Senbonzakura's Song von yezz ================================================================================ Kapitel 30: Empty Seats ----------------------- Hallo zusammen, ich hoffe, ihr hattet eine bessere Woche als ich. Bei mir ist momentan auf der Arbeit ganz schön viel los und dann war dieses Kapitel noch echt groß... ein riesiges Dankeschön an dieser Stelle an meine Beta-Fee BlackLily, die das Kapitel in Windeseile Korrekturlesen musste. Vielen Dank auch noch an Kiba the Fang für den Kommentar *Lily und Kiba je ein Stück Apfelstreusel rüberschieb* Eines habe ich beim ersten Lesen dieses Kapitels lernen dürfen: Es gibt noch andere Menschen außer mir, die ohne genügend morgendlichen Tee seltsame Launen haben xD Liebe Grüße yezz ___________________________________________________________________________________________________________________ Renji wachte auf, da Byakuya vor sich hin murmelte, während er sich anzog. Sonnenlicht schien vom Balkon herein, doch von der Intensität her vermutete Renji, dass es nicht später als eine Stunde nach Sonnenaufgang war. „Was ist los?“ „Ein Kommandanten-Meeting“, sagte Byakuya angespannt, während er in der Kommode nach einem frischen paar Tabi suchte. „Zu dieser Uhrzeit?“, fragte Renji. Mit einem Gähnen rieb er sich den Schlaf aus dem Gesicht. „Muss wichtig sein.“ Byakuya stoppte seine Suche lange genug, um Renji mit einem frustrierten Blick zu durchbohren. „Kaum. Es geht um die leeren Kommandantenplätze.“ Renji setzte sich auf. Vor nicht allzu langer Zeit hatte Sasakibe ihm gesagt, dass er eine Chance hätte, die Fünfte zu übernehmen. Doch er hatte keine Einladung erhalten. Kein Schmetterling war zu ihm gekommen. Byakuya muss etwas in Renjis Gesicht gesehen oder in dieselbe Richtung gedacht haben, denn er sagte: „Ich werde dich empfehlen, wenn dein Name aufkommen sollte.“ „Wird er nicht“, versicherte Renji ihm, denn Byakuya schien mit dieser Aussicht nicht glücklich. Er warf beinahe schon seine Kleidung umher. „Und überhaupt“, sagte Renji. „Ich habe bereits ‚Nein‘ gesagt.“ „Warum würdest du so etwas tun?“ Der Haori flatterte wie ein Umhang, als ihn Byakuya über die Arme wirbelte. Renji zwirbelte das Laken in seinen Fäusten und blickte finster in seinen Schoß. Seine Haare fielen vor seine Augen und er pustete sie mit einem verärgerten Schnauben weg. „Du denkst nicht, dass ich bereit bin. Das hast du selbst gesagt.“ Er blickte auf. „Außerdem habe ich es dir gesagt. Ich möchte herausfinden, wie ich ein Vizekommandant bin, bevor ich weglaufe.“ Byakuya stand an der Frisierkommode und befestigte den Kenseikan. Seine Augen glitten zu Renjis Abbild im Spiegel. „Du wärst nicht schlechter, als so manch anderer“, sagte Byakuya. Eine harte Maske hatte sich auf sein Gesicht gelegt, so kalt und distanziert wie die Knochen und weiße Jade von seinem Kenseikan. „Viel wichtiger noch, wir wären vom gleichen militärischen Rang. Die Unzucht mit Untergebenen würde uns nicht länger bedrohen.“ Renji blickte weg und sagte zur Wand: „Ich kann nicht sagen, dass ich es nicht will, aber ich bin auch noch nicht bereit, zu gehen.“ Renji schüttelte den Kopf, versuchte seine komplizierten Gefühle zu entwirren. Er gab mit einem Seufzen auf. „Wir müssen uns darum keine Sorgen machen. Es wird nicht geschehen. Sie können mir nach Rukia nicht vertrauen und ich stehe Ichigo zu nahe.“ „Wen haben wir sonst?“, fragte Byakuya schnippisch, als er mit seinen Haaren und dem Kenseikan fertig war. „Du bist viel besser als der 3. Offizier der Elften.“ „Ikkaku wird Kenpachi nicht verlassen“, sagte Renji. Endlich schleppte er seinen Hintern aus dem Bett und kam hinüber, um die Falten aus dem Haori an Byakuyas Schultern zu streichen und den Kragen zu richten. „Und wie ich dir immer sage, sein Bankai soll ein Geheimnis bleiben.“ „Dann sollte er aufhören, es herumzuzeigen“, sagte Byakuya. Er wandte Renji weiterhin den Rücken zu, seine Augen blieben nach unten gerichtet. „Und du solltest dich anziehen. Du lenkst mich ab.“ Renji lachte herzhaft, als Byakuya ging. Doch er sagte: „Ja, Kommandant!“ Byakuya huschte nur bis zur nächsten Division, bevor er anhielt, um Tee zu besorgen. Natürlich hatte Eishirō ihm eine Schale in die Hand gedrückt, bevor er das Anwesen verlassen hatte, doch es war nicht genug gewesen. Byakuyas Kopf hatte angefangen zu schmerzen. Die Warteschlange teilte sich, um Byakuya zu erlauben, direkt zum Händler zu treten, der beinahe seinen Kopf an seinem Karren gestoßen hatte, als er auf die Knie fiel. Byakuya ignorierte das alles einfach. „Tee. Dein Stärkster“, und dann erinnerte er sich, hinzuzufügen: „Und Größter.