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Throughout the Year

One-Shot Sammlung
von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Eventuelles OoC von Seiten Sasuke und ich glaube, ich bin doch stark ins melodramatische abgerutscht. ^^"
Wichtig: Geschichte wird im Laufe der nächsten Tage noch mal verbessert! Komplett anzeigen

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05. Zuversicht

Es gehörte zu den seltenen, aber schönsten Momente für Sasuke, wenn er abends einfach neben Sakura auf dem Sofa sitzen und mit ihr Fernsehen schauen oder einfach gemeinsam mit ihr ins Bett fallen konnte.

Durch seine vielen Reisen und Aufgaben, die er mittlerweile für Kakashi übernahm, fehlte ihm einfach die Zeit regelmäßig zurück ins Dorf zu kommen und selbst, wenn sein Weg ihn hierher führte, ging es oft um Besprechungen, weniger um seine Freizeitgestaltung.

Etwas, das er Monat für Monat mehr vermisste und deshalb begonnen hatte, sich zumindest bei jedem seiner Besuche einen Abend zu nehmen, der wirklich nur ihm und Sakura gehörte. Mehr konnte er sich selbst nicht erlauben, aus Angst, nicht wieder gehen zu können.

Und das musste er tun. Nach allem, was er getan hatte, war er das der Welt und seinen Mitmenschen schuldig – und damit auch Sakura.

Die, wie er gerade feststellte, heute Abend ungewöhnlich ruhig war. Normalerweise schmiegte sie sich zwischendurch enger an ihn, legte ihren Kopf auf seine Brust und seufzte hin und wieder wohlig auf, was ihn immer ein wenig zum Schmunzeln brachte. Doch heute schwieg sie, saß nur neben ihm, die Beine seitlich auf das Sofa gezogen und starrte auf den Fernseher vor ihnen.

»Was ist los?«, fragte Sasuke und musterte ihr Profil.

Sakura schwieg ein paar Augenblicke länger, bevor sie sich plötzlich aufsetzte und ihn mit ihrer Bewegung überraschte. Ein trauriges Lächeln umspielte ihre Lippen und ihr Blick suchte den seinen, nur um sofort wieder wegzuschauen, sobald sie ihn gefunden hatte.

»Temari ist schwanger«, begann sie. »Ich durfte ihr das letzte Woche mitteilen und sie hat sich unglaublich darüber gefreut. Es war im ersten Moment total irritierend, weil sie plötzlich Tränen in den Augen hatte.«

Das konnte Sasuke nur zu gut nachvollziehen. Er kannte Temari hauptsächlich von den Kage-Treffen, an denen er als Informant teilgenommen hatte, aber selbst er war sich sicher, dass ein solcher Gefühlsausbruch eher eine Seltenheit war.

»Freut mich für sie«, antwortete Sasuke, ohne weiter darauf einzugehen.

»Nicht wahr?«, erwiderte Sakura mit einem Grinsen, das aber verschwand, sobald sie sich wieder in ihre ursprüngliche Position begeben hatte.
 

Sasuke bekam Sakuras traurigen Blick, als er sich am nächsten Tag verabschiedet hatte, auf seiner Reise einfach nicht mehr aus dem Kopf und erwischte sich nicht nur einmal dabei, wie er mit dem Gedanken spielte, einfach umzudrehen und zurück nach Konoha zu gehen – obwohl er von Kakashi eine Schriftrolle für die Oberen aus Kumogakure mitbekommen hatte.

Eigentlich hatte er vorgehabt, nach der Übergabe noch ein gutes Stück weiter ins Innere des Landes vorzudringen, um sich die Dörfer und anderen Städte, die weiter im Norden von Kaminari no Kuni lagen, genauer anzuschauen und sich ein vernünftiges Bild vom Land machen zu können, denn weiter als bis nach Kumo war er bisher noch nicht gekommen.

