschwisterchen bekommt.“ Sie fingen an zu schmunzeln. „Also gehen wir es an, oder?“, fragte Ken nach. Seine Frau nickte und strahlte ihn an.
 

Izzy, Davis und Cody sahen sich an.

„Dieses Pärchenszenario geht mit auf den Kranz“, murrte Cody auf.

„Ich bin mir sicher, das hängt damit zusammen, dass du grade Stress in deiner Beziehung hast“, warf Izzy ein.

„Was für ein Beziehung?“, maulte der Angesprochene. „Ich bin seit Anfang Dezember Single.“

„Oh! Wieso hast du nichts gesagt?“, fragte Davis nach.

„Wieso sagst du nicht, dass du eine Freundin hast, Davis?“ Als er den überraschenden Gesichtsausdruck sah, fügte Cody hinzu: „Genau deswegen.“

„Ach kommt, Jungs. Es kann nur besser werden“, munterte Izzy seine Freunde auf. „Irgendwann, werden wir unser Glück finden.“

„Ich habe mein Glück schon gefunden“, kam es stolz von Davis.
 

Takeru zog Kari in seine Arme. Gemeinsam schauten sie den Kindern zu, wie sie aufgeregt durch den Garten liefen. Ab und zu zucken sie zusammen, als die Raketen knallten.

„Joe meint, dass Kouki auf einen guten Weg ist, seine Ängste zu überwinden“, hörte sie die Stimme ihres Freundes ganz nah an ihrem Ohr.

„Das hört sich doch gut an, Keru.“ Die Braunhaarige kuschelte sich weiter in seine Arme.

„Bist du mir böse, weil ich mit Joe über deine Kopfschmerzen gesprochen habe?“ Takeru hatte ein schlechtes Gewissen seiner Freundin gegenüber, weil er ohne ihr Wissen mit Joe gesprochen hatte.

„Nein. Ich weiß, dass du dir Sorgen machst. Ich freue mich, dass ihr euch sehr gut versteht. Das macht alles einfacher. Wir sind eine gut funktioniere Patchwork-Familie“, lachte Kari auf.

„Da hast du Recht. Hika, ich liebe dich. Ich weiß, dass wir noch nicht lange ein Paar sind. Mir ist ein Gedanke gekommen.“ Takeru drehte sie zu sich um. Er sah ihr in die überraschten braunen Augen.

„Was meinst du, Keru?“

„Hika, wir wechseln von deiner Wohnung in meine und umgekehrt. Wäre es nicht einfacher, wenn wir nur ein Wohnung hätten?“

„Eine Wohnung? Du willst mit uns zusammen ziehen?“

„Was bist du so erstaunt? Wir haben die letzten Wochen immer zusammen verbracht. Wäre es nicht einfacher, nur eine Wohnung zu haben?“

„Du hast Recht. Lass uns das ganz in Ruhe angehen. Doktor Yamada meinte, ich sollte zusätzlichen Stress vermeiden.“

„In Ordnung. Wir ziehen zusammen, sobald es dir besser geht. Einverstanden?“

„Ja.“
 

Tai sah auf seine Uhr.

„Alle mal hergehört. Wir sollten uns zusammenfinden. Es dauert nicht mehr lange. Ihr könnt euch jeder einen Sekt nehmen. Für Mimi und die Kinder gibt es Orangensaft.“

Die Freunde stellten sich in einen Kreis auf und hoben ihre Gläser an.

„Drei … Zwei… Eins.“

Die Sektkelche klirrten aneinander und ein lautes: „Happy new Year“, hallte durch den Garten. Die Paare drehten sich zu einander und gaben sich den Neujahrskuss.

„Das könnt ihr schnell vergessen“, knurrte Izzy auf.

„Als wenn ich dir einen Kuss geben würde, Izumi.“

„Leute, wollt ihr das neue Jahr wirklich mit einem Streit anfangen?“, kam es genervt von Cody.
 

Matt zog seine Frau zur Seite.

„Du, sag mal, hat es einen bestimmten Grund, warum du mit Saft angestoßen hast?“ Nachdenklich schaute er in die Augen seiner Frau. Diese blitzend verräterisch auf.

„Was denkst du?“

„Ich denke … Nein … Wirklich?“

Sora nickte. Verliebt schaute sie in die blauen Augen ihres Mannes.

„Wahnsinn. Das ist ja wunderbar“, schrie Matt erfreut. Er schlang seine Arme um Soras Hüfte und drehte sich mit ihr im Kreis.

Erstaunt schauten die Freunde das Ehepaar an. „Was ist denn bei den beiden kaputt?“, fragte Tai nach.

„Ich glaube die Beiden freuen sich über das neue Jahr“, stellte Davis eine Theorie auf.

„Quatsch. Matt würde deswegen nie so ausrasten“, warf Izzy ein.

„Ich tippe darauf, dass mein Bruder erneut Vater wird“, spekulierte Takeru.

„Wie kommst du darauf?“, kam es überrascht von Joe.

„Ich habe etwas gehört, was ich nicht hören sollte. Außerdem schaut euch mal alle unsere Frauen an. Sie schauen alle verlegen auf den Boden, sogar Michiru.“

„Hey Leute, wir müssen euch etwas Wichtiges sagen.“ Matt und Sora kamen ahnungslos auf ihre Freunde zu.

„Lass mich raten. Ihr …“

„Klappe Tai. Ich möchte meinen Kopf noch länger haben“, herrschte Takeru den Älteren an.

