Die Karte des Rumtreibers von Estrelle ================================================================================ Kapitel 5: Jahr 1 - Vier Rumtreiber ----------------------------------- James, Remus und Peter waren unendlich froh, Sirius nach den Ferien im Zug wiederzusehen. Sie hatten schon mit dem Schlimmsten gerechnet, da es kein Lebenszeichen von ihm gab. Nachdem keiner ihrer Briefe beantwortet wurde, hatten sich die drei aber schon gedacht, dass Sirius wohl keinen davon erhalten hatte. Sie wollten natürlich einen genauen Bericht darüber wie es ihm in den Ferien ergangen war, diesen bekamen sie auch. „Dein Vater unterrichtet dich ab jetzt in den dunklen Künsten?“ fragte James nochmal nach. „Darf er das überhaupt?“ er sah Remus und Peter fragend an. „Es ist ein unausgesprochenes Geheimnis, dass viele Slytherins darin bewandert sind. Es ist nicht offiziell verboten sich damit zu beschäftigen.“ erklärte Remus. „Ich mach das ja nur, damit ich in Hogwarts bleiben kann.“ verteidigte sich Sirius. Er rieb sich immer wieder den Handrücken, was nicht unbemerkt blieb. „Was ist?“ fragte James und erst jetzt fielen ihm die roten Striemen auf seinem Handrücken auf. „Hat dir das dein Vater angetan?“ fragte Peter entsetzt. Sirius war das unangenehm und er wollte zuerst nicht antworten, gab es dann aber zu. „Wenn ich mich nicht genug anstrenge, dann bestraft er mich.“ „Das solltest du sofort Professor Dumbledore sagen, Sirius!“ James litt schon fast mit seinem besten Freund mit. „Nein! Es ist nichts und es dauert ja zum Glück noch eine Weile bis zu den nächsten Ferien.“ „Wie bekommen wir dich dann aus den Sommerferien zurück? In Einzelteilen?“ James war fassungslos. Sirius weigerte sich weiterhin den Vorfall zu melden, da es sonst mit ziemlicher Sicherheit nach Durmstrang geschickt werden würde. James, Remus und Peter mussten das gezwungenermaßen akzeptieren. Sie wollten ihren Freund ja nicht verlieren. James und Sirius, mit Peter im Schlepptau und einem manchmal nicht ganz begeisterten Remus, erkundeten auch weiterhin das Schloss. Bald kannten sie die meisten Abkürzungen und Geheimgänge. Das war ganz hilfreich, wenn sie schnell verschwinden mussten, weil ihnen der Hausmeister auf den Fersen war. Bei einem ihrer Streifzüge tappten sie in einen sehr gemeinen Streich von Peeves, dem Poltergeist. Er hatte Wassereimer mit eiskaltem Wasser über einem Gang schweben lassen und genau in dem Moment ausgekippt, als sie gerade darunter standen. Das war so etwas wie eine Kriegserklärung, zumindest für James und Sirius. Sie schmiedeten einen Racheplan und führten diesen wenige Tage später durch. Der alte Hausmeister, Mr Pringle, ging jeden Abend die völlig identische Runde durchs Schloss um nach dem Rechten zu sehen. Man konnte sogar die Uhr danach stellen. Die vier Freunde warteten also ab, bis Mr Pringle in der Nähe des Ganges mit den vielen Rüstungen war. Abwechselnd hatten die vier Gryffindors Peeves in den Tagen zuvor heimlich observiert und herausgefunden, dass er sich vermehrt in einem der Lagerräume in eben diesem Gang aufhielt. Er hatte großen Spaß daran die Kreide zu manipulieren. Peter hatte die Aufgabe bekommen dem Hausmeister heimlich zu folgen um sicherzustellen, dass er nicht zu weit weg war, wenn die Jungs loslegten. Wobei dieser Streich sicherlich nicht zu überhören sein würde. Remus hatte mithilfe des Fast kopflosen Nick dem Blutigen Baron ausrichten lassen, dass Peeves dabei war etwas anzustellen. Dieser würde das nicht ungestraft lassen. Der Hausgeist der Slytherins war neben dem Schulleiter der Einzige vor dem Peeves Respekt, wenn nicht sogar Angst hatte. „Ich glaube wir können loslegen.