Und dann hat er ja gesagt von suugakusan ================================================================================ Die Hochzeit ------------ In einer Woche wird es soweit sein: Naruto und Hinata werden zu einer Familie. Schlussendlich entschied ich mich doch die Hochzeit zu besuchen. Die Vorstellung von Naruto in der prachtvollen Hochzeitsbekleidung reizte mich stark genug. Und außerdem wollte ich einen anständigen Abschied von ihm nehmen. Nicht schon wieder einfach wortlos abhauen. Die Woche verging ziemlich schnell. Die kleinlichen Vorbereitungen und die Planung der ewigen Reise beschäftigten mich in diesem Zeitraum mehr als genug. Es war keineswegs leicht zu entscheiden was man für einen unbestimmten Zeitraum, für eine unbestimmte Route und für einen unbestimmten Zweck einpacken soll. Ich stellte zwei Rucksäcke zusammen und eine Tüte mit etwas Proviant. Zum ersten Mal im Leben ging ich so eine ernste Sache so planlos an und orientierte mich nur an einem vagen unaussprechbaren Bauchgefühl. Trotzdem fürchtete ich mich nicht vor dem Unbekannten, ganz im Gegenteil. Die Durst nach einem Abenteuer lockte mich in diese große unerforschte Welt. Ich wollte unbedingt wissen, was das Leben für mich bereit hält. Im Laufe der Woche traf ich mich ein paar mal mit Sakura. Sie wusste nichts von meinen Plänen und es sollte auch so bleiben. So eine Ankündigung würde zur unnötigen Fragen führen und dann könnte dieses Gespräch nicht an Narutos Gefühle zu mir vorbeigehen. Das Behüten dieses Geheimnises war für mich wichtiger als anständig gegenüber Sakura zu sein. Nach dem Abhauen werde ich in ihren Augen vermutlich noch tiefer sinken, aber was soll's. Nichts kann die Tatsache übertreffen, dass ich meine beiden Teamkollegen ernsthaft umbringen wollte. Ich ließ mir meine etwas romantische Aufregung dem großen Abenteuer gegenüber nicht anmerken und Sakura und ich verbrachten die Zeit ganz wie gewohnt. Sie erkundigte sich eines Abends, was ich Naruto und Hinata schenken möchte, und ich berichtete ihr über einen Anstandsblumenstrauß. Sie lachte über mich und schlug vor, gemeinsam ein gutes Geschenk auszusuchen. Sakura nahm die Angelegenheit übermäßig ernst. Am Ende einigten wir uns auf einem ziemlich teuren Geschirrset. Auf jeden Fall ein würdiges Geschenk an eine junge Familie. Ich hab zwar nicht so viel Geld, aber naja, wozu brauche ich es überhaupt? Während der Nacht vor der Hochzeit bekam ich so gut wie gar keinen Schlaf. Jede Stunde weckte mich irgendwas und hielt mich für mindestens 10 Minuten wach und ab 5 Uhr, als die Sonne aufging, fielen meine Augen nicht mehr zu. Die Gedanken daran, dass ich heute der Zeuge davon werde, wie Naruto jemandem anderen sein Jawort gibt, plagten mich und es tat weh. Ich bin immer noch so unfassbar dumm… während der vergangenen Woche bereitete ich mich mental auf diese Herausforderung vor, aber ob es tatsächlich reicht? Nicht, dass mein Körper nicht mitspielt, und nicht dass ich von den Kopfschmerzen überrascht werde. Hmmm… warum geh ich nochmal hin? Als ob ich so miserabel bin! Ich wäre allerdings nicht weniger miserabel, wenn ich nicht hingegangen wäre. Wenn ich nur miserabel sein kann, dann will ich ihn noch ein letztes Mal sehen. Mist! Ich BIN miserabel! Natürlich bin ich das… wahrscheinlich werde ich nie über ihn