Rise of the Dark von DarkAzura ================================================================================ Kapitel 28: Aufbruch -------------------- „Also gut, dann gehen wir jetzt zu McGonagall!“, sagte Harry und erhob sich. Hermine sah ihn verdutzt an. „Hast du mir zugehört?“, fragte sie und ihre Stimme klang dabei schon leicht gereizt. Zu viel hatte sie in der letzten Zeit erlebt, als dass sie nun noch Harrys Bestimmerei ertragen konnte. „Ja, habe ich“, antwortete dieser gelassen, „aber meinst du nicht, McGonagall sollte wissen, wo du hin bist und es absegnen? Bevor einer von uns heute noch getötet wird oder schlimmer, rausgeworfen?“ Er zwinkerte ihr zu. Hermines Wut verpuffte bei diesem Running Gag. Sie stand auf, knuffte ihn in die Seite und folgte ihm zum Portraitloch. „Du hast Recht.“ Auf dem Weg quer durchs Schloss schwiegen sie. Vereinzelt kamen ihnen andere Schülerinnen und Schüler entgegen auf dem Weg zum Frühstück. Hermines Magen brummelte laut. Sie musste dringend etwas essen. Aber zuerst die Pflicht und so stapften sie weiter die Treppen hinaus und Gänge entlang, bis sie vor dem Wasserspeier standen. Harry sprach das Passwort und sie gingen hinauf. Professor McGonagall war Gott sei dank noch nicht im Unterricht und konnte sie direkt empfangen. Harry und Hermine waren allein gegangen und Ron mit Ginny schon zum Frühstück aufgebrochen. Die Professorin begrüßte sie stirnrunzelnd: „Guten Morgen, was führt Sie denn erneut zu mir?“ Eine neue Katastrophe ahnend lag ihre Stirn bereits in Sorgenfalten. Harry winkte lässig ab: „Eher die Idee zu einem Plan. Wir würden gern in den Erinnerungen von Voldemort nach dem Anker suchen. Und außerdem muss Hermine das Schloss verlassen und benötigt dazu ihre Erlaubnis.“ Das Gesicht der Professorin wandte sich überrascht Hermine zu: „Sie sind sich bewusst, dass ich die Vorwürfe des St. Mungos nur solange ignorieren und sie vor dessen Zugriff beschützen kann, solange sie in meiner Obhut sind?“ „Ja, Professor, das weiß ich.“ Hermine nahm sich innerlich vor, dass das das nächste sein musste, was geklärt wurde. Es war ihr immer noch ein Rätsel, warum sie als gemeingefährlich eingestuft worden war. Sie erklärte der Professorin kurz, warum sie das Schloss verlassen musste. „Grundgütiger! Einfach disapperiert!“ Unruhig ging die Schulleiterin auf und ab. Sie schien mit sich und ihrer Autorität zu hadern. Schließlich schüttelte sie den Kopf, wie um einen lästigen Gedanken zu vertreiben: „Gehen Sie nur, Miss Granger. Und Mr. Potter, natürlich erhalten Sie vollen Zugriff auf die Phiolen. Ich werde Sie ihnen bereitstellen und einen Raum herrichten lassen, damit sie ihre Nachforschungen anstellen können.“ „Danke, Professor!“ Nachdem sie das Büro der Schulleiterin verlassen hatten, machten sich Harry und Hermine auf den Weg zur Großen Halle, um endlich etwas zu essen. Als sie dort eintrafen, fanden sie Ginny heftig diskutierend mit Ron vor, vor ihnen zwei große Gläser Kürbissaft und ein halb gegessenes Frühstück. „Du hast sie nicht mehr alle!“, hörten sie Ginny zetern, als sie näherkamen, „mit deiner Einstellung bist du keinen Deut besser als Malfoy früher!“ „Und wenn schon, sie hat doch was besseres verdient!“, kam seine lahme Antwort. „Dich etwa?“, setze Ginny sarkastisch nach. Bevor Ron noch etwas äußern konnte, ging Hermine dazwischen: „Aufhören!“, sagte sie ruhig, aber bestimmt. „Es ist schön, dass ihr euch so um mein Liebesleben bemüht, aber meine Entscheidungen gehen weder dich noch dich etwas an!“ Abwechselnd sah sie die beiden Weasleys an. Beide griffen verlegen nach ihrem Saft und tranken in großen Schlucken. Sie konnten doch nicht verleugnen, Geschwister zu sein. Das Frühstück verlief ab da ohne weitere Zankerei. Anschließend gingen alle zurück in den Turm und Hermine machte sich zurecht für ihren Besuch bei den Malfoys. Das Frühstück, was sie so bitter nötig gehabt hatte, lag nun schwer in ihrer Magengrube. In ein paar Stunden würde sie erneut vor dem Manor stehen. Aber um mit Draco zu reden, musste sie nun auch diese Hürde in Kauf nehmen. Langsam strich sie mit der Bürste durch ihre Haare und versuchte mal wieder mehr schlecht als Recht ihre Locken zu bändigen. Schließlich gab sie schulterzuckend auf und schlüpfte in eine Jeans, ein schwarzes Top und in einen dunkelroten Cardigan. Sie überprüfte den Inhalt ihrer Perlenhandtasche mit dem unaufspührbaren Ausdehnungszauber, nickte zufrieden und hängte sich die Tasche um. Draußen hatte der Herbst mittlerweile kräftig die Oberhand über den ersterbenden Sommer gewonnen, sodass sie einen dicken Parker und warme Boots wählte, bevor sie aufbrach. Bei ihrem Weg durch den Gemeinschaftsraum nickte sie allen noch mal zu. Harry begleitete sie bis nach draußen vor das Schlosstor. Bei dem großen Tor sah Hermine nachdenklich zu den Ebern hinauf. Würde sie Erfolg haben? Oder würde sie nicht mal bis zu Draco kommen? Seine Eltern werden ihr wahrscheinlich nicht einfach so die Tür öffnen und sie zum Tee bitten. „Du schaffst das schon“, fand Harry die richtigen Worte zu ihren Gedanken. „Ich muss wohl“, murmelte sie zur Antwort. „Hey! Sieh mich an!“ Harry drehte sie liebevoll zu sich und zwang sie ihm in die Augen zu sehen, „Wer, wenn nicht du, sollte das schaffen? Malfoy ist nur etwas verwirrt, wenn er dich sieht, wird alles gut!“ Hermines Kehle war staubtrocken. Ob es so einfach werden würde? Schwach nickte sie. Harry zog sie in eine freundschaftliche Umarmung und raunte: „Wenn du bis morgen zum Frühstück nicht wieder da bist, kommt die Kavallerie!“ Sie nickte erneut, löste sich von ihm und ging durch das Tor. Sie spürte die Barriere, seufzte noch einmal tief und disapparierte zum Malfoy Manor. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)