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Krumme Katzen

von

Vorwort zu diesem Kapitel:
https://www.youtube.com/watch?v=NtCtVBOCKuA keine Ahnung, wie oft ich mir dieses Video inzwischen angesehen habe, um gewisse Orte/Kämpfe noch mal anzuschauen (mal eben dafür ingame in den Schlund hüpfen ist ja eher schwierig :-) )
An der Stelle auch ein dickes Dankeschön an mein Gildencheffchen, dafür dass ich ihn mit Fragen löchern durfte, andernfalls hätte ich doch glatt die Schild-Phase vergessen^^

Und nun viel Spaß mit dem neuen Kapitel. Komplett anzeigen

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Verliert euch im Rhythmus

Die Sonne hatte ihren Zenit erreicht und noch immer waren die Unerschrockenen nicht ins Innere des Tempels vorgedrungen. Ihr anfänglicher leichter Sieg, kam ihnen inzwischen eher wie eine Verhöhnung ihrer Fähigkeiten vor, denn einer wirklich ernsthaften Zurwehrsetzung.

Plattform um Plattform hatten sie sich hart erarbeiten müssen und nicht nur Paschka kam es so vor, als ob die Luft hier oben dünner wäre, als unten. Sie gerieten fiel zu schnell außer Atem und waren gezwungen worden vor dem sogenannten Riddle’Thar-Steingarten eine Verschnaufpause einzulegen.

/Schade, dass ich unter diesen Umständen hier bin./, dachte Paschka, während sie an dem Trank nippte, den Schmeckt-den-Wind verteilt hatte und der ihre Kräfte wieder stärken sollte. Gerne hätte sie den Besuch im Tempel genutzt, um mehr über Riddle’Thar, den man auch Tanz der Zwillingsmonde nannte, zu erfahren. Sie kannte kaum eine seiner Lebensweisheiten, geschweige denn die wirkliche Intention hinter ihnen. Die Mönche hätten ihr sicherlich stundenlang davon erzählen können, während sie zusammen im Steingarten saßen und seine Ruhe auf sich wirken ließen.
 

„Geht es euch wieder besser?“, fragte Bagahri und legte Paschka eine Pfote auf die Schulter. Eine Geste die mehr Eindruck auf sie gemacht hätte, wenn er sie nicht bereits schon bei den übrigen Unerschrockenen vollzogen hätte.

„Die Erschöpfung lässt nach, doch diese ist dennoch froh, wenn die Sonne nicht mehr ihr Fell brät.“, erwiderte Paschka und sah dabei kurz zu Tjorn hinüber, welcher sich von Lutezia behandeln ließ. Um besser Luft zu bekommen, hatte der Nord seinen Helm abgelegt, wodurch die Sonne ihm die milchig weiße Haut verbrannt hatte. In den Bergen mochte die Sonne zwar nicht wärmen, doch ihre Strahlen, welche die Wanderer ungeschützt erreichen konnten, waren dafür umso intensiver. Ein Sonnenstich war nun wirklich das Letzte, was sie gebrauchen konnten.
 

„Der Weg bis zum eigentlichen Tempel ist noch weit.“, sagte Bagahri mit einen Hauch Zerknirschung und blickte mit Sorge zur Sonne hinauf.

„Wenn sie uns nicht so viel Widerstand entgegengesetzt hätten, wäre euer Plan sicherlich aufgegangen.“ Die Bemerkung ließ das Dunkelfell den Blick wieder auf Paschka richten, den Kopf fragend zur Seite geneigt, sodass Paschka, besorgt doch wieder etwas Dummes gesagt zu haben, den Becher in ihren Pfoten drehte. „dass, dass die Sonne die Wirkung der Mondbestie und damit die Dro-m’Athra schwächt…ich dachte, deshalb hättet ihr…“ zum Ende hin war sie immer kleinlauter geworden und verstummte schließlich ganz.

„Schaut nicht gleich als hätte man dieser das Zuckerstück weggeschnappt.“, erwiderte Bagahri belustigt. „Es war sowieso nur eine Idee von diesem. Wie bei den Werwölfen, welche die vollen Monde bevorzugen, ja? Aber dieser bezweifelt inzwischen, dass der Sonnenstand irgendetwas ändert.“
 

Daraufhin musterte Paschka ihn wieder aufmerksamer und versuchte zu erkennen, ob Bagahri seinen letzten Satz ernst meinte, oder nur versuchte sie zu beruhigen. Doch der Khajiit hatte sich bereits von ihr abgewandt und forderte die Gruppe stattdessen zum Weitermarsch auf.

