Stolen Dreams Ⅶ von Yukito ================================================================================ 7. Kapitel ---------- Als Antonia an diesem Tag die Villa ihres Bosses betrat, wusste sie schon bevor sie den Schlüssel ins Schloss steckte, dass irgendetwas vorgefallen war. Marius brüllte aus voller Lunge durch das Gebäude und Luca warf mit Schimpfwörtern um sich, die man nur von ihm erwarten konnte. Antonia seufzte und schloss die Tür auf. Im Flur traf sie auf Fabian, den sie auch sogleich fragte, was passiert war. „I-ich glaube, es geht um mich“, murmelte der Junge schüchtern. „Luca möchte, dass ich hier bleibe, aber Marius scheint andere Pläne zu haben.“ Eigentlich war dieses Gespräch nicht für Fabians Ohren bestimmt, aber bei der Lautstärke, die Luca und Marius benutzten, wäre es nicht verwunderlich, wenn ganz Italien Wind von der Angelegenheit bekam. „DU BRAUCHST DIR KEINE GEDANKEN ZU MACHEN!“, rief Marius so laut, dass die Wände wackelten. „ER KOMMT ZU EINEM FREUND VON MIR UND DAMIT BASTA!“ „HÖR AUF, DIESE ENTSCHEIDUNGEN OHNE MICH ZU MACHEN! WENN DU MICH SCHON HIER EINSPERRST, DANN GIB MIR WENIGSTENS EIN MITSPRACHERECHT!“, schrie Luca zurück und sorgte für ein unangenehmes Ziehen in Antonias Ohren. Die junge Frau wusste, dass es sinnlos wäre, sich zwischen die beiden zu stellen. Sie ging in die Küche, machte sich einen Kaffee und hoffte, dass das Geschrei bei keinem der Beteiligten chronischen Hörschaden verursachen würde. „W-wollen Sie nicht irgendetwas unternehmen?“, fragte Fabian zaghaft und folgte Antonia. „Nein. Du solltest dich niemals Marius in den Weg stellen. Und erst recht nicht, wenn es um seinen Sohn geht.“ Teddy schwieg und bohrte unsicher die Fingernägel in seinen Handrücken. Dass Marius und Luca verwandt waren, hatte er mitbekommen, aber er fragte sich, ob Luca Geschwister oder Ähnliches hatte und ob er später Marius' Platz einnehmen würde. Ein wenig Wissen über diese Familie oder die Mafia im Allgemeinen wäre jetzt wirklich nicht verkehrt, dachte er. Außerdem wüsste ich gerne, warum Luca seine Meinung geändert hat. Gestern meinte er noch, er hätte kein Problem damit, wenn Marius mich an einen Freund – tolles Synonym für ''Zuhälter'' – gibt, aber jetzt will er um jeden Preis, dass ich bleibe. Hat unser Gespräch dazu geführt? Das Geschrei ebbte langsam ab. Antonia befürchtete beinahe, dass einer der beiden Schreihälse ohnmächtig geworden war, aber gerade als sie beschloss, dass sie nachsehen sollte, betrat Marius die Küche. Seine schlechte Laune war ihm ins Gesicht geschrieben. Er blaffte Fabian an, dass er aus dem Weg gehen sollte – obwohl der Junge nie im Weg gestanden hatte und schon geflohen war, als er Marius' Schritte gehört hatte – und stampfte mit so einer Wucht auf die Kaffeemaschine zu, dass die Fliesen unter seinen Füßen knirschten. „Bitte sag mir, dass du ihm nicht zu sehr zugesetzt hast“, sagte Antonia und klammerte sich an ihre Tasse. „Du warst schon immer jemand, der nicht einschätzen konnte, wie sehr Worte verletzen können.“ „Reg dich ab“, knurrte Marius. „Er hat seinen Willen bekommen. Das verdammte Kind bleibt fürs Erste hier.“ „Warum ist das ein so großes Problem? Entgeht dir deswegen gerade ein gutes Angebot, das du für ihn bekommen hättest?