“ Als er auf seine Bestellung wartete, runzelte er die Stirn und dachte an das Kommandanten-Meeting. Wer würde der dritte Kandidat sein? Sicher würden sie Renji vorschlagen oder vielleicht auch Madarame. So blieb die dritte Person unbekannt. Könnte es noch einer aus Kenpachis Truppe sein? Könnte jemand wie Iba schnell und heimlich Bankai erreicht haben? Es würde Byakuya nicht überraschen – frustrieren, ja, aber überraschen nein. „400 Ken“, stotterte der Händler als er ihm einen großen Becher aus einem seltsamen, fast schon schwammartigen Material – Styropor vielleicht? Byakuya dachte, dass sich an Rukia mit etwas in der Art zusammen erinnerte, als sie das letzte Mal im Diesseits gewesen waren. Da er nichts kleiner als einen 10.000-Ken-Schein hatte, gab Byakuya dem Händler den Schein und sagte: „Ich benötige kein Wechselgeld.“ Der Händler nahm den Schein, auch wenn er aussah, als würde er von dem Anblick alleine ohnmächtig werden. Er hielt den Schein fest in der Hand und begann, sich unaufhörlich zu verbeugen und wiederholte immer wieder atemlos: „Vielen Dank, mein Herr. Vielen, vielen Dank!“ Byakuya war unsicher, was er mit all der Dankbarkeit machen sollte und sein Becher war auch noch so voll, dass er befürchtete, ihn zu verschütten. „Gibt es auch Deckel?“ Einer erschien in Byakuyas Blickfeld, vorsichtig gehalten von einer massiven, krallenbesetzen Pfote. Byakuya blickte auf. .. und die halb gepanzerte Form von Kommandant Komamura. Der Kommandant neigte seinen Kopf zur Begrüßung. In seiner tiefen, polternden Stimme sagte er: "Willkommen in meiner Nachbarschaft, Kommandant Kuchiki." "Kommandant Komamura", begrüßte ihn Byakuya, nahm den Deckel und war ziemlich beeindruckt, dass ein solcher Gigant sich so leise bewegen konnte und sein Reiatsu so gut verdecken konnte. Doch nun, da Byakuya sich der Anwesenheit bewusst war, konnte er die Präsenz des Anderen spüren – natürlich und beständig, wie die Steine unter ihren Füßen. "Kann ich dir einen Tee anbieten?" Der Händler sah verzückt bei dem Gedanken aus, doch der Kommandant schüttelte seinen Kopf. "Ich befürchte, ich bin nicht so sehr der Teetrinker." Blasphemie, dachte Byakuya zu sich selbst. Doch er drehte sich in Richtung der ersten Division, dorthin wo Komamura mit Sicherheit auch unterwegs war, und fragte: "Wird es dein Iba sein?" "Für was?", fragte Komamura, während er neben Byakuya ging. "Die freie Kommandantenstelle", sagte Byakuya. "Ich kann mir nur noch zwei Weitere unter unseren Rängen vorstellen, die Bankai erreicht haben." "Oh, du hast es nicht gehört", sagte Komamura. "Die Zuweisung... nun ja, ich sollte vielleicht 'Wiederzuweisung' sagen, der Divisionen erfolgt an ihre früheren Kommandanten." "Ich befürchte, ich weiß nicht viel von diesen Leuten", sagte Byakuya. "Nur, dass sie ein... Loch hinterlassen haben." Er meinte natürlich in seinem eigenen Herzen, nicht nur die leeren Plätze, die sie hinterlassen hatten. Nicht nur sie, per se, sondern auch die, die mit ihnen ausgelöscht wurden.... Er war alt genug, um es zu verstehen, doch all die Politik war durch zu viele Reihen gegangen. Das Einzige, woran sich Byakuya wirklich erinnerte war, dass er zu dieser Zeit närrisch begierig gewesen war, das Familienoberhaupt zu werden – noch nicht vollständig realisierend, dass die einzige Weise, das zu erreichen der Tod anderer war. Die einzige Person, die ihn in dieser furchtbaren Zeit hätte trösten und verstehen können, hatte ihn in einem verworrenen Chaos von vermissten Kommandanten und einem verräterischen Wissenschaftler der Forschungs- und Entwicklungsabteilung zurückgelassen. Und seine letzten Worte an sie? "Komm zurück, du Miststück." Der Gedanke stach immer noch ein wenig in seinem Herzen... Doch es hätte ihn vielleicht mehr getröstet, wenn er tatsächlich geschafft hätte, diese nervtötende Höllenkatze an diesem Tag zu schnappen. Jedenfalls sei sie verflucht. Doch er vermutete, dass er es tatsächlich getan hatte. Also sie verflucht. Immerhin war sie nicht mehr zurückgekehrt. "Weißt du viel von diesen früheren Kommandanten?", fragte