die Geliebte von isy ================================================================================ Prolog: -------- Eigentlich hätte ich so was ja nicht gemacht, es ist einfach nicht meine Art und im Grunde bin ich auch viel zu groß für solche Spielchen. Aber die Kinder in meiner Straße sind nun mal alles Überredungskünstler und wer drückt sich nicht gern vor der Hausarbeit? Zudem sagte ich mir, um die Gewissensbisse zu unterdrücke, weil ich ja eigentlich noch aufräumen musste, dass man die Kinder ja auch nicht unbeaufsichtigt lassen konnte. Nicht, wenn der Wald direkt um die Ecke lag. Auf der anderen Seite fand ich das Verhalten der Eltern ziemlich leichtsinnig, weil letztens erst wieder in der Zeitung stand das erneut Leute aus der Gegend verschwunden waren. Aber wie gesagt, keiner hat Lust auf Hausarbeit, ich besonderes nicht. Und im schlimmsten Fall hätte ich dann über IHN nachgedacht und das wollte ich um jeden Preis verhindern. Und so spielte ich mit den Kindern aus der Nachtbarschaft verstecken. Ich ließ sie immer gewinnen, jedes Mal ein anderes Kind. Bis sie beschlossen mich zu suchen, alle zusammen, unfair, aber hey ich war schließlich schon 23. Als sie zählten sah ich mich hektisch nach einem geeignetem Versteck um. Kurz dachte ich daran mich am Waldrand zu verstecken, doch diese würde gegen meine Absicht die Kinder gerade von dort fernzuhalten, sprechen.Also suchte ich weiter, bis ich etwas hörte. Eine Stimme die nach Hilfe rief, ganz leise, kaum hörbar. Und schon setzte ich einen Fuß vor den anderen, die spielenden Kinder waren vergessen. Im nächsten Augenblick befand ich mich irgendwo im Wald, ohne Orientierung wieder. Klasse! Ich war der Stimme, die mir bei meinem Glück vielleicht auch nur eingebildet hatte, planlos gefolgt. Ich seufzte. Wenn wir doch wenigstens Sommer gehabt hätten, dann hätte ich die Nacht im Wald geschlafen. Aber nein, es mussten ja Spätherbst sein, Resultat es war nachts saukalt, wenn es nicht sogar schneite! Frustriert ergab ich mich in mein Schicksal. Ich wanderte gefühlte 3 Stunden durch die Gegen in der Hoffnung doch den Weg zurückzufinden. Während ich mir vor kam wie in einem schlechten Film wurde der Himmel über mir immer dunkler. Erneut entfleuchte meinen kalten Lippen ein frustriertes Seufzen. Ich wollte gerade, nach einer kurzen Pause, weiter laufen als ich gegen etwas stieß. Ein großer, muskulöser, hässlicher Mann versperrte mir meine ziellosen Weg. Zu meinem Ärger grinste er mich auch noch dreckig an. Ich wich erschrocken zurück und wollte in die andere Richtung gehen. Als er mich plötzlich von hinten am Arm packt und mir ein Tuch auf Nase und Mund drückte. Ich nahm noch den süßlichen Duft wahr ehe alles schwarz wurde. Kapitel 1: Die Jagt ------------------- Kapitel 1 Ich stöhnte vor Schmerzen auf. Mein Kopf schlug ständig gegen etwas Hartes und ich wurde in meinem kleinen Gefängnis herum geworfen wie ein Spielzeug. Ich stützte mich zu beiden Seiten an den Wänden ab und konzentrierte mich auf meine Umgebung, was nicht so leicht war bei den Kopfschmerzen. Dennoch hörte ich das Knallen einer Peitsche und das Klappern von Pferdehufen. Wie lange ich so durch geschüttelt wurde konnte ich nicht einschätzen. Irgendwann hielt der Karren, so tippte ich, plötzlich an und ich krachte mit dem Kopf, erneut, gegen das Holz. Die Türen wurden auf gerissen und ehe ich auch nur die Chance hatte mich um zudrehen, packte etwas - nein Jemand - mein Bein und zieht mich aus dem altmodischen Gefährt. Zischend zog ich die Luft ein als sich Holzsplitter in mein Bein gruben. Der hässliche Mann schmiss mich auf den Boden, kaum hatte ich Luft geholt, zerrte er mich an den Haaren über den Hof. Mit Mühe und unter Schmerzen schaffte ich es auf die Füße zu kommen. Anstatt mich auf die Schmerzen zu konzentrieren versuchte ich meiner neuen Umgebung mehr Aufmerksamkeit zu kommen zulassen. Mein Blick schweifte über kleine Lehmhütten und Menschen in Leinensäcken. Sie sahen schmutzig, verwahrlost und ängstlich aus, irgendwie erinnerten sie mich an Sklaven aus dem Mittelalter? Oh mein Gott! Wo war ich hier nur hingekommen? Die Leute blieben stehen, starrten mich an und fingen dann zu tuscheln an. Doch ich hatte keine Gelegenheit zu hören was sie sagten, ich wurde gnadenlos weiter gezerrt. Mein Entführer öffnete eine quietschende Tür und schleifte mich lange kalte Gänge hinunter. Bis er plötzlich stehen blieb, von jetzt auf gleich schubste er mich in eine Kerkerzelle, wo ich auf den harten Boden knallte. Ich keuchte unter dem erneuten Schmerz auf als ich auf meinem geschundenen Knie landete. Sofort fing ich an zu schreien und zu wütete. Ich wollte hier raus! Das konnten sie mit mir nicht machen!Doch irgendwann musste ich einsehen, dass ich hier - irgendwo im nirgendwo - fest saß. Ich ließ mich auf die Holzbank sinken und sah mir mein Bein an. Es waren nicht nur ein paar Splitter, es waren eine ganze Menge Splitter. Ich biss die Zähne zusammen und zog den ersten raus, dann den zweiten und immer mehr landeten auf dem Boden. Die Zeit verstrich langsam und nur am