Does That Means..? von RainWitch ================================================================================ Kapitel 1: One Shot ------------------- Nervös saß Thomas in der Küche und starrte aus dem Fenster. Sein Sohn schlief heute bei Freunden, daher war es heute ungewohnt leise in seinem Haus. Den Fernseher hatte er nicht angeschaltet, er mied diese Kiste eigentlich sowieso ganz gern. Es sei denn Laurel wollte mit ihm einen Film schauen oder es lief Football und Jimmy kam vorbei, um mit ihm mit zu fiebern. Und Laurel? Laurel hatte sich schon den ganzen Tag im Schlafzimmer eingesperrt. Wieso? Das wusste nicht einmal Thomas. Aber er machte sich langsam Sorgen. Klar, seine Frau hatte ihre Eigenarten, so wie er auch. Und er hatte sich an diese gewöhnt, ebenso wie sie sich an seine gewöhnt hatte. Doch heute? Heute war es anders. Sie hatte nur das nötigste mit ihm geredet, ansonsten war sie im Zimmer im oberen Stockwerk. Ungewöhnlich. Allgemein war es ungewöhnlich, denn es war neu. Seit knapp zwei Wochen legte sie sich nach der Arbeit für eine Stunde hin. Seufzend stand er auf. Er sollte mit ihr darüber reden. Er war zwar kein großer Redner, doch in diesem Fall musste es einfach sein. Es könnte doch sein, dass etwas schreckliches passiert war. Was wäre er nur für ein Ehemann, wenn er nicht für sie da war, sollte wirklich etwas passiert sein? Oder vielleicht hatte er etwas getan, dann hatte er als ihr Ehemann doch die Pflicht, es wieder gerade zu biegen, oder nicht? Also lief er die Stufen hinauf. Nervös war er schon etwas, auch wenn er sich dies niemals eingestehen würde. Wieso wusste er selbst nicht so genau. Thomas war keiner, der direkt an eine Affäre oder derartiges dachte, so wie manch andere. Warum auch, er vertraute Laurel. Er liebte sie und er wusste durch ihre Gesten, Handlungen und Worte, dass sie ihn auch liebte. Sogar Connor hatte Laurel in sein kleines Herz geschlossen und er konnte beobachten, dass es andersherum ebenso war. Schließlich überredete Laurel Thomas sehr gerne, wenn er seinem Sohn eigentlich etwas verbieten wollte. Welche Frau tat denn so etwas, wenn sie ihr Stiefkind nicht mochte? Oben angekommen, sah er wie seine Frau wieder zurück ins Schlafzimmer lief. Anscheinend war sie eben im Badezimmer gewesen. Hatte er sich das bloß eingebildet oder war sie aufgewühlt? Noch ein weiterer Grund, sie endlich auf ihr benehmen anzusprechen. Somit öffnete er die Tür, sah sich um. Laurel saß am Ende des Bettes, ihre Haare durcheinander und ihre Augen leicht errötet. Irgendwas war passiert, er sah es ihr an, nur was? Er hockte sich ihr gegenüber, war somit ein wenig kleiner als sie. Vorsichtig legte er seine Hand auf ihre und sah ihr von unten aus in ihre Augen. „Laurel, was ist los? Ist etwas mit deiner Schwester?“, fragte er sanft nach. Sie schwieg. Und er ließ sie, denn wenn sie Zeit brauchte, dann gab er ihr diese. Er wollte sie nicht drängen, damit machte man sowieso alles falsch. So verharrten sie wenige Minuten und Thomas war kurz davor aufzugeben und ihr mehr Zeit zu lassen, ehe sie tief Luft holte und anfing zu reden. „Ich hätte nicht gedacht, dass es möglich ist, durch meine Zeit mit den Drogen.“ Seine Stirn runzelte sich, fragte er sich doch wovon sie redete. „Weißt du, ich habe mir schon früher gedacht, dass es so sein könnte, wollte es aber nicht glauben. Und jetzt, wo ich Gewissheit habe, weiß ich nicht wie ich dir das sagen soll.