Unter den Schwingen des Horusfalken von Hotepneith ================================================================================ Kapitel 19: Sonderermittler --------------------------- Sobald der Herr der beiden Länder mit dem Schwarm der Höflinge verschwunden war, und sich auch Meruka erhoben hatte, kam Nebhotep zu ihm, der zweite Mann der Wachen, und ein ranghoher Beamter, als Wedelträger des Königs, dem einige Domänen gehörten. Sie kannten sich seit Schulzeiten. „Sonderermittler, also, Glückwunsch,“ sagte er. „Brauchst du Wachen? Denn die Meisten müssen mit der Prozession ziehen und einige nur im Palast bleiben.“ Es wäre ihm eindeutig lieber, wenn einige seiner Männer bei dem doch deutlich unerfahrenen Ermittler bleiben würden. Meruka war klug, sicher ein diskreter, fähiger Schreiber, anders wäre er kaum unter die privaten Schreiber des Herrn der beiden Länder gerückt ... aber dazwischen und ermitteln lag einiges. Nebhotep wusste nur zu gut um den Druck, der jetzt auf seinem Kollegen lastete. Es stand zu erwarten, dass Meruka bei aller Freundlichkeit lieber die Köpfe einiger Wachen oder Diener rollen sah als seinen eigenen, zumal, wenn dem Königssohn wirklich etwas zustieß. Namenlos in das Jenseits zu gehen war etwas, was jeder Denkende vermeiden wollte. Meruka vermutete dies. Der Wedelträger des Königs hatte keine Ahnung von seiner wahren Arbeit der vergangenen Jahre. „Ja, das ist mir klar, danke, Nebhotep. Lass mir Ptahnacht da, mit dem habe ich schon einmal gearbeitet, das sollte erst einmal genügen, je nachdem, was die Ärzte sagen.“ Meruka sah sich unwillkürlich um. „Ich werde mir zunächst das Zimmer ansehen, sobald es Menka besser geht.“ „Ich bezweifle nicht die Fähigkeit der Hofärzte, aber es war eine Kobra mit schwarzem Kopf und der Königssohn ist ein Kind. Ich frage mich nur, wer von unseren Leuten so nachlässig war, sie durchzulassen. Ich traue es keinem zu.“ Weiter durfte er nicht gehen um seine Männer zu schützen. „Die Dienstboten müssen beim Aufräumen mehr als liederlich gewesen sein.“ „Ich fürchte, genau das soll ich herausfinden. Der mächtige Horus, er lebe, sei heil und gesund, wünscht Bericht.“ Wie jeder hohe Beamte kannte auch Nebhotep die gewisse Furcht einen Gott zu verärgern. Da ging es schnell um das eigene ewige Leben. Der Fluch des Lebenden Horus konnte über die Entfernungen, jedoch in alle Ewigkeit, vernichten. „Dann wünsche ich dir viel Glück. Ptahnacht, also? Ja, der ist ein intelligenter Bursche. Oh, der hatte gestern Abend und den ersten Teil der Nacht Dienst. Er kann dir sicher auch sagen, wer mit ihm hier stand.“ Er musste sich beeilen, denn der Herr der beiden Länder stieg soeben in seine Sänfte und er sollte neben ihm gehen und ihm Schatten spenden. Näher als er kam diesem nur die maat-hor. „Danke. Er wird mich bei einem Gang um den Palast finden.“ Immerhin einer seiner eigenen Mitarbeiter stand ihm schon zur Verfügung und, wenn Rahotep mit Akenptah fertig war, würde der ebenfalls zu ihm kommen und ihm Bericht erstatten.   