vollständig hinwegkommen. Schließlich war er mal meine Sonne, mein Retter und mein wegweisendes Licht aus der Dunkelheit. Nun liefen die letzten Stunden vor der Hochzeit ab. Ich duschte kurz und zog mir einen schwarzen Anzug an. Nichts extravagantes, einfach nur anständig rüberkommen. Die zwei Rucksäcke und die Essenstüte nahmen ihren rechtmäßigen Platz im Flur. Oben drauf landeten die Wechselklammotten. Jetzt ist alles bereit und ich muss los, aber Emotionen ergriffen mich, als ich an der Türschwelle stand. Naruto und ich verbrachten so viel Zeit in diesem Haus, renovierten es sogar, hockten vor dem Fernseher, führten unterschiedlichste Gespräche bis in die Nacht, kochten zusammen und betranken uns manchmal. Alles hier… dort in der Küche sagte ich ihm, dass ich ihn liebe, und eine Woche später sagte er, dass er dasselbe fühlt. Hier im Eingangsbereich saßen wir die ganze Nacht und ich umarmte ihn fest. An dem Abend küsste er mich schüchtern und haute danach diese Delle in den Boden… er schlief drüben im Schlafzimmer nach seiner Riesenfeier und ich wollte ihm eine Locke abschneiden. Und von dieser Türschwelle ließ ich ihn in die Dunkelheit los… so viele schöne Erinnerungen, die mir inzwischen so teuer sind! Ob Naruto sich nach der Hochzeit an diese Zeit mit Freude zurückblicken wird? Wie geht es ihm jetzt? Er zieht vermutlich die allerletzten Vorbereitungen durch. Vermutlich ist er aufgeregt oder sogar etwas gestresst. Wie wird er heute lächeln? Wie wird er heute aussehen? Ob er verängstigt ist? Oder, im Gegenteil, übermütig? Ich darf heute dabei sein, wenn er sein Jawort abgibt. Und ich werde mit ihm mitfiebern. Die Feier wurde in der Hyuuga-Residenz veranstaltet und ich war gerade auf dem Weg dahin. Als die Residenz näher wurde, zeichneten sich endlich bekannte Gesichter aus der Masse aus. Ich traf Ino und Sai, Lee und Tenten, Choji, Shikamaru und Temari, Konohamaru und Moegi… sogar Shino war da. Viele Lehrer der Akademie, die noch uns unterrichteten, waren ebenfalls dabei: Anko-Sensei, die schreckliche Chunin-Examen-Tante kam mit Begleitung, Kurenai-Sensei brachte ihre Tochter mit, Ebisu-Sensei schlich sich auch irgendwo rum. Natürlich war Kakashi dabei. Ich glaube, alle jetzigen Akademieangestellten waren allesamt hier. Sogar die alten Herrschaften, die früher das Rat der Älteren zusammen mit Danzou bildeten, kamen. Naruto besaß wirklich die Fähigkeit alle zu vereinen und zusammenzubringen. Die Straße, die zur Residenz führte war sehr schön geschmückt. Am Empfang standen Iruka-Sensei und die Schwester von Hinata und trugen die gekommen Gäste in die Liste ein. Gegenüber meinem Namen wurde auch ein Haken gesetzt. Als ich die Residenz betrat, sah ich eine Bühne, auf der ein rotes Torii stand. Hier werden sie bestimmt getraut. Mir wurde etwas zu essen und zu trinken angeboten. Ich nahm es an, um die Zeit zu vertreiben. Irgendwann hörte ich die Stimme von Sakura. Sie rief ziemlich laut meinen Namen und ich wank ihr zu. Sie schnappte sich ein kleines Snack, ein Getränk und stellte sich zu mir. Wir quatschten über irgendwas unbedeutendes für gute Viertelstunde. Dann hauchte sie verträumt aus, dass Hinata wirklich glücklich ist, aber ich ignorierte absichtlich diese Aussage. Hinata tut mir in diesen Umständen am meisten leid. Sie kann nichts dafür, dass