Gefühlchaos von --lina-- ================================================================================ Kapitel 7: ----------- Die Türklingel läutete und Yuri erhob sich langsam. Seine schmerzenden, verletzten Füße schlichen über den Boden und sein Herz war immer noch schwer. Heute war sein Geburtstag und Otabek war nicht da. Sein Gesicht war eingefallen und blass, seine Lippen trocken und seine Augen gerötet vom weinen. Seufzend öffnete der junge Russe die Tür. Sein Blick wanderte vom Fußboden aus nach oben und starrte die Person an die vor ihm stand. „O... Otabek..“ stammelte der Jüngere und seine Tränen flossen über seine Wangen, er schluchzte und wusste nicht was er sagen sollte, was er fühlen sollte. Otabek ließ schlagartig seine Tasche fallen und nahm Yuri in seine Arme. Die Umarmung war stark und der Blonde ließ sich fallen, ließ alles an Gefühlen raus was in ihm tobte, was ihn so sehr verletzte. //Er ist hier// hallte es immer wieder in seinem Kopf. Ein gewaltiger Schwall an Ballast fiel von seinen Schultern und er beruhigte sich allmählich und fand auch seine Stimme wieder, auch wenn er keine genaue Ahnung davon hatte was er Otabek überhaupt sagen wollte. Otabek ließ Yuri langsam los und sah ihn an. „Was.. Du wolltest doch nicht hier sein“ giftete der Jüngere sofort los, natürlich war er froh, dass er hier war, aber warum dann das Theater vor wenigen Tagen. „Du hast es mich nicht erklären lassen“ konterte der Kasache trocken. „Erklären? Was denn erklären? Dass dein Flieger nicht starten wollte, dass du keinen anderen bekommen wolltest und nun stehst du doch hier.“ Der Jüngere zitterte am ganzen Körper. „Jetzt hör mir doch mal zu Yuri.“ „Nein,.. Ich..“ er stammelte herum, er kam sich so klein und unbedeutend vor. „Yuri! Hör mir zu, bitte.“ Der Schwarzhaarige versuchte ruhig zu bleiben. Anstatt zu antworten sah Yuri ihn an, trat einen Schritt zurück als Otabek einen Schritt auf ihn zukam. „Es herrschten Unwetter bei uns, der Flieger heute früh war der Einzige der flog und das war riskant.“ Yuri Augen wurden vor Schreck größer und er fühlte sich schuldig, natürlich hatte Otabek einen guten Grund. Er würde nie grundlos absagen, was hatte er sich bloß dabei gedacht? Otabek ging wieder auf den Blonden zu und nahm seine Hand in seine eigene. „Ich wollte nichts sehnlicher als dich sehen“ sagte er leise und versuchte Yuris Blick einzufangen. Tränen füllten die Augen des Jüngeren und er biss sich auf die Lippe. Otabeks Hand war warm und fühlte sich unheimlich gut an, ihm schwirrte der Kopf welchen er leicht schüttelte. „Entschuldige“ murmelte er „Magst du rein kommen?“ Otabek nickte und nahm das Angebot gerne an. Er betrat die kleine Wohnung und stellte seine Reisetasche ab um Yuri in das Wohnzimmer zu folgen. Es war das erste Mal, dass Otabek seine Wohnung sah. Sie war klein und gemütlich, eher dunkel eingerichtet, mit vielen Büchern. Der Blonde setzte sich im Schneidersitz an die eine Seite der Couch und deutete Otabek sich ebenfalls zu setzen. „Wir müssen reden“ kam es ihm trocken über die Lippen und Otabek nickte nur. „Ich weiß“ erwiderte der Kasache ruhig und setzte sich ebenfalls auf die Couch, sein Blick fixierte den Jüngeren, was diesen aus der Bahn zu werfen schien, seine Gesichtsfarbe wechselte von Weiß wie die Wand zu Rosa-Rötlich und ein leichtes Lächeln umspielte Otabeks Lippen. „Wa..Was grinst du so?