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Torn

von

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Disappeared

Aber auf Inos erleichterten Ausruf folgt Narutos panischer Ausruf, der sie alle dahin zurückfahren lässt, wo er neben Hinata kniet.

„Hinata? Hinata! Nein, nein-“

Aber alles was ihnen noch begegnet, sind die leeren, toten Augen der Clanerbin der Hyuugas.
 

Narutos verzweifeltes Gemurmel ausblendend, fällt Tsunade zurück neben Hinata auf die Knie und aktiviert augenblicklich ihr Chakra.

Auch Neji sinkt augenblicklich neben ihnen in die Hocke. „Tsunade, was ist los?!“

„Ihr Herz hat aufgrund ihrer schweren Verletzungen und des hohen Blutverlustes aufgehört zu schlagen!“

„Nein!“

„Heißt das sie ist-“

Sie spüren alle, wie die Energie der Hokage stetig ansteigt. „Hier stirbt heute niemand!“

Aber wie um ihr zu widersprechen, löst sich in diesem Moment auch aus Hinatas Brustkorb eine milchig weiße Kugel, die in der Macht eines Elementes erstrahlt. Auch diese Kugel steigt vor ihren Augen in den Himmel, wo sie schließlich in gleißendem Licht verschwindet.

So faszinierend dieses Naturschauspiel zweifellos ist, in ihren Köpfen hallen immer noch Sakuras und Hinatas Worte von vor einigen Tagen nach.

„Es gibt nur eine uns bekannte Möglichkeit diese… Kräfte wieder loszuwerden.“

„Unser Tod.“
 

Doch während Tsunade noch versucht Hinata wiederzubeleben, taucht plötzlich mit lautem Geschrei etwas anderes aus dem Wasser auf.

Die Konoha-nins ziehen ihre Waffen, aber keiner ist in der Lage zu benennen, was genau aus dem Wasser auf sie zukommt.

Selbst Shikamaru erscheint selten ratlos. „Was zur Hölle ist das?!“

Auch Nejis Augen fahren über die Gestalt, die nur noch entfernt einem Menschen ähnelt. „Ich glaube, das ist, was von Tsume noch übrig ist.“

Naruto fährt sich mit dem Unterarm über die Augen und sieht noch einmal zu Hinata, von der Tsunade weiterhin fieberhaft versucht sie zurück ins Leben zu holen. „Es ist mir egal, wer oder was es ist. Wir bringen das jetzt zu Ende!“

Neji, Sasuke und Gaara machen sich an seiner Seite schon auf den Weg, während Temari und Shikamaru zurückbleiben, um Ino und Tsunade zu beschützen, die fieberhaft mit Hinatas und Sakuras Heilung beschäftigt sind.
 

Neji und Sasuke haben ihr Bluterbe längst aktiviert und Sasuke formt bereits erste Schriftzeichen, während um Gaara herum bereits der Sand in der Luft vibriert.

Auch Naruto lässt zum ersten Mal seit langem ungehindert zu, dass ihn das Chakra des Fuchses durchströmt, während sie Tsume von allen Himmelsrichtungen einkreisen.

Es braucht keine Absprache für sie, um ihre Angriffe zu bündeln.

Sie jagen sie gleichzeitig auf die Gestalt in ihrer Mitte und das Zusammenprallen ihrer Energien reist sie beinahe selbst von den Beinen. Das Wasser spritzt an allen Seiten hoch und als es die Sicht vor ihnen freigibt, ist nichts mehr zu sehen.

„Neji-“

Aber bevor Naruto seine Frage formulieren kann, schießt vor ihnen ein weiteres Element aus dem Wasser.

Erst beim zweiten Blick sehen sie, dass es sich um zwei Kugeln handelt – blau und grün, Wasser und Erde; eine Sekunde lang, bevor sie ebenfalls in verschiedene Himmelsrichtungen verschwinden.

„Es ist nichts mehr zu sehen.“

Sasuke und Gaara verharren auch nach Nejis Worten noch einen Moment, aber Naruto fliegt beinahe zurück und fällt panisch neben Hinata auf die Knie.

Ihre Augen sind geschlossen und es dauert einen Moment, bis Tsunades Worte zu ihm durchdringen.

„Ihr Herz schlägt wieder.“

Er nimmt ihre Hand in seine, vorsichtig und beinahe abwesend, und es erschreckt ihn, wie kalt sie ist. Doch dann spürt er ihren Puls unter seinen Fingerspitzen, schwach, aber vorhanden.
 

Auch Nejis nächster Atemzug verlässt ihn mit dem Blick auf seine Cousine hörbar erleichtert, bevor er sich an Tsunade wendet. „Wo sind Haiko und die anderen?“

Die Hokage ist gerade damit beschäftigt, eine der größeren Verletzungen im Bachraum der Clanerbin zu heilen, antwortet aber trotzdem. „Sie wollten in ihr Dorf und sehen, ob es dort noch jemndem gibt, dem sie helfen können.“

Sie hat den Punkt kaum hinter den letzten Satz gesetzt, als die drei jungen Shinobi neben ihnen auf dem Boden aufsetzen.

In den Augen der jungen Kunoichi funkeln versteckte Tränen, als Sora sich zu ihrem Bericht durchringt. „Er hat das ganze Dorf dem Erdboden gleich gemacht.“

Selbst Haiko muss im ersten Moment schlucken. „Wir haben niemanden mehr gefunden, der noch am Leben war.“ Aber dann fällt sein Blick auf Sakura und Hinata und er formuliert die Frage, die ihnen allen auf der Seele lastet. „Wie geht es ihnen?“

Tsunade verschließt eine weitere Wunde an Hinatas Oberkörper oberflächlich und auch Ino ist immer noch mit Sakuras Verletzungen beschäftigt, aber die Sanin erteilt ihnen trotzdem ihre nächste Anweisung. „Im Moment sind sie halbwegs stabil, aber wir müssen sie so schnell wie möglich zurück nach Konoha und ins Krankenhaus bringen. Naruto, ruf Gamabunta zurück!“
 


 

Die nächste Stunde ist gefüllt mit grausamem Warten, nachdem sie zurück in ihr Heimatdorf gekehrt sind und Tsunade und Ino mit Hinata und Sakura in zwei angrenzenden Behandlungsräumen verschwunden sind. Selbst Hiashi hat sich ihnen mittlerweile angeschlossen, aber nachem Neji ihm leise seinen Bericht erteilt hat, ist auch das stolze Clanoberhaupt wortlos in einen der Stühle des Wartebereichs gesunken.
 

Im ersten Moment vermag auch keiner von ihnen zu deuten, mit welcher Art von Nachrichten Tsunade schließlich aus dem OP tritt.