“ sagte Sirius leise mit Blick auf seine Uhr. „Das wird Peeves so schnell nicht vergessen!“ fügte James grinsend hinzu und schwang seinen Zauberstab. Sirius tat es ihm gleich und die Rüstungen fielen alle wie Dominosteine mit einem höllischen Lärm um. Die Jungs versteckten sich in einem naheliegenden Geheimgang und warteten ab. Der Lärm hatte natürlich das halbe Schloss alarmiert. Peeves war neugierig und kam gerade aus der Tür in den Gang geschwebt um zu sehen was passiert war. Sonst war er doch derjenige der die Rüstungen umwarf. Als er begriff was genau dahinter steckte war es zu spät. Der Hausmeister kam um die Ecke gesaust. „PEEVES!!“ donnerte er wütend. „Was bei Merlins Bart soll das?“ „Ich war das nicht!“ protestierte der kleine schwebende Mann. „Siehst du hier vielleicht noch jemand anderen außer dir?“ fragte Mr Pringle zornig. „Jetzt reicht es mir mit dir! Professor Dumbledore soll dich endlich rauswerfen!“ „Neeeeeeiiin!“ jammerte der Poltergeist. „Diesmal bin ich unschuldig!“ „Hör auf dich ständig herausreden zu wollen und gib es zu!“ forderte der Hausmeister weiter. Kurz darauf kam der Blutige Baron durch eine Mauer geschwebt und Peeves sah sich in der Falle. Da hatte ihm jemand einen bösen Streich gespielt, wo doch sonst er derjenige war der Streiche spielte. Der Hausgeist der Slytherins schnappte sich Peeves und zog ihn mit sich durch eine nahe Wand. Der Beschuldigte jammerte und beteuerte weiter seine Unschuld. „Ich würde zu gern wissen was der Blutige Baron mit ihm macht.“ kicherte Sirius in ihrem Versteck. „Vielleicht hängt er ihn an Geisterketten auf und lässt ihn im Kerker baumeln.“ Diese Vorstellung war zu komisch. Der Plan hatte bestens funktioniert. Peeves hatte seinen Denkzettel erhalten. James und Sirius schlichen aus ihrem Versteck und machten sich auf den Weg zum vereinbarten Treffpunkt mit Remus und Peter. „Und?“ fragte Remus neugierig. „Den Krach hat man durchs ganze Schloss gehört.“ „Hat super funktioniert!“ sagte James stolz. „Peeves dürfte jetzt eine Weile im Kerker eingesperrt sein.“ „Die Lehrer und die Vertrauensschüler sind schon unterwegs, wir sollten zusehen, dass wir in den Gemeinschaftsraum zurückgehen.“ sagte Peter nervös. Eigentlich durften sie so spät nicht mehr im Schloss umherlaufen. Die Vier nahmen erneut einen der Geheimgänge und schlichen sich leise zum Portrait der fetten Dame. Peeves war wirklich für ein paar Tage verschwunden. Wahrscheinlich hatte der Blutige Baron ihn tatsächlich irgendwo angekettet. Eine Woche nach ihrem Streich begegneten sie dem Poltergeist, welcher frech über ihnen schwebte. „Ich weiß, dass ihr es wart, ihr Lümmel!“ sagte er verärgert. „Dass wir was waren?“ fragte Sirius unschuldig. James konnte sich kaum zusammenreißen und grinste. „Ihr habt die Rüstungen umgestoßen und es mir in die Schuhe geschoben!