“ Fabian musste fast würgen, als er das hörte. Er war nicht mehr in der Küche, aber in der Nähe, weshalb er Antonias und Marius' Worte verstehen konnte. Sie sprachen über ihn, als wäre er ein gutes Rennpferd, für das hier niemand mehr Gebrauch hatte. Am liebsten würde er Luca fragen, warum er sich so für ihn eingesetzt hatte, aber der junge Mann befand sich momentan sicherlich nicht in einem Zustand, in dem man ihn einfach ansprechen konnte. Fabian musste wohl oder übel warten und-- Es läutete an der Tür. Teddy verhielt sich ruhig und sah, wie Antonia durch den Flur schlenderte und die Eingangstür öffnete. „Ach – du bist es. Hat Luca dich eingeladen?“ Ihr Gesichtsausdruck sah aus wie der von Marius, nur ein wenig milder. „Ja, das könnte man so sagen. Darf ich reinkommen?“ Fabian lugte um die Ecke und sah eine junge Frau, die ein paar Jahre älter als Luca und echt unverschämt hübsch war. Sie besaß goldblondes Haar, strahlend blaue Augen und ein charmantes Lächeln, das alle Anwesenden dazu veranlasste, sie zu mögen. Für einen Augenblick dachte Fabian, ein Engel wäre vor ihm erschienen, doch als er bemerkte, wie Marius an ihm vorbeiging, wurde er von seiner Angst aus der Illusion gerissen. „Chiara, schön dich zu sehen“, begrüßte Marius die junge Dame. „Komm doch rein. Ich glaube, Luca ist in seinem Zimmer. Die Sache wurde immer interessanter. Kaum waren Marius und Chiara außer Hörweite, ging Fabian zu Antonia und fragte sie nach der blonden Frau. „Das ist Chiara, Lucas Freundin“, antwortete Antonia, ohne von ihrer Zeitschrift aufzusehen. „Allerdings glaube ich nicht, dass ihre Beziehung noch lange hält... was wahrscheinlich auch besser so ist.“ „Warum?“ „Darum.“ Die schnippische Betonung und das aggressive Umblättern ließen den Jungen nervös schlucken. „Da fällt mir ein – die Regale im Wohnzimmer müssten mal wieder entstaubt werden. Du weißt, wo die Putzsachen sind, nicht wahr?“ Fabian nickte und machte sich an die Arbeit. Er war gerade am ersten Regalbrett zugange, als er hörte, wie Marius das Haus verließ, und erleichtert seufzte. Dieser Mann war ein Monster, aber entweder schien das niemand zu wissen oder keiner interessierte sich dafür. Was auch immer der Fall war, Fabian musste wachsam sein. Was er mit seiner Freundin Clara durchlebt hatte, war schlimm genug gewesen, und das Gleiche von einem erwachsenen Mann zu erfahren, wäre sicherlich noch schlimmer. Der Junge kämpfte sich durch die Regale und hatte schon über die Hälfte geschafft, als plötzlich Chiara und Luca den Raum betraten. „Du hättest mir ruhig sagen können, dass du vorbeikommst“, sagte er, woraufhin sie ihn ansah, als hätte er etwas unglaublich Dämliches gesagt. „Ach Luca, warum wundere ich mich überhaupt? Es war zu erwarten, dass du zu unfähig bist, zwischen den Zeilen zu lesen.“ Fabian erkannte, dass er von den beiden noch nicht bemerkt worden war, und zog sich unauffällig in eine Nische zurück, wo er sich gut verstecken konnte. Für den Fall, dass man ihn doch entdecken sollte, würde er einfach behaupten, bloß seine Aufgabe zu erledigen, und niemand würde das hinterfragen. „Sorry“, erwiderte Luca genervt. Er ließ sich auf die Couch sinken und war im Begriff, den Fernseher anzuschalten, als Chiara empört Luft holte. „Was sollte das denn?“, fauchte sie aufgebracht. „Ist das deine Art, mir zu sagen, dass ich die Klappe halten soll, oder was?