Sadistic love von Remy (Danke für über 20 Kommis und über 60 Favos!) ================================================================================ Kapitel 5: ----------- Levi hockte auf dem Boden und sah zu Tobias auf, der sich durchs Haar wuschelte, bevor er sich ausgiebig Strecke. Einige Gelenk knackten, das ließ Levi zusammenzucken. Wegen seines erschrockenen Gesichtsausdruck blickte Tobias ihn irritiert an. Leicht legte er den Kopf schief. “Willst du nicht heim?” Der Dunkelhaarige war sich nicht bewusst, was er überhaupt getan hatte. Es störte ihn scheinbar auch nicht. Ihm war nur sein eigenes Befinden wichtig. Kurz überlegt er noch, bevor er ohne noch etwas zu sagen seine Sachen packte und das Klassenzimmer verließ. Levi konnte kaum glauben, dass der andere ihn einfach hier allein ließ. Langsam richtete er sich wieder auf, versuchte seine Gedanken zu sammeln. Er hatte sich sein erstes Mal anders vorgestellt. Mit einem Mädchen, mit mehr Gefühl … und eigentlich wollte er sich danach weniger, wie benutzt vorkommen. Er senkte den Kopf und strich sich durch das kurze blonde Haar. Kurz atmete er tief durch, bevor er auch nach draußen ging. Auf dem Schulhof stand Tobias mit seinen zwei Freunden. Levi wusste über sie genauso viel, wie über Tobias selbst. Er schluckte, als sich einer von ihnen umdrehte und ihn entdeckte, doch der Dunkelhaarige hielt ihn zurück. Er schüttelte den Kopf, als sich sein Freund verwirrt zu ihm umdrehte. Jeder hätte wohl so reagiert, wenn das Prügelopfer von gestern, auf einmal nicht mehr geprügelt werden sollte. Er zuckte aber nur mit den Schultern und wandt sich wieder zu Tobias und dem anderen um. Irgendeine Wirkung hatte der Dunkelhaarige auf sie, dass sie ihm so gehorchten. Levi marschierte an ihnen vorbei ohne sich noch einmal umzudrehen. Er wollte nur noch nach Hause und sich hinlegen. Sein Hintern schmerzte. Auf halber Strecke blieb er stehen und lehnte sich an einen Gartenzaun. Tobias hatte dieses kleine Angebot also wirklich ernst gemeint. Sex gegen keine Prügel mehr. Levi schüttelte den Kopf. Es war eine dämliche Idee sich auch nur im Ansatz darauf einzulassen. Aber er war einfach ein kleiner schwächlicher Idiot. Er hatte die Prügel auch über sich ergehen lassen ohne sich je zu wehren. Da hatte er aber keine Chance gehabt. Jetzt könnte er sie haben. Er wollte das nicht mehr einfach so über sich ergehen lassen. Sich rumschubsen lassen. Er wollte kein Spielball eines Stärkeren mehr sein. Kurz aufseufzend ging Levi weiter. Der Nachmittag verging wie im Flug, er war gerade mit seinen Hausaufgaben fertig geworden, als ihn seine Mutter rief. Er wunderte sich, für das Abendessen war es zu früh. “Da ist er schon”, sagte seine Mutter, als er die Treppe herunter kam. Neben ihr stand Tobias und grinste ihn frech an. “Wieso hast du mir nie gesagt, dass du so einen charmanten Freund hast?” Levi konnte gar nicht antworten, weil der anderen schon meinte: “ Aber Ma’am, jetzt tun sie mir zu viel des Guten.” Sie lachten beide. Levi konnte nur zwischen ihnen hin und her schauen. Wüsste nicht, was das gerade sollte. Was wollte er schon wieder hier? Und was hatte er seiner Mutter erzählt? Wieso tat er so freundlich? “Wir gehen dann mal zum Lernen.” Tobias zog ihn am Arm die Treppe nach oben, er wusste wo er hin musste. “Was willst du hier? ... Was willst du von mir?”, fragte Levi, nachdem er die Tür hinter sich geschlossen hatte. Tobias hatte sich auf das Bett fallen lassen und grinste ihn an. “Ach weißt du … Ich habe keine Ahnung.” Er lachte. Lachte einfach nur, wie ein Idiot. Er ließ sich zurückfallen und kicherte einfach weiter. Im ersten Moment war Levi so