Byakuya und fragte sich, was genau zu ihrer Rückkehr geführt hatte. Waren diese Verstoßenen wirklich vertrauenswürdiger als Renji? Byakuya konnte nur vermuten, dass sie sich in irgendeiner spektakulären Art und Weise auf dem Schlachtfeld ausgezeichnet haben mussten. "Hast du sie kämpfen gesehen?" "Das habe ich", sagte Komamura mit einem Nicken. Die Sonne glitzerte auf seinem rostfarbenen Fell, scharfe Fangzähne glänzten gelb. "Sie waren... stark." Byakuya hob seine Augenbrauen und nahm einen Schluck von seinem Tee. Das war eine sehr verschlossene Antwort von jemanden wie Kommandant Komamura. "Gibt es irgendwelche Geheimnisse um sie?", mutmaßte Byakuya. "Etwas, das dir nicht recht ist?" "Sie nennen sich selbst Vizards", Komamura machte mit seinen Klauen eine Geste vor seiner Schnauze, als wolle er das Visier eines Helms hinunterklappen. "Sie haben eine Maske." "Wie eine Hollow-Maske." Das Bild von Kurosakis 'anderen Ich' sprang Byakuya sofort ins Gedächtnis, als Senbonzakura eine furchtsame Warnung sang. Um das Unbehagen, das durch seinen Bauch ging, zu überdecken, nickte Byakuya. "Sowas habe ich gesehen." "Und doch hätten wir die Schlacht ohne ihre Unterstützung nicht gewonnen", sagte Komamura. "Oder die von Ichigo Kurosaki... und er ist einer von ihnen. Sie waren seine Lehrer." Byakuya atmete unglücklich aus. "Du hast sie bereits akzeptiert." Komamura lächelte vorsichtig mit geschlossenem Mund, was seine steifen Schnurrhaare zucken ließ. "Wie kann jemand wie ich jemanden eine Kommandantenrang verweigern? Sie sind stark. Sie sind unsere Verbündeten. Sie haben ihr Blut für unsere Sache vergossen, haben Verletzungen auf dem Schlachtfeld davon getragen – sie haben sich ihre Plätze damit verdient." Byakuya überlegte und fand sich gezwungen, dem zuzustimmen. "Keine Seele könnte mit dir über Ehre streiten, Kommandant Komamura, und dabei hoffen, zu gewinnen. Dennoch, wenn sich die Kunde außerhalb der Hofgarden verbreitet, dass da Kommandanten sind, die hollowfiziert sind, erwarte ich, dass gewisse Mitglieder meiner Familie sofort Tod umfallen oder womöglich spontan implodieren." Während sie durch die Straßen gingen, war Komamura für einige Momente still. Doch dann schob er eine Klaue an sein Ohr und sagte: "Du sprichst metaphorisch, natürlich. Das ist... ein Witz?" Der Schmerz, der zwischen seinen Augen entstanden war, wurde noch ein wenig stärker bei dem Gedanken daran, was Tante Masama aus dieser neuen Entwicklung machen würde. "Wenn es nur so wäre." Renji dachte daran, sich zurück ins Bett zu legen. Er hatte erst viel später am Nachmittag Dienst. Doch um das zu können, müssten die Laken erst einmal getauscht werden und, verdammt, wenn er herausfinden könnte, wo die Tücher gelagert wurden. In Anbetracht der Größe des Anwesens vermutete Renji, dass in der Nähe zumindest ein kleineres Lager war, aber offensichtlich nicht… und ehrlich gesagt, wurde es ihm nach 5 Minuten Herumgeschnüffel im Tansu schnell unangenehm. Wer hätte gedacht, dass Byakuya auch all die Bücher und die Porno-Magazine aus dem Sex Shop gekauft hatte?! Tja, das erklärte auch mit Sicherheit, warum Byakuya immer eine neue Fertigkeit zu haben schien, wenn sie zusammenkamen. Er las scheinbar von all den Sachen. Viele davon hatten… Bilder. Renji schloss den Schrank schnell wieder, bevor er nicht nur abgelenkt wurde, sondern auch noch so erregt wurde, dass er nicht mehr klar denken konnte. Selbst wenn er nun saubere Laken finden würde, war Renji nun irgendwie hellwach. Also konnte er auch genauso gut wach bleiben. Er nahm seinen Kimono, seine Uniform und Zabimaru. Sobald der Kimono gebunden war, nahm Renji den Rest unter seinen Arm und ging in Richtung Sentō – nur um genau in den Erben hineinzurennen. „Ähm“, der Erbe errötete, da er Renji in der Nähe von Byakuyas Räumlichkeiten entdeckt hatte. „Ist der Herr… immer noch am Schlafen?“ „Ich befürchte, er ist schon weg. Irgendwas von einem scheiße frühen Kommandanten-Meeting“, sagte Renji und schob die Tür zu. Er hätte vielleicht daran denken sollen, den geheimen Dienergang zu nehmen, um all die unangenehmen Dinge zu vermeiden, die Kuchikis mit sich brachten. Plötzlich realisierte er, was er vor jemanden, der gerade einmal nach 12 Jahren aussah, trug. „Ähm… Bitte entschuldige meine Sprache und all das.