You're the One [?] von Nisshoku (Blue & White) ================================================================================ Kapitel 2: ----------- White Collar Absolut unfähig irgendetwas zu sagen oder zu tun, stand er da und starrte abwechselnd die geschlossenen Aufzugtüren und seinen Handrücken an. Er konnte die Lippen noch auf seiner zarten Haut spüren. Tatsächlich waren sie weicher gewesen als vermutet. Doch bevor sich dieser Gedanke weiter spann, knurrte er nur leise und stapfte unsanft zurück ins Wohnzimmer, stopfte sein Geld, leise vor sich hin fluchend, wieder zurück in sein Portemonnaie. Was für ein absolut dreister Mistkerl! Das war unerhört. Wie kam der bitte dazu, sich ihm auf diese Weise zu nähern? Das war unprofessionell und brachte ihn total durcheinander. Okay, er musste sich beruhigen. Tief durchatmend schloss er die Augen und ging in sich. Tief ein und ausatmen. So hatte man ihm das beim Yoga beigebracht. Er neigte dazu, schnell aus der Haut zu fahren weshalb er damit begonnen hatte, um ruhiger zu werden. Doch dieser Punk warf das alles über den Haufen. Als er die Augen wieder öffnete erblickte er seine Wand, die frisch gestrichen war, zumindest zum Teil. Langsam ging er darauf zu und überprüfte die Arbeit sowie den Farbton. Natürlich war alles noch feucht aber an den Rändern konnte er bereits erkennen, dass die Mischung perfekt war. Er hatte tatsächlich denselben Farbton hinbekommen. Ruki biss die Zähne aufeinander, grummelte deutlich angepisst. Was hatte er denn erwartet? Nun ja, dass die Farbe nicht stimmte. Doch das tat sie weshalb er Reita nicht mal den Kopf dafür abreißen konnte aber für den Kuss, oh ja dafür würde er es können. Doch ehe er weiter seinen mörderischen Gedanken nachhängen konnte, klingelte sein Handy. Genervt ging er zurück zu seiner Tasche, holte es heraus und meldete sich mit einem genervten "WAS?!" ohne nachzusehen, wer eigentlich dran war. "Eh...hi, ich bin's. Ist alles okay?" Ups. Warum schlug sein Herz gerade so schnell, als ob er bei etwas ertappt worden wäre? "Oh hey...ich...nein nein alles in Ordnung. Tut mir leid. Ich bin gerade nur ein bisschen gestresst.", winkte er ab und verdrehte die Augen bei der lahmen Ausrede. "Ruki, Liebling. Du weißt, dass du dich nicht mehr so stressen darfst. Soll ich vielleicht heute Abend vorbeikommen und wir machen uns einen ruhigen Abend? Mein Mandant hat abgesagt. Ich hätte also Zeit." "Nein!", schoss es ihm viel zu schnell aus dem Mund. "Ich meine...ich kann heute Abend leider nicht und meine Wohnung sieht furchtbar aus. Handwerker." Ja, Mehrzahl. Gott, was tat er hier eigentlich? Das war sein Freund und er verhielt sich, als ob er ihn betrog. Dabei war das doch gar nicht der Fall. "Ruki? Was ist los? Lüg mich nicht an!", forderte die Stimme am anderen Ende worauf er nervös schluckte. "Ich lüge dich nicht an. Du weißt doch von dem Rohrbruch. Ich hab die Handwerker hier oder sie waren hier und es sieht furchtbar aus. Du kennst mich doch und ich habe keine Zeit das sauber zu machen. Außerdem muss ich auch noch was für mein neues Projekt ausarbeiten. Tut mir leid. Morgen vielleicht?" Kurze Stille am Telefon und doch hörte er das heftige Schlagen seines Herzens, das so laut war, dass er Angst hatte, dass sein Freund es durch das Telefon hören konnte. Ein tiefes Seufzen war zu hören. "Okay, gut. Dann morgen. Ich muss jetzt auch weiter aber wir schreiben wegen morgen ja? Ich liebe dich." "Ja ist okay. Ich dich auch." Ruki ließ sich tief seufzend auf sein Sofa fallen und schloss die Augen. Scheiße. Was hatte er da gerade gemacht? Sein Freund war ein wirklich netter Kerl aber schon seit geraumer Zeit lief es nicht mehr so gut. Sie sahen sich kaum und allgemein lief es eher holprig. Aois Interessen deckten sich nur in einem kleinen Prozentanteil mit seinen und im Bett lief es auch nicht. Trotzdem hatte er das nicht verdient und doch fragte