“ „Nein. Ich dachte nur, dass unser Gespräch zu Ende wäre, weil du nichts mehr gesa--“ „Das war so klar.“ Sie verdrehte genervt die Augen und stöhnte. „Natürlich schiebst du mir wieder die Schuld zu.“ „So war das nicht gemeint und das weißt du auch.“ Fabian schüttelte den Kopf. Prinzesschen Chiara war zwar schön, aber ihr Aussehen schien sie arrogant gemacht zu haben. Antonia hatte mit dem, was sie gesagt hatte, vollkommen recht. Diese Beziehung würde in spätestens einer Stunde nicht mehr existieren. „Wie lange hast du eigentlich noch vor, bei deinem Vater zu wohnen?“, wechselte Chiara das Thema. „Und ihm auf der Tasche zu liegen?“ „Keine Ahnung. Ich möchte hier weg, aber er lässt mich nicht.“ „Befürchtet wohl, dass du alleine nichts auf die Reihe kriegst, hm?“ Was zur Hölle ist ihr scheiß Problem?, dachte Fabian. Sie sucht energischer nach Möglichkeiten, Luca zu beleidigen, als ein Kind nach Ostereiern. „Nein. Ich glaube eher, er möchte mich bei sich haben. Außer mir hat er nämlich nicht viele Personen, die ihm nahestehen.“ „Oh Luca, an deiner Deutung werden wir aber noch arbeiten müssen.“ „Was meinst du damit?“ „Denkst du wirklich, das ist der Grund? Dein Vater will dich bei sich haben? Mensch, Luca, werd erwachsen. Selbst ein Blinder würde sehen, dass er dich hier einsperrt, weil er dich für unselbstständig hält.“ „F-findest du?“, fragte Luca in einem Ton, der sowohl Fabian als auch Chiara erkennen ließ, dass sie einen wunden Punkt bei ihm getroffen hatte. „Ich finde es nicht, ich sehe es. Dein Vater ist enttäuscht von dir, weil du versucht hast, dir das Leben zu nehmen. Er fragt sich, was aus dir mal werden soll und sieht dich schon als Obdachloser auf der Straße sitzen.“ Herr im Himmel, was hat diese Frau für ein Problem?! Diese Dinge sind das absolut Letzte, das man einer selbstmordgefährdeten Person sagen sollte! „Und ganz ehrlich, Luca, er hat recht. Was soll man bloß mit dir machen, wenn du schon beim kleinsten Problem den Schwanz einziehst und dich umbringen willst?“ Fabian hatte genug gehört. Er legte das Staubtuch ab, verließ das Wohnzimmer, ignorierte Lucas Frage, wie lange er schon hier war, und ging in die Küche, wo Antonia gerade ein Telefonat beendete. „Was ist los?“ Ihre Frage klang desinteressiert, aber kaum hatte Fabian ihr das Grobe von der Unterhaltung zwischen Chiara und Luca erzählt, fletschte Antonia die Zähne und rauschte ins Wohnzimmer, wo sie Chiara eindringlich dazu aufforderte, zu gehen. Was dann passierte, fand Fabian ziemlich interessant. In dem Moment, als Antonia das Wohnzimmer betrat, wurde Chiara von der hässlichen Kröte wieder zum schönen Engel. Sie schenkte der anderen Frau ein sympathisches Lächeln und bat, noch ein wenig bleiben zu können, aber Antonia schien auf diesen Trick nicht reinzufallen. Sie ergriff ihr Handy, verfasste eine kurze Nachricht und beobachtete wenige Augenblicke später, wie zwei Männer, die sehr stark an Türsteher erinnerten, das Wohnzimmer betraten, Chiara packten und aus der Villa zerrten. „Sag mal, geht's noch?!“, fauchte Luca aufgebracht, nachdem die drei das Anwesen verlassen hatten. „Das kannst du doch nicht machen! Ich--!“ „Luca, es reicht! Ich weiß, dass du das nicht sehen willst, aber diese Frau schadet dir. Sie ist pures Gift für deine Psyche!