Nun stand er aber auf dem belebten Marktplatz, der in einigen Metern über dem Boden schwebte, blickte zu dem mit Nebelschwaden umgebenen hohen, runden Turm vor sich und in ihm keimte unweigerlich die Frage auf, ob es ihm wirklich so wichtig war, diese Regionen genauer auszukundschaften oder ob es nicht bei seinem nächsten Besuch noch ausreichend sein würde.

Eigentlich kannte er die Antwort bereits und war in Gedanken schon längst wieder auf dem Rückweg, als er dem Raikage die Schriftrolle überreichte und ein kurzes, angespanntes Gespräch führte.

Sasuke konnte es ihm nicht verübeln, dass er ihm gegenüber auch heute noch einen gewissen Argwohn gegenüber empfand, aber er hatte auch kein Interesse daran, diesem zu lange ausgesetzt zu sein und nutze deshalb die erste Gelegenheit, die sich ihm bot, um wieder aus dem Turm zu verschwinden und in Richtung Stadtgrenze zu kommen.

Er mochte Kumogakure eigentlich ganz gern, obwohl es ein wenig rustikaler aussah als Konoha und die Gebäude hauptsächlich in Bergen über dem Boden gebaut worden waren. Es war einfach so anders und Sasuke mochte diese Unterschiede. Zu sehen, was die Menschen in den unterschiedlichen Reichen über die Jahrzehnte hinweg erbaut und erreicht hatten, faszinierte ihn und es beschämte ihn zugleich, dass er all dies durch sein Handeln fast zerstört hätte.

Bei diesem Gedanken musste er unweigerlich wieder an Naruto und ihren Kampf damals denken, an Sakuras Worte und ihre Tränen, Kakashis Lachen und … dass er sich gerade nichts sehnlicher wünschte als wieder zurück in Konoha zu sein – obwohl ein Teil von ihm in die andere Richtung gehen wollte.

Aber als er die Stadt hinter sich gelassen hatte, begannen seine Beine ihn schneller zu tragen und schließlich fand er sich auf den Ästen der Bäume wider, über die er hinweg sprang, um so bald wie möglich zurück nach Konoha zu gelangen.

Es war dieser Drang - oder die Furcht? - die er seit Tagen in sich trug, dass irgendetwas nicht stimmte.

Sakuras Gesicht von ihrer letzten, gemeinsamen Nacht schlich sich nach wie vor immer und immer wieder in seine Gedanken und er hatte gar nicht verhindern wollen, dass er diesem Bedürfnis so schnell es ging bei ihr zu sein, nachgegeben hatte.

Es passte gar nicht zu Sasuke, dass er auf dem Weg zurück nach Konoha nirgends hielt und es von Kumo wirklich innerhalb von zwei Tagen dorthin schaffte.

Etwas, das ihm zunächst auch gar nicht auffiel, bis er schließlich das Stadttor in der Ferne gesehen und seine Geschwindigkeit gedrosselt hatte.

Als er schließlich vor dem Mietshaus, in dem Sakura - und irgendwie auch er - lebte, ankam, fühlte es sich falsch an hier zu sein.

Sein Gewissen ermahnte ihn, die Aufgabe, die er sich selbst gestellt hatte, nicht zu vergessen und dass er eigentlich gar nicht hier sein sollte, sondern in einem der Dörfer Kaminaris.

Sasuke schloss seine Augen, atmete tief durch und verscheuchte diesen Gedanken, bevor er seine Lider wieder aufschlug und die Eingangstür öffnete.

Er dachte nicht weiter über seine Gewissensbisse nach und ging mit festen Schritten die Stufen des Treppenhauses nach oben und anschließend den Gang entlang zur letzten Tür auf der linken Seite.

Sasuke steckte den Schlüssel ins Schloss, drehte ihn um und öffnete die Tür, ohne genau zu wissen, was ihn dahinter erwarten würde.