sich der Blonde, warum er gerade so merkwürdig reagiert hatte. Das war nicht seine Art. Dieser ganze Stress forderte wirklich schon wieder seinen Tribut und vielleicht brauchte er wirklich mal Urlaub nur, dass er sich diesen gerade nicht leisten konnte. Vielleicht würde ein entspanntes Schaumbad heute Abend helfen, damit er wieder ruhiger wurde. Auf jeden Fall würde er wieder Ruhe einkehren sobald er diesen verdammten Handwerker endlich los war. Nach der Arbeit kam er müde und erschöpft endlich in der Lobby seines Wohnhauses an, holte noch seine Post ab und wurde vom Portier angehalten. "Matsumoto-san?" Fragend wandte er sich an den Mann hinter der Rezeption, der aufgestanden war und nun zum Wartebereich deutete. "Dieser Handwerker wartet dort. Er meinte, es wäre mit Ihnen abgesprochen, dass er noch einen Auftrag zu verrichten hätte. Allerdings haben Sie mir nichts davon gesagt weshalb er nun dort wartet." Oh Mist. Das hatte er total verdrängt weshalb sein Blick zu dem blonden Mann glitt, der mit allerlei Putzutensilien bewaffnet, langsam auf ihn zukam. "Schon in Ordnung, er hat Recht aber es war gut, dass Sie auf mich gewartet haben. Danke.", lächelte er leicht und ging stur schon mal zum Aufzug, konnte das Grinsen nicht sehen, dass der Handwerker auf den Lippen trug bis er neben ihm stand. "Du hast mich warten lassen." Ruki dachte nicht daran zu antworten, schnaubte nur verachtend und betrat dann den Fahrstuhl, dicht gefolgt von Reita. Er vermied es den Blonden anzusehen, was ein wirklich schwieriges Unterfangen war. Der ganze Aufzug war verspiegelt weshalb er nur seine Nägel prüfte und wartete. "Ignorierst du mich nun wegen heute Morgen? Ach komm schon oder...bist du eher enttäuscht, dass es nur deine Hand war? Das ließe sich ändern...wenn du möchtest." Rukis Herz hämmerte erneut in seiner Brust und sein Mund war plötzlich wie ausgetrocknet weshalb er sich leicht räusperte. "Ich verzichte. Sowas wie Sie, wird niemals Hand an mich legen und nähern Sie sich mir nochmal, werde ich Sie anzeigen. Mein Freund ist Anwalt also halten Sie sich von mir fern.", drohte er dem Handwerker, der deutlich verblüfft wirkte. Doch der Ausdruck währte nicht lange und wich schnell einem vorfreudigen. "Gut. Konkurrenz belebt das Geschäft." "Was?!", stieß er ein paar Oktaven zu hoch aus und sah ihn irritiert an. Doch da hielt der Fahrstuhl schon an und Reita lief einfach nur schmunzelnd an ihm vorbei. Total verdattert folgte er diesem in SEINE Wohnung. Warum bewegte sich der Typ so, als ob er hier zu Hause wäre? Gott, das musste aufhören. Grummelnd schaltete er das Licht ein, beleuchtete die wichtigsten Räume und ging in Richtung Schlafzimmer, blieb dann aber nochmal stehen. "Sauber machen. Sofort! Und danach verschwinden Sie!", fauchte er und knallte die Schlafzimmertür hinter sich zu, lehnte sich von innen gegen das Material. Was war denn nur mit ihm los? Tief seufzend fuhr er sich durch die Haare, stieß sich dann von der Tür ab und schlüpfte aus seinen Heels. Eine Wohltat für seine Füße. Er liebte diese Schuhe aber sie waren Fluch und Segen zugleich. Barfuß dehnte er erst mal seine Muskeln und Sehnen, legte das Jackett ab und verließ dann sein Schlafzimmer. Erfreulicherweise war der dreiste Handwerker schon dabei den Schmutz seiner Stiefel weg zu kehren. Sehr gut. Er selbst ging in die Küche und entdeckte erneut die offene Tür seines Hängeschrankes. Was sollte das denn? Fragend öffnete er diese, rüttelte ein wenig an ihr, konnte aber nichts feststellen weshalb er sie einfach wieder fest zudrückte. In Ruhe widmete er sich seinem doppeltürigen Kühlschrank, besorgte sich die Flasche Wodka und mischte zwei Finger breit mit etwas Tonic Lemon sowie zwei Eiswürfeln. Das brauchte er nach diesem Tag einfach. Einen Schluck trinkend verließ er die Küche und lehnte sich daneben an die Wand, beobachtete mit voller Genugtuung, wie Reita seinen Boden