“ Peeves umkreiste sie einmal. „Du hast keine Beweise dafür, Peeves.“ James grinste den Poltergeist an. Überraschenderweise gab Peeves sogar zu, dass es ein sehr gelungener Streich war, den er selbst nicht besser hätte ausführen können. Sie einigten sich mit ihm auf ein Unentschieden. „Für die Sache mit dem Blutigen Baron wird er sich aber bestimmt noch rächen wollen.“ sagte Remus, als Peeves längst entschwebt war. „Wenn er nochmal so eine Abreibung haben möchte, darf er das gerne tun.“ erwiderte Sirius. „Hast du nicht gehört? Er hat eben zugegeben, dass wir ihm ebenbürtig sind!“ James und Sirius waren sichtlich stolz auf diese Bemerkung. Einige Wochen später, Anfang März, hatten James und Sirius längst ein neues Opfer im Visier. Ihnen gefiel es nicht, dass Lily so gut mit Severus Snape befreundet war. Immerhin war sie eine Gryffindor und er ein Slytherin. Das gehörte sich einfach nicht. Severus wäre ihnen gar nicht weiter aufgefallen, wenn er nicht auch noch in Zaubertränke Jahrgangsbester gewesen wäre. Sie konnten diesen Jungen mit den schwarzen, strähnigen Haaren einfach nicht ausstehen. Warum hing Lily mit ihm ab? Es war Zeit Snape daran zu erinnern, dass er sich seine Freunde in seinem Haus zu suchen hatte. Eines Nachmittags passten sie ihn ab. „Na, Snape?“ sagte James feixend. „Warst ja heute schon wieder der Beste in Zaubertränke.“ Snape war misstrauisch. „Ich denke du bist nicht hier um dir Tipps zu holen.“ „Nein, sicher nicht! Wir sind hier um dich daran zu erinnern, dass du dir deine Freunde gefälligst unter deinesgleichen suchen sollst!“ „Meinesgleichen?“ fragte Snape nach. „Die Freundschaft zu Lily solltest du besser aufgeben. Sie ist immerhin eine Gryffindor und sollte nicht mit so einem schleimigen Typen wie dir rumhängen.“ „Das geht euch doch überhaupt nichts an, Potter!“ Die Abneigung der Jungen beruhte auf Gegenseitigkeit. Severus wollte weitergehen, da zückte James seinen Zauberstab und verpasste ihm eine Ganzkörperklammer. Severus lag bewegungsunfähig auf dem Boden. „Wir können ihn doch jetzt nicht einfach hier so rumliegen lassen, James!“ sagte Sirius grinsend. „Am besten wir verstecken ihn irgendwo, wo ihn niemand so schnell findet.“ schlug James vor. „Das werdet ihr nicht tun!“ ertönte plötzlich Lilys Stimme. Zusammen mit Rachel kam sie um die Ecke, völlig fassungslos was sie da gerade sah. „Sei keine Spielverderberin, Evans.“ sagte James genervt. „Er hat es verdient!“ „Ach ja? Warum?“ fragte Lily zornig. „Weil er existiert und sich nicht an die Regeln hält.“ „Welche Regeln denn?“ wollte Rachel wissen. „Gryffindors und Slytherins schließen keine Freundschaften.“ antwortete Sirius. „Ihr zwei seid so mega dämlich, wisst ihr das?“ fauchte Lily die beiden an, zückte ihren Zauberstab und löste den Fluch von Severus. Dieser stand wütend auf und klopfte seinen Umhang ab. „Ich kann befreundet sein mit wem auch immer ich will, verstanden?“ Ihre grünen Augen funkelten James und Sirius wütend an. „Wenn du meinst, Evans.“ sagte James schulternzuckend. „Aber beschwer dich später nicht.“ Zusammen mit Sirius zog er dann weiter. Es sollte nicht der letzte Streich gegen den schwarzhaarigen Slytherin gewesen sein. „Alles ok, Sev?“ erkundigte sich Lily dann. „Ja, danke! Wäre aber nicht nötig gewesen Lily. Jetzt sind sie auch sauer auf dich.