wechsel von Sonne und Mond konnte ich die Tage zählen. Ich bekam nur Wasser und Brot und davon auch nur das nötigste um am Leben zu bleiben. Ich wurde an diesem Morgen, es war der vierte in diesem Rattenloch, durch ziemlich viel Lärm geweckt. Müde rieb ich mir die Augen. Was war los? Vorsichtig lugte ich aus dem kleinen Fenster in meiner Zelle und sah dass noch mehr Leute über den Innenhof huschten als sonst. Es wird wohl irgendetwas großes stattfinden. Laute Schritte halten durch den Gang jenseits meiner Gittertür. Und sieh an, Besuch - die Wachen - wie reizend. Einer von ihnen schloss die Kerkertür auf und trieb mich hinaus. Die Anderen drohten mir mit ihren Lanzen damit ich mich bewegte. OH, sie fühlten sich ja so mächtig mit ihren Lanzen! Aber was blieb mir anderes übrig, ich hatte schließlich nicht vor frühzeitig in Gras zubeißen. Irgendwann, nach einem Irrgarten an Wegen und Abzweigungen stand ich vor einer prächtigen Gold verzierten Flügeltür. Ich zuckte zusammen als sie sich plötzlich öffnete. Mir blieb der Mund offen stehen bei dem was ich sah. Ein riesiger Saal mit hohen Fenstern und wunderschönen Kronleuchtern, der Fliesenboden glänzte so sehr das ich mich darin spiegeln konnte. Ich war unfähig mich zu bewegen bis sich die Lanzen in meinen Rücken bohrten. Wütend warf ich ihnen böse Blicke zu und stolperte los. Quer durch den Saal dirigierten sie mich. Bis ich vor einer Art Thron stand, dort thronten eine Frau und ein Mann. Beide sahen überdurchschnittlich attraktiv aus. Aber diese Augen, so merkwürdig alt und weiße. Die Augen des Mannes waren Schokoladenbraun und in ihnen stand eine klare Botschaft: unter meiner Würde. Trotzig reckte ich das Kinn in die Höhe, ich würde mich nicht untergraben lassen. Ich schielte zu der Frau hinüber. Sie lächelt mich an, aber nicht auf diese nette Art, eher so wie der böse Wolf das Rotkäppchen angrinsen würde. Ich schluckte. Ich hörte nur mit halbem Ohr zu. Wie hätte ich auch zuhören sollen wenn ich mich in so einem Raum befand, in dem es funkelte und glänzte. Am liebsten hätte ich mich ein mal im Kreis gedreht um mir alles genau ansehen zu können. Bis ich auf einmal irgendetwas von einer Jagt auf schnappte, welche irgendeinen Bezug zu mir hatte. „Äh… was für eine Jagt und was hat das Ganze mit mir zu tun?“, fragte ich vorsichtig. Ich wurde nicht eines Blickes gewürdigt und ein ziemlich übles Gefühl schlich sich in meine Magengegend. „Das wird morgen bestimmt ein Festmahl, oder nicht meine Liebe? Ich hoffe doch das unser Sohn auch Teilnehmen wird. Ich habe diese Sklavin extra für ihn fangen lassen.“, meinte der Kerl. Das Lachen der Frau schallte glockenhell durch den Saal, ehe sie zustimmend nickte. Ich knirschte mit den Zähnen, eines was ich nicht leiden konnte war ignoriert zu werden. Energisch machte ich einen Schritt nach vorne, nur um gleich darauf wieder zurück zu weichen als mich ein eiskalter Blick traf. Ich ballte die Hände und wiederholte meine Frage lauter und nachdrücklicher: „Was für eine Jagt!“ Der Mann auf dem thronartigem Sessel wollte gerade den Mund auf machen, als die Tür auf ging durch die ich gerade gekommen war. Ein weiterer, jüngerer Mann betrat den Saal. Ich drehte mich um und erstarrte, genau wie er. Er jedoch faste sich schneller wieder und ging mit festem Schritt an mir und den Wachen vorbei. Er trat zu den beiden Gestalten auf den Thronen heran. Der Unbekannte begrüßte die Zwei mit einem kurzen Nicken ehe er seine Augen auf mich richtete. Dieser Smaragdgrüne Blick bohrte sich direkt in mich und meine Seele. Unwillkürlich fing mein Herz an zu rasen, mein Puls beschleunigte sich und die Erkenntnis sickerte in meine Verstand. War das nicht der Mann der mich Nacht für Nacht in meinen Träumen heimgesucht hat? Die stimme es Älteren riss mich aus meinen Gedanken. „Ah! Es wurde aber auch Zeit das du kommst, Sohn. Sieh sie dir an, ist sie nicht perfekt für dich? Jung, und Gesund. Saftig. Jetzt kannst du dich nicht mehr drücken. Diese Sklavin ist extra für dich!“, sagte er lachend. Der Blick des jungen Mannes wanderte über mich. Ich kam mir vor wie ein Insekt unter der Lupe. Wütend straffte ich die Schultern, bis ich begriff was er soeben gesagt hatte. Empört und verärgert schnappte ich nach Luft. „Ich bin keine Sklavin, erstens und zweitens: Bin ich kein Tier das man einfach jagen kann! Für wen halten Sie sich denn eigentlich?“ Im Grunde wusste ich, dass ich mich gerade nur noch tiefer in den Schlamassel reinritt, aber das konnte und wollte ich nicht auf mir sitzen lassen. „Die Kleine besitzt ein ganz schön freches Mundwerk.“, sagte der namenlose Fremde mit einem Grinsen. Dann seufzte er, machte eine wegwerfende Handbewegung und meinte: „Ich werde morgen schon kommen, aber dann ist sie auch wirklich meine Beute.“, sagte er mit einem scharfen Blick zu den beiden Anderen und ging. „Bringt sie zurück in ihre Zelle.