Liebe, Hass, Familie, Freundschaft und andere Katastrophen von Yuri91 (Aus dem abenteuerlichem Leben von Sakura und Sasuke) ================================================================================ Kapitel 4: Kapitel 4 - Horror-Wochenende ---------------------------------------- Auch ohne hinter sich zu sehen, wusste Sasuke, dass Sakura ihm folgte. Er ging die wenigen Schritte durch den Flur, bog rechts in die erste Tür ab und landete im Wohnzimmer, wo auf dem Boden bereits sein Vater, Itachi und Mebuki saßen. Der niedrige Tisch war bereits Gedeck. Nur das Essen fehlte noch, doch das konnte er bereits aus der  Küche riechen. Es war ein herrlicher Geruch. Mebuki konnte eindeutig besser kochen als er selbst oder Itachi. Von seinem Vater, der in seinem ganzen Leben wohl noch nie den Herd bedient hatte, wollte Sasuke erst gar nicht anfangen. „Willkommen daheim!“ drangen die Kakophonie aus Mebukis fröhlicher, Itachis leicht belustigter und Fugakus ruhiger Stimme an sein Ohr. Warum Itachi so grinste, konnte sich Sasuke denken. Später durfte er sich von seinem Bruder sicherlich Geschichten davon anhören, dass er jetzt mit der Nerv tötenden Streberin zusammen nach Hause gegangen ist. Na, wenn der wüsste. „Kommt, setzt euch. Das Essen ist jeden Moment fertig.“ Mit diesen Worten erhob sich Mebuki. Sie trug eine grün geblümte Schürze und verschwand auch schon in der Küche nebenan. Es gab keine Tür, die die beiden Räume voneinander getrennt hätte. Sasuke, wie immer, stellte seine Schultasche an die Wand und ließ sich neben seinem Bruder auf dem Boden nieder. Wie es auch sein Vater tat, blickte er zum Fernseher. Es liefen die Nachrichten. Es dauerte keine zwei Sekunden, da spürte er auch schon den Ellbogen seines Bruders in den Rippen. „Was?“ zischte er. Zur Rechtfertigung seines Verhaltens, blickte Itachi vielsagend zu Sakura. Diese stand noch immer in der Wohnzimmertür und sah ziemlich verloren und hilflos aus. Sonst tat Sakura doch auch immer, was sie wollte. Jetzt wurde sie auf einmal höflich? Als ob sie Hilfe benötigte. Den Fehler hatte Sasuke einmal begangen. An ihrem zweiten Schultag. Da war ihr ihre Tasche  die Treppe hinuntergefallen. Direkt vor seine Füße. Zig lose Blätter Papier, Stifte, Schulbücher und Ähnliches lagen auf den ganzen Stufen verteilt. Als sich Sasuke gebückt und angefangen hatte, ihre Habseligkeiten aufzusammeln – gerade hatte er einen in Plastik eingewickelten, ovalen Baumwollstreifen? Sasuke hatte keine Ahnung was es war – in die Hand genommen, als Sakura auch schon herangestürmt kam, es ihm aus der Hand riss und ihn angepflaumt hatte, sie bräuchte seine Hilfe nicht. Sie käme auch alleine zurecht. Seitdem herrschte böses Blut zwischen ihnen. Noch einmal würde Sasuke ihr gewiss nicht helfen. Die Sekunden verstrichen in denen Sasuke nichts tat, während Itachi ihn weiter mit Blicken bearbeitete. Wenn er unbedingt nett zu Sakura sein wollte, dann sollte er das gefälligst selber machen. Warum sollte Sasuke das tun? Er hatte damit immerhin kein Problem. Als er dann jedoch den eindringlichen Blick seines Vaters auf sich spürte, verdrehte Sasuke die Augen. Er wollte dann doch keinen Streit mit seinem Vater. Daher machte er eine knappe Bewegung mit seiner linken Hand, deutete auf die Ecke, wo auch seine Tasche stand und meinte: „Kannst du da abstellen. Setz dich hin wo du willst.