Liebe, Hass, Familie, Freundschaft und andere Katastrophen von Yuri91 (Aus dem abenteuerlichem Leben von Sakura und Sasuke) ================================================================================ Kapitel 15: Kapitel 15 - Klärende Gespräche ------------------------------------------- Sasuke kam erst einmal nicht zurück. Dafür aber Itachi. „Entschuldige, war es mal wieder ein schlechtes Timing?“ Mit einem schiefen Grinsen im Gesicht zuckte Sakura mit den Schultern. Was sollte sie auch sonst groß dazu sagen? Es war schon peinlich genug, dass Itachi zu wissen schien, wobei er gestört hatte. Da wollte sie das Thema nicht noch weiter vertiefen. „Setz dich doch.“ Seit ein paar Minuten schon saß Sakura an ihren Hausaufgaben. Jetzt blieben noch gut zehn Tage, bis die Schule wieder losging. Von den Unmengen an Hausaufgaben hatte sie bislang noch nicht viel erledigt. Es wurde Zeit. „Naruto ist jetzt da, ja?“ „Ja, aber keine Ahnung, was er will. Ich hab ihn auch nur ganz kurz gesehen.“ Kurz bevor du ihn zu mir geschickt und uns unterbrochen hast, dachte sich Sakura, hielt aber den Mund. „Stör ich dich?“ fragte Itachi nach, da sie nicht auf seinen letzten Satz reagierte. „Nein, nein. Ich wollte Hausaufgaben machen, aber ich kann mich eh nicht konzentrieren.“ Das stimmte sogar. Egal was Sakura tat, sie hatte immer vor Augen, was sie und Sasuke getan hatte. Was noch geschehen wäre, wenn sie nicht unterbrochen worden wären. „Ich hoffe, du machst dir keine Gedanken wegen Megumi.“ Anscheinend hatte Itachi ihren Gesichtsausdruck falsch gedeutet. Es war süß, wie er sich um sie kümmerte und bemühte. Wie ein richtiger Bruder. Sakura hatte wirklich Glück. „Sollte ich denn?“ Eigentlich hatte sie sich vorgenommen, Megumi aus ihrem Kopf zu verbannen. Immerhin hatte ihr Sasuke mehrfach beteuert, dass er nicht mehr auf sie stand. Sie waren ja auch schon über ein halbes Jahr getrennt. Aber Itachis Frage verunsicherte sie. „Nun, Megumi  scheint Sasuke nicht vergessen zu können. Ich denke aber, Sasuke ist mir ihr durch. Ich weiß nicht ob er dir von seiner Beziehung mit Megumi erzählt hat.“ Knapp nickte Sakura. „Sie hat ihn betrogen. Und sie hatten wohl häufiger Streit.“ „Ja, ich habe nie so ganz verstanden, warum Sasuke so lange mit ihr zusammen war. Die anfängliche Zeit war wirklich in Ordnung. Megumi war immer nett, hilfsbereit und man konnte gut mit ihr reden. Das hatte sich auch nie geändert, nur der Umgang zwischen Sasuke und Megumi hatte sich irgendwann verändert. Megumi wurde schnell schlecht gelaunt, ohne konkret zu sagen, warum. Sie haben sich oft wegen Kleinigkeiten gestritten. Sasuke war die meiste Zeit immer nur gestresst und hatte schlechte Laune.“ Einerseits wollte Sakura gar nicht so viel über die vorherige Beziehung ihres Freundes wissen, andererseits war sie schon ein wenig neugierig. Es war ein Eindringen in seine Privatsphäre, aber bislang hatte Itachi ihr nichts erzählt, was Sasuke nicht längst gesagt hatte. Daher unterbrach Sakura den Uchiha auch nicht und er fuhr weiter fort. „Irgendwann meinte Sasuke, würden sie kaum noch miteinander reden. Wenn sie sich trafen – und das war etwa das letzte halbe Jahr der Beziehung seltener als zuvor – dann… na ja, du weißt schon.“ Oh ja, Sakura verstand. Sasuke und Megumi hatten ihre Beziehung auf das Körperliche verschoben. Sie hatten wohl ziemlich oft Sex. War das etwa ausreichend für eine Beziehung? Es schien so. Ob Sasuke damit klar kam, das sie es noch nicht getan hatten? Vielleicht sollte Sakura noch mal das Gespräch mit ihm suchen. Es war einer Befreiung gleich gekommen, ihm von ihren Sorgen und Gedanken zu erzählen. Und es hatte ihrer Beziehung eindeutig gut getan. Damit Itachi mit seiner Erklärung nicht noch mehr ins Detail ging, nickte Sakura verstehend. Nur eines verstand sie nicht. „Wenn die beiden doch so oft…du weißt schon, getan haben, warum hat Megumi ihn dann betrogen? Das macht doch keinen Sinn.