„Ich habe alles für sie getan, was ich konnte, aber ich fürchte alles Weitere liegt nicht mehr in meiner Hand. Sie sind beide soweit stabil, aber ab jetzt können wir nicht mehr viel mehr machen, als abzuwarten. Hinatas Zustand ist weiterhin kritisch, da ihr gesamter Kreislauf immer noch Gefahr läuft jederzeit unter der hohen Belastung zu versagen. Und Sakura… ihr Gehirn wurde für eine ungewisse Zeit nicht mit ausreichend Sauerstoff versorgt. Wir können nur warten, bis sie aufwacht und hoffen, dass sie dadurch keine dauerhaften Schäden davongetragen hat.“

Naruto fährt sich müde über das Gesicht und Sasuke schließt für einen langen Moment die Augen, bevor die Türen in Tsunades Rücken aufgehen und zwei Krankenbetten vorbeigeschoben werden.

„Wir werden sie erstmal in getrennte Zimmer verlegen, um zu verhindern, dass eventuelle Überreste ihrer Energien sich gegenseitig in die Quere kommen.“

Während Sasuke und Ino Sakura folgen, folgen Naruto, Neji, Hiashi und Gaara Tsunade in das Krankenzimmer, in das Hinatas Bett gebracht wird.
 

Tsunade hat Hinata kaum zurück an die Maschinen geschlossen, die ihre Lebensfunktionen überwachen, als die Tür hinter ihnen wieder aufschwingt und es ist Kakashi, der in den Raum tritt. „Tsunade-“

„Verdammt, jetzt lasst mich endlich durch!“

Haiko schiebt sich an dem erfahrenen Shinobi vorbei und sein Anblick lässt Gaara schlagartig erblassen. Er trägt Soya auf den Armen, bewusstlos und mit einer Platzwunde an der Schläfe, aus der immer noch Blut über ihre blassen Gesichtszüge rinnt.

„Wir haben sie auf einem der Dächer gefunden, als wir zurückgekommen sind. Sie hat viel Blut verloren.“

Die Hokage tritt von Hinatas Bett weg und an die Liege heran, auf der Haiko Soya vorsichtig ablegt und die Godaime nimmt sich augenblicklich der tiefen Platzwunde auf Soyas Stirn an, während Gaara bereits neben ihr steht.

„Abgesehen von der Platzwunde scheint ihr nichts zu fehlen. Sie hat eine leichte Gehirnerschütterung.“

Während sie die Heilung der Wunde an Soyas Schläfe abschließt, führt Tsunade ihre zweite Hand über den Unterleib der jungen Kunoichi und aktiviert auch an dieser Stelle ein heilendes Jutsu.

Sie schließt ihre Behandlung ab, bevor sie Gaaras Blick sucht. „Dem Baby geht es auch gut.“

Haiko wechselt einen Blick mit seinen beiden Teamkameraden, der auch den beiden Kage nicht entgeht, obwohl Gaaras Aufmerksamkeit beinahe ausschließlich auf Soya liegt.

„Was ist es?“

„Nia ist verschwunden.“

Das lässt auch Naruto schlagartig aus seiner Trance aufwachen und zum ersten Mal von Hinatas regungslosen Gesichtszügen aufsehen.

„Was?“

„Es kann nur Kaito gewesen sein. Er hat sie geholt.“

Bevor jemand etwas auf Haikos Worte erwidern kann, schreckt Soya mit einem panischen Keuchen aus ihrer Bewusstlosigkeit und ihr Körper reagiert automatisch abwehrend, aber Gaara greift beruhigend nach ihren Armen.

„Hey, hey! Ganz ruhig.”

Ihre Augen bleiben mit einem wilden Ausdruck an ihm hängen und sie greift panisch nach ihm. „Gaara! Wo ist sie? Bitte sag mir, dass ihr ihn gefunden habt!“

Ihr Blick wandert von Gaara zu ihren Schülern und sie liest es bereits in ihren Gesichtern. „Es war Kaito.“ Ihr Atem stockt in ihrem Brustkorb, als ihr Blick auf Hinatas Krankenbett fällt, aber der Anblick der Clanerbin scheint sie nicht so zu überraschen wie er sollte. „Er hat sie nur geholt, um Hinata dazu zu bringen, nach ihm zu suchen! Seine Tochter ist ihm egal.“ Sie sieht über Naruto zurück zu Gaara und Tsunade. „Und keine Verletzung wird sie davon abhalten, nach ihr zu suchen, sobald sie aufwacht.“

Sie schwingt ihre Beine zur Seite, aber Gaaras Halt um ihre Arme lässt sie nicht aufstehen.

„Lass mich los, Gaara! Ich habe Hinata geschworen, auf sie aufzupassen!“

„Du konntest nichts tun-“

Sie macht sich aufgebracht von ihm los, hält aber dabei seinen Blick. „Ich hätte ihn töten können!“

Mit ihrem ersten Schritt von der Liege, taumelt sie bereits und lässt zu, dass Gaara stützend einen Arm um sie schlingt. „Du verstehst das nicht, er wird ihr weh tun!“

Ihre verzweifelten Worte lassen auch Naruto aufspringen. „Er schlägt sie?!“

Soya schüttelt mit einem tiefen Atemzug den Kopf. „Nein, so primitiv ist er nicht. Aber er wendet seine Genjutsus an ihr an, um sie zu erziehen.“

„Wir werden sie finden.“ Es ist ein eisernes Versprechen, das von Haikos Seite kommt und Soya zögert nur einen Moment, bevor sie nickt.

Haiko tritt an sie heran und senkt für einen Moment seine Stirn gegen ihre. „Meiyo, Sensei.“

Sie erwidert den Gruß, den sie auch mit Kaeki zum Abschied geteilt hat. „Tsuneni. Möge Kami-sama über euch wachen.“

Haiko nickt und tritt von ihr weg, aber Soyas Stimme hält ihn noch einmal zurück. „Haiko, wenn ihr ihn findet-“

Aber sie braucht ihren Satz nicht zu beenden.

„Ich werde nicht zögern. Du hast uns ausgiebig auf ihn vorbereitet.“

Dieses Mal nickt Soya mit einem schweren Seufzen auch in die Richtung von Sora und Rai, die die Geste erwidern, bevor sie Haiko aus dem Raum folgen, aber Tsunade wendet sich im selben Moment an Kakashi.

„Kakashi.“

Der erfahrene Shinobi begreift die Bitte der Hokage ohne weitere Ausführung. „Ich kümmere mich darum.“

Auch Hiashi tritt einen Schritt vom Fußende des Krankenbettes seiner Tochter weg. „Ich werde dir ein paar Hyuugas mitschicken.“

Auf dieses Stichwort macht auch Neji aus der hinteren Ecke des überfüllten Zimmers einen Schritt nach vorne. „Lasst mich gehen, Onkel.“

„Neji.“

„Ich kann nicht einfach hier warten und nichts für sie tun.“

Das Clanoberhaupt nickt. „Nimm mit, wen du brauchst. Tut, was nötig ist und bringt das Mädchen zurück.“

Neji senkt in Zustimmung den Kopf, bevor er Kakashi aus dem Raum folgt.
 