“ Der Erbe grinste breit, was ihn weitaus mehr an Kommandant Kyōrakus herzhaften Lachen erinnerte, als an irgendeine Ausdruckslosigkeit, die die Kuchiki zutage brachten. „Es ist in Ordnung. Ich habe davon gehört“, zwinkerte er. Dann, nachdem sie eine Weile im Flur standen und nicht wussten, was sie sagen sollten, fragte der Erbe: „Gehst du zu den Bädern? Kann ich dich begleiten?“ Renjis erster Gedanke war, zu sagen: 'Warum nicht?' Wenn Shinobu in dieselbe Richtung ging, konnten sie genauso gut zusammengehen. Es schien, als wäre der Junge interessant und Renji starb fast vor Neugierde, herauszufinden, was Tante Masama über Byakuya und ihn gesagt hatte. Masama. Das ließ ihn innehalten, obwohl er eigentlich begonnen hatte, ein 'Ok' zu nicken. Trotz der Tatsache, dass sie weg war, war es nicht schwer sich vorzustellen, was die Familie wohl dachte und das Sentō war vermutlich gerade voll von der Familie. Wenn die Leute sie beide zusammen sahen, würde es irgendwie falsch ausgelegt werden und Renji würde beschuldigt werden, etwas Unerhörtes getan zu haben – selbst wenn es nur war, dass er versuchen würde, dem Jungen nahe zu kommen und ihn zu beeinflussen. „Uh, war ich. Aber weißt du, ich kann nicht wirklich.“ Er deutete auf seine Brust und den Tattoos, die unter dem Stoff verdeckt waren. „Nicht mit all diesen... und deiner Familie drum herum.“ Scheiße, was würde Renji nur für ein Bad geben? Verdammt noch mal, er würde Eishirō suchen und ihn anbetteln müssen, ihm noch einmal eine private Wanne einlaufen zu lassen. Doch er fühlte sich schlecht dabei. Eishirō würde niemals zulassen, dass sich Renji die Wanne selbst füllen würde, doch er ging bestimmt schon auf seinem Zahnfleisch, bei all den zusätzlichen Kuchiki die hier herum hingen und auf den großen Geburtstag warteten. Die andere Option war, den ganzen Weg bis zum Sentō der Elften zurückzulegen, doch das war am anderen Ende der verschissenen Seireitei und das Wasser wäre niemals so toll wie in den heißen Quellen. „Können wir nicht?“, fragte der Erbe. „Ich bin bisher noch nicht selbst zum Onsen gegangen. Ich habe nur gehört, dass es der Stolz des Kuchiki-Anwesens ist.“ Renji dachte wieder an die Reaktionen, die er womöglich wegen all seinen Tattoos bekam. Niemals würde das Byakuyas Beziehung mit seiner Familie gut tun. Dann begann sich eine Idee in seinem Kopf zu formen und er begann sich seinen Weg hineinzureden: „Ich wette, Eishirō kann sie alle raus scheuchen. Ok, hier ist der Vorschlag. Du klingelst nach dem Hausverwalter und, ich weiß nicht, sag ihnen, dass es dir unangenehm oder so ist. Oder scheiß drauf, sag ihm die Wahrheit – sag ihm, dass du mit mir baden möchtest. Ich wette, Eishirō treibt Horden von nackten Kuchiki aus dem Onsen, nur um sicherzustellen, dass niemand meine Tinte sieht.“ Shinobu dachte über das ganze sehr sorgfältig nach. Mit einem kindlich-entschlossenem Nicken sagte er: „Das kann ich machen.“ Byakuya war sich nicht sicher, ob er diese Vizards befürwortete. Nicht ein bisschen. Der frühere-ehemalige-nun-wiedereingesetzte Kommandant Rōjūrō Ōtoribashi schien vertretbar vernünftig zu sein. Kensei Muguruma machte keinen anderen Eindruck als 'du brauchst Ärmel; kein Wunder, dass man dir die Neunte gegeben hatte, denn sie scheinen dort so etwas wie eine allergische Reaktion auf Ärmel zu haben.' Jedoch war Shinji Hirako geradezu nervtötend. Zuallererst sollte niemand so schnell so früh am Morgen reden und... so viele Zähne haben, besonders mit diesem... Akzent. Mit geschlossenen Augen konnte Byakuya ihn fast schon hervorzaubern, mit seinem bösen, fuchsähnlichen Grinsen... Gin. Und dann die Fünfte zu bekommen, mit einem Illusions-Zanpakutō? Es war wie eine Art furchtbare Collage der... Furchtbarkeit. Ugh. Byakuya brauchte mehr Tee. Er konnte kaum gerade denken. Zumindest musste es am Empfang Tee geben, also musste er es durchstehen. Aufgrund der Uhrzeit hatten es einige Kommandanten nicht zum Treffen geschafft – sowohl Kenpachi als auch Kyōraku schienen zu verschlafen oder möglicherweise sind sie immer noch von der Nacht davor betrunken. Es war fast überall bekannt, dass alles vor Nachmittag viel zu früh für die Elfte und auch die Achte war. Ukitake war ebenfalls abwesend. Krank, vermuteten alle. Sehr praktisch, diese Ausrede. Byakuya wünschte sich, er hätte daran gedacht, mehr aus seinen Familiengeschäften zu machen, so dass er sich einfach aus