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Persona 3 Crossover

After the Years
von

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Sorgen über Sorgen

-Dienstag 02. August 2016-

 

In der Mannschaft der Gekkoukan High herrschte missgelaunte Stimmung, während sie alle zusammen im Hotel saßen und ihr heutiges Spiel analysierten. Mit einem knappen 2:1 hatten sie sich gegen die Shuyin Akademie durchsetzen können, wobei vor allem Yuuto sich sehr zurückgehalten hatte. Zwar hatte Kairi ein wenig an der Spielweise auszusetzen, vor allem bei der Verteidigung, doch freute sie sich über den Sieg. Gerade als die Rothaarige die Besprechung beenden wollte, erhob Riku noch einmal die Stimme: „Ich habe gerade eine Nachricht von der Leitung der Meisterschaft bekommen. Unser morgiges Spiel wird nicht stattfinden.“ Empört sprangen vor allem Ranmaru und Mamoru auf, doch schaffte es der Kapitän, seine Leute ruhig zu halten: „Bevor ihr jetzt ausrastet: es gab eine Änderung, da sich zwei Teams für Morgen wegen erkrankten Spielern abgemeldet haben. Die restlichen zwei Teams, werden daher am Freitag im Finale aufeinandertreffen.“ Aiden warf seinem Sturmpartner einen besorgten Blick zu, denn das zwei Mannschaften komplett unfähig waren zu spielen, kam ihnen doch etwas seltsam vor.

 

Plötzlich meldete sich Yuuto zu Wort: „Also stehen wir automatisch im Finale?“ „So sieht es aus“, gab Kairi zurück und betrachtete die Nachricht, die Riku bekommen hatte: „Und damit spielen wir am Freitag gegen die Jugôya High.“ Aiden verschränkte die Arme vor der Brust, denn das hieß, dass er gegen Hiroshi und Shuya spielen würde. Zwar hieße das, dass sie eine enorm schwere Aufgabe vor sich hatten, aber andererseits freute er sich auch schon darauf. Die Fußballer unterhielten sich aufgeregt über die neue Situation, wobei vor allem die Tatsache über ihren Finaleinzug die Stimmung hob, bis die Gruppe sich langsam auflöste. Der Braunhaarige blieb mit Sora, Kairi und Riku stehen, als Naruko das Zimmer betrat: „Ihr müsst morgen also nicht spielen?“ Zur Antwort schüttelte der Braunhaarige nur den Kopf, was die Blondine noch breiter grinsen ließ: „Also müsst ihr morgen ja gar nicht so früh raus, oder?“ Dem Jungen war sofort klar, worauf seine Bekannte hinauswollte: „Hör mal, Naruko... muss das mit dem Karaoke wirklich sein?“

 

Riku und Sora waren anscheinend auch nicht sonderlich begeistert von der Idee, doch die Blondine setzte ein für sie völlig untypisches Grinsen auf: „Euch ist schon klar, dass ich Sasuke zu wirklich allem überreden kann, oder? Glaubt ihr wirklich, dass ich euch nicht rumkriege?“ Der braunhaarige Stachelkopf neigte den Kopf und sah seinen Sturmpartner leicht schockiert an: „Irgendwie klingt das wie eine Drohung, kann das sein?“ Noch einmal sahen die Jungs zu ihrer Teamkollegin, die sie immer noch angrinste, bevor sie den beiden den Arm um den Hals legte und sie zu sich zog: „Stellt euch nicht so an, außerdem schuldet ihr mir noch was dafür, dass ihr mich in Harukas Dungeon gegen diesen Schwulen als lebenden Schild benutzt habt.“ Beim Gedanken an die Szene wurde den beiden Braunhaarigen flau im Magen, als der Stachelkopf leicht verlegen murmelte: „Genau genommen haben wir ja Rei-chan als Schild benutzt...“ „Noch schlimmer! Kommt schon, dass wird bestimmt lustig“, mit einem letzten Seufzer ergaben sich die beiden Jungs, was das Mädchen freudenstrahlend jubeln ließ: „Dann ist es beschlossene Sache. Kairi, Senpai, ihr kommt doch auch mit, oder?“ Riku machte den Anschein, als wolle er dieselbe Antwort wie Ken und Yuuto geben, die vorher wohl schon abgelehnt hatten, doch Kairi übernahm das Antworten für ihn und stimmte zu. Direkt im Anschluss lief die Blondine los, um Haruka und Luca mit ins Boot zu nehmen, wobei keiner der beiden etwas einzuwenden hatte. Den restlichen Tag verbrachte Aiden damit im Hotel mit seiner Schwester und seiner Mutter zu reden, wobei Kari wie eine Klette an ihm klebte und ihm keine Minute Ruhe ließ, selbst wenn er mal auf die Toilette musste. Als es dann Zeit war loszugehen, musste die Kleine sich doch bremsen, da ihr Bruder sie nicht mitnehmen konnte.