“ Für seine wenig herzlichen Worte wurde Sasuke zwar ebenfalls mit einem strafenden Blick bedacht, aber niemand sagte etwas zu ihm. Dafür war die Starre von Sakura gefallen. Mit einer gemurmelten Entschuldigung, stellte sie ihre Tasche neben seine und setzte sich dann, nachdem sie höflich nachgefragt hatte, zwischen Fugaku und Sasuke. Wohl, weil dieser Platz der Nächstbeste war. Mist, hätte er sich doch auf die andere Seite des Tisches gesetzt. Dann müsste er jetzt nicht neben der rosahaarigen Nervensäge sitzen. Aber Sasuke saß nun einmal immer hier. Kaum das Sakura saß, rief Mebuki ihre Tochter in die Küche. Nachdem Sakura dorthin verschwand, kehrte sie Sekunden später mit Essen beladen zurück. Mebuki hatte sich heute ins Zeug gelegt. Neben Reis gab es gebratenen Fisch – Lachs und Makrelenhecht - , in Sojasoße angebratenes Schweinefleisch mit Kartoffel und grünen Spargel, einen schlichten, grünen Salat mit Tomaten und Misosuppe mit Tofu und Nori. Beim Anblick des herrlich duftenden Essens, knurrte Sasukes Magen voller Vorfreude laut auf. Auch Fugaku und Itachi sahen aus, als ständen sie kurz vorm Hungertod. Nur Sakura schien nicht besonders überrascht. Wahrscheinlich bekam sie von ihrer Mutter selbst immer solches Essen vorgesetzt. Die Glückliche. „Lasst es euch schmecken. Es ist auch noch mehr da, wenn ihr wollt. Esst also ordentlich“, erklärte Mebuki lächelnd und setzte sich zwischen Fugaku und Itachi. Kaum das sie saß, schalte das japanische Guten Appetit – Itadakimasu – durch das Wohnzimmer. Anschließend griff Sasuke schnell nach seinen Essstäbchen und begann sich durch das köstliche Essen durchzuarbeiten.   Puh, satt zu sein war gar kein Ausdruck. Jeden Moment würde er platzen. Dabei war das Abendessen seit über einer halben Stunde vorbei. Die ganze Zeit über war geredet worden. Vor allem Mebuki, Itachi und Sakura hatten dabei die Gespräche angeführt. Sein Bruder war eh ein so friedvoller und lieber Mensch, manchmal hielt das Sasuke nicht aus. Aber damit hatte er viel mit ihrer Mutter gemeinsam. Sasuke war etwas wortkarger und nicht ganz so offen wie sein älterer Bruder – damit seinem Vater eher ähnlich – wenngleich auch er sich normalerweise mehr am Tischgespräch beteiligte. Wäre da nicht die rosahaarige Nervensäge… Nach ein paar Minuten war Sakura aufgetaut und hatte rumgenervt, so wie sie es auch in der Schule tat. Zu allem und jedem hatte sie eine eigene Meinung und musste diese natürlich auch kundtun. Nervte das denn sonst niemanden? Oder war es den anderen egal? Sasuke jedenfalls hatte sich den Nachrichten zugewandt. Er konnte sie inzwischen auch mit Ruhe verfolgen, da Sakura und Mebuki den Abwasch taten. Nun, bis jetzt zumindest. „Sasuke, kannst du mir bitte einen Gefallen tun?“ fragte Mebuki freundlich nach und ehe sich der Uchiha versah, hatte er bereits zugestimmt. Großer Fehler. Da würde er sich in Zukunft vor hüten müssen. Und besser aufpassen. Vorher lieber nachfragen, um was es ging, bevor er gleich zustimmte. Jetzt hatte sich Sasuke das alles selbst eingebrockt. Er konnte nicht mal sauer auf jemanden sein, außer auf sich selbst. Oder vielleicht noch auf Sakura. Ihr nämlich sollte er eine kleine Hausführung geben und zeigen wo was war. Auch, wo sie für das Wochenende und wahrscheinlich auch in Zukunft, schlafen sollte. Lustlos startete Sasuke die kleine Führung. „Wohnzimmer und Küche kennst du ja bereits. Hier“, meinte er und zeigte auf eine verkleidete Schiebetür, die farblich mit der Wand verschmolz, „ist das Schlafzimmer von unseren Eltern.