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Senbonzakura's Song

von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Hallo zusammen!

Ich hoffe, ihr habt es euch in den letzten 3 Wochen gutgehen lassen! Ich hatte einen wundervollen Urlaub (ohne Naturkatastrophen) und auch wenn der Flieger tatsächlich einen Tag Verspätung hatte, kann ich mich nicht wirklich beschweren. Außer dass ich schon die ganze Woche mit einer ordentlichen Bronchitis flachliege... Aber man kann ja nicht alles haben, nicht wahr? xD

Und nun, viel Spaß beim Lesen :3

LG
yezz Komplett anzeigen

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Heir and Fire

Renji ließ sich, wie immer, selbst über den Eingang der Diener herein. Er ließ seine Schuhe am Eingang stehen und ging zur Küche. Er hatte sie selten so geschäftigt erlebt. Töpfe klirrten, Messer schnitten, Gemüse brutzelte und so viele Köche und Diener liefen umher. Er sah Mikis orangene Locken und winkte.
 

„Renji!“, mahnte sie und wedelte mit dem Löffel in seine Richtung. „Du solltest anfangen, den Haupteingang zu benutzen!“
 

„Ja, ich weiß“, sagte er. Er winkte, während er zu ihr ging und achtete darauf, keinen Teller zu berühren oder in einen Ellbogen zu laufen. „Ich kann nur nicht. Es fühlt sich einfach nicht natürlich an.“
 

„Ist ja gut. Ich wollte dich etwas fragen“, sagte sie mit einem kleinen, verschwörerischen Lächeln. Sie lehnte ihre Hüfte gegen die Arbeitsplatte und rührte in einem ihrer Töpfe. „Ich habe gehört, dass Lady Kuchiki… nun ja, ihre Sachen haben ohne sie das Anwesen verlassen. Weißt du, was geschehen ist?“
 

Renji gluckste ein wenig. Mit einem Finger schnappte er sich etwas von der Lotoswurzel, die noch in ihrer Marinade schwamm. Sie schlug ihn gegen die Schulter, während er seine Beute in seinen Mund fallen ließ und darauf herumkaute. „Du versuchst nicht etwa gerade so zu tun, als hättest du nichts mitbekommen, oder?“, fragte er. „Denn ich wäre geschockt, wenn du ausgerechnet vom saftigsten Stück aus der Gerüchteküche vom ganzen Anwesen nichts mitbekommen hättest.“
 

Sie lachte. „Ja, aber du weißt, wie die Gerüchteküche ist, Renji. Es ist gut, wenn man eine Bestätigung zu den Details bekommt. Hat Lady Kuchiki dich wirklich angespuckt?“
 

Renjis Ohrenspitzen brannten vor Scham, aber er nickte. „Ja, hat sie.“
 

„Oh! Das ist furchtbar!“
 

Renji wollte sagen, dass es keine große Sache war, denn er war schon vorher angespuckt worden, doch die Hitze in seinem Gesicht würde es schwer machen, die Wahrheit abzustreiten. „Ja, aber ich kann nicht behaupten, dass ich nicht froh bin, ihre Kehrseite zu sehen.“
 

Miki kicherte ein wenig, doch dann gab sie seiner Schulter einen kleinen Schubs. „Du gehst jetzt besser. Der erste Gang ist fast fertig.“
 

Nachdem er die Richtung erfahren hatte, wo sich alle versammelt hatten, ging Renji aus den Raum. Er fragte sich, ob er die Uniform ausziehen und die Kleidungsstücke anziehen sollte, die ihn gestern so viel Ärger bereitet hatten.
 

Er wollte es nicht – er fühlte sich viel zu wohl in Uniform. Außerdem war da nicht wirklich Zeit für, wenn er nicht zu spät kommen wollte. Doch er sollte tatsächlich einen kurzen Sprint in die Räume des Hausherren machen, um Zabimaru dort zu lassen. Eishirō hatte eine große Sache daraus gemacht, dass gestern Abend keine Waffen erlaubt waren. Außerdem konnte Byakuya wohl erklären, wenn Renji in Uniform kam, aber zu einem Familienabendessen bewaffnet aufzukreuzen war vermutlich diese Art von Protokoll- und Etikettenbruch, der unverzeihlich war.
 