“ fragte Yuri unsicher und schaute ihn böse an. „Mir fällt gerade wieder auf wie schön du bist“ erwiderte der Kasache ehrlich und bereute es keineswegs. „Äh....“ Yuri wusste nicht wie er antworten sollte, das kam zu überraschend. „I-Ich..“ er versuchte neu anzusetzen und scheiterte, alleine Otabeks Anwesenheit und seine Blicke brachten den Blonden aus dem Konzept. „Yura“ sagte der Schwarzhaarige sanft und rutschte etwas näher an ihn. „W-Was hast du vor?“ wollte der Jüngere wissen und sah ihn unbeholfen an. Otabek beugte sich näher zu Yuri „Happy Birthday“ hauchte er nur noch ehe er seine Lippen mit Yuris versiegelte. Erst verstand der Blonde überhaupt nicht was da gerade passiere. Er riss seine Augen auf, versuchte sich zu wehren, aber Otabek hielt stand, fixierte seine Handgelenke, bis Yuri aufgab und sich dem Kuss hingab. Es war genau so wie Yuri es sich erhofft hatte, wenn nicht sogar noch besser. Er schlang seine Arme um seinen Nacken und auch Otabek verschränkte seine Finger in dem seidigen Haar des Jüngeren. Otabek schmeckte wie ein warmer Sommerregen, seine Lippen waren weich, voll und er wusste genau wie er den Russen aus der Reserve locken konnte. Ihre Lippen trafen und trennten sich wieder, der Kuss war lang, sanft und ließ ihre Herzen schneller schlagen als sie es je taten. Otabeks Finger glitten sanft über Yuris Wange und er löste sich schwer atmend von ihm um ihn anzusehen. Yuri saß mit roten Wangen vor ihm, der Blick leicht glasig, außer Atem und mit zerzaustem Haar. Sie lächelten sich beide an. „Willst du immer noch reden?“ fragte der Ältere leicht neckend. Yuri schüttelte den Kopf „Nein, das ist nicht mehr notwendig“ antwortete er ihm und er beugte sich zu ihm rüber um seine Lippen erneut zu spüren. Im Eifer des Gefechts, zog Otabek ihn auf seinen Schoß, seine Hände wanderten über seinen Körper und er genoss die Nähe zu Yuri. „Ich hätte nie gedacht, dass du das gleiche empfindest wie ich“ murmelte der Blonde zwischen den Küssen, er wollte Otabek nie wieder gehen lassen. „Ich musste bis heute warten“ antwortete ihm der Schwarzhaarige schwer atmend „Hätte ich gekonnt, hätte ich das alles schon viel eher gemacht.“ Yuris Hände griffen in Otabeks Haar, spielten mit den kurzen Haaren seines Undercuts und er rutschte mehr auf seinen Schoß, zu gut war dieses Gefühl ihn bei sich zu haben, zu schön war dieser Tag geworden. Derweil' griffen die Hände des Kasachen in seine Taille und seine Hüfte, zogen ihn so nah an sich wie es ging, er spürte Yuris warme Haut an seinen Fingerspitzen. Er öffnete leicht den Mund und leckte vorsichtig über Yuris Lippe, der bereitwillig seine Lippen öffnete um ihn mit seiner Zunge zu empfangen. Anfangs war das Gefühl ungewohnt, aber der Jüngere gewöhnte sich schnell an dieses Gefühl und fand bald Gefallen daran. Er saugte sanft an Otabeks Lippe, biss ihn sanft und verstärkte den Kuss immer wieder. Ein leichtes Keuchen entkam Yuris Kehle, als Otabeks Hände über seinen Körper wanderten und auf seinem Oberschenkel halt fanden. Der Jüngere sah den Älteren mit einem glasigen und verliebten Blick an, genau das war es was er wollte. Dieses Verlangen, diese Leidenschaft, diese Liebe – dieser Mann! Er lächelte sanft und legte seine Stirn gegen die des Kasachen. „Lass mich nie wieder so leiden“ hauchte der Jüngere. „Nie mehr“ bekam er als Antwort. Hosted by Animexx e.V. 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