Gaaras Blick ruht wachsam auf Soya, als diese sich in seinem Halt erneut aufrichtet, aber sie macht keine Anstalten mehr, sich den anderen auf der Suche nach Nia anzuschließen. Stattdessen fixiert sich ihr Blick auf Hinata. „Wo ist Sakura?“

„In einem Raum am anderen Ende des Gangs.“

Tsunades Antwort vertieft die besorgte Falte auf Soyas Stirn noch ein wenig mehr. „Ihr habt sie getrennt? Ihr müsst sie herbringen lassen! Sofort!“

„Sie sind beide absolut instabil-“

Doch Soya unterbricht selbst die Hokage. „Sie sind nur getrennt voneinander instabil.“

Es ist als hätte es ihr Stichwort gebraucht, denn in diesem Moment vermelden die Maschinen um Hinatas Bett piepend, dass ihre Werte erneut schlagartig in den Keller sacken.

Tsunade kehrt augenblicklich an ihr Bett zurück, aber in diesem Moment wird die Tür auf ein knappes Klopfen hin erneut aufgestoßen und eine Krankenschwester eilt in den Raum.

„Tsunade-sama, ich soll euch von Ino ausrichten, dass sie Schwierigkeiten hat Sakuras Sauerstoffsättigung stabil zu halten!“

Die Sanin sieht von Hinata zu Soya und zögert nur einen Moment. „Bringt sie her!“
 

Es vergehen kaum zwei Minuten, bis Sakuras Bett ins Zimmer gerollt wird, mit Ino an ihrer Seite und Temari und Shikamaru im Schlepptau, aber in dieser Zeit ist es Tsunade noch nicht gelungen, Hinata wieder zu stabilisieren.

Sie schieben die Betten nebeneinander und niemand hält Soya auf, als sie nach vorne tritt. Sie ergreift Sakuras rechte Hand und legt sie direkt neben Hinatas linke, auf deren Bettkante.

Es vergeht kaum eine Millisekunde, nachdem Sakuras Hand Hinatas Haut streift, aber der plötzliche Energieansprung im Raum ist deutlich spürbar und plötzlich öffnen sich um sie herum Bilder, die keinem von ihnen gehören.

„Was ist-“ Naruto sieht sich fassungslos um, als das Krankenhauszimmer vor ihren Augen verschwindet und sie sich stattdessen alle in einem Kellerraum wiederfinden. Sein Blick weitet sich fassungslos, als sich das Bild vor seinen Augen klärt und er Hinata in einer der Ecken des Raumes entdeckt und die Eisenkette um ihr Fußgelenk.

Auch Sasuke sieht sich um, seine Pupillen blutrot verfärbt. „Ist das eine Erinnerung?“

Soya verschränkt in ihrer Mitte die Arme. „Ihr wolltet wissen, wie die letzten zwei Jahre für sie waren? Dieser Wunsch wird euch jetzt erfüllt werden.“

Während die Konoha- und Suna-nin nur nach und nach begreifen, dass ein ausgesprochen ungewöhnliches Genjutsu sie alle in den Bann gerissen hat, spielt sich die erste Erinnerung vor ihren Augen ab.
 

Es beginnt damit, dass Kaito in den Raum tritt, in dem Hinata eingesperrt ist, offensichtlich nur wenige Wochen nach ihrer Entführung. Ihre Gesichtszüge sind eingefallen und sie wirkt erschöpft, auch wenn ihre Mimik gewohnt stoisch ist.

Sie zuckt nicht, als Kaito vor ihr in die Hocke sinkt, aber als er ihr ein Baby in die Arme legt, spiegelt sich zum ersten Mal in dieser Erinnerung ein klares Gefühl in ihren Augen, als ihre hellen Pupillen zum ersten Mal Nias entdecken.

„Sie ist-“

„Gerade einmal ein paar Wochen alt.“

Im ersten Moment scheint Hinata Kaitos Worte gar nicht wahrzunehmen, aber dann stellt sie ihre Frage doch, ohne von dem Säugling in ihren Armen aufzusehen.

„Was ist mit ihrer Mutter?“

„Sie war meine Frau.“ Kaitos Augen liegen kalkulierend auf Hinata, während sie seine Tochter hält. „Sie hat die Geburt nicht überlebt.“

Hinata sieht zum ersten Mal von Nia auf und begegnet seinem Blick, ohne etwas von ihren Gedanken preis zu geben. „Und jetzt willst du, dass ich mich um sie kümmere.“

Ein schmales Grinsen zupft an seinen Lippen, während er ihren Blick hält. „Ich denke, du wärst perfekt dafür geeignet, ihr die Mutter zu ersetzen. Aber mach dir keine Gedanken, ich kann auch irgendeine der anderen Frauen im Dorf finden, die sich um sie kümmern.“

Kaito wartet Hinatas Erwiderung nicht ab. Er erhebt sich, verlässt den Raum und lässt Nia zum ersten Mal bei Hinata zurück.

Es ist ein ergreifender Moment, in dem Nia gähnend ihre kleinen Finger um einen von Hinatas schließt.

Sobald Kaito aus dem Raum ist, spiegeln sich Hinatas Emotionen deutlich offener in ihren Gesichtszügen, als sie ihre Lippen gegen die Nias schmale Stirn drückt.

„Ich werde einen Weg finden, dich zu beschützen.“

Nias Antwort ist ein leises Quengeln, das in Hinatas Armen schnell verebbt, als sie beginnt sie hin- und herzuwiegen.

Doch daraufhin ertönt noch eine andere Stimme. „Ist da ein Baby bei dir?“

Sakras Stimme kommt durch eine Lücke in der oberen Wand des Raumes, der vermutlich an dieser Seite an eine ähnliche Zelle grenzt.

„Ja. Hast du Kaito schon kennen gelernt?“

Die Erinnerung zeigt weiterhin nur Hinata mit Nia, aber Sakuras Stimme ist klar zu verstehen. „Nein, ich hatte bisher nur das Vergnügen mit einem Hoshi.“

„Er ist Koris anderer Sohn.“

„Und er hat dir ein Kind vorbeigebracht?“

„Sie ist seine Tochter.“

„Er hat dir seine Tochter ins Gefängnis gebracht?“ Sakuras verächtliches Schnauben hallt durch den steinernen Raum. „Ich mag ihn jetzt schon.“

„Er will mich mit ihr manipulieren.“

Es ist ein kurzes Zögern, das verrät, dass Sakura ihre nächsten Worte abwägt. „Und funktioniert es?“

Selbst in diesem anfänglichen Moment flimmert bereits aufkeimende Liebe in Hinatas Augen, als sie auf das schlafende Kleinkind in ihren Armen herabsieht, deren kleine Finger immer noch fest um ihren geschlungen sind. „Ein wenig.“
 

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Das Bild vor ihren Augen verschwimmt nur sekundenlang, bevor es sich wieder klärt und die Konoha- und Suna-nins verfolgen das unerklärliche Jutsu gleichermaßen erstaunt.