Er hatte Zabimaru gerade auf der anderen Seite der Tür von den Räumlichkeiten abgestellt, als er im Flur ein kleines Geräusch hörte, wie ein Räuspern. Er drehte sich um, erwartete halb einen verärgerten Byakuya. Stattdessen war da der kleine Erbe – oh, Scheiße, wie war noch sein Name? Renji erinnerte sich im gleichen Moment, in dem er daran dachte, auf die Knie gehen zu müssen. „Lord Shinobu“, sagte er und beugte seinen Kopf.
 

Wegen der eingetretenen Stille fragte sich Renji, ob er zu persönlich gewesen ist. Hätte er ihn Lord Kuchiki nennen sollen? Der Junge sah zumindest aus, als würde er die Rolle des Erben des Kuchiki-Erbes übernehmen. Sein Kimono hatte das Tiefblau der Kuchiki-Familie, betont mit einem Untergewand aus einem etwas helleren Blau mit goldenen Flecken von irgendetwas, dass im Sonnenlicht schimmerte.
 

„Ähm“, Shinobus Stimme war zögerlich. „Vizekommandant? Vielleicht könntest du mich zum ‚Kriegsraum‘ begleiten? Ich scheine mich verirrt zu haben.“
 

Und er war alleine, was Renji ein wenig verdächtig vorkam. Renji blickte auf und fixierte ihn mit einem festen Blick. „Bist du deinem Aufpasser entwischt, Söhnchen?“
 

Sein Gesicht wurde schuldbewusst rot, seine Augen waren geweitet. „Nein, Vizekommandant, ich schwöre, das habe ich nicht! Nicht absichtlich! Aber… mein Aufpasser scheint mit meiner Tante gegangen zu sein. Ich war den ganzen Tag auf mich gestellt.“
 

Den ganzen Tag? Man konnte Byakuya nicht wirklich als jemanden abstempeln, der väterlich dachte. Oder vielleicht eher etwas abwesend bei dem Gedanken, dass jemand nach dem wertvollen kleinen Bündel hier schauen sollte. „Heh“, sagte Renji und erhob sich, dann bot er Shinobu einen Arm an. „Hast du schon alle Geheimgänge gefunden?“
 

Nun leuchteten die Augen des Jungen vor Freude. Er nahm Renjis Arm und sie gingen den Flur entlang. „Alle? Gibt es mehr als zwei?“
 

Renji lachte. „Ich habe keine Ahnung, aber ich denke schon. Es gibt ein Gerücht, dass es einen gibt, der bis zur 11. Division geht – oder zumindest dort in die Nähe. Die Person, die das mit Sicherheit sagen kann, ist Yachiru. Du solltest den Kommandanten bitten, sie dir vorzustellen.“
 

Der junge Erbe nickte enthusiastisch, doch dann wurde sein Gesichtsausdruck nachdenklich. „‘Kommandant‘? Hast du für das Familienoberhaupt einen nicht etwas persönlicheren Namen? Meine Tante scheint zu denken, ihr wärt-“, Shinobus Gesicht war knallrot, doch er schaffte es, fortzufahren: „- besondere Freunde.“
 

Oh super, Tante Masama hat vor dem Kind über die beiden gesprochen. Nur Gott wusste, was für ein Gift sie ihm ins Ohr geschüttet hatte. „Sind wir“, sagte Renji fest. „Aber er ist immer noch mein Kommandant und das Oberhaupt einer mächtigen, adligen Familie. Ich werde mit seinen Vornamen nicht in der Öffentlichkeit um mich werfen… es sei denn, ich vergesse es, aber ich versuche, es nicht zu vergessen, ok? Das ist privat.“
 

„Dann nennst du ihn Byakuya-sama?“
 

Renji schaute zu dem lockigen Mopp von Shinobus Haaren. Der Junge klang ehrlich neugierig, als würde es ihn faszinieren, wie sich Liebende untereinander nannten. Jedenfalls konnte Renji nicht sehen, ob es irgendeine Art von Falle war. Also zuckte er mit den Achseln.
 