“ Ja, es war kindisch das Wort „Sex“ nicht auszusprechen, aber sie redeten hier immerhin um Sasuke, ihren Freund und Itachis kleinen Bruder. „Na ja, darüber hat Sasuke nicht viel gesagt. Ich weiß auch gar nicht, ob er den wahren Grund kennt. Unsere Vermutung ist aber, dass Megumi mehr Aufmerksamkeit wollte. Sie hatte Sasuke vorgeworfen, ihm wäre egal, was sie tat und was sie wolle. Mehr weiß ich auch nicht.“ „Das ist bescheuert. Wenn einen was stört, dann sollte man es einfach sagen.“ So einfach war das. Das hatte doch auch ihr Gespräch mit Sasuke bewiesen. Wenn man wollte, dass sich etwas änderte, dann musste man das Thema auch ansprechen. Um den heißen Brei herumreden oder den Mund zu halten, half da nicht. Man konnte auch nicht erwarten, dass der Andere durch ein Wunder von selbst drauf kam, was einen störte. Megumi schien da aber anderer Meinung gewesen zu sein. „Und nachdem Megumi ihn betrogen hatte, war dann Schluss“, schlussfolgerte Sakura und zustimmend nickte Itachi. „Ja. Es hat ungefähr eine Woche gedauert, bis er dahinter kam. Megumi hatte sich keine große Mühe gegeben, es zu verheimlichen. Es war ein Kerl aus Sasukes Fußballclub. Kiba oder so hieß er. Er hatte aber geglaubt, Megumi und Sasuke hätten schon vorher Schluss gemacht.“ „Ist Sasuke deswegen in keinem Club?“ „Ja. Er hatte keine Lust mehr darauf.“ Das verwunderte Sakura. Dass sich Sasuke davon die Lust an einem Sport oder generellen Clubaktivitäten nehmen ließ, bedeutete, dass ihm der Betrug von Megumi ziemlich nahe gegangen sein musste. „Aber ich bin froh, dass er endlich drüber hinweg ist und mit dir zusammen ist. Er blüht regelrecht auf und ist beim besten Willen nicht mehr so gestresst.“ Itachis Lächeln, mit dem er Sakura bedachte, war echt und sie schob ihre Gedanken, ob Sasuke nicht vielleicht doch noch irgendwelche Gefühle für Megumi hegte, beiseite. Stattdessen meinte sie, ebenfalls lächelnd: „Na, lob mich mal nicht allzu hoch in den Himmel.“ „Gut, deine Mutter trägt vielleicht auch einen kleinen Teil dazu bei.“ Mit Itachi konnte man fast so gut scherzen wie mit Sasuke. Manchmal wirkten die Brüder gegensätzlich, dann wiederum waren sie sich doch sehr ähnlich. „Damit kann ich leben. Ich will schließlich nicht alleine dran Schuld sein, wenn sich Sasuke ins Negative hin entwickelt.“ „Das bezweifle ich doch sehr.“ „Denk dran, wie wir uns am Anfang gefetzt haben“, erinnerte Sakura den Uchiha. „Stimmt schon. Aber ich bin mir sicher, zwischen euch bestand schon immer eine gewisse Anziehung. Und die Energie, die ihr zum Streiten verwendet habt, benutzt ihr jetzt halt anders.“ Bei dem vielsagendem Blick aufs Bett hin, wurde Sakura augenblicklich rot im Gesicht. Gott, musste Itachi jetzt damit anfangen? Neben ihrer Mutter und Fugaku war Itachi die letzte Person, mit der sie über ein solches Thema reden wollte. „Schon gut, ich werde mit dir nicht über weitere Details reden“, beruhigte Itachi sie. „Ich will es auch gar nicht wissen. Mir reicht es schon, wenn ich euch ab und an höre.“ Entsetzt blickte Sakura den Schwarzhaarigen an. „Du…was?!“ „Klar. So dick sind die Wände hier nicht.“ „Oh mein…Das tut mir so Leid!“ War das peinlich! Wie oft hatte Itachi sie denn jetzt schon stöhnen hören? Verdammt, wie unangenehm musste es auch ihm sein? Mist, sie würde nie wieder mit Sasuke rummachen können, ohne darüber nachzudenken. Heiliger Kuhmist! „Ach, mach dir nichts draus. Das ist ganz normal. Ich höre dann normalerweise Musik mit meinen Kopfhören oder so.