Es scheint nicht viel Zeit zu vergangen sein, denn in der nächsten Erinnerung sitzt Hinata immer noch mit Nia im Arm in demselben Raum, als vor der Tür ihrer Zelle zum ersten Mal eine andere Stimme ertönt, die den Anwesenden mittlerweile ebenfalls bekannt ist und Gaaras Blick zurück auf Soya lenkt, die dem Ganzen als Einzige überwiegend gleichgültig beiwohnt.
 

„Sie sind wundersamerweise aus dem Koma aufgewacht und ihr habt es für eine gute Idee gehalten, sie hier unten einzusperren?!“

Was daraufhin folgt ist ein Fluch und ein paar unschöne Beschimpfungen, die den Shinobi und selbst der Hokage in der Gegenwart ein müdes Lächeln auf die Lippen zaubern.

„Geh mir aus dem Weg, Toma, oder ich werde dir mit dem größten Vergnügen weh tun!“

Sie können Tomas Erwiderung nicht verstehen, aber keine zehn Sekunden später öffnet sich die Tür zu Hinatas Zelle und Soya betritt den Raum. Aber als ihr Blick auf den Säugling in Hinatas Armen fällt, verengen sich ihre Augen augenblicklich.

„Er hat dir Nia gebracht? Hierher? Oh, dieser widerliche-“ Ihre Beschimpfungen verlieren sich, als sie mit einem Blick auf das schlafende Baby die Stimme senkt und ein vorsichtiges Lächeln verzieht Hinatas Lippen.

„Ja, er versucht mich mit ihr zu manipulieren.“

„Na, wenigstens bist du dir dessen bewusst.“ Soya streckt Hinata eine Hand entgegen und die Hyuuga ergreift sie, um sich von ihr auf die Beine helfen zu lassen, während sie mit dem anderen Arm Nia hält.

„Ich bin Soya.“

Sie sinkt auf in die Hocke und löst in weniger als fünf Sekunden die Fessel um Hinatas Fußgelenk.

„Hinata.“

„Ja, ich weiß. Und es tut mir leid, aber nichts davon was euch passiert ist, war meine Entscheidung. Ich war die letzten Tage auf einer Mission und diese Vollidioten unbeaufsichtigt zu lassen, ist offensichtlich jedes Mal wieder ein Fehler.“

Sie verlässt noch während ihrer Erzählung die Zelle und schließt mit dem Schlüssel in ihrer Hand auch die nächste Tür auf, hinter der Sakura bereits an der Wand lehnt, ein Schmunzeln auf den Lippen, aber der Blick in ihren grünen Augen ist misstrauisch und wachsam.

„Es ist ja schon ein Fortschritt zu sehen, dass nicht alle Bewohner dieses Ortes Idioten zu sein scheinen.“

„Es ist ein Dorf.“ Soya nickt in die andere Richtung des Flures, in dem sie mittlerweile stehen. „Kommt mit und ich erkläre euch, was ihr wissen müsst.“
 

Während Hinata und Sakura ihr in der Erinnerung folgen, spürt Soya in der Gegenwart die Blicke auf sich und dreht den Kopf in die Richtung der Konoha-nins.

Sasuke fasst seine skeptische Frage zuerst in Worte. „Du hattest genug Einfluss sie da rauszuholen?“

Ein zynisch amüsiertes Schmunzeln umspielt Soyas Lippen. „Haben sie euch das nicht erzählt?“ Ihr Blick richtet sich zurück auf die Erinnerung, die in diesem Moment verschwimmt, aber es scheinen ihre eigenen Erinnerungen zu sein, die sie in diesem Moment gefangen halten. „Ich war nach ihren Söhnen einer von Koris ranghöchsten Stellvertretern.“

„Warum?“

Gaaras ruhige Frage zieht ihre Aufmerksamkeit auf ihn, aber er kann nicht viel in ihren Augen lesen.

„Weil ich verdammt gut in meinem Job war.“

Die Aussage hängt für einen Moment zwischen ihnen, bevor Soya sich entscheidet ihre Aussage weiterauszuführen. „Wir waren nicht alle Gefangene. Ich hätte jederzeit gehen können.“ Der zynische Zug um ihre Lippen bleibt. „Zumindest hätten sie mir nicht viel entgegen zu setzen gehabt, um mich davon abzuhalten.“

Sie verschränkt die Arme vor dem Oberkörper und ihr Blick geht erneut an den Anwesenden vorbei, zurück in ihre eigenen Erinnerungen. „Ich kam mit meiner Schwester in ihr Dorf, als ich zwölf war. Zu dem Zeitpunkt waren wir alles, was von unserem Clan noch übrig war und unser Zuhause ist hinter uns in Flammen aufgegangen. Wir hätten überall und nirgends hingehen können. Ein Jahr später ist sie bei der Geburt meines Neffen gestorben. Auch dann… ich hätte ihn jederzeit nehmen und gehen können. Aber bevor Hinata und Sakura in meiner Welt aufgetaucht sind, hatte ich nicht wirklich einen ausschlaggebenden Grund dafür. Mein Leben hätte überall mehr oder weniger gleich ausgesehen.“

Die bunten Farben um sie herum fokussieren sich wieder zu einem Bild und sie lassen Soyas Worte zunächst so stehen, während sich ihnen die nächste Erinnerung offenbart.
 

„Wir suchen eine Soya-“ Sakura unterbricht sich, als ihr klar wird, dass sie den Nachnamen, nach dem sie sucht, nicht kennt.

Aber die Frau vor ihr nickt bereits. „Es gibt hier nur eine Soya.“ Sie mustert die beiden einen Moment, bevor sie ihre Aussage weiter ausführt. „Ich habe sie nicht gesehen, aber um die Zeit findet ihr sie in der Regel auf dem Trainingsplatz.“

Sie nickt in eine Richtung, bevor sie sich abwendet.
 

Mit ihrem Desinteresse verschwimmt die Erinnerung, aber es sind offensichtlich nur Minuten, die vergehen, bevor sich das Bild vor ihren Augen klärt und Soya zeigt, sichtlich noch zwei Jahre jünger als die Frau in ihrer Mitte.
 

Sie steht in der Mitte eines Trainingsplatzes, eine schmale Klinge in der einen Hand, die andere elegant auf den Rücken gelegt und tanzt mit lockeren Bewegungen um ihren Gegner, der sie um zwei Köpfe und knapp 50 Kilo überragt.

In dem Moment wo Sakura und Hinata den Platz erreichen, schlägt Soya ihrem Gegner die Waffe aus der Hand. In einer für seine Statur beeindruckend geschmeidigen Bewegung, duckt er sich unter ihrem nächsten Angriff weg, dreht sich um die eigene Achse und sinkt in die Hocke, um seine Waffe zurück in die Hand zu bekommen.