Verwundert schaute das Ehepaar in die Runde.

„Ähm … Ach egal, Sora und ich werden zum zweiten Mal Eltern.“

„Das ist ja wunderbar“, rief Yolei entzückt aus.

„Herzlichen Glückwunsch“, kam es im Chor.

„Apropos Herzlichen Glückwunsch“, setzte Kari an. „Alles Liebe zum Geburtstag, Joey“. Sie ging auf den Blauhaarigen zu und gab ihm einen Kuss auf die Wange. „Hier für dich.“

„Danke, Hira“, kam es schüchtern vom Geburtstagskind.

Auch die Anderen beglückwünschten ihren Freund.

„Tai …?“ Keine Reaktion. „Tai …?“ Wieder nichts. „Tai!“, schrie Mimi aufgebracht.

„Was ist, Prinzessin?“ Verwundert drehte er sich zu seiner Frau.

„Es ist so weit.“

„Mimi, rede Klartext. Was willst du von mir?“

„Sag mal, bist du besoffen oder was?“, kreischte sie los. „Ich stehe im Wasser.“

„Nee, du stehst auf dem Rasen.“

„Tai, du Idiot. Meine Fruchtblase ist geplatzt. Unsere Kinder kommen. Rufe jetzt verdammt nochmal den Rettungswagen!“

„Was hast du gesagt?“

„Idiot. Du wirst heute Vater. Hast du es jetzt verstanden? Nein? Für Vollpfosten: Meine Fruchtblase ist geplatzt. Hast du es immer noch nicht verstanden? Deine Kinder wollen auf die Welt. Jetzt rufe verflucht diesen scheiß Rettungswagen, oder ich werde die Kinder in unseren Garten bekommen. Hast du jetzt verstanden, was ich von dir will?“, schrie Mimi ihn an.

„Mimi, beruhige dich. Der Rettungswagen ist auf den Weg. So lange werde ich mich um euch kümmern“, beruhigte Joe die werdende Mutter. Er hörte ein dumpfes Geräusch. Er schaute über seine Schulter. Trocken gab er von sich: „TK, kümmerst du dich bitte um Tai?“


Nachwort zu diesem Kapitel:
Hallo mein Rehchen :*

Vielen lieben Dank, dass du deine Freizeit opferst. ;)
Du hattest im Übrigen teilweise Recht. Diesmal habe ich die richtige Version hochgeladen :P
ENS kommt noch.
Ein schönes ruhiges Wochenende Komplett anzeigen

Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (2)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Mestchen
2018-01-12T21:41:35+00:00 12.01.2018 22:41
Hallo mein Diamant,

habe ich dich beim Beta-Lesen falsch verstanden. Sorry >//< Jetzt, wo ich es nochmal lese, sagt Takeru den Ist-Zustand und dann der Soll-Zustand, was die Wohnung betrifft. >//<

Die Jahreswende ist sehr schön. Auch in Japan kommen die Knallsüchtigen zu früh XD Dachte schon, es sei ein Problem im Deutschland XD

Es passiert so viel. Joey hat eine Freundin, Daisuke wohl auch, hat sie aber nicht dabei (warum eigentlich?), Cody (oder wie Tasha ihn nennt: Body) ist Single und genervt ... Sora ist schwanger, Kari und Takeru ziehen zusammen und nehmen Kouki mit, Yolei hat Geburtstag, Mimis Kinder kommen etwas zu früh ...
Zumindest nässt sich Kouki nicht ein, wenn er Alpträume hat. Es wird bestimmt bald besser oder sie holen sich Hilfe, um das erlebte aufzuarbeiten.

Es bleibt auf jeden Fall spannend :)
Liebe Grüße ♥♥♥
Antwort von: abgemeldet
18.01.2018 22:13
Hallo Rehchen:)

Ich glaube, dass ich den Bock reingehauen haben >//<

Freut mich, dass die Jahreswende nicht zum 'Silvestergrinch' geworden ist. ;p
Diese Knallsüchtigen gibt es wohl in jedem Land. >. <

Joe hat seine Freundin den anderen vorgestellt.
Davis Freundin hat sich reingeschlichen. Wieso hat Davis mir nichts gesagt? Mhm, was soll's jetzt ist sie da. :p

So ein Ereignis geht an Kindern nicht spurlos vorbei. :(
Meine Kleine hätte ewig mit dem Verlust einiger Familienangehörigen - in sehr kurzer Zeit- zu tun.
Mit viel Geduld, Zeit und zuhören kann man viel erreichen.

Ganz liebe Grüße :*
Von:  Tasha88
2018-01-12T17:24:45+00:00 12.01.2018 18:24
Hallo Glitzersteinchen :3

Ixh hatte gehofft, dass es Joe ist :D
Schön, dass er sein Glück gefunden hat, nachdem es kari nicht war.

Und dann durfte body mal was sagen XD aber warum muss er traurig sein? Keine Freundin... Man waren der und Izzy motzig... So kennt man die gar nicht XD

Schön, wie alle über ihre Zukunft geredet haben. Und voll der Babyboom!

Freue mich auf das nächste

:**
Antwort von: abgemeldet
18.01.2018 21:54
Hallo kleiner Geist ;)

Joe sollte auch sein Glück finden. :)

Cody ist einfach nur genervt, genau wie Izzy. Jeder hat halt mal einen schlechten Tag. XD

Das ist doch ein Tag, an dem man sich Gedanken über die Zukunft macht.

Liebe Grüße:*


Zurück