Noch bevor er ins Innere der Wohnung getreten war, sah er Sakura, die gerade mit einem Wäschekorb beladen in Richtung Badezimmer unterwegs war und deshalb im Gang stand.

»Sasuke«, sagte sie überrascht und ließ beinahe den Korb fallen. »Was machst du denn hier?«

Er konnte sich noch daran erinnern, wie sie reagiert hatte, als er das erste Mal zurück ins Dorf gekommen war. Aber auch wenn sie ihn nun ebenfalls anlächelte, wie damals, war es anders. Es erreichte ihre Augen nicht und ihr Körper war ungewöhnlich steif.

»Es ging alles schneller als gedacht«, antwortete er, wusste aber irgendwo tief in seinem Inneren, dass es nicht das gewesen war, was er hatte sagen und Sakura hatte hören wollen.

»Das freut mich für dich. Wie lange bleibst du denn?«

Ja, wie lange blieb er dieses Mal? Und meinte sie hier bei ihr oder im Dorf? Denn darin bestand ein gewaltiger Unterschied, den er so nie geplant hatte, aber er war nun einmal da.

»Das wird sich zeigen«, erwiderte er deshalb ein wenig ausweichend und löste schließlich seinen Mantel, um ihn aufzuhängen.

Und erst als sie später am Abend beim Essen saßen und sich ganz normal unterhielten, fiel Sasuke auf, dass sie ihm gar keinen Kuss gegeben hatte.
 

In den nächsten Monaten versuchte Sasuke regelmäßig zurück nach Konoha zukommen, aber er merkte immer ein bisschen mehr, dass Sakura sich von ihm entfernte. Nicht, weil sie seine Nähe nicht länger zuließ oder ihn mit abweisenden Blicken bedachte.

Es war eher die Art, wie sie ihn anlächelte, sprach und küsste. Es sah nicht echt aus, sie erzählte kaum noch etwas über ihren Job, was gerade so um sie herum geschah und auch, wenn sie miteinander schliefen, gab es kaum noch lange und intensive Küsse.

Sasuke wusste nicht woher dieser Wandel gekommen war und auch nicht, was er dagegen unternehmen konnte, weil es eine dieser emotionalen Situationen war, die er normalerweise vermied, aber es musste irgendetwas geben. Irgendetwas. Es fiel ihm nur nichts ein.

Und so stand er an einem kalten Novemberabend vor der Wohnungstür, den Schlüssel in der Hand und wartete.

Worauf, konnte er sich selbst nicht so genau beantworten. Nur, dass er noch immer nicht die Tür aufgeschlossen hatte und hineingegangen war, um Sakura gegenüber zu treten.

Er wusste, dass sie sich momentan im Schlafzimmer befand und er würde nichts lieber tun, als zu ihr zu gehen, sie mit sich auf die Matratze zu ziehen und zu küssen.

Sie fehlte ihm, wenn er nicht hier war und langsam aber sicher schlich sich immer wieder die Angst in seine Gedanken, dass sie sich deshalb Stück für Stück von ihm entfernte, weil es ihr nicht so ging.

Diese Unsicherheit nervte ihn, es anzusprechen schaffte er aber auch nicht und ... ach, verdammt noch mal, er konnte hier nicht die ganze Nacht vor der Tür stehen!

Mit einem letzten, tiefen Atemzug, schob er den Schlüssel ins Schloss, drehte ihn nach rechts und drückte die Tür auf.

»Sasuke?«, ertönte sofort Sakuras Stimme und er hörte ihre Schritte auf dem Holzboden, bevor sie kurz danach im Gang stand und ihn musterte.

Er fühlte sich unwohl unter ihrem Blick, der jedes Mal ein bisschen abweisender wurde, erwiderte ihn aber mit einer neutralen Miene.

»Gibt Kakashi dir keine vernünftigen Aufträge mehr oder womit habe ich diesen erneuten schnellen Besuch verdient?«, fragte sie mit einem schnippischen Unterton, den sie anscheinend sofort zu bereuen schien.