Doch er bewegt sich um Millisekunden zu langsam und statt seine eigene Klinge zu erreichen, hat er im nächsten Moment Soyas Schwert an der Kehle.

Er schmunzelt und erhebt sich, als Soya die Klinge von seiner Halsschlagader nimmt und es locker in der Hand dreht.

„Du hast recht, es liegt wirklich gut in der Hand.“

„Dann unterschreibst du für die Lieferung?“

Soya grinst und steckt das Schwert bereits in ihren Gürtel. „Nur, wenn ich dieses Schmuckstück hier behalten kann.“

„Was du willlst.“

Sie setzt ihre Unterschrift unter ein Papier, das er ihr reicht, bevor sie den Platz überquert und an Sakura und Hinata herantritt.

„Ausgeschlafen?“

„Halbwegs.“

„Genießt es. Entspannter Schlaf ist hier rar gesät. Kommt, ich zeige euch das Dorf.“
 

Die Erinnerung führt sie durch den Ort, der oberflächlich wie jedes andere Bergdorf aussieht, aber sie kommen nicht weit, bevor ein schwarzhaariger Shinobi mit mörderischen Augen auf sie zugestürmt kommt.
 

„Soya! Glaubst du ich habe sie aus Konoha geholt, damit du ihnen eine Dorfführung geben kannst?“

Die Angesprochene verschränkt die Arme vor dem Oberkörper, aber die plötzliche Anspannung in ihrem Körper ist selbst zwei Jahre später noch unschwer zu erkennen. „Soll ich zur Seite treten, damit sie sich dafür ausgiebig bei dir bedanken können?“

Doch statt ihr zu antworten, zieht der dunkelhaarige Shinobi sein Katana und greift sie ohne weitere Vorwarnung an.

Soya duckt sich unter seinem Schwert weg und zieht in einer fließenden Bewegung ihr eigenes.

Sie rutscht in die Hocke, um seinem nächsten Hieb auszuweichen und gleichzeitig führt sie ihre eigene Klinge mit und setzt einen präzisen Schnitt unterhalb des rechten Knies ihres Gegner, das diesen augenblicklich zu Boden sinken lässt, während Soya sich in einer fließenden Bewegung erhebt und ihre Klinge drohend unter seinem Kinn platziert.

„Soll ich dir das mit der Befehlskette nochmal erklären? Kori hat dich vielleicht mit ihrer Entführung beauftragt, aber meine Entscheidungen gehen dich trotzdem nichts an! Und solltest du es noch einmal wagen einen Vorgesetzten angreifst, werde ich deine Anhörung persönlich leiten!“

Aber sie hat sich kaum von ihm abgewandt, als sich der Mann in ihrem Rücken zurück auf die Beine kämpft und seine Klinge erhebt.

Bevor jemand dazu kommt sie zu warnen – falls es jemand vorgehabt hätte – fährt Soya instinktiv herum. Sie weicht dem fahrigen Angriff aus, springt über die Schulter des Fremden und bohrt ihm ohne zu zögern von hinten ihr Katana durch den Brustkorb.

Sie zieht das Schwert ebenso erbarmungslos zurück und sieht zu wie der Mann röchelnd zu Boden fällt und seine letzten Atemzüge nimmt, bevor sie sich an die Schaulustigen wendet, die sich um sie herum versammelt haben.

„Sonst noch wer?“

Sie ist zweifellos noch keine 18 in dieser Erinnerung, aber mit dem blutverschmierten Katana in der Hand und beide Arme ausgebreitet, spielt ihr junges Alter keinerlei Rolle. Ihre Stimme trägt ihre Autorität über den Platz. „Das hier ist keine Demokratie! Wenn noch jemand ein Problem mit meinen Befehlen hat, dann macht er besser gleich den Mund auf!“

Aber es wagt niemand zu widersprechen.

Soya wendet sich an einen der Männer, die am nächsten neben ihr stehen. „Bestatte ihn neben seinem Bruder.“

„Hai!“

Sie verlässt den Platz mit ruhigen Schritten und Sakura und Hinata folgen ihr.
 

Die Erinnerung lässt das Krankenzimmer in der Gegenwart in eisernem Schweigen zurück, aber es bleibt ihnen keine Zeit Fragen zu formulieren, bevor die nächste Person in Erscheinung tritt, die ihnen allen vertraut ist.
 

Kaito lehnt mit verschränkten Armen und einem Grinsen an einer Hausmauer. „Damit bist du jetzt für sie verantwortlich.“

Soya ignoriert Koris mittleren Sohn und bedeutet Hinata und Sakura ihr zu folgen.

„Nicht unbedingt der erste Eindruck, den ich euch geben wollte, aber das war wohl unvermeidlich. Das hier ist kein Dorf wie Suna oder Konoha. Das Recht des Stärkeren ist hier das Einzige, was wirklich etwas zählt und der einzige Rat, den ich euch geben kann ist, dafür zu sorgen, dass ihr immer zu den Stärkeren gehört.“

Die erste Erwiderung kommt von Sakura. „Sollte ich fragen, was mit seinem Bruder passiert ist?“

Soya verzieht das Gesicht, aber es liegt keine Reue in der Geste. „Dem habe ich vor zwei Jahren ein ähnliches Ende bereitet.“

„Wieso?“ Es ist eine Frage in gewohnter Ruhe, ohne jeglichen Vorwurf, von Hinatas Seite.

„Weil er mitten in der Nacht in meinem Schlafzimmer aufgetaucht ist.“

Es ist eine Aussage, die in diesem Kontext keiner weiteren Erklärung bedarf und Gaara in der Gegenwart um seine Beherrschung ringend die Hände zu Fäusten ballen.

Bevor eine der beiden Konoha-nin dazu kommt etwas zu erwidern, taucht Kaeki an ihrer Seite auf. „Ah, Koris neues Spielzeug.“
 

Ein kaum sichtbares Schmunzeln verzieht in der Gegenwart Sasukes Lippen, als er Sakuras Gesichtsausdruck auf diese Aussage hin sieht. „Das war also der Grund, warum sie sie nicht mochte.“

Auch Soyas Lippen zucken kaum sichtbar. „Das war zumindest einer davon.“

In der zwei Jahre alten Erinnerung, wendet sie sich jedoch stirnrunzelnd ihrer Teamkameradin zu.
 

„Ich versuche gerade sie davon zu überzeugen, dass hier nicht nur verrückte Egomanen rumlaufen und du bist keine Hilfe.“ Aber es liegt ein Grinsen auf ihren Lippen. „Los, verschwinde!“

„Wenn du ihnen diesen Eindruck noch ein wenig ersparen wolltest, hättest du vielleicht nicht gerade Eron vor ihren Augen abschlachten sollen.“

„Er hat mich angegriffen.“
 

Kaekis und Soyas Diskussion verschwimmt vor ihren Augen, bevor sie ein weiteres Wort verstehen können.
 