ihr zukünftiger Mann bereits seit Jahren jemanden anderen liebt. Der Raum um uns füllte sich rasch und mittlerweile konnte man sich nicht mehr entspannt unterhalten. Die Wachen stellten sich vor dem Eingangstor und es kamen weniger Gäste an. Die Hochzeit fängt also gleich an. Hinatas Vater hielt eine lange Eröffnungsrede, danach folgte die Begrüßung von Iruka-Sensei als Narutos Vater. Ein älterer Herr, der wie ein Pfarrer aussah, stellte sich unauffällig währenddessen ins Torii. Jetzt werden sie also getraut. „Guten Tag, meine Damen und Herren!“ sprach er zu uns, „schön, dass ihr heute in so einer großen Zahl erschienen seid. Ich bitte um Aufmerksamkeit, denn gleich können wir das Brautpaar begrüßen.“ Der Raum wurde mit Stille überwältigt. Es schien, als ob jeder den Atem anhielt. „Ich bitte euch nun, Uzumaki Naruto-kun und Hyuuga Hinata-san hier herzlich willkommen zu heißen!“ Die Luft füllte sich mit einem klatschenden Geräusch. Es hörte sich wie ein Wasserfall an. Ich spürte bereits Narutos warmen Chakrafluss und mein Herz fing daraufhin an schneller zu schlagen. Sie kamen den Gästen entgegen, hielten sich bei der Händen und lächelten das Publikum an. Es war so wie ich mir dachte: Naruto sah traumhaft schön in seinem Hochzeitskimono! Aber etwas stimmte nicht. Sein Gesicht war starr und sein sonst so sonniges Lächeln wirkte leblos, als ob er eine Porzellanpuppe war. Seine klaren gläsernen Augen schauten abgeschottet ins Nichts und strahlen nicht die Freude aus. Es sollte doch nicht so sein! Schließlich wird heute seine Familie gegründet. Er sehnte doch so sehr danach… jetzt ist doch die bedeutendste Stunde seines Lebens! Deswegen sollte er wie eine Sonne scheinen. Aus irgendeinem Grund war er sehr angespannt und diese Anspannung machte sich durch seinen etwas gestörten Chakrafluss bemerkbar. Naruto, was ist los mit dir? Das Publikum jubelte ihnen immer noch zu, aber Uzumaki interessierte sich nicht für die Gäste. Seine Augen durchforsteten hastig die Menschenmasse, als ob er nach etwas ganz bestimmem suchte. Dann hörte die Suche abrupt auf. Seine Augen bewegten sich nicht mehr. Sie fixierten sich auf einer ganz bestimmten Person und ließen nicht los. Er guckte nämlich mich an. In diesem verlorenen Blick las ich eine Menge panischer Angst und es besorgte mich. Ich lächelte ihn an und wank ihm zu in der Hoffnung ihn etwas aufzumuntern. Er führte sofort seinen Blick in den Boden und schottete sich ab. Hinata schien seine Aufregung mitbekommen zu haben und guckte ab und zu besorgt auf ihn. Genau in diesem Moment hob der Pfarrer seinen Arm hoch und kündigte damit den Anfang der Trauung an. Alle Gespräche hörten auf. Gleich wird er ihr sein Jawort geben… bei diesem Gedanken zog mein Herz krampfhaft zusammen. Es ist mir immer noch nicht egal… ich bin so unfassbar dumm. „Fangen wir an…“ leitete der Pfarrer ein und die komplette beinahe sterile Stille ergriff diesen Ort. Unzählige Augen waren genau in dieser Sekunde auf das Brautpaar gerichtet. Sie waren die Protagonisten des heutigen Tages. Naruto kam damit irgendwie nicht klar. Er stand teilnahmslos neben Hinata und zeichnete die Kreise mit der Spitze seines Schuhs. Er tat mir irgendwie leid. „Liebes Brautpaar! Ihr seid in dieser entscheidenden Stunde eures Lebens nicht allein. Ihr seid umgeben von Menschen, die euch nahe stehen. Ihr dürft die Gewissheit haben, dass wir als Gemeinde, als die Stadt Konohagakure, zu eurem Bund stehen.