Mit einem lauten Pfiff sah der Braunhaarige sich im Vorraum der Bar um, denn gestern hatte er das irgendwie versäumt. Bei dem Gedanken daran, dass jeder von ihnen gleich anfangen würde zu singen, würde er am liebsten wieder ins Hotel gehen. Leider würden die anderen, allen voran Naruko, ihn bestimmt nicht laufen lassen. Da ihm nichts anderes übrig blieb, ließ Aiden den Blick weiter umherschweifen. Rechts vom Eingang befand sich die Anmeldung, hinter der der junger Mann mit den braunen Haaren und blonden Haarsträhnen stand, der gerade auf einem Tablet herum tippte. Links vom Eingang stand eine gemütliche Sitzgruppe, wo sich Sora und Kairi schon niedergelassen hatten, da sie etwas zu früh dran waren und daher noch warten mussten.

 

Gegenüber des Eingangs war eine Bar und Aiden konnte hören, wie Luca aus Spaß darüber sinnierte, sich mal etwas zu gönnen, was ihm aber einen bösen Blick seines Kapitäns und der rothaarigen Managerin einbrachte. Neben der Bar war eine Tür, mit der typischen Aufschrift 'nur für Angestellte'. Auf der anderen Seite der Bar führte ein langer Gang anscheinend zu den Räumen, welchen Aiden am liebsten nicht lang gehen würde, da er absolut unmusikalisch war. Selbst wenn er pfiff, traf er keinen Ton und das war schon ungewöhnlich. Naruko schnappte sich den Ältesten der Gruppe und zog ihn zum Empfang, wo der Mitarbeiter Riku mit einem, für Aiden etwas komischen Blick musterte und dann grinste er: „Willkommen im Shâdo, wie kann ich helfen? Oh, du bist es.“ Kurz räusperte sich der Weißblauhaarige, denn er hatte den komischen Blick auch bemerkt, doch kam ihm die Blondine zuvor: „Hallo, ist unser Raum fertig? Wir sind nur ein bisschen früh.“

 

Bei dem Wort ‚früh‘ grinste der Braunhaarige und tippte kurz auf dem Display herum: „Äh, ja. Euer Raum wird gerade vorbereitet, also geduldet euch noch ein bisschen. Du kannst gerne ein bisschen hier vorne bleiben und wir reden ein wenig, mein Hübscher.“ Dabei zwinkerte er Riku zu, was den Blau-weißhaarigen völlig aus der Bahn warf und einen Schritt zurückweichen ließ, woraufhin Sora und Kairi in lautes Lachen verfielen. Aiden stand in der Ecke und sah mit Haruka einen Katalog durch, in dem alle Lieder aufgelistet waren, die man hier singen konnte: „Sag mal Aiden-Kun, kannst du eigentlich singen?“ „So sehr, wie Schweine fliegen können, Haruka“, kam die trockene Antwort des Braunhaarigen, der sich etwas unwohl im Nacken kratzte. Kurz sah er über die Schulter, wo er den Stachelkopf und die Rothaarige sah, die sich gegenseitig stützen mussten und anscheinend fast an Atemnot starben. Sein Kapitän war rot wie eine Tomate und bekam einen freundlichen Schulterklopfer des Mitarbeiters. So ganz wusste der Braunhaarige nicht, was da passiert war, doch erweckte eine andere Person seine Aufmerksamkeit, die gerade in den Gang trat: „Entschuldigst du mich kurz, Haruka? Ich muss eine Dummheit verhindern.“