„Nein, das mache ich nicht. Seine Frau nannte ihn so“, erklärte Renji und schob einen Fusuma-Schirm für sie zur Seite. „Es macht ihn traurig, sich an sie zu erinnern. Sie ist jung gestorben. Also lasse ich einfach das –sama weg.“ Renji lächelte über sich selbst und kicherte ein: „Oder ich nenne ihn ‚Babe‘.“ Shinobu sah so geschockt aus, dass Renji sich genötigt fühlte, es zu erklären: „Ja, das erste Mal war ein Versehen, aber er sagte, er würde es mögen.“
 

Wenn Shinobu eine Meinung darüber hatte, sagte er sie nicht. Stattdessen schien er über etwas sehr angestrengt nachzudenken.
 

Sie waren schon fast am Kriegsraum, also entschied sich Renji, einfach zu fragen: „Warum wolltest du das wissen?“
 

Er warf Renji ein scheues Lächeln zu. „Ich habe auch einen besonderen Freund – oder hatte, vermutlich nicht mehr, da ich nicht mehr oft nach Hause gehen werde und sie jemanden anderes finden wird, aber na ja, meine Mutter sagt, dass mich jetzt jeder –sama nennen muss. Aber mein Freund, nun ja, sie nennt mich Bu oder Bu-chan und ich hasse es, dass sich das ändern muss, aber ich denke, es wird sich jetzt alles ändern, oder?“
 

Renji musste mit sich kämpfen, den Jungen nicht fest zu umarmen oder durch den Mopp von dunklen Locken zu wuscheln. „Ah, ich kann dir da nicht helfen, Kleiner“, sagte Renji freundlich. „Ich habe so etwas noch nie durchgemacht, außer vielleicht von der anderen Seite. Schau, ich habe meinen allerbesten Freund einmal verloren. Sie ist wie du. Sie ist aufgestiegen, um eine Lady zu werden, genauso wie du… na ja, du weißt schon, wenn du mehr herrschaftlicher wirst oder so etwas.“
 

Shinobu war sehr aufmerksam am Zuhören. Sie hielten vor dem letzten Wandschirm an, die Tür würde sie dorthin führen, wo sich alle zum Abendessen versammelt hatten. „Hast du sie seitdem noch einmal gesehen?“
 

„Ja“, lächelte Renji. „Ich habe Glück. Es gab eine lange Zeit, in der ich sie nicht gesehen habe, aber nun – tja, wir sind wieder Freunde.“
 

„Obwohl sie eine Lady ist?“
 

„Obwohl sie weit über mir steht.“
 

Shinobu nickte, er schien erleichtert zu sein, dass so etwas möglich war. „Bevor wir reingehen, kann ich dich noch etwas fragen?“
 

„Schieß los“, sagte Renji.
 

Seine Stimme wurde zu einem aufgeregten Flüstern: „Bist du tätowiert, weil du ein Krimineller oder weil du ein Gangster bist? Oh! Oder beides?“
 

„Uh…“, bevor Renji überhaupt eine Antwort formulieren konnte, kam Eishirō auf sie zugelaufen.
 

„Oh, Gott sei Dank, ihr seid beide hier. Miki ist das Warten leid und möchte den ersten Gang rausgeben.“ Dann, als würde er seine Beiläufigkeit vor dem jungen Erben realisieren, schlug Eishirō eine Hand über den Mund und verbeugte sich tief. „Ich meine... wenn mein Herr bereit ist,“, sagte er höflicher „werde ich ihr Eintreffen ankündigen.“
 

Shinobu beugte seinen Kopf würdevoll. Renji trat aus dem Weg. „Gehst du nicht mit mir?“, fragte Shinobu und klang ein wenig verletzt.
 

Renji schüttelte den Kopf. „Ich sollte vermutlich noch nicht einmal vor dir stehen. Noch weniger sollten wir durch diese Tür gehen, Arm in Arm, als seien wir Gleichgestellte. Bin mir ziemlich sicher, dass das jemand falsch auffassen wird. Seine Tante würde es. Und ich möchte, dass diese Nacht etwas ruhiger für mich abläuft. Es tut meiner Beziehung nicht wirklich gut, wenn mich Byakuya zusammenstauchen muss, während ich auf den Knien bin. Außerdem stecke ich vermutlich schon tief in der-“, dieses Mal könnte sich Renji rechtzeitig stoppen: „Klemme mit deiner Familie, nachdem, was gestern Abend passiert ist.“
 

Shinobu runzelte die Stirn, doch er schien es zu verstehen. Er deutete Eishirō an, fortzufahren.
 