“ Auch wenn Itachi sie beruhigen wollte, half das nicht. Sie bereitete ihm enorme Unannehmlichkeiten. „Wirklich, das tut mir so Leid! Ich hatte keine Ahnung! Wenn ich gewusst hätte, dass du Sasuke und mich hören kannst, dann…“ In dem Moment öffnete sich die Tür und eine lächelnde Mebuki trat ein. Überrascht riss Sakura die Augen auf, doch Itachi hatte ihre Mutter noch nicht bemerkt und sagte zu ihrem Entsetzen: „Ach, lass dich davon nicht aufhalten. Ich wollte deine Beziehung mit Sasuke nicht sabotieren. Wenn es dich beruhigt, ich kann kaum etwas hören, wenn ihr bei ihm im Zimmer seid.“ „Sakura, können wir kurz miteinander reden?“ Bei Mebukis Stimme blickte nun auch Itachi überrascht drein. Mit dem Mund formte er ein lautloses „Ups“, während Sakura innerlich verkrampfte. Ihre Mutter hatte dieses Mal keinen Kosenamen benutzt, wie sie es normalerweise tat. Das war immer ein sicheres Anzeichen dafür, dass sie wütend war. Obwohl sie weiter vor sich hin lächelte, konnte Sakura die angespannten Züge um die Mundwinkel ihrer Mutter herum erkennen. „Itachi, lässt du uns einen Moment alleine?“ Es war als Bitte formuliert, aber ihnen war klar, dass es keine war. Schnell sprang Itachi von seinem Platz auf, beeilte sich aus dem Zimmer zu kommen, murmelte Sakura vorher jedoch noch schnell eine Entschuldigung zu. Kaum das Itachi verschwunden war, betrat Mebuki gänzlich das Zimmer und schloss die Tür. In dem Moment, wo die Tür ins Schloss fiel, verschwand auch das Lächeln aus Mebukis Gesicht. „Habe ich Itachi gerade richtig verstanden? Hast du eine Liebesbeziehung mit Sasuke? Wenn es ein Missverständnis gibt, klär mich auf. Wenn nicht, solltest du mir besser nichts mehr verheimlichen.“ Schwer musste Sakura schlucken. Und noch einmal, bis der Kloß in ihrem Hals einigermaßen weg war. Mebukis Blick, sonst so liebevoll und warmherzig, war hart und gnadenlos. Die Arme hatte sie vor der Brust verschränkt. Wenn Sakura hier lebend rauswollte, dann sollte sie besser die Wahrheit sagen. Das letzte Mal, dass sie ihre Mutter so erlebt hatte, war, als sie sich von Ino dazu hatte überreden lassen, einen Tag Schule zu schwänzen. Das war noch in der Mittelstufe gewesen. Sakura hatte den Anschiss ihres Lebens erhalten und seitdem nicht einmal mehr einen Gedanken an so etwas verschwendet. Unter anderem deswegen hatte sie auch immer ihre Hausaufgaben gemacht. „Mama, versteh das nicht falsch, okay? Das mit Sasuke und mir ist noch so frisch und weil wir ja zusammen leben und ganz andere Umstände haben“, begann Sakura hektisch und zog sich eine einigermaßen plausible Erklärung für ihr Verhalten aus der Nase. Der skeptische Blick von Mebuki veränderte sich nicht. Die Falten in ihrer Stirn vertieften sich dagegen nur. „wollten wir das mit uns erst einmal nicht herumposaunen. Du weißt schon, falls es nicht mit uns klappt, damit der Haussegen nicht schiefhängt. Und wir wollten auch keine Probleme für deine Beziehung mit Fugaku verursachen. Also immer für den Fall, dass das mit Sasuke und mir nicht klappt.“ Gut, so schlecht war die Erklärung ja gar nicht. Es klang sogar logisch. Nur glaubte ihre Mutter das auch? Gespannt und mit vor Nervosität wild klopfendem Herzen, sah Sakura Mebuki an. Sie blickte abschätzend zu ihrer Tochter. Die Sekunden verstrichen, dann fragte sie: „Wie lange geht das schon so?“ „Seit fast einem Monat“, gestand Sakura kleinlaut und erwartete bereits das Schlimmste. Die nächste Frage war zwar unangenehm und peinlich, aber nicht der gefürchtete Wutausbruch. „Hattet ihr schon Sex?“ „Mama!