Rote Rosen für Prinzessin Andromeda von Acquayumu (Ail / Seijuuro Ginga x OC) ================================================================================ Kapitel 1: Prolog ----------------- Ich war auf dem Weg nach Hause, nachdem ich die Zeit vergessen und einfach auf einer Bank im Park eingeschlafen war. Inzwischen war es schon spät abends und es frierte. Mich ängstlich umschauend trat den dunklen gepflasterten Weg entlang und hoffte inständig niemanden entgegenzukommen der mir übel gesinnt war, denn in den dunklen Gassen würde mich niemand hören. Plötzlich störte ein ohrenbetäubendes Getöse die Stille. Ängstlich flüchtete ich mich hinter die nächstbeste Hauswand. Doch das Schauspiel, das sich mir gerade bot, würde ich nie im Leben wieder vergessen. Eine Art in Blätter verpacktes Päckchen kam herangeschwebt und hatte einen richtig tiefen Krater hinterlassen, der sich vorher anscheinend metertief in den harten Beton gebohrt hatte. Einen Aufschrei unterdrückend, flüchtete ich erstmal ganz hinter die Hauswand. Das Päckchen verschwand in einem der Hochhäuser und wenig später saßen zwei Gestalten auf dem Balkon. Beim näheren Hinsehen konnte ich erkennen, dass beide Personen hellgrüne Haut hatten und ihre Haare in Pink und Blau gehalten waren. Dann fielen mir diese seltsamen Strampelanzüge auf und das sie spitz zulaufende Ohren hatten. Ein wenig erschrocken zuckte ich zusammen. Waren hier tatsächlich Außerirdische gelandet? Ich konnte es kaum fassen. Die beiden unterhielten sich miteinander und es sah fast schon so aus, als pflegten sie eine romantische Beziehung zueinander. Der junge Humanoid hielt sich etwas Weißes an den Mund, das er zuvor in der Hand gehalten hatte. Wenig später ertönte eine zauberhafte Melodie, die mich in ihren Bann zu ziehen drohte. Wie gerne würde ich sein Gesicht sehen, doch der Blauhaarige saß quasi mit dem Rücken zu mir. Die Melodie verstummte und die Rosahaarige schritt ins Hausinnere. Nun war der Blauhaarige alleine auf dem Balkon. Er drehte sich um und endlich konnte ich sein Gesicht sehen. Ich war wie erstarrt. Es war so als könnte ich in mein eigenes Gesicht sehen. Dieses angespannte, fast mulmige Gefühl, dass ich in seiner Gegenwart schon verspürt hatte, verstärkte sich noch. Ich hatte das Gefühl mit ihm verbunden zu sein, so als würden unsere Herzen im selben Takt schlagen. Plötzlich überkamen mich melancholische Gefühle von Einsamkeit und ich hatte plötzlich das Gefühl eine weite Reise hinter mir zu haben. Das…konnten nicht meine eigenen Emotionen sein. Waren sie etwa von ihm? Verwirrt blickte ich zu dem Balkon empor, wo der Humanoid immer noch stand und in die Ferne zu blicken schien. Plötzlich knackste es und ich stellte fest, dass ich auf einen kleinen Zweig getreten war. Schnell versteckte ich mich wieder vollständig hinter der Hauswand, hinter der ich die ganze Zeit die Außerirdischen beobachtet hatte. „Wer ist da?!“ hörte ich es von oben rufen, während ich starr dastand und die Luft anhielt. Hoffentlich würde er mich jetzt nicht erwischen. Doch der Blauhaarige wandte sich ab und verschwand ebenfalls im Haus. Als er weg war rang ich keuchend nach Luft. Gott sei Dank hatte er mich nicht gesehen! Trotzdem hatte er eine wunderschöne Stimme und von den Klängen seiner Querflötewar ich immer noch gefesselt. Dann war da dieses seltsame Gefühl gewesen… Mein Herz pochte und ich fragte mich, wie diese Person wohl so war? Auf mich hatte er den Eindruck eines edlen Prinzen gemacht. Mit diesen verwirrenden Gedanken im Kopf, die sich nur um ihn zu drehen schienen, machte ich mich auf den Weg nach Hause. Am nächsten Tag war mein Kopf voll von den