“ Sasuke verstand nicht, warum sein Vater unbedingt das Zimmer wollte, das mehr oder weniger mit dem Wohnzimmer verschmolz. Er selbst und sein Bruder schliefen im ersten Stock. Wenn sie morgens aufstanden, mussten sie deswegen immer leise sein, um ihren Vater nicht zu wecken. Da war es schwer am Wochenende morgens Fern zu sehen. Aber gut. Weiter mit der Führung. Mit Sakura im Schlepptau ging er aus dem Wohnzimmer in den kurzen Flur. Links von ihnen befand sich der Eingangsbereich mit Haustür. Ihr Weg setzte sich jedoch rechts weiter fort. Eine Tür am Ende führte ins Badezimmer. Hier stand die Waschmaschine, es gab ein Waschbecken mit Spiegel und eine weitere Milchglastür führte zum Waschraum, in dem sich Badewanne und Dusche befanden. Nachdem er Sakura auch gezeigt hatte, wo sie Handtücher finden und sie ihre Habseligkeiten unterbringen konnte – sie war eine Frau, da hatte sie sicherlich viel unnützes Zeug – zeigte er ihr, was sich hinter der Tür links vorm Badezimmer befand. „Die Toilette“, erklärte Sasuke wortkarg und setzte seinen Weg auch schon fort. Nun gingen sie die Treppe im Eingangsbereich nach oben. Am Treppenende angekommen, gab es lediglich drei Türen. „Links ist mein Zimmer, rechts das von Itachi. Du bekommst das in der Mitte. Ist momentan unser Gästezimmer.“ Mit diesen Worten war für Sasuke die Führung beendet. Er hatte getan, worum Mebuki ihn gebeten hatte. Daher drehte er sich um, wollte die Treppe wieder nach unten gehen. Dabei hatte er Sakura schon wieder vergessen gehabt und knallte gegen sie, als er sich umdrehte. Der Treppenabsatz war aber auch klein. Zu zweit war es sehr eng. Eine dritte Person hätte hier keinen Platz mehr gefunden. Sakura allerdings hatte mit Sasukes abrupter Bewegung nicht gerechnet, verlor ihr Gleichgewicht, als sie beide zusammenstießen und fiel beinahe die Treppe hinunter. Nur dank Sasukes schneller Reaktion, konnte er Schlimmeres verhindern. Etwas grob, dafür aber sicher, bekam er Sakuras Unterarm zu packen und zog sie in seine Richtung, während ihr Oberkörper schon deutlich am Zurückfallen war. Durch die Wucht seines Ziehens wiederum fiel Sakura nun in seine Richtung. Heftig stieß Sasuke die Luft aus, als Sakura gegen seinen Brustkorb fiel. Oder wohl eher krachte und damit sämtliche Luft aus seinem Brustkorb presste. Gemeinsam taumelten sie ein, zwei Schritte nach hinten, bis der Türrahmen in Sasukes Rücken stieß. Erst dann sah er an sich herunter. Aus großen, Schreck geweiteten Augen, blickte Sakura zu ihm auf. Ihrem Gesicht fehlte sämtliche Farbe. Erst jetzt wurde Sasuke bewusst, wie knapp sie einer Katastrophe entkommen waren. Das Sakura Angst hatte, bewiesen nicht nur ihre großen Augen, sondern auch, dass ihre Hände sich in sein weißes Hemd gekrallt hatten. Weiß traten ihre Fingerknöchel hervor. Sie hielt sich fest, als wolle sie ihn nie wieder loslassen. Plötzlich wurde sich Sasuke ihrer Nähe bewusst. Nur wenige Zentimeter trennten ihre Gesichter voneinander. Sakuras Augen waren wirklich sehr grün. Eine faszinierende Farbe, wie Sasuke fand. Und jetzt konnte er ihren Rosen-Lavendelduft noch besser wahrnehmen. Und das, obwohl er sie den ganzen Tag durch halb Sapporo geschleppt und stundenlang warten lassen hatte. Die Zeit schien stillzustehen, in denen sich Sakura und Sasuke stumm in die Augen blickten. In Wirklichkeit waren es nur wenige Sekunden. Dennoch war er sich Sakuras Nähe überdeutlich bewusst. Sein Herz schlug kräftig und schneller als sonst in seiner Brust. Abrupt löste sich Sakura von ihm, ging einen Schritt zurück, räusperte sich dabei und strich sich eine lange Strähne hinters Ohr. „Danke“, sagte sie und eine leichte Röte bildete sich auf ihren noch recht blassen Wangen. Auch der Schwarzhaarige musste sich Räuspern, um den Kloß in seinem Hals verschwinden zu lassen. „Kein Ding. Gern geschehen.