In der nächsten Erinnerung betreten die drei Frauen zu dritt eine Art Trainingsplatz in einem Teich. Es führen Fliesen in einer Reihe von allen Himmelsrichtungen durch das seichte Wasser und treffen sich in der Mitte auf einer Platte.

Auf jeder Platte steht bereits ein Shinobi oder eine Kunoichi, alle mit Langstöcken in der Hand. Nur der Platz in der Mitte und der östlich daneben liegende Stein sind noch frei.

Ein großer Mann, der den Konoha-nin unbekannt ist, tritt in der Erinnerung vor Hinata und Sakura. „Wer von euch beiden Hübschen will anfangen?“

Aber es ist Soyas Stimme, die sich zuerst erhebt. „Wie wäre es, wenn du mit mir anfängst?“

Ihr Gesprächspartner schmunzelt lediglich. „Du kennst die Regeln.“

Soya schlüpft bereits aus ihren Schuhen und legt auch ihren Waffengurt ab, sowie die Weste, die sie trägt. Sie fängt den Langstock, den der Shinobi ihr zuwirft, locker und ein eleganter Salto durch die Luft katapultiert sie in das Zentrum der gepflasterten Steine.

Sie hebt die hölzerne Waffe in ihrer Hand und sinkt in eine lauernde Abwehrhaltung, so locker und natürlich, als wäre es ein Instinkt wie das Atmen. Doch ihre perfekte Haltung währt kaum eine Sekunde, bevor die Angriffe aus allen Himmelsrichtungen auf sie niederprasseln und sie zu einer rasanten Kombination aus Ausweich- und Verteidigungsmanövern zwingen. Aber selbst in diesem Moment wirken ihre Bewegungen flüssig und geschmeidig, als würde sie wieder und wieder um ihre eigene Achse tanzen, statt mit jeder Drehung aggressive Angriffe auf jeden Zentimeter ihres Körpers abzuwehren.
 

Vollkommen fixiert auf Soyas selbstsichere Bewegungen, wie sie Schlag um Schlag pariert, überhört Gaara beinahe Hinatas Worte – an Sakura gerichtet.
 

„Sie gibt uns eine Chance, es zu lernen. Sieh nur auf ihre Füße.“
 

Während Soya einen nach dem anderen ins Wasser befördert, verschwimmen die Bilder erneut vor ihren Augen, aber die Kleidung der Frauen verrät ihnen, dass sie sich immer noch am selben Tag befinden, als Haiko, Sora und Rai zum ersten Mal in Erscheinung treten. Die Drei haben sich zu Hinata und Sakura gesellt, während Soya die Trainingseinheit absolviert hat.
 

„Kannst du uns das beibringen?“

Haiko wirkt in ihrer Erinnerung sichtlich jünger und um einiges begeisterter, als sie ihn bisher kennen gelernt haben und um Soyas Lippen zupft ein seltenes Schmunzeln.

„Was?“

Haiko wippt unruhig auf seinen Fußballen hin und zurück. „Uns so zu bewegen!“

Statt ihm zu antworten sieht Soya zurück zu einem der Männer, der gerade den Trainingsplatz verlassen will. „Taito! Hast du ein paar Minuten?“

Der Mann in ihrem Alter nähert sich ihnen augenblicklich. „Für dich doch immer.“

Soya legt ihren Waffenbeutel, den sie noch nicht wieder angelegt hat, neben sich auf der Wiese ab und mustert den Mann vor sich grinsend. „Du müsstest dafür allerdings dein T-Shirt ausziehen.“

Der blonde Shinobi seufzt jedoch nur, als würde ihm eine anstrengende Aufgabe bevorstehen. „Das würde vielversprechender klingen, wenn ich dich nicht kennen würde.“

Er kommt ihrer Bitte nach und was darauf folgt ist zunächst eine übliche trockene Trainingseinheit, wenn auch auf dem höchsten Geschwindigkeitslevel.

Besonders interessant wird es aber, als Soya und ihr Partner ihr Training beenden und Soya sich an ihre Schüler wendet.

„Deine Muskeln zucken bereits, Millisekunden bevor du dich bewegst. Es erfordert Training wie alles andere auch, aber wenn du weißt wonach du suchen musst, ist es einfacher zu sehen.“

Sie nickt ihrem Trainingspartner zu und im nächsten Moment formen sie miteinander eine Vielzahl von Schriftzeichen.
 

In der Gegenwart verzieht Soya das Gesicht. „Ihr müsst euch in Erinnerung rufen, dass das hier die Realität ist. Eine Erinnerung in einer Erinnerung kann gefährlich verwirrende Auswirkungen haben.“

Bevor jemand dazu kommt ihre Worte zu hinterfragen, erkennen sie bereits, was sie gemeint hat.

Das Jutsu, das sie in der Vergangenheit mit ihrem Trainingspartner angewandt hat, wiederholt ihre gezeigte Trainingseinheit. Aber dabei sind ihre Bewegungen so verlangsamt, dass man tatsächlich jede Muskelbewegung sehen kann. Eben dies erlaubt Soya, ihren Schülern zu erklären wovon sie eben gesprochen hat und Temari zieht in der Gegenwart eine Augenbraue in die Höhe.

„Das ist mal eine interessante Trainingsmethode.“

Soya verschränkt die Arme vor ihrem Oberkörper. „Kaitos Genjutsu-Künste sind zwar überwiegend lästig, haben uns aber alle gleichzeitig gezwungen unsere eigenen Fähigkeiten auf diesem Gebiet schleunigst zu verbessern, wenn wir nicht ständig als sein Spielzeug herhalten wollten. Irgendwann haben wir erkannt, dass sich die Techniken in diesem Bereich noch für weit mehr als den Kampf eignen.“

Die Bilder vor ihren Augen verschwinden ein weiteres Mal und zeigen erneut Soya, die in diesem Moment einen Hausflur betritt, der in ein Wohnzimmer führt, in dem Sakura auf einer Couch sitzt.
 

„Wo warst du noch so lange?“

„Stellvertreterkonferenz.“

Das leise Murmeln dringt über den Flur, während die abgedunkelte Beleuchtung Soyas Umrisse nur schwach erhellt.

Sie entledigt sich mit automatisierten Handgriffen erst ihrer Weste und dann ihres Waffengürtels.

Das vertraute Geräusch des Reisverschlusses durchbricht die Stille, als sie ihre Stiefel öffnet. Das schwache Licht reflektiert etwas und erst bei näherem Hinsehen fallen die gut verborgenen Klingen in der Innenseite des Ledermaterials auf.

Auch die Haarnadeln, die Soya aus ihrer Frisur zieht, wirken auf den ersten Blick harmlos, aber die Schwere mit der sie auf die Holzkommode fallen, verrät, dass sich auch in dem harmlosen Accessoire Klingen verstecken.