Sobald er angekündigt und durch die Tür war, schob Eishirō diese zu. „Das war sehr... weise von dir, Vizekommandant“, sagte Eishirō in einem Ton, der andeutete, dass er sehr überrascht von Renji war, dass er zu so einer solchen Voraussicht in der Lage war. „Wir warten ein paar Minuten, damit es nicht so auffällig ist, dass ihr zusammengekommen seid.“
 

Renji nickte. Er hätte vielleicht nach Mikis ersten Gang gefragt, aber Renji war sich ziemlich sicher, dass sie nur auf den Erben warteten. Das Essen würde nun serviert werden, da er im Raum und an seinem Platz war. „Sag mir nicht, dass ich etwas Leckeres verpasse.“
 

Eishirōs Lippen hoben sich ein wenig. „Kommt darauf an, was du von Umibudo hältst.“
 

„Ich habe noch nicht einmal eine Ahnung, was das ist“, sagte Renji.
 

„Dann wirst du es nicht vermissen.“
 


 

Während er sich seinen Weg durch die niedergelassenen Kuchiki bahnte, um zu dem Podium zu gelangen, auf dem Byakuya, Rukia und Shinobu saßen, hatte Renji einen seltsamen Rückblick auf die Akademie. Er konnte immer noch den alten Furz von Professor hören, wie er sagte: „Du kannst nicht nach vorne kommen! Denk mal an all die höher gestellten Leute, die aufstehen müssten, um dich vorbeizulassen.“
 

Hier war er, der gleiche Inuzuri-Hund von niederer Geburt, und walzte sich gerade seinen Weg, direkt durch die mächtigste Adelsfamilie der gesamten Soul Society, bis nach vorne. Er schaute rotzfrech auf ihre Scheitel.
 

Heh, er hoffte, dass irgendwo der staubige, alte Sensei einen Herzinfarkt bekam.
 

Er setzte sich an den Platz, den sie für ihn freigelassen hatten, und nickte allen zur Begrüßung zu. Rukia legte ein bisschen was von der Vorspeise aus seinen Teller, als hätte sie es nur für ihn aufgehoben. Renji lächelte sie an und haute dann rein.
 

Hmm, es stellte sich heraus, dass 'Umibudo' eine Art von Seetang war, der auch 'grüner Kaviar' oder Meertraube genannt wurde. Salzig! Und sie zerplatzten in seinem Mund in einer Weise, die ihn wünschen ließe, er hätte noch ein paar mehr.
 

„Ich vertraue darauf, dass wichtige Angelegenheiten zu deiner Verspätung geführt haben“, sagte Byakuya missbilligend.
 

Renji blickte zum Erben, doch er würde ihr Geheimnis für sich behalten. „Ja, das tut mir leid. Ich wäre beinahe im Sentō der Elften beklaut worden. Ein paar Saukerle versuchten, mit Zabimaru davonzurennen.“
 

Byakuya sah verhalten geschockt – oder vage angeekelt aus.
 

Rukia legte schockiert ihre Essstäbchen ab. „Oh, nein! Was ist passiert?“ Sie blickte zu Renjis Seite. „Sie haben ihn nicht bekommen, oder?“
 

„Ich wäre nicht hier, wenn ich ihn nicht zurückbekommen hätte“, bemerkte Renji. Dann versicherte er ihr: „Er ist oben in Sicherheit. Es ist nicht so, als hätte es da viel zu kämpfen gegeben. Sie hatten noch nicht einmal einen Rang. Sie rannten weg, sobald ich sie konfrontiert habe. Doch ich war dumm genug zu denken, dass Zaraki auch nur einen-“ , er hielt wieder inne und blickte zum Erben. „-Penny darauf geben würde. Also habe ich einige Zeit in der Elften vergeudet.“
 

„Hmm“, sagte Byakuya. „Du hättest es besser wissen müssen, als dich mit diesem Barbar abzugeben.“
 

„Ja, nun ja, er ist mein früherer Kommandant“, Renji fühlte sich genötigt, Zaraki ein wenig zu verteidigen. Doch bevor Byakuya deswegen ein Theater machen konnte, zuckte Renji die Achseln. „Aber ich denke, du hast recht. Es ist ihm egal. Ich denke... Ich meine, er hat angedeutet, dass so einige seiner Leute ein Zanpakutō bekommen. In dem sie es von anderen Shinigami holen.“
 

„Das würde mich nicht im Geringsten überraschen“, sagte Byakuya.
 