Auf dem Weg durch die Halle blickte sich Meruka noch einmal um. Die einzigen Türen, die es hier gab, waren die in die Räume des Horus, das Zimmer der Söhne und der Ausgang. Ansonsten bot nur die nach oben offene Decke des Saales Licht, die freilich so konstruiert war, dass der bunt bemalte Raum darunter zum größten Teil beschattet wurde. Er bog ab in den Vorraum mit der weißen Treppe. Die Bäder dort hinten hatten ebenfalls nur Fenster und auch hier waren Wachen gestanden, Menschen hin und her gegangen. Wieder eine doppelt geflügelte Holztür, in den Hof, auch hier zwei Wachposten. Zudem hatten Diener in der Halle geschlafen. Eigentlich unmöglich, wie sich eine Schlange an all diesen vorbei winden sollte. Wenn, so hätte doch eher im Hof jemand gebissen werden müssen. Und besagter Hof bestand aus einer doppelt mannshohen Mauer, festgetretenem Sandboden, wenn man von der Prozessionsstraße absah, und war ebenfalls bewacht. Es gab also nur zwei Möglichkeiten. Die Schlange war in der Zeit des Leerstandes hier eingedrungen und hatte sich verborgen, geschlafen, und die Diener hatten das ebenso übersehen wie Anchchepri bei seiner Schlangenaustreibung – oder jemand brachte sie erst in der Nacht in den Hof. Und warf sie durch das schmale Fenster. Kaum rein zufällig in diesen Raum. Das wiederum bedeutete mehrerlei. Erstens: der Täter kannte sich aus und die Abläufe des Festes. Zweitens: er hatte gewusst, dass sich beide Königssöhne und Akenptah dort aufhielten, aber es war ihm wohl gleich gewesen, wen es traf. Drittens: wusste es wirklich jeder? Thothhoteps unrühmlicher Auftritt gestern Abend hatte genau das bewirkt – oder hatte von ihm selbst ablenken sollen. Immerhin war er einer der Männer gewesen, die auf der Reise nach Norden auf Sobeknachts Schiff gewesen waren und Sennefer kennen gelernt hatten. Hatte er einen der Königssöhne ausschalten wollen, um seinen Liebling näher an den Thron zu bringen? Jedenfalls war bis vor Wochen noch nicht festgestanden, dass Menka hier mit durfte oder gar Menhekat anerkannter Thronfolger wurde. Oder wollte nur jemand, dass ein Ermittler das glauben sollte? Thothhoteps schon fast etwas verrücktes Verhältnis zu Akenptah dürfte nicht gerade geheim sein, wenn sich seine Ehefrau deswegen scheiden ließ. Viertens: wer auch immer eine Giftschlange unter dem Arm trug, kannte sich mit Schlangen aus. In vielen Dörfern und Domänen lebten freilich Männer, seltener Frauen, die sich mit diesen Biestern auskannten und sie aus den Häusern verjagten. Oh. Angenommen, Sennefer hörte auf dieser Reise, wie einer der hohen Beamten um ihn mit einem Schlangenbändiger sprach und dem einen Auftrag erteilte. Er dachte sich nichts dabei, viele Leute benötigten ihre Hilfe. Dann jedoch wurde ihm irgendwas bewusst und er schrieb an seinen besten Freund. Umgedreht hatte der hohe Beamte mitbekommen, dass er mit dem Schlangenbändiger gesehen wurde, und reagierte schnell, wenngleich sehr überlegt. Im Namen des tjati die gestohlene Ehrenkette zu überreichen, war gewiss kein Problem, und ebenso wenig dem Jungen weitere Förderung zu versprechen. Hätte Sennefer die Ehrenkette getragen, wäre er wegen Diebstahls verurteilt worden. Das tat er jedoch nicht und auf der Rückfahrt, als der Ahnungslose schon auf seiner neuen Domäne saß, baute der Beamte in Iunu mit den Sandläufern die zweite Falle. So weit, so gut. Sennefer war da anscheinend über etwas wie einen Mordplan gestolpert. Aber, war das hier überhaupt möglich? Er stand jetzt im Schatten einer Sykomore, auf der Rückseite des Palastes. Vor sich konnte er die Vorratsgebäude sehen, davor hatten die Wachen geschlafen, die keinen Dienst hatten. Nur, das hier konnten sie nicht einsehen und auch die Vorratsräume besaßen aus Sorge vor Mäusen und anderem keine Fenster. Er wollte empor zu dem Lüftungsschacht blicken, aber ein dicker Ast grüner Blätter versperrte ihm die Sicht.   „Meruka?