Mit offenen Haaren und barfuß tritt sie zu Sakura in das Wohnzimmer und sinkt in den freien Sessel.

Das Licht über dem Couchtisch erhellt zum ersten Mal ihre Gesichtszüge und Gaaras zischendes Luftholen in der Gegenwart geht in Sakuras vergangenem Fluch unter, als sie sich vorbeugt.

„Und wer hat dir dabei ein blaues Auge verpasst?“

„Die Stellvertreterkonferenz ist mal wieder in ein Stellvertretertraining ausgeartet.“

Sakura streckt bereits die Hand nach ihr aus und aktiviert ihr Chakra neben der bläulich verfärbten Haut.

„Und diese Konferenz hattest du mit wem?“

„Toma.“ Soya legt ihre Hand auf Sakuras, als diese wütend das Gesicht verzieht. „Schau nicht so, Haruno. Ich verspreche dir, er hat wesentlich mehr davongetragen, als ich.“
 

Gaaras Blick auf ihr, veranlasst Soya in der Gegenwart zu einer knappen Erklärung, aber es ist zweifellos nicht die, die er eigentlich hören will.

„Sie sind zu mir gezogen, nachdem sie… aus dem Koma aufgewacht sind.“

Die nächsten Bilder erfolgen Schlag auf Schlag und verschwimmen beinahe ineinander.
 

Es zeigt die drei Frauen auf dem Trainingsplatz und Kaito, der sich ihnen mit Nia auf dem Arm nähert, als sie ungefähr ein knappes Jahr alt ist.

Er setzt die Kleine auf der Wiese ab, wo sie wackelig ihr Gleichgewicht hält, aber als Hinata auf sie zugehen will, erhebt Kaito die Stimme.

„Nein, bleib da.“

Nias Augen fixieren Hinata und im nächsten Moment werden sie alle Zeugen der Erinnerung, wie die Kleine ihre ersten wackeligen Schritte macht, um zu ihr zu gelangen.
 

Im nächsten Bild sind Kaito und Hinata allein und sie alle verstehen die Worte, die er ihr ins Ohr flüstert und die Naruto in der Gegenwart einen dunklen Fluch entlocken.

„Du wirst niemals selbst ein Kind haben.“
 

Die nächste Szene zeigt, wie Sakura Hoshis Hand von ihrer Wange schlägt, blanken Zorn in den grünen Augen.

„Du glaubst wirklich, mich kontrollieren zu können?“

Das Grinsen auf Hoshis Lippen treibt ein dunkles Rot in Sasukes Augen.

„Dich zu unterwerfen wird mein größtes Vergnügen sein.“
 

Dass der nächste Kampf zwischen Soya und Toma nicht nur ein Training ist, zeigt sich an der Menge der Schaulustigen. Auch Sakura, Hinata und Kaeki wohnen der Auseinandersetzung bei.

Letztere verschränkt gerade gleichgültig die Arme. „So werden bei uns Konflikte gelöst. Der Stärkere entscheidet.“

„Warum schockt sie ihn nicht einfach?“

Sakuras Frage zieht ein zynisches Grinsen um Kaekis Lippen. „Weil der Einsatz von Bluterbe in dieser Art von Kampf verboten ist.“

Aber Hinata erkennt etwas anderes in ihren Worten. „Das hat sie gemeint, als sie mir gesagt hat, ich könne ein Abkommen mit Kaito treffen, um mich um Nia zu kümmern, ohne mich auf ihn einzulassen.“
 

Naruto wirkt unermesslich müde, als er seinen Blick von der Erinnerung auf die reale Soya richtet. „Hat sie mit ihm gekämpft?“

„Auf seine Art.“

Bevor er sich überwinden kann zu fragen, was das bedeutet, spricht Soya ruhig weiter. „Sie haben sich in Genjutsus miteinander gemessen.“
 

In diesem Moment bohrt sich Tomas Klinge ein Stück weit in Soyas Bauch, aber im nächsten Moment wird klar, dass es nur ein Ablenkungsmanöver war, dass es ihm erlaubt hat sie zu treffen.

Sie entscheidet den Kampf für sich und Sakura und Hinata folgen ihr schweigend in ihre Wohnung, aber sobald die Tür hinter ihnen zufällt, greifen sie zu beiden Seiten nach Soyas Arm und führen sie auf einen der Stühle in der Küche.

„Wie tief ist die Wunde?“

Während sie die unteren Knöpfe von Soyas Bluse öffnet, fällt Sakura das Schmunzeln auf den Lippen der dunkelhaarigen Kunoichi auf. „Du siehst definitiv zu zufrieden aus für jemanden, der eine klaffende Wunde im Bauch hat.“

„Ich habe Takeru gerade für ein weiteres Jahr vor den Erziehungsmethoden seines Vaters bewahrt. Das ist ein Erfolg, für den ich gerne ein bisschen blute.“
 

.

.

.


Nachwort zu diesem Kapitel:
Ich wollte eigentlich alle Erinnerungen in ein Kapitel packen, aber dann ist mir so viel eingefallen, dass ich es doch auf zwei Kapitel aufteilen musste, also geht es im nächsten Kapitel an dieser Stelle weiter ;)
Bis dahin
glG
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Kommentare zu diesem Kapitel (10)

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Von:  Hokagebernd
2019-08-07T17:30:17+00:00 07.08.2019 19:30
Tolles kapitel ich frage mich was habe die da mit bezwecken wollen mit der Entführung von Hinata u. Sakura
Von:  XxGirlyxX
2019-03-22T20:23:35+00:00 22.03.2019 21:23
Tolles Kapitel, bin schon auf die nächsten Erinnerungen gespannt 😁
LG XxGirlyxX
Von:  lula-chan
2019-01-29T19:07:05+00:00 29.01.2019 20:07
Tolles Kapitel. Gut geschrieben. Gefällt mir. Sehr interessant. Ich bin schon gespannt, wie es weitergeht, und freue mich auf das nächste Kapitel.

LG
Von:  Scorbion1984
2019-01-24T13:34:38+00:00 24.01.2019 14:34
Tolles Kapitel, da ich 4Tage keine Web hatte ,irgendwie war es gestört ,komme ich jetzt erst dazu es zu lesen !
Sehr spannend ,nun erfahren sie alle etwas aus der Zeit der Gefangenschaft von Sakura und Hinata !
Schlimme Sachen die die Zwei über sich ergehen lassen mussten !
Hoffe sie werden wieder gesund !
Von:  Thrawn
2019-01-23T15:22:23+00:00 23.01.2019 16:22
Super Kapis.

Ich entschuldige mich dafür, dass ich erst jetzt zum lesen und kommentiere komme.