“, sagte der Mann. Ich wollte protestieren, irgendwas einfänden, doch ich war entlassen und somit keiner weiteren Aufmerksamkeit wert. Eine Wache packte meinen Arm und stieß mich wieder den Weg zurück in meine Zelle. Wieder in meinem Rattenloch versuchte ich es mir auf meiner Holzbank bequem zumachen. Versuchte zu schlafen. Was mir nur Mäßig gelang. Sobald ich meine Augen schloss, schweiften meine Gedanken zudem jungen Mann von eben ab. Seinem schönen Haar, das in dieser Dunkelheit blutrot schimmerte, seinen Augen die wie Smaragde funkelten und mich zu verbrennen drohten. Meine Haut fing an zu prickeln als ich an seinen großen, muskulösen Körper dachte. Ich stellte mir vor, wie seine Hände über meinen Körper strichen, immer tiefer. Auf direktem Weg zu meiner Weiblichkeit. Ich wand mich unter seiner Hand wie ein unanständiges Mädchen. „Du bist mein, ganz allein Mein“ flüstert er mir zu. Und kurz bevor seine Lippen mich berührten, wachte ich auf. Meine Haut brannte immer noch von meinem Traum. Ich brauchte ein paar Minuten bis ich meine Atmung wieder unter Kontrolle hatte. Enttäuscht rollte ich mich zusammen und versuchte die Frustration zu vergessen die der Traum in mir vergessen hatte. Irgendwann versank ich dann doch in einen traumlosen Schlaf. Doch viel Schlaf war mir nicht vergönnt. Schon kurz nach Sonnenaufgang stand ich auf dem Hof und ich war nicht allein. Und trotzdem fühlte es sich so an. Die Menschen auf diesem Platz im Innenhof waren nicht älter als 30. Meiner Schätzung nach war das jüngste Kind 5 Jahre. Ich schluckte hart. Hier waren also all die Verschwundenen gelandet, dämmerte es mir. Plötzlich umfassten kleine Hände die meinige. Ich sah hinunter. Ein kleines Mädchen sah mich mit großen Augen an, sie war dünn und unnatürlich blass. Aufmunternd lächelte ich sie an und tätschelte ihr beruhigend den Kopf. Aber meine kleine gute Tat blieb nicht unbeobachtet und fand scheinbar keinen Gefallen bei den Wachen. Bedrohlich näherten sich einige von ihnen uns und zogen die Schwerter. Verängstigt drückte sich das Kind enger an mich. Einer der Wachmänner wuchtete mit seinem Schwert vor ihrer Nase rum, bis er sie (un)beabsichtigt traf. Aber, hallo? Wer war ich denn, wenn ich zuließ, dass man ein kleines Kind so behandelt. Ich war nie eine der ganz mutigen, aber feige war ich auch nicht und besonders nicht wenn es um andere geht. Also schnappte ich mir in einer schnellen Bewegung das Schwert und hielt es ihm an seinen Hals. Natürlich blieb meine kleine Aktion nicht unbemerkt. Im Nu waren wir umzingelt, aber ich ließ die Waffe nicht sinken. Ich spürte wie sich das Mädchen enger an mich drückte und gleichzeitig merkte ich eine warme und doch verärgerte Aura in meinem Geist. Ich nahm all meinen Mut zusammen und lächelte ihn kalt an: „Ich frag mich wer schneller das Schwert schwingen kann, deine Freunde oder ich?“ Ich zuckte zusammen als die laute Stimme des älteren Mannes von gestern über den Hof hallte. „Das reicht jetzt! Lasst die Waffen sinken, es ist nicht so geplant das jetzt jemand stirb.“ Ich lies zeitgleich mit den Wachen meine Waffe sinken. Nach seiner Ansprache an uns, breitet er die Arme in einer geistlichen Geste auf und sagt mit einem strahlenden Lächeln, das jetzt alle Frei sind, das wir hingehen können wo wir wollen. Wie auf einen stummen Befehl teilten sich die Wachen und alle Leute rannten, wie von Sinnen Richtung Wald. Auch das kleine Mädchen. Sie winkte als sie zu anderen Kindern stieß. Mir stiegen Tränen in die Augen als mir bewusst wurde, das ich hier die einzige war, die begriff was hier ab ging. Keiner dieser Menschen würde überleben, ich auch nicht. Aber ich würde Kämpfen. Gib niemals auf, hatte meine Mutter immer gesagt und ich hatte nicht vor jetzt damit an zu fangen. Fest entschlossen ballte ich die Hände zu Fäusten. Ich machte mich mit festem Schritt auch auf den Weg. Als ich unter dem Tor stand, drehte ich mich noch einmal um und sah dass der junge Mann von gestern mich fest im Blick hatte. Ich starrte zurück bis er den Kopf wieder seinem gegenüber zu wand. Ich atmete tief durch und erstarrte als ich seine Stimme mitten in meinem Kopf hörte: >Du hast eine halbe Stunde, dann eröffne ich meine Jagt auf dich. Also Lauf und versuch zu fliehen! < Ich nahm sein Lachen nur zu deutlich wahr. Verstört stolperte ich zurück, drehte mich auf dem Absatz um und rannte los. So laut meine Schritte über den Boden hallten, hatte ich Angst dass selbst ein Tauber mich Kinderleicht verfolgen könnte. Schließlich musste ich doch stehen bleiben und einmal tief durch atmen. Ich lehnte mich an einen Baum um mich kurz auszuruhen. Bis ich das Knacken eines Astes hörte und herum wirbelte. Zu meiner Erleichterung stand dort nur das kleine Kind von vorhin. Sie lächelt mich an. „Hallo.“, sagte sie. Ich hockte mich vor sie, drückte meinen Finger auf ihren Mund und machte „Pst“. Hektisch sah ich mich, aber keiner war zusehen. Erleichtert sackte ich zusammen. „Komm doch mit uns, dann bist du nicht alleine.