»Es tut mir leid«, sprach sie weiter und kam auf ihn zu.

Sasuke schloss die Tür hinter sich und aus einem Impuls heraus lief er ihr entgegen und nahm sie in den Arm. Sakura erwiderte seine Umarmung als wäre er ein Rettungsanker und sie kurz davor zu ertrinken – eine Reaktion, die ihn überraschte.

Sie standen eine Weile eng umschlungen im Gang und Sasuke bemerkte, dass sich das klemmende Gefühl um sein Herz, welches er bis heute nicht einmal wahrgenommen hatte, löste.

Zumindest, bis sie ihn plötzlich los ließ und ihm mit Tränen in den Augen entgegenblickte.

»Sakura«, begann er, wusste aber nicht, wie er weitersprechen sollte. Sakuras Antwort darauf war ein leichtes Mund nach oben ziehen; die Enge um sein Herz war sofort wieder da und er hörte die Worte schon, bevor sie sie laut ausgesprochen hatte.

»Ich kann das nicht mehr, Sasuke.«

Sakura ging drei Schritte zurück, umschlang ihren Oberkörper mit ihren Armen und senkte den Blick.

»So funktioniert das einfach nicht.«

Er sah im Bruchteil einer Sekunde unglaublich viele Emotionen über ihr Gesicht huschen und wollte zu jeder etwas sagen; es gab nur nichts passendes, das ihm eingefallen wäre.

»Um ehrlich zu sein, ich denke schon, dass ich es eigentlich könnte«, fuhr Sakura nach einigen endlos langen Sekunden des Schweigens fort.

»Aber ehrlich gesagt, will ich es nicht mehr. Sasuke, ich will diese Art der Beziehung nicht. Ich bin eifersüchtig auf das Glück der anderen, weil ich es hasse, hier zu sein, wenn du fort bist. Mitanzusehen wie alle um mich herum eine Familie aufbauen, während ich darauf warte, dass du für einen oder vielleicht zwei Tage vorbei kommst, ist nicht das, was ich wollte oder was mich glücklich macht.«

Sakuras Worte trafen Sasuke fast härter als jeder Schlag, den er jemals in einem Kampf hatte einstecken müssen. Also lag es nicht daran, dass sie ihn nicht vermisste, sondern dass sie es zu sehr tat.

Er war unfähig dazu, ihr eine vernünftige Antwort zu geben und stand deshalb nur weiter da, sah sie an und schwieg. Was sagte man in einem solchen Moment auch?

Sakura legte ihren Kopf ein wenig schräg und versuchte es erneut mit einem Lächeln, vergeblich.

»Sasuke, ich möchte gar nicht, dass du dich zwischen mir und deinem Wunsch die Welt zu sehen, zu helfen, deinem Bruder ein gutes Gedenken zu wahren, entscheiden musst. Aber ich muss auch auf mich achten. Ich kann nicht immer nur zurückstecken und darauf hoffen, dass ich alle paar Wochen eine Nachricht erhalte, in der es heißt, dass du in ein paar Tagen vorbei kommst, nur um es in einer weiteren Nachricht nach hinten zu verschieben. Es tut mir nicht gut.«

»Das stimmt so nicht«, kam es ihm über die Lippen, weil er bei diesen Worten, diesen nur halb die Tatsachen wiedergebenden Worten, einfach widersprechen musste als wäre er ein trotziges Kind.

»Du meinst, weil du in den letzten Wochen und Monaten öfter hier warst? Sei ehrlich zu dir. Es ist nicht wahr. Nicht wirklich, denn ein Teil von dir war und ist immer irgendwo anders. Egal, wie oft du hierher kommst.«

Ja, schoss es ihm durch den Kopf, bevor er ihre Aussage überhaupt hatte durchdenken können. Ja, er war wirklich nie vollständig da. Irgendetwas in ihm rief bei jedem Besuch, dass das nicht richtig war, dass er weiterziehen musste.