Hinata und Sakura haben es geschafft. Sie haben endlich mal die Wahrheit gesagt. Wenigstens wissen sie nun, dass Naruto und Sasuke immer für die beiden dasein wollen. Trotzdem fehlt da noch was. Irgendwie kann das noch nicht alles gewesen sein. Wenn eine Nahtoderfahrung, bzw. ein kurzzeitiger Tod vornöten war um das Element loszuwerden, so wäre ein kontrollierter Herzinfakt auch eine Wahl gewesen. Da steckt noch was dahinter.

Ich bin ja gespannt ob im nächsten Kapi vielleicht der Kampf gezeigt wird. Warum war Kori (ich nehme das jetzt so an) verbrannt gewesen? War das Sakuras Werk? Irgendwie scheint mir da einiges zu fehlen. Besonders da Kori wissen sollte wie man Hinata und Sakura besiegen sollte. Vorkehrungen sollte es gegeben haben. Wenigstens ist das Dorf Geschichte. Wo werden sich die Überlebende ansiedeln? In Konoha oder Suna?

Die Erinnerungen waren ja sehr krass. Auch sehr gut beschrieben. Kito ist ein ziemlisches Arschloch. Auch wenn er durch die Experimente seiner Mutter zu dem geworden ist was er nun ist. Einen Grundstock müsste es gegeben haben. Der wäre bestimmt ein zweiter Hidan geworden.

Bleibt nur die Frage ob Kaito schnell gefunden wird. Ich habe das Gefühl, dass er Nia durch seine Genjutsus besonders im Kampf gegen Naruto einsetzen möchte. Denn würde Naruto oder Hinata Kaito angreifen wenn dieser Nia quält? Ich glaube eher nicht. Und ihm würde ich es zutrauen, dass er dies tun wird. Es bleibt daher auch weiterhin sehr spannend.

MfG Thrawn
Von:  Kleines-Engelschen
2019-01-23T07:16:13+00:00 23.01.2019 08:16
Ein wahnsinns Kapitel. So viele Dinge sind passiert udn der Einblick der folgt ist der Wahnsinn. Ich freue mich auf das nächste!

greetz
Von:  Narudia
2019-01-22T06:31:48+00:00 22.01.2019 07:31
Huhu,

Oh mein Gott was für ein krasses Kapitel. Zu Anfang erfahren wir also das die Jungs diesem Mistkerl Tsume ein Ende gesetzt haben, was ihnen sicherlich nur durch die gute vorarbeit der 2 Damen gelungen ist. Die Elemente haben ihn und auch Hinata verlassen. Nun gibt es keine Bändiger mehr und die 2 sind nur noch normale Shinobis in soweit man halt sein kann nach dem was sie erlebt und durchgemacht haben. Ich glaube sie haben sich bewusst Tsume gestellt und sind auch bewusst wenn auch nur für kurze Zeit gestorben. Sie wussten das es ihre einzige Chance ist von den Elementen befreit zu werden und ein normales Leben zu führen. Also auch unter anderem eigene Kinder zu bekommen. Das es für Ino und Tsunade eine Mammutsaufgabe werden würde sie zu heilen stand wohl nicht auf dem Plan. Aber immerhin leben die 2 und nun liegt es an Ihnen gesund zu werden und aufzuwachen, aber nun wo sie wieder vereint im zimmer liegen wird das sicher funktionieren.

Leider müssen wir erfahren das Kaito es scheinbar als einziger überlebt hat und der sich Nia geschnappt hat um Hinata anzulocken immer diese Perversen die nicht aufhören können einen zu begehren. Hoffen wir das Soyas Team zusammen mit Kakashi und Neji die kleine zurückholen können bevor Hinata aufwacht und sich noch in Schwierigkeiten bringt.

Und nun erfahren wir nach und nach aus dem leben der beiden in den letzten 2 jahren. sie können von glück reden das die 2 soya hatten die sie unterstütz hat und alles gezeigt hat was sie wissen müssen um stärker zu werden. Wie die Bindung zwischen nia und hinata entstanden ist. Wäre schön noch mehr auch von Sakura zu erfahren und von den Foltermethoden? vielleicht an ein 2 Beispielen die beiden mussten schließlich auch viel schlimmes über sich ergehen lassen es war ja nie alles nur friede Freude Eierkuchen wie wir mitbekommen haben. Die Frage ist ob es rechtens von Soya ist ihnen das alles zu zeigen ohne die 2 zu fragen vielleicht wollten sie ja nicht das die anderen davon erfahren?
Ich bin jedenfalls schon sehr gespannt wie es weitergeht und was wir noch aus den letzten 2 jahren der beiden erfahren werden. ich denke Sasuke und Naruto werden dann auch noch so einiges mit den 2 zu besprechen haben und ihnen zeigen das es auch anders sein kann das man auch wirklich geliebt wird jemanden vertrauen kann ohne angst haben zu müssen.

gvlg Narudia
Von:  Sakura2100
2019-01-22T03:55:50+00:00 22.01.2019 04:55
Ich nuss gestehen ich finde die idee wirklich toll dass nun alle etwas von den Erinnerungen erfahren was sie eigentlich alles durchgemacht haben auch wenn es nur ein teil davon ist... .hoffe du schreibst bald weiter, möchte wiasen wie es weiter gehr!!
Von:  Cosplay-Girl91
2019-01-21T22:26:39+00:00 21.01.2019 23:26
Tolles Kapitel :)
Sehr interessant die Vergangenheit der Beiden.
Bin schon sehr gespannt wie es weiter geht.
Mach weiter so.
LG
Von:  Kaninchensklave
2019-01-21T19:10:03+00:00 21.01.2019 20:10
so nun ist es soweit das was Du am meisten fürchtest aber auch das auf was Du dich freuste mein Kommi ;)

ein Tolles Kap

es ist schön zu sehen das dass mächtigste Arschloch nun tod ist und Kaito wird dem rest der egomanen bald folgen
der Grund ist eindeutig Naruto der nach den erinnerungen mit Neji und soyas Team los zieht um Nia zu retten
und wenn Kaito glaubt mächtig zu sein dann hatte er es noch nie
mit einem Jinchuuriki zu tun gehabt denn wie will er Naruto mit einem Gen Jutsu besiegen
wenn er dort auf Kurama trifft und das kann nicht gut ausgehen für Kaito

nun werden den anderen die erinnerungen am die letzten Jahre gezeigt und Naruto kann Hinata nun genauso gut verstehen wie sasuke Sakura, jedoch wird das Kaitos Leben auch nicht retten, dazu gibt es nur drei Personen denen Hinata Nia Blind anvertrauen würde Soya, Sakura und Naruto

wobei Nia in letzteren wohl mehr Ihren Papa sieht als ihren Leiblichen, da Naruto sicher auch hier und da was mit Nia alleine unternommen hat, selbst wenn es nur ein besuch am spielplatz war oder zusammen mit Hinata spatzieren gegangen sind und sie auf seinen Sschultern gesessen ist und ihren spaß hatte

GVLG


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