“ Ptahnacht kam heran. „Rahotep sagt, er komme gleich, sobald Akenptah eingeschlafen ist. Menhekat fühlte sich wohl genug, um mit der Prozession zu gehen. Nun ja, er nahm sich wohl eher so zusammen. Rahotep will noch mit dem Vorsteher der Ärzte sprechen, auch ihm sagen, dass du ihn anforderst, ehe er dir Bericht erstattet. Schon was herausgefunden?“ „Dieser Baum steht sehr günstig, nicht wahr?“ „Das da oben ist das Fenster des Zimmers der Jungen?“ „Sehr richtig. Klettere doch einmal hinauf und versuche, ob du etwas hineinwerfen könntest.“ „Etwas ein Meter langes, sich windendes und giftiges?“ Der Krieger streifte die Sandalen ab und kletterte gewandt empor. „Der Ast hier ist wirklich schön einladend. Aber, Meruka, wenn ich hier mit einer Giftschlange in der Hand stehen würde, hätte die vermutlich etwas dagegen geworfen zu werden.“ „Es war früher Morgen, noch kühl.“ „Ja, da sind sie noch sehr langsam. Stimmt. Trotzdem, der Kerl ging doch ein unglaubliches Risiko ein. Und überhaupt, wie sollte er an den Wachen am Tor vorbeikommen – mit einer Kobra über der Schulter? Manche meiner Kollegen sind nicht ganz so schnell im Denken, aber das würde sie doch wundern.“ „Auch über Leute mit Krügen?“ „Nein, natürlich nicht. Das halbe Dorf kam ja schon im Dunkeln zum Frühstück vorbereiten.“ Ptahnacht tat, als wolle er einen Krug in die Fensteröffnung ausschütten, ehe er wieder abstieg. „Gehen würde es. Aber, wie willst du die Schlange in den Krug bekommen? Und die Dörfler kennen sich doch.“ „Aber hier sind auch Diener des Palastes aus der Residenz dabei. Wer auch immer einen Fremden sieht, schiebt das der jeweils anderen Partei zu.“ „Ja. Du glaubst, hier ging jemand her, kletterte hoch und schickte eine Schlange in das Zimmer, sprang wieder runter und dann....?“ „Dann tat er so, als ob er den Krug ausschüttet und die Sykomore goss. Erinnere dich, diese Bäume müssen alle mit Wasser, das von dem Brunnen im Dorf geholt wird, gegossen werden. Sie haben sicher auch Wasserkrüge in die Küche gebracht, die dann leer wieder zurück zum Dorf getragen werden, um erneut gefüllt zu werden. „Das war kein Anfänger.“ „Nicht, was Schlangen betrifft. Und ich habe einen Verdacht, dass er einen Auftraggeber hier bei Hofe hat, der ihn mit allen notwendigen Informationen versorgte.“   Rahotep kam langsam heran. „Meruka.“ Der drehte sich etwas zu abrupt um, alarmiert durch den Tonfall. „Menka?“ „Ja, es sieht schlecht aus. Anchchepri und Ramose versuchen es mit Weihrauch und Gebeten, und flössen ihm Zwiebelbier ein, aber er ist eben doch noch ein Kind. Ramose sucht jetzt nach Schlangenholz, das in aller Regel sehr gut wirkt. - Akenptah gab ich ein Schlafmittel. Wenn er aufwacht, wird er vielleicht wieder besser bei sich sein. Er ist sehr empfindlich in seinen Gefühlen. Aber wenn es hier jemand mit Mord versucht hat – das könnte auch ein Attentat eigentlich auf Akenptah gewesen sein. Dass er schwach ist, und gefühlsmäßig durcheinander, könnte nicht nur in seinem Haus bekannt sein.“ „Ja,“ gab sein Vorgesetzter zu. „Theoretisch wäre das möglich. Ich gehe jedoch davon aus, dass eben das Gespräch unseres Unbekannten mit dem Schlangenbändiger Sennefer auffiel, also vor der Überschwemmung. Und erst, als Menhekat darum bat, wurde Akenptah in sein Zimmer eingeteilt. Die Schlange war weit vorher beauftragt. Von jemandem, der wusste, dass Menhekat und vielleicht sogar Menka dieses Zimmer bekommen sollen. Das plante der Leiter der Sitzordnung und seine Mitarbeiter sicher seit Wochen. Kaum ein Problem für einen anderen hohen Beamten aus dem Umfeld des tjati in einem harmlosen Gespräch das herauszubekommen.