“, flüstert sie. Ich seufzte und sagte ihr, dass sie und ihre Freunde ohne mich schneller währen. Zu meinem Glück nickte sie, wenn auch traurig, drückte mich und lief dann wieder weg. Einen Moment sah ich noch hinterher bis ihre kleine Gestalt zwischen den Bäumen verschwand. Langsam stand ich wieder auf und setzte leise meinen unbekannten Weg fort. *** Es war ihm schwer gefallen ihr wirklich eine halbe Stunde Vorsprung zulassen, bis er seine Jagd auf sie eröffnete. Genüsslich leckte er sich über die Lippen als er lautlos durch den Wald streifte und seine Gedanke zur letzten Nacht abdrifteten. Wie sie sich auf der Suche nach Erlösung unter ihm wand, stöhnte und flehte. Er wollte es wieder sehen, musste es wieder sehen und spüren. Wenn er sich an ihre kleine Show auf dem Hof erinnerte, musste er unweigerlich Grinsen. Hinter ihrer unschuldigen Miene, dem zarten, ja in seinen Augen schon zerbrechlichen Körper, lag eine Wildheit und Leidenschaft die er nur zu gerne erforschen würde. In ihren Azurblauen Augen hatte nicht einmal Angst gestanden. Er hatte gesehen wie ihre Augen vor Wut Funken sprühen konnten, aber er wollte sehen wie sie aussahen, wenn sie Angst hatte. Es war nicht nett was er vorhatte, aber seit wann war er denn „nett“. Seine Art war nicht nett, das würde sie auch noch erfahren. Bald. Er folgte grinsend ihrem berauschenden Duft durch den Wald. Sie war weit gekommen das musste er ihr zugestehen, trotzdem würde sie ihm nicht entkommen. Das Tier in ihm gierte danach sie zu spüren. Sein Jagt Instinkt war geweckt und würde erst befriedigt sein, wenn er sie an seinen Körper drückte, die Weichheit ihrer Haut schmecken und ihr Blut kosten. Sein Grinsen wurde breiter als ihr Geruch intensiver wurde, er hatte sie… Kapitel 2: Begegnung -------------------- Kapitel 2. Es wurde zunehmend finsterer und kälter. Blöder Spätherbst! Durch die kalten feuchten Nächte in meiner Kerkerzelle war ich eh schon durch gefroren und nun waren auch noch meine Stiefel durchgeweicht. Meine Lungen brannten von der eisigen Luft der Nacht. Mein Körper bebte immer öfter und heftiger in der kühlen Nacht. Ich hustete und biss die Zähne zusammen als mir der ganze Hals wehtat. In einem Anfall von Mutlosigkeit wollte ich mich auf die kalte, vom Nebel, nasse Wiese fallen lassen auf der ich stand. Der Boden schien mir sehr bequem auszusehen. Doch ich tat es nicht. Ein Geräusch hielt mich davon ab. Langsam drehte ich mich um. Und sah ihn. Ich wurde von einem erneuten Anfall von Schüttelfrost erfasst. In der Hoffnung, ihn zu unterdrücken, schlang ich die Arme um meine Mitte. Es half nichts. Der Fremde stand mit verschränkten Armen vor der Brust an einem Baum und sah mich an. Lässig und kein bisschen frierend. Was mich verdammt wütend machte und dazu dieses Grinsen, es brachte mich an den Rand meiner Selbstbeherrschung. „Komm mir ja nicht zu nah!“, warnte ich ihn. Meine Stimme klang schrecklich kratzig. Lässig stieß er sich von dem Baum ab und kam mit einer Ruhe auf mich zu die mich nur noch wütender machte. Doch gleichzeitig machte er mir auch Angst und ich wich mit jedem Schritt, den er auf mich zu machte, zurück. Ich ließ ihn nicht aus den Augen und doch stand er plötzlich hinter mir. Und meine Bewegungen gefroren. So stand ich nun da, wie ein kleines Reh, das dem Wolf ins Maul sieht, im übertragenen Sinne. Ich vergaß für einen Moment das Luft holen. Sein warmer Atem streifte über meinen Nacken, mein Herz schlug so schnell das ich schon befürchtete es würde gleich zerspringen. Ein kalter Wind fegte über die kleine Lichtung. Ich verfluchte den Wind, der seinen wunderbaren Duft zu mir trug. Er roch würzig und erinnerte mich an den Wald in dem wir jetzt standen und doch vollkommen anders. Meine ganze Welt drehte sich für einen Moment ehe ich mich wieder gefangen hatte. Ich versuchte mich auf etwas anderes als auf seinen Duft zu konzentrieren. Doch es gab nicht viel auf das ich meine Konzentration richten konnte. Bis auf einmal ein schriller Schrei die kalte, leise Nacht teilte. Ich erkannte die Stimme, auch wenn sie schrecklich verzehrt war. Es war mit Sicherheit die Stimme des kleinen Mädchens. Sie war tot, etwas anderes lies dieser Schrei gar nicht vermuten. Tränen brannten in meinen Augen, ich blinzelte sie verzweifelt fort. Ich wollte nicht weinen, nicht hier. Nicht vor ihm. Tränen waren ein Zeichen von Schwäche und die wollte ich nicht zeigen. „Was willst du nun von mir?“, fragte ich. Leider hörte sich meine Stimme doch ziemlich weinerlich an. Verdammt! „Was ich von dir will? Nichts besonders.“, erwidert er und ich spürte wie er mit den Schultern zuckte. Seit wann lagen seine Arme um meine Mitte? Ich versuchte frei zu kommen, doch das hätte ich lieber nicht getan. Denn auf meinen Versuch mich zu befreien, reagierte er, in dem er mich enger an sich zog. „ Na na na, wir wollen doch nicht aufmüpfig werden.“, säuselt er. Ich ging weder auf seine Worte, noch auf das schöne Gefühl, ein, das sein Atem auf meiner Haut verursachte. „Wenn du doch nichts von mir willst, kannst du mich doch frei lassen, oder?“ Ich zuckte zusammen als ich seine Lippen plötzlich auf meiner Haut spürte. Instinktiv zuckte ich zurück, doch er hielt mich weiter fest. „Was tust du da?“, frage ich panisch. Nicht auf seine Küsse konzentrieren, Elena! „Ich hole mir nur eine kleine Kostprobe. Du schmeckst wirklich gut.