 

Schnell betrat er den Gang, wo er gerade noch mit ansehen konnte, wie sein bester Freund von einer Bedienung eine klatschende Ohrfeige kassierte. Die Schelle hatte eine solche Wucht, dass der Spanier sich zweimal um die eigene Achse drehte und dann zu Boden fiel. Mit einem genervten Seufzer trat der braunhaarige Persona -User an die beiden heran: „Luca, müssen wir wieder über Grenzen sprechen?“ Der Spanier rieb sich das Gesicht und jammerte leise: „Ich wollte sie nur aufheitern, weil sie traurig und besorgt aussah.“ Leise murrend rieb sich Aiden die Nasenwurzel und verneigte sich anschließend vor der Bedienung, die sich als junge Frau mit schulterlangen lilafarbenen Haaren und roten Augen entpuppte: „Es tut mir leid, er meint es nicht böse. Er übertreibt es manchmal, aber ist eigentlich ein netter Kerl. Können Sie ihm bitte verzeihen?“

 

Bittend sah er die junge Frau an, die kurz auf den am Boden sitzenden Jungen sah und dann leicht nickte: „Naja, ich glaube er hat seine Lektion gelernt und er hat sich ja entschuldigt. Es ist also alles in Ordnung.“ Erleichtert verneigte sich Aiden noch einmal und reichte dann seinem Freund die Hand, um ihm aufzuhelfen. Luca rieb sich die schmerzende Wange und verneigte sich ebenfalls: „Tut mir wirklich leid. Es kommt nicht wieder vor.“ Die Lilahaarige nickte mit einem freundlichen Lächeln und öffnete dann eine Tür: „Es ist okay. Mal sehen... ja, der Raum ist fertig. Ihr könnt rein.“ Damit trat sie zur Seite und ließ die beiden Jungs herein, wobei sie noch kurz nach ihren Freunden riefen, die sofort herbeigeeilt kamen.

 

Der Raum war modern eingerichtet, mit einer Sitzecke und Tisch auf der rechten Seite. Gegenüber war eine kleine Bühne mit mehreren Mikrofonen und einem Teleprompter, der den Text des derzeit gesungenen Liedes anzeigte. Anerkennend stießen die Schüler einen leisen Pfiff aus, während sich alle einen Platz suchten. Luca setzte sich soweit es ging von der Bedienung weg, die ein Tablet zur Hand nahm und sich dann vorstellte: „So, dann noch mal ganz offiziell. Willkommen im Shâdo, ich heiße Mirâ und werde mich heute Abend um euch kümmern.“ Bei dem Namen horchte der Braunhaarige irritiert auf, denn er kam ihm bekannt vor, während die junge Frau weitersprach: „So, was möchtet ihr denn gerne trinken? Aufgrund eures Alters, werde ich allerdings keine alkoholischen Getränke ausgeben.“ Jeder der Schüler dachte kurz nach, bevor sie ihre Getränkewünsche äußerten und die Bedienung den Raum verließ, um die Bestellungen zu holen. Aiden pustete sich einige Haare aus dem Gesicht und sah zu Naruko, die sich erhob und in die Runde schaute: „Okay, dann rocken wir mal die Bude. Wer singt als erstes?“

 

