I swear von Ayane88 ================================================================================ Kapitel 2: And the stars ------------------------ Die nächsten Tage sollen ziemlich einsam werden. Kise hat sich seit jenem Abend nicht mehr bei mir gemeldet. Wenn das Training endet, gehe ich meistens noch in Sportbars. Manchmal schleppe ich einen x-beliebigen Fremden ab. Natürlich landen wir im Bett, jedoch bedeutet mir der Sex nichts … er ist gefühllos und kalt. Weil ich eben nur für Kise Liebe empfinden kann. Aber was soll ich tun? Die Nächte in meinen Appartement sind einsam, zumal mir ohne ihn, die Decke auf den Kopf fällt. Daher muss ich mich irgendwie ablenken. Ich setzte mich ans Fenster und starre in die Nacht hinaus. Erinnerungen ziehen an mir vorbei. „Mir fehlt dein Lächeln“, flüstere ich. Hört es jemals auf weh zu tun? Anderen gegenüber spiele ich immer den Harten und verberge meine wahren Gefühle. Zuhause dann … zerbricht die Fassade, die ich mir aufgebaut habe. Ich schüttele den Kopf, quäle mich auf und schnappe meinen Basketball. Meistens trainiere ich bis zur Verausgabung, wie auch heute. Ich weiß noch, wie wir damals zusammen gespielt hatten. Kise stand mir in nichts nach! Im Gegenteil. Er hätte einer der ganz Großen werden können. Wütend werfe ich den Ball in den Korb. „Idiot … :“ „Meinst du mich?“, erklingt eine Stimme hinter mir. Fast wäre ich über meine eigenen Füße gestolpert. Kise! „Was machst du hier?“, brumme ich. „Ich … ähm“, verlegen druckst er. „Werde ab übermorgen für einige Zeit verreisen … . Ich habe den Job in Paris bekommen.“ „Oh, herzlichen Glückwunsch“, töne ich im sarkastischen Tonfall. „Und deshalb kommst du extra her?“ „Wieso bist du immer gleich so ausfahrend?“, kontert Kise. „Ich weiß halt, dass du um die Uhrzeit meistens trainierst. Kuroko hat mir das erzählt. Und seltsamerweise gehst du stets zu unserem alten Platz.“ „Hmm“, mache ich. „Die Sache ist die“, er seufzt. „Ich wollte unser letztes Treffen nicht so stehen lassen. Dafür bist du mir zu wichtig. Zu mindestens ein letztes Mal vor meiner Abreise wollte ich dich noch einmal sehen.“ „Tatsächlich?“, höhne ich. „Aominecchi, bitte“, er senkt den Kopf. „Ich will jetzt echt keinen Streit.“ Etwas in mir sträubt sich, jedoch siegt die Vernunft. „Na gut“, lasse ich verlauten und stoße einen tiefen Atemzug aus. „Mich würde es ebenfalls fertig machen, wenn wir im Streit auseinander gehen.“ Seine Füße setzen sich in Bewegung und er fällt mir um den Hals. „Danke“, spricht Kise beruhigt aus. „Vielleicht wirst du das mit meiner Beziehung irgendwann verstehen und ich kann euch einander vorstellen.“ „Mal schauen“, dieser Gedanke schmerzt … . Plötzlich nimmt er mir den Ball aus der Hand. „Wie wäre es mit einer letzten Runde bevor ich fahre?“ „Klar“, ich lächle. Mit einem Mal ist wieder alles wie früher. Wir kämpfen regelrecht um den Ballbesitz und die Scoures. Kise hat Ewigkeiten nicht mehr gespielt, was man allerdings kaum merkt. „Hey, Augen auf“, er lacht. Erneut punktet er. „Oder bist du etwa schon müde geworden?“ „Nein“, ich renne ihm hinterher. „Ich gebe dir nur einen Vorsprung immerhin bist du eingerostet.“ „Das werden wir ja sehen“, er weicht geschickt meinem Angriff aus. „Das nennst du eingerostet?! Sieh genau hin.