“, meinte er und küsst weiter meinen Hals. Und du küsst wirklich gut, dachte ich und erschrak über meine eigenen Gedanken. Ich erschauerte bei seiner Bemerkung. Wie schaffte er es, dass ich gleichzeitig Angst vor ihm hatte und ihn noch im selben Moment auch schon bespringen wollte? Ich schluckte, wollte er mich erst mit seinen Berührungen quälen ehe er mich qualvoll tötet, so dass ich auch so schrie. Ich wollte nicht sterben. Da hörte ich seine Stimme wieder in meinem Kopf > Keine Angst, du wirst nicht so sterben. Das würde zu schnell gehen und außerdem wären wir dann nicht sehr lange alleine< Ich konnte mir mein hysterisches Auflache nicht verkneifen und meinte: „Du stehst wohl nicht auf Zuschauer.“ Er hörte auf meinen Hals zu küssen und hauchte mir ins Ohr: „Was ich mit dir tun will, ist nicht für dritte Augen bestimmt. Es sei denn, du bestehst auf einen langsamen schmerzhaften Tod. Dann kann ich dir auch diesen Gefallen tun, Elena.“ Ich erstarrte, was soll das denn nun wieder heißen? Nichts Gutes wahrscheinlich. Ich wollte wieder nach Hause. Gott, ich würde mich auch nie mehr vor der Hausarbeit drücken. Ich versuchte erneut mich aus seinem Griff zu winden, keine Chance. Es kam zum gleichen Ergebnis wie beim ersten Mal, er hielt mich nur noch fester. Einen Moment später hasste ich mich selbst oder besser gesagt ich hasste meinen Körper, meine Gefühle, einfach alles an mir. Warum? Ganz einfach, meine verdammter Körper sackte halt suchend gegen ihn und meine Gefühle fuhren Achterbahn. Ich fühlte mich in seiner Umarmung gut, mehr als nur gut. Geborgen, Sicher, Beschützt ja so fühlte ich mich. Aber müsste ich nicht vor Angst, Hass, Wut regelrecht kochen? Ja oder? Aber ich tat es nicht. Ich spürte wie er seinen Kopf an meinem Hals vergrub und tief einatmete. Schnupperte der Irre etwa an mir? „Wie heißt du?“, ich hatte ein schreckliches Bedürfnis zu wissen wie er hieß, wollte, musste den Namen meines Peinigers wissen. Andererseits kannte er ja auch meinen Namen (was beängstigend war) also warum sollte ich nicht auch seinen Namen kennen? Aber scheinbar war er von meiner Frage überrascht, denn er erstarrte und hob den Kopf, legte ihn aber sofort wieder auf meine Schulter. >Warum willst du das wissen? < Nun zuckte ich gespielt lässig mit den Schultern und meinte: „Du kennst meinen Namen und da ist es nur recht und fair wenn ich deinen auch kenne. Und schließlich muss ich auch wissen auf wenn ich fluchen muss, wenn du, was weiß ich was, mit mir machst.“ Er fing an zu lachen und drückte wieder ein paar Küsse auf meinen Hals. „Du findest mit Sicherheit eine Umschreibung für mich, nicht wahr Elena?“ Der machte sich über mich lustig! Doch dann wurde er ernst und ich hatte das Gefühl seine Umarmung hatte sich gelockert. Doch als ich versuche frei zukommen, klammerte er sich verzweifelt an mich. Er nuschelte etwas das ich nicht verstand. Und doch wünschte ich mir dass er mich weiter küsste, es hatte sich so gut angefühlt. Als mir klar wurde was ich da dachte, schämte ich mich in Grund und Boden. Ich war mit Sicherheit die einzige Person die sich wünschte weiter vom Peiniger liebkost zu werden. Ein kichern drang in mein Ohr, sein Kichern! >Deine Gedanke sind zum Schreien. Denkst du immer so wirres Zeug? < >Du kannst mich mal! < knurrte ich verärgert. Er lachte nur noch mehr. >Ich bin der Meinung wir sollten jetzt gehen. Ich will nicht dass du an deinem hübschen Körper Erfrierungen bekommst, oder Gott bewahre, dass dein süßes Blut kalt wird. < Was?! Ich sollte wieder in dieses modrig kalte Verlies? Nein, danke. Ich verzichte. Wenn ich schon die Wahl hatte wo ich erfrieren will, dann würde ich das unter freiem Himmel tun. Nicht zwischen Ratten und schimmligen Stroh. Er seufzte und sein Atem zerzauste mir das Haar. „Du wirst nicht im Kerker sitzen. Außerdem bin ich es Leid mich vom Nebel durch weichen zu lassen. Zudem, umso länger wir warten umso kleiner wird deine Chance hier noch ein paar Tage zu leben.“ Ich runzelte die Stirn und fragte mich warum er mich schon wieder als sein Essen darstellte. Als mein schon viel zu kaltes Gehirn die Lösung ausspuckte. Was für Bücher las ich gerade wie ein Junkie? Vampir - Bücher. Was war die Nahrung für Vampir? Blut. Vampire frieren auch nicht. Oh Gott!!! Ich fing erneut an zu zittern, aber ob es nun an der Tatsache lag das ein Blutsauger mich in seiner Gewalt hatte oder ich einfach nur fröstelte, ich wusste es nicht. „Du… Vampir!