“ Stille. Eine unangenehme Stille, wie Sasuke fand. Jetzt standen sie beide hier, auf dem oberen Treppenabsatz, und wussten nicht, was zu sagen oder tun war. Zwischen ihnen war etwas geschehen, was deutlich anders als ihre Streitereien war. Wer hätte geglaubt, dass sein Tag damit endete, Sakura vor einem Treppensturz zu bewahren? Gut, wenn er ehrlich war, wäre es ohne ihn erst gar nicht soweit gekommen. Aber trotzdem. So hatte er wenigstens eine gute Tat für den heutigen Tag vollbracht. Damit hatte Sakura eventuell auch seine Schikane von heute vergessen. Wer wusste das schon? Letztendlich war es Itachi, der die beiden Schüler aus dieser ungewohnten und unangenehmen Situation befreite. „Das Badewasser ist eingelaufen. Wenn einer von euch schon ein Bad nehmen will, kann er das jetzt tun. Wir warten noch.“ Bei Itachis Worten veränderte sich plötzlich alles an Sakura. Sie stand nicht länger schüchtern und leicht ängstlich herum. Stattdessen ging ein Ruck durch ihren Körper. Ihr Kopf hob sich, Schultern und Rücken wurden gerade und durchgestreckt. Auch ihr Blick wurde entschlossener. Innerlich seufzte Sasuke auf. Die zickige Nervensäge war zurück. „Du hast sicherlich nichts dagegen, wenn ich zuerst bade. Wenn man bedenkt, wie du mich heute durch die Gegend gescheucht hast.“ Ohne eine Antwort abzuwarten, drehte sich Sakura um und ging die Treppe nach unten. Sasuke allerdings konnte sich einen letzten Kommentar nicht verkneifen. „Aber bade nicht stundenlang bis das Wasser kalt ist! Auch wenn du dringend ein Bad nötig hast!“ Eine Sekunde verstrich, dann hörte er ein halblautes „Idiot“, ehe sich die Badezimmertür öffnete und energisch wieder geschlossen wurde. Ein kleines Lächeln bildete sich auf seinem Gesicht. Als er es bemerkte, ließ Sasuke es schnell wieder verschwinden. Über sich selbst den Kopf schüttelnd, ging er nun ebenfalls die Treppe hinunter. Jetzt würde er noch ein wenig Fern sehen.   Das war Absicht. Dessen war sich Sasuke sicher. Ganz gewiss tat sie ihm das wegen gestern an. Langsam bereute er, was er Sakura gestern angetan hatte. Nicht, weil es ihm wirklich Leid tat. Im Gegenteil. Es war wirklich spaßig gewesen, zu sehen, wie Sakura tatsächlich vor dem Game-Center und dem Karaoke auf ihn, Naruto und Neji gewartet hatte! Dabei war dem Hyuuga das alles natürlich nicht entgangen. Sasuke hatte ihm geschworen, nächste Woche alles zu erklären, wenn Neji jetzt einfach mitmachte. Zum Glück war auf seinen besten Kumpel verlass gewesen. Naruto glücklicherweise hatte nicht einmal die Anwesenheit der Rosahaarigen bemerkt. Er war viel zu beschäftigt mit allem gewesen. Aber das, was Sakura ihm bereits den ganzen Tag über antat…. Tja, das ließ Sasuke seine Taten von gestern ein wenig bereuen. Und da hatte er ihr noch geholfen, nicht die Treppe runterzufallen. So dankte sie ihm das nun! „Oh, das tut mir Leid Sasuke. Ich habe dich gar nicht gesehen. Brauchst du ein Handtuch? Soll ich dir eins holen?“ Zuckersüß klang Sakuras Stimme und doch verhöhnte ihr Blick und ihre Gestik ihn. Das Wasser tropfte Sasuke von den Haaren, lief ihm über sein Gesicht und versickerte letztendlich in seinem durchnässten Shirt. Klar. Von wegen. Sakura hatte Sasuke sehr wohl gesehen und sich mit purer Absicht mit dem Gartenschlauch in der Hand umgedreht und ihn damit von oben bis unten mit dem kalten Wasser nassgespritzt. Tz. Wohl eher versucht zu ertränken. Immerhin hatte Sakura auch nicht gleich das Wasser abgestellt. Nein, sie sagte gefühlt tausendmal „Entschuldigung“, bis sie letztendlich überhaupt den Wasserstrahl von Sasuke genommen hatte. Unangenehm stand das Wasser in seinen Schuhen. Shirt und Hose klebten regelrecht an ihm, innerlich aber kochte Sasuke. Mit Blicken erdolchte er Sakura, drehte sich wortlos auf dem Absatz um und ging ins Haus zurück. Auf dem Weg ins Bad tropfte er bei jedem Schritt auf