Three days grace von SakS ================================================================================ Prolog: Skyfall... ------------------ Wie es war, friedlichen Zeiten entgegen zu schreiten, konnte sich zu dem Zeitpunkt kaum jemand noch vorstellen. Zu lange waren sie geknebelt durch die grausamen Machenschaften von Kommandant Raymond. Zu weit weg fühlte sich der Frieden an. Zu viel Leid war ertragen worden. So viel, dass man es kaum glauben konnte, dass jemals auch Glück auf sie warten könnte.   Erst Tage und dann Wochen waren ins Land gestrichen, bis jemand wahrhaft realisierte, dass es nun endgültig wirklich vorüber war. Man redete stets von der Ruhe kurz vor dem Sturm. Eine friedliche Zeit, bevor es noch schlimmer wird. Und es wurde schlimmer… Ahnungslos, wie wir waren, am glücklichsten Tag überhaupt… Als der Augenblick plötzlich gekommen war…   Das hier ist das Ende… Halte den Atem an und zähle bis zehn. Spüre wie sich die Erde dreht und dann… Höre wie mein Herz abermals zerbricht… Weil, das hier ist das Ende. Ich bin ertrunken und habe diesen Moment erträumt… Er war längst überfällig… Und ich bin ihnen jetzt etwas schuldig. Weggeschwemmt, bin ich gestohlen.   Lasst den Himmel einstürzen. Wenn er zerbricht, werden wir aufrecht stehen und gemeinsam antreten. Lasst den Himmel einstürzen.  Wenn alles zerfällt, werden wir aufrecht stehen und gemeinsam antreten.   Der Himmelssturz ist wo wir beginnen. Tausende Meilen und Pole entfernt, wo Welten aufeinander prallen und Tage dunkel sind. Vielleicht hast du meine Aktennummer, du kannst auch meinen Namen haben, aber niemals wirst du mein Herz besitzen.   Wenn der Himmel einstürzt…  Wo auch immer du hingehst, dorthin werde ich gehen. Was auch immer du siehst, sehe ich. Ich weiß, ich wäre niemals ich selbst ohne den Schutz deiner liebenden Arme. Bewahren mich vor Schaden. Leg deine Hand in meine Hand und wir werden standhalten… Kapitel 1: Der Wahrheit ins Gesicht sehen… ------------------------------------------       So viele, zu viele Menschen waren zugegen. Warum mussten es nur so viele sein? Der junge Mann hatte sich so sehr danach gesehnt, sich gewünscht im kleinen Kreis zu heiraten. Aber sein Vater hatte gleich verdeutlicht, dass das unmöglich sei. Ein Mann seiner Herkunft konnte sich das getrost abschminken… Nun waren sie hier. Leute von überall. Freunde seines Vaters, Verwandte, an die er sich nicht mehr erinnerte. Nicht nur die Nachbarschaft war eingeladen worden, auch Menschen aus anderen Ortschaften. Ein jeder, der gutes Ansehen hatte, aus einem Pflichtgefühl. Seines Vaters Kriegsfreunde, die sah Diego zum aller ersten Mal in seinem Leben, hatte nie mit ihnen zu tun gehabt und auch sonst keine Bindung zu ihnen. Sie waren höflich zueinander, aber das Ganze geschah sehr lieblos daher. Seit sie von der Kirche gekommen waren, wo gewiss jeder Bürger der Stadt teilgenommen hatte, an diesem Spektakel, wie sie es nannten, war hier im Hofe der De la Vega Trubel. Bekannt war es seit nun gut 3 Wochen, als ihre Namen in der Kirche mit einem Aufgebot verlesen worden waren. Die ganze Stadt war im Aufruhr gewesen und das nur wegen zweier Menschen, die sich entschlossen hatten, den ach so heiligen Bund der Ehe einzugehen. Es war kein allzu großer Schock, für keinen von all den Menschen, die sie kannten. Nur eine dringliche Notwendigkeit, von den Eltern arrangiert. Bis vor knapp 2 Stunden, als der Padre in der Kirche davon gesprochen hatte, dass es sich um eine Liebesheirat handelte. Das hatte den letzten Leuten den Schuh ausgezogen. Sie erschüttert, schockiert. Nicht nur, dass Liebesheiraten nicht gerade an der Tagesordnung waren, da man immerzu zwischen den Familien verhandelte und nach Stand und Ansehen beurteilte, nicht nach Gefühl. Auch, weil kaum einer es so recht fassen konnte, dass Lolita den faulen, nichts taugenden Diego ernsthaft lieben sollte. Man kaufte ihnen das wahrscheinlich auch nicht so ganz ab und lachte am Ende darüber, über all ihre Lügen.  Aber was kümmerte es sie? Sie wussten, dass all das der Wahrheit entsprach. Wenigstens schien man ihm seine Gefühle gänzlich abzukaufen, zumal er ja immer der Einfältige in dieser Sache gewesen war, der eine Frau wie Lolita zu mögen schien. Dieses eigenwillige, hochmütige Weibsbild. Sie hatte wenig Freunde und Verbündete. Ja, sie konnte einem schon Leid tun. Ihre Familie war verarmt durch einige Ereignisse, die Diego tief in sich wehtaten, weil sie aus Unrecht geschehen waren. Und dann benahm sie sich noch so ungezogen und wild. Nicht wie eine tugendhafte Frau des 19. Jahrhunderts, die ihrem Mann treu ergeben war und ihm bis ans Lebensende diente. Die ihrem Mann nicht die Herrschaft über das Haus lassen würde. So dachte man über sie. Und ihn nahm man nicht für voll. Dass er sich durchsetzen könnte gegenüber diesem ungezogenen Weib. Es war noch genau in seiner Erinnerung, ihr Verhalten an jenen Tage, als sie noch nicht wusste, wer er war. Bisweilen hatte sie ihn ziemlich herablassend behandelt und ihn nicht ernst genommen. Aber jetzt, ja jetzt wusste sie, dass er ernst zu nehmen war und hatte sich total verändert. Ein bisschen tat es ihm schon Leid und er wollte die wilde Bestie zurück, die ihn so sehr gequält hatte, denn… im Grunde mochte Diego genau das an ihr. Das Biest in ihr, das keinem Mann hörig war. Aber ihre Gefühle konnte er dennoch akzeptieren. Ihre Worte noch in seinem Sinn, dass sie ihm überall dahin folgen würde, wo er hinwollte. Das war doch auch ganz nett, oder?   Vor einigen Monaten hatte man ihren Tyrann von Diktator grausam in einem letzten Gefecht endgültig ins Nirvana geschickt. Man sagte, es spukte seitdem in der alten Ruine. Man redete von Raymonds Geist, der dort sein Unwesen trieb und hielt so nur die Kinder von dem unheilbringenden Ort fern. Seit diesem Tag hatte niemand auch nur etwas gehört von ihrem Friedenswächter, der für sie alle eine Art Erlösung gewesen sein sollte. Nichts, einfach gar kein Wort hatte die Armee darüber verloren. Sie hatten ein großes Geheimnis daraus gemacht, was genau vorgefallen war. Nichts desto Trotz, Raymonds Tage waren gezählt. Vorübergehend, bis sie einen neuen Kommandanten zugeteilt bekommen sollten, nannte man fortan Captain Jekyll den ranghöchsten Offizier der Stadt. Und er machte seine Sache so gut, dass Diego sich sogar einbildete, man mochte ihn und er sollte der ranghöchste bleiben… Aber das war Wunschdenken, so einfach war das nicht. Egal wie tapfer er gegen ihre Widersacher gekämpft hatte. Belohnt hatte man ihn nicht dafür, genauso wenig wie, ja doch, IHN, Zorro. Aber das war auch gar nicht wichtig, denn schließlich hatte er all das nicht getan, um verehrt zu werden, sondern einzig und alleine für die notleidende Bevölkerung. Eigentlich war er ja froh, dass keiner mehr über ihn erzählte und man ihn anscheinend schon vergessen zu haben schien. Dass niemand wagte, all diese Fragen zu stellen. Wer war er? Und vor allem, wenn man es wusste, warum hatte er es getan? Ein Mann seiner Herkunft…  Einzig und allein seine treuen Gefährten, seine Verbündeten, die sprachen wohl noch ab und zu von seinem grenzenlosen Mut und seinen Opfergaben, die er zuweilen immer erbracht hatte. Einige dachten vielleicht sogar, dass es mit dem Teufel zugehen musste, wenn ER nicht Zorro war. Aber gerade scherte ihn das nicht im Geringsten. Sollten sie doch alle halten von ihm, was sie wollten. Er zählte sich gerade zu den glücklichsten Menschen weit und breit. So hatte er alles erreicht, was er sich erträumt hatte. Die Stadt war sauber von Korruption, und Lolita, seine Herzdame hatte ihn erhört. Sie hatten sich geschworen, fortan immer zusammen zu sein. Etwas sehr erstrebenswertes in Zeiten wie diesen. Ihr Leben war schon immer hart, von ihnen wurde so vieles erwartet, was von einem nicht Adeligen nicht erwartet wurde. Man suchte ihnen aus, mit wem sie befreundet zu sein hatten, bestimmte jede Art von Tätigkeit, ihre Ausbildung. Alles. Da war es wie ein positiver Ausgleich einen Menschen zu haben, auf den man sich immer verlassen konnte und von dem man wusste, dass man ihm sehr wichtig war. Er wollte gar keine allzu ausschweifenden Gefühle, wie sie in irgendwelchen Romanen standen, denn er war genügsam. Das war er schon immer. Allein zu wissen, sie liebte ihn, reichte dann auch. Sie musste sich nicht in irgendwelche Gefahren geben und ihm immer wieder schwören, dass er der Einzige war. Das war eine Selbstverständlichkeit. Für ihn war dies allgegenwärtig. Etwas, was sich nicht einfach änderte. Den Ganzen Abend wurde er belagert. Von jung und alt, von reich bis superreich, von Männern und Frauen. Die Männer klopften ihre dummen Sprüche, weil Männer nun einmal so waren und wenig von Liebesdingen hielten, anders als er. Ihm war durchaus wichtig, dass er die Frau, die er heiratete schätzte, mehr als nur ihr Aussehen, ihren Stand oder irgendwelche Tugenden. Sie schäkerten und waren bei guter Laune. Seit die Hochzeitsgesellschaft eingetroffen war, wurde gelacht, gescherzt und ordentlich getrunken und gegessen. Und die jungen Menschen wollten tanzen, es war also Zeit. Zeit für den Hochzeitstanz. Ein Augenblick, den sich vor allem Lolita sehr herbei gesehnt hatte. Aber auch die Gesellschaft erwartete dieses Ereignis mit Vorfreude. Nur um den festen Plan im Kopf zu haben, danach über ihn zu lachen, weil er sich ein bisschen tölpelhaft bewegt hatte. Aber er würde sie schon in Erstaunen versetzen. Auch er fand, dass er heute nicht schlecht aussah, immerhin hatten sich mehr als 5 Leute um sein Aussehen heute bemüht. Er war von Kopf bis Fuß in edler Kleidung und trug traditionell einen Zylinder und ein Cape. Das Unbehagen gegenüber diesem Aufzug war längst verflogen. Er stand Lolita in Sachen Aussehen bestimmt in nichts nach. Viele hörte man sagen, was für ein hübscher und gut aussehender Bräutigam, schmachtend.   Sergeant Gonzales stand mit den Hacken aneinander gepresst und stolz und mit ausgestreckter Brust direkt neben Don Alejandro, dem Vater von Diego. Dieser Tag hier war für ihn wie Gottes Segen, er hatte sich so sehr gewünscht, dass Lolita Diego erhörte, seinen guten Freund. Er war noch nie so schick und wohl gekleidet gewesen, wie am heutigen Tag. Obwohl es nicht seine eigene Hochzeit war, könnte er zerspringen vor Glück. Er gönnte beiden das, was sie teilten und war zu Recht mit Stolz erfüllt, dass Diego ihn gefragt hatte, ob er nicht ihr Trauzeuge sein wollte. Was sehr ungewöhnlich war für einen Mann des Adelsstandes eines Hidalgo. Dieser suchte sich üblicherweise jemandem vom gleichen Stand. Er hätte mit einem Familienangehörigen gerechnet. Aber dass Diego ihn wirklich gefragt hatte, das hatte ihn so sehr zu Tränen gerührt. Lolitas Wahl fiel natürlich auf ihre Cousine, sie kannte sonst niemanden, den sie lieber gehabt hätte. Sie hatte ihr auch bei ihrem wunderhübschen Kleid geholfen und dafür gesorgt, dass auf der Hochzeit keine Patzer passierten. Ein Tintenfleck auf dem Pergament des Hochzeitsschriftstückes zum Beispiel. Oder gar ein Riss im Kleid. An einem solchen tag, wo ein jeder sowieso nervös war, passierte so viel. Aber alles war gut gegangen. Noch nicht einmal hatte jemand das Wort erhoben, als sie in der Kirche waren und beide sich das JA-Wort gegeben hatten. Gonzales hatte geheult, Lolitas Mutter Katarina auf ihr Taschentuch gebissen, um es nicht zu tun, Lolitas Vater Carlos war aus seinem Lachen gar nicht mehr heraus gekommen, so glücklich hatte es ihn gemacht, zu sehen wie glücklich seine einzige Tochter am heutigen Tag war. Und er war wohl niemals froher gewesen, als dass er Diego zum Schweigersohne bekam, als der Augenblick, als er seine Braut in die Arme schloss und küsste. Ein sehr ungestümer, aber doch so sanft wirkender Kuss, der so lang ersehnt zu sein schien, dass seine Lippen sich nicht mehr von ihren lösen wollten.   Auch Bernardo sah wie geleckt aus, wie aus dem Ei gepellt. Viele erkannten den Jungen nicht wieder. Zusammen mit Nikita hatte er die Schleppe getragen und hatte Blumen gestreut, was er vor der Hochzeit noch so bekrittelt hatte. Er fand es doof, so etwas zu tun, aber Lolita hatte ihm dann einen Kuchen ganz für ihn alleine versprochen, da war er dann doch brav. Und benahm sich vorzeigbar, dass sogar Don Alejandro zufrieden sein konnte, so brav war der Junge noch nie gewesen. Er wollte seinen Bruder ja nicht beschämen. Das hatte er ihm versprochen. Keine Streiche, nichts dergleichen.   