“, mehr brachte ich plötzlich nicht mehr heraus. Ich drohte an jedem weiteren Wort zu ersticken. Ich hatte nicht geglaubt, dass er mich noch näher ziehen konnte, er konnte und tat es. Ich spürte auch wie er sein Gesicht wieder in meinem Haar vergrub. >Hat lange gedauert bis du es raus bekommen hast. Keine Angst, ich werde dich nicht töten. Ich will ein bisschen Spaß und den bekomme ich nicht wenn ich dich töte. < Ich brach wieder in hysterisches Gelächter aus. Ich war eindeutig am Ende mit meinen Nerven. Er hebt den Kopf und entfernt seine Arme von meinem Körper. Dann eine schnelle geschmeidige Bewegung und ich stand mit dem Gesicht zu ihm. Ich musste den Kopf heben um ihn an zusehen. Seine jadegrünen Augen sahen mich sanft und irgendwie mitfühlend an. Da war es wieder, dieses Gefühl der Geborgenheit. Er umfasste meine Wangen sacht mit den Händen und strich mit den Daumen über meine Augen. Weinte ich etwa? Er zog meinen Kopf zu sich und drückte mir einen Kuss auf dir Stirn. Ich riss die Augen auf. Doch schon im nächsten Moment drückte er mich an sich, hielt mich fest. Und auf einmal war alles zu viel, seine Nähe, die Wärme die er ausstrahlte, einfach alles. Schluchzend und wimmernd drückte ich mich an ihn, krallte meine Finger in sein Hemd und fing hemmungslos an zu weinen. Er drückte meinen Kopf an seine Brust, strich mir übers Haar und flüstert mir beruhigende Dinge zu. „Sh… ganz ruhig. Dir kann nichts mehr passieren. Du bist sicher. Ganz ruhig…“ Ich weiß nicht wie lange ich da stand und mich bei ihm aus heulte. Aber es tat gut, einfach nur gut. Ich beruhigte mich wieder, bleib trotzdem an ihn gedrückt. Bis er mich von sich löste. Er sah mir in die Augen. Lange. Als er mir erneut über die Wange strich, lächelt er mich auf eine Weise an, das es eigentlich ein Wunder war, das ich nicht eine Elena - Pfütze zu seinen Füßen war. Schließlich nickte er, verschränkte seine Finger mit meinen. Entschlossen drehte er sich um und zog mich hinter sich her, widerstand war zwecklos. Also folgte ich und kam mir vor wie ein kleiner Hund. „Wir müssen uns ein bisschen beeilen.“ Ich nickte nur, was hätte ich auch sonst tun sollen? „Erfahre ich dann deinen Namen?“, fragte ich hoffnungsvoll. Er schwieg, mit was ich eigentlich schon gerechnet hatte. Aber wer war ich denn, dass ich so schnell klein beigab. Also blieb ich stur stehen, was ihn zu meiner Freude ziemlich überraschte. Verärgert drehte er sich zu mir um. Wenn Blicke töten könnten, hätte ich die längste Zeit gelebt. Mein Ärger war nicht minder groß und so starrte ich zurück. Am liebsten hätte ich auch noch die Arme verschränkt, aber er hielt ja immer noch meine Hand. „Ich will deinen Namen wissen!“, forderte ich ihn energisch auf. Und was machte dieser Blutsaugende Mistkerl? Er ließ meine Hand los, drehte sich um, ging ein paar Schritte ehe er mich über seine Schulter ansah. „Kommst du jetzt! Wir haben es eilig, schon vergessen?“ Trotzig hob ich mein Kinn, verschränkte nun doch die Arme, wand den Kopf von ihm ab und antwortete mit einem klaren Nein. Der Vampir kniff erst wütend die Augen zusammen, ehe er zu mir zurückkam. Ich sah ihn aus dem Augenwinkel an und erkannte dass sich seine Wut zu Belustigung gewandelt hat. „Du willst dich doch nicht wirklich mit mir anlegen, oder?“ Ich schluckte, gab aber immer noch nicht nach. Sein leises Lachen klang in mein Ohr und ich muss sagen es ist beängstigend einen Vampir kichern zu hören. „Du bleibst also stur, ja? Na dann. Ich wünsche dir viel Spaß hier im Wald. Ach ja noch eins…“ erlauschte kurz, bevor sein Lächeln etwas tödliches annahm. „…die Fänger sind bereits im Wald und glaube mir, denen willst du nicht begegnen.“ Verzweifelt starrte ich ihn an. Ich wollte diesen Fängern wirklich nicht begegnen. Grübelnd knabberte ich auf meiner Lippe. Während ich da so stand versunken in meine Gedanken, hatte er sich wieder in Bewegung gesetzt. „Elena! Jetzt setz dich in Bewegung!“, rief er. Erschrocken zuckte ich zusammen. „Ich… warte doch mal… also…“ Ich bekam keinen klaren Satz zustande. Genervt blieb er stehen und drehte sich zum wiederholten Mal zu mir um „Was?“ Zerrissen trat ich von einem Fuß zum anderen. Er seufzte und ehe ich mich versah stand er vor mir. Instinktiv wich ich zurück, stolperte und er hielt mich an den Armen fest. „Also gut“ maulte er. „ Ich sage dir meinen Namen wenn wir wieder im Schloss sind. Ist das ein Kompromiss?“ „Ich habe wohl keine andere Wahl.“ Brummte ich zurück. Er grinste mich an. Was wohl so viel wie Ja heißt. Der Blutsauger nahm wieder meine Hand und zog mich hinter sich her. Es ging wortwörtlich über Stock und Stein und er half mir nicht einmal! Während ich umständlich über Baumstämme und Felsbrocken klettern musste, sprang er einfach drüber. Wenn das doch schon alles wäre, zudem nervt er ich solle doch schneller machen, Mistkerl! Und wenn ich aus irgendeinem Grund mal länger brauchte um über einen Stein zukommen nölte er mich an! Ich hätte doch besser die Fänger nehmen sollen. Ich revidierte diesen Gedanken aber schnell wieder, als er mich urverwandt am Arm packte und hinter einen dicken Baum zog. Er presste mir noch bevor ich etwas sagen konnte die Hand auf den Mund. Die andere nahm er an seinen Mund und ich sah die langen spitzen Zähne hervor blitzen. Ehe ich mich versah bis er sich ins Handgelenk und schmierte mir das heraus quälende Blut ins Gesicht und auf die Kleidung. Ich versuchte seine Hand von meinem Gesicht zu bekommen, doch er lies es nicht zu. Er sah mir fest in die Augen und ich erkannte Entschlossenheit und eine gewisse Sorge. Ich unterließ jeden weiteren Widerstand. Ein verstörendes Heulen zerriss die Stille im Wald. Er lies es zu als ich um den Baum Linsen