“ „Halt dein Maul! Du hast keine Ahnung! Sie ist die einzige Person, die mir die Wahrheit sagt, anstatt mich anzulügen!“ „Wann habe ich dich je angelogen?!“, rief Antonia wütend. „Jeden verdammten Tag! ''Es wird besser'', ''In deinem Leben wird es wieder bergauf gehen'' und ''Du musst dir nur Zeit lassen'' – nichts davon stimmt!“ Antonia wollte etwas erwidern, aber Luca hatte sich bereits von ihr abgewandt. Er stürmte in sein Zimmer, warf eine Tasche auf sein Bett und begann, seine Sachen zu packen. „Vergiss es“, sagte Antonia, die ihm gefolgt war und gereizt die Arme vor der Brust verschränkte. „Du wirst nicht einmal bis zur Haustür kommen. Dafür sorge ich.“ Fabian verstand, was sie damit meinte. Sie sprach davon, dass rundum das Anwesen Wachposten und Leibwächter aufgestellt waren, die Unbefugte draußen und Luca drinnen hielten. Die zwei Männer von gerade eben gehörten auch zu diesen Kerlen. Der junge Mann ließ den Pullover, den er aus seinem Schrank geholt hatte, fallen und setzte sich auf sein Bett. „Ich hasse dich“, sagte er unerwartet ruhig und vergrub das Gesicht in seinen Handflächen. „Hör auf, mich hier einzusperren.“ „Du lässt mir keine andere Wahl“, erklärte Antonia. „Diese Frau treibt dich noch in den Selbstmord.“ „Das ist nicht wahr. Sie ist das Einzige, das ich noch habe, und du willst sie mir wegnehmen. Ich hasse dich, Antonia.“ Angesprochene seufzte, ehe sie den Kopf schüttelte und wegging. Fabian war im Begriff, ihr zu folgen, aber Luca einfach mit seinem Frust und seiner Wut alleine zu lassen, brachte er nicht übers Herz. „Verschwinde“, zischte der Ältere wütend, als er hörte, wie der Junge näherkam. „Ich will dich nicht sehen.“ „Luca, ich--“ „Ich habe mich heute Morgen für dich eingesetzt und dafür gesorgt, dass du nicht in einem Bordell landest – und das ist der Dank dafür?“ „Luca, bitte hör mir zu.“ Fabian setzte sich neben Luca auf das Bett und achtete darauf, ihn nicht zu berühren, weil er das bestimmt nicht gut gefunden hätte. „Was Chiara zu dir gesagt hat, war nicht okay. Sie hat nach deinen Wunden gesucht und so tief hineingebohrt, wie sie nur konnte.“ „Sei still. Du kennst sie nicht.“ „Ich weiß nicht, ob das Absicht war, aber sie hat dir wehgetan.“ „Jeder macht mal Fehler. Sie ist nicht immer so.“ „Okay. Dann habe sie wohl falsch eingeschätzt.“ Luca sah zu Fabian und wartete darauf, das nächste Argument gegen Chiara zu hören, aber Teddy machte keine Anstalten, in dieser Richtung fortzufahren. „Es tut mir leid, dass ich so gehandelt habe. Ich kenne deine Freundin nicht gut genug, um sie beurteilen zu können, weshalb ich nur euer Gespräch als Grundlage genommen habe. Ich hätte das nicht tun sollen und ich möchte, dass du weißt, dass das keine böse Absicht war. Ich habe nicht vor, mich in eure Beziehung einzumischen.“ Luca nickte und spürte, wie sich seine Wut gegen Fabian langsam, aber sicher in Luft auflöste, während die gegen Antonia noch stärker wurde. Warum konnte diese blöde Kuh sich nicht ein Beispiel an dem Jungen nehmen und ihr Eingreifen auf ein Minimum beschränken, anstatt ihn zu bewachen, als wäre er ein hilfloses Kleinkind? „Denkst du, Antonia wird meine Beziehung irgendwann akzeptieren?“, fragte Luca, obwohl ihm bewusst war, dass er von einem 16-Jährigen nicht die besten Ratschläge oder die meiste Erfahrung zu erwarten hatte. „Ich denke, es wird besser, wenn sie sieht, wenn es zwischen dir und Chiara friedlicher zugeht.