“ Wieder atmete sie schwer aus. Dennoch wusste er überhaupt nicht, wovon sie da redete, für ihn war es so, als würde ein Chinese versuchen mit ihm zu reden. Er legte daher seine Hände an ihr Gesicht und kam ihr ein wenig näher, konnte ihr nun besser ins Gesicht schauen. „Ich verstehe kein einziges Wort, wovon redest du?“ Und vor allem: Was war so wichtig, dass sie es ihm sagen sollte? Endlich erwiderte sie seinen Blick. Jedoch nicht für lange, denn nach wenigen Sekunden sah sie ihre Hände wieder an und zog etwas aus ihrem Ärmel. Zuerst konnte er nicht erkennen, was genau es war. Es war klein, weiß und aus Plastik. Als Laurel es ihm allerdings hin hielt, traf es ihn. „Laurel, ist das..?“ Er musste den Satz nicht zu Ende sprechen, da nickte sie schon. Ein Schwangerschaftstest. Und auch noch positiv. Kurz sah er das Plastikding in ihrer Hand an, sah kurz darauf wieder zu ihr. „Heißt das du bist..?“ Wieder ein Nicken. „Ja, Connor wird ein kleines Geschwisterchen bekommen.“ Er war sprachlos, er wusste überhaupt nicht was er dazu sagen sollte. Er mochte Kinder, er hatte immerhin auch selber einen Sohn, den er über alles liebte! Und nun wieder ein Kind zu bekommen und dieses Mal sogar mit seiner Frau stimmte ihn glücklich. Und auch etwas mit Stolz, wenn er ehrlich zu sich war. Schon alleine der Gedanke daran, dass ihre kleine Familie Zuwachs bekam, bescherte ihm ein winziges Lächeln. Ohne groß zu reden, beugte er sich etwas hinauf, zog sie gleichzeitig ein wenig hinunter, um seine Lippen auf ihre zu legen und sie somit zu küssen. Es war bloß ein kurzer Kuss aber dennoch mit viel Leidenschaft und Glück. Mit geschlossenen Augen drückte er seine Stirn an ihre, drückte sie an sich. Ihre Hände legten sich derweil auf seine Schulter. Die Stille hielt wenige Momente, bis er seine Augen wieder öffnete. „Hast du dich deshalb heute zurück gezogen?“ Ein zaghaftes nicken als Antwort. „Aber wieso?“ Sie seufzte. „Ich habe doch eben gesagt, dass ich nicht gedacht hätte, schwanger werden zu können. Und als ich eben den Beweis in der Hand hatte, dass ich wirklich schwanger bin, war ich selber total überwältigt. Ich musste mich selbst einmal an den Gedanken gewöhnen. Und dann wusste ich nicht, was du davon hältst, schließlich haben wir nie wirklich darüber gesprochen.“ Sie seufzte. Sie hatte wahrscheinlich alles falsch gemacht und es tat ihr auch leid, dass er sich wegen ihr Vorwürfe gemacht hatte. Er gab ihr jedoch noch einen Kuss und drückte sie ins Bett, nur um sich neben sie zu legen und zärtlich ihren Bauch zu streicheln. „Ich liebe dich! Ich hätte dich nicht geheiratet, wenn ich keine Familie mit dir haben wollen würde.“ Ihr Kopf legte sich auf seine Brust. Er hatte recht und sie fühlte sich noch dümmer als sowieso schon. Sie musste aber nichts sagen, Thomas wusste auch ohne ein Wort ihrerseits, das es ihr leid tat. Er drückte ihr ein Kuss auf den Schopf. „Aber versprich‘ mir, dass du das nächste Mal sofort zu mir kommst wenn etwas ist, okay?“ – „Werde ich, versprochen!“ Sie hauchte ihm noch einen Kuss auf die Lippen, welches er erwiderte. Ihre Familie wuchs und dieser Gedanke gefiel beiden. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)