wollte. Ich hätte es sein lassen sollen. Eine Gruppe von Männern stand dort auf der Lichtung. Ein paar Meter von ihnen weg krochen 2 menschenähnliche Gestalten über dem Boden, hielten immer wieder Köpfe in die Luft. Plötzlich fuhr einer zu uns um. Der Vampir vor mir zischte verärgert mit der Zunge. Er presste mich erneut gegen den Baum, noch bevor ich die rufe hörte und Schritte die in unsere Richtung kamen. Er vergrub seinen Kopf an meinem Hals. Ich spürte seine kühlen Lippen auf meiner kalten Haut. Für einen kurzen Moment dachte ich sogar seine Zähne zu spüren. Ich hörte Stimmen, konnte sie aber nicht wahrnehmen. Nur ein Lachen und sich wieder entfernende Schritte. Seine Lippe verschwanden wieder von meiner Haut, doch er entfernte sich nicht ganz. „Das, meine Liebe sind Fänger. Sie jagen und töten jeden noch freilaufenden Sklaven hier im Wald. Willst du immer noch hier bleiben, Elenor?“ seine Stimme war leise, fast nur ein flüstern, doch ich verstand jedes Wort. Und ich verstand auch wie gefährlich es für mich hier alleine sein würde. Also schüttele ich langsam den Kopf. „ „Gut“, er packte erneut meine Hand und zog mich weiter. Ich holte tief Luft und lehnte mich an einen Baum, wir machten endlich Pause. Ich war durch gefroren bis auf die Knochen, meine Füße hatten sich schon vor gut einer Stunde verabschiedet. Und ich schwöre, bei jedem Schritt spritzt Wasser aus meinen Schuhen. Meine Hände sind auf gerissen und tun saumäßig weh und als Krönung schmerzt mein Knie auch wieder. Zudem war ich nach wie vor über und über mit Blut besudelt, seinem Blut. Doch ich hielt den Mund, ich war ja kein Schwächling! Ich versuchte mich an dem rauen Baum abzustützen, doch meine Beine zitterten wie Espenlaub und ich ließ mich auf den kalten Boden fallen. Im Geiste betete ich dass es nicht mehr weit war und ich hoffentlich etwas zu trinken bekam. >Halt noch ein bisschen durch, wir sind gleich da. < flüstert er mir in den Kopf. Langsam war ich diese Art der Unterhaltung leid. „Wäre es wohl zu viel verlangt wenn du dich aus meinem Kopf raus hältst?“ Der Trottel grinste mich dreist an. >Wo bleibt denn da der Spaß, meine Schöne? < Frustriert seufzte ich, er lachte. Kaum das ich mich zu Boden habe gleiten lassen wollte er auch schon wieder los, so viel zum Thema Pause. Aber was blieb mir anderes übrig? Entweder starb ich hier durch Erfrierung (und bis dahin war es nicht mehr weit) oder ich starb im Schloss durch ihn. Und die Fänger waren bestimmt auch noch unterwegs. Doch um ins Schloss zukommen musste ich erst mal aufstehen und daran schien es zu scheitern. Meine Beine knickten unter meinem Gewicht einfach immer wieder weg. Ich fluchte, doch es half nicht. Bis der Vampir, der scheinbar irgendetwas für mich oder viel mehr mein Blut übrig hatte, die Nase voll hatte und mir auf half. Sicher stand ich damit immer noch nicht. Er ließ mich vorsichtig los und ich sackte wie ein nasser Sack Kartoffeln in mir zusammen. Das Ende vom Lied, ich saß wieder auf dem Boden. „Elena…“, seufzte er. Ich war am Ende mit meinen Kräften, total Müde und von Schmerzen geplagt. Ich wollte nach Hause! Ich wollte ihm sagen, dass ich doch hier im Wald blieb und gleich vor Ort sterben wollte. Leider war mein Mund mehr Wüste als alles andere und so probierte ich nun doch mal dieses Gedankending aus. >Ich kann nicht mehr, ich bleib hier, die Kälte macht mir nichts mehr aus. < Als ich das in Gedanken zu im sagte, musste ich zu ihm hoch schauen. Ich fühlte mich so schrecklich minderwertig, wen ich ihn ansah. Die Stärke die er ausstrahlte, die Macht und ich? Ich hockte hier wie ein Stück Elend. Er lächelt mich an und ich schmolz dahin. Der Vampir kniete sich vor mich. Nun waren wir auf Augenhöhe, in einer liebevollen Geste legte er mir die Hand auf die Wange. „Du musst nicht mehr laufen.“ „Nein?“, fragte ich misstrauisch. Meine Stimme klang grässlich, aber was sollte man machen. Ich musste husten als ich sprach. Sein Gesichtsausdruck wurde finster. Ich zwang mich zu lächeln, er erwidert es nicht. Plötzlich packte er mich an der Taille und warf mich über seine Schulter. Augenblicklich wurde alle Luft auf meinen Lungen gedrückt. Ich stemmte mich von seinem Rücken hoch und starrte seinen Hinterkopf böse an. „Lass mich sofort wieder runter!“ Er lachte und setzte sich in Bewegung, durch das Spiel seiner Muskeln verlor ich den halt und hing schlaff über seine Schulter. „Hast du nicht gesagt du willst nicht mehr laufen?“ Halt bloß die Klappe du Idiot, dachte ich. Er kneift mich in die Wade. Ich feuchte wie eine Katze. Dann ließ ich meiner Wut freien Lauf und trommelte mit den Fäusten gegen seinen Rücken. Er lachte nur wieder. „Du solltest dir deine Kräfte sparen, außerdem fangen deine Hände an zu bluten.“ Meine Bewegungen stockten, verdutzt sah ich mir meine Hände an, sie bluteten. Ich fluchte in mich hinein. Ich seufzte, es wurde langsam zur Gewohnheit. Ich fing an die positiven Seiten zu sehen nicht mehr laufen zu müssen. Und irgendwann fielen mir dann die Augen zu. Ich wurde wieder wach als das sanfte schaukeln aufhörte, welches durch seine Schritte hervorgerufen wurde. Ich rieb mir die Augen und konnte ein Gähnen nicht mehr unterdrücken. „Wo sind wir?