“ Mit hochrotem Gesicht blickte Sakura ihre Mutter geschockt an. Das war ja so was von oberpeinlich! Hoffentlich würde jetzt kein Aufklärungsgespräch stattfinden. Das hatte sie schon in der Schule gehabt. Ungnädig blickte Mebuki weiter mit finsterem Blick ihre Tochter an. Obwohl Sakura und Mebuki fast gleich groß waren, wirkte ihre Mutter nun deutlich größer. So um die zwei Meter. „Nein, hatten wir nicht.“ Ein Seufzer – der Erleichterung? – entfuhr der sonst so ruhigen Haruno und mit ihm verschwand auch die Härte und Schärfe aus ihrem Gesicht. „Gut. Ich bin froh, dass ihr nichts übereilt.“ Kein Wutausbruch? Verwundert blickte Sakura ihre Mutter an. Die ganze Haltung hatte sich nun geändert. Die Arme waren nicht länger streng vor der Brust verschränkt, sondern eine Hand hatte sie an ihr Kinn gelegt. Auch der Blick war sanfter, wenngleich noch etwas Unmut darin zu erkennen war. „Versteh mich nicht falsch, ich finde es nicht gut, dass ihr uns nichts erzählt habt. Aber ich kann eure Beweggründe verstehen. Es ist wirklich lieb von euch, wie ihr dabei an uns und die Familie gedacht habt.“ Gott sei Dank war Sakura so eine gute Ausrede eingefallen! Dennoch vermied sie es erleichtert aufzuatmen. Noch immer ungläubig hörte sie ihrer Mutter zu. „Ich bin mir sicher, ihr hättet uns bald von euch erzählt.“ Bei dem folgenden Blick nickte Sakura schnell, bevor sie etwas falsch machen konnte. „Ja, wir wollten es noch in den Ferien machen.“ Was für eine Lüge, aber Mebuki glaubte ihr. Seit wann konnte Sakura so gut lügen? Sie war von sich selbst erstaunt. „Gut. Dann muss jetzt erst einmal etwas geklärt werden. Du brauchst die Pille. Ich werde einen Termin bei der Frauenärztin ausmachen. Dann müssen wir es noch Fugaku sagen. Am besten koche ich morgen etwas Tolles und dann dürft ihr es ihm sagen. Das gute Essen wird ihn etwas milder stimmen. Dann würde ich gerne wissen, warum Itachi bereits Bescheid weiß.“ Oh man, das wurde ja immer besser. Ein neues Level der Peinlichkeiten wurde soeben erreicht. „Durch einen Zufall. Er hat es vor gut einer Woche mitbekommen. Aber sei nicht böse auf ihn, wir haben ihn gebeten, euch nichts zu sagen.“ Obwohl er der Grund für ihre missliche Lage war, wollte Sakura Itachi nicht in die ganze Angelegenheit hineinziehen. „In Ordnung. Ohne Itachi hätte ich es ja auch nicht erfahren.“ „Wir hätten es euch noch gesagt“, protestierte Sakura kleinlaut, hielt den Mund aber sofort wieder, als ihre Mutter wieder strenger dreinsah. „Gut, also wo war ich? Die Pille und Fugaku Bescheid sagen. Sollen wir dann auch gleich eine Packung Kondome kaufen?“ Entsetzt schüttelte Sakura den Kopf. Die Haare flogen wild hin und her. „Verstehe. Ich bin froh, dass ihr nicht euren Verstand ausschaltet. Ich würde dich zwar unterstützen, aber ich würde nur ungern in nächster Zeit Großmutter werden.“ „Keine Sorge! Das wird nicht passieren“, versicherte Sakura todernst. Darauf hatte sie immerhin auch keine Lust. „Das ist mein Schatz.“ Gott sei Dank, der Kosename war zurück. Das war ein gutes Zeichen. Heute würde der Vulkan wohl nicht explodieren. „Müssen wir ein Gespräch über den Beischlaf führen?“ Der übliche, mütterliche Tonfall war zurück. „Nein“, beeilte sie sich zu sagen, „schon gut. Wir wurden in der Schule aufgeklärt.“ „Ja, aber doch nur, wie man sich fortpflanzt beziehungsweise, wie man es verhindern kann. Aber ihr habt sicherlich nicht über Oralsex, die verschiedenen Sexpositionen geredet oder wo Mann und Frau ihre erogenen Zonen haben. Und bestimmt hast du Fragen, wie man verschiedene Dinge macht, ob das erste Mal schmerzhaft ist und noch vieles mehr.