“ Als der Pfarrer sie beide ansprach, verging Narutos anfängliche Erstarrung und an ihrer Statt kam eine hektische Unruhe, die er ziemlich ungeschickt verbarg. Das Chakra lief chaotisch durch seinen Körper und ich bekam diese Unregelmäßigkeit bereits aus dieser Entfernung mit. Der Pfarrer redete weiter. „Zugleich sollt ihr selbst wissen, warum ihr beide heute hier seid. Ich bitte euch nun, öffentlich zu bekunden, dass ihr zu dieser Ehe entschlossen seid.“ Der Pfarrer legte eine Pause an und wendete sich zu Naruto. „Uzumaki Naruto-kun, ich frage dich,“ Naruto starrte immer noch zwanghaft in den Boden. Dummkopf, guck ihn an! „Bist du hier her gekommen um nach reiflicher Überlegung und aus freiem Entschluss mit deiner Braut Hyuuga Hinata-san den Bund der Ehe zu schließen?“ „Ja,“ meldete er sich leise und etwas unentschlossen. Danach schien er endgültig verloren zu sein. Bei diesem schusseligen "Ja" zuckte mein Herz schmerzhaft zusammen. „Willst du deine Frau lieben, achten und ihr die Treue halten alle Tage deines restlichen Lebens?“ Naruto guckte endlich mal wo anders, aber jetzt zögerte er und blieb stumm. Was machst du nur?! Reiss dich doch zusammen!!! Der Pfarrer wurde etwas nervös, aber Naruto meldete sich genauso unentschlossen wie vorhin „Ääähm… Ja…“ Der Pfarrer schien sich etwas zu entspannen und die Trauung ging weiter. Ich bekam wieder mit, wie mein Herz noch einmal schmerzhaft verkrampft. „Hyuuga Hinata-san, ich frage dich,“ Der Pfarrer wendete sich nun Hinata zu. Sie sah etwas besorgt aus, aber dennoch übermäßig fröhlich. „Bist du hier her gekommen, um nach reiflicher Überlegung und aus freiem Entschluss mit deinem Bräutigam Uzumaki Naruto-kun den Bund der Ehe zu schließen?“ „Ja,“ Hinatas "Ja" war laut und deutlich im Gegensatz zu Narutos. Der Pfarrer machte weiter. „Willst du deinen Mann lieben, achten und ihm die Treue halten alle Tage deines restlichen Lebens?“ „Ja,“ verkündete sie nochmal laut. „Nun richte ich meine Frage an euch beide, liebes Brautpaar… Seid ihr bereit, die Kinder als Geschenk anzunehmen und sie im Geiste des Willen des Feuers zu erziehen?“ Hinata zögerte wieder nicht und sagte eher als Naruto: „Ja…“ Hinata schien sehr unangenehm überrascht darüber zu sein, dass sie sich alleine meldete. „Naruto-kun?“ der Pfarrer sprach ihn direkt an und guckte ihn etwas verärgert an. „Ja…“ Naruto schmetterte die Antwort fast mit Angst ab und guckte mich verzweifelt an. Was macht er verdammt noch mal?! „Gut… Normalerweise ist die Braut unentschlossen, bei uns ist es heute umgekehrt,“ der Pfarrer versuchte die Situation zu entspannen. Unter den Gästen verbreitete sich ein kurzes Gelächter. Bekommt denn kein anderer seine immense Aufregung? „Nun stelle ich euch eine letze Frage… und versucht bitte gleichzeitig sie zu beantworten.“ Der Pfarrer guckte Naruto strikt an, aber Uzumaki schien die Bitte nicht wahrgenommen zu haben. Die Gäste lachten unbesorgt wieder. Ich fand es aber gar nicht so witzig. Bekomme nur etwa ich seine stumme Anst mit?! Er sah wie ein wildes Tier aus, das Gefahr spürt und einfach nur verschwinden will. Uzumaki, verdammt noch mal?! Was soll das?! „Seid ihr beide bereit, von heute an zusammen als Eheleute die Mitverantwortung in unserer Stadt und in der Shinobi-Welt zu übernehmen?