penibel reinigte. So musste das sein. Ihm fiel auf, dass dieser gar nicht seine Arbeitskluft trug, sondern gewöhnliche Kleidung. Jeans und ein enges Shirt. Seine Jacke hatte er ausgezogen. Eigentlich war es nicht so kalt aber sobald es dunkel wurde, frischte es meistens doch ganz gut auf. Es standen sogar Stiefel neben der Tür aber saubere und tatsächlich recht schicke. So viel Geschmack hatte er ihm gar nicht zugetraut. "Spannend?", wurde er gefragt worauf er seinen Schluck trank und nur falsch lächelte. "Nein, ich verfolge nur voller Genugtuung wie Sie meinen Boden putzen und ich freue mich schon darauf, Sie dann nie wieder zu sehen." "Autsch.", lachte Reita nur, putzte aber weiter. Ruki grinste in sein Glas als er das erste merkwürdige Geräusch vernahm. Zunächst dachte er sich nichts dabei bis es komisch knackte und er sich wieder gerade hinstellte, irritiert lauschend. "Was...?", murmelte er und da hörte er das erste Klirren von Glas, das auf dem Boden zersprang. Erschrocken drehte er sich zur Küche und sah, wie die Tür des Hängeschrankes wieder offen stand. Zwei Gläser lagen zerbrochen auf dem Boden. "Oh shit...", zischte er und eilte zu dem Schrank, stellte sein Glas auf der Arbeitsfläche ab als er bemerkte, dass der Schrank ganz komisch hing und weiteres Geschirr drohte, heraus zu rutschen. "Weg da!", hörte er nur bevor sich zwei starke Arme um seine Taille legten und ihn zurückzogen, worauf der Schrank weiter absackte. Noch mehr seines teuren Geschirrs krachte klirrend zu Boden bevor sich der ganze Schrank verabschiedete. Und als wäre das noch nicht genug, schien dieser den Startschuss für eine Kette an Ereignissen ausgelöst zu haben. Denn nun verabschiedeten sich auch zwei weitere Schränke. Ruki hielt sich die Hände vor den Mund, starrte erschrocken in seine Küche. Es war furchtbar laut weshalb er die Augen zusammen kniff und sie erst wieder öffnete als es vorbei war. "Oh nein...verfluchte Scheiße!", stieß er gedämpft gegen seine Hände, die er nun senkte worauf sie warme Haut berührten. Huh? Sein Blick senkte sich auf den Arm, der ihn immer noch festhielt. Sein Herz setzte kurz aus bevor es rasant weiterschlug und seine Wangen ganz heiß wurden. "Sie können mich loslassen.", knurrte er leise und befreite sich aus der halben Umarmung bevor er langsam die verwüstete Küche betrat. "Komm da lieber raus bevor du noch in..." "Ahhh! Verdammt!", fluchte er und schnitt dem Handwerker das Wort ab, humpelte zurück und lehnte sich gegen den Türrahmen. Vor Schmerz keuchend hob er seinen Fuß an und entdeckte die Scherbe eines Glases darin. Er hatte aber auch einfach kein Glück. "...eine Scherbe trittst. Lass mal sehen.", hörte er Reita sagen, den er nur böse anfunkelte. "Ich brauche keine Hilfe. Sehen Sie sich das an! Das ist allein Ihre Schuld!", bellte er wütend und humpelte schmerzlich an ihm vorbei bevor er schon wieder festgehalten wurde. Jedoch fand er sich schnell, nach Prinzessinnenart, auf seinen Armen wieder, die ihn ins Badezimmer trugen. Ruki begann zu zappeln. "Lassen Sie mich runter! Was soll denn der Blödsinn? Ich kann alleine laufen.", beschwerte er sich und gab es auf, als die starken Arme nicht nachgaben. Stattdessen wurde er auf der kleinen Bank im Badezimmer abgesetzt. Verdammt war der Typ stark. So wirkte er gar nicht. Brummig schielte er zu dem Anderen, die Wangen gerötet bevor er seinen Fuß an sich zog und diesen betrachtete. Reita schenkte er keine weitere Beachtung bis dieser wieder in seinem Blickfeld erschien. Er hatte sich vor ihn gehockt, ein paar Dinge aus seinem Medizinschrank besorgt. "Lass mich mal sehen." Ruki schlug die Hand weg, die nach ihm greifen wollte. "Fass mich nicht an!", fauchte er erneut worauf Reita nur triumphierend nickte. "Ouh, du hast mich geduzt. Das freut mich und nun lass mich das sehen. Ich bin Ersthelfer und das muss versorgt werden. Du solltest aber besser noch in