“ sagte Severus. „Das sind sie sowieso schon, denk dir nichts dabei.“ Auch nach den Osterferien kam Sirius mit Striemen und blauen Flecken zurück, aber auch hier schwieg er. Noch während der Ferien hatte Sirius es zumindest geschafft ein paar Worte mit seinem Bruder zu wechseln, welcher sein Schweigen endlich brach. Regulus machte deutlich, dass er mit einem Schandfleck wie Sirius nichts mehr zu tun haben wolle und er ihn in Ruhe lassen sollte. Zweifelsfrei waren das die Worte ihrer Mutter, welche sein kleiner Bruder da wiedergab. Sirius musste das akzeptieren. Das Leben in Hogwarts ging weiter und James und Sirius erprobten immer neue Streiche. Mal ging es gut aus, mal weniger und sie mussten Strafarbeiten verrichten. Remus versuchte immer öfter die beiden davon abzuhalten, da sie ja auch wertvolle Hauspunkte verloren, wenn sie erwischt wurden. Das kümmerte die beiden Jungs nicht weiter. Ihr letzter Streich war wieder ein voller Erfolg gewesen. Sie hatten eine unsichtbare Schnur gespannt und mussten nur abwarten bis jemand darüber stolperte. Dummerweise hatte Mr Pringle genau den richtigen Riecher wo sich die beiden versteckt hielten. Viele Abende verbrachten die beiden Gryffindors damit ihre Strafarbeiten zu verrichten. Remus hatte kein Mitleid mit ihnen, während Peter die beiden einfach nur für ihren Mut bewunderte. Anfang Mai hatte der Frühling das Land vollkommen eingenommen. Die Fünft- und Siebtklässler waren mit ihren ZAG’s und dem UTZ beschäftig. Für die anderen Jahrgänge standen die Jahresabschlussprüfungen bevor und so langsam begannen James, Peter und Sirius Remus‘ allmonatliches Verschwinden in Frage zu stellen. Jedes Mal hatte er eine neue, zu perfekte Ausrede. Seit einiger Zeit behauptet er die Erlaubnis bekommen zu haben, seine kranke Mutter einmal im Monat besuchen zu dürfen. Bellatrix Black hatte nach der Warnung ihres Onkels keinen weiteren Versuch gestartet Sirius zu bestrafen, auch wenn es sie förmlich in den Fingern juckte, wenn er ihr über den Weg lief. Auch Bellatrix war ab und an ein Opfer ihrer Streiche. Der Hass auf ihren Cousin war ungemein groß. Eines Nachmittags saß Sirius allein im Gemeinschaftsraum, als Peter durch das Portraitloch hereinkam. „Wo warst du so lange?“ erkundigte sich Sirius, der über seinen Aufzeichnungen in Verteidigung gegen die dunklen Künste saß. Peter wollte eigentlich nur ein Buch in die Bibliothek zurückgeben, war dafür aber ziemlich lange weggeblieben. „Ich musste einen Umweg machen.“ erklärte Peter. „Bellatrix und ihre Slytherinfreunde blockieren den Gang im fünften Stock. Sie haben sich Alexander Timmer von den Ravenclaws vorgeknöpft. Er hat wohl irgendetwas über sie behauptet, was ihr nicht gefällt.“ „So?“ Sirius kam da eine Idee. Zu dumm, dass James jetzt gerade bei Flitwick nachsitzen musste. Ein Blick in seinen Zwei-Wege-Spiegel zeigte ihm, dass James noch eine Weile beschäftigt sein würde. Selbstverständlich hatte Sirius James den zweiten Spiegel direkt nach den Weihnachtsferien geschenkt. So konnten die beiden in Kontakt bleiben, wenn sie getrennt voneinander ihre Strafarbeiten verrichteten. Der Schwarzhaarige sprang von seinem Stuhl auf. Er durfte sich diese Gelegenheit nicht entgehen lassen. „Wo willst du hin, Sirius?