„In den Steingärten hielten sich für gewöhnlich mehr der Kampfmönche auf.“, erklärte Adara’hai, während sie auf die steinerne Pforte zuschritten. „Diese sollten sich daher darauf gefasst machen, auf mehr Widerstand zu treffen.“
 

„So mächtig können die Kampfmönche ja nicht gewesen sein.“, kam die alles andere als passende Bemerkung seitens Ceiiron, der kurz darauf zischend die Luft einsog, als Valec ihm mit Gewalt das Ende seines Flammenstabes auf den Fuß rammte. Allmählich schien es auch ihm mit dem Verhalten des Braunhaarigen zu reichen. Doch so unpassend sie auch gewesen waren, die Worte des Hochelfen entsprachen dennoch der Wahrheit. Mittig in dem Steingarten, lagen die toten Mönche. Das Blut von der Sonne zu einer roten Kruste getrocknet, liegengelassen, wie Unrat.

„Seht, dieser da lebt noch!“, rief die Zwielichtkantorin mit einem mal und lief zu den Mönchen hinüber, von denen sich einer scheinbar gerührt hatte.

„Beim Hist, wo kommt sie auf einmal her?“, zischelte Schmeckt-den-Wind, dem es wie den Anderen nicht gefiel, dass Adara’hai einfach so nach vorne gestürmt war.

„Sie soll doch zurückbleiben, bis wir die Umgebung gesichert haben.“, murmelte Lalela.

„Verdammt, seht mal nach oben!“
 

Alle folgten Rashids Ausruf und legten die Köpfe in den Nacken um hinauf in den mit einem Mal dunkel gewordenen Himmel zu blicken. Ein einzelner schwarzer Stern schien sich vom Firmament gelöst zu haben und schwebte Richtung Boden. „Kantorin, weg da!“, rief Bagahri, doch es war bereits zu spät. Krachend schlug der Stern auf den Steinen auf und stieß Adara’hai zurück, welche über den Boden rollte und in der Nähe des zweiten verunreinigten Siegels liegen blieb.

Als das dunkle Leuchten verschwunden war, welches der Aufprall ausgelöst hatte, stand ihnen ein einzelner Dro-m’Athra gegenüber. Dunkle Schwaden gingen von ihm aus und seine Keule war so groß, wie ein gewöhnlicher Sterblicher. Bagahris gesamtes Rückenfell sträubte sich, bis hinab zum letzten Zipfel seines aufgebauschten Schweifes. „Ihr Monde nein, das kann nicht sein.“, stotterte er, während die krumme Katze ein bestialisches Grinsen aufsetzte und sich ihnen zuwandte.

„Das ist Zhaj’hassa.“, rief Adara’hai von der anderen Seite des Raumes. Blut lief an ihrem Arm hinab, doch ansonsten schien sie unverletzt zu sein. „Ein einstiger König der Khajiit.“

„Nun, das erklärt Bagahris Entsetzen.“, sagte Rashid in seiner stets währenden emotionslosen Sachlichkeit und übernahm kurzerhand das Kommando. „Lutezia, Valec, schafft die Kantorin hier raus. Bagahri bleibt hier, bis er sich wieder gefangen hat, alle anderen: stürzen wir den König!“

„Ja!“, kam es fast einstimmig von den Unerschrockenen, bereit dem Tod ein weiteres Mal von der Schippe zu springen.
 

Zhaj’hassa lachte, lachte wie eine Katze, die eine Maus gefangen hatte und noch ein wenig mit ihr spielte, bevor sie ihr letztendlich doch den Kopf abbiss. Mit Leichtigkeit schwang er seine mächtige Keule, welche die kleineren Steinchen hüpfen ließ, wenn sie auf dem Boden aufschlug. Seine Krallen hingegen, zogen Rillen in den Fels und zerstörten dadurch die einst so fein säuberlich gemeißelten Muster und Bildnisse.

