Star Trek - Timeline - 05-01 von ulimann644 (EXODUS-Freunde) ================================================================================ Epilog: Epilog -------------- Epilog Logbuch der U.S.S. EXODUS / NCC-77007 Sternenzeit: 50982.4 Captain Valand Kuehn Der Angriff auf die Torros-III-Werftanlagen war ein durchschlagender Erfolg, der unter relativ geringen Verlusten erkauft worden ist. Lediglich die SEOUL, ein Raumschiff der MIRANDA-KLASSE, und zwei Jäger der PEREGRINE-KLASSE, beide von der TETSUO, wurden vom Feind zerstört. Der Rest der Flotte befindet sich auf dem Rückweg nach Sternenbasis-375. Wir schreiben heute den 25. Dezember 2373, aber mir ist nicht danach zumute, Weihnachten zu feiern. Das Dominion hat, wie es zu erwarten war, DEEP SPACE NINE erobert, dabei jedoch 50 Raumschiffe verloren. Offensichtlich haben Captain Benjamin Sisko und seine Stations-Crew, dem gemischten Kampfverband aus Einheiten der Cardassianer und der Jem´Hadar, gleichfalls einen beeindruckenden Kampf geliefert. Dabei hat die Crew der DEFIANT es geschafft, das Minenfeld rechtzeitig fertigzustellen und zu aktivieren. All dies erfuhren wir vor wenigen Stunden erst, nachdem sich die DEFIANT und die ROTARRAN unserem Verband angeschlossen haben. Nach dem ersten Bericht von Captain Sisko gelang dem klingonischen BIRD-OF-PREY und dem Sternenflottenraumschiff nur knapp die Flucht von der Station, dank ihrer Tarnvorrichtungen. Zwei positive Aspekte, die ich dem Schlag gegen Torros-III abgewinnen kann, sind die, dass die Crew der EXODUS hervorragend funktioniert hat, und dass es bei der Schlacht zu keinen Verlusten unter der Crew meines Schiffes gekommen ist. * * * Captain Valand Kuehn schaltete gerade die Aufnahmefunktion des Desk-Viewers, auf dem Schreibtisch seines Bereitschaftsraumes, ab. Fast gleichzeitig öffnete sich das Schott und Tar´Kyren Dheran trat zwanglos ein, nachdem Kuehn, nach Ertönen des Türmelders, per Stimmenkommando das Schott für den Andorianer geöffnet hatte. Valand Kuehn deutete auf die breite Couch und lehnte sich selbst in seinem Sessel zurück, nachdem sich das Schott hinter dem Andorianer geschlossen hatte. „Setz dich, Commander. Es ist seltsam gewesen, dich vorhin im Dienst nicht zu duzen.“ Tar´Kyren Dheran spreizte die Antennen. „Das wäre kein gutes Beispiel für die Crew, Captain. Ich finde, wir sollten es so beibehalten, sonst kommen einige Leute auf diesem Raumschiff möglicherweise auf die Idee, dass du deine Untergebenen mit zweierlei Maß beurteilst. Ich weiß natürlich, dass du das nie tun würdest, aber es hätte den Anschein.“ Valand Kuehn lächelte schwach. „Lass dir bloß nicht einfallen, mich auch außerhalb des Dienstes zu siezen, oder wenn wir, so wie jetzt, unter uns sind.“ „Keine Sorge, mein Freund.“ Valand Kuehn erhob sich und umrundete den Schreibtisch, in Richtung des Replikators. Dabei fragte er: „Möchtest du auch etwas, Tar?“ „Ich könnte einen Andorianischen Tee vertragen“, erwiderte der Andorianer. Als Valand Kuehn mit zwei Gläsern, die entfernt an langstielige Blumen erinnerten, zur Couch zurückkehrte und dem Freund eins davon reichte, meinte er: „Du hast den Einsatz der Jäger sehr gut koordiniert. Ich würde vorschlagen, das du diese Funktion auch bei zukünftigen Einsätzen ausfüllst.“ Dheran nahm das Glas in Empfang und nahm einen Schluck. „In Ordnung. Was funktioniert soll man bekanntlich nicht ändern.“ Auch Valand Kuehn trank von seinem Tee, bevor er sich auf das andere Ende der Couch niederließ. „Grummelt Lieutenant Gallagher noch, wegen meiner Bemerkung, in Bezug auf die Grausamkeit des Krieges.“ Der Andorianer grinste schief. „Nein, sie ist ein guter Offizier, wenn du mich fragst.“ „Als ich, vor zweieinhalb Jahren, meinen Dienst auf der EXODUS antrat, da dachte sie, das ich kein guter Offizier sei. Weil sie wusste, dass ich als Kadett zur RED-SQUAD gehört habe. Sag mir bitte eins, Tar, haben sich Alev, Sylvie, oder ich jemals anders verhalten, als andere Kadetten der Sternenflotte?“ „Offen gestanden, ja“, erwiderte der Andorianer und nickte todernst, bis ihn das ungläubige Gesicht des Freundes zum Lachen reizte. „Ja, denn ihr habt euch besser verhalten, als so manch anderer Kadett, auch wenn ich das, bevor ich euch kennenlernte, nicht geglaubt hätte. Du kennst ja meine anfänglichen Vorbehalte. Heute weiß ich es besser.