“ „Das hier ausprobieren!“ Sirius holte ein paar bunte Kügelchen aus seiner Tasche hervor. Peter schnappte nach Luft. „Wenn dich deine Cousine erwischt, bringt sie dich um! Tu das nicht!“ „Sie wird mich aber nicht erwischen, Peter.“ Sirius war zuversichtlich. „Du bleibst aber besser hier.“ Peter sah seinen Freund durch das Portraitloch verschwinden. Was sollte er tun? Dableiben wie geheißen oder ihm folgen? Zehn Minuten später kam Remus herein, der bis eben noch in der Bibliothek gewesen war. „Was hast du, Peter?“ ihm entging nicht, dass der kleine Peter angestrengt nachdachte. „Sirius ist dabei etwas Dummes zu machen.“ Peter erzählte Remus was Sirius vorhatte und dieser fand das auch überhaupt nicht lustig. Remus machte sich sogleich auf den Weg um Sirius davon abzuhalten seinen Plan in die Tat umzusetzen. Kaum war Remus durch das Portraitloch verschwunden kam fünf Minuten später James von seiner Strafarbeit zurück und Peter erzählte ihm wo Sirius und Remus waren. „Los komm mit!“ forderte ihn James auf. „Aber Remus hält ihn doch schon auf!“ „Ich will nicht Sirius aufhalten, sondern Remus!“ sagte James grinsend. „Ich finde die Idee von Sirius klasse und will das unbedingt sehen.“ Peter starrte seinen Freund für einen Moment mit offenem Mund an. Wie konnte er auch etwas anderes von James Potter erwarten? Seufzend folgte er James in den fünften Stock. „Am besten du bleibst hier und stehst Schmiere, für den Fall das jemand kommt, okay?“ „Und was mach ich dann?“ fragte Peter etwas ängstlich. „Na denjenigen ablenken.“ So blieb Peter mal wieder zurück um seinen Freunden den Rücken freizuhalten. Er stand dort nur ein paar Minuten, als Professor McGonagall um die Ecke bog. „Mr Pettigrew, was suchen Sie den hier?“ fragte sie ihn verwundert. „Sollten Sie sich nicht auf die Prüfungen Morgen vorbereiten?“ „Äh, ja, Professor, sicher. Das wollte ich…aber…“ stammelte er. Minerva McGonagall musterte ihren Schüler. Warum war er allein? Sonst waren sie doch immer im Quartett unterwegs. „Wissen Sie zufällig wo ich Mr Black finde?“ fragte sie ihn schließlich. Sie hatte so ein leises Gefühl, dass die vier schon wieder etwas ausheckten. „Er….sucht seine Cousine.“ sagte Peter leise. Er wusste, dass ihre Hauslehrerin bereits etwas ahnen musste. „Ah ja, und wo ist Mr Lupin?“ fragte sie weiter nach. „Remus versucht Sirius abzufangen bevor er sie findet.“ Peter gab sich geschlagen. Es hatte doch eh keinen Zweck zu lügen. Professor McGonagall holte tief Luft. „Und Mr Potter ist wo?“ „James versucht Remus davon abzuhalten Sirius abzufangen.“ antwortete er kleinlaut. „Und warum halten Sie dann nicht Mr Potter auf?“ Sie kannte die vier mittlerweile gut genug um zu wissen, dass es sich hierbei nur um einen weiteren Streich handeln konnte. „Ich soll hier Schmiere stehen und Sie ablenken, hat James gesagt.“ Die Verwandlungslehrerin seufzte. Was hatte sie anderes erwartet? „Gut, dann gehen wir jetzt gemeinsam los und sammeln Potter, Black und Lupin ein.“ Peter folgte seiner Lehrerin ohne Widerrede. Sirius befand sich mittlerweile bereits in Sichtweite der Slytherins, jedoch gut versteckt. Er sah sich die bunten Kügelchen in seiner Hand nochmal an und ließ diese dann mithilfe seines Zauberstabs schweben und lenkte sie in Richtung seiner Cousine. „Jetzt verpassen wir dir mal ein bisschen Farbe Bella.