Immer wieder warfen sich die Unerschrockenen gegen den Giganten, doch er schüttelte sie ab wie lästige Fliegen, wischte die heranrasenden Zauber ab, als wären es Staubflusen. Als sie sich neu formierten, um einen zeitgleichen Angriff zu starten, brach unter ihren Füßen mit einem Mal eine aus blauem Kristall bestehende Säule hervor.

Alle bis auf Lalela stieß es zurück, während die Bogenschützin, welche im Zentrum der Säule gestanden hatte, von dieser mit nach oben gerissen wurde, ehe sie von dort wieder hinabstürzte. Es knackte hässlich, als beim Aufprall ihr Handgelenk brach, doch Lalela gab keinen Schmerzenslaut von sich, sondern kam so schnell wie möglich wieder auf die Beine. Golden umspielte sie die Magie der Heiler, ehe sich der Farbton im nächsten Momentzu einem dunklen Blau wandelte.

Der Fremde Zauber hüllte die Rothwadonin gänzlich ein, die irritiert zurückwich und einen hilfesuchenden Blick in Richtung der Magier schickte.
 

Die Vorstellung schien den khajiitischen König sehr zu erheitern denn erneut lachte er dröhnend über die sich wieder aufrichtenden Unerschrockenen, ehe er sich mit einem verächtlichen Schnauben den ihm am nächsten stehenden zuwandte. An einem Arm holte er mit der Keule aus, um sie gegen Tjorn zu führen, der eilig sein Schild hob, um den Schlag abzufangen, was ihn mit einem Bein in die Knie gehen ließ. Die andere Pranke langte unterdessen nach Rishid, welcher zurücksprang und zugleich sein Schwert nach vorne stieß um damit die Handinnenfläche der krummen Katze zu verletzen.
 

Endlich schienen sie damit einen Treffer gelandet zu haben, denn der einstige König brüllte wütend auf, als er direkt in die Klinge griff und eine seltsam bläulich schwarze Flüssigkeit spritzte dabei aus der Wunde hervor. Dennoch ließ er die Waffe nicht los, sondern packte fester zu um Rishid zu sich heranzuziehen, holte zeitgleich mit seiner Keule nach dem Rothwadronen aus.

Mit seiner ihm eigenen Gelassenheit ließ Rishid sich nach vorne ziehen, die dunklen Augen dabei in stummer Aufforderung auf seine Gefährten gerichtet. „Jetzt.“, zischte Dymon Paschka zu und ließ Flammen seine beiden Schwerter umhüllen. Gemeinsam stürmten die beiden vorwärts, in den Rücken des abgelenkten Dro-m’Athras. In dem Moment, als sie sich für einen Sprung vom Boden abdrückten, erschuf Schmeckt den Wind ein Schild, welches Rishid wie eine Kugel umgab, und ihn vor der herannahenden Keule schützen sollte.
 

Geschickt landete Dymon auf dem Rücken Zhaj’hassas und rammte ihm seine Klingen bis zum Heft in das verfluchte Fleisch. Paschka hatte weniger Glück. Mitten in der Luft prallte etwas Schwarzes fauchend gegen sie und riss sie mit sich auf den Boden zurück. Messerscharfe Krallen bohrten sich in ihre Rüstung und drangen dort, wo sie nicht durch Metall verstärkt worden war, sogar bis auf ihre Hauthindurch.

Während Zhaj’hassa vor Schmerz und Wut ob Dymons Angriff so laut aufbrüllte, dass der ganze Berg zu beben schien, zog Paschka reflexartig einen ihrer Dolche schützend vors Gesicht. Keinen Wimpernschlag später schlossen sich zwei kräftige Kiefer um die Klinge und Paschka schlug heißer Atem ins Gesicht.

„Panther!“, hörte sie Lutezia schreien, während das Schutzschild um Rishid krachend zersprang und die Wucht der Keule den Kämpfer durch den halben Raum beförderte.
 

/Die Warnung kam etwas spät./, dachte Paschka, während sie in das Gesicht der Bestie starrte. Ihr Fell war tiefschwarz und von denselben seltsam blauen Linien durchzogen, wie bei den anderen Dro’m-Athra. Was ihr jedoch wirklich das Fell zu Berge stehen ließ, waren die pupillenlosen leuchtenden Augen, hinter denen keine Seele mehr zu existieren schien.