diesen dummen Versammlungen hätte herausreden können. Er atmete aus und bemerkte, wie sauer er war. Und verletzt, im Namen von Renji. Die Fünfte hätte Renji gehören müssen. Ja, sie hatten einen Ruf mit Kidō, den Renji niemals hätte fortführen können, doch diese kleine Vizekommandantin – Hinamori war es? - würde ihren alten Akademie-Kollegen mehr schätzen, als jemand mit der gleichen Zanpakutō-Fähigkeit wie der Mann, der sie betrogen und erdolcht hatte – ZWEI MAL. Selbst wenn es am Anfang vielleicht etwas unangenehm mit jemandem aus dem gleichen Jahrgang sein würde. Doch sie musste einfach einen Freund bevorzugen, einen bekannten Faktor. Außerdem war ein grober Inuzuri-Akzent weitaus besser zu tolerieren, als diesen unablässigen Schwätzer, der jeden mit seiner bloßen Aussprache an Gin erinnerte. Und warum sagte er jeden diese furchtbare Sache mit seinem Namen? Dachte er, er würde sich einer High School Klasse vorstellen? Byakuya folgte der Reihe von Kommandanten zu der kleinen Empfangshalle. „Hat sich nicht viel verändert in Hundert Jahren, was? Ich vermute, dass sich hier eh nicht viel verändert“, sagte Hirako und zwirbelte seinen seltsamen Hut während sein Grinsen zu einer sauren Grimasse wurde. „Außer uns.“ In diesem Moment, mit diesen Worten, spürte es Byakuya endlich – die Stimmung in dem Raum. Durch den, aus Teemangel resultierenden Nebel, bemerkte Byakuya plötzlich, dass jeder in dem Raum ihren Atem angehalten hatte, darauf gewartet hatten, dass jemand in dem Raum etwas von früher sagte, über den Vorfall oder ihre Unterschiede. „Wenn es unangenehm ist, kann ich es wegmachen“, schlug Kurotsuchi vor und bewunderte seinen langen Fingernagel. Seine Augen, von der weißen Farbe, die sie umgab, wirkten gelblich als er aufblickte. „Sag nur ein Wort.“ Der Generalkommandant bahnte sich seinen Weg zu dem Tisch mit den Häppchen und murmelte: „Damit werden wir uns später befassen. Ich verhungere, lasst uns was essen.“ Leiser fügte er hinzu: „Zumindest bevor Mayuri eine Chance hat, das Essen mit Gift zu verderben.“ Sich 'damit' später befassen? 'Damit' war auf jeden Fall interessant. Hatten die Vizards irgendeine vorangegangene Abmachung, dass sie ihre Masken versiegeln lassen? War das überhaupt möglich? Byakuya blickte die Speisen auf dem Tisch finster an. Nur süße Sachen, die verdächtig nach irgendwelchen britischen Machwerken aussahen, die Sasakibe so mochte. Noch schlimmer, statt Tee gab es eine Art rötliche Flüßigkeit, die nach Früchten roch, in einer Glasschale. Punch? Tatsächlich. Byakuya fühlte sich ganz sicher so, als wollte er jemandem einen Punch geben. Doch er war immer noch zu höflich und nahm sich stattdessen einen Teekuchen. Dann blickte er sich nach jemandem um, mit dem er es aushalten würde, ein Gespräch zu führen und hoffte, dass Renji eine bessere Zeit hatte. Renji dachte, dass der Blick von Eishirō dem eines Kuchiki in nichts nachstand. Er hatte ihn behutsam nur in Renjis Richtung geschickt und sich vor dem Erben tief verbeugt. Der Erbe selbst hatte einen sehr autoritären Ausdruck aufgesetzt. „Wie sie wünschen, mein Herr“, sagte Eishirō. „Ich werde es für sie innerhalb einer Stunde bereitstellen. Während sie warten, werde ich Frühstück bringen lassen. Soll ich es ihn euren Raum oder hier in die Räumlichkeiten des Hausherren bringen lassen?“ „Hier ist in Ordnung“, sagte Shinobu. „Stelle sicher, dass auch was für den Vizekommandanten kommt! Oh und vielen Dank. Ich weiß deine Mühen zu schätzen. Ich verstehe, was ich dir da zumute.“ Eishirō war ein wenig überrascht von der überschwänglichen Dankbarkeit. Ein kleines Lächeln zierte seine Lippen und er klang tatsächlich ehrlich, als er sagte: „Es ist mir eine Ehre, euch dienen zu dürfen, junger Herr.“ Huh, dachte Renji, der hinter Shinobu an der Wand lehnte, das Kind weiß, wie er sich Freunde macht und Leute beeinflusste – total wie Kyōraku. Könnte eine verheerende Kombination sein, wenn er ebenfalls die Rücksichtslosigkeit der Kuchiki geerbt hatte. Es war alles ein großes Lächeln, bis das Kriegsbeil fiel. Und das klang immer noch irgendwie nach Kyōraku. Himmel. Shinobu hatte sich zu Renji umgedreht und blickte ihn mit funkelnden Augen an. „Wie habe ich mich gemacht? Habe ich wie ein Familienoberhaupt geklungen?“ Renji schnaubte ein kleines Lachen. „Größtenteils, aber soll ich ehrlich sein? Bya- ähm, Kommandant Kuchiki hätte sich niemals so oft bedankt.