“ Mit voller Kraft wirft Kise in Richtung des Korbes. Treffer! „Na warte“, drohe ich. Als er im Ballbesitz ist, schlage ich ihm diesen aus der Hand. In rasendem Tempo stürme ich vor, um zu scouren. „Gewonnen“, ich zwinkere ihm, nach diesem Treffer, zu. Wir sind beide ziemlich aus der Puste. „Willst du was trinken gehen?“ „Gern“, Kise quält sich zu einem Lächeln. „Aber nicht schon wieder in einer Bar. Lass uns zu dir gehen.“ „Öhm … wenn du magst“, antworte ich. „Das kam sehr zögerlich“, er kichert. „Bist du noch genauso unordentlich wie früher?“ „Quatsch“, grummel ich. „Ich werde es ja gleich sehen“, Kise hackt sich bei mir unter, als wäre nichts dabei. Den ganzen Weg über witzelt er über frühere Situationen und Erlebnisse. „Hier wohne ich“, unterbreche ich und öffne die Tür. Überrascht pfeift Kise. „Nett hast du es hier“, er lässt seinen Blick durch meine Wohnung schweifen. Dankbar fällt dieser auf meine schwarze Ledercouch. Erschöpft nimmt Kise dort Platz. „Willst du auch ein Bier?“ „Klingt gut“, er strahlt. Mit zwei Flaschen komme ich letztendlich zu ihm und nehme neben Kise Platz. „Auf dich“, sage ich. „Wenn dann auf uns“, korrigiert er mich und wir stoßen an. „Das tat echt gut.“ Ich blinzele verwirrt mit den Wimpern. „Das Spielen“, löst er schließlich auf. „Irgendwie ist es viel schöner, wenn kein Druck dahinter ist.“ „Der entsteht nur, wenn man sich diesen bewusst aussetzt“, erwähne ich. „Du hast gut reden“, Kise grinst. „ Bei dir kam das alles stets total locker rüber. Du bist dafür praktisch geboren.“ „Bei Kagami komme ich auch an meine Grenzen“, gebe ich zu. „Seit meiner Niederlage damals, sehe ich Basketball nicht mehr so verbissen. Man könnte meinen, er hätte mich eines besseren belehrt. Dafür bin ich ihm dankbar.“ „Ja, Kagami ist was besonderes“, sagt er anerkennend. „Vor unserem ersten Spiel, war ich recht voreingenommen, jedoch wurden meine Vorurteile schnell revidiert.“ Ich lehne mich zurück. „Ich brauchte da meine Zeit“, äußere ich reumütig. „Du warst da oftmals der Langsamere von uns beiden“, ärgert Kise mich. „Pfff“, ich verziehe das Gesicht. „Hey, das war echt nicht böse gemeint“, er pikst mir in die Seite. Eine Gänsehaut überkommt mich. Weiß Kise eigentlich, was er da tut? Er zieht seine Jacke aus, darunter trägt er ein eng anliegendes, weißes Sweatshirt. Bereits früher, mochte ich seine feingliedrige Statur und den hellen, klaren Teint, für den sich so mancher Hollywoodstar, höchstwahrscheinlich sogar unters Messer legen würde. Für mich ist Kise einfach der schönste Mensch, dem ich je begegnet bin. Ich liebe alles an ihm. Wir machen die zwei Sixer nieder, die ich zuhause hatte. Gegen halb drei beschließen wir, Nachschub im Vierundzwanzig-Stunden-Shop zu holen. Ich fühle mich irgendwie wie ein Teenager. Lange hatte ich nicht mehr so viel Spaß, was keineswegs am Trinken, sondern viel mehr an ihm liegt. „Aomineeeeccchiii“, lallt er glücklich. Wir kaufen uns eine Flasche Whiskey, die wir ohnehin nicht ganz schaffen werden, aber was soll´s. Danach gehen wir zurück zu mir. „Lustig oder?“, gluckst Kise. „Hä?“, gebe ich konfus zurück. „Wie wir Kuroko immer für eine Art Geist hielten. Ich war anfangs echt geschockt, dass man ihn auf dem Feld kaum bemerkt.“ „Da hast du recht“, ich muss grinsen. „Sag mal, hast du eigentlich Musik hier?