Die Dolchklinge knirschte unter dem Druck der Kiefer, dann begann der Sar-m’Athra seinen Kopf zu schütteln, wie er es normalerweise machen würde, um seine Beute zu töten. Obwohl es schmerzte ließ Paschka ihre Waffe nicht los, stattdessen holte sie mit ihrem zweiten Dolch aus und richteten ihn gegen den Kopf des Gekrümmten.

Warm spritzte ihr sein Blut entgegen und fauchend ließ er von ihr ab, richtete sich halb auf, eine der kräftigen Pranken zum Schlag erhoben. Ein perfekt gezielter Blitzschlag von einem der Magier, traf den Sar-m’Athra daraufhin an der Brust und stieß ihn nach hinten, weg von Paschka, die sofort aufsprang und der Kreatur nachsetzen wollte, ehe jemand in ihrem Blickfeld auftauchte. Jemand, der ihr so nah gewesen war, dass er ihr mit Leichtigkeit hätte helfen können…Bagahri.
 

Der Khajiit stand noch immer dort, wo er seit Beginn des Kampfes gestanden hatte. Lediglich die Klingen hatte er inzwischen gezogen, hielt sie unentschlossen mit halb erhobenen Armen vor sich und starrte zu Zhaj’hassa herüber. Ihre Blicke trafen sich und Bagahri schüttelte kaum merklich den Kopf. ‚Kämpfe nicht gegen ihn‘, schien er sagen zu wollen, doch das konnte einfach nicht sein ernst sein.

„Paschka, die Kaiserliche!“, rief ihr jemand zu und zwang die Khajiit somit sich wieder dem Geschehen zuzuwenden. Unweit von ihr kniete Lutezia am Boden, die sich scheinbar um den bewusstlosen Rishid hatte kümmern wollen. Doch blieb ihr dazu keine Gelegenheit, da ein weiterer Panther sie lauernd umschlich.

Zischen erfüllte die Luft, als sich diese mit Magie aufzuladen schien, dann spürte Paschka, wie sie von einem unsichtbaren Faustschlag getroffen wurde. Doch nicht nur sie, auch die anderen wurdenzum Ziel der unsichtbaren Attacken, denen auszuweichen scheinbar nicht möglich war. Kurz warf die Getigerte einen Blick zu Zhaj’hassa herüber, welcher aus mehreren Wunden blutete und in dessen Rücken nach wie vor die Schwerter steckten. Der Gekrümmte war nun von mehreren schwarzen Gesteinssplittern umgeben, welche ihn schützend umwirbelten und ein Näherkommen unmöglich machten. Genügend Zeit für den einstigen König mit einem bestialischen Grinsen seinen magischen Beschuss auf die Unerschrockenen fortzusetzen.
 

Eine weitere magische Attacke traf Paschka und ließ sie leicht in die Knie gehen, dann lief sie zu Lutezia herüber, die ein Schild um sich und Rishid erschaffen hatte, doch endlos würde sie den Panther damit nicht aufhalten können.

Sie musste sich beeilen, also tat Paschka etwas, was sowohl wagemutig als auch dumm war. Sie schüttelte den Schwindel, der kurz ihre Sicht verschwimmen ließ ab und stürmte dann auf den Sar-m’Athra los. Kurz bevor sie ihn erreichte ließ sie sich zu Boden fallen und rutschte somit unter seinem Bauch hindurch, die Dolche hielt sie dabei noch oben gerichtet, sodass sie das Ungetüm dadurch wie geplant der Länge nach aufschlitzte.

Vor Schmerzen brüllend, stolperte der Panther zurück, während seine Innereien aus dem Schnitt rutschten und den Boden mit Blut tränkten. Paschkas Körper schmerzte ob der anhaltenden magischen Angriffe, dennoch setzte sie dem Panther nach, zielte mit dem Dolch diesmal auf die Kehle, um dem Tier den Gnadenstoß zu geben, welches augenblicklich in sich zusammenbrach.
 

Von der Gefahr befreit, hatte Lutezia nun endlich wieder die Möglichkeit ihre heilende Magie einzusetzen und augenblicklich spürte Paschka, wie die Wucht der Angriffe nachließ. Nun mussten sie nur noch irgendwie dafür sorgen, dass der Beschuss durch Zhaj’hassa zum Erliegen kam, denn andernfalls würden sie nur unnötig die Ressourcen der beiden Heiler aufbrauchen.