ein Krankenhaus. Ich kann dich fahren." Ruki schnappte nach Luft als er über seine Worte nachdachte. Verdammt. Er hatte ihn wirklich geduzt. "Natürlich...was kannst du auch nicht?", knurrte er nur in seinen nicht vorhandenen Bart und verschränkte die Arme vor der Brust, lehnte sich zurück und ließ ihn halt machen. Blue Collar "Au! Kannst du nicht aufpassen?", fauchte ihn der Kleine schon wieder an dabei sollte das Desinfektionsspray nicht mal brennen, weshalb er ihm nur einen amüsierten Blick zuwarf. "Ich muss die rausziehen. Auf Drei. Eins..Zw-..." Mit einem Ruck zog er die transparente Glasscherbe aus Rukis Fuß, der erstickt aufkeuchte und sich kurz versteifte. "Du hast auf Drei gesagt.", jammerte der Kleine. Reita nahm sich eine Kompresse und drückte sie sachte aber dennoch bestimmt auf die Wunde, die sofort zu bluten begann. "Ja aber die Psyche rechnet auch erst bei Drei mit dem Schmerz. Vorher tut es nicht so weh. Allerdings blutet das wirklich stark. Ich denke ich bringe dich besser in ein Krankenhaus.", gab er besorgt von sich und legte die tief durchtränkte Kompresse beiseite weshalb er nun doch einen Druckverband anlegen musste. "Ich brauche kein Krankenhaus. Das hört schon auf zu bluten. Was ist mit meiner Küche? Das ist viel wichtiger." Kopfschüttelnd erhob sich Reita, schmiss die Dinge weg, die er benutzt hatte und wusch sich eben die Hände. "Deine Küche ist unwichtig, also halt die Klappe. Ich bringe dich jetzt in ein Krankenhaus. Deine Trümmerküche kann warten." Mit einem Blick, der keinerlei Widerworte duldete sah er den Kleinen an, der trotzig die Wangen aufgeblasen hatte und auf den Boden starrte. Liebenswert. Er mochte diese störrische Art aber gerade war es wirklich wichtig, dass er seinen Kunden ins Krankenhaus brachte weshalb er das Badezimmer verließ, in seine Stiefel schlüpfte und die Tasche des Kleines suchte. "Hast du auch normale Schuhe?", fragte er während er sich nach einem Schuhschrank umsah. "Wehe du gehst an meinen Schrank! Ich warne dich!" Reita verdrehte die Augen und ging zu eben jenem Kleiderschrank der sich als ganzer Raum entpuppte. Ruki besaß unfassbar viele Klamotten und fast noch mehr Schuhe oder gar Sonnenbrillen. Unfassbar aber neben all den High Heels, die er wirklich sexy fand, entdeckte er auch flache Schuhe. Er nahm sich ein Paar und ging damit ins Badezimmer. "Hab ich dir nicht verboten an meine Sachen zu gehen? Außerdem, die Schuhe zu meinem Outfit? Bist du bescheuert? Hol mir andere. Die roten wenigstens wenn du mich schon mit flachen Schuhen quälen musst.", rümpfte er die Nase. Reita verdrehte nur die Augen. "Echt jetzt? Die sind genauso gut und schwarz geht immer. Wir gehen ins Krankenhaus nicht auf einen Catwalk." "Das ist mir scheiß egal. Okay, ich hole sie selbst." Der Kleine rappelte sich auf und doch war Reita sofort bei ihm, fing ihn auf als er umzukippen drohte. Er fühlte sich gut an seiner Brust an. Die Gefühle waren zwar gerade fehl am Platz und trotzdem. Sanft schloss er die Arme um ihn und setzte ihn wieder auf der Bank ab. "Ist ja gut. Ich hole die anderen Schuhe.", lenkte er ein und ging nochmal zurück. Die roten. Zum Glück besaß er nur ein Paar flacher Schuhe in rot. Da konnte er nicht viel falsch machen. Kurzerhand brachte er sie zurück und bestückte den unverletzten Fuß mit einem Schuh. Den anderen packte er in die Tasche, hörte ein erneutes zischen. "Halt die Klappe.", meinte er nur und hob den Kleinen wieder auf seine Arme, der wirklich etwas blass um die Nase wirkte. Das war wohl auch der Grund weshalb er sich nun endlich an ihn lehnte, dabei seine Tasche umschlungen hielt. Noch schnell schnappte er sich selbst, wenn auch umständlich, den Schlüssel und wartete dann mit Ruki auf den Armen, auf den Aufzug. Eingestiegen drückte er den richtigen Knopf und musterte sie im Spiegel, musste einfach lächeln weil es ein wirklich schönes Bild abgab. "Ein Wort