Gedanken an ihn. Es war wie verhext. Ich bekam ihn nicht mehr aus dem Kopf. Fragen wie, was er gerne aß und was seine Hobbys waren, kreisten in meinen Gedanken. Hatten Außerirdische eigentlich Hobbys? Nach der Schule zog es mich zu dem Haus, wo die beiden Aliens abgebstiegen waren. Der Krater war auch noch an Ort und Stelle, nur das jetzt gelbe Polizeibänder das Loch umränderten. Also hatte ich das gestern Nacht nicht nur geträumt. An dem Hochhaus von gestern angekommen, klingelte ich auf der Etage, wo die Außerirdischen gestern gewesen waren. Der Signalton erklang und zeigte mir damit an, dass ich die Eingangstüre nun öffnen und das Haus so betreten konnte. Nach etlichen Treppenstufen kam ich an der Wohnungstüre an, die mich hoffentlich zu den beiden Außerirdischen führen würde. Ich klingelte ein zweites Mal und hörte anschließend Schritte, die sich näherten. Ein rothaariges Mädchen, welches in meinem Alter sein musste, stand in der Türe. Sie hatte braune katzenartige Augen, blasse Haut und blickte ziemlich unfreundlich aus der Wäsche. „Was willst du!“ wurde ich direkt angemotzt. Wie sollte ich ihr jetzt erklären, dass sich gestern zwei Außerirdische in ihrem Haus befunden hatten? Selbst meine Eltern glaubten mir nicht und waren der Ansicht, dass ich Personen in einem Kostüm gesehen hatte. So würde angeblich kein Alien aussehen! – Na, da waren sie aber informiert. „Also, ich….also…ja…!“ fing ich an herumzudrucksen. „Komm zum Punkt, ich will hier nicht ewig herumstehen!“ wurde ich wieder angefaucht, weswegen ich meine Antwort beinahe herausschrie. „S-Sind hier grüne Elfen mit komischen Frisuren, in Strampelanzügen und in einem Blätterbonbon vorbeigekommen?!“ rutschte es mir heraus und als ich einen erneuten blick auf meine Gesprächspartnerin warf, konnte ich deutlich erkennen mehr als baff war. Wahrscheinlich zweifelte sie gerade an meinem Verstand! Die Vermutung bestätigte sich, als sie mir einfach die Türe vor der Nase zuknallte und man von innen jemanden wütend davonstampfen hörte. Ein wenig enttäuscht verließ ich den Wolkenkratzer und nahm den direkten Weg nach Hause. Zu Hause angekommen setzte ich mich an meinen Schreibtisch und gedachte etwas zu zeichnen. Sein Bild tauchte wieder vor meinen Augen auf und mein Herz schlug wie wild. Ein wohlig warmes Gefühl breitete sich in mir aus. Ich würde ihn vielleicht nie wiedersehen, aber sein Bild würde für immer in meinen Erinnerungen bleiben. Das war der Anfang einer Geschichte, die mich für immer verändern würde. Kapitel 2: Höflichkeitsregeln ----------------------------- Drei Jahre waren bereits ins Land gezogen, als ich ihn das letzte Mal gesehen hatte. Aus Gründen, die ich jetzt nicht näher beschreiben wollte, musste ich sogar die Schule wechseln und ging nun auf die Juuban Municipal Junior High School. Meine Zeit verbrachte ich mit Geschichten schreiben. Egal wo ich war, einen Block und einen Stift hatte ich immer zur Hand. Inzwischen hatte ich sogar ein ganzes Buch zusammen, aber die Ideen flossen immer noch und so wollte die Geschichte noch nicht enden. Sie handelte von einer jungen Prinzessin, welche mit ihren treuen Vasallen ins Land hinauszog und dann ihre große Liebe kennenlernte. Natürlich hatte der Elb, welcher der Geliebte sein sollte, Ähnlichkeiten mit ihm. Meine Zeit verbrachte ich mit Geschichten schreiben. Freunde, mit denen ich mich hätte beschäftigen können, hatte ich keine. Auch in dieser Pause war ich wieder damit beschäftigt an meiner Geschichte weiterzuschreiben und hatte mir dafür eine Bank auserkoren, welche ein wenig abseits stand. Ich seufzte auf, da ich nun an einer Stelle der Geschichte angelangt