“ Jetzt ist es so weit. Die Geschichte unserer Protagonisten erreicht in den nächsten Sekunden die Kulmination. Die gesamte Welt hielt ihren Atem an. Alle schauen nur ihnen zu. „Ja!“ Hinatas entschlosse Stimme klang an diesem stillen Ort besonders lieblich, wie ein Paar silberne Glöckchen. Ihre Antwort brachte mein Herz zum erneuten schmerzvollen Zusammenzucken und ich kniff die Augen zu. Gleich wird mein Herz in den Brand gesteckt. Und danach ist es endlich vorbei. „Nein.“ sagte Naruto leise. Danach hob er seine Augen hoch, schaute mich erlöst an und lächelte. Oh Gott ist es unangenehm! Am liebsten würde ich aus seinem Sichtfeld verschwinden. Was ist gerade eben passiert?! Eine Unruhe verbreitete sich rasch unter den Gästen und sie fingen an, unter sich zu besorgt zu reden. Hinata war komplett verwirrt und guckte Naruto fragend an, aber dieser Schwachkopf beachtete sie nicht mehr. Er ließ nicht von mir los. Der Pfarrer versuchte die Situation irgendwie zu retten und sagte etwas, was niemanden wirklich interessierte. Eine unangenehme chaotische Hektik ergriff den Raum, weil keine wusste, was das eigentlich soll. Naruto hörte nicht auf mich anzugucken und ich versuchte immer noch irgendwie von diesem penetranten Blick zu fliehen. Seine Augen leuchteten fröhlich auf. Eine schreckliche Vorahnung besuchte mich. Er hat bestimmt etwas vor. Und dieses Etwas heißt nicht „zu Ende zu heiraten“. Es war spannend und beängstigend zugleich. Im nächsten Moment spingt Naruto von der Bühne ab und rennt einfach los ohne die Augen von mir wegzunehmen. Als ob nichts anderes für ihn existierte. Als ob er die komplette Umgebung ausgeblendet hätte. Er rammte in die stehenden Menschen und stieß sogar mache um. Die Leute machten ihm hilflos eine Laufgasse um nicht angerempelt zu werden. Als er näher zu mir wurde, lächelte er fröhlicher. Ich fühlte in diesem Moment jedes Paar Augen, was mich gerade beobachtet, und es war sehr unangenehm. Mit jeder Sekunde mehrte sich die Zahl der Beobachter und ich fühlte mich ab einem gewissen Punkt irgendwie ertappt. Aber Naruto beschäftigte sowas kein bisschen. Keiner konnte ihn auf dem Weg zu mir aufhalten. In Kürze starrte mich jeder hier Anwesende ganz unverschämt an, weil allen klar wurde, auf wen unser Bräutigam zurennt. Gott fühlte ich mich bloßgestellt! Wie peinlich ist das denn?! Ich wusste immer noch nicht mit hundertprozentiger Sicherheit, was er vorhat, und es machte mir etwas Angst. Mittlerweile war er in der Reichweite meines Arms… uuuuuuuuuuuund… er warf sich auf mich und küsste mich leidenschaftlich. Der Kuss war so echt… Moment? Er küsst mich? Auf seiner Hochzeit?! Vor allen diesen Menschen?! Warum verdammt noch mal?! Meine Gedanken hörten abrupt auf und ich vergaß in einem Moment alles andere um uns. Seine feurige Leidenschaft konsumierte mich vollständig und beförderte uns an den Ort, an dem sich die Spiegelbilder anfassen dürfen. Die Zeit hielt an. Ich nahm ihn sehr intensiv wahr: er schmeckt nach Zitrone und riecht nach einem guten Parfüm. Seine Lippen sind weich, seine Nase ist irgendwie im Weg und seine Küsse schmatzen wirklich sehr laut! Er nahm sich schmackhafte Bisse von mir und ich tat genau dasselbe. Wir waren