Sie konnte ihr Glück kaum fassen. Endlich, wirklich jetzt endlich war sie seine Frau. Bisher hatte sie kaum zu glauben gewagt, dass dieser Tag je kommen würde… Aber jetzt war er da und alles fühlte sich noch so unwirklich an. Richtig realisiert hatte sie nicht, was um sie herum geschah. Aber glücklich, das war sie von ganzem Herzen. Dazu brauchte es auch nicht sonderlich viel. Ein Blick in Diegos Augen reichte bereits, um sie wahrhaft glücklich strahlen zu lassen. Ihre Aufgabe heute war, perfekt für ihn auszuschauen. Das Korsett saß so fest, dass der Hochzeitstanz eine wahre Qual sein würde. Aber sie hielt sich aufrecht und machte gute Miene zu bösem Spiel. Umso schöner würde es sein, wenn man ihr nachher dieses auszog… Sie konnte nicht vergessen, dass ihre Mutter so etwas Scheußliches gesagt hatte. Es war gewiss ein Scherz auf ihre Kosten, aber ein wenig aufgeregt war sie schon deswegen. Es würde ihre erste Nacht zusammen sein, in der man sie noch nicht einmal in Ruhe lassen würde, um ja sicher zu gehen, dass sie das Sakrament ordnungsgemäß vollzogen. Es beschämte sie und sie hätte sich gewünscht mit ihm ans andere Ende der Welt zu gehen, wo er nur ihr gehörte. Die ganze Nacht, nur sie zwei. Denn wirklich seine Frau nennen konnte sie sich erst nachher. Verheiratet waren sie erst so richtig offiziell, wenn das Sakrament vollzogen war. Selbst ihre Mutter war bis zuletzt davon überzeugt, dass ihre Ehe auf einer Pflicht basieren würde. Sie hatte einfach nicht still sein können und erklärte ihrer Mutter, dass sie Diego nicht nahm, weil er reich war und edlen Blutes. Sondern, dass sie ihn nahm, weil sie ihn liebte. Kurz vor der Hochzeit dies zu erfahren, war es wohl ein so großer Schock für ihre Mutter, dass sie sich ernsthaft gefragt hatte, wie es denn bitte dazu jemals kommen konnte, dass sich Lolita einbildete, ihn wirklich zu lieben. Ob sie etwas Ungebührliches angestellt hatten. Das war zunächst nicht lustig, aber dann hatte sie angefangen zu lachen. In der Hinsicht hatte sie ihre Mutter ganz und gar beruhigen können, mit den Worten, dass Diego doch gar nicht der Typ für so etwas Unsittliches war. Da war ihre Mutter sehr erleichtert und hatte dann richtig gefühlsbeschwingt geweint und sich darüber gefreut. Nachdem ihre Tochter ja so oft gesagt hatte, sie heiratete natürlich nur Zorro. Zorro brauchte man nun nicht mehr, aber er war nicht gar vor Lolita aufgetaucht, um ihr den lang ersehnten Antrag zu machen, da hatte ihre Tochter natürlich keine Wahl, als doch Diego als den Mann zu schätzen, der er eben war.  Ein Mann, auf den Verlass war, das hatte er so oft bewiesen. Sie würde in keiner Verbindung je glücklicher sein, davon war ihre Mutter nun überzeugt, so glücklich wie ihre Tochter schien, dass sie über das gesamte Gesicht strahlte, das war einfach unverkennbar. Sie hatte ihr sämtliche Tipps für ihre gemeinsame Nacht gegeben, die das Ganze reibungslos ablaufen lassen würden. Sie hatte sie gebeten, es dem armen Diego nicht all zu schwer zu machen, ihm zu helfen, weil er ja so schüchtern und zurückhaltend war. Innerlich hatte Lolita gelacht, denn gerade kam er ganz selbstbewusst rüber, als er ihr die Hand reichte, um ihr diesen einzigen Tanz zu schenken, denn wenn sie ehrlich zu sich selbst waren, Diego hasste tanzen. Er tat es nicht so gerne wie sie. Da mussten alle ja staunen, dass er sich dazu hinab begab, ihr diesen einen Tanz zu schenken. Don Carlos hielt immer noch die Hand seiner Tochter und übergab sie ganz offiziell und in einer traditionellen Weise seinem Schwiegersohn, reichte sie direkt weiter in seine Hand und begab sich dann zum Rand der Tanzfläche. Die eine Hand sich auf die Schulter legend, die andere fest umschlossen mit seiner zog er sie dickt an sich, bis ihre Körper sich fast berührten. Lauschend dem lieblichen und zarten Klang der Strings und der Gitarre, starrten alle gebannt auf das wunderschöne Brautpaar, was sich freudestrahlend anblickte. Carlos blickte zu seiner Frau, war überglücklich und lächelte sie an, dabei suchte er jedoch Halt an ihrer Hand und hielt sich fest. Seine kleine Lolita war jetzt erwachsen und begab sich auf in eine andere Welt, fern von zu Hause. Diegos Hand lag an ihrem Rippenbogen und er bewegte sich gekonnt und selbstbewusst zusammen mit ihr, aber auch beschwingt und harmonisch zur Musik. Ihr wunderschöner WALZER brachte die gesamte Gesellschaft dazu, die Luft einen Moment anzuhalten und in endloser Entzückung dem Tanz des Brautpaares beizuwohnen. Alles war perfekt. Wie zwei Spieluhrfiguren, die perfekt aufeinander abgestimmt waren. Wie in Wachs gegossen. Die beiden alten Freunde und Väter gesellten sich zusammen, um das Brautpaar mit staunenden Blicken zu betrachten. „Sieht sie nicht hinreißend aus, meine kleine Lolita?“ fragte Don Carlos beim betrachten, seiner wunderschönen Tochter. Aber auch Don Alejandro war nicht weniger begeistert von seinem Sohn Diego, der ihr keinesfalls in Sachen Grazie nachstand. „Passend zu ihrem nicht weniger atemberaubenden Bräutigam“, legte er ein. „Es freut mich beide so glücklich zusammen zu sehen. Es erinnert mich ganz und gar an meine eigene Hochzeit vor 25 Jahren. Ich hoffe, dass sie ein langes, zufriedenes Leben führen werden, das nicht zu schnell geschieden wird, so wie das Unsere.“ Es schien der einzige Wunsch des alten Mannes „Das steht außer Frage bei einem Mann wie Eurem Sohn Diego und meiner fabelhaften Tochter Lolita. Sie wird Eurem Sohn eine treue Gefährtin sein und sich immer gut um ihn kümmern. Sie liebt ihn ja so sehr. Das teilte sie mir noch kurz vor der geplanten Hochzeit mit. Und jetzt, schaut nur wie romantisch es nun auch zu sehen und nicht nur in Worte gefasst”, erläuterte Doña Katarina Pulido und lächelte und eine kleine Träne rann aus ihrem Auge. „Ich denke, dass ich meine wertvolle Tochter Eurem Sohn ohne Sorge anvertrauen kann. Er wird sie bestimmt auf Händen tragen“, fügte Don Carlos noch hinzu und wirkte dabei überzeugt von dem, was er mitteilte. Beide kamen sich unwillkürlich immer näher, bis sie sich ganz eng in den Armen lagen bei dem beschwingten Tanz. Sie drückte sich an Diegos Brust, sah ihm mit all der Liebe, die in ihr wohnte, in seine Augen. Mit einem strahlenden Lächeln, aber auch mit einem schmachtenden Blick. Diesen Mann, sie liebte ihn so unendlich, mehr noch als das weite Meer groß war, so war es ihre Liebe. Hatte ihn immer geliebt und war felsenfest davon überzeugt, es würde sich niemals etwas daran ändern. Aber auch sein Blick teilte ihr schweigend mit, dass er sie hier und jetzt liebte und über ihre Zeit hinaus. Für immer und ewig, tief in seinem Herzen verankert war sie. Ohne sie existierte er nur halb, als würde ein Stück von ihm fehlen, wenn sie nicht an seiner Seite war.   [Insert Song] Heartland - I loved her first   Look at the two of you dancing that way Lost in the moment and each others face So much in love your alone in this place Like there's nobody else in the world I was enough for her not long ago I was her number one She told me so And she still means the world to me Just so you know So be careful when you hold my girl Time changes everything Life must go on And I'm not gonna stand in your way But I loved her first and I held her first And a place in my heart will always be hers From the first breath she breathed When she first smiled at me  I knew the love of a father runs deep And I prayed that she'd find you someday But it still hard to give her away I loved her first How could that beautiful woman with you Be the same freckle face kid that I knew The one that I read all those fairy tales to And tucked into bed all those nights And I knew the first time I saw you with her It was only a matter of time From the first breath she breathed When she first smiled at me I knew the love of a father runs deep Someday you might know what I'm going through When a miracle smiles up at you I loved her first   Auch die letzten Zweifel ihrer unglaublich beeindruckenden und besonderen Liebe hatten sich mit diesem Tanz erübrigt. Auch die letzten Zweifler waren ausgemerzt, als sie zum Abschluss in einem tiefen Kuss versanken, der länger noch dauerte, als jener in der Kirche. Sogar Neider und Hasser mussten sich eingestehen, dass es keine Lüge war, sondern die Wahrheit. Noch offensichtlicher konnten zwei Menschen nicht in Liebe zueinander finden. Und gerade die Frauen wünschten sich doch seit Jahrzehnten, dass ihnen dieses Glück gegönnt wäre. Aber es gab auch Männer unter ihnen, die sich nur sehr ungern eingestanden, auf der Verliererseite zu stehen. Gegen jemanden wie IHN. Jene Personen sahen nur ungern SIE in den Armen eines Mannes, der weniger ihrer würdig war, als er selbst. Jedenfalls sah diese Person es so. Dieser elende Feigling. Er fragte sich schon seit er vom Aufgebot erfahren hatte, was in Lolita gefahren war. Sie hasste Feiglinge, sie hasste Offiziere, und sie liebten einen Banditen. Er lebte  seit jenem Auftauchen Zorros die Überzeugung, dass sie diesen liebte und er sie liebte. Und wo war er jetzt? Ließ all das geschehen und glänzte mit Abwesenheit. Aber deswegen einen Feigling zum Gatten nehmen? Es hatte lange gedauert, all diese Fragen für sich selbst zu beantworten. Aber der schmachtende Blick in Diegos Gesicht war es letztendlich, was es dem blonden Mann wie Schuppen von den Augen fallen ließ. SO und nicht anders hatte Lolita gleich zu Anfang in Zorros Armen gelegen. Erst jetzt  verstand er all die Dinge um sie herum, die unweigerlich kein Trugschluss, sondern wirklich passiert waren. So war es ihm vergönnt, sie zu erobern, weil so ein Angeber von Bandit, der zugleich ein Aristokrat war, sie zu seiner erklärt hatte, mit den miesesten Tricks, die ein Mann aufwenden konnte, um bei einer Dame zu punkten. Zum Schutze seiner eigenen Haut, hatte er sich in die Rolle eines anderen gegeben und für die Dame den Helden gespielt. Und wie Frauen nun einmal so sind, verlieben sie sich immer in ihren Helden.     Keiner sah die zornigen, verhassten Augen, die nicht vom Brautpaar abließen und die abscheulichsten Rachepläne schmiedeten, währenddessen er gierig und in Verzweiflung sein Glas Wein abermals zu seinen Lippen führte, um sich selbst zur Ordnung zu rufen. Nichts überstürzen, abwarten auf den rechten Moment, um sie zu überraschen. Jetzt war nicht der passende Zeitpunkt; zu viele Menschen, die dem Schauspiel beiwohnten. Zu viele neugierige Beobachter, Zeugen. Er wollte gerne diesen Schwindler und Feigling, der sich hinter einer Maske versteckt hatte, damit konfrontieren, dass er seine Gefühle der ganzen Welt auf dem Silbertablett präsentierte. Es wäre kein Problem, vor versammelter Gemeinschaft Zorro zu erschießen, aber Diego vor allen Leuten einfach abzuknallen war selbst für einen Offizier wie ihn gewagt. Vor allem, wenn er gerade frisch aus dem Gefängnis entkommen war und sich glücklich schätzen konnte, seine Freiheit wieder erlangt zu haben und das ganz ohne Rangverlust. Er musste es ertragen, vorerst. Aber man durfte nicht glauben, dass er gewillt war, ihnen dieses Glück zu lassen. Kapitel 2: Die Ruhe vor dem Sturm --------------------------------- Es gab gewiss Schlimmeres als den Geblütsadel. Aber gerade konnte keiner von ihnen sich vorstellen, dass es doppelzüngigeres gab, als ebendiesen. Es stimmte, was man über Ehrenleute sagte. Vor allem über die Männer. Ein Ehrenmann ist ein Mann, der das eine sagt und das andere meint. Dieser Satz hatte sich in den Kopf des jungen Mannes tief verankert. Eigentlich stimmte das sogar. Sein werter Herr Vater war befreundet mit allem, was Rang und Namen hatte – und dennoch wusste Diego nur zu genau, dass man weitreichende Freundeskreise nur pflegte, um einen gewissen Vorteil gegenüber anderen zu haben. Man tat sich gutstellen mit einflussreichen Familien, machte gute Miene zu bösem Spiel und vor allem eines – Lächeln – immerzu. So vielen Menschen hatten sie heute ins Gesicht gelächelt, wohlwissend, dass es keine wahren Freunde waren. Auch sein Vater war stets freundlich zu jedermann und sehr beliebt, gerade in der Oberschicht. Nichtsdestotrotz mochte man ihn nicht, weil er eben der gütigste Mensch, der auf Gottes Erde existierte, war. Mitnichten legte der junge Mann keinen wert darauf, die Bekanntschaft mit den meisten hier zu machen und dennoch zwang man ihn doch ein bisschen dazu. Einige, sie machten nur einmal den Mund auf und Diego wusste, Freunde würden sie in diesem Leben nicht mehr werden. Es war traurig, aber leider so vorprogrammiert, dass keiner, den er Freund genannt hätte, hier heute anwesend war – außer Gonzales. Er war der einzige Nichtadelige und dennoch hatte er bei seinem Vater durchgedrückt, dass er heute anwesend wäre – auch noch mit einer wichtigen, tragenden Rolle. Es war eine große Ehre und die Damen umgarnten den Dicken. Jedoch nur um ihre überaus witzigen Scherze mit dem Sergeant zu treiben, bei denen er mitlachte, ohne zu bemerken, wie sie sich über ihn lustig machten. „Wie groß und stark und robust Sie sind, mein Herr.