Alle Anwesenden sahen sich der Reihe nach an, denn offensichtlich wollte keiner als erstes dran sein. Beleidigt blies die Blondine die Wangen auf und stemmte die Hände an die Hüfte: „Glaubt nicht, dass ihr drum herum kommt, jeder hier wird etwas singen.“ Riku lachte etwas verlegen auf und Kairi wollte anscheinend etwas äußern, als Sora ihr zuvor kam: „Also ich wäre für Tenno.“ Sofort schoss der Blick des Mädchens zur Seite, während sie den Stachelkopf einen echten Todesblick verpasste: „Was zum Teufel bringt dich auf die Idee, dass ich singen kann?“ Mit einem unschuldigen Blick sah der Angesprochene die Brünette an und grinste dabei leicht: „Naja, du hast doch bei so einer Miss-Wahl mitgemacht und da muss man doch auch was vorführen. Also dachte ich, dass du so etwas können müsstest.“ Empört sah Haruka zur Seite, als die lilahaarige Bedienung mit einem Tablett voller Gläser hereinkam „So, hier sind eure Getränke... ist ja ne Bombenstimmung hier.“ „Sing doch selbst, Shiomi“, keifte die Brünette, was die anderen Mitglieder des Fußballclubs etwas irritierte, denn diesen Ton hatten sie von dem Mädchen nicht erwartet. Aiden neigte den Kopf und machte sich ein paar Gedanken, denn er fand das seine Mitbewohnerin eine sehr schöne Stimme hatte, also sprach ja nichts dagegen: „Also ich würde dich gerne singen hören.“ Das Gesicht der Brünette wurde langsam immer roter, was alle Anwesenden zum Schmunzeln brachte, doch dann stammelte sie leise: „W-wirklich? A-also wenn du meinst, a-aber du s-suchst mir einen Song aus. Okay?“

 

Die beiden Mädchen der Gruppe grinsten sich an, während sie ihre Getränke bekamen: „Warum sieht er das nicht, Naruko?“ „Keine Ahnung, aber es ist doch offensichtlich, oder?“ Die beiden grinsten sich an, als der Braunhaarige sich den Musikkatalog griff: „Na dann wollen wir mal... wow, ich merke mal wieder, dass ich keine Ahnung von Musik habe.“ Alle nippten an ihren Getränken und sahen den Jungen abwartend an, weshalb er den Kopf hob und dann sofort wieder runter schaute: „Ihr macht es mit eurem Gestarre nicht besser, klar soweit?“ Alle mussten über seinen Gesichtsausdruck lachen, während Haruka geduldig neben ihm saß und ihm über die Schulter schaute. Beim Gedanken daran, wie nah ihr Gesicht dabei an seinem war, lief sie rot an, doch bemerkte der Junge das nicht, als er auf stand: „Hab eins.“ „Und welches?“, fragte die erste Sängerin etwas zögerlich, während sie auf den Titel deutete: „Real Emotion? Den Titel kenn ich gar nicht.“ „Ich kenn es eigentlich aus einem Videospiel... ist hoffentlich auch dasselbe“, leicht verlegen kratzte sich Aiden an der Wange, während Haruka sich eins der Mikrofone griff: „Ich will keine blöden Kommentare oder Zwischenrufe hören, das geht vor allem für dich, Silva!“ Luca saß dort wie das reinste Unschuldslamm und hielt sich immer noch die linke Wange, auf der man ganz deutlich Mirâs Handabdruck sehen konnte „Ich bin still. Versprochen.“

 

Kurz studierte die Brünette noch einmal den Songtext, bevor sie nickte und dann die Musik startete. Sofort ertönte ein schöne Melodie, zu der sie sich rhythmisch bewegte. Aiden kam nicht umhin, mit dem Kopf mit zu wippen, während das Lied mit dem Refrain begann, der immer wieder aus dem Satz 'What can I do for you?' bestand. Nachdem Haruka den Satz zum siebten Mal wiederholt hatte, schaute sie auf den Teleprompter und begann leicht nervös zu singen:

 

„Far beyond the hazy borders of my heart

I could see a place

That's somethin' like this

Every now and then I don't know what to do

Still I know that I can never go back

But the things I've seen

In those hazy dreