Begegnungen von Yosephia ([EU-Sequel \ Ben Skywalker & Tahiri Veila Centric]) ================================================================================ Kapitel 11: ------------ Kessels Oberfläche war im Grunde recht überschaubar. Drei durchtrainierte Jedi hatten nicht viele Schwierigkeiten, den Asteroiden regelmäßig abzusuchen. Nicht einmal Kessada war übermäßig problematisch. Schwieriger war es mit den unzähligen Stollen, die im Inneren des Asteroiden verborgen waren. Und wenn man dann auch noch bedachte, dass die Sith herausgefunden hatten, wie man sich in der Macht unsichtbar machte, wurde es eine tatsächliche Herausforderung. Tesar Sebatyne liebte Herausforderungen. Eine richtige Jagd hatte er schon lange nicht mehr gehabt. Und die Horn-Geschwister waren eine sehr gute Wahl des Jedi-Rates gewesen. Um die Tatsache auszugleichen, dass er genau wie sein Vater keine Telekinese beherrschte, hatte Valin sich von frühster Kindheit an in der Fertigkeit trainiert, mittels der Macht Einfluss auf Insekten und andere Kleinstlebewesen zu nehmen. Gewissermaßen hatte er also überall Augen und Ohren. Jysella wiederum besaß sehr viel taktisches Geschick und ein ausgeprägtes Gespür für Emotionen. Kombinierte Tesar diese Dinge mit seinen Jagdinstinkten und –erfahrungen, war er ausgesprochen zuversichtlich, dass es ihnen gelingen konnte. Zumal sie mit Ben einen sehr wehrhaften Köder hatten. Tesar hatte großen Respekt vor dem wesentlich jüngeren Jedi-Ritter. Ben Skywalker hatte die Begabung beider Elternteile geerbt, das stand außer Frage. Zunächst hatten sie die Herkunft der beiden toten Sith überprüft, hatten jedoch festgestellt, dass es keinen einzigen Begegnungspunkt zwischen ihnen gegeben hatte. Sie könnten sich natürlich in ihrer Freizeit miteinander in einem nicht überwachten Bereich getroffen haben, aber das bedeutete letztendlich nichts Handfestes. Die anderen Sith auf Kessel könnten überall sein. Eine Überprüfung aller Personalakten würde da nicht helfen, denn die Sith hatten bereits bewiesen, dass sie sich perfekt einschleichen konnten. Es gab nicht gerade wenige Soldaten, deren Lebenslauf vor dem Eintritt in die Armee fragwürdig war, und die Sith, die sich als Hapanerin ausgegeben hatte, hatte bewiesen, dass sie ihren Lebenslauf mustergütig unbedenklich erscheinen lassen konnte. Man könnte nicht einmal alle Offiziere als unverdächtig einstufen, die den Dienst vor dem ersten Auftritt der Sith angetreten hatten. Im Grunde hieß das alles nur eines: Beinahe jeder auf Kessel war verdächtig. Es gab keine technische Möglichkeit, dieses Problem zu lösen, aber das machte es nur noch reizvoller für Tesar. Er und die Horn-Geschwister behielten sensible Gebiete im Auge, die besonders angriffsgefährdet waren. Energiegeneratoren, das Taktikzentrum, Mannschaftsquartiere, Waffenlager, Calrissians Privaträume, die Medstation, die Hangars, große wie kleine. Und vor allem Bens Quartier und Tahiris Krankenzimmer. Die Rechnung war einfach: Der gefährlichste Gegner für die Sith waren die Jedi. Für die Sith war also jeder tote Jedi eine Bedrohung weniger. Ein Soldat mehr oder weniger fiel in den Augen der Sith nicht ins Gewicht, bei den Jedi jedoch kam es auf jeden Einzelnen an, wo doch der Orden nur noch aus etwa fünfhundert Jedi bestand. Zu Tahiris Schutz standen rund um die Uhr YVH-Droiden vor ihrem Zimmer Wache und Tekli hatte sich in der Medstation eingerichtet, um immer in der Nähe ihrer Patientin sein zu können. Mit Ben hatten Tesar und die Horn-Geschwister ein Kampfgeflecht geknüpft, um immer mit ihm in Kontakt zu stehen. Auch Tekli und Leia beteiligten sich daran, nur Tahiri hielt sich davon fern, verschloss sich vor ihren Freunden. Tesar tat es darum Leid, aber sie konnten Tahiri nicht zwingen, sich ihnen zu öffnen. Vielleicht konnten die Solos ihr ja helfen. Eine Berührung von Valin ließ Tesar aufblicken, der sei Stunden vor dem Hangar der Imperialen ausharrte. Valin war mit seiner Schwester auf der Ralroost, die auf Kessel gelandet war, wie es die Vorschriften vorsahen. Nur drei der sechs vorhandenen Großkampfschiffe sollten immer im Orbit von Kessel verbleiben. Eine Bedingung, welche die Politiker vor dem Beginn der Operation auf Kessel festgelegt hatten. Kein besonders kluger Schachzug, aber da würde Tesar sich nicht einmischen. Jysella schien etwas bemerkt zu haben. Sofort wurden auch Ben und Tekli aufmerksam, Leia jedoch blieb einfach nur wachsam, sandte ihnen aber Konzentration und Ausdauer. Tesar verließ seinen Posten und machte sich auf schnellstem Wege zur Ralroost auf. Er konnte spüren, dass auch Ben sich auf den Weg machte. Valin signalisierte Bereitschaft, von Jysella spürte Tesar nicht mehr als angestrengte Konzentration – wohl weil sie die gefundene Spur nicht wieder verlieren wollte. Nach fünf Minuten schloss Ben zu Tesar auf. Ein Glücksfall, dass er gerade kein Training mit den Gipfelschilden hatte. Tesar war sich zwar sicher, dass er einen einzelnen Sith gemeinsam mit Valin und Jysella bezwingen konnte, aber dennoch konnte mehr Rückendeckung wirklich nicht schaden. Nach weiteren fünf Minuten hatten sie die Ralroost erreicht. Sie besaßen die Autorisierung, um nach einer kurzen Überprüfung an Bord gelassen zu werden, und so wurden sie wenig später von Valin zu einem kleinen Konferenzraum nahe der Brücke gelotst. R2-D2 war bei Horn-Geschwistern und war mit dem Bordcomputer verbunden. Auf einem Bildschirm zeigte er immer wieder neue Kameraeinstellungen, wahrscheinlich von den schiffsinternen Überwachungskameras. Jysella saß mit konzentrierter Miene vor diesem Display, Valin stand angespannt hinter ihr, eine Hand auf dem Griff seines Lichtschwerts. R2-D2 trällerte triumphierend und hielt bei der Aufnahme eines der Räume an, in welchen die Turbolaser des Schiffs gesteuert wurden. Darauf zu sehen waren ein halbes Dutzend Waffenoffiziere: Ein Mensch, eine Duro, zwei Bothaner, ein Sullustaner und ein Rodianer. Neben dem Menschen ließ R2-D2 dessen Personalakte anzeigen. Er nannte sich Vilam Thonk und war vor einem Jahr von einer kleinen Fregatte auf die Ralroost versetzt worden. „Wie ist er euch aufgefallen?“, wollte Ben wissen, nicht zweifelnd, sondern anerkennend. „Ich habe jedes einzelne Wesen im Schiff abgetastet und überprüft, ob die Person, mit der es interagiert, auch zu spüren ist. Wenn nicht, musste ich ergründen, ob es sich vielleicht um einen Droiden handelt. Für gewöhnlich verhalten sich viele gegenüber Droiden steifer und unpersönlicher, aber es gibt noch mehr Droidenfreunde abgesehen von dir und deiner Familie“, fügte Jysella hinzu, was Ben ein amüsiertes Glucksen und Tesar ein Zischeln entlockte. Tatsächlich hatte er sich anfangs sehr über das emotionale Gebaren der berühmten Großfamilie gegenüber Droiden gewundert. Mittlerweile glaubte er, mit R2-D2 und C3PO die Ursache dieses Verhaltens ergründet zu haben. Beide Droiden waren alt genug, um so etwas wie eine Persönlichkeit entwickelt zu haben. Ja, Tesar musste sogar zugeben, dass er selbst eine gewisse Sympathie für R2-D2 entwickelt hatte, der es sogar schaffte, Tesars viel zu neugierige Brut von sich fernzuhalten, ohne ihnen weh zu tun. „Die Methode ist nicht narrensicher“, fuhr Jysella wieder mit ernster Miene fort, „und ein Schiff von der Größe der Ralroost ist wohl auch das Maximum des abdeckbarem Bereichs. Gut möglich, dass es hier noch weitere Sith gibt, die gerade nicht an Bord sind oder sich schlicht und einfach irgendwo alleine befinden, aber der da ist ein Treffer.“ „Gute Arbeit“, sagte Ben beeindruckt und musterte den Bildschirm. „Die Frage ist jetzt, ob sich das Risiko lohnt, ihn weiter laufen zu lassen, um so vielleicht noch weitere Sith aufzuspüren.“ „Bisher gab es keine Hinweise, dass die Spione miteinander interagieren“, warf Valin ein. „Waz nichtz heißen muz“, erwiderte Tesar. „Bizher waren ez ja nur zwei.“ „Erzwo, überprüfe, ob es irgendwelche Verbindungen zwischen diesem Sith hier und den anderen Beiden gab.“ Während der Astromech der Anweisung seines Besitzers Folge leistete, ließ dieser sich mit nachdenklicher Miene am Konferenztisch nieder. „Die Frage ist…“ „Wie wir ihn einfangen und dann auch gefangen halten“, beendete Tesar den Satz und blähte die Nüstern auf. „Lando könnte sicher im Handumdrehen einige Ysalamiri beschaffen“, murmelte Ben. „Aber das wird Rettungs- oder Tötungsversuche der anderen Sith nicht aufhalten. Die müssen ja nur an der richtigen Stelle eine Bombe zünden“, brummte Valin. „Und wir wissen auch nicht, in wessen Gewahrsam der gefangene Sith dann überhaupt bleiben soll“, fügte Ben hinzu. „Oder ob er vorgesorgt hat und ein sofort wirkendes Gift zu sich nehmen oder eine Bombe am Körper aktivieren wird, wenn er gefangen genommen wird“, warf Jysella ein. „Diezer hier schlägt vor, daz wir ihn erzt einmal nur beschatten und nach weiteren Sith zuchen. Jyzellaz Methode izt bizher die bezte.“ „Das gibt uns auch Zeit, den Rat zu fragen, was mit gefangenen Sith geschehen soll“, stimmte Ben bedächtig zu. „Aber ich werde mindestens die Generäle Kre’fey, Tal und Vorn ins Vertrauen ziehen müssen. Immerhin steht hierbei vor allem das Leben ihrer Soldaten auf dem Spiel.“ „Und wenn sie entscheiden, den Sith jetzt schon gefangen zu nehmen?“, fragte Valin stirnrunzelnd. „Dann werden wir ihnen helfen, damit es unter den Soldaten nicht zu einem Blutbad kommt“, seufzte Ben. Tesar unterdrückte ein Schnauben. Bens Entscheidung war vernünftig, aber es fühlte sich dennoch falsch an, sich in so einer Sache den Generälen beugen zu müssen, die im Grunde keine Ahnung von den Fähigkeiten der Sith hatten. Tesar hoffte, dass diese drei Generäle so gut waren, das selbst einzusehen und den Rat eines Erfahreneren beherzigten – und dass kein Politiker Wind von der Sache bekam… Tenel Kas fein gemeißelte Gesichtszüge ließen aller Beherrschung zum Trotz eine Spur von Unwillen erkennen, während ihr Hologramm in der Mitte des runden Raumes schwebte, in welchem der Jedi-Rat seine Sitzungen abhielt. „Die Verhandlungen dauern an. Zumindest konnte ich bereits durchsetzen, dass das Gipfeltreffen nach wie vor stattfindet und dass weiterhin Kessel der Austragungsort bleibt.“ Kyp Durron schnaubte leise. „Das ist Politik: Wenn um die einfachsten Dinge debattiert werden muss.“ „Das sind Politiker, keine Krieger. Die Bedrohung ihres Lebens gehört für sie nicht zum Alltag“, erwiderte Cilghal bedächtig wie immer. „Eine scheinbare Bedrohung“, widersprach Kyp, ohne die Stimme zu erheben oder auf andere Weise respektlos zu klingen. „Die einzige Politikerin, der garantiert Gefahr droht, ist Tenel Ka. Das Triumvirat der GA und der neue Großadmiral der Imperialen sind bei weitem nicht so gefestigt, dass ihr Tod den Sith in irgendeiner Weise nützlich wäre.“ „Dieze hier sieht daz genauzo, aber daz muz nicht heißen, daz die anderen Politiker daz einsehen“, mischte Saba sich ein und schlug einmal mit ihrer Schwanzspitze auf den Boden. Corran Horn unterdrückte einen wehleidigen Seufzer. Auch wenn sie sich alle mehr oder weniger zu beherrschen wussten, wusste er, dass die anderen Ratsmitglieder genauso frustriert waren wie er selbst. Die politischen Ränke um das Gipfeltreffen hätten sie normalerweise vermieden, hatte Meister Skywalker doch den Jedi-Orden ausdrücklich von allen politischen und militärischen Zugehörigkeiten losgesagt. Doch hier ging es um ein Bündnis gegen die Sith. Das war zu wichtig, um ruhig zu bleiben. „Die Jedi haben sich lediglich in einer beratenden Funktion für das Gipfeltreffen angeboten. Mehr Einfluss besitzen wir auf dem politischen Parkett nicht“, wandte Corran sich direkt an Kyp, dessen Frustration am besten zu spüren war. Mit nachdenklicher Miene beugte Jaina sich vor. Von ihrer Sorge um Tahiri war ihr nichts anzumerken, aber Corran war sich sicher, dass diese Sorge nicht einfach verschwunden war, nur weil Tahiris körperlicher Zustand stabil war. Auch Corran konnte durch die Macht spüren, dass Tahiri in einer emotional sehr schwierigen Situation steckte, die sie schrecklich quälte. War das letztendlich die Prüfung, die Corran in seiner Vision vage gespürt hatte? Im Moment fühlte es sich beinahe so an, als würde Tahiri Stück für Stück daran zerbrechen. Aber Tahiri hatte schon so viele Krisen überstanden und Corran konnte einfach nicht daran glauben, dass es dieses Mal anders sein würde. Seine ehemalige Schülerin war mindestens so zäh wie ihre Adoptivfamilie. „Wir sollten uns auf das Positive konzentrieren“, erklärte Jaina mit ruhiger Stimme. „Das Gipfeltreffen findet nach wie vor statt und Ben und sein Team haben bereits drei Sith identifiziert. Die Generäle vor Ort sind zum Glück vernünftig genug, keinen sofortigen Zugriff zu beordern. Der würde andere Sith-Spione nur warnen.“ Reihum nickten Tenel Ka und die Meister. Allerdings ergriff gleich darauf Tionne Solusar mit besorgter Miene das Wort: „Wir haben uns immer noch nicht entschieden, was mit den Sith geschehen soll, sobald sie gefangen sind.“ Ihr Ehemann Kam legte ihr eine Hand auf die Schulter. Sie alle teilten Tionnes Sorge, dass die Allianz der drei Großmächte sich für einen Genozid an den Sith entscheiden könnte. „Bei allem Respekt, diese Entscheidung werdet Ihr auch nicht fällen“, ergriff Tenel Ka das Wort. „Wahrscheinlich werden deswegen Monate lang Verhandlungen geführt werden, aber ich versichere Euch, dass ich mit aller Entschiedenheit gegen einen Präventivangriff stimmen werde. Und Ihr habt zwar kein Stimmrecht, aber Euer Rat wird nicht auf taube Ohren stoßen. Sonst hätte man Euch nicht als Berater an den Tisch gebeten.“ „Vielleicht izt dieze ganze Debatte zogar sinnloz“, stimmte Saba bedächtig zu. „Dieze hier glaubt nicht, daz die Zith etwaz über Keshir verraten werden, wenn ez gelingt, zie zu fangen. Egal wie lange zie gefangen gehalten werden und egal waz man ihnen antut.“ „Dann sollten wir es ganz pragmatisch betrachten“, schlug Kyp mit einem humorlosen Lächeln vor. „Jeder gefangene Sith ist letztendlich ein Sith weniger, der Ärger machen kann.“ „Und irgendwann ist halb Keshir in Gefangenschaft?“, war Jainas trockener Kommentar. „Bei der Vorstellung bekomme ich Mitleid mit den Wachmannschaften der Hochsicherheitsgefängnisse“, murmelte Corran. Saba zischelte amüsiert. Schweigen setzte ein. Keiner von ihnen hatte die Sorge bezüglich Keshir einfach abgelegt, aber sie sahen ein, dass Tenel Ka Recht hatte. Und Kyp hatte auch nicht Unrecht. Vielleicht waren diese Umstände sogar besser so. Der Jedi-Orden hatte in der Welt der Politik nichts verloren und als Eliteeinheit des Militärs sollte er auch nicht herhalten müssen. Der Jedi-Orden musste seinen eigenen Weg im Universum finden. „Dennoch sollten wir gemeinsam entscheiden, zu was Meisterin Saba und ich beim Gipfeltreffen raten sollen“, fuhr Corran mit ernster Miene fort. „Also, wir wollen keinen Genozid, was wollen wir stattdessen?“ „Bei jedem anderen Gegner würde ich für ein Friedensangebot stimmen“, seufzte Kam Solusar ratlos. „Wir können zumindest dafür sorgen, dass die Sith nicht noch weitere Unruhestifter in die Galaxis schicken“, schlug Jaina vor. „Eine komplette Blockade um Keshir dürfte mit den vereinten Mitteln der drei Parteien realistisch sein.“ „Aber ist das auch eine langfristige Lösung?“, gab Cilghal zu bedenken. „Definitiv nicht“, murmelte Kyp laut genug, dass alle ihn verstehen konnten. Er straffte die Schultern und erhob die Stimme. „Aber es wäre ein Anfang.“ „Und es wird die Sith vielleicht langfristig zum Einlenken bewegen“, sagte Tionne hoffnungsvoll. „Oder zur Rebellion anstacheln.“ Niemand widersprach Cilghal. Die Mon Cal hatte Recht, sie alle waren sich der zerstörerischen Natur der Sith vom Verlorenen Stamm bewusst. Unwillig schlug Saba mit der Schwanzspitze aus. „Dieze hier denkt, daz Spekulationen nichtz nutzen. Bevor wir unz auf Keshir konzentrieren, müssen wir abwarten, ob ez gelingt, die Spione einzufangen und ob dieze dann überhaupt etwaz verraten werden.“ Reihum nickten die Meister der Barabel anerkennend zu. Niemand hatte dem etwas hinzu zu fügen. Sabas Barabel-Pragmatismus hatte alle überzeugt. Tionne ergriff schließlich wieder das Wort, indem sie sich an Tenel Kas Hologramm wandte: „Angesichts der nun größeren Gefahr, soll Allana auf Ossus bleiben?“ Die Königinmutter schwieg einige Sekunden, das Gesicht ausdruckslos, aber Corran verstand ihren inneren Konflikt nur zu gut. Es war ihm schwer gefallen, seine Kinder nach Kessel zu schicken, obwohl er genau gewusst hatte, dass sie hervorragend dafür geeignet und schon lange alt und erfahren genug für solche Missionen waren. Neutral zu bleiben, wenn es um die eigenen Kinder ging, war jedes Mal aufs Neue eine harte Prüfung. Daran gewöhnte man sich nie. „Es liegt nicht an mir, das zu entscheiden. Das ist Allanas Entscheidung – und ich denke, ich weiß bereits, wie sie ausfallen wird. Ich habe großes Vertrauen in Meisterin Sebatyne und in Meister Horn und auch in Bens Arbeit mit den Sicherheitskräften auf Kessel.“ Tionne nickte respektvoll und Tenel Ka erwiderte die Geste, ehe sie sich reihum von allen Meistern mit einer leichten Verbeugung verabschiedete. „Möge die Macht mit Euch sein.“ „Und mit dir“, erwiderte Jaina und die alten Freundinnen tauschten ein warmes Lächeln aus, ehe Tenel Kas Hologramm erlosch. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)