“ Schon wie sie ihn ansprachen, war unterstes Niveau. Man nahm ihn nicht ernst und schikanierte ihn, wo man konnte. „Don Diego hätte sich keinen geeigneteren Trauzeugen aussuchen können – er hatte schon immer Augen für das Wesentliche. Hahahaha!“ Eine Dame hielt ihren Fächer vor ihr Gesicht und begann dann zu lachen. Eine weitere, nicht minder adelige Dame fügte hinzu: „Ja genau, das Wesentliche. Wo sein Augenmerk bei Señorita Lolita lag, ist auch ganz offensichtlich. Hach dieses junge, zarte Ding, da fühlt sich Diego bestimmt endlich wie ein Mann. Solange sie ihren vorlauten Mund hält. Aber Männer, was soll ich sagen? Sie interessieren sich nur für das Äußere.“ Nicht dass der Angesprochene sich große Mühe gab bei seiner Tätigkeit dem Anschleichen, er überraschte die Damen, die sich ausgelassen unterhielten, trotzdem mit seinem urplötzlichen Erscheinen. „Darf ich wohl an dieser kleinen Plauderei teilnehmen?“ Beide waren zu Tode erschrocken, als sie Diegos Stimme vernahmen, die sie ansprach. Mit keinem Wort klang der junge Herr böse, oder verärgert. Sofort drehten sie sich herum und waren erleichtert und glücklich, dass er die hässlichen Worte über seine glückliche Ehefrau nicht gehört zu haben schien. „Oh, Diego. Schön, dass Ihr Euch zu uns gesellt! Wir unterhielten uns gerade über Eure wunderschöne, bezaubernde, atemberaubende Gattin! Sie muss die glücklichste Frau auf diesem Boden sein. Und Ihr bestimmt der glücklichste Mann in ganz Kalifornien. Ihr seid ja so wichtig für die junge Dame. Ihr wird es bestimmt an nichts fehlen.“ Der Neid, die Eifersucht, sie war so offensichtlich in den Worten vertreten. Auch Frauen pflegten stets das zu sagen, was der Mann von ihnen hören wollte. Zum Glück blieb ihm das ja erspart. Wenn Lolita Worte an ihn richtete, dann entsprachen sie der Wahrheit und waren keine Lüge, nur um ihm zu gefallen. Gerade noch hatten sie nicht nett von seiner Gemahlin gesprochen und gleich im Anschluss log man ihm ins Gesicht. Derartiges war ihm in Spanien zur Genüge begegnet, aber dadurch lernte man selbst perfekt zu lügen. Abscheu und Niedertracht waren in ihm, als er die Damen genauer begutachtete. Ein sanftes Lächeln umspielte seine Lippen. „Von ganz Kalifornien? So groß ist das Land aber nicht. Ich würde mich eher den glücklichsten auf der ganzen Welt nennen wollen, wenn Sie erlauben, meine Damen. Ich würde mich gern geistig mit Ihnen duellieren, doch ich sehe, die Damen sind unbewaffnet.“ Die Frauenschar begann zu lachen, da wusste Diego, der ihnen in Sachen Klugheit bei weitem überlegen war, dass sie nicht verstanden hatten, was er damit hatte sagen wollen. „Ihre Verkleidung heute Abend entspricht ganz ihrem Inneren. Wirklich, Ihre unvergleichbare Schönheit kennt keine Grenzen.“ Das nette Lächeln verriet nicht im Geringsten, was er meinte. „Oh Vorsicht! Nicht, dass Eure Frau noch eifersüchtig wird.“ Nichts verstanden sie – er konnte einfach nicht glauben, dass sie es als Kompliment auffasste. „Wissen Sie, meine Damen. Es gibt Frauen, die sind erst so richtig schön, wenn sie wütend sind. Lolita gehört zu ihnen. Also nehme ich das einfach jetzt mal in Kauf.“ Sein liebevolles Lächeln erlaubte keinem hier, auch nur den geringsten Verdacht zu schöpfen, er könne irgendwen beleidigen oder etwas Böses wollen. Und doch hatte er genau das gerade getan – sie beleidigt, dass er es im Grunde verdiente eine Ohrfeige zu kassieren. „Oh weh.“ Sie verzogen das Gesicht, war Lolita doch schon immer die Ausgeburt der Frau gewesen, die jedem Mann das Fürchten lehrte. „Was bringt einen Mann nur dazu, sich einer solchen Sache zu ergeben? Gewiss könntet Ihr jede Frau heiraten.“ „Nun, ich habe es nicht gerne einfach. Die meisten Frauen machen es den Männern nicht gerade schwer.“ Er zuckte mit den Schultern und war in dieser Sache jetzt aber verteufelt ehrlich gewesen. „Das stimmt wohl, einfach hat sie es ihm nicht gemacht.“ Die beiden Damen sahen sich an und waren sich anscheinend wirklich einig darüber, dass dieses Frauenzimmer sich total ungehobelt und vorbei benommen hatte – aber was hatte sie bekehrt? Das verstanden sie nicht wirklich. Er hatte Charme und vor allem Geld. „Lasst Ihr uns an der Sache teilhabig werden? Wie habt Ihr die Señorita schließlich überzeugen können, dass Ihr der Richtige für sie seid? Das interessiert uns brennend.“ Sie dachten sowieso die Antwort zu kennen und wollten es genau genommen nur noch aus seinem Mund bestätigt wissen. Ein bisschen musste er doch darüber grübeln, wie er seine Worte formulieren sollte – ob er ihnen die Antwort geben sollte, die sie sich wünschten, oder eher jene, die sie nicht wollten. Diego entschied sich schlussendlich für das Letztere. „Von Natur aus stur wie ich bin, habe ich mir in den Kopf gesetzt, das schwierigste Frauenzimmer auf Gottes Erden zu heiraten. Es hat ganze 6 Jahre gedauert, bis sie mich schließlich erhörte. Dafür musste ich mich sogar mit meinem Vater streiten, weil er nun einmal ein sehr stolzer Mann ist. Einen de la Vega weist man nicht ab, wie Sie sicher wissen. Ich musste bei ihm zukreuze kriechen, dann bei Don Carlos und dessen Frau Doña Katarina. Es war mir möglich, alle davon zu überzeugen, dass meine Wenigkeit der Mann ist, der sie am meisten auf dieser Welt liebt. Und ich glaube, das war es dann auch schließlich, was sie erweicht hat. Vielleicht auch der Kniefall, mit dem ich ihr meinen Heiratsantrag machte. Da bekam ich meinen Willen und Lolita endlich ihre wohlverdiente Ruhe. Zuviel Stress gibt nur Falten.“ Tief gesunken – verdammt tief gesunken war der de la Vega – gewiss es war doch das unterste Niveau vor einer Frau, die verarmt war, auf die Knie zu fallen und sie anzubetteln „Oh, wie schrecklich“, meinte die eine und legte mitleidig eine Hand auf Diegos Schulter. Bemitleiden, ihn? Wenigstens redete seine Frau ihm nicht nach dem Mund und würde ihn nicht anlügen und abwarten, bis er außer Haus war, um sich mit dem nächstbesten zu vergnügen. „Amüsant würde ich treffender finden.“ Lolita, welche die kleine Gruppe von Frauen, die sich um ihren Mann scherten, schon eine Weile beobachtet und belauscht hatte, wollte ihn jetzt doch einmal von diesen unverschämten Frauenzimmern befreien. Sie wusste doch, dass er sie nicht mochte und sich eigentlich nur langweilte. Dass er sich nur mit ihnen unterhielt, um sich lustig zu machen und die Zeit zu vertreiben, bis sie wieder an seiner Seite war, wo es ihm ohnehin am besten gefiel. „Na, amüsierst du dich?“ fragte sie zuckersüß und wollte ihnen nicht die Genugtuung geben, dass sie eifersüchtig auf so etwas wie diese Individuen sei. Dass man sie hasste, wusste sie sowieso. Auch dass sie Diego versuchen würden einzureden, dass sie schlecht für ihn war – immer noch, jetzt wo sie seinen Ring am Finger trug. Nur um ihn bei der nächstbesten Gelegenheit dann zu trösten, ihn zu einer Affäre mit ihnen zu bequatschen. Sie wusste, dass er beliebt war – sein gutes Aussehen und noch mehr sein Geld waren ausschlaggebend dafür. Jede Dame würde sich gut mit ihm stellen wollen, nur um ihn dann um einen Gefallen bitten zu können – und Diego war ja bekannt für sein gutes Herz und seine Nettigkeit, dem Willen helfen zu wollen. „Oh ja, über alle Maßen. Diese Damen sind ja so zuvorkommend, dass sie mich sogar bemitleiden.“ „Bemitleiden? Was gibt es an dir bitte zu bemitleiden?“ fragte sie mit der Stirn runzelnd. „Du bist reich, bist attraktiv, hast eine hinreißende Ehefrau und keine Probleme. Was will man mehr?“ „Du triffst den Nagel auf den Kopf, Lolita.“ Ein Mann um die vierzig Jahre gesellte sich neben seine angetraute Frau und zog scharf Luft ein. „Wie wäre es, Señor, wenn Ihr Euch dem zuwendet, was euch in Zukunft im Schlafzimmer erwartet?“ Man konnte es durchaus Spott nennen. „Ich würde es schleunigst hinter mich bringen. Damit ich danach wieder mich mit erfreulicheren Dingen beschäftigen kann, als einem Weib.“ Die zweite Dame war ganz erschüttert über eine solche Ansprache, hätte sie doch so gerne noch ein bisschen länger sich mit Diego beschäftigt, statt ihn zu seiner Frau zu entlassen. Aber ihr Mann wusste ganz genau, welcher Typ Mann sie ansprach, leider Gottes die, die besonders unschuldig aussahen. Männer wie Diego zum Beispiel, die man gut benutzen konnte, wie sie irrtümlich annahm. „Ach Unsinn, Don Diego wird sich ausschweifend mit ihr beschäftigen, den sehen wir dann den Rest des Abends überhaupt nicht mehr. Also untersteht euch, ihn allzu sehr zu hetzen und hinauf zu schicken“, flüsterte die Dame dem Mann ihrer guten Freundin zu, welcher nur lachte. „Haha, guter Witz! In Eurer Haut möchte ich nicht stecken, DonDiego. Sie wird Euch gewiss umbringen, sollte es allzu schmerzhaft von Statten gehen.“ „Ich bin auf das Schlimmste vorbereitet, lasst das nur meine Sorge sein“, erwiderte Diego mit einem Lächeln und griff sich Lolitas Hand. „Ich empfehle mich.“ Ein besseres Stichwort gab es für den jungen de la Vega nicht, um schleunigst von diesen albernen Damen entkommen zu können. „Du bist meine Rettung, wie so oft, Lolita“, flüsterte er und küsste sie auf die Wange, jedoch nur um sie dann an der Hand hinter sich herzuziehen und möglichst unbemerkt mit ihr verschwinden zu können, ehe man sie suchen könnte und weiterhin mit irgendwas belästigen, was sie hassten. Nur sein Vater bemerkte das davonstehlen der zwei jungen Leute, der Rest war damit beschäftigt sich köstlich zu amüsieren. „Der Spruch war nicht witzig“, entkam Lolita mit einem empörten Laut. „Du bist auf das Schlimmste vorbereitet? Soll mich das etwa beruhigen?“ Ohnehin war die junge Frau viel zu nervös, weil ihre werte Mutter ihr nicht gerade hilfreiche Tipps zukommen gelassen hatte, was Männer anging. Sie stammelte immer nur so unverständliches Zeugs und war ansonsten total unentspannt – es konnte ja nur schrecklich sein, wenn man darüber nicht einmal reden wollte. „Ein Spruch ist ein Spruch, nichts weiter. Ich wollte ihm nur nicht das letzte Wort geben, das ist alles. Und selbst wenn du mich danach umbringst, war’s mir die Sache wert.“ Lolitas wenig begeistertes Gesicht sprach Bände. Sie fand das überhaupt nicht lustig, was Diego ihr da gerade gesagt hatte. „Oh Gott!“ Beide Hände legte die junge Schöne auf ihr Gesicht und wirkte ernsthaft ein wenig verunsichert und verängstigt. „So schlimm, dass die Gefahr besteht?“ „Haha, neeeeeein! Bestimmt nicht.“ Diego schüttelte den Kopf. „Höchstens ein paar Schläge, falls ich mich dumm anstellen sollte.“ „Da kann man so viel falsch machen?“ flüsterte sie ihm zu. „…Nein… Dazu müsste man schon äußerst ungeschickt sein.“ Wirklich, Diego versuchte sie zu beruhigen und legte seine Hand äußerst vorsichtig an ihre Wange. „Glaubst du ernsthaft, ich könnte dir jemals wirklich wehtun? So etwas Gemeines mache ich nicht. Vertrau mir“, flüsterte er ihr zu, als sie gerade im Eingang standen, er sie dann aber zügig zur Treppe zog, wo überall jede Menge Verzierung prangte. Selbst ihr trautes Heim war festlich geschmückt. Vom Flur, bis zur Treppe und sogar die Tür. Aber erst einmal das Wichtigste, um alles richtig zu machen, zur vollen Zufriedenheit seiner Herzensdame. Diego griff sie sich relativ geschickt – diesmal ohne ihr teures Kleid zu ruinieren und nahm sie auf seine Arme. „Festhalten!“ wies er sie an und sie schlang ihre Arme um seinen Hals, während er sie die Treppe hinauf trug. „Ernsthaft, so viel Anerkennung hatte ich jetzt auch nicht erwartet, mein Lieber.“ Ihre Lippen drückten sich mit einem dicken Schmatzer gegen seine Wange. Musste er in diesem Moment noch ihr seine männliche Stärke eindrucksvoll unter Beweis stellen, indem er sie die ganze Treppe hochtrug – und nicht nur das. Nicht einmal vor der Schwelle macht er Halt und trug sie, bis sie im Zimmer standen und er sie langsam von seinem Armen zurück auf den Boden ließ. „Endstation.“ Nun standen sie hier, in diesem Zimmer, den wunderschönen Himmelbett, was ihnen allein gehören sollte. Ihr kompletter Körper war wie gelähmt und sie wusste einfach nicht, aber es durchfuhr sie eine Angst gegenüber dem Ungewissen. Sie starrte vor sich, sah nur eines, dieses Bett. Seine Hand hielt ihre und weil sie wie angewurzelt dastand, er aber die Tür schließen wollte, musste er schweren Herzens ihre Hand loslassen und schloss die Tür hinter sich. Zweimal, er hätte sogar dreimal abgeschlossen, wäre es gegangen. „So, nun wird uns mehr in unserer trauten Zweisamkeit stören.“ Lolita hörte seine Stimme hinter sich und die Schritte, die sich ihr langsam näherten. Sie war wie schockgefrostet. Anweisend sich selbst, ruhig zu bleiben und nicht durchzudrehen. Es war Diego, der liebevollste Mann der Welt. Nichts Schlimmes würde hier passieren, sie würden zusammen sein. Jetzt und für immer. Aber gerade jetzt machte es ihr Angst. Sie wusste rein gar nicht, was sie erwartete. Viele Frauen stellten es als ganz fürchterlich dar. Dabei konnte sie sich nicht vorstellen, dass irgendetwas schrecklich sein könnte, was mit ihm zu tun hatte. Die älteren Damen hatten so schreckliche Witze darüber gemacht. Er würde sie schnappen, aufs Bett werfen und wie ein hungriger Wolf über sie herfallen, um sie zu fressen. Wo er sie doch so liebte – das hatte sie immer als positiv empfunden – doch sie hatten es mit einem Schlag niedergemacht und ins negative Licht gerückt. Man sollte sich glücklich schätzen, wenn der Mann einen nicht zu sehr liebte, weil sie dann richtig zudringlich wurden und nicht mehr aufhören wollten… Se atmete tief ein und aus und bemühte sich um Ruhe. Sein Atem schlug gegen ihren nackten Hals. Sofort bekam sie Gänsehaut. Arme, die sich um sie legten und sie ganz sanft gegen seinen Körper drückten. Ein zarter Kuss, so sanft gehaucht wie die Berührung einer Feder. Es kribbelte, vom ersten Moment an. Und doch tat er nichts von all den Dingen, die man ihr prophezeit hatte. Ein erleichtertes Seufzen aus ihrem Mund entließ Lolita schließlich, als sie erkannte, dass man sie wahrscheinlich nur hatte erschrecken wollen. Und all das gar nicht stimmte. „Was ist los?“ fragte der edle Prinz seine wunderschöne Prinzessin, als er sie so in den Armen hielt, denn sie stand stocksteif da, nachdem sie ihm so oft schon voller Schwung in die Arme gefallen war, jetzt schien all der Zauber verflogen. „Du solltest alles vergessen. Was auch immer sie dir in den Kopf gesetzt haben. Das einzige, was ich will, ist mit dir zusammen sein.“ Es war wahrscheinlich total dämlich nun der Angst zu verfallen. Mit ihr zusammen zu sein, das war das einzige, was er wollte. Aus Lolitas Körper wich sämtliche Angst, als seine Stimme ihr das ruhig und sanft mitteilte. Zwar entriss sie sich seiner Umarmung, als sie sich herumdrehte, jedoch warf sie sich gleich darauf sowieso wieder in seine Arme. Da blieb ihm kaum genug Zeit, um diesen Umstand zu bedauern. An ihn gepresst, schaute sie hinauf in seine wunderschönen Augen, die sie schon immer so sehr gefesselt hatten, dass es kaum ein Entrinnen gab. Versunken in diesem Meer aus Sehnsüchten. Alles, sie sah alles, all seine Gefühle, die sich in seinen Augen für sie widerspiegelten. Beide mussten kein Wort sagen, um zu wissen, dass sie zusammen gehörten. Ein jedes Mal, wenn sie sich so tiefgründig in die Augen sahen, wussten sie es. Keinen Moment länger konnte sich der junge Mann zügeln und drückte ihr seine Lippen auf, die heiß und innig die ihren schnappten, um sie in ein leidenschaftliches Spiel zu verwickeln. So viel Zeit war vergangen und all diese hatte sich Diego die Gefühle für diesen Moment aufgespart, um sie dann auf eine solche Weise küssen zu können. Voller Hunger und Gier. Ob es sie wohl erschreckte? Gewiss, noch nie hatte man die junge Dame derartig geküsst, das war ihm bewusst. Ihm entglitt die Fassung und er seufzte in den Kuss. So dicht sie bei sich zu haben, so deutlich sie zu spüren, gepaart mit der Sehnsucht nacheinander, die sie zwei teilten. Kurzum alles, was sie sich erträumt hatten. Nun hatte sie ihr Liebster jedenfalls überrumpelt. Wohltuend, dies auch jetzt so frei heraus tun zu dürfen. Lustvoll und heiß auf sie wie er war kannte er keine Milde mehr. Zurückhaltung ade, willkommen Unbeherrschtheit. Während Diego sie so küsste, glühte ihm die Stirn und die Hitze fuhr ihm auch ins restliche Gesicht. So konnte er kaum genug von ihrem Mund bekommen, den er ganz für sich alleine beanspruchte. Wie er bereits vor Jahren gesagt hatte, er hätte nie zugelassen, dass ein anderer Mann sie jemals küsste – schon gar nicht auf diese Art und Weise. So und nicht anders tat er stattfinden, der Kuss zwischen Mann und Frau. Ihr bebten die Lippen, während und auch noch nach seinem ungestümen Kuss. Luftlos, mit zitternden Knien hielt sie sich an ihrem Mann fest, der ihre einzige Stütze war und sah ihn an, nachdem er sich löste, nicht minder atemlos wie sie. Aber zutiefst beglückt über den Umstand, dies so und nicht anders gerade getan zu haben. Berauscht vom Glücksgefühl und dem leidenschaftlichen Moment. Dies war wohl das sprichwörtliche den Atem rauben, wenn es darum ginge, zu beschreiben, was zwischen Liebenden passierte. So überkommen war es ihn noch nie, jedenfalls nicht in diesem Maß. Jegliches Wort blieb ihr im Hals stecken und sie wüsste auch gar nicht, was sie sagen sollte, so sprachlos machte es sie. Dieses Herzklopfen, was sie heimsuchte, noch Sekunden danach, es zog sich bis tief in ihre Bauchgegend. Ihre Hände legten sich an seinen Hals, fuhren sanft hinauf bis zu seinen Ohren und berührten diese, machten dort jedoch nicht halt, sondern streichelten weiter bis sie seine Haarpracht erreichte. Mit den Fingerspitzen fuhr sie hindurch, musterte dabei ihren Mann genaustens, weil er einfach ansehnlich war. Beachtlich war die Ausdauer, die er an den Tag gelegt hatte, um sie zu erobern. Bis zuletzt hatte er keineswegs die Geduld verloren, unermüdlich zu warten. Ein kurzer Moment, indem er sich zur Ordnung rief, um nicht mit dem gleichen Antrieb alles weitere zu tun. Dabei wirkten ihre Finger allerdings sehr beruhigend. Nachdem er sich ein bisschen gefasst hatte, nahm er sanft ihre Handflächen aus seinem Haar und faltete aneinander, um sie sich an die Lippen zu führen und sie sanft zu küssen. „Heute Nacht bist du so wunderschön, ich hab glatt den Kopf verloren.“ Mit dem Blick hinab gleitend, anschwärmend das wunderschöne Kleid, was sie heute trug. Aber er konnte es ihr nicht lassen, so leid es ihm auch tat. Um genau zu sein, das war der schwierige Part und er war garantiert auf ihre Hilfe angewiesen, sonst würde er sich niemals durch die endlosen Schnüre und Bändchen kämpfen, was diese tausend gefühlten Unterröcke und das Korsett anging. „So schön Frauenkleider auch sind, für Männer bedeuten sie den Verlust des letzten Nervs.“ Zum ersten Mal verstand Diego den Sinn von »lass sie angezogen«, so sehr ihm das widerstrebte. Kein Mann verspürte die Lust dazu, sich durch Schichten von Stoff zu wühlen. Er sah einfach kein Land, wusste ja noch nicht einmal, wo er anfangen konnte. Hoffnungslos verloren fühlte sich der junge Mann. Zu ihrem Pech wusste sie ganz genau, was Diego damit meinte, es fehlte nur noch das Seufzen. „Und darauf dann auch noch sechs Jahre warten müssen, nicht wahr? Das ist nicht fair.“ Es war amüsant und sie machte sich schon ein wenig über den leidenden Mann lustig. Obwohl man sagte, reize keinen Mann, tat sie es dennoch. Mach es ihm nicht so schwer… spukte sogleich ihre Mutter in ihrem Kopf umher, so dass sie doch Gnade vor Recht walten ließ und ihm zur Hand ging, wo sie so sicher war, dass sein Wunsch war, ihr aus diesem Kleid zu helfen, worum sie eigentlich sogar dankbar sein sollte. Es lag eng an und sie fühlte sich wie ein Brett, noch dazu staute sich die Hitze darunter so ziemlich. Jetzt wusste der junge Herr, was das Wort Akt wirklich bedeutete. Es bezeichnete die Anstrengung, die man aufwenden musste, um überhaupt so weit zu kommen. Ein sehr uncharmanter Scherz, der zum Glück nur in seinem Kopf stattfand. Sie nahm sich seine Hände und führte sie zu den richtigen Stellen, da er wohl keinen Anfang fand. Trotz ihrer Hilfe dauerte ihm diese Prozedur viel zu lange. Noch mehr Schnürchen konnte das Kleid bald nicht mehr haben und alle wollten sie gelöst werden. Eine gefühlte Ewigkeit war kein Land in Sicht und kaum dass der Oberrock zu Boden gesegelt war, warteten diverse Unterröcke auf ihn, natürlich mit noch mehr Fesseln. Tapfer kämpfte er sich durch dieses Gefängnis, genannt Brautkleid. Der untere Part war geschafft und am liebsten wollte er ja gleich alles anfassen und fühlen, aber er hielt sich weiterhin wacker. Trotzdem stahl sich ein kleines Seufzen aus seiner Kehle und er machte sich her über die Oberbekleidung. Ein Blusen ähnliches Ding, was einfach überstreift war, halb so wild eigentlich. Schließlich hatte er das Korsett erreicht, seine Hände erwiesen eiserne Geduld und Fingerfertigkeiten, jeder andere hätte das Kleid in Fetzen gerissen und wäre weniger zimperlich als er. Das Ding saß so verdammt eng, er würde in so einem Teil garantiert ersticken. Es war sicher eine wahre Wohltat, als es sich langsam etwas lockerte und nicht mehr so gepresst sie einschnürte. Entspannteres Atmen hörte er jedenfalls. Lolita schaffte es nun endlich tief Luft zu holen, ohne dass sie ihr im Hals stecken blieb. Noch nie war so froh gewesen, etwas auszuziehen. Sie fühlte sich gleich viel befreiter, was auch viel mehr zu ihrem Wesen passte. Es rutschte ihr ganz langsam vom Leib und es gab bestimmt auch nichts Schöneres, dass seine Hände sowieso am rechten Ort gewesen waren, so dass sie sich auf den befreiten Fleck legten, direkt aufs Dekolleté. Schnaufend, wohlig aber auch ein wenig nervös angespannt was er tun würde. Das, was noch locker ihre Brüste hielt, schob sich mit Hilfe seiner Hände gemächlich hinab und fiel am Ende mit einem Scheppern zu Boden, was die Schwere des Kleidungsstücks verdeutlichte. So etwas hatten Frauen umgeschnürt, was ihnen die Luft zum Atmen raubte und ihre Brüste in ein enges Gefängnis quetschte. Sein Blick folgte nur kurz erschreckend zu Boden. Es war gespenstig still im Raum und sie sagte nichts, er ebenso wenig. Keine unnötigen Worte, nur Taten. Lass ihn nicht alles alleine machen. Das ermüdet Männer, dann haben sie keine große Lust mehr… Einige hätten das für gut befunden. Aber was sollte sie tun? Er hatte sie ja fast so weit komplett ausgezogen. Eine Schamesröte lag auf ihren Wangen und Diego machte es mitnichten besser, weil seine Hände sich so an ihr vergriffen und er dabei auch noch sich selbst unverschämt an sie heran drückte. Kurz hielt sie die Luft an, als sie dies spürte und ihr Herz wie wild zu klopfen begann. Ein tiefer Luftzug, dann legte sie ihre Hände auf seine. „Jetzt ich.“ Mutig war sie ohnehin immer gewesen, aber sie löste seine Hände, was ihm wohl weniger zusagte und drehte sich zu ihm herum. Ein bisschen verwirrt sah er seine Liebste an, als diese nun ihre Hände an seine Brust legte und sanft diese entlang strich. Noch konnte ihn das wenig beeindrucken, so war er noch immer in seiner vollen Bekleidung. Trotzdem, ein bisschen spürte er auch durch diese und atmete einmal flacher. Langsam löste sie den Schal, wie sie zur damaligen Zeit nun einmal getragen wurden, dann die Hemdsknöpfe, dabei hatte sie weniger einen Kampf, als er zuvor – kam nicht umhin einen neidischen Blick an ihn zu senden, weil er nicht so gepresst war wie ein Tier. Der Stoff zog sich auseinander und sie sah seine Brust. Aber im Gegensatz zu ihm, kannte sie diese schon. Allerdings hatte Lolita sich noch nie eindringlicher damit beschäftigt. Ihn ausgezogen, seine Verletzungen verbunden – so etwas eben. Aber jetzt, ja jetzt legte sie Hand an ihn. Ihre zarten Fingerspitzen strichen entlang seines Körpers und dabei zog er ziemlich scharf die Luft in seine Lunge. Fühlte es sich gut an? Hingebungsvoll fuhr sie die Muskulatur nach, unter dem noch um die Schultern gelegten Hemdes. Kaum dass sie unter diesem die Schultern erreichte, strich sie es von diesen und seine Oberbekleidung segelte zu Boden, wo sie liegen blieb. Sanft fuhr sie hinab und musterte ihn mit ihrem bewundernden, schmachtenden Blick, bis sie auf den Gürtel stieß und ihr selbst der Atem stockte und wie sie hörte auch ihm. Der Gürtel verlor jegliche Bedeutung, wurde abgestreift und fiel ebenso unbeachtet zu Boden, wie wenig später seine Hose. In dem Moment konnte er es nicht mehr aushalten, griff sie an den Seiten und drehte sie herum. Zutiefst erschrocken von seinem plötzlichen Wenden und dem anschließenden gegen sie pressen, hielt die junge Frau ihre Luft an. Kaum, dass sie einen Atemzug vollziehen konnte, spürte sie Lippen, wie sie ihren Nacken liebkosten und sich sehnsüchtig ihren Weg bannten, eben so wie die Hände, die ihren Hals entlang fuhren. Ob nun unbewusst, oder gewollt, das konnte sie nicht sagen – sein Atem streifte sie am Ohr und wenig später war es gefangen zwischen seinen Lippen und sie spürte etwas heißes, feuchtes, was dieses mit einem kribbelnden Gefühl versorgte. Ein Seufzer direkt in das Ohr abgebend, gefolgt von einem hektischen Atem, der zweifellos Diego gehörte, spürte sie, wie es ihn an den Rande des Wahnsinns trieb, sie so bei sich zu wissen, dass er sogar so sehr seine Beherrschung einbüßte, dass sein Leib ihr eine leichten Schubs in Richtung Bett gab und sie ein bisschen vorwärts stolperten. Ihr blieb fast das Herz stehen in diesem Augenblick. Er wirkte so völlig von Sinnen als er ihren Hals erneut zu küssen begann und ganz leicht an diesem saugte. Passgerecht lagen auch gleich wieder diese zwei paar Hände auf ihrer Brust und er verlor sich vollkommen in ihrem Duft, den er so gut kannte. Der ihn aber auch so liebestrunken machte. Die Töne, die sie von ihm vernahm, klangen weniger gefasst und dabei ging sie notgedrungen weiter Richtung Bett, wo er sie zweifelsohne hindirigierte. Bis sie direkt vor diesem standen und er weiter so völlig wie von Sinnen sich an ihrem Hals labte. Sie glaubte ein Schaudern bei ihm zu spüren, geradezu als hielt er es jetzt so gar nicht mehr aus. Es schüttelte ihn, dieses Gefühl und da war es womöglich auch kein Wunder mehr, dass er mit ihr ins Bett fiel. Erschocken war sie schon, als sie beide so fielen. Sie voran und er hinterher. Sein Gesicht landete direkt neben ihrem und im ersten Moment fühlte sich an, als wolle er in dieser Position verweilen. Ihre Hände klammerten sich angstvoll in die Bettdecke, denn sie wusste so überhaupt nicht wie ihr geschah. Und ihr Angetrauter – er blieb liegen. „Diego?“ Etwas Unverständliches wurde ihr entgegen gebrummt. Daraufhin merkte sie, wie er ein bisschen an ihr hinabrutschte und einen ganz zarten Kuss auf ihre Schulter setzte. „Entspann dich“, hörte sie ihn flüstern, in seiner berauschten, aber so erstaunlich sanften Stimme. Tausende von Schmetterlingen, als würden sie über ihre Haut fliegen und sie nur ganz zärtlich streicheln, ja so fühlte es sich an. Da wurde sie automatisch ruhiger und ließ sein Tun auf sich wirken. Jede Stelle, die er berührte, fühlte sich total kribbelig an und ein laues Gefühl in ihrem Bauch trat auf. Dann bekam sie regelrecht Gänsehaut, fühlte sich unpassend dazu aber regelrecht fiebrig. Die Hände, welche entlang ihrer Taille fuhren, sie waren so unendlich zärtlich, was ihr ein wohliges Seufzen entfahren ließ. Spätestens jetzt war sie total entspannt. Nach seiner wohltuenden Prozedur, kämpfte er sich mehr zu ihr ins Bett, auf gleicher Höhe. Begab sich hinter sie und umschlang sie. Lolita lag auf der Seite und spürte ihren Liebsten, wie er sich sanft an sie schmiegte und seinen Kopf auf ihrer Schulter bettete, nur um gleich darauf ihr einen ganz zärtlichen Kuss auf die Schulter zu geben. Es war schön, einfach so zu liegen. Ihre Fingerknöchel zu suchen, diese sanft zu streicheln, dann ihre Hand mit seiner zu nehmen und die Finger mit ihren zu verhaken. „Ich liebe dich“, flüsterte er ihr zärtlich ins Ohr und gab auch diesem einen Kuss. Verwundert war sie schon, weil er jetzt doch wieder so ruhig und gelassen zu sein schien, kaum dass sie im Bett lagen, hatte sie mit ganz anderen Dingen gerechnet. Sie zog seine Arme eng um ihren Körper und genoss seine Nähe. „Und ich liebe dich noch viel mehr.“ Langsam zog sie seine Hand höher, bis ihr Mund diese erreichen konnte und hauchte ihm einen Kuss entgegen. Beim Büfett konnte man sich zweifelsohne eine Menge Zeit vertreiben. Er aß sich durch die Reihen hindurch und genehmigte sich den köstlichen Wein der Vegas, für den sie landeswert berüchtigt waren. Jetzt verstand er wenigstens, was Gonzales angetrieben hatte, sich gerne mit Diego zu vergnügen. Seit geraumer Zeit fehlte jegliche Spur von den beiden Hauptattraktionen. Ziemlich zornig passierte ein Stück richtig fettiges Fleisch seinen Mund und er biss dieses ungeziemt entzwei. Na wartet, euch werde ich die Suppe schon noch versalzen! Ihr dachtet wohl, mit dem Leutnant kann man es machen. Aber nicht mit mir! Bestimmt wiegt ihr euch jetzt in Sicherheit, weil ihr mich hinter Schloss und Riegel glaubt! So ein Fettwanst und sein rustikaler Captain reichen nicht, um mich aus dem Verkehr zu ziehen. Nicht nur Diego entstammte dem niederen Adel und hatte in Spanien gelernt, Lügenmärchen zu erzählen, so wie alle Ehrenmänner – er auch. Es war ihm sogar ein leichtes Gewesen die Obrigkeit davon zu überzeugen, dass er lediglich Befehlsempfänger gewesen war. Das lag ja auch klar auf der Hand. Die Befehle des Kommandanten waren strikt Folge zu leisten, ohne Wenn und Aber. Geflennt hatte Diego, dass sie ihn wieder aus dem Gefängnis ließen – an diesem Tag hatte er es wahrlich auf die Spitze getrieben und seine Nerven extrem an den Rande der Verzweiflung getrieben. Dieser Mann war sich für nichts zu schade, noch nicht einmal nach seinem Vater zu rufen. Als er ihn Jahre zuvor wegen dieses Mädchens – Hanna – in einem ihrer Gefängniszellen verprügelt hatte, war er männlicher gewesen. Und jetzt war dieser Schwindler noch mit dem aufmüpfigsten, vorlautesten Mädchen, was er je gesehen hatte, verheiratet. Die würden jeden Mann den letzten Nerv kosten, so wie ihr Gatte – jeder Mann würde ihr eines Tages ihren Jähzorn aus dem Kopf prügeln. Dem Frauenzimmer musste man noch zutrauen, dass sie sich dann wehrte. Aber Diego, der war ja zu gutherzig, der würde das bestimmt nie wagen. Wo das endete war ihm klar – dass sie die Hausherrin war und er ihr Schoßhund. Einer seiner Blicke schweifte zu Señora Pulido und ihren Mann. Sie hatten ihn nicht entdeckt, denn er war in zivil hier. Genau so wie die beiden, so würde es wohl aussehen. Die schöne Dame hatte ihren Mann sehr gut im Griff. Er vergnügte sich noch nicht einmal mit den hübschen, jungen Damen, die heute hier zugegen waren. Auch mit ihnen würde er gnadenlos abrechnen. Mittlerweile wusste er, dass auch sie logen wie gedruckt. Als er damals kam, um bei ihnen vorzusprechen, den Ring bereits in seiner Tasche, Lolita zur Frau nehmen zu wollen, hatten sie zweifelsohne geschwindelt. Diego sei ihr Verlobter – wie dumm dass man das mit beiden nicht im Voraus abgesprochen hatte. Wahrscheinlich entsprach er ganz ihren Wunschvorstellungen. Den Namen Vega zu tragen war ja auch eine große Ehre, das hätte jedermann in Kalifornien genauso behauptet. Umso schlimmer, dass sein Sohn sich für Arme und Schwache einsetzte, ganz seinem Stand entsprechen. Wäre es möglich, sollte man ihm seinen Adelstitel aberkennen, verdient hatte er ihn überhaupt nicht – jedenfalls in den Augen des Leutnant. Zwar hatten weder die Pulido, noch der Hausherr Don Alejandro den blonden Mann in der zahlreichen Menge entdeckt, aber ER, Gonzales, überall hätte er Gabriels Visage erkannt – aus Tausenden von Menschen. Der hat uns gerade noch gefehlt. . . Wie zum Teufel ist er aus dem Gefängnis entkommen und wieso ist er jetzt hier? Das hier ist doch ein Trauerspiel für ihn! Der Dicke hatte Gabriel noch nie leiden können und das beruhte auf jeden Fall auf Gegenseitigkeit. Als seine Pflicht und Schuldigkeit sah es der Sergeant an, zu ihm hinüber zu gehen und ihn zu fragen, was er hier verloren habe? Den Bauch zog er schon ungemein ein und versuchte tapfer und stolz zu ihm hinüber zu gehen. Den Tipp hatte er beherzigt. Brust raus und Bauch rein! Aufrecht und mit stolz erhobenem Haupt. Selbstbewusst! Das konnte er heute ja auch zweifelsfrei sein, immerhin hatte er eine höhere Position hier als in der Armee. Danke Diego, dafür revanchiere ich mich irgendwann. Sollte ich die Gelegenheit bekommen. Kaum dass er sich neben Gabriel gestellt hatte, richtete er seine Worte an ihn. „Sind Sie eingeladen, Leutnant?“ Das bezweifelte er – Diego würde jeden Bauer lieber auf seiner Hochzeit dulden, als ihn, genauso wie Lolita. „Ich bin Offizier, ich brauche keine Einladung!“ entgegnete Gabriel und versuchte Gonzales einzuschüchtern, indem er ihn wie sonst auch scharf anging und ihn mit einem Blick strafte. Aber dieser war gänzlich unbeeindruckt. „Doch, doch – auch ein Offizier muss sich an die Regeln halten! Ich bezweifle stark, dass Señorita Lolita jemanden wie sie auf ihrer Hochzeitsfeier sehen möchte… Würden Sie also bitte Würde bewahren und so unauffällig wie möglich diese Feierlichkeit verlassen, genauso wie sie sich hier unter die Leute geschmuggelt haben?“ Verwundert blickte er den Dicken an und hätte ihm am liebsten auf direktem Weg in seinen fetten Wanst getreten. Allein dafür, dass Diego ihm Unterrichtsstunden in Sachen gute Manieren und gehobenen Sprachgebrauch gegeben hatte, dass er auch ja fein hierher passte. „Das ist lächerlich. Sehen Sie nicht, dass ich die beiden Eheleute wirklich schätze und ihnen alles Glück der Welt wünsche?“ spottete er, um den Unterbelichteten zu verunsichern. „Sie wollen wohl wirklich, dass ich die Wachen alarmiere, oder?“ „Ich denke, das werden Sie nicht tun!“ sagte Gabriel selbstsicher und trank seelenruhig seinen Wein leer, ehe er seinen Blick auf Gonzales richtete – diese Schießbudenfigur. „Auch ein feiner Anzug macht keinen Ehrenmann aus Ihnen. Diego hat anscheinend überhaupt keine Freunde, also musste er auf Sie zurückgreifen. Das ist eigentlich ziemlich traurig, finden Sie nicht? Oder ist das seine Entschädigung dafür, dass er Sie immer wieder in Sachen hinein gezogen hat, die Sie Ihren Kopf hätten kosten können?“ Der Blonde war sicher, dass Gonzales diese Worte nicht einmal verstand – dieser Trottel. „Für einen vorbestraften Offizier, der sich auf eine Feier, zu der er nicht eingeladen ist, geschlichen hat, nehmen Sie ihren Mund sehr voll.“ „Wir beide sitzen im gleichen Boot, wissen Sie. Seien Sie vorsichtig. Für einen Spion sind Sie nämlich auch sehr vorlaut, Señor. Glauben Sie allen Ernstes, dass mir nie aufgefallen ist, dass Sie diesen Banditen mit Informationen versorgt haben? Wenn Sie nichts wussten, wusste er leider auch gar nichts. Er hat sie konsequent ausgehorcht. Aber ein unterbelichteter Vollidiot, wie Sie, bekommt das eben nicht mit. Streichen Sie die Segel.“ Gabriel winkte ab und gab sich weiterhin völlig losgelöst von Angst, man könne ihn tatsächlich hinaus werfen. „Ich bin legitim hier.“ Der Offizier deutete mit seiner Rechten eine junge Dame an, die es ihm ermöglicht hatte, heute hier zu sein. „Mit der Dame an meiner Seite. Entschuldigen Sie mich. Ich werde mich jetzt mit dieser beschäftigen. Ich empfehle mich.“ Er ließ die Dame sich in seinen Arm einhaken und sie wanderten auf die Tanzfläche. Sogar ein Idiot wie Gonzales bemerkte, dass man ihm gedroht hatte. Der Dicke kam schon ins Schwitzen, obwohl er wusste, dass all das heiße Luft war. Was Gabriel getan hatte, war viel schlimmer und er war auf freiem Fuß. Oder war e gar nicht schlimmer? War Militär Geheimnisse plaudern nicht viel schlimmer? Der Rothaarige sah sich um. Er sah Alejandro, den Capitan wie er sich mit Señora Barbara unterhielt und anscheinend jetzt auch das erste Mal ein Lächeln zeigte und sich amüsierte. Zu wem von ihnen sollte er gehen, um sein Herz auszuschütten? Alle drei wären eine gute Idee, aber welche die Beste? Kapitel 3: Hochzeitsnacht ------------------------- Alejandro hatte jegliche Befugnis, jeden von dieser Feier entfernen zu lassen, wie es ihm beliebte. Es war sein Haus und seine Gäste. Deswegen hatte Gonzales entschlossen, ihn zu rate zu ziehen. „Don Alejandro“, sprach er ihn an. „Es gibt da ein kleines Problem.