“ „Oh“, Shinobu klang ein wenig enttäuscht. „Ich dachte, das wäre ein netter Zug. Der Hausverwalter schien es auch geschätzt zu haben.“ „Hat er“, nickte Renji, schob die Tür auf und bedeutete Shinobu, in den Raum zu gehen. „Aber Kommandant Kuchiki würde dir vermutlich sagen, dass du zu hoch im Stand bist, um dich gut mit den Diener halten zu müssen.“ „Das ist dumm“, sagte Shinobu, seine Augen waren groß vor Neugierde, als er sich in den Räumlichkeiten umschaute. „Meine Mutter sagt immer, dass die Diener diejenigen sind, die alles kontrollieren. Wenn du es dir mit ihnen verscherzt, spucken sie dir in die Suppe.“ Renji musste nun laut lachen.“Deine Mutter ist eine kluge Frau.“ Scheinbar hatte Shinobu das Kompliment nicht gehört, denn er rannte von Raum zu Raum und schaute sich alles an. Der hielt an der Tür zum Schlafzimmer inne. Renji konnte schon fast spüren, wie Schamesröte spüren, als sich Shinobu schnell von den zerknitterten Laken umdrehte. Doch der junge Erbe schien sich schnell zu erholen und rannte los, um sich die anderen Zimmer anzusehen. Renji ließ den Jungen erkunden und setzte sich vor den eingesunken Feuerplatz im Wohnzimmer. Er nahm einen Schürhaken und stocherte in den Kohlen herum, bis sie warm glühten. Es war schwer zu glauben, dass sich der Januar gen Ende neigte. Es würde ein kalter Tag für ein Training draußen werden. Mit dem Geruch von Schnee im Wind war es vermutlich höchste Zeit, das Training ins Dojo zu verlagern. Zumindest bis in den Frühling. Vermutlich hatte es Nanako bereits veranlasst. Renji stocherte in den Kohlen herum. Wie hätte er sich Hoffnungen machen können, ein Kommandant zu werden? Er war ja noch nicht einmal oft genug da gewesen, um einen guten Vizekommandanten abzugeben. Dennoch konnte es Renji nicht bereuen. Ichigo hatte sein Leben viel interessanter gemacht. Offensichtlich war Shinobu von seinen Erkundungen müde geworden, denn er setzte sich im Seiza neben Renji. „Sind deine Räumlichkeiten angeschlossen? Ich konnte keine Tür finden.“ „Oh, uh“, Renji schob seine Haare aus seinem Gesicht, als er versuchte herauszufinden, wie er die Situation am besten erklären konnte. „Ich bleibe nicht die ganze Zeit. Mein Quartier ist in der Division.“ Shinobus Augenbrauen zogen sich verwirrt zusammen. „Tante Masama sagte, dass du mit Cousin Byakuya zusammen lebst…“, er blickte Renji von der Seite an, als wäre er nicht sicher, ob er den folgenden Teil laut aussprechen sollte: „… wie eine Ehefrau.“ Renji wollte wütend werden, doch Shinobu schien davon nicht wirklich angewidert zu sein. Wenn überhaupt, erschien er neugierig, als würde er denken, dass die Vorstellung irgendwie faszinierend war. Bevor Renji sich eine angemessene Antwort ausdenken konnte, fuhr Shinobu fort: „Mein Onkel Shunsui lebt so mit Jūshirō zusammen.“ Shinobu lächelte fröhlich. „Onkel Jūshirō hat immer Süßigkeiten dabei!“ Renjis Hand hätte sich beinahe ausgestreckt, um durch Shinobus Haare zu wuscheln, doch er stoppte sich rechtzeitig. „Heh“, sagte er zu Shinobus verwirrten Blick. „Es ist nur, dass du manchmal total erwachsen wirkst und dann sagst du so Sachen. Das ist süß.“ Shinobu sah ein wenig grummelig aus, dass er ‚süß‘ genannt wurde, aber er errötete auch. „Ich verstehe nicht. Wie kommt es, dass du mich nicht berühren willst. Das ist das zweite Mal, dass du deine Hand zurückgezogen hast.“ War es das? Renji rieb sich den Nacken, fühlte sich wieder einmal unsicher, was er sagen sollte. „Schau“, sagte er schlussendlich und ehrlich. „Du musst es wissen, oder nicht? Ich meine, du bist ein Kuchiki. Ein Typ wie ich – ich sollte meine Hände nicht auf einen Typen wie dich legen.“ Shinobu blickte in die Richtung des Schlafzimmers, wo das ungemachte Bett gut zu sehen war und sagte: „Aber das tust du. Ich meine, wenn ich verstehe, wie solche Sachen funktionieren.“ Er musste innehalten, um gegen seine Schamesröte zu kämpfen. Er atmete aus, als er seinen Gedanken dahin verbannt hatte, woher er auch immer gekommen war. „Jedenfalls bin ich nicht wie Cousin Byakuya. Die Distanz zwischen dir und mir ist nicht so groß.