“ „Thothhotep ist natürlich der Hauptverdächtige, nach der Szene gestern Abend,“ gab Rahotep zu. „Aber er scheint Akenptah zu lieben. Hätte er da nicht seinen Attentäter zurückgerufen?“ „Wie? Er hatte Pflichten, wir aßen alle zusammen, und der Schlangenbändiger war gewiss im Dorf, oder sogar drüben am Tempel, um unsichtbar zu bleiben. Er konnte nicht in den Palast, ehe der Zug hier war, und er konnte nicht in den Hof, nachdem die Tore verschlossen wurden. Im Morgengrauen war die einzige Möglichkeit. Und darum vermute ich auch, dass sich die Schlange in einem Krug befand, vielleicht unter einem Deckel.“ „Wenn der Schlangenbändiger schlau ist, ist er bereits auf dem Weg nach Ibenu-hedj und auf dem Heimweg in sein Dorf.“ Ptahnacht seufzte. „Er wäre der Einzige, der deine Theorie bestätigen kann. Man müsste alle Schiffe nach Norden auf Passagiere überprüfen. Das wird mühsam. Und er wird sich vorgesehen haben. Das war Mord oder zumindest Mordversuch.“ Rahotep schüttelte den Kopf. „Das muss der Schlangenbändiger nicht wissen. Angenommen, der Beamte erzählt ihm, dass er gern einen, wenn auch schlechten, Scherz machen will, eine Schlange in ein leeres Zimmer zu werfen … Zum Beispiel, weil der den Palastvorsteher nicht ausstehen kann und dieser so Ärger bekommt? Schlangen als Symbol alles Bösen in der Nähe des lebenden Gottes bedeuten Ärger. Oder der Beamte das sogar selbst annahm, ich meine, dass der Raum leer wäre? Letztes Jahr schlief Menhekat noch oben, mit ihm, bei seinem Vater und Hekaptah, das sagte mir Akenptah. Er warf sich vor, dass er auf Menhekat gehört hat und nicht oben schlief, dass er Thothhotep albern fand. Man kann wahrlich Mitleid mit ihm haben.“ Meruka sah ihn an. „Ahja, noch jemand, der ihn nett findet?“ „Ich kann die Menschen verstehen, die ihn nett finden. Er wirkt wie ein kleiner Hund, wenn du verstehst, was ich meine. Schutzbedürftig.“ Rahotep überdachte seine Worte sorgfältig. „Aber, das muss nichts heißen. Ich habe schon Leute kennen gelernt, die mit dieser Art immer ihren Willen durchsetzen. Das sind allerdings meistens Frauen gewesen. Eine davon hätte ich fast geheiratet, ehe ich … nun ja, die Richtige traf.“ Da diese leider noch vor der Hochzeit verstorben war, suchte der Vorgesetzte abzulenken. „Die Beamten um Sobeknacht, die mit auf dem Schiff waren, sind sein oberster privater Schreiber Selketschepses, der zweite Mann seines Büros, Meribast, sein Sohn und sein Hausvorsteher Thothhotep. Jeder von denen, wenn er sich nur ein wenig Mühe gibt, bekommt heraus, wer welches Zimmer benutzt. Deswegen lag mir dieses Fest so im Magen. Die Abläufe sind seit den Tagen der Götter stets gleich, nur Kleinigkeiten ändern sich. Ein Jahr im Voraus kann man planen. Ja, alle sagen sie haben Mitleid mit Akenptah und schätzen ihn und Thothhotep beweist das ja dauernd, aber wer weiß. Umgedreht – vielleicht wusste der Planer nur von Menka und Menhekat. Mit dem Tod auch nur eines der letzten beiden Königssöhne rückt Akenptah, aber natürlich auch Sennefer, mein Neffe, näher an die Nachfolge. Und Padiselket, sein Vater, ist auch hier. Der Siegler hat ihn eingeladen, schließlich ist er sein Schwiegersohn. - Meritbast. Ich bin ein Narr.“ „Würde es dir viel ausmachen, uns an deinen Gedanken teilnahmen zu lassen?“ fragte Rahotep sofort. „Padiselket ist mit Meresanch verheiratet, der Tochter des Sieglers, damit der Tochter eines Königssohnes. Sein ältester Sohn, Sennefer, ist acht und geht jetzt zur Palastschule. Er ist in der Thronfolge ziemlich weit hinten. Überdies ist Padiselket der Leiter des Gazellengaus und reist zwischen diesem und dem Palast hin und her. Ich unterhielt mich vorher mit ihm, er hat noch zwei Töchter, die beide mit Merit heißen und dem Namen einer Göttin.“ „Das ist doch oft so,“ warf Rahotep ein. „Richtig. Aber seine Jüngste ist Meritbast. Und Meribast, der zweite Mann aus dem Büro des tjati, der mit an Bord auf dieser Reise in den Norden war, und oft genug Anchnefer vertritt,ist sein Vater.“ „Hm. Großvater eines Thronanwärters?“ Rahotep dachte nach. „Das könnte heißen, dass Meribast unser gesuchter Auftraggeber für den Schlangenbändiger ist, oder dass er Informationen weitergegeben hat ..“ „Nein, Padiselket war auf dieser Reise nicht dabei.“ Meruka dachte nach. „Meribast als Auftraggeber ... Nun, er würde das Drama um die Familie des tjati nur zu gut kennen, er wäre als Zweiter Vorsteher der Staatsverwaltung glaubwürdig für jede Sandläufer oder Schlangenbändiger. Motiv: seinen Enkel an die Spitze zu bringen und selbst tjati zu werden? - Das ist alles zu vage. In jedem Fall: gleich ob Menka in den Westen eingeht oder nicht: es war eindeutig ein Attentat. Mit unbekanntem Ziel und unbekanntem Auftraggeber.“ „Das kannst du so kaum dem lebenden Gott berichten – zumindest nicht, ohne dass du ihm sagst, dass die Sicherheitsvorkehrungen im Palast verschärft wurden, gerade auch für Menhekat.“ Der Arzt seufzte etwas. „Ich gehe zu meinen Kollegen, um bei Menka zu helfen. Das Schlangenholz muss fein gemahlen werden und in süßlicher Flüssigkeit aufgelöst werden, das der Junge hoffentlich trinken kann. Zur Sicherheit werden die Blätter des Schlangenstocks in Behenöl zermahlen, damit der Körper eingerieben, um das Herz zu befreien. Das ist die beste Kur, hunderte Mal erprobt. Aber aufwendig.“ „Ja, geh nur,“ erwiderte Meruka sofort. „Ich gehe dann mal auch,“ schlug Ptahnacht vor. Und da er den überraschten Blick seines Vorgesetzten bemerkte: „Ich dachte, ich solle zurück nach Ibenu-hedj, zu Anchnefer, um die Verfolgung dieses Schlangenbändigers einzuleiten.“ „Das dürfte keinen Sinn haben. Der unbekannte Auftraggeber bemerkte, dass Sennefer ihn gesehen hatte, etwas gehört hatte – und zog sofort Konsequenzen. Glaubst du wirklich, dass er den Zeugen eines Mordanschlags laufen lässt, wenn er ein Jahr Zeit zum Nachdenken hatte? Die Wüste lässt ebenso Tote verschwinden wie der Fluss. Es mag sein, dass er sogar hier im Umfeld des Palastes verscharrt ist. Wir werden keine Aussage bekommen. Aber der unbekannte Beamte muss, als alle neugierig oder pflichtbewusst in die Halle liefen, den Schlangenbändiger getroffen haben. Frage doch deine Kollegen, wer von den ranghöchsten Beamten, die an dieser Nordreise teilnahmen, zu diesem Moment nicht in der Halle war, sondern sich mit einem Diener oder Bauern unterhielt, mit Sicherheit draußen. - Sobeknacht und Hekaptah kann ich bestätigen, sie standen direkt vor mir in der Halle, die drei Ärzte auch, Nebhotep wohl auch.“ „Bleiben also unser alter Freund Thothhotep, Meribast und Padiselket, sein Schwiegersohn.“ „Und Selketschepses, der Leiter der privaten Schreiber. Ja. Frage nach diesen, ich werde es auch tun, aber bitte überaus dezent und unauffällig.“   Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)