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Saki-chan

von

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Epilog

Epilog

 

Es ist eine kleine, grob zusammengezimmerte Hütte, gut getarnt im Grün der Wildnis, aber die Hängematte zwischen zwei Bäumen und die Feuerstelle verraten sie. Er holt einmal tief Luft und macht noch einen Schritt darauf zu. Das Paket in seinen Händen wird immer schwerer.

Hat er es übertrieben? Untertrieben? Er ist nicht besonders gut darin, Geschenke zu machen. Er weiß, sie sind Leckermäuler, aber sind Süßigkeiten und Romane, die vom Leben ihrer Namensvettern handeln, wirklich genug?

Fast wünschte er, sie wären nicht da.

Dann leg ich es ihnen einfach auf die Schwelle und verschwinde wieder.

Nur – seiner Drohne nach sind sie hier.

Und plötzlich stehen sie vor ihm, als sie wären sie aus den Schatten selbst getreten.

Wow. Sie sind GUT.

Stolz wallt in ihm auf. Das haben sie von ihm gelernt!

„Hi.“ In einer Hand balanciert er das Paket, mit der anderen hebt er sie Hand zum Gruß.

Einen Moment lang starren ihn die vier Frösche nur an, und er fragt sich kurz, ob sie ihn überhaupt wiedererkennen, doch dann – zu seiner großen Erleichterung - verziehen sich ihre breiten Mäuler zu einem Lächeln.

„Saki“, lacht Dschingis, korrigiert sich dann aber schnell: „Meister Shredder.“

Energisch schüttelt Shredder den Kopf.

„Saki reicht völlig.“

Es entsteht eine kleine Verlegenheitspause, in der sie sich zaghaft mustern.

„Du bist also wieder groß“, beginnt Napoleon gedehnt.

„Du siehst anders aus“, ergänzt Attila. „Neue Frisur? Steht dir.“

Verlegen fährt sich Shredder durch den halblangen Stufenschnitt. Rocksteady zeigte diesmal eine seltene Anwandlung von Kreativität, und um ehrlich zu sein: bis eben dachte Shredder nicht, dass es ihm wirklich steht.

Aber bevor er Attila danken kann, meldet sich Rasputin zu Wort.

„Siehst du jünger aus oder machen das diese todschicken Klamotten?“

Verdutzt starrt Shredder an sich hinab. „Todschick? Die alten Fetzen?“

Aber andererseits laufen die vier in Hawaii-Hemden herum, da sollte es ihn nicht wundern, wenn verwaschene Jeans, T-Shirt und eine khakifarbene Feldjacke in ihren Augen ein Fall für die Mailänder Modewoche sind.

Er räuspert sich einmal und erinnert sich wieder, wieso er die ungemütliche Reise an die Oberfläche überhaupt angetreten hat.

„Ich habe euch eine Kleinigkeit mitgebracht“, vielsagend hält er ihnen das Paket entgegen. „Als Dank für eure Hilfe.“

Auf diese Worte hin zeigen die vier unterschiedliche Reaktionen der Verlegenheit: Attila starrt zu Boden und scharrt mit den Füßen, Dschingis kratzt sich im Nacken und zeigt ein dümmliches Grinsen, während Napoleon ein leises „och, nicht der Rede wert“ murmelt und Rasputins Wangen richtig Farbe bekommen. Und sie werden noch viel dunkler, als Shredder ihm ein ehrliches Lächeln schenkt.

„Vor allem dir danke ich, Rasputin. Du hast mich nicht nur auf deinem Rücken getragen … nein, auch deine Worte haben mir wirklich geholfen. Dank dir wurde mir einiges klar. Nicht sofort, das gebe ich zu, aber sie sind auf fruchtbaren Boden gefallen.“

Rasputin, deutlich verwirrt, sich aber an seine guten Manieren erinnernd, tritt näher und nimmt ihm endlich das Paket ab. Aber anstatt wieder zurück zu gehen, bleibt er stehen, wo er ist, eine Armlänge von Shredder entfernt und mustert ihn mit schräg gelegtem Kopf.

In seinen Augen blitzt Verstehen, gefolgt von Schalk und Freude, als er sich schließlich doch an seine Worte aus dieser Nacht erinnert.

„Dann hast du endlich kapiert, dass es Leute gibt, die dich mögen? Und du kannst es annehmen?“

Shredder nickt, etwas peinlich berührt.

„Hey“, meldet sich Napoleon aus dem Hintergrund verdutzt. „Was soll das heißen? Hast du etwa daran gezweifelt, dass wir dich mögen? Echt? Wie könnten wir denn nicht? Sind wir denn nicht immer noch Freunde? Gut, okay, wir sind nicht mehr auf deiner Seite, was deinen Rachefeldzug betrifft, und wir sind jetzt auch mit den Turtles befreundet, aber – wieso sollten wir deshalb nicht mehr mit dir befreundet sein?“

Shredder holt einmal tief Luft.

„Ja“, gibt er zu. „Ich habe daran gezweifelt. Und das tut mir leid.“

„Das sollte es auch“, grimmig stützt Napoleon die Fäuste in die Hüften. „Und zur Strafe werden wir ein wenig mit dir trainieren.“ Vielsagend lässt er seinen Blick über Shredders Körper wandern. „Du siehst nämlich aus, als hättest du etwas Extra-Training bitter nötig.“

Shredder zuckt nur mit den Schultern und lächelt. Dabei sucht er Rasputins Blick. Dieser lächelt zurück, und sein Lächeln ähnelt auf geradezu unheimliche Weise jenem, das Bebop, Rocksteady und Krang zur Schau stellten, als er ihnen von seinem Plan erzählte, sich bei den Punk-Fröschen zu bedanken.

 

 



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