Egal, wie sehr der innere Drang da war, immer wieder zu ihr zurückzukehren, da gab es noch einen zweiten, der ihn wegzog. Von Konoha, seinen Freunden und natürlich von ihr. Obwohl er sie liebte und auch nur durch sie gelernt hatte, wie es ging.

»Ich sollte gehen«, sagte er schließlich, bewegte sich aber nicht. In seinem Kopf drehten sich so viele Gedanken, dass es ihm schwer viel sie in eine vernünftige Reihenfolge zu bringen. Er verspürte eine tiefe Angst vor den Gefühlen, die ihn durchfluteten.

Sasuke hatte sich in seinem Leben oft einsam gefühlt, Menschen verloren und war allein zurückgeblieben. Das war nichts neues und er sollte eigentlich wissen, wie es sich anfühlte, einen wichtigen Menschen zu verlieren, aber das hier war anders.

Vielleicht, weil Sakura nicht gestorben war, sondern vor ihm stand und ihm aufzeigte, warum es nicht mehr ging, wieso sie ihn zurücklassen musste. Und er wusste, dass es ihr gutes Recht war, nach mehr zu fragen, ein normales Leben mit einem normalen Mann an ihrer Seite zu führen.

Alles andere war nicht fair ihr gegenüber und dennoch war er nicht gewillt sie in diesem Moment gehen zu lassen.

Und deshalb blieb er weiterhin stehen, dachte nach, versuchte eine Ordnung in all das, was er im Augenblick fühlte zu bringen und sah weiterhin in diese wundervollen grasgrünen Augen, die ihn voller Schmerz ansahen.

»Wieso sagst du mir das erst jetzt?«, fragte er schließlich, weil es das größte Puzzleteil war, welches ihm fehlte, um alles, was hier nun zwischen ihnen stand, begreifen zu können.

»Warum hast du mich nicht gefragt, ob etwas nicht stimmt, obwohl du es gemerkt hast?«, erwiderte sie ruhig.

Weil …

»Weil du Angst davor hattest, dass es endet. Ich zumindest hatte und habe sie. Ich will das nicht beenden, aber ich kann auch nicht länger so leben. Und dich und deinen Weg möchte ich auch nicht ändern. Was bleibt uns also?«

Ja, was gab es noch? Sasuke konnte sich nicht vorstellen, sie so hinter sich zu lassen, aber … nein, das hier war kein aber. Ganz und gar nicht, er musste sich nur trauen etwas zu riskieren. Das hätte er schon vor langer Zeit tun sollen. Bereits damals, als sie ihn zum ersten und einzigen Mal darum gebeten hatte, ihn begleiten zu dürfen.

Er hatte sie aus Gründen vertröstet, die er nicht mehr zusammenbekam und eventuell war es damals auch wirklich die richtige Entscheidung gewesen, doch nun?

»Sakura, du hast Recht. Ich kann nicht hier bleiben. Es geht nicht, weil es sich nicht richtig anfühlt.«

Sie nickte bekräftigend, auch wenn er genau sehen konnte, dass die ersten Tränen über ihre Wangen liefen und Sasuke verspürte sofort den Wunsch sie wieder in die Arme zu nehmen, doch davor musste er noch seine größte Angst überwinden. Sie wirklich und vollkommen sein wahres Ich sehen zu lassen.

Inwieweit das in all den Monaten, in denen er es hier nicht länger als ein paar Tage ausgehalten hatte, hineinspielte und ob er ihr nicht doch schon längst unbewusst alles gezeigt hatte, was er war, wie er war, wusste er nicht. An diesem Punkt ging es aber auch darum, es endlich bewusst zu tun und endlich zu akzeptieren, dass er der Frau, die er liebte, nicht einen wichtigen Teil seiner Selbst vorenthalten konnte.

»Aber du könntest mich begleiten.«

Die Worte hingen in der Luft und Sakuras Augen weiteten sich vor Überraschung.