“ Vertieft in ein Gespräch, indem er seinen Sohn abermals bis aufs Höchste lobte, zuckte der Alte kurz und sah in Gonzales besorgtes Gesicht. „Das da wäre?“ Der Dicke streckte sich ein wenig, um es dem Don ins Ohr zu flüstern – so wollte er nicht gehört werden. „Ach du liebe Güte“, entfuhr es dem alten Mann und er schaute sich nach Diego und Lolita um. Unter keinen Umständen wollte er riskieren, dass sie davon Wind bekommen. Tatsächlich schienen sie ihm immer noch im Haus zu sein, das war vielleicht auch besser so. „Ich kümmere mich darum. Wo ist er?“ Man deutete auf einen gut gekleideten Mann, der mit einer Frau zusammen die Tanzfläche unsicher machte. „Das muss ich kurz mit jemandem besprechen, ehe ich dagegen vorgehe. Diese Sache erfordert Diplomatie.“ Natürlich verstand Gonzales nicht, was es da zu zögern gab. Es war doch sein Heim und ihm obliegt das Hausrecht. Mit besorgtem Blick schaute er dem Don nach, der schnurstracks zu Captain Jekyll hinüber ging. Ihm auf die Schulter tippend, alarmierte er diesen. „Es hat sich ein ungebetener Gast unter uns gemischt. Würden Sie mir wohl helfen, ihn des Hauses zu verweisen?“ Auf den Angesprochenen war stets Verlass gewesen und da war sich Don Alejandro so sicher wie das Amen in der Kirche, dass Jekyll ihm mit Freuden bei seiner Bitte aushelfen würde. Immerhin war er es gewesen, der zusammen mit Gonzales Gabriel ins Gefängnis gebracht hatte. „Ist etwas passiert?“ fragte die Frau des General-Gouverneurs, die sich prächtig mit Jekyll unterhalten hatte und hätte sie es nicht sowieso gewusst, ihn nie für den Sohn eines Bauern gehalten hätte, weil er sich sehr geschickt ausdrückte. „Ein Störenfried, so würde ich es bezeichnen. Entschuldigen Sie mich. Es ist meine Pflicht als Offizier dafür zu sorgen, dass heute Abend Recht und Ordnung herrscht. Damit würde ich ja beauftragt.“ Die Vegas waren nicht nur Reich, sie genossen Ansehen. Das war der perfekte Ort für Diebe und Unholde. Jedoch hätte er niemals damit gerechnet, auch wenn er davon wusste, dass Gabriel es wagen würde, aufzukreuzen. Der Capitan ging mit Don Alejandro Richtung Tanzfläche und sie beobachteten Gabriel noch einen Moment, wie er sich mit der reichen Dame beschäftigte. „Leider sind mein Sohn und er in der Vergangenheit des Öfteren aneinandergeraten, Captain. Er führt nichts Gutes im Schilde mit seiner Anwesenheit. Ich würde ihm ja seinen Spaß gönnen, wäre er nicht wie der Teufel nach der armen Seele hinter Señorita Lolita her gewesen, um sie meinem armen Sohn wegzunehmen.“ Der Lockenkopf wendete den Blick zu Alejandro, aus welchem Mund wahre Besorgnis sprach. „Von diesem Mann geht rein gar nichts Gutes aus, Señor. Auch ich hatte oft Ärger mit ihm. Verlassen Sie sich auf mich. Ich werde das regeln, ohne viel Aufsehen. Wir wollen die Gäste doch nicht beunruhigen.“ Die Musik stoppte und alle Paare standen still, tauschten die Partner und warteten auf das nächste musikalische Stück, was ihnen geboten sein würde. In dem Moment schritt der Captain geradewegs zu Gabriel und legte seine Hand an dessen Schulter. „Zeit für Sie zu gehen, Leutnant“, sagte er frei von Emotion und löste ihn mit ein klein wenig Gewalt von der Señorita. „Oh bitte, Captain! Nicht.“ Sie schien geblendet von dem gut aussehenden Herrn und ergriff Partei für ihn, indem sie den Captain mit ihren großen Kulleraugen bezirzte und erweichend diese benutzte, aber dieser war immun gegen solcherlei Unfug. „Entschuldigen Sie vielmals, aber Ihre Begleitung hat nicht das Recht hier zu sein.“ „Wieso nicht?“ „Militärgeheimnisse, Señorita. Es obliegt Ihnen, ob sie ebenfalls gehen, oder bleiben möchten.“ Die junge Dame ließ die mächtige Schulter des Capitan los und wirkte zwar bedrückt, aber wohl war es ihr wichtiger, hier zu bleiben, als ihre Begleitung zu unterstützen. „Gehen wir!“ Jekyll ließ Gabriel keine Widerwehr, griff ihn auch mit der zweiten Hand und schob ihn von der Tanzfläche. „Das bereuen Sie, das schwöre ich bei meiner Ehre!“ drohte ihm Gabriel und der Griff des Capitans wurde noch ein bisschen stärker, sogar grober. „Ich glaube eher, dass Sie es sind, die noch bereuen werden! Das nennt sich Hausfriedensbruch. Es befugt den Hausherrn dazu, mit dem Gewehr auf sie zu schießen! Davon sehen wir aber ab! Es ist also zu Ihrem Besten. Zeigen Sie sich lieber dankbar.“ Captain Jekyll blieb ganz ruhig, obgleich es nicht gerade seine Stärke war, dem Folge zu leisten. „Lassen Sie mich los, Sie Verräter!“ Es beeindruckte den Mann nicht im Geringsten, wie er ihn schimpfte – aus ihm sprach der Zorn. Dieser ließ den Leutnant nicht los, bis er mit ihm den Ausgang passiert hatte. „Wenn Ich Sie noch einmal dabei erwische, wie Sie den Beiden nachstellen, bringe ich Sie wieder vor Gericht! Und dann sorge ich höchstpersönlich dafür, dass Sie im Gefängnis landen und dort auch nicht so bald wieder auf freien Fuß kommen. Don Alejandro und der General-Gouverneur schimpfen sich enge Freude. Es wäre also eine große Dummheit, sich meinem Befehl zu widersetzen. Er würde Sie sofort erschießen lassen, wenn Sie zum wiederholten Male Regeln brechen. Seien Sie froh, dass Don Alejandro davon absieht, mit der nötigen Härte gegen Sie vorzugehen. Sie sind in sein Haus eingedrungen, es wäre uns erlaubt, sofort die Gewehre auf Sie zu richten.“ „Oh, ich bitte Sie, Jekyll! Ins Haus eingedrungen. Ich war in Begleitung. Sie wählte mich als diese aus freien Zügen. Das ist doch ihr gutes Recht.“ „Ich traue Ihnen nicht! Ein verschmähter Mann kann nichts Gutes im Schilde führen, wenn er sich auf die Hochzeitsfeier seiner Angebeteten begibt. Was hatten Sie vor? Don Diego auflauern und ihn hinterrücks ermorden?“ „So etwas würden Sie mir zutrauen?“ Captain Jekyll schloss die Augen. Hoffentlich war diese Frage rhetorisch. Es war doch nicht sein Ernst, so etwas tatsächlich noch zu fragen. „Verschwinden Sie einfach. Ich hasse es zu solchen Mitteln greifen zu müssen, meine eigenen Leute erschießen zu lassen!“ Noch so ein verweichlichter Armleuchter wie dieser Zorro. Am Ende weiß er noch davon. Das ist ja ekelerregend. Ich würde keinen Moment zögern, Sie zu erschießen, Captain. Eure Wenigkeit ging mir schon seit Jahren auf die Nerven. So ein Großmaul und Besserwisser! Mittlerweile hatte sich ihr Gatte zu einem Positionswechsel entschieden, hatte sie auf den Rücken gedreht und war dann den direkten Weg beschritten. Hatte sich über sie begeben und sie regelrecht erklommen. All diese lauteren Empfindungen, jedes Mal wenn er ihre liebreizenden Lippen liebkoste, spürte er ebendiese. Dazu gesellt hatte sich mittlerweile aber auch Gier und Verlangen. So durchströmte ihn das Lustgefühl in einer Intensität, dass es ihm ganz schwindelig wurde, nur von ihren Küssen. Es war als wenn Diego an einer süßen Frucht naschte, wieder und wieder und sie immer noch so gut schmeckte, wie beim ersten Mal. Deswegen war Diego einfach unfähig, seine Lüsternheit aus seinen Küssen zu verbannen. In den wenigen Sekunden, in welchen er entschieden hatte, seinen Körper frontal an ihren zu pressen, musste er bitter bereuen, weil es zu dem Zeitpunkt einfach aus mit Zurückhaltung war und mit jedem Schmecken ihrer köstlichen Lippen, er diese noch mehr für sich vereinnahmen wollte. Dieses köstliche Festmahl würde er jedem dicken Büfett vorziehen. Kaum verwunderlich, dass die doch recht feuchten Küsse lange andauerten. Immerzu spürte Lolita seine heißen Lippen, die er ihr so fordernd und bestimmend aufdrückte. Bemerkte wie er an ihr kostete. Ihr eigener Herzschlag tötete sie beinahe und dabei lag sie unter ihm, spürte seinen nackten Leib. Diego brachte sie um ihren Verstand. Alles war bisher wenig bedrohlich gewesen, höchstens sein angestrengter Atem besorgte sie. Ohne zu wissen, was tatsächlich bei Diego Sache war, spürte sie seine ansteigende Lust, die dazu führte, dass seine Lippenbekenntnisse immer verlockender wirkten und sie sich langsam von seiner Leidenschaft animieren ließ – versuchte wenigstens seine Küsse so gut es ging zu erwidern, indem sie ihre Lippen seinen nicht entsagte, sondern sie liebevoll und spielerisch gegen seine drückte. Sein Fordern machte sie selbstverständlich immer nervöser und es dauerte doch einige Zeit, bis sie den Mut aufbrachte, um es selbst zu probieren. Ihre Zunge stupste ganz zaghaft gegen seine und es verursachte sofort ein Gefühl wie einen Stromschlag, der ihren gesamten Körper durchströmte und ihr eine wohlige Gänsehaut bescherte. Erst Halt machte, als er sich den Weg bis zu ihren Fußzehen gebannt hatte. Das verstand er sofort als Herausforderung, sich mit seiner Schönen zu duellieren und ihr weitere hitzige Gefühle zu bescheren. Durst, den es zu stillen galt und den sie beide in Zeiten der Dürre hatten erdulden müssen, ohne sich je dagegen zu wehren. Unglaubliche Hitze bannte sich ihren Weg von seiner Brust hinaus in die Freiheit und übertrug sich auf den schlanken Körper unter seinem. Lolita war angespannt, aber auch so neugierig zu erfahren, was dieser Mann für sie bereit hielt. Ein genießendes Seufzen war zu hören, als es nun an ihr war, seine Zunge mit ihrer zu umschmeicheln. Zucken und ein leichtes Beben, die durch seinen Körper fuhren und ein heißkalt Gefühl hervorriefen. Diego konnte einfach nicht mehr, er musste sich lösen und den Kopf ein wenig in den Nacken biegen, dabei keuchte er angetan einmal in den stillen Raum hinein und musste seine Verzückung über ihren Kuss einfach kundtun. Der Hunger auf sie war so groß, dass er, kaum hatte er seine Lippen von ihren gelöst, diese sogleich sanft auf ihren Hals legte und dabei schon eiserne Beherrschung bewies, weil er viel lieber hinein gebissen hätte, als diesen sanften Kuss dagegen zu hauchen. Die Haut schmeckte so süß wie Honig und duftete wie eine Blumenwiese. Aber er war nicht dumm und konnte zumindest erahnen, wie er bei ihr ein Lustgefühl hervorbringen konnte. Mit geöffnetem Mund wanderte er entlang ihrer Halsgrube, liebkoste das Fleckchen Haut und ziepte so zärtlich wie möglich daran. Seufzend ergab sich Lolita ihrem Schicksal, von ihrem Wolf langsam aber sicher verspeist zu werden. Doch auch sie hatte die Lust auf ihn gepackt und weil sie sich nicht verbiegen konnte, ihre Hände zu seinem Nacken wandern ließ, um diesen mit ihren Fingerspitzen sanft zu massieren. All das, es fühlte sich wunderschön an, dass sie den Wunsch verspürte, es sollte ihm ebenfalls an nichts fehlen. Doch ihre Ahnung, was sich für ihn gut anfühlen könnte, war nur sehr bescheiden und klein bemessen. Ihre sanften Streicheleinheiten hatten auf ihn ihre ganz besondere Wirkung. Dicke Gänsehaut legte sich über seine Haut und er ging ab durch die Mitte. Leicht entlang ihres Dekolletés zog er eine feine Spur mit seiner Zunge, bis inmitten ihrer Brüste. Sofort folgten seine Hände in einem noch zärtlicheren Streicheln und erfassten die gewölbte, zarte Frauenhaut. Seine Nasenspitze passierte sie und platzierte seine Küsse in einer geraden Linie entlang bis zu ihrem Bauch, den er mit ein paar stärkeren, saugenden Küssen versah. Sie war so weich, so zart, dass er geradezu schwärmte beim hingebungsvollen Küssen ihrer Bauchdecke. Es tat ihm beinahe selbst Leid, aber seine Hände streichelten nicht wirklich lange ihre Brust und er ließ sie genauso vorsichtig und bedacht über ihre Seiten wandern, wie seine Lippen zuvor. Nur die Fingerkuppen und nichts weiter wanderten langsam hinab. Der Druck verstärkte sich, je näher er ihren Beinen kam, welche dann doch sehr fest gegriffen wurden. Unterdessen machte sich sein Kopf selbstständig gen Norden. Küssend, saugend, leckend machten seine Lippen sich über den Körper der jungen Frau her, die er so heiß begehrte, dass ihn eine unmenschliche Hitze quälte, die er aber zunächst unterdrückt hatte. Dabei stellte er seine Selbstbeherrschung wirklich auf eine harte Probe, denn in seiner Brust rumorte es bereits vor Ungeduld. Durch die Nase atmend schnappte sein Mund sich die erste Brustwarze, die er finden konnte und umschloss sie sachte mit seinen Lippen, um behutsam