“ Sakura hatte sich getäuscht. Das eben neu gesetzte Level der Peinlichkeit war nun um Längen überschritten worden. Noch nie hatte Sakuras Gesicht vor Scham so sehr gebrannt. Sie wollte nur noch weg von ihr. Selbst ein Treffen mit Megumi wäre ihr jetzt lieber als dieses Gespräch. Und obwohl Sakura ihrer Mutter beteuerte, sie hätte keine Fragen, ließ sich Mebuki nicht beirren. Und so verbrachte sie die nächste Stunde damit, sich anzuhören, was ihre Mutter zu diesem Thema zu sagen hatte. Aber dennoch wurden so ein paar ihrer Fragen geklärt, ohne dass sie diese laut aussprechen musste. Nach grob einer Stunde erhob sich Mebuki. Sakura war ziemlich erschöpft. „So, mein Mäuschen, es wird Zeit fürs Abendessen. Eigentlich hatte ich dir zeigen wollen, wie man Curry selbst kocht, aber dafür ist es jetzt zu spät. Wir werden heute Abend auswärts essen. Fugaku müsste gleich nach Hause kommen. Ich sage Sasuke, Itachi und Naruto Bescheid. Der ist sicherlich auch noch da.“ Und schon verschwand ihre Mutter gut gelaunt. Blinzelnd blickte Sakura die Stelle an, an der Mebuki eben noch gestanden hatte. Verdammt, war das bizarr gewesen. Wenn sie Sasuke davon erzählen würde… Und das musste sie, wurde ihr klar. Immerhin bestand ihrer Mutter darauf, dass sie morgen Fugaku alles erzählten. Hoffentlich würde er nicht sauer werden. Was, wenn Mebuki nur die Ruhe vor dem Sturm dargestellt hatte? Mit flauem Gefühl im Magen stand Sakura auf und ging zu ihrem Kleiderschrank. Erst einmal fürs Essen umziehen. In der Tat hatte Mebuki richtig gelegen und Naruto war beim Abendessen mit dabei gewesen. Sie waren Ramen essen gewesen und Naruto hatte es sich nicht nehmen lassen und gleich zwei Portionen verdrückt. Jetzt saßen sie zu viert in Sasukes Zimmer. Itachi auf dem Schreibtischstuhl, Sakura, Naruto und Sasuke auf dem Bett. Gerade hatte Sakura eine abgespeckte Version ihres Gespräches mit Mebuki erzählt gehabt. Später würde sie noch ein wenig mehr ins Detail gehen, wenn sie mit Sasuke alleine war. Das Sexualleben von ihr und Sasuke ging aber sonst niemanden etwas an. „Tja, lässt sich wohl nicht ändern. Aber Vater wird sicherlich nicht explodieren.“ „Kann ich mir auch nicht vorstellen. Mir wäre es trotzdem lieber gewesen, wenn es nicht so plötzlich gekommen wäre.“ „Aber solange Mebuki dabei ist, wird Vater sicherlich ruhig bleiben“, versuchte Itachi sowohl Sasuke als auch Sakura zu beruhigen. „Und wenn du dann alleine mit ihm bist, versohlt er dir den Hintern.“ Bei seinem Scherz lachte niemand außer Naruto selbst darüber. Gut, Itachi schmunzelte, aber Sasuke blickte seinen Freund nur finster an. Sakura selbst konnte nur leise seufzen. Der heutige Tag war wirklich anstrengend gewesen. Heute Morgen noch am Meer und jetzt das hier. „Warum bist du eigentlich hier?“ fragte Sakura und blickte den Blondschopf an. Ein Themenwechsel war jetzt nicht verkehrt.  Außerdem wollte sie wissen, was so dringend gewesen war, dass Naruto sie und Sasuke hatte stören müssen. „Tja, wie soll ich sagen?“ begann Naruto verlegen grinsend. Das würde wohl eine längere Geschichte werden. Doch Sasuke kam ihm zuvor. „Naruto dreht einfach nur durch. Nächste Woche ist eine Familienfeier der Hyuugas. Hinatas und Nejis Väter werden beide 45.“ Auf Sakuras fragenden Blick hin, erklärte Itachi kurz: „Die Zwei sind Zwillinge.“ Das hatte sie nicht gewusst. Hinata erzählte nicht viel von ihrer Familie. Außer das ihr Vater ziemlich streng war und sie noch eine zielstrebige, jüngere Schwester hatte und Neji als Cousin, wusste sie nicht sonderlich viel mehr. „Zurück zu Naruto. Der ist da wie gesagt als Hinatas Freund eingeladen und jetzt dreht er deswegen am Rad.