„Wirklich? Denn mich hat das überrascht“, sagte Renji. „Ich habe in der ganzen Zeit, in der ich dort war, nie etwas davon gehört. Man möchte meinen, wir haben einen Ruf, wenn deine Leute ständig Zanpakutō klauen.“
 

„Hast du dich nie gefragt, warum die Leute kehrt machten, wenn sie die Elfte kommen gesehen haben?“, fragte Byakuya mit einem kleinen Grinsen.
 

Renji gluckste ein wenig. „Ja, aber ich habe immer gedacht, dass das unser gesammelter Gestank war oder generell, weil wir harte Typen sind.“
 

„Die Elfte ist die Division des Kenpachi?“, fragte der Erbe. „Die stärksten Kämpfer?“
 

Renji nickte stolz, in der gleichen Zeit runzelte Byakuya die Stirn und sagte: „Nun ja, unter denen, die für den Titel töten würden, ja.“
 

Renji lehnte sich zu Shinobu herüber und sagte: „Da gibt es eine kleine Rivalität zwischen deinem Cousin und dem Kenpachi.“
 

„Wirklich?“, Shinobu blickte aufgeregt zu Byakuya, wollte mehr wissen.
 

„So etwas gibt es nicht“, beharrte Byakuya, doch Renji hätte schwören können, dass sich die Spitzen von Byakuyas Ohren ein klein wenig rot gefärbt hatten. „Ich bin nur der Meinung, dass 'Stärkster' nicht korrekt ist, wenn der Kenpachi größtenteils ungetestet in den Hofgarden bleibt. Er hat kein Bankai. Er lehnt Kidō ab. Ich glaube einfach, da gibt es einige Kommandanten, die in der Lage wären, ihn zu besiegen.“
 

„Könntest du?“, fragte Shinobu.
 

„Natürlich könnte er“, sagte Renji stolz. „Zaraki denkt das auch, sonst würde er nicht ständig einen Streit mit Kommandant Kuchiki vom Zaun brechen.“ Als Shinobu seinen neugierigen Blick zu Renji wandte, erklärte er: „Zaraki wird es langweilig, wenn er keine Herausforderung hat. Doch wenn er denkt, dass er einen guten Kampf verpasst, dann ist er irgendwie besessen. Du hättest stehen sollen, wie er Ichigo herumgejagt hatte.“
 

Sobald Ichigos Namen Renjis Lippen verlassen hatte, zuckte er in Mitleid für Rukia zusammen. Als er sich traute, sie anzuschauen, sah es aus, als wäre sie leicht geschlagen worden – etwas geschockt und verletzt und... traurig. Renji könnte sich selbst gegen den Kopf hauen, weil er diesen wunden Punkt angesprochen hatte.
 

Und der Abend war so gut verlaufen.
 

Sie waren alle still, als die Diener das Hauptgericht hereinbrachten. Von den silbernen Schüsseln und dem würzigen Geruch her vermutete Renji, dass es eine Art von Curry gab.
 

Byakuya fummelte an seiner Sakeschale herum, ungewöhnlich zögerlich. Schlussendlich sagte er: „Sicher können wir ein Seelen-Ticket arrangieren. Da gibt es keine Beschränkungen. Selbst Menschen ohne...“ Scheinbar dachte Byakuya daran, dass es besser sei, das Offensichtliche nicht auszusprechen. „Ich meine, wenn du denkst, Kurosaki würde kommen.“
 

Rukias Augen glänzten vor kaum zurückgehaltenen Tränen. „Für was kommen?“
 

„Mein Geburtstag“, bot Byakuya an.
 