an ihr zu saugen. Entließ sie aus seinem Mund und fuhr mit seiner Zunge einmal um sie herum, um sie zu necken. Zärtlich begann der Blondschopf mit seiner Zunge ihre Brustwarze zu verwöhnen – spürte zu seinem Glück wie diese sich unter seinem Lippenspiel langsam aufrichtete. Am liebsten wollte der de la Vega einen Freudenschrei von sich geben, als er dies bemerkte, aber er ließ sich nicht beirren und führte sein Spiel fort, als er vorsichtig seine Zähne einsetzte, um die empfindliche Stelle liebevoll zu reizen. Es machte sie total wollüstig, als Diego begann ihre Brustwarze mit all diesen Zärtlichkeiten zu überschütten. Ihr Atem beschleunigte um ein Vielfaches und ihre Brust hob und senkte sich unter einer Flut von Lust, die Wellen durch ihren Körper schlug. Zwischen ihren Beinen prickelte es erbarmungslos, dieses unbekannte Gefühl erfasste sie wie eine Lawine und riss sie mit. Mit einem leichten Aufkeuchen wand sich ihr Kopf ein bisschen seitlich im Kissen. Zunächst griffen ihre Hände seinen Nacken etwas stärker, wo sie zuvor noch ganz sachte entlang gestrichen hatte, um auch ihn zu liebkosen. Ihre Lippen waren dabei leicht geöffnet und ihr Atem ging stoßweise. Diego saß so lange Zeit auf dem Trockenen und Lolita war der Regenguss, der ihm endlich gegönnt war. Es kam ihm beinahe vor, als sei er für Jahre in der Wüste umher gewandert, auf der Suche nach etwas Trinkbarem. Zu fühlen, wie sie die so sehr heiß ersehnten Lustgefühle empfand, machte ihn gerade total kirre. Da traf es ihn nahezu wie ein Schlag, als seine Liebste der Meinung war, mit den Händen vom Nacken in seine Haare zu fahren und diese zu greifen. Nicht, dass sie ihn wegzog von ihrer Brust, sie drückte sein Gesicht regelrecht dieser entgegen und gab ihm dieses so zweideutige Keuchen. Ihm klingelten die Ohren, er war sowieso die ganze Zeit auf Alarm geschaltet. In seinem Kopf begann es zu rauschen und beflügelt von der ganz offensichtlichen Erregung, kam ein verzücktes Glucksen von ihm. Ohne Umschweife ließ er die Hand an ihrem Oberschenkel etwas mehr zur Mitte gleiten und streichelte sie ein Stück weit hinauf, bis zum Schambein. Freudig näherte er sich ihrer Lustzone und wollte schon innerlich vor Glück aufschreien, aber dann… Reflexartig kniff Lolita die Beine zusammen, als sie seine Hand an dieser unkeuschen Stelle spürte. Verdammt!! durchfuhr es ihn und er hätte schreien können vor Ärger. Aber davon bekam sie natürlich überhaupt nichts mit. Er durfte ihr ja noch nicht einmal einen Vorwurf machen, dass sie ihm den Zugang verwehrte. Der Teufel hätte gesagt, er sollte für sein Recht einfach einstehen und ihre Unlust, ihn zwischen die Beine zu lassen, ignorieren. Doch so war er nicht gestrickt. Aber ganz so leicht ließ er sich auch nicht unterkriegen, immerhin spielten sie Katz und Maus seit einigen Jahren. Lieber hätte sich Diego einen Arm und ein Bein ausgerissen, als etwas zu tun, was ihr nicht gefiel, aber einen Rat wusste sich der junge Mann gerade auch nicht. Wie sollte er sie denn überzeugen, dass es von Nöten war und war es das auch wirklich? Ohne nachzuprüfen, könnte er das nicht mit Sicherheit sagen. Es war auch gar nicht so sehr, dass sie es nicht wollte, sie war so erschreckt davon, auf einmal diese Männerhand zwischen die Beine gelegt zu bekommen, da hatte sie reflexartig gehandelt. Er unternahm auch keinen Versuch trotzdem tiefer zwischen ihre Beine zu gelangen. Außerdem, sie schämte sich, merkte er das denn nicht? Ihr war unendlich heiß und offensichtlich gehörte das wohl dazu. „Was wird das?“ Ihre Augenbrauen kräuselten sich und sie musste diese Frage einfach stellen. Es war kein Vorwurf, sie wusste es tatsächlich nicht. „Deine Lustzone erkunden wollen.“ Die Antwort war ehrlich gewesen und im Gegensatz zu ihr, war es ihm noch nicht einmal unangenehm und Gott bewahre peinlich. Der junge Adelige verteufelte Eltern und Kirche gleichermaßen. Die einen sprachen einem jeglichen Spaß ab und die anderen verrieten einem noch nicht einmal, was einen erwartete. Was auch immer man ihr erzählt hatte, seine Hand gehörte wohl nicht dazu. Hinlegen, dann steigt er auf dich wie ein Tier. Und kaum, dass du dich versiehst, ist er schon wieder fertig mit dir… Diese sehr erbosten Gedanken kamen ihm leider in den Sinn. Damals – Anfang des 19. Jahrhunderts war das leider die einzigen Dinge, die man Frauen mit auf ihren Weg in die Ehe gegeben hatte. Die Männer handelten und die Frauen ließen es sich gefallen, was auch immer ihr Gatte auch wünschte mit ihnen zu tun. Die Worte schienen die junge Frau wenig zu überzeugen. Aber sie hatte auch noch ihre Mutter in den Ohren, die sie rügte. Mach es dem Jungen doch nicht so schwer. Wenn du ihn heiratest, musst du ihn dann auch machen lassen. . . Worte wie MÜSSEN hatte Lolita schon immer verachtet. Als man ihr sagte, sie müsse diesen Mann heiraten, weil es sich so gehörte – hatte sie da vielleicht auf ihre Eltern gehört? Viel schlimmer, sie war ausgebüxt und zu Diego gerannt, weil sie den eben lieber an ihrer Seite hätte. Papa und Mama hatten getobt vor Zorn. Eine Schande der Familie sei sie. Wie könne sie ihnen so etwas denn zumuten? Was wohl in ihrem jungen, hübschen Dickschädel vor sich ging? Der unterlassene, erneute Versuch seiner Hand bedeutete keineswegs, dass er sein Vorhaben aufgab, sondern es nur vorerst aufs Eis legte. „Bitte vergiss alles, was man dir in deinen hübschen Kopf gesät hat.“ Große Lust, dass die Leidenschaft bei ihr abflaute, hatte er nicht, daher konnte er sie nicht lange überreden, sondern musste etwas tun. Sie waren doch fast so weit und dann so etwas. „Ich will, dass du mir vertraust!“ So vehement hatte Diego noch nie einen Willen geäußert, als der Mann, der er nun einmal war. Aber wenn er dies tat, dann erwartete er ganz gewiss auch eine Art von Gehorsam. Legte er schließlich ihr sein Herz zu Füßen und sie könnte fröhlich darauf herumtrampeln und es in tausend Stücke zerreißen, wie es ihr beliebte. Aber dafür erwartete er auch etwas von ihr – genau Vertrauen. Wohl sah die Blondine ein, dass ihr Gemahl auch das Recht hatte, einen Wunsch zu äußern. Keineswegs wollte sie riskieren, dass er an ihrem Vertrauen zweifelte. Das hatte sie nicht bezweckt. Natürlich hatte die Stimme ihrer Mutter, die ihre Tochter zur Ordnung rief, auch dazu beigetragen. Lolita hatte es so gewollt, sie liebte diesen Mann so sehr. Sie dürfe ihn nicht enttäuschen. Es war verrucht, unanständig, aber verdammt noch mal, es war JETZT ihr gutes Recht. Sie gab ihm den Weg frei, indem sie ihr eines Bein ein wenig aufstellte und dann nicht mehr seine Hand gefangen hielt. Das Feuer in ihrem Körper loderte heiß. Auch eine kleine Flamme konnte eine Explosion zur Folge haben. Aber sie könnte genauso gut erlischen. All die schönen Dinge, die sie gespürt hatte, es wäre gelogen, wenn sie auch nur das Kleinste davon bereuen würde. Daher bekam er seinen Willen und das erleichterte ihn dann doch ungemein. Ohne an weitere Nichtigkeiten Zeit zu vergeuden, lag seine Hand in ihrem Schoß, streichelte sachte und behutsam entlang des Venushügels. Fremd dieses Gefühl, aber außergewöhnlich empfand sie, was mit ihr geschah. Mit jedem Handgriff von ihm wurde das Kribbeln stärker. Ihre Schenkel zitterten, vor Begierde und vor Lust. Natürlich schoss die Schamesröte in ihr Gesicht, schon bevor er seine Hand weichen ließ. Den Todesstoß gab Diego ihr endgültig, als beide Hände ihre Oberschenkel ergriffen und sie so stark festhielten, dass es ihr unmöglich gewesen wäre, ihn von seinem Tun abzubringen. So einfordernd war Diego noch nie gewesen, jedenfalls nicht ihr gegenüber. Ihr Herz galoppierte im Eifer des Gefechts davon. Und diesen Kampf, den hatte sie zweifelsohne schon verloren, als seine Lippen auch nur einen Atemzug zwischen ihren gespreizten Beinen entließen. Zuckend und sich aufbäumend ergab sie sich dem Gefühl von Ekstase und Entzückung. Ihre Zuneigung ihm gegenüber wuchs ins Unermessliche und der Wunsch ihm nahe sein zu wollen, regierte all ihre Sinne. Das Herz in ihrer Brust überschlug sich förmlich beim Genuss seiner Zärtlichkeit. Dass die Sache so rasch an Ernsthaftigkeit gewann hatte sie nicht ahnen können. Aber ja, er machte seine Sache gut, sofern sie es beurteilen konnte. Seine Liebkosung löste unglaubliche Lust in ihr aus, die sie mittels eines nun lauteren Keuchens auch ihm mitteilte. Nicht nur sie war nervös, auch seinen Körper erfasste ein Zittern. Hoffnung, dass sie ihn nicht gleich einfach vom Bett schmiss, weil das von ihm Getane, alles nur nicht schön war. Alles in ihm brannte darauf herauszufinden, wie diese zweifelsohne – für ihn schöne Sache – enden möge. So lusttrunken, wie er sich fühlte, konnte er sich nun wirklich nicht mehr länger zurückhalten. Viele Ansprüche hatte er nicht – wenn sie danach noch ein einziges Wort mit ihm wechseln wollte, war er schon zufrieden damit. Diego hatte sich nicht ohne Grund lange Zeit gelassen, ihren Körper für sich zu beanspruchen, bevor er sein eigentliches Ziel probierte zu erreichen. Es war eine Sache, die man fast schon von ihnen verlangte, ob sie es gewollt hätten oder nicht. In dem Moment, wo er ganz Mann sein durfte und sie ganz die Frau. Natürlich wollte er es seiner Liebsten so angenehm wie auch irgend möglich gestalten. Kapitel 4: Eine völlig neue Erfahrung ------------------------------------- Wenigstens haben wir eines gemeinsam. Wir haben so etwas noch nie gemacht. Nicht gerade wie ein Mönch gelebt hatte er, damals in Spanien. Jedoch nie eine unverheiratete Frau – er schändete keine Frauen. Das sei Mal klargestellt. Sie war die erste Jungfrau, die unter ihm lag und freilich wünschte er sich auch, es sei seine Letzte. Von jetzt an wollte er immer mit ihr zusammen sein. Beim zu ihr hochkommen, fiel es dem jungen Mann nicht sehr schwer, da sie ihre Beine aufgestellt hatte, zwischen diese zu kommen. Er verschloss ihren Mund mit seinem und begab sich hinein ins Glück. Sofort schlossen sich noch ihre Arme um seinen Körper und sie legte sie an seine Seiten, hielt sich an ihm fest. Ein nervös aufgeregtes Kribbeln später, in dem Moment spürte er wie ihr ganzer Körper augenblicklich verkrampfte und ihn einengte, aber leider verlieh das lustvolle Keuchen aus seinem Mund Ausdruck, es gefiel ihm und dagegen konnte er wenig tun. Dass er ihr in dem Moment womöglich wehtat, das wusste er. Sein zaghaftes heranwagen besserte es kaum, wie er an ihrem Verkrampfen spürte. Gewaltsamen Zugriff konnte man es nicht nennen, denn er hielt inne und wagte es nicht weiter. Obwohl Diego nicht grob war, schmerzte es unheimlich und ihr kamen nicht nur die Tränen, schlimmer noch. Lolita umklammerte ihren Liebsten, dabei zitterte ihr Leib und sie vergrub ihre etwas längeren Frauen Fingernägel in seinem Rücken. Im Eifer des Schmerzes fuhren sie einmal komplett über diesen und brachten ihm einige blutige Stellen bei. Es war keine Absicht, aber ihr Mitleid hielt sich dann auch in Grenzen. Ein erschrockenes Schmerzenskeuchen entfuhr ihm, als sie ihm ihre Nägel in den Rücken rammte. Ihm fiel gar nicht ein zu jammern. So unerträglich war es nicht, er hatte schon schlimmere Dinge gespürt als Frauennägel. Zu ihrem Leidweisen entfachte der Schmerz erst so richtig seine Lust auf sie und ehe er sich versah, begab er sich gewagter in sie, dabei keuchte er mehr als lustvoll auf. Dabei drang er tief in sie. Alles in ihm machte sich selbstständig und er verspeiste ihren Mund mit seinem. Er konnte sich rein gar nicht mehr im Zaum halten und es war ganz einfach aus mit Zurückhaltung. Den Kopf zur Seite drehend, tat sie ihr Bestes, es auszuhalten. Jetzt verstand sie die anderen Frauen – nichts daran war schön. Jeden anderen Mistkerl hätte sie jetzt so verprügelt, dass ihm Hören und Sehen vergangen wäre, wenn er ihr so wehgetan hätte. Lolita spürte ganz genau nach den ersten zwei Stößen, dass er sich zurücknehmen wollte. Er zog so scharf den Atem in die Lunge und schnaufte anschließend. Blieb auf ihr liegen und gab ihr nicht nur einen liebevollen Kuss, womöglich um es wieder gutzumachen. Er hatte ihr nicht wehtun wollen, aber es war in ihn gefahren wie der Teufel in die Seele. Selbst wenn sie ihn weiter mit den Nägeln massakrierte, scherte er sich nicht darum. Unter keinen Umständen hätte Diego auch nur im Geringsten Gewalt angewendet, um sie für diese Ungeheuerlichkeit zu bestrafen. Verdient hatte er es ja schon ein wenig und er war ja dafür bekannt, übermäßig gerecht zu sein in allen Lebenslagen. „Tut mir Leid“, entfuhr ihm keuchend, leider mit einem doch mehr lustvollen Japsen. Aber auch die junge Dame war hart im Nehmen und blieb stumm. Lieber hätte er ihr positivere Gefühle beschert, aber ihr Schweigen war um Meilen besser, als hätte sie nun Schmerzenslaute von sich gegeben. Sie unterdrückte viel, wollte ihm seinen Spaß nicht kaputtmachen. Fester konnte man ihn kaum umschlingen, ganz krampfhaft. Vorsichtig versuchte er zumindest ihren Oberschenkel etwas zu entkrampfen und damit auch ihren Unterleib, der unter ihm bebte. Wie gut er darin war, dies zu tun, konnte er nicht sagen, aber ihr Gesicht hatte sich abgewendet und sie hatte die Augen zugekniffen. Das Zusammengehörigkeitsgefühl linderte leider auch nicht. Ebenso nicht, dass er ihr so nahe war. So ganz konnte sie sich noch nicht darüber freuen, was sie machten. Man sagte ja auch immer, dass diese Sachen nur für Männer da waren – ohne Zweifel, das waren sie. Es war die Aufgabe der Frau, immer gut für ihren Mann zu sorgen und sie hoffte doch zutiefst, dass es sich nicht immer so anfühlte. Er hatte Spaß und sie ertrug es stumm. So hatte sie sich dies gewiss nicht vorgestellt… Nichtsdestotrotz hatte man sie vorgewarnt. Nicht nur einmal hatte sie gehört, hinlegen und ertragen. Mehr hielt das nicht für sie bereit. Vorsichtig drehte er Lolitas Gesicht wieder zu sich und sah in ihre Augen. Dabei kam Diego ihr ruckweise entgegen und bewegte sich gegen sie. Einen kleinen Moment innehaltend, zog er erneut scharf Luft ein und übte sich in Beherrschung. „So schlimm?