darüber erschrocken, dass er nicht wusste, was er tun sollte. Dann packte er den Dunkelhaarigen am Arm und zog ihn wieder in eine sitzende Position. “Ich will, dass du gehst!”, knurrte Levi und wundere sich innerlich selbst über seinen schroffen Tonfall. Er war sich nicht darüber bewusst, dass er überhaupt so klingen könnte. Statt ihn ernst zu nehmen, lachte Tobias einfach weiter. Er lachte ihn aus. Legte Levi eine Hand in den Nacken und zog ihn zu sich um ihn zu küssen. Levi drückte ihn weg und ohrfeigte ihn. “Mach das nie wieder!” Und erneut lachte Tobias nur. Levi machte es mehr und mehr wütend, dass er ihn nicht ernst nahm. “Hör endlich auf damit!” Tobias tätschelte ihm leicht auf die Wange. “Das meinst du doch gar nicht ernst! Du stehst doch auf mich. … Hm …” Tobias nickte, als ob er sich selbst zustimmen würde. Die Tür ging auf einmal auf. “Levi? Wollen du und dein Freund auch etwas zum Abendessen?” Rebeccas Blick blieb an Tobias hängen. Sie erkannte ihn, sah ihren Bruder ernst an, der mit dem Rücken zu ihr stand, ihren Blick aber ihm Nacken spürte. Er wusste, was sie dachte. Wie sollte er es ihr erklären? Dass er mehr oder weniger etwas mit ihm hatte? Unfreiwillig? … Das würde er auslassen. “Tobias wollte gerade wiede gehen!” Tobias hob die Augenbrauen und sah nicht so aus, als ob er damit einverstanden war. Doch Levi zog ihn an der Schulter hoch und schubsten ihn etwas unsanft an Rebecca vorbei. Sie warf ihm erneut einen fragenden Blick zu, den er ignorierte. “Ich will aber gar nicht gehen”, meinte Tobias, als sie unten an der Treppe angekommen waren. “Und ich will dich nicht hier haben”, zischte Levi ihm ins Ohr. Über seinen Durchsetzungsvermögen wunderte er sich gerade mehr und mehr. Er wusste noch nicht, was er dadurch auslösen würde. “Was bist du denn so böse auf mich”, säuselte der andere. Er gab ihm einen sanften Biss ins Ohrläppchen, bevor Levi ihn von sich stieß. “Verschwind!”, knurrte er und endlich gehorchte der andere, ohne weiteres Kommentar. Der Blonde knallte die Tür hinter Tobias zu und drehte sich um. Oben am Treppenabsatz stand Rebecca. “Was wollte der Kerl hier?”, fragte sie, während er nach oben ging. “Nichts!”, erwiderte er schroff und ging an ihr vorbei in sein Zimmer. Seine Schwester blickte ihm verwirrt hinterher, folge ihm dann. “Levi, was wollte er hier?, fragte sie erneut, als sie in der Tür seines Zimmers stand. Sie war geschockt. Wie konnte ihr Bruder diese Person ins Haus lassen? “Das hat dich nicht zu interessieren”, erwiderte er. Er saß an seinem Schreibtisch über einigen Schulbüchern und las. Zumindest tat er so. Rebecca zog die Augenbrauen wütend zusammen. “Levi! Erzähl mir jetzt nicht, dass du auf einmal mit dem Kerl befreundet bist!” Er drehte sich auf dem Stuhl zu ihr um, antwortete aber nicht. Ihm fiel einfach nichts passendes ein. Keine schnippische Erwiderung. “Das verstehst du nicht.” Er drehte sich wieder zurück. Man merkte nicht oft, dass sie Geschwister waren, nur wenn er den gleichen Sturschädel zeigte, den seine Schwester auch hatte. Sonst waren sie sich wenig ähnlich. Rebecca war aufgedreht, hatte viele Freunde und war eigentlich den ganzen Tag unterwegs. Levi saß lieber alleine daheim in ein Buch vertieft. Freunde hatte er keine wirklichen. Nur Schulbekanntschaften mit denen er sich auch nur traf, wenn es nötig war. Also wenn es um etwas Schulisches ging. Ihm störte es nicht, wenn er allein war. Aber sie tat es, sie hasste es, wenn er einmal mehr ohne Gesellschaft in seinem Zimmer saß. Ändern konnte sie es nur nicht. Sie schnaubte und verließ den Raum. Man konnte Levi einfach nicht helfen, wenn er es nicht selbst wollte. Rebecca