Nach Atem ringend wandte Paschka sich wieder dem König zu. Ihren Mitstreitern schien es gelungen zu sein einige der Steinsplitter aus dem Wirbel zu entfernen und somit das Schild zu schwächen, doch noch war es nicht genug und Zhaj’hassa konnte seinen magischen Meteorregen weiterhin aufrecht erhalten.

„Die Magier können ihre Kräfte nicht richtig bündeln, solange sie unter Beschuss stehen!“, rief Dymon, während er auf Paschka zulief. Seiner beiden Schwerter beraubt konnte er nicht mehr wirklich viel gegen ihren Gegner ausrichten. Zwar nutzte er Feuermagie um seine Klingen in Brand zu setzen doch an die Klasse eines wirklichen Magiers reichte er damit bei Weitem nicht heran.

„Dann sorgen wir dafür, dass er endet.“, erwiderte Paschka entschlossen. „Gebt auf die Heiler acht, schützt sie für den Fall, dass weitere Panther auftauchen.“ Dymon nickte zustimmend und zog sich nach hinten zurück, während die Getigerte nach vorne trabte und dabei geschickt zwei weiteren Säulen auswich, die aus dem Boden hervorbrachen.
 

Orak hatte seine Äxte in ihre Halterungen zurückgesteckt und packte mit wilder Entschlossenheit einen weiteren Splitter mit den bloßen Händen. Magische Entladungen stoben sofort hervor, zuckten über die Arme des Orks, der nur unbeeindruckt grunzte, während Schmeckt-den-Wind vor Anstrengung ihn zu schützen singende Laute von sich gab.

Doch die Mühe war nicht umsonst, ein kräftiger Ruck, gefolgt von einer magischen Detonation und der nächste Splitter flog durch den Raum, sodass Zhaj’hassas Schutzschild stark ins Schlingern geriet. Der König knurrte und das blaue Leuchten, welches ihn umgab, verstärkte sich, als er mehr Energie in den magischen Meteorregen legte.

Gemeinsam nahmen Tjorn und Paschka nun seine rechte Seite ins Visier, während Valreas Zwielichtschwinge wie ein Raubvogel von oben auf ihn herabstürzte und mit ihren Klauen nach einem weiteren Splitter griff. Zwar zerriss der Angriff die beschworenen Kreatur, doch ihr Ziel hatten sie damit erreicht. Die übrigen Splitter vollführten einen letzten unregelmäßigen Tanz, ehe sie gänzlich aus dem Takt gerieten und das Schild in sich zusammenbrach.
 

Zhaj’hassa brüllte, schrie Worte in einer dunklen Sprache, da er sich nun wieder selbst verteidigen und somit die magischen Angriffe abbrechen musste. Wütend schwang er seine Keule und schleuderte sie den ihm am nächsten stehenden entgegen.Der Schlag warf Tjorn gegen Paschka, die unter dem Nord begraben wurde und dabei einen ihrer Dolche verlor. Der Blonde fluchte auf unflätigste Weise und rollte sich nach rechts, um der erneut heranrasenden Keule auszuweichen, während Paschka nach links glitt. Eine kräftige Hand packte die Khajiit dort am Fußgelenk und zog sie weiter, fort von dem rasenden Gekrümmten.

Als sie den Kopf wandte sah sie, dass es Orak gewesen war, dessen Hände frische Verbrennungen durch die magischen Entladungen des Schildes aufwiesen. „Bleibt hier, die Magier sind gleich soweit. Tjorn schafft das so lange alleine.“, sagte er undeutlich durch seine Hauer hindurch und wies hinüber zu Valec und Valrea, in deren Händen sich mehr und mehr elektrische Energien sammelte. Blitzmagie war nicht Valecs Stärke, sondern das Feuer, ganz im Gegensatz zu Ceiiron, wo also trieb sich der Hochelf rum?
 

Suchend und nach Atem ringend, sah Paschka sich um, erblickte zunächst den noch immer regungslosen Bagahri, ehe sie schließlich Ceiiron entdeckte. Der Forscher tat das, was er am besten konnte: herausfinden, wozu die an durchscheinenden Kristall erinnernden Säulen dienen konnten. Fünf waren es und es schienen keine weiteren mehr hinzuzukommen. Anfangs hatten die Unerschrockenen es noch für einen Angriff auf sie gehalten, doch alle Säulen standen recht nah beieinander, obwohl es klüger gewesen wäre, damit die Standpunkte der Magier oder Heiler zu attackieren. Was also war ihr Zweck?