“ Locker zuckte Sasuke mit den Schultern. Naruto dagegen blickte entrüstet drein. „Hallo? Nimm das mal nicht so einfach. Hinatas Vater ist voll streng. Ich war einmal da, um Hinata zu einem Date abzuholen. Da hat mich ihr Vater von oben bis unten schweigend gemustert, missbilligend die Augen verengt und hatte etwas von >schlechter Wahl< gemurmelt, bevor er zu Hinata meinte, sie solle pünktlich zum Abendessen wieder zu Hause sein. Der Kerl ist volle Kanne angsteinflößend! Jetzt weiß ich auch, warum wir in der Regel immer bei dir oder mir waren und nie bei Neji daheim.“ „Nejis Vater ist nicht so streng“, warf Sasuke ein, doch Naruto überging den Kommentar. Verzweifelt blickte er Sakura an. „Wie verhalte ich mich denn beim Essen? Ich weiß nicht, was ich tun soll. Ich will keinen schlechten Eindruck erwecken und auch Hinata nicht blamieren.“ Verzweifelt raufte sich Naruto die Haare. Wild standen sie von allen Seiten ab. „Ich hab es dir doch schon mal gesagt, halt die Klappe, außer um Bitte und Danke zu sagen.“ Hilflos ließ Naruto den Kopf hängen. „Hörst du das? So sieht die Hilfe meines besten Kumpels aus.“ Mit der Hand deutete er zusätzlich auf den Uchiha neben sich. Sakura und Itachi sahen sich schweigend an und beide mussten sich ein Grinsen verkneifen. Sollten Naruto und Sasuke jemals schwul werden, hatten sie ihren Segen. Die zwei würden schon ein knuffiges Paar abgeben. Aber Sakura hütete sich davor, es laut auszusprechen. „Ich hab dir gesagt, rede mit Neji“, entgegnete Sasuke nun, doch Naruto sagte – wie es schien schon des Öfteren heute: „Hallo? Neji mag es nicht, wenn ich mit ihm über Hinata rede. Außerdem geht es um seine Familie. Ich weiß ja nicht, ob er da so gerne drüber redet.“ Sakura wusste nicht viel über die Familiengeschichte der Hyuuga, aber dem anschließenden, unangenehmen Schweigen der Jungs nach zu urteilen, musste da schon so einiges vorgefallen war. „Versuch einfach keine dummen Sprüche rauszuhauen, sei höflich und benimm dich beim Essen. Kein Rülpsen, nicht zu laut reden und iss nicht zu viel. Falls du danach noch Hunger hast, dann musst du halt daheim noch etwas essen. Sag, es war lecker, egal ob es die Wahrheit ist oder nicht. Lach, wenn alle lachen und tu es auf keinen Fall, wenn sonst niemand lacht.“ Während Sakura die Tipps, die ihr gerade so in den Sinn kamen, runterbetete – ein paar davon hatte ihre Mutter sie gelehrt, als sie noch ein Kind war und wenn sie zu Freundinnen ging – schnappte sich Naruto kurzerhand einen Zettel und Stift und begann wild drauflos zu schreiben. Irritiert bemerkte Sakura das, gab ihm aber weiter Tipps. Nachdem sie damit fertig war, strahlte Naruto übers ganze Gesicht. „Danke! Das wird mir helfen. Aber so was von!“ Kurzerhand lehnte er sich vor, über Sasuke hinweg und umarmte Sakura überschwänglich. Anschließend wandte er sich an Sasuke. „Hast du das gehört? So was hättest du mir sagen sollen.“ „Tz. Dann weißt du ja, dass du dich in Zukunft an Sakura wenden solltest.“ Und dann begann ein freundschaftlicher Streit zwischen den zwei Jungs. Sakura zuckte mit den Schultern und redete noch ein wenig mit Itachi. Zusammen spekulierten sie über eine mögliche Reaktion Fugakus.   Letztendlich sollte Itachi Recht behalten. Fugaku nahm es ziemlich gelassen hin, als Sakura und Sasuke ihm beim nächsten Abendessen von ihrer Beziehung erzählte. Er sagte sogar, er habe so etwas in der Art bereits vermutet. Nun, dann hatten sie sich wohl unnötige Sorgen gemacht. Allerdings hatte Fugaku verlangt, dass die Zimmertür von Sakura beziehungsweise Sasuke immer aufstand, wenn sie zu zweit waren. Ob er nicht wusste, dass Sasuke schon längst Sex gehabt hatte oder war er nur so streng, weil es um Sakura ging? Zu ihrer Verwunderung war Mebuki ihnen zu Hilfe geeilt, hatte dem Uchiha etwas ins Ohr geflüstert, wobei sein Blick weicher geworden war. Daraufhin änderte er seine Meinung. „Aber noch keine Enkelkinder“, hatte er