„Oh, Nii-sama“, sagte Rukia, deutlich gerührt von dem Angebot. „Aber er ist immer noch im Koma. Ich weiß nicht, ob er rechtzeitig wach wird.“
 

Byakuya nickte im traurigen Verständnis. „Ah.“
 

Renji wünschte sich, er würde nah genug an Rukia sitzen, um ihr Knie zu drücken. Doch er saß zwischen Byakuya und Shinobu, also konnte er nur in ihr schmerzvolles Gesicht sehen. Renji wusste immer noch nicht, was Ichigo wollen würde, wenn er aufwachte und Urahara ihn über den Stand aufklärte. Leider konnte sich Renji nur zu leicht vorstellen, dass Ichigo die Art von Typ war, die sagen, es wäre alles in Ordnung. Jeden sagen würde, sie sollen die Verbindung abbrechen und er sich selbst durchschlagen wollte.
 

Nah, scheiße. Das ist genau das, was passieren wird. Denn das war das, was auch Renji wollte, wenn er es war – niemanden zur Last fallen.
 

Renji spürte ein Zupfen an seinem Ärmel. Er war so in Gedanken vertieft gewesen, dass er seine Pflicht, das Essen auszuteilen, total vergessen hatte. Doch als er nach der Schöpfkelle griff, flüsterte Shinobu: „Wer ist Ichigo? Und ist Rukia-sama deine Freundin? Die, die du verloren und wiedergefunden hast?“
 

Whoa, zu viele Fragen und überhaupt, wie kann es sein, dass der Junge so scharf von Verstand war? Doch Renji vermutete, dass Tante Masama vielleicht ein oder zwei Dinge davon gesagt hatte, dass Rukia auch aus Inuzuri stammte. „Ja“, sagte er, als er das dicke Curry austeilte. Er hielt seine Stimme leise, als er erklärte: „Und Ichigo ist Rukias besonderer Freund. Er wurde wirklich böse verletzt, als er der Soul Society geholfen hat. Er... Da sind einige Wunden, die man nicht heilen kann und er wird nie wieder derselbe sein.“
 

„Es ist eine bittere Pille“, fügte Byakuya hinzu, denn scheinbar war Renjis leiseste Stimme noch laut genug. „Denn Kurosaki hat so vieles unbeschadet überstanden. Es schien unmöglich, dass jemand so starkes so unwiderruflich verletzt wird. Doch er ist ein Krieger und das ist das Schicksal eines Kriegers.“
 

Renji versuchte, Rukia in die Augen zu sehen, doch sie starrte fest in ihren Schoß. Es war gut zu erkennen, dass sie versuchte, nicht zu weinen. „Ichigo ist die Art von Person, die jeden Preis dafür zahlen würde, seine Freunde zu retten. Aber, weißt du, er hat den Löffel nicht abgegeben, ok? Und wo Leben ist, ist auch Hoffnung.“
 

Rukia schaute daraufhin auf.
 

Renji nickte ihr zu und wünschte, sie könnte seine Gedanken lesen. Denn in den Tiefen seines Herzens wusste Renji, dass Ichigo einen Weg zurück zu ihr finden würde. Das würde er immer. Sie musste ihm nur vertrauen und warten.
 

„Der Mann, der die Welt gerettet hat, heißt Erdbeere?“, fragte der Erbe.
 

Das änderte die Stimmung. Alle am Tisch schafften es, zu lächeln oder sogar etwas zu lachen. Rukia fügte hinzu: „Und er hat Zwillingsschwestern die nach Zitrusfrüchten benannt sind.“
 

Shinobu blinzelte. „Ist seine Familie verrückt?“
 

Byakuya nippte an seinem Sake und murmelte: „Ziemlich wahrscheinlich.“
 

Da war ein kleiner Aufruhr an der Tür, als ziemlich plötzlich Eishirō verkündete: „Kommandanten Shunsui Kyōraku und Jūshirō Ukitake.“
 

Byakuya setzte seine Schale ab. „Was soll das?“ Doch als sich die Türen aufschoben, erhob sich Byakuya. Das sorgte dafür, dass jeder Kuchiki in dem Raum ebenfalls aufstand. Renji kam schnell auf die Füße, doch irgendwie hatte er das Gefühl, dass er eher auf die Knie fallen müsse, da er der einzige Nicht-Kuchiki im Raum war.
 