“, fragt er nach einiger Zeit. „Nein, so was ist mir fremd“, bemerke ich sarkastisch. Kise, leicht angetrunken, glaubt dies sogar, bis ich ihn aufkläre. Ich mache die Stereoanlage an. Irgendein R&B Song ertönt, wahrscheinlich von meiner letzten MP3-Liste, die ich erstellt hatte. „Den kenne ich“, Kise schnippst mit den Fingern. „Ich mag den Beat von dem Song.“ Er wippt im Takt. Selbst angetrunken, sieht Kise elegant aus. „Hey, vorsichtig“, ich schlinge sanft meine Arme um seine Taille, um ihn daran zu hindern, meine Topfpflanze, mit seinen Hüften umzuwerfen. „Ent … schuldige“, hickst er. „Kein Problem“, sage ich lächelnd. Nur Kise schafft es, mich so aus der Reserve zu locken. Er dreht sich zu mir, die Hände über meine Schultern gelegt und wir sehen einander in die Augen. Ein anderes Lied ertönt, dieses Mal ein langsameres. „Tanz mit mir“, fordert Kise mich auf. Ihm so nahe zu sein, überfordert mich ein wenig. Wir beginnen uns zur Musik zu bewegen. „Bleib ruhig“, spreche ich mir innerlich Mut zu. Ob es der Alkohol ist oder sein eigener Wille, ist mir nicht bewusst, jedenfalls reibt Kise seinen Po an mein Becken. Ich bete, dass das Lied endlich zu ende gehen möge. Am Schluss der Nummer, blickt Kise zu mir empor und mein Herz zerspringt förmlich in meiner Brust. Er schließt die Lider. Ich kann nicht anders. Wahrscheinlich werde ich mich spätestens morgen früh, dafür verfluchen. Zärtlich hebe ich seinen Kopf an und küsse ihn. „Du bist ein absoluter Volltrottel“, beleidige ich mich still selbst. „Mhmmm“, lässt Kise vermerken. „Was ist los?“ „Mir ist übel“, offenbart er mir. Ruckartig lasse ich von ihm ab. „Das Bad ist da drüben. Warte … ich helfe dir“, ich weise ihm die Richtung. Ich ertappe mich dabei, ihn zu beobachten, immerhin mache ich mir Sorgen um Kises Gesundheitszustand. Vielleicht hätte ich ihn vom Alkohol fernhalten sollen? „Ich glaub, ich muss einfach schlafen“, resümiert er, als er aus dem Bad kommt. Der letzte Tropfen Whiskey war wohl zu viel gewesen, denn er hat bereits Probleme, sein Shirt über den Kopf zu ziehen. Ich übernehme diesen Part für ihn. „Ui“, pfeift er. „W-wenn du willst, schlafe ich auf der Couch“, biete ich Kise an. „Nein ...“, er nimmt fordernd meine Hand. „Ich will … heute nicht alleine schlafen, bitte.“ „Okay, wie du magst … .“ Ich ziehe ihn in Richtung des Schlafzimmers. Worauf lasse ich mich hier nur ein? Kise will aus seiner Jeans schlüpfen, verheddert sich jedoch. Ich fange ihn auf, bevor er stolpert. Sanft führe ich ihn zur Matratze, wo er sich völlig ausgepowert nieder lässt. Nach einigem Zögern, ziehe ich ebenfalls meine Sachen aus und krieche, nur in Boxershorts bekleidet, zu ihm. Sofort schmiegt er sich an mich. „Danke“, flüstert Kise. „Wofür?“ „Das du dich so um mich kümmerst. Und das obwohl ich mich so lange nicht gemeldet habe. Entschuldige, ich war echt egoistisch.“ Bevor er einschläft, dreht sich Kise ein letztes Mal zu mir. „Soll ich dir ein Geheimnis verraten? Ich finde es glatt schade, dass ich momentan vergeben bin, denn bereits seit der Mittelschule, finde ich dich echt heiß. Gute Nacht, Daiki.“ Er küsst mich. Geschockt bleibe ich zurück. Was hat er da gerade gesagt?! Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)