war, an der ich nicht weiterkam. Murrend warf ich einen Blick auf die Uhr und stellte somit fest, dass ich die Schulglocke wohl überhört haben wusste und deshalb zu spät kommen wurde. Hastig und vor allen Dingen fluchend packte ich meine Schreibsachen zusammen und rannte sie ein geölter Blitz in das Schulgebäude. Auf dem Weg zur Treppe, welche zu meiner Klasse führte, stieß ich allerdings mit jemand zusammen, der mir quer über dem Weg gelaufen war. Unsanft landete ich auf meinem Hintern und die Blätter meiner Geschichte verstreuten sich überall auf dem Boden. „Oh, das tut mir leid! Ist alles in Ordnung mit dir?“ hörte ich die fremde Person sagen, welche ebenfalls auf dem Boden gelandet war und mir jetzt ihre Hand hinhielt, um mir aufzuhelfen. Dankbar nahm ich sie an und machte mich anschließend daran hastig meine Blätter aufzusammeln. Das blondhaarige Mädchen mit den langen Zöpfen half mir dabei. „Tut mir leid, dass ich dich umgerannt habe, aber ich komme sonst zu spät zum Unterricht!“ murmelte ich vor mich hin. Fast alle Blätter waren wieder in meinem Besitz, als die Blondhaarige beim letzten Blatt plötzlich stutzte. Dann sah man, wie sie das Blatt überflog. Plötzlich fing sie zu strahlen an und fragte: „Schreibst du das selber? Das ist eine echt tolle Geschichte! Du solltest, wenn du fertig damit bist, die Seiten mal zum Verlag bringen!“. Mit diesen Worten reichte sie mir das letzte Blatt wieder zurück und rannte wie eine Irre von dannen. Verdutzt blieb ich zurück, das angereichte Blatt immer noch in meiner Hand haltend. Sowas hatte noch niemand zu mir gesagt. Murrend begab ich mich in die zweite Pause, die ich mir nach der Konfrontation mit der Lehrerin echt verdient hatte. Natürlich war Fräulein Mitsuki nicht gerade begeistert gewesen, dass ich ganze fünfzehn Minuten zum Unterricht kam und hatte mir glatt eine Stunde Nachsitzen aufgebrummt. Seufzend begab ich mich wieder auf meine angestammte Bank im Schulhof und schrieb an meiner Geschichte weiter. Dabei fiel mir die Begegnung mit diesem seltsamen Mädchen wieder ein. Wer trug denn bitte seine Haare in zwei langen Zöpfen gebunden, als Knödel auf den Kopf? Diese Frisur bereitete mir wirklich kopfverbrechen. „Hallo, du!“ hörte ich es plötzlich rufen und wenn mach schon vom Teufel sprach, - nein dachte, da erschien er auch gleich. Da war das sonderbare Mädchen, das meine Geschichte gelobt hatte, schon wieder. Sie kam fröhlich winkend auf mich zugelaufen und hielt schnaufend vor meiner Bank. „Da bist du ja wieder!“ wurde ich begrüßt, weswegen ich mein Schreibsachen für einen kurzen Augenblick beiseitelegte und sie einfach abwartend betrachtete. „Sag mal, du siehst so alleine aus! möchtest du dich nicht mit zu mir und meinen Freunden setzen?!“ führte sie ihren Monolog unbeirrt weiter. „Ich weiß ja noch nicht mal wie du heißt und soll mich dann zu dir und völlig fremden setzen?!“ entgegnete ich ihr und sah das Mädchen ein wenig schräg an. Verlegen rieb sie sich den Kopf: „Entschuldige, mein Name ist Usagi und wie heißt du?!“. „Ayumu!...Ayumu Akiyama!“ entgegnete ich ihr und nahm meine Schreibsachen wieder zur Hand. Usage strahlte: „Schön dich kennen zu lernen, Ayumu!“. Ich wollte mich eigentlich verdrücken, da ich meine Ruhe haben wollte ich mich ein wenig unwohl in der Nähe der zappeligen Usagi fühlte. Doch leide3r wurde mir da gründlich einen Strich durch die Rechnung gemacht. „Hey, Usagi! Wo bleibst du denn?!“ rief jemand und als ich den Blick in die Richtung wandte, erkannte ich eine schwarzhaarige Person, die drei weiteren Mädchen im Anmarsch war. Ich vermutete mal, dass das Usagis Freundinnen waren, die nach der Blonden gesucht hatten. „Hallo Ray!!