Kyōraku hob seinen Strohhut an und blickte all die stehenden Kuchiki an. Dann sagte er: „Oh ho! Was für ein Empfang!“
 

Ukitake lächelte eines seiner strahlensten Lächeln und sagte: „Wir haben dir Sake gebracht, Byakuya. Frisch gebraut!“
 

Geduckte Diener huschten herum, um einen weiteren Tisch auf dem Podium aufzubauen und Essen auszulegen. Die Kommandanten schritten in den Raum, als seien sie eingeladen und Byakuya brachte ein mäßig zivilisiertes „Kommandanten. Es ist eine... Überraschung euch zu sehen“ heraus.
 

„Du scheinst das 'erfreuliche' weggelassen zu haben“, lachte Kyōraku und klopfte Byakuya ordentlich auf den Rücken. Er nickte Renji und Rukia zu und dann sah er den jungen Erben. „Ah, wenn das nicht mein entfernter Cousin ist! Shinobu Kuchiki!“
 

Renji blickte zwei Mal zwischen ihnen hin und her und konnte die Ähnlichkeit erkennen: die Locken, der offene Ausdruck – ja, das erklärte tatsächlich Einiges.
 

„Oh!“, machte Ukitake fröhlich. „Das macht unser Geschenk besonders Speziell. Wir haben dir einen Vorrat von der Kyōraku-Marke mitgebracht.“ Er hob den Krug. „Das ist die erste Flasche, die abgefüllt wurde. Aber der Rest ist in den Händen seines Hausverwalters. Jeder kann etwas davon probieren.“
 

„Es ist fast so, als habt ihr gewusst, dass ihr eine große Familienversammlung unterbrecht“, bemerkte Byakuya eisig.
 

„Oh, ho! Sei nicht so mürrisch, Herr Byakuya“, sagte Kyōraku und setzte sich im Schneidersitz auf den Boden. Renji bemerkte, dass er Katen Kyōkotsu wie gewöhnlich an seiner Seite hatte, ebenso wie Ukitake Sōgyo no Kotowari trug. Offensichtlich haben sie den Hinweis nicht erhalten, unbewaffnet aufzutauchen. „Du kannst nicht sauer mit uns sein. Wir haben Wein mitgebracht!“
 

Byakuya setzte sich, als Ukitake sich niedergelassen hatte und der ganze Raum setzte sich, mit einem kollektiven Geraschel von teurer Seide, wieder hin.
 

Ukitake blickte sich im Raum um, lächelte all die Gesichter an, die ihm abgewandt waren oder ihn ignorierten. „Wow, das muss fast die ganze Familie sein.“
 

„Nein“, sagte Byakuya. „Es sind noch viele andere auf dem Weg. Und ein paar sind... früher abgereist.“
 

„Und nun hast du einen weiteren – auch wenn entfernten – Verwandten an deinem Tisch“, sagte Kyōraku jovial, als wäre all das ein großer Witz. „Auch wenn der Höllenschmetterling meine Einladung zu deinem Geburtstagssoiree verloren haben muss. Kein Problem, ich bin mir sicher, er wird noch rechtzeitig eintreffen.“
 

Byakuyas Lippen wurden dünn. „Durchaus.“
 

Ukitake lehnte sich vom separaten Tisch vor und gab hinter Byakuyas Rücken Renji den Sake. „Wärst du so lieb und würdest uns ausschenken?“
 

„Uh, ja, Kommandant“, sagte Renji und nahm ihn mit beiden Händen und einer Verbeugung.
 

Renji konnte fast spüren, wie sich Byakuyas Rücken aufstellte, wie eine verärgerte Katze. „Darf ich fragen, was euch heute Abend hier herbringt?“
 

„Wir sind gekommen, um frischen Sake zu bringen“, sagte Kyōraku. „Und eine kleine Neuigkeit aus dem Rukongai über unseren gemeinsamen Freund Daisuke.“


Nachwort zu diesem Kapitel:
Vorschau Kapitel 28:

Kyōraku und Ukitake sind in Byakuyas Familientreffen geplatzt und Renjis erster Auftrag ist es, die Situation unter Kontrolle zu bekommen. Nur, wie bei so vielen Dingen, die Byakuyas Familie betrifft, ist sich Renji nicht sicher, ob alles nach Plan verläuft... Die Frage ist, ob Byakuya Renjis Bemühungen schätzt oder nicht? Komplett anzeigen

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