»W-willst du das wirklich?«, fragte sie schließlich und wich seinem Blick aus.

»... Ja.« Es war schwer dieses Wort über die Lippen zu bringen, aber nicht, weil Sasuke es als Lüge aussprach, sondern weil es ein Wunsch war, den er fast zu sehr wahr haben wollte, nun, da er ihn ausgesprochen hatte.

»Lass es uns zumindest versuchen.«

»Sasuke ...«, versuchte Sakura ihn zu unterbrechen.

»Nein, hör zu. Du willst uns nicht beenden und ich auch nicht. Es ist die Situation, die dich unglücklich macht und ich weiß, dass du hier deine Familie, Freunde und Arbeit hast.« Er trat bei diesen Worten auf sie zu und stand am Ende nur noch Zentimeter von ihr entfernt.

»Aber es wäre sicher kein Abschied für immer. Vielleicht siehst und lernst du neue Dinge, die du hier im Krankenhaus anwenden kannst. Entwickelst dich weiter … uns weiter.«

Sasuke wusste, dass er für diese Beziehung kämpfen würde, weil es mit seiner Freundschaft zu Naruto, das erste seit viel zu langer Zeit war, das ihn wirklich glücklich machte und ihm immer wieder aufs neue zeigte, dass die Welt gut sein konnte.

»Ich hätte es dir früher sagen müssen. Das macht eine gute Beziehung aus, ich weiß das eigentlich. Ich rate das jedem, aber ich hatte wirklich Angst. Schreckliche Angst vor deiner Reaktion. Ich wusste nicht, ob … ob du … ob du einfach gehen würdest«, unterbrach Sakura schließlich seine Gedanken und schenke ihm zum ersten Mal seit Monaten ein wirkliches Lächeln. Eins, dass nicht wirklich Glück und Freude ausstrahlte, aber Zuversicht.

Zuversicht, dass es doch nicht das Ende ihrer gemeinsamen Zeit bedeutete und dass sie es schaffen konnten, ihre Ängste zu überwinden, wenn sie mehr Zeit für sich hatten.

Und für diesen einen Augenblick, den Moment hier im Gang ihrer gemeinsamen Wohnung, reichte Sasuke ihre Zuversicht.



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Kommentare zu diesem Kapitel (4)

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Von: abgemeldet
2017-12-18T12:45:31+00:00 18.12.2017 13:45
Right in the feels, du Olle!

Der letzte Part war einfach bezaubern, vor allem weil es kein so krasses "Ende-Gut-Alles-Gut" 08/15 Ende war, sondern es den Titel gerade zu fantastisch eingearbeitet hat. Ich liebe die Geschichte, wie immer, denn genau das macht sie so natürlich und glaubwürdig! Du bist fantastisch *___*

<3
Antwort von:  Goetterspeise
18.12.2017 20:59
Yo ;)
Freut mich, dass dir der One-Shot und vor allem das Ende gefallen haben. :D Finde aber auch, dass es anders einfach nicht gepasst hätte. Schließlich ist es dennoch ein Problem, dass sich nicht nur mal kurz durch eine Aufklärung lösen lässt, sonder nur durch Taten. Finde ich zumindest :O

Antwort von: abgemeldet
18.12.2017 21:35
Ja, genau deswegen fand ich das so bezaubernd ♥ Sehr realistisch und sowas mag ich ja sehr, auch wenns "nur" eine Fanfiction ist :)
Von:  Stevy
2017-12-07T17:08:24+00:00 07.12.2017 18:08
Zu, dieser os ist wirklich toll geworden. 👍😍
Antwort von:  Goetterspeise
07.12.2017 19:06
Vielen Dank :)
Von:  Sakura2100
2017-11-29T20:32:21+00:00 29.11.2017 21:32
Wow echt toll geschrieben *_*
Antwort von:  Goetterspeise
30.11.2017 08:00
Vielen, lieben Dank :)


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