“ flüsterte er leise, als Remus neben ihm auftauchte. „Lass das!“ zischte er ihn an. Sirius hätte beinahe die Farbbomben fallen lassen. „Erschreck mich doch nicht so!“ „Bellatrix bringt dich um, wenn sie dich erwischt. Sie wird genau wissen, dass du dahinter steckst.“ Remus versuchte seinen Freund umzustimmen. Plötzlich tauchte James auf. „Hör nicht auf ihn, Sirius! Das wird lustig! Lass die Bomben platzen!“ „Spinnst du? Das ist fast so etwas wie Selbstmord!“ Remus konnte nicht fassen, dass James Sirius auch noch weiter anstachelte. Aber so waren die beiden nun mal. Als wäre das noch nicht genug, tauchte dann auch noch ihre Hauslehrerin auf, welche sie aber in ihrem Versteck nicht sehen konnte. Sie hatte jetzt vielmehr die Slytherins im Auge, die offenbar einen anderen Schüler drangsalierten. „Miss Black, hätten Sie die Güte mir zu erklären was Sie da tun?“ „Wir unterhalten uns nur, Professor.“ Bellatrix versuchte besonders unschuldig zu klingen. Während Remus weiter versuchte Sirius davon abzuhalten die Bomben platzen zu lassen, welche immer noch über den Köpfen der Slytherins und mittlerweile auch ihrer Lehrerin schwebten, versuchte James Sirius zu unterstützen. „Hey Leute, wir sollten verschwinden und zwar schnell!“ ertönte dann Peters Stimme. Die drei Freunde sahen ihn überrascht an. „Du solltest doch Schmiere stehen, Peter!“ sagte James und sah ihn fragend an. „Professor McGonagall hat sich nicht abwimmeln lassen.“ gab der Kleine zu. „Wenn wir jetzt unbemerkt abhauen kommen wir nochmal davon.“ sagte Remus eindringlich. Sirius konnte es nicht ausstehen, wenn seine Cousine die Harmlose und Unschuldige spielte. Es war ihm jetzt egal, ob er dafür nachsitzen musste. Er ließ die noch immer schwebenden Farbbomben platzen. Die Slytherins und ihre Hauslehrerin sahen sich plötzlich von oben bis unten mit bunter Farbe bespritz. James jubelte und für Sirius war der entsetzte Blick seiner Cousine jede Strafe wert. Remus schüttelte seufzend den Kopf und Peter kicherte. Selbstverständlich blieb diese Aktion nicht ohne Folgen. Alle vier bekamen Strafarbeiten auf. Sirius weil er die Farbbomben platzen ließ, James weil er Sirius weiter angestachelt hatte, Remus weil er nicht verhindert hatte, dass das überhaupt passiert war, und Peter weil er mit den anderen unter einer Decke steckte. „Solch Unruhe stiftenden Erstklässler hatte ich noch nie!“ tadelte sie die vier. Obwohl den Gryffindors noch Hauspunkte abgezogen wurden, gewann das rotgoldene Haus am Ende des Jahres dennoch den Hauspokal, sehr zum Ärger der zweitplatzierten Slytherins. Ihr erstes Schuljahr war schneller vorbei als gedacht. Sie hatten doch gefühlt gerade erst ihre Koffer das erste Mal ausgepackt. Die vier Rumtreiber, so hatte Professor McGonagall sie in einem Gespräch mit Professor Slughorn genannt, verabschiedeten sich am Bahnsteig voneinander. Sirius hoffte, dass er seine Eltern überreden konnte, dass er seinen Freunden diesmal Briefe schreiben durfte. Auch wenn das bedeutete, dass er sich beim Unterricht seines Vaters wirklich mehr anstrengen musste. Alle vier freuten sich jedoch schon auf ihr Wiedersehen in zwei Monaten. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)