“ grüßte Usagi zurück und lief auf die Vier zu. „Wo hast du denn gesteckt?!“ wollte Rey sofort von Usagi wissen. Hmm! Entweder man hatte dem armen Mädchen einen Männernamen verpasst, oder es war so eine Art Spitzname. Schließlich leitete sich Ray von im deutschen Sprachraum gebrauchten Namen Raymund ab. Und ich musste es ja wissen, schließlich kommt meine Mutter aus dem Land. Also vermutete ich mal, dass das Mädchen eigentlich Rei hieß, was ich auch nicht für einen besonders schönen Namen hielt. „Ich habe mich ein wenig mit Ayumu unterhalten! Sie schreibt wirklich tolle Geschichten!“ hörte ich Usagi sagen. „Ach wirklich? Das hört sich ja wirklich interessant an! Was denn für Geschichten!“ wollte Raymund von Usagi wissen, während die fünf Freundinnen sich einfach zu mir auf die Bank setzten. Kaum saßen sie, wurde ich auch schon nach allen der Regeln der Kunst mit Fragen zu meiner Geschichte und sogar meinen Hobbys gelöchtert. „Über was handelt die Geschichte eigentlich?!“ „Über eine Prinzessin und einen Elbenkrieger!“ „Was sind deine Hobbys?!“ „Schreiben….vermute ich! Und zeichnen…!“ „Du zeichnest auch, was zeichnest du denn?!“ „Mangas…!“ „Was sind denn Mangas?!“ „Zeichnungen mit großen Augen und kleinen Nasen!“ „Also zeichnest du Aliens?!!“ „Jap, genau…!“ „Und warum heißen die denn Mangas?!“ „Weil das nun mal so ist!“ „Aha! Und was tust du sonst noch so, außer schreiben und zeichnen?!“ „Herumsitzen!“ „Ehrlich? Ist das nicht ein bisschen langweilig?!“ „Nein! Außerdem…habe ich dann meine Ruhe und sehe nebenbei noch schön aus!“ „Mit den Klamotten?!“ „Ja, mit den Klamotten!! Ist das Verhör nun endlich beendet? Ach ja, ich spiele auch Querflöte! zumindest übe ich es!“ schwer atmete ich auf und verschränkte die Arme vor der Brust. „Was für ein Zufall, A-…Seijuro spielt auch Querflöte! Vielleicht kann er dir ja was beibringen!“ schlug die mit dem brünetten Zopf vor. „Könnte er, wenn ich mich von ihm unterrichten lassen möchte! Aber ich kenn den nicht, genauso wie euch! Ich meine, ihr löchert mich schon und habt euch noch nicht mal vorgestellt! In den Fall seit ihr genauso unhöflich wie eure Freundin!“ richtete ich das Wort an die kleine Gruppe. Die Blauhaarige hatte sich während der Ausfrageaktion meine Entwürfe geschnappt und meinte jetzt: „DA sind ein paar Rechtschreibfehler drinnen, aber sonst ist es sehr gut geschrieben!“. Mein linkes Auge zuckte gefährlich. Hatte die wirklich mit einem roten Stift in meinen Blättern herumgemalt? Ziemlich angefressen entriss ich ihr meine Papiere wieder und entgegnete: „Bist du hier die Aushilfslehrerin oder was? Ich gehe und bitte seit so gut und beglückt mich nie wieder mit eurer Anwesenheit! Danke!!“. wütend rauschte ich von dannen. Na, zumindest wollte ich das. Stattdessen lief ich in die zweite Person, die heute meinen Weg kreuzte. Das war wohl echt nicht mein Tag. zumindest blieben wir auf unseren Füßen stehen und ich entschuldigte mich sofort bei der Person: „Es tut wirklich leid! Ich bin heute wohl nicht besonders aufmerksam!“. „Das macht doch nichts! Hoffentlich hast du dich nicht verletzt!“ entgegnete mir die Person, „Ich bin Seijuro Ginga und mit wem habe ich das Vergnügen?!“. Mein Atem stockte, als ich in das Gesicht eines jungen, gut aussehenden Mannes blickte, der mir freundlich seine Hand entgegenstreckte. Seijuro hatte brünette kurze Haare, blaue Augen und sah einfach umwerfend aus. Solch einem Märchenprinzen begegnete man schließlich nicht oft. Ziemlich abgelenkt von seinem strahlenden Lächeln, reichte ich ihm meine Hand: „Ayumu…Akiyama...mein Name!“. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)