„Wir brauchen Bagahri.“, beschloss Paschka und wollte schon zu dem Kater hinüberlaufen, doch Orak hielt sie am Arm zurück.

„Lasst ihn.“

„Aber…“

„Ich sagte lasst ihn. Er ist uns keine Hilfe und wir können nicht auch noch euch entbehren.“

Gerade öffnete Paschka den Mund um zu erwidern, dass sie eh nichts anderes tun konnte, solange die Magier noch ihre Zauber woben, als eben jene ihre Kräfte entluden. Die Luft begann schlagartig zu knistern und Paschkas Fell stellte sich durch die Wirkung auf. In einer synchronen Bewegung richteten Valec und Valrea ihre Hände zum Himmel und ließen einen gebündelten Strahl aus blau und weiß leuchtenden Blitzen hervorschnellen. „TJORN!“, brüllte Valec über das Krachen und Knirschen hinweg und mit einem kräftigen Satz sprang der Nord zur Seite. Im selben Moment schlug die gleißende Energie in Dymons Schwerter ein, welche nach wie vor im Rücken Zhaj’hassas steckten. Der unfreiwillige Blitzableiter, leitete die Magie direkt in das Innere der krummen Katze weiter, deren Brüllen sie alle zu betäuben drohte.
 

Der einstige König krümmte sich, schüttelte sein Fell, als wolle er die Blitze von sich werfen, doch es gelang ihm nicht. Krachend bracht der Griff seiner Keule, als die Energien die Katze unkontrolliert zucken ließen und sie dazu brachten ihre Hand zu fest um die Waffe zu schließen.

Immer mehr und mehr Energien flossen gegen Zhaj’hassa. Die beiden Magier würden zu viel von ihrer Reserven aufbrauchen, doch sie wagten es nicht den Zauber abzubrechen. Erst als der zuckende Leib des Dro-m’Athra zu Boden ging und die Blitze durch den Raum sprangen, beendeten sie die Attacke, um ihre Mitstreiter nicht zu gefährden. Hustend, als würde sie jeden Moment ersticken, sackte Valrea in sich zusammen und wäre wohl zu Boden gestürzt, wenn Valec sie nicht aufrecht gehalten hätte.
 

„Ist…ist er tot?“, zischelte Schmeckt-den-Wind die Frage, die sich wohl alle stellten, mit Ausnahme von Paschka. Die Khajiit lief zu Bagahri hinüber, um diesen endlich aus seiner Starre zu befreien. Wie er überhaupt bei dem beißenden Gestand von verbranntem Fell und Fleisch so ruhig sein konnte, war ihr ein völliges Rätsel.

„Bagahri.“, sagte sie, als sie bei ihrem Artgenossen war und rüttelte ihn leicht an den Schultern. „Ihr müsst endlich wieder zu euch kommen, wir brauchen euch.“, sagte sie, doch noch immer reagierte er nicht. Seine Augen waren unverwandt auf den am Boden liegenden Katzenkönig gerichtet. Erst als Paschka sein Gesicht mit den Pfoten griff und es in ihre Richtung zog, schien er aus seinem Traum zu erwachen. „Bagahri, bitte.“, flehte Paschka, welche die Sorge nicht länger verbergen konnte. Von Anfang an, war das Schwarzfell so stark und sicher gewesen, hatte Paschka damit unweigerlich in ihren Bann geschlagen. Ihn jetzt so zu sehen, tat ihr in der Seele weh.

„Es ist sinnlos.“, murmelte Bagahri schließlich. „Wir könnten noch hundert Jahre gegen ihn kämpfen und es würde nichts bringen.“

„Was redet ihr denn da?“

„Sieh doch selbst, süße Paschka, sieh wie er sich wieder erhebt.“

/Völliger Unsinn./, dachte Paschka und öffnete bereits das Maul, um Bagahri vom Gegenteil zu überzeugen, als sie ein dunkles Grollen vernahm. Alarmiert drehte sie sich herum und sah mit großen Augen, wie sich das noch qualmende Geschöpf zu regen begann. Ascheflöckchen rieselten herab, legten die intensiv leuchtenden Muster auf dem Körper wieder frei und seine Augen sprühten über vor Hass.



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