machte sich auf den Weg nach unten zum Abendessen. Sie hatte Hunger. Levi dagegen, war der mehr als vergangen. Er stand von seinem Schreibtisch auf und ließ sich aufs Bett fallen. In seinem Kopf herrschte einmal mehr Chaos. Er verstand sich einfach selbst nicht. War er so auf Zuneigung - selbst wenn sie so kalt war - aus, dass er sich dafür auch verletzen ließ. Er drückte den Kopf ins Kissen. “Idiot”, beschimpfte er sich selbst. Er wusste, wie dumm es war, niemand von seiner Situation zu erzählen. Doch er konnte nicht, wollte nicht. Fühlte sich so schmutzig. “Scheiß drauf”, schimpfte er weiter. Schwang sich hoch und marschierte auch zum Abendessen hinunter. Rebecca ignoriere ihn dabei komplett. Sie hassten es beide, wenn sie böse aufeinander waren. Zwar waren sie so verschieden, aber immer noch Geschwister. Im Notfall standen sie alles zusammen durch. Seit dem Tod ihres Vaters. Der nächste Schultag verlief normal. Levi bekam Tobias überhaupt nicht zu Gesicht. Erst nachmittags auf dem Pausenhof. Der Atem des Blonden stockte, als er den anderen sah. Sein Auge war blau und geschwollen, eigentlich seine ganze rechte Gesichtshälfte. “Dein Vater hat echt einen Knall, dieser Irre”, schimpfte einer seiner Freunde, als Levi gerade an ihnen vorbei lief. Ein schwarzhaariger Junge ungefähr genauso groß wie Tobias. “Ach, Julian, er ist halt ein alter Säufer”, erwiderte Tobias nur kühl. Er zuckte mit den Schultern. “Du weißt, dass du deinen Alten dadurch in den Knast bringen könntest?” Sein anderer Freund war rothaarig und schlaksig. Er trug ein weites nerdiges Shirt, eigentlich passte er nicht zu dem anderen beiden, und um seinen Hals hingen Kopfhörer aus denen eine für Levi unbekannte Musik dröhnte. Unauffällig marschierte der Blonde an den dreien vorbei, blieb dann aber am Schultor stehen und wartete dort. Klassenkameraden liefen an ihm vorbei und verabschiedeten sich von ihm. Er erwiderte den Gruß leicht lächelnd. Einen Moment wartete er auf Tobias und seine zwei Freunde, doch es kamen nur die letzteren zwei. Der Rothaarige drückte ihm einen Zettel im Vorbeigehen in die Hand. Etwas verwirrt entfaltete er das Stück Papier. Komm heute um 22 Uhr zum Schulschwimmbecken! Tobias Levi zerknüllte den Zettel, aber statt ihn wegzuwerfen steckte er ihn sich in die Hosentasche. Das könnte Tobias vergessen, dass er um diese Uhrzeit noch einmal das Haus verlassen würde. Und erst recht nicht für ihn! Es würde, so vermutete Levi, ohnehin nur darum gehen, dass er ihn am Vortag rausgeworfen hatte. Er traute Tobias sowieso nicht zu hundert Prozent, da würde er sich hütten, alleine mit ihm nachts an einem Ort, wie dem schulischen Swimmingpool treffe. Niemand würde ihn hörten, wenn Tobias ihm aus Wut irgendetwas antat. Levi war einige Zeit später zu Hause. Allein. Rebecca übernachtete bei einer Freundin und seine Mutter hatte Nachtschicht. Sie würde erst am frühen Morgen nach Hause kommen. Er verbrachte den Abend, bevor er ins Bett ging, vor dem Fernseher. Das Schuljahr neigte sich dem Ende zu, weswegen es keinen großen Sinn mehr hatte, sich noch groß auf’s Lernen zu stürzen. Nächstes Jahr, seinem Abschlussjahr, müsste er sich noch genug darum kümmern. Er streckte sich, bevor er den Fernseher aus machte. Er warf einen kurzen Blick auf die Uhr. 22:15 Uhr. Tobias hatte wahrscheinlich schon bemerkt, dass er nicht mehr kommen würde. Levi zuckte mit den Schultern. Es war ihm gerade relativ egal. Er stand auf und ging die Treppe nach oben. Er war zu müde um noch über Tobias nachzudenken. In seinem Bett angekommen, schlief er binnen weniger Minuten ein. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)