gefordert, woraufhin Sakura und Sasuke hektisch zustimmend nickten. Für die unerwartete Schützenhilfe, aber auch für das Abendessen, für das sich Mebuki besondere Mühe gegeben hatte, war Sakura ihrer Mutter dankbar. Jetzt lag sie in Sasukes Bett und wartete auf seine Rückkehr. Er war gerade auf Toilette. Ansonsten waren sie gerade dabei einen Film zu sehen. Gut, eigentlich war das eher ein Hintergrundgeräusch. Aber nicht, weil sie mal wieder am rummachen waren, sondern weil Sakura nun die Zeit gefunden hatte, ihm in allen Einzelheiten von dem peinlichen Gespräch mit ihrer Mutter zu erzählen. Letzte Nacht hatte Sakura davon geträumt. Es war ein wirrer Alptraummix gewesen, bestehend aus einer Familienfeier mit Naruto, bei der Mebuki verkündete, wie stolz sie war, dass Sasuke und Sakura noch keinen Sex hatten. Megumi war auch mit dabei gewesen und hatte ihr anschließend gesagt, sie zeige ihr, wie das ginge und hatte mit Sasuke rumgemacht. Bevor die beiden es auf dem Tisch miteinander treiben konnten, war Sakura dann aufgewacht. Gott sei Dank. Gerade vibrierte das Handy auf dem Nachtisch. Sowohl ihres als auch Sasukes lag da. Sie beide hatten ein schwarzes, schmuckloses Smartphone. Ohne groß nachzudenken, griff Sakura danach. Sie hatte keine Ahnung, wessen Handy da gerade aufleuchtete. Als Sakura den Namen des Absenders las, wusste sie jedoch, dass es Sasukes Mobilphon war. Megumis Name leuchtete Sakura entgegen und der Anfang der eingegangenen Nachricht war für sie sichtbar. „Mein Samurai, der Ausflug mit dir war wunderschön. Es hat mich sehr an unsere gemeinsame Zeit erinnert. Ich freue mich auf…“ Und mehr konnte Sakura nicht lesen. Der Rest der Nachricht wurde ihr nicht angezeigt. Mit zusammengebissenen Zähnen legte sie das Handy wieder weg. Sie wollte die volle Nachricht lesen, aber sie würde es nicht hinter Sasukes Rücken tun. „Mein Samurai.“ Was war das denn für ein affiger Kosename? Total bescheuert. Und so toll war der Ausflug für Megumi sicherlich nicht gewesen. Sie hatte kaum Zeit mit Sasuke verbracht und wenn, dann nicht alleine. Also was für einen Müll laberte Megumi da? In diesem Moment kam Sasuke zurück. Es war auch gut so, bevor Sakura sich noch weiter in ihre Wut über Megumi hineinsteigerte. Ahnungslos kam der Uchiha auf sie zu. Bevor Sasuke sich hinsetzen konnte, begrüßte Sakura ihn mit einem „Na, Samurai, wieder zurück?“ Bei diesem ungewöhnlichen Kosenamen hielt Sasuke mitten in der Bewegung inne. Irritiert blickte er sie an. Wortlos reichte Sakura ihm sein Handy. Während der Uchiha die neue Nachricht Megumis las, erklärte sie: „Ich hab nur den Anfang gesehen. Wusste nicht, wessen Handy vibriert hat.“ Verstehend nickte Sasuke. Er konnte sehen, dass Sakura die Nachricht noch nicht geöffnet hatte. Anschließend setzte er sich neben sie aufs Bett. Ebenso wortlos wie sie, reichte er ihr das Handy. „Soll ich es lesen?“ Verwundert blickte Sakura ihn an. „Wenn du willst. Steht eh nichts Besonderes drin.“ „Okay.“ Und schon stillte Sakura ihre Neugierde. Innerlich dankte sie Sasuke für sein Verständnis. Er hätte auch wütend werden können. Dann las sie die Nachricht. „Mein Samurai, der Ausflug mit dir war wunderschön. Es hat mich sehr an unsere gemeinsame Zeit erinnert. Ich freue mich auf die Schule, dann können wir uns wieder sehen. Wenn du willst, können wir nächste Woche gemeinsam Hausaufgaben machen. So wie in alten Zeiten. Du kannst mich jederzeit anrufen. Die schlecht gefärbte, unterentwickelte Rosahaarige muss ja nichts davon wissen. Ich vermisse dich. Kuss, deine Megumi.“ Beim Lesen war Sakuras Unterkiefer heruntergeklappt. „Schlecht gefärbte, unterentwickelte Rosahaarige? Hallo? Geht’s noch? Erstens sind meine Haare super gefärbt. Die Farbe steht mir.