“ „Hoffentlich. Weißt du, früher war sie die perfekte Freundin. Sie hat mir zugehört, sie hatte Verständnis für meine Probleme und sie war einfach diese Person, bei der man sich sicher ist, die einzig wahre Liebe gefunden zu haben.“ Fabian konnte nicht glauben, dass die Chiara, von der Luca da sprach, und die Chiara, die ihn vorhin so heftig beleidigt hatte, ein und dieselbe Person waren, aber er äußerte sich nicht dazu, weil er Luca nicht provozieren wollte. „Es kommt gelegentlich vor, dass sie mal ein wenig gröber zu mir ist, aber... das ist meistens meine Schuld.“ „Inwiefern?“ „Ich provoziere sie und treibe sie dazu, diese Sachen zu tun... zumindest sagt sie das.“ „Was für Sachen?“ „Nichts Schlimmes. Nur ein paar Beleidigungen, ein paar Schläge und... ein paar Anschuldigungen.“ Lucas Stimme wurde immer leiser und langsamer. Er schluckte, um den harten Kloß in seinem Hals loszuwerden, und blinzelte sich die Feuchte aus den bernsteinfarbenen Augen. „Darf ich fragen, was für Anschuldigungen das sind?“, murmelte Fabian zaghaft. „Sie sind nicht schlimm, wirklich nicht. Chiara hat nur gesagt, dass... ich allen Menschen, die je mit mir zu tun hatten, einen großen Gefallen tun würde, wenn ich mich schon früher umgebracht hätte.“ Vereinzelte Tränen rannen über Lucas fahle Haut. „Und dass mein Vater eine Menge Geld für mich verschwendet. Wegen dem Aufenthalt im Krankenhaus und der Psychotherapeutin und so weiter.“ Der Kloß in seinem Hals fühlte sich so hart und fest an, dass er kaum noch sprechen konnte. „Und sie hat einige Male gesagt, dass ich niemals selbstständig sein werde... und dass ich wie ein Parasit an ihr und an meinem Vater hänge. Dass ich mit meiner Persönlichkeit alle Menschen in meiner Nähe vergraule und...“ Luca brach ab und schüttelte den Kopf. Er wischte sich mit dem Handrücken die Tränen von der Wange, doch für jede, die er entfernte, erschienen zwei neue. „Das ist schrecklich“, murmelte Fabian eingeschüchtert. „Warum sagt sie dir so etwas?“ „Weil es stimmt“, hauchte Luca, der immer noch gegen seine Tränen kämpfte. „Nein, das stimmt nicht. Wenn du dich jetzt umbringst, würden Marius und Antonia sich nicht freuen, sondern trauern. Und wen interessiert es, wenn dein Vater Geld für dich ausgibt? Du bist sein Sohn und bei den Geldmassen, die er besitzt, könnte er ohne Probleme hunderte Menschen deiner Art finanzieren.“ Luca zog die Beine an seinen Körper, verschränkte die Arme auf den Knien und vergrub das Gesicht darin. Er hasste es, seine Gefühle nicht unter Kontrolle zu haben, und seine Schwäche vor anderen zu zeigen, hasste er noch viel mehr. Fabian sollte nicht sehen, wie er weinte, aber Luca wollte auch nicht, dass der Junge wegging. „Und das mit dem Parasiten kann nicht stimmen. Für Marius bist du das genaue Gegenteil und wenn Chiara dich wirklich als etwas so Störendes empfinden würde, hätte sie schon längst mit dir Schluss gemacht.“ Luca in diesem Zustand zu sehen, erinnerte Fabian an seinen eigenen Schmerz. Er schmiegte sich an den Älteren und spürte, wie dieser einen Arm um ihn legte. Kurz daraufhin umarmten sich die beiden und klammerten sich so stark aneinander, als hätten sie Angst, irgendetwas würde kommen und sie trennen wollen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)