“ Valand Kuehn erhob sich abrupt und schritt nachdenklich zur Vitrine, in der das Emblem der RED-SQUAD lag. „Vielleicht wusstest du es damals besser. Karen Gallagher erzählte mir von einem Verhalten der RED-SQUAD, in Bezug auf ihre jüngere Schwester, bei dem ich immer noch kolossal wütend werde. Damals wollte ich es nicht glauben, doch dann geschahen die Ereignisse um Admiral Leyton, der Kadetten der RED-SQUAD für seine finsteren Machenschaften einspannte. Und diese Kadetten ließen sich wohl auch nur allzu gerne, und viel zu blauäugig, dazu einspannen. Das Verhalten von Kadetten, wie diesem Riley Shepard, haben dem Ansehen der RED-SQUAD nachhaltig geschadet.“ Vor der Vitrine blieb Valand Kuehn stehen. Als sich Tar´Kyren Dheran nicht zu seinen Worten äußerte, wandte er sich um und meinte: „Ich habe in den letzten Monaten bereits einige Male ernsthaft darüber nachgedacht, das Abzeichen aus der Vitrine zu holen und es in irgendeiner dunklen Kammer zu verstauen.“ Der Andorianer musterte seinen Freund ernst. „Das solltest du nicht. Denn immerhin hast du treu dafür eingestanden, wofür dieses Abzeichen zu deiner Zeit stand. Es ist weder deine Schuld, noch die Schuld der RED-SQUAD, was Kadetten, wie dieser Shepard und Seinesgleichen, daraus gemacht haben. Du hast es ehrenhaft getragen und in Ehren gehalten, und darum hast du auch das Recht, stolz darauf zu sein.“ „Diese Worte von dir?“ Valand Kuehn wirkte überrascht. „Das hätte ich nun wirklich ganz zuletzt erwartet.“ Dheran erhob sich langsam und schritt zu seinem Freund. „Wie du weißt, habe ich nie ein Geheimnis daraus gemacht, was ich von einer Organisation innerhalb einer Organisation halte. Andererseits haben du, Alev, und selbst LeClerc, mir gezeigt, dass es die Kadetten sind, die darüber bestimmen, wie die RED-SQUAD zu bewerten ist.“ Bei dem letzten Satz des Freundes verdrehte Valand Kuehn die Augen. „Echt jetzt? Immer noch LeClerc statt Sylvie?“ Die Antennen des Andorianers bogen sich nach innen und der Norweger schüttelte fassungslos den Kopf. „Ich erinnere mich daran, dass ich, vor vielen Jahren mal mit dir gewettet habe, dass du und Sylvie eher ein eigenes Kommando haben werdet, als dass ihr zwei Dickköpfe euren Zwist, der nun immerhin fast sechzehn Jahre zurückliegt, überwinden könnt. Ich sage dir heute dies: Das Ding gewinne ich am Ende noch.“ „Hast du mal wieder etwas von ihr gehört?“, lenkte Dheran ab. Valand Kuehn schmunzelte bei dem mittelmäßigen Versuch das Thema zu wechseln. „Ja, sie ist seit knapp einem Jahr Commander und treibt sich, an Bord der NOVA, irgendwo in der Randzone der Galaxis herum. Mir ist das ganz recht. Dort draußen ist sie sicher, denn was sollte das Dominion in der sternenleeren Randzone dieser Galaxis wohl wollen?“ „Außerdem ist sie dort draußen weit weg von mir“, ergänzte Tar´Kyren Dheran hämisch. Beim darauf folgenden, finsteren Blick des Freundes hob der Andorianer die Hände. „Ich höre ja schon auf.“ „Besser wär´s“, knurrte Valand Kuehn. „Im Gegensatz zu dir liegt mir etwas an Sylvie. Du weißt warum.“ Die Antennen des Andorianers bogen sich entschuldigend nach hinten. „Eure gemeinsame Zeit, auf der ALAMO, war bestimmt etwas, das lebenslang verbindet.“ „Sehr richtig, mein Freund.“ Für eine Weile sagte keiner der beiden Freunde etwas, bevor Valand Kuehn den Faden wieder aufnahm. „Wir können nur hoffen, dass unsere Freunde das, was nun vor uns liegt, wohlbehalten überstehen werden. Der hinter uns liegende Sieg, bei Torros-III, sollte uns weder leichtsinnig, noch zu siegessicher machen. Das Dominion ist nun gewarnt. So leicht, wie bei Torros-III, werden sie es uns nie wieder machen, Tar.“ Der Andorianer stellte das leere Glas auf die Entnahmefläche des Replikators, wo es sich im nächsten Moment auflöste. Dabei sagte er ernsthaft: „Bei einem Aggressor, wie dem Dominion, gibt es keine Alternative zum Sieg, Valand. Das wissen wir beide.“ „Erzähl das mal den Gründern“, spottete Valand Kuehn. Auf den Ton des Freundes eingehend, gab Dheran zurück: „Frühestens morgen, denn jetzt brauche ich erst einmal etwas Schlaf. Du solltest auch die Gelegenheit nutzen, solange du noch kannst.“ Damit ging der Andorianer. Valand Kuehn blickte für eine ganze Weile auf das Schott, als es sich längst hinter dem Freund geschlossen hatte, bevor er nachdenklich, mit seinem noch halb vollen Glas zu einem der beiden hohen Fenster hinüber schritt. Gelegentlich von dem goldgelben Getränk nippend sah er zu den Sternen hinaus, ohne sie wirklich zu sehen. Seine Gedanken weilten bei denen, die ihm am Herzen lagen. Dabei schweiften seine Gedanken schließlich auch zu Zaralee Scarinnan ab. Beinahe andächtig hob er sein Glas und sagte leise: „Zaralee, wenn du irgendwo da draußen, in irgendeiner Dimension, noch unter den Lebenden weilst, dann wünsche uns Glück. Wir können es, verdammt noch mal, gebrauchen.“ Dann trank er erneut und ein bitteres Lächeln überflog für einen Moment sein Gesicht. ENDE Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)