“ Aus dem Augenwinkel sah Sakura, wie Sasuke zustimmend nickte und genoss das Gefühl, dass er auf ihrer Seite war. „Zweitens braucht ja nicht jede gleich eine große Oberweite. Schon traurig, wenn man sich nur darüber definieren kann.“ Dieses Mal ignorierte Sakura, dass sie selbst oft wegen ihrer geringen Oberweite Selbstzweifel hatte. Sasuke hatte ihr da schon ein wenig geholfen. „Ich fasse es nicht, dass diese…diese…ach, das Megumi so hinterhältig ist und dir anbietet, eine Affäre mit ihr anzufangen! Mal ehrlich, was stimmt mit ihr nicht?“ Sakura war stolz auf sich, dass sie sich nicht auf das Niveau von Sasukes Ex-Freundin herunterließ und ebenfalls Beleidigungen aussprach. Nur deswegen hatte sie Wörter wie „Schlampe“ und „Miststück“ aus ihrer Schimpftirade herausgelassen. „Tja, ich würde sagen, ihr ist klar geworden, dass sie mich gänzlich verloren hat und sie keine Chance mehr bei mir hat.“ „Und die letzten Monate hatte sie die noch?“ Ungläubig schnaufte Sakura. „Nein, aber es gab zumindest keine andere für mich. Ich denke, Megumi hatte einfach nicht damit gerechnet und gehofft, das, wenn ein wenig Gras über die Sache gewachsen ist, sie wieder mit mir zusammen kommen kann.“ Erneut schnaubte Sakura ungehalten auf. „Darauf kann sie lange warten.“ „So sieht’s aus“, stimmte Sasuke ihr zu, nahm ihr das Handy aus der Hand und zog sie zu sich. Seine starken Arme schlangen sich um sie. Die Wärme seines Körpers strahlte auf sie ab und der stetige Herzschlag Sasukes beruhigte Sakura ein wenig. Sein Duft-  nach Seife, frisch gewaschenem Shirt und diesem Geruch, der ganz Sasuke war – tat sein Übriges und sie entspannte sich zunehmend. „Antwortest du auf die Nachricht?“ „Nein. Ich habe in den letzten Monaten schon häufiger solche Nachrichten von Megumi bekommen.“ Sakura verkniff sich jeglichen bissigen Kommentar. Vorher war sie immerhin nicht seine Freundin gewesen. „Sie lässt nicht locker“, sagte sie stattdessen. Auf ihre Feststellung hin, nickte Sasuke nur. „Ich lösche die Nachricht auch gleich. Mach ich immer.“ Da Sasuke ein so gut aussehender Kerl war, hatte Sakura sich schon gedacht, dass sie mit viel Konkurrenz zu rechnen hatte. Allerdings hätte sie nicht geglaubt, dass Sasuke das alles so gelassen hinnahm und ihr keinerlei Grund für Sorge oder Eifersucht gab. Er flirtete nicht mit anderen und spielte sich nicht auf. Sakura musste eindeutig ihre Meinung über den Uchiha revidieren. Er war ein guter Kerl, zwar manchmal ein wenig arrogant und schlecht gelaunt, aber er zeigte ihr, dass es nur sie für ihn gab. Wie romantisch. Wirklich süß. „Du bist keine Tiefkühltruhe“, murmelte Sakura in Sasukes Umarmung hinein. „Was?“ fragte er nach, doch sie lächelte nur. „Was hat es mit dem Samurai auf sich?“ „Ah“, sagte er und klang wenig begeistert, „Megumi hat mich so immer genannt, weil meine Mutter den Namen von einem berühmten Samurai her hat.“ Verstehend nickte Sakura. „Ist aber ein blöder Name“, meine sie. Irgendwie musste sie  Megumi eins reinwürgen. Als Sasuke lachte, vibrierte sein Brustkorb unter Sakuras Hand. „Tiefkühltruhe kann ich dich aber auch nicht mehr nennen“, meinte Sakura da und fragend blickte Sasuke drein. „Erklär ich dir ein andermal. Ein Kosename wäre aber nicht schlecht.“ „Ach ja? Und wie willst du mich nennen?“ „Keine Ahnung. Hab ich mir noch nicht überlegt.“ „Dann lass dir was Gutes einfallen.“ „Was Besseres als Samurai wird es sicherlich.“ Megumi würde schon noch sehen, dass sie keinerlei Chance gegen sie hatte. Sakura würde es ihr zeigen. Sasuke Uchiha war ihr Freund und niemand anderes würde ihn bekommen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)