“ So schrecklich, dass sie den Blick von ihm abwandte und ihn insgeheim gerade hasste? Seine Hüfte versuchte einen Moment Ruhe zu finden, was alleine schon schwer war, weil es ihm ja eigentlich gefallen hatte, sie jetzt so intensiv zu spüren. Ihre Augen blinzelten und dabei verließen diese doch ein paar vereinzelnde Tränen. „Es hat wehgetan“, formulierte der junge Mann seine Frage nicht als eine solche, sondern stellte mit einem Seufzen fest. Stockend schlug sein Atem gegen ihre Lippen. „Leider ist das BEIM ERSTEN MAL normal“, verriet er ihr. „Aber wenn du dich ein kleines bisschen entspannst, wird es sich bessern“, versuchte er ihr weiterhin zu raten. Jetzt erst gehörte sie ihm. Nun musste er sie einfach küssen, ganz liebestoll und sinnlich wie er gerade war. Sie gab sich ihm voll und ganz hin, dennoch nach dem kleinen Kuss sah er sie an, in ihrem Gesicht forschend. „Schon gut“, hauchte sie gegen seine atemberaubenden Lippen. Die fesselnden blauen Augen des Mannes, der ihr so nah war, erfassten ihre und ließen sie nicht mehr los für diesen Augenblick. „Für dich ist es schön, oder?“ Die Frage traf ihn schon ein wenig, weil sie mehr beinhaltete als ihm lieb wäre. „Wir können gern aufhören… Das würde mir nichts ausmachen.“ Gut – es war ziemlich gelogen, dass es ihm nichts ausmachen würde, trotzdem hatte er es so gesagt. Diego verspürte nicht die Lust, die Dame seines Herzens zu quälen. „NEIN!“ sagte sie ziemlich bestimmend und umklammerte ihn mit den Armen. „Ich vertraue dir einfach, dass du recht behältst und es sich bessern wird.“ Zwar war Diego daraufhin weiterhin vorsichtig gewesen, doch als sie ihn so umschlang und richtig dazu einlud, konnte er sich kaum noch zurücknehmen. Dieser durchdringende Blick direkt in seine Augen ließ ihn sich voll und ganz in ihren Armen vergessen. Als er sich erneut bewegte, ruhte sein Blick auf ihrem Gesicht, was sich schmerzvoll verzog, aber weil sie nicht meckerte, machte er weiter, trotzdem sah er sie entschuldigend an. Ein bisschen verbot er sich lustvoll aufzukeuchen und biss sich auf die Lippen. Beim Gefangennehmen ihrer Lippen mit seinen, spürte er einen zarten Biss in seine Unterlippe. Zuckend vor Begierde auf den Frauenkörper unter ihm, bewegte sich sein Leib zwar ein bisschen vorsichtiger als vorher noch, dennoch musste sie noch eine ganze Weile unter seinem Tun leiden. Bis sich schließlich eine Besserung einstellte, von Genießen aber auch keine Rede sein konnte. Es war okay, passte besser. Beide Arme hatte er zum Stützen neben ihrem Kopf zu liegen, ansonsten konnte er ihr gar nicht mehr zu Leibe rücken. Er lag komplett auf ihr und genoss das schöne Gefühl, sie so zu spüren, obgleich es noch schöner gewesen wäre, wenn sie sich dabei ein bisschen wohler gefühlt hätte. Bestenfalls keine Schmerzen verspürend. Dass sie sich dieser Lust voll und ganz hingeben könnte und das Gleiche schöne Gefühl hatte wie er. Aber für Frauen war das nicht so einfach wie für Männer – schon gar nicht das Erste Mal. Die hatten mal wieder das Glück, dass es besser wurde, wenn sie es endlich machten, nur davor durften sie sich quälen und benahmen sich deswegen manchmal wie wilde Tiere. Das machte er jetzt ganz bestimmt nicht, ohne sich vorher vergewissert zu haben, dass sie es genießen konnte. Erst als er das Gefühl hatte, sie habe sich entspannt und ein bisschen an das neue Gefühl gewöhnt, vertieften sich seine Bewegungen. Lolita hatte abermals ihren Kopf im Kissen zur Seite gedreht und spürte dann wie sich seine Wange gegen ihre zu pressen begann und sie seinen rasenden Atem deutlicher spürte. Noch offensichtlicher konnte ein Mann kaum seine Lustgefühle mitteilen, als indem er noch mehr begann ihre Nähe zu suchen. Im Rausch dessen drückten sich jetzt auch seine Lippen gegen Ihre Wange und wanderten diese entlang mit beständigem Küssen ihrer Haut, bis sein Ziel erreicht war. Am Hals wurden seine Lippen eindringlicher und verfielen in ein leichtes Saugen an der Halsschlagader. Ein Seufzen entglitt seinen Lippen und sein Unterleib wurde zudringlicher. An seine leidenschaftlichen Bewegungen die nun folgten musste sie sich erst einmal gewöhnen, aber es dauerte auch dieses Mal gar nicht so lange, denn das unangenehme Gefühl von vorher war fast gänzlich verschwunden. Ihr Körper war eher abwartender als seiner. Passiver reagierte sie auf seine eindringlichen Geräusche, die aus seinem Mund entsprangen. Für einen Moment war es ihr peinlich, ihn so deutlich zu vernehmen, im berauschten Zustand, wie von einer Droge. Diego war nicht ganz Herr seiner Sinne, als er damit begann und nach seinem kräftigen Saugen an der zarten Haut des Halses, diesen aber nicht mehr verunstalten wollte, als von Nöten. Deswegen seinen Kopf zu ihrem drehte, um dabei ihre Lippen zu schnappen und sie so heiß wie irgendmöglich zu küssen. Das war der Moment, in dem sie wirklich schwach wurde und alles in ihr kribbelte bei seinem Kuss, der so verrucht und unanständig war. Der anschließende heiße Zungenkuss, den sie teilten, erzeugte ein so starkes Feuer in ihrem Körper, dass ihre Haut angenehm bitzelte. Lolita zuckte nicht, als er sich tiefer in ihr versenkte. Seine Bewegungen waren verlangend und beharrlich in ihrem Tun. Seinen Hunger stillte er mit ihren Lippen, den Durst mit dem Rest seines Körpers. Das Feuer, was er nun in ihr entzündete, ließ auch ihr ein kleines Keuchen entfahren. Sie spürte, wie die Lust ihre Leisten durchzog und ihre Hände an seinen Seiten, ihn von sich aus näher an sich heranholten. Sein männlicher Körper war zu ihren Händen und sie griff ihm mehr ins Fleisch. Wollüstig die Finger, die an ihm lagen. Gierig der Mund, der sich fest gegen seinen drückte. Unstillbare Gier, die nicht nur von ihm Besitz ergriffen hatte. Gerade war das Urteil darüber positiv und mehr unbewusst machten ihre Beine ihm unten mehr Platz. Solche Gedanken hatte die Schöne noch nie gehabt, aber beim entlang fahren seines Körpers erfasste sie glücklicherweise seinen Hintern und fand den mehr als nur heiß und ansprechend. Sie presste ihm die Hände entgegen und griff ihn sich hartnäckiger. Seine Haut rieb sich an der Ihren, sie fühlte sich ihm so nah. Als sie so beherzt in sein Hinterteil griff keuchte er erhitzt auf. Ihm lag ein schmutziger Spruch auf den Lippen. „Wenn du mich weiter so greifst, versenkst du mich so tief in dich, dass ich nicht mehr rauskomme.“ Nur Männer konnten so etwas noch lustig finden. Begeistert davon biss er in ihren schlanken Hals und erlag endgültig der Versuchung sie verspeisen zu wollen. Ein erschreckender Laut kam von ihr, als er das so sagte und der ebenso schockierte Blick ließen ihm ein Lachen entfahren. „Blöder Scherz meinerseits.“ Erleichterung legte sich sofort in ihr Gesicht. Andererseits, für immer mit ihm vereint zu sein, nachdem es jetzt endlich aufgehört hatte, wehzutun, konnte nicht so schlecht sein. Ihre Arme schlangen sich fest um ihn, wollten ihn noch näher bei sich wissen. Das Wiegen seines Körpers über ihrem animierte die junge Frau dazu, langsam aber sicher zu genießen, was er tat. Obwohl seine Bewegungen immer rhythmischer und unbeherrschter wurden, war sie bei weitem nicht so in Fahrt wie er bereits. Dominierend war er in der Lautstärke seiner Stimme, die unbändige Lust preisgab. Gegenüber der ihren, die zaghaft und leise vor sich hin sang. Trotzdem hörte Diego sie, lieblich und schön wie sie klang, beduselte ihn das regelrecht, sie so zu hören. Um ihrem wunderschönen Singsang auch weiter lauschen zu dürfen, drückten seine wollüstigen Lippen sich erneut an ihren Hals und nicht gar auf die wohlschmeckenden Lippen, während er weiter seinen Unterleib gegen ihren presste. Dabei drückte er sie unglaublich tief ins Bett, ließ sich ganz auf ihren Körper hinabsinken. Das Gesicht mit seinem rasselndem Atem an ihrem, hielt er kurz inne, holte tief Luft und suchte sich dann die Hände, die so unanständig an ihm lagen. Mit einem Funkeln in den Augen erfassten diese ihre und er sah sie kurz stumm an. Zärtlich strichen seine Hände ihre Arme entlang, bis er ihre Finger zu greifen bekam. Unbedingt wollte Diego seine Hände bei ihren wissen. Seine zügellosen Bewegungen hatten gestoppt, stattdessen bekam sie von ihm einen stürmischen, hemmungslosen Kuss auf die Lippen gedrückt. Gerade konnte man von ihm behaupten, er sei wild in seinen Küssen. Ganz eindeutig konnte er nicht genug von ihrem Mund bekommen. Und nicht nur das, von allem was mit ihr zu tun hatte. Die kleine Pause, die kaum einige Sekunden gedauert hatte, war aber auch dringend von Nöten, wenn er noch ein bisschen länger Spaß mit ihr haben wollte. Das wusste er – sie natürlich nicht. Und zum ersten Mal war er froh darum, dass Frauen in der Regel nicht wussten, wie der Hase läuft, so fragte sie nicht nach, weshalb er still auf ihr gelegen hatte. Gerade war er nur froh, dass er sie so weit hatte, dass er ihren Körper in Wallungen versetzte. Man konnte darauf durchaus aufbauen, aber allzu große Hoffnungen hatte er diesbezüglich nicht. Es war das erste Mal, dass sie einen Mann wahrhaft spürte und die neuen Gefühle musste sie erst kennen lernen, bevor sie das Höchste an Gefühlen erleben konnte. Da konnte er sich anstrengen wie er wollte, es würde wahrscheinlich nicht funktionieren. Lolita war nicht damit einverstanden, dass er ihr nun die Lippen entsagte und stattdessen ihre Hüfte neu formierte. Sie stärker ranzog und sie ihn dann tiefer spürte, was jetzt wegen des Überraschungseffekts ein lautes Keuchen bei ihr zur Folge hatte. Ihre Stirn lehnte an seiner und sie sah in die leuchtenden blauen Augen. „Diego“, hauchte sie, dabei schlangen sich ihre Beine um ihn und streiften seine. Damit hatte sie ihn womöglich nun eiskalt erwischt, sie merkte daraufhin nämlich, wie er verlangend und lüstern wurde, aber immer noch ihre Finger in seinen gefangen hielt. Es war eine ganz andere Erfahrung, ihn dabei zu beobachten, in diesem berauschten Zustand. Gerade gab ihr dieser Mann alles, das sah und spürte sie, weil seine Bewegungen immer hemmungsloser und eindringlicher von Statten gingen, ebenso wie seine Stimme immer mehr in den Raum hinein klang. Die Ungleichheit von Mann und Frau hatte schließlich zur Folge, dass gerade als ihre Lustkurve einen rasanten Anstieg erfuhr, seine einen Abfall hatte von glatten hundert Prozent. Denn in dem Moment – und der kam auch für ihn überraschend, ergoss er sich so richtig voller Wonne in seiner Frau. Dann stoppte er mit einem lauten Stöhnen sein Tun und sie wusste nicht, wie ihr geschah. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)