den Boden, aber es war ihm egal. Sollte Sakura ihm doch hinterher putzen. Leider war dieser Angriff nicht der Erste für heute gewesen. Sakura hatte mit ihrer Mutter zusammen das Frühstück gemacht. Es hatte Spiegeleier, gebratenen Speck, Toast und Butter, Wurst und Käse gegeben. Von jedem sah das Essen lecker aus. Abgesehen von seinem. Sein Speck und Toast waren allesamt verbrannt. Es konnte nicht daran liegen, dass Sakura einfach nicht kochen konnte, denn von allen anderen sah das Essen komplett normal aus. Niemand beschwerte sich, es sei zu versalzen. Bis natürlich auf sein Ei. Der nächste Angriff hatte dann am Vormittag stattgefunden. Sasuke hatte sich ein Glas Mineralwasser einschenken wollen. Nur leider hatte wohl irgendwer die Flasche vorher ordentlich geschüttelt, sodass ihm das ganze gute Trinkwasser entgegengesprudelt war. Sakura, die in der Nähe gewesen war, hatte nur „Ups, muss wohl runtergefallen sein“, gesagt und war verschwunden. Jetzt war es später Nachmittag. Was würde das rosahaarige Biest noch alles auf Lager haben? Ob Sasuke heute Nacht sein Zimmer besser abschließen sollte? Nicht das er am nächsten Tag aufwachte und sein Gesicht mit wasserfestem Stift bemalt war. Zuzutrauen war es ihr. Schon jetzt sehnte Sasuke die neue Woche herbei. Dann würde er Sakura nur in der Schule sehen und konnte ihr da aus dem Weg gehen. Dann herrschte hier wieder Frieden. Bis natürlich zu dem Moment, wo sie hier einzog…. Das würde wohl der schlimmste Tag in seinem Leben werden.   Tja, wie man sich irren konnte. Der nächste Tag war wohl der Schlimmste in seinem Leben. Bis jetzt zumindest. Sasuke hatte nach dem gestrigen Tag nicht geglaubt, dass es noch schlimmer kommen könnte. Da hatte er falsch gelegen. Und wie. Am Morgen waren sein Vater und Mebuki weggefahren. Irgendeinen Tagesausflug machen. Er hätte mitgekonnt, hatte aber nicht stören wollen. Jetzt bereute er es. Itachi war auch seit dem Mittag nicht mehr da. Er traf sich mit irgendwelchen Unifreunden und wollte mit ihnen lernen. Das hieß, Sasuke und Sakura waren alleine. Leider. Wie am Tag zuvor auch schon, waren sein Frühstück und Mittagessen nahezu ungenießbar gewesen. Dennoch hatte er Sakura nicht die Genugtuung gegeben und sich nichts anmerken lassen. Stattdessen hatte er alles kommentarlos aufgegessen. Wütend war er allerdings schon gewesen, als er auf Toilette gegangen war und anschließend dort eingesperrt war. Für fast eine halbe Stunde. Ausversehen hatte Sakura eine schwere Kiste vor die Tür gestellt, sodass er sei nicht mehr hatte öffnen können. Natürlich war sie dann ganz zufällig im Garten gewesen und hatte sein lautes Rufen und Klopfen nicht gehört. Noch nie war Sasuke so kurz davor gewesen, jemanden zu erwürgen. Scheiß auf die Konsequenzen. Nur ein letzter Rest Menschenverstand hatte Sasuke von dem Mord abgehalten. Danach hatte es aber nicht aufgehört. Als sie zu zweit den Einkauf erledigt hatten – gut das in Japan auch sonntags die Supermärkte geöffnet hatten – hatte sie ihm seine eigenen Methoden spüren lassen. Anstatt einfach zu kaufen, was sie benötigten, schleppten Sakura ihn von einem Geschäft ins nächste. Da sie die Einkaufsliste hatte und er nicht wusste, was darauf stand, hatte er ihr wohl oder übel folgen müssen. Nach Stunden dann endlich, waren sie nach Hause gekommen. Sakura hatte ein Bad eingelassen. Als sie Sasuke angeboten hatte, er könne zuerst duschen, war er zwar skeptisch, aber gleichzeitig hatte er sich gedacht, dass nicht allzu Schlimmes geschehen konnte. Nun, nur eiskaltes Wasser zur Verfügung zu haben, war zwar nichts lebensbedrohliches – außer man war vielleicht herzkrank – aber es war der Tropfen, der das berühmte Fass zum Überlaufen brachte. Das hinterhältige Miststück hatte den Warmwasserboiler abgeschaltet! Jetzt würde sie was erleben! Nur mit einem Handtuch um die Mitte geschlungen, stürmte Sasuke – vom Abbrausen noch nass – aus dem Bad. Lange musste er Sakura nicht suchen. Sie saß im Wohnzimmer im Schneidersitz und schaltete durch die verschiedenen Fernsehprogramme. „Okay, es reicht! Noch eine Sache und ich garantiere für nichts mehr!