“ Die Naivität des Jungen war… irgendwie herzzerreißend. Renji schüttelte seinen Kopf. „Ich weiß nicht, was du denkst, wenn du so etwas sagst. Du hast gesehen, wie es mit deiner Tante an diesem einen Abend war. Sie ist ausgetickt, weil ich einen Mon auf dem Rücken trug, auch wenn es nichts anderes bedeutete, als die Stärke und mein Zabimaru, was ich mir erarbeitet habe. Sie muss Sachen über mich erzählt haben. Du kannst nicht glauben, dass es keinen Unterschied, keine Distanz gibt.“ Shinobu runzelte die Stirn und kaute auf seiner Lippe. Dann sagte er: „Kann ich dir ein Geheimnis verraten?“ Der plötzliche Wechsel im Thema warf Renji ein wenig aus der Bahn, aber er nickte. „Sicher. Ich meine, denke schon. Warum nicht?“ „Ich habe niemals in meinem Leben etwas gesehen, dass so groß… und nutzlos ist“, sagte er ernsthaft. Er blickte in Richtung des Balkons, hinaus in den Kirschbaumgarten. „Das“, sagte er und deutete auf die Bäume. „Das verstehe ich. Meiner Familie gehört der östliche, erste Distrikt im Rukongai.“ Renji blinzelte. „Warte, was? Alles davon?“ „Ja“, sagte Shinobu. „Und Teile vom Zweiten und Dritten ebenfalls. Dort sind eine Seidenfarm und viele, viele Reisfelder und da ist auch eine Jademine. Verstehst du? Ich lebte nicht in einem Haus wie diesem. Ich bin auf einer Farm aufgewachsen. Einem bewirtschafteten Hof. Im Rukongai.“ Oh. Das war mal ein Geheimnis: Denn wenn Tante Masama davon erfahren würde, würde sie vor Wut Ziegelsteine scheißen. Shinobu war still, während Aio das Frühstück für sie auslegte. Sie bedachte Renji und auch den Erben mit einem kleinen Lächeln, was noch größer wurde, als Shinobu ihr überschwänglich für ihre Dienste dankte. Nachdem sie gegangen war, erklärte er: „Auf dem Land sind unsere Diener eher wie Kollegen. ‚Ein Vorarbeiter, der seine Arbeiter misshandelt wird bald keine Arbeiter mehr haben.‘ Das ist etwas, was mein Vater immer sagt“, sagte Shinobu. Dennoch hielt es Renji für seine Pflicht, ihm Tee einzuschenken. „Uns gehört das Land, der größte Teil des Profits gehört der Familie, aber der letzte Kuchiki, der dachte, er könnte jeden Ken und jeden Krümel Reis für sich selbst behalten, hat festgestellt, wie gefährlich ein paar Feldgeräte sein können, wenn man sie ‚aus Versehen‘ am falschen Platz zurücklässt.“ Renji legte etwas Aji, getrocknete Pferdemakrele, auf Shinobus Teller, bevor er sich selbst davon nahm. Er konnte kaum glauben, dass es einen Kuchiki gab, der so war, wie der junge Erbe es beschrieb. Doch er hatte noch eine größere Frage in seinem Kopf: „Wie, zum Teufel, hast du all das deiner Tante verheimlichen können?“ Shinobu servierte Renji ein paar eingelegte Frühlingszwiebeln, während er mit einem schelmischen Grinsen weitersprach: „Meine Mutter hat von der Suche nach einem Erben gehört, als sie auf dem Anwesen war. Wir haben die List monatelang vorbereitet. Ich blieb aus der Sonne. Ich habe zu viel gegessen und zu wenig gearbeitet.“ Er setzte die Servierstäbchen ab und hob seine Hände, um Renji die weiche Haut zu zeigen. „Wir haben Bimsstein für meine Schwielen verwendet. Wir haben das Familienanwesen in der Seireitei wieder geöffnet, das gute Essservice abgestaubt und die teuren Kimonos aus dem Lager herausgeholt. Ich sah auf dem Papier sehr gut aus, verstehst du. An meiner Blutlinie ist nichts falsch. Ich bin der direkte Nachkomme von einem sehr beeindruckenden Heiratsvertrag, der zwei starke Familien vereinte. Ich war zur passenden Zeit im Anwesen. Da ist kein Fehler in meinem Blut.“ „Nur in deiner Erziehung“, bemerkte Renji und zerbrach ein Wachtelei über seinem Reis. „Ich bin auch darauf stolz“, sagte Shinobu mit einem sehr kuchikiartigen Schniefen. „Jedenfalls war es klar, dass der Kundschafter – ich meine Tante Masama es nicht verstehen würde.“ „Darauf wette ich.“ „Unser Geheimnis reicht Generationen zurück“, gab Shinobu zu. „Mein Urgroßvater war der erste, der das Anwesen geschlossen hat, um näher zu den Farmern zu ziehen, einer der ihren zu werden. Doch er schickte seine Frau, meine Urgroßmutter, zum Anwesen, sodass niemand jemals bemerkte, dass die alte Lebensweise versagt hatte. In dieser Weise haben wir politischen Einfluss erhalten, den wir darauf verwendeten, unser Land und seine Leute zu versorgen.“ Während er sich das so anhörte, dachte Renji, dass er vielleicht falsch gelegen hatte. Einen Kyōraku und einen Kuchiki zu kombinieren hatte keineswegs einen lachenden, rücksichtslosen Mörder ergeben, doch stattdessen ein listiges, unkonventionelles, politisches Triebwerk hervorgebracht, das offensichtlich tatsächlich etwas darauf gab, was die niederen Arbeiter angeht, die sie besaßen. Shinobu sah neugierig aus, als er an seinem Miso nippte. „Wirst du es Cousin Byakuya sagen?