Rise of the Dark von DarkAzura ================================================================================ Kapitel 4: Always ----------------- Das Feuer knisterte im Gryffindor – Gemeinschaftsraum und erhellte die Gesichter der beiden Jungs, die in bequemen Sesseln davor saßen. Harry hatte sein Buch für Verwandlungen vor sich ausgebreitet und studierte das Kapitel über Animagi. Ron schnippte derweil Papierkügelchen ins Feuer und sah zu wie sie in den Flammen schnell verglühten. „Malfoy hat Recht“, sagte er unvermittelt. Harry sah von seinen Hausaufgaben hoch und blickte verwirrt in das Gesicht seines besten Freundes. „Hat dir jemand auf den Kopf geschlagen?“, fragte er verwirrt. Ron schüttelte den Kopf und sah ihn ernst an. „Statt hier so rumzusitzen, sollten wir versuchen Hermine zu finden. Ich meine…McGonagall hat zwar gesagt, dass sie wohl vor den Weihnachtsferien wieder hier sein sollte, aber ich fand sie nicht wirklich überzeugend.“ Harry blickte ins Feuer. Ron hatte Recht. Auch wenn McGonagall ihnen erzählt hatte, dass sie den Brief vorsichtshalber auf seine Echtheit überprüft hatte, lag das Wissen, dass Hermine ihnen nichts von ihrem Aufenthalt gesagt hatte, wie Blei in seiner Magengrube. Doch auf der anderen Seite konnte er verstehen, dass sie Abstand brauchte. Nur wie machte er das seinem besten Freund klar? Da kam ihm ein Einfall. „Was wenn sie ihre Eltern sucht, um den Obliviate Zauber zurückzunehmen? Ich könnte mir vorstellen, dass sie in ihrer … Situation gern ihre Eltern um sich hätte“, versuchte Harry das Gespräch vorsichtig in eine bestimmte Richtung zu lenken. Ron sah ihn stirnrunzelnd an. „Ich musste Schluß machen, okay?“ sagte er aufgebracht. „Du weißt, was sie getan hat.“ „Oder auch nicht getan hat. Ron sie hat geträumt!“ „Jaah, klasse. Offenbaren Träume nicht unsere tiefsten Wünsche?“ Ron schmiss erneut Papier in den Kamin. „Außerdem", versuchte Harry erneut, "hat sie gesagt, dass es nicht so ist, wie du denkst!“ „Oh Malfoy, bitte, hilf mir“, zitierte Ron verächtlich aus Hermines Traum. Dagegen konnte selbst Harry nichts mehr sagen. „Sie hat mir nicht mal erzählt, worum es in dem Traum ging. Das sagt doch schon alles“, setzte er leise und traurig hinzu. Harry nickte betrübt. Doch irgendwie wurde er das Gefühl nicht los, dass Hermine sicherlich keinen erotischen Traum von Malfoy hatte. Aber im Moment sprach alles gegen dieses Gefühl. Seufzend kehrte er zu seinen Hausaufgaben zurück. Vielleicht war es sogar ganz gut, dass Hermine noch nicht in der Schule war. So konnte etwas Gras über die Sache wachsen. Und immerhin hatte sie sich ja bei einem Lehrer gemeldet. Hermine wusste schon immer was sie tat. Warum sollte er jetzt an ihren Handlungen zweifeln. Sie war die begabteste Hexe, die er kannte. Vor den Ferien würde sie sicherlich hier hereinspazieren und alles wäre wie immer. Das hoffte er jedenfalls. Er hörte, dass das Portrait sich öffnete und drehte sich in seinem Sessel um, um zu sehen, wer da herein kam. Sein Gesicht erhellte sich, als er Ginny erblickte, die auch sogleich mit ihrem wehenden roten Haar auf die beiden zu kam und sich auf Harrys Schoß setzte. Wozu gab es Stühle? Hier hatte er sie ohnehin am liebsten. Ron grummelte genervt und Harry fühlte sich schuldig, wo sie doch soeben über die gescheiterte Beziehung zwischen ihm und Hermine geredet hatten. Ginny sah zu Ron und sofort verdüsterte sich ihr Gesichtsausdruck. „Es ist nicht meine Schuld, okay? Also hör auf jedes Mal so verächtlich zu tun, wenn ich zu Harry komme!“, sagte sie genervt. Ron hob abwehrend die Hände: „Schon gut, ich geh einfach.“ Er packte seinen Kram und verließ den Gemeinschaftsraum in Richtung Schlafsäle. Ginny und Harry sahen ihm nach. „Er ist verletzt. Sei nicht immer so grob zu ihm“, sagte er sanft zu seiner Freundin und streichelte ihr über den Rücken. „Er hätte ja nicht Schluss machen müssen“, grummelte Ginny und strich Harry durch seine ohnehin schon unordentlichen Haare. „Wie würdest du es denn finden, wenn ich ihm Schlaf nach Pansy rufe“, witzelte er. „Ich würde dich umbringen“, murrte sie. Harry lachte und zog Ginny näher an sich. Er sog ihren verführerischen Duft auf und vergrub sein Gesicht an ihrem Nacken. „Ich liebe dich“, murmelte er leise an ihrem Ohr. Seine Stimme war zittrig, weil ihn so viele Emotionen durchströmten. Er hatte in dem letzten Jahr auf so viel verzichtet und sich beinah selbst verloren. Sie war seine Erdung, sein Anker. Er spürte wie sich ihre Arme um ihn legten. „Ich liebe dich auch!“, hörte sie ihre Stimme an seinem Nacken raunen. Er sah auf und nahm ihr Gesicht in beide Hände. „Ich habe mich nie dafür entschuldigt, dass ich…“, sie unterbrach ihn, indem sie ihren Zeigefinger auf seine Lippen legte und schüttelte den Kopf. Dann beugte sie sich herüber und ihre Lippen trafen auf seine. Seine Hände wanderten von ihren Wangen in ihre Haare und wanderten ihren Rücken hinab. Sie unterbrach den Kuss sanft und lehnte ihre Stirn gegen sein. „Geh nur nie wieder weg!“, hauchte sie. Er schüttelte den Kopf. „Das verspreche ich!“, sagte er ernst. Und irgendwie hatte er in diesem Moment das Gefühl, dass dies einem Heiratsversprechen ebenbürtig war. Er griff in seine Tasche und zog den Schnatz hervor, in dem einst der Stein der Auferstehung aufbewahrt war. Er legte seine Lippen auf den Schnatz und er öffnete sich. Er sah wie sich Ginnys Augen weiteten und mit Tränen füllten. Sie zog den schmalen Goldring heraus und las das darin eingravierte Wort: „Always“. Harry nahm ihr den Ring sanft aus ihren Händen und streifte ihn über ihren linken Ringfinger. Links und rechts des Wortes glitzerten zwei kleine Brillanten. Ginny schlang erneut ihre Arme um Harry und küsste ihn mit all der Leidenschaft, die auch Harry in diesem Moment verspürte. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)