“ Gut das niemand da war. Sasuke würde das ganze Haus zusammenbrüllen, wenn nötig. Und er würde Sakura so heftig durchschütteln, dass sie anschließend für den Rest ihres Lebens eine Genickstütze brauchen würde! „Mir egal, was für ein Problem du mit mir hast. Mir egal, ob das unfair von mir war, was ich Freitag für eine Nummer abgezogen habe. Mir egal, was mein Vater und deine Mutter dazu sagen werde, aber noch eine miese Nummer von dir und ich werde dein Leben zur Hölle machen!“ Man, er würde doch einen super Bösewicht abgeben oder? Hm, vielleicht nicht pathetisch genug. Aber auf jeden Fall fühlte sich Sasuke jetzt ein wenig besser. Vor Rage hatte Sasuke mit seinen Händen wild gestikuliert. Nun verschränkte er sie vor der heftig atmenden Brust und versuchte Todesstrahlen mit seinen Augen abzuschießen, die Sakura pulverisieren würden. Leider geschah dies nicht. Sakura wurde auch nicht wütend. Sie meckerte ihn nicht an und hielt ihm auch keinen Vortrag. Dabei neigte sie dazu, ein Moralapostel zu sein. Stattdessen blickte Sakura ihn aus großen, grünen Augen an. Ihr Mund war leicht geöffnet, die Wangen rosig gefärbt. Das war eine merkwürdige Reaktion auf sein wildes Geschreie. Sie wirkte weder wütend, noch verängstigt oder sonst reagierte sie angemessen auf seinen Wutausbruch. Stattdessen sah Sakura drein, als …. Mit einem Mal wurde dem Uchiha klar, was genau Sakura da anstarrte. Oder besser gesagt, welchen Körperteil von ihm. Er stand hier, mehr nackt als irgendetwas anderes, vor ihr und präsentierte seinen nassen, nackten Körper ohne Vorbehalte. Sasuke wusste ja, er sah gut aus. Das war ein Fakt. Er bildete sich nichts darauf ein. Aber das hier war dann doch auch für ihn ein wenig zu viel des Guten. Die Röte stieg ihm heiß ins Gesicht. Bevor weder er noch Sakura in irgendeiner peinlichen Art und Weise reagieren konnten, rettete er sein Rest Ehre und verschwand so schnell wie möglich wieder im Badezimmer. Auf dem kurzen Weg dorthin, rutschte sein schnell umgewickelte Handtuch gefährlich herab. Es hatte sowieso schon tief auf seinen Hüften gesessen. In letzter Sekunde bekam er es zu fassen und hielt es vor seiner Körpermitte gut fest. Als Sasuke letztendlich im Bad ankam, knallte er die Tür hart hinter sich zu. Schwer atmend – mehr aus Peinlichkeit denn aus Atemnot – lehnte der Schwarzhaarige sich an die Tür. Oh mein Gott. Das hätte gefährlich werden können. Wäre sein Handtuch vorher gerutscht… Nein, besser nicht vorstellen. Heftig schüttelte Sasuke seinen Kopf.  Dennoch gingen ihm die grünen Augen, die mit bewunderndem Blick langsam über seinen Körper gewandert waren, nicht mehr aus dem Sinn. Ein Prickeln entstand dort, wo er glaubte, dass Sakuras Blick ihn gestreift hatte, und ein Ziehen zog sich bis zu seiner Körpermitte herunter. Das kalte Wasser prasselte auf seinen Körper. Zwischen den Zähnen zog Sasuke scharf die Luft ein. Scheiß drauf, dass der Boiler noch aus war. Das kalte Wasser war im Moment das, was er benötigte. Und wenn Sakura ihn noch einmal so ansehen würde, dann würde er noch viele, kalte Duschen benötigen. Oh Gott, bitte lass so etwas nicht geschehen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)