“, fragte ich den (immer noch!) namenlosen Vampir. „Ah, du bist wach. Schade eigentlich, aber da kann man nun nichts mehr machen. Wir sind am Waldrand, ein paar hundert Meter vom Schloss entfernt.“, antwortet er mir. Warum Schade? Ich drückte mich hoch und starrte erneut seinen Hinterkopf an. Er hatte wirklich schönes Haar. Verdammt! Was dachte ich hier eigentlich wieder. In einer ruckartigen Bewegung hob er die Schulter über der ich hing und ich verlor wieder meinen Halt. „Was soll der Mist!“, schimpfte ich. „So ist es gut, schimpfe ruhig weiter. Und schreie auch, dann wirkt es authentischer.“, meinte er und ging los. „Du kannst mich mal! Lass mich sofort runter! Ich habe die Nase voll von dir, diesem Ort, einfach von allem. Wirst du mich wohl jetzt runter lassen!“ Seine einzige Reaktion war sein schallendes Gelächter in meinem Kopf. „Du mieser dreckiger Blutsauger, wenn ich hier runter komme wirst du dir wünschen mich nie fest genommen zu haben. Das Schwöre ich!“ Er seufzte theatralisch. Plötzlich blieb er stehen und ich versuchte zu erkennen warum und bemerkte, dass wir am Tor standen. Ich erkannte 2 Wachen, die ein breites Grinsen im Gesicht trugen. „Da habt Ihr euch aber ein besonders hübsches Menschlein gefangen, Prinz. Meinen Glückwunsch.“ Er rückte mich auf seiner Schulter zurecht. „Ja nicht wahr. War eine lästige Angelegenheit, aber dennoch amüsant.“ Was für ein mieser Heuchler! Der hatte mich doch glatt verarscht! Ich strampelte was das Zeug hielt, aber er verdrehte mir die Beine so das strampeln unmöglich war. Und scheinbar hatte er mein Knie total vergessen. Ich schrie vor Schmerzen auf und hörte augenblicklich auf zu strampeln. Das Gesicht eines Fremden Mannes tauchte vor mir auf und ich zuckte zurück. Krallte mich, aus einem mir nicht ganz klaren Grund, an das Hemd des Namenlosen. „Wirklich hübsch, Sie sind zu beneiden, Majestät.“ Ich fauchte den Mann an und er zeigte mir seine nicht geraden kleinen Reißzähne. Ich schnappte nach Luft. Die Wache lachte wieder. „Na dann, wir wünschen Euch eine schöne Nacht.“ „Oh glaubt mir, die werde ich haben!“ Er setzte sich wieder in Bewegung. „Verdammt, du mieser Mistkerl, lass mich endlich gehen. Ich will nicht dein All-you-can-eat- Menü sein! Ich will nach Hause!“ Mein Geschrei hallte durch die Gänge des Schlosses, es war mir scheiß egal. Sollten sie doch wissen was ich von dieser ganzen Sache hielt! Der Blutsauger seufzte wie ein gequälter Märtyrer. „Wirst du auch mal aufhören dich zu beschweren?“, fragte er. Ich fing an zu schmollen. Und langsam dämmerte es mir das ich hier nicht alleine wieder raus kam, toll! Irgendwann blieb er stehen öffnete eine Tür, ging hinein und setzte mich ab. Meine Beine zitterten, doch sie trugen mich. Ich bekam noch mit wie er die Tür schloss, doch was er dann zu mir sagte, ging in dem Glücksgefühl unter als ich den brennenden Kamin sah. Mein Körper bewegte sich wie von selbst. Er fiel schwer auf den Kachelboden vor dem Kamin. Ich steckte die Hände aus. Sie zogen die Hitze an wie Magnete. Ich seufzte und beugte mich noch weiter zum Feuer. Plötzlich wurde ich an der Hüfte gepackte und ein Stück zurückgezogen. „Hier bekommst du auch genug Wärme. Du musst dir nicht die Hände verbrennen, das könnte schmerzhaft werden. Besonderes weil du keine Heilkräfte hast.“, meinte er und lächelt. Ich sah zu ihm hoch. Dann senkte ich den Kopf und starrte ins Feuer. Ich atmete tief durch, ehe ich es schaffte die Worte über meine Lippen zubekommen. „Dankeschön.“ Keine Antwort. Also sah ich verwundert hoch. Er war weg! Wo war der Trottel hin?! Hatte er den Verstand verloren, warum ließ er mich hier allein?! Hier wo mich jeder finden konnte, der durch diese Tür kam. Ich wusste doch, dass man einem Vampir nicht trauen durfte! Panik fing an sich in jeder meiner Zellen einzunisten. Hecktisch sah ich mich um, ich konnte vor Erschöpfung kaum noch stehen, wie sollte ich da vor VAMPIREN fliehen? Ich rutschte vom Kamin weg, was mich doch einiges an Willen kostete, doch so kam ich auch von der Tür weg. Ängstlich starrte ich auf die Tür und rechnete jede Sekunde damit dass sie sich öffnet. „Du kannst jetzt duschen gehen.“, ertönte die Stimme des Vampirs plötzlich hinter mir. Ich schrie auf. Bis meine Augen meinem Hirn meldeten das es der Vampir war, der mir die ganze Zeit schon auf die Nerven ging. „Ich denke eine Dusche würde dir sogar sehr gut tun. Komm, steh auf.“, meinte er mit einer Belustigung in der Stimme die mich wütend machte. „Wie freundlich von dir, hilft ein Gentleman nicht einer Dame auf die Beine?“, fragte ich ihn. Er runzelte die Stirn. „Bei deinem Gezeter würde ich dich nicht als Dame einschätzen.“ „Frechheit!“ Ich streckte ihm dennoch auffordernd die Hände entgegen, wie ein Kind. Er murmelte irgendetwas von schrecklicher Frau. Ehe er seufzte: „Was habe ich mir da nur eingebrockt?“ Ich sah ihn wieder böse an. Dennoch half er mir hoch. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)