und ich bring dich um...", murmelte Ruki nur erschöpft und funkelte ihn mit halb geöffneten Augen, durch die Spiegel an, was ihn wieder leise aber amüsiert schnauben ließ. Der Kleine war wirklich hinreißend. Reita hasste Krankenhäuser. Allein der Geruch machte ihn ganz krank aber er hatte keine Wahl. Er musste Ruki hier her bringen. Im Eingang kam bereits eine Schwester auf sie zu, betrachtete den Blonden in seinen Armen besorgt und führte sie zu einem Behandlungsraum. Tatsächlich hatte er den Anderen kaum auf der Liege abgelegt, da betrat auch schon ein Arzt den Raum. "Was ist passiert?", erkundigte sich dieser und griff sich ein Paar Handschuhe. "Es ist nur ein Kratzer. Nichts wildes.", meldete sich nun sein Kunde zu Wort, den er direkt mit einem vielsagenden Blick bedachte. "Er ist in eine Scherbe gelaufen. Ich habe sie entfernt aber es blutet ziemlich stark. Selbst der Druckverband scheint nicht so viel zu bringen.", erklärte er direkt worauf der Arzt nur nickte, sich einen Hocker heran zog und den Verband langsam löste. In der Tat war dieser schon recht durchgeblutet und wie er selbst sah, blutete es noch immer. Der Arzt drückte die Wunde sofort ab worauf der Kleine kurz zuckte. "Geht das auch ein bisschen sanfter?", zischte dieser. Reita musste schmunzeln. Er würde es wohl überleben wenn er selbst jetzt noch die Diva raushängen lassen konnte. "Wir müssen das nähen. Bereiten Sie bitte alles vor." Die Schwester entfernte sich nickend worauf sich der Arzt an ihn wandte. "Warten Sie bitte draußen. Sie werden geholt, wenn wir fertig sind." Reita war nicht wirklich begeistert, dass er den Raum verlassen musste, fügte sich aber der Bitte des Arztes und lächelte den Blonden aufmunternd an, drückte ihm sanft die Hand. Doch als er ansetzte zu gehen, griff die kleine Hand mit den perfekt manikürten Fingern nach seinem Handgelenk und hinderte ihn daran. "Er bleibt. Es wird Niemanden umbringen, wenn er hier sitzt." Reitas überraschter Blick galt zuerst der Hand und dann dem Gesicht des Besitzers bevor er den Arzt ansah. Dieser schien kurz zu überlegen, sah ihn dann an und seufzte ergeben. "Gut, von mir aus." Ruki ließ von seinem Handgelenk ab sodass er sich einen Stuhl heranziehen konnte, den er direkt neben der Liege platzierte ohne im Weg zu sein. Die Schwester betrat daraufhin wieder den Raum, schob dabei einen kleinen Wagen vor sich her. "Wir werden die Stelle lokal betäuben und Ihnen eine Infusion legen um den Blutverlust zu kompensieren. Dann werde ich die Blutung stoppen und die Wunde vernähen. Sie bekommen noch etwas gegen die Schmerzen aber bis zur vollständigen Heilung, werden Sie auf Krücken angewiesen sein. Sie dürfen den Fuß nicht belasten sonst riskieren Sie, dass sich die Wunde wieder öffnet." Rukis erschrockenes Gesicht war zu köstlich. Krücken waren natürlich total OUT und High Heels waren auch nicht mehr drin. Zu schade eigentlich aber der Kleine würde es schon überleben, nur machte er nicht den Eindruck. Im weiteren Verlauf legte die Schwester den Zugang an seiner linken Hand wobei er bemerkte, dass Ruki starr zu ihm sah, sogar seine Hand packte, als dieser final gelegt wurde. Es gab anscheinend doch etwas, das er nicht mochte und das waren wohl Nadeln. Der Druck seiner Hand erhöhte sich als der Arzt damit begann seinen Fuß zu betäuben. Reita war überrascht wie viel Kraft der Andere besaß und als er seine Nägel auch noch in seine Handflächen bohrte, musste er doch kurz schlucken. Autsch. Der Druck ließ erst nach, als der Arzt aufhörte, seinen Fuß mit einer Nadel zu malträtieren. Sein Blick wanderte zu dem Blonden, der ein deutlich verkniffenes Gesicht macht dann aber doch ertappt ihre Hände löste, worauf sich ein zarter Rotschimmer auf seinen blassen Wangen bildete. Vorsichtshalber ließ er die Hand mal dort liegen, wo sie war. Nur für den Fall der Fälle. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)