dabei uns gegenseitig zu verspeisen und es machte mich so dermaßen an! In diesem Augenblick existierte nichts außer uns beiden, seiner grenzenlosen Leidenschaft und diesem sinnlichen Kuss. Der Kuss war so feurig, dass ich mich an seinen Lippen verbrannte. Er war heiß wie die Sonne. Naruto umarmte mich fest und ich umarmte ihn auch. Seine eine Hand wanderte in meine Haare. Er schloss mich zärtlich aber sehr fest um. Er wollte mich vor allen beschützen und ich durfte es wissen. Diesmal hatte er keine Absichten mich jemals gehen zu lassen. Er wollte wieder meine Sonne sein. Dann hörte er auf mich zu küssen und flüsterte mir direkt ins Ohr: „Zur Hölle mit der ganzen Scheiße! Ohne dich sind ein geregeltes Leben, ein sicherer Job und eine Familie komplett bedeutungslos. Ich bin so unfassbar dumm, weil ich dich ernsthaft durch diese Dinge ersetzen wollte. Und dabei kann ich nicht mal vernünftig ohne dich existieren. Ich liebe dich über alles, Sasuke…“ Er sagte die Worte, nach denen ich mich am meisten in meinem Leben sehnte. Es war wirklich unglaublich, dass diese Worte tatsächlich auf mich einfach so fallen. Ich verlor mich gedanklich in dieser Botschaft und fand einfach keinen Weg zurück in die Realität. „Willst du vielleicht immer noch mit mir ins Nirgendwo fliehen?“ wisperte er in mein Ort. Ich konnte vor Überforderung nicht reagieren. Es war einfach zu viel. „Bitte sag ja“ wisperte er als nächstes. Ich konnte nur stumm nicken und sobald ich es tat, nahm er mich bei der Hand, zerrte mich an sich und rannte los. Ich konnte nicht mit ihm mithalten. Mein Körper drehte durch, mein Verstand war benebelt, mein Herz raste wie verrückt und ich war komplett überfordert. Noch nie verspürte ich so eine gewaltige Menge an positiven Gefühlen auf einmal. Meine Beine knickten verräterisch um und ich fiel auf den Boden. Er reagierte blitzschnell: im nächsten Augenblick saß ich auf seinem Rücken und wir waren bereits dabei Hyuugas Residenz zu verlassen. Gleich kommt das Tor, an dem ich zum ersten Mal meinen Kopf auf seine Schulter ablegte. Ach, was für eine schöne Erinnerung! Ich hielt mich an ihm fest und ein Gedanke kursierte in meinem Kopf: Er gehört mir und keiner darf ihn mir wegnehmen. Weil er mich wie kein anderer in dieser Welt liebt. Und weil er meine Sonne ist. Für mich scheint er am hellsten. Wir entfernten uns von Konoha ziemlich rasch. Er musste irgendwann zu seiner Kurama-Form wechseln, weil ihm langsam die Puste ausging. Als er das machte, rannte er wieder unaufhaltsam mit erneuter Kraft. Er hatte wirklich sehr viel Chakra und seine Ausdauer war zu beneiden. Wie lange kannst du noch so weitermachen, Naruto? Plötzlich kam mir in den Sinn, dass es alles jetzt meins ist. Ich grinste zufrieden und küsste ihn am Hals. Zwar konnte ich sein Gesicht nicht sehen, ich wusste aber, dass er mich anlächelt. Er flog uns entschlossen ins Unbekannte und ich konnte das alles immer noch nicht fassen. Nur dass ich mich fest an ihm anschmiegte, bestätigte, dass es doch kein Traum ist. Ich unarmte ihn fester. Diesmal entwischst du mir nicht, Füchschen! Schließlich bist du freiwillig hier. Nach guten 2,5 Stunden Hochleistungslauf wurde er erschöpft und wir hielten mitten im Nirgendwo an. Ich setzte mich auf den Boden, er legte sich hin und legte seinen Kopf mir auf den