“ „Es ist nicht meine Sache, es zu erzählen“, sagte Renji einfach. „Doch ich vermute, er wäre verdammt stolz, das zu hören.“ „Denkst du wirklich so?“, plötzlich erschien Shinobu wieder sehr kindlich. „Kommandant Kuchiki arbeitet auch hart“, sagte Renji. „Er gräbt keine Felder um, aber er ist ein guter Soldat, ein starker Kämpfer. So wirst du nicht, wenn du auf deinem Hintern sitzt und darauf wartest, dass dir die Dinge in den Schoß fallen.“ Renji fügte seinem Reis noch ein bisschen Eingelegtes hinzu und mischte es dann. „Außerdem musst du von seiner ersten Frau, Hisana, gehört haben. Sie kam aus Inuzuri, genau wie ich.“ Shinobu wurde wieder knallrot. „Ja, Tante Masama hat es vielleicht ein paar Mal erwähnt.“ Renji vermutete, dass das Wort ‚Schlampe‘ sowohl Hisana als auch ihm anhaftete. Er schluckte sein Schnauben mit einem ordentlichen Happen Fisch hinunter und nickte. „Ja, auch wenn ich nicht sagen kann, dass er es immer ‚versteht‘, er ist ziemlich motiviert, es zu verstehen.“ Die letzte Person, von der er erwartet hätte, mit ihr im Gespräch zu enden, war Soi Fon. In der letzten halben Stunde hatte er es geschickt geschafft, am Rande dieser, vermutlich unwillkommensten, ‚Willkommens‘-Party seit der Beförderung von Gin zu bleiben. Das Unbehagen in dem Raum war nur noch angestiegen, als vor weniger als 10 Minuten Shinji bemerkt hatte, dass die bemalten Fusuma-Schirme eine Darstellung von einer früheren Gruppe von Shinigami zeigten, die gegen eine Horde maskierter Hollows kämpfte. Er blickte es für eine lange Zeit an, als er endlich sagte: „Diese Shinigami sehen wie Schläger aus, ich feuere die Hollows an.“ Shinji’s Kommentar hat Byakuya beinahe provoziert, ihn laut zu fragen, ob es wahr sei, dass die Vizards zugestimmt hatten, ihre Kräfte zu versiegeln. Er hatte seinen Mund gerade geöffnet, doch Soi Fon hatte den Moment ausgewählt, um wie ein Ninja an seinem Ellbogen zu erscheinen und zu fragen: „Was macht der Abarai?“ Erst dachte er natürlich, dass sie Renji meinte. Beinahe hätte er ihr erzählt, dass Renji tief enttäuscht sein müsse, nicht für den Rang des Kommandanten in der Fünften in Erwägung gezogen worden zu sein, bis er sich an seinen Bruder erinnerte: Seichi. „Er hat sich als extrem kooperativ während der Attacke auf eine meiner Versorgungslieferungen gezeigt“, informierte Byakuya sie. Automatisch hob er die Schale in seiner Hand zu seinen Lippen, nur um sich zu spät daran zu erinnern, dass sie mit fürchterlicher Bowle mit Erdbeergeschmack gefüllt war, nicht mit Tee. Er schaffte es dennoch, sein Gesicht nicht zu einer Grimasse zu verziehen. „Kooperativ?“, Soi Fon schaffte es, sowohl argwöhnisch als auch beeindruckt zu klingen. „Du musst irgendeine magische Wirkung auf widerspenstige Abarais haben.“ Humph. Was sollte das bedeuten? Byakuya entschied, dass die beste Strategie war, den potentiellen Seitenhieb zu ignorieren. „Seichi wurde meinem Gärtner anvertraut.“ „Ist das so?“ Wieder schaffte sie es, so zu klingen, als würde sie etwas wissen, was Byakuya nicht wusste. „Es ist lustig, dass du das sagst, wenn einer meiner Leute mir berichtet hat, dass er ihn in der Elften hat herumlungern sehen.“ Nun wusste Byakuya, dass sie ihn nur ärgern wollte. „Offensichtlich braucht dein Ninja-Spion eine Brille. Oder vielleicht kann sie oder er einen Rüpel nicht von einem Schlägertypen unterscheiden.“ „Das hoffe ich“, sagte sie. „Deinetwillen.“ Bevor Byakuya auf ihre Drohung reagieren konnte, huschte sie weg. Ihr Verschwinden gab Byakuya zumindest die Erlaubnis, diese fürchterliche Angelegenheit zu verlassen. Vielleicht sollte er sich auf dem Weg zum Anwesen beim Gärtner vergewissern, dass Seichi noch da war, wo er hingehörte. ___________________________________________________________________________________________________________________ Kurze Erklärung: In der japanischen Version von Bleach teilen sich Shinji und Gin die Sprechweise, einen regionalen Akzent, wenn man so möchte. Vorschau Kapitel 31: Als Byakuya entdeckt, dass Renjis Bruder tatsächlich auf dem Anwesen fehlt, ist die Kacke am Dampfen. Renji muss sich um eine Lösung bemühen… Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)