Schoß. Sein wunderschönes Kimono war mittlerweile dreckig und gerissen an einigen Stellen. Er zog irgendwann die obere Schicht aus und warf sie weg. Er sah jetzt ziemlich unordentlich aus, dennoch war er traumhaft schön. Er atmete sehr schwer und seine Wangen brannten. Ich spürte wie sein Körper die Wärme überall in die Atmosphäre ausstrahlt. Er zog meinen Blick auf sich hin: seine großen blauen Augen waren hypnotisierend und ich könnte jeden Moment darin ertrinken. Ich konnte einfach nicht aufhören, ihn aus dieser Nähe zu betrachten, aber er erwiderte meinen Blick nicht und schaute in den Himmel. Ich fuhr langsam durch sein Gesicht und berührte leicht seine Schnurrhaare. Er schmunzelte dabei verträumt. Ich brachte seine Haare durcheinander und er schüttelte seinen Kopf ab, wie ein kleines wildes Tier, das aus dem Wasser rauskam. Jetzt wusste ich es! Er sah gerade wie ein Fuchs aus… „Du bist mein kleines zahmes Wildfüchschen!“ Mit diesen Worten traute ich mich ihn zu küssen. Diesmal durfte ich es tatsächlich. Diesmal durfte er diesen Kuss genießen. Ich guckte ihm direkt in die Augen. Er konnte den Blickkontakt nicht aufrechterhalten halten. Sein Blick wanderte planlos hin und her. Es war ein sehr romantischer Moment. „Und du bist mein… äääääähm… du biiiiist…“ Er schaute mich trotz aller Anstrengung an. Er atmete immer noch schwer. “Ich weiß nicht, wer du bist!“ sagte er verlegen und guckte schon wieder weg. So Naruto wie er war, musste er natürlich die romantische Stimmung zunichtemachen. Ich lachte nur kurz darüber. Dann starrte er mich ernsthaft an, machte eine seriöse Miene und versuchte krampfhaft den Blickkontakt aufrechtzuerhalten. Ich sah, dass es ihm schwerfiel. Er sagte schlussendlich: „Ich weiß jetzt, wer du bist!“ „Wer? Verrate es mir!“ Ich fand seine ernste Art belustigend und zuckersüß. „Du bist einfach nur meins.“ Er schaute schon wieder weg. Die romantische Stimmung kehrte wieder ein. Ich wusste nicht, dass er überhaupt so sein kann. Es überraschte mich. Dann drückte er mir etwas stumm in die Hand. Ich konnte erstmal nicht verstehen was das ist und guckte mir dieses Ding an. Es war mein Papier-Shuriken, den ich damals in sein Büro durch das Fenster warf. Der Schuriken war natürlich ranzig ohne Ende. Naruto konnte solche Sachen nicht vorsichtig behandeln. Ehrlich gesagt vergaß ich mittlerweile den Brief komplett. Er guckte mich etwas beängstigt an und dann wanderte sein Blick auf den Zettel. Ich glaube, ich verstehe was er von mir will. Seine Hände lagen verschränkt auf seiner Brust. Ich nahm seine Finger vorsichtig auseinander und legte den Schuriken zwischen seinen Handflächen. Danach legte ich meine Hand oben auf seine und guckte ihm direkt in die Augen. Er wurde im gleichen Moment noch röter vor Verlegenheit und musste schon wieder weggucken. Mein Gott, wie süß er war! Seine Art verdrehte mir den Kopf mit gewaltiger Kraft. Ich zögerte für eine Weile. Dann holte ich tief Luft und flüsterte ihm zu: „Naruto…? Willst du wieder meine Sonne sein?“ fragte ich ihn leise. Er lächelte im gleichen Moment. Ich sah ihm an, dass er diesen Augenblick mit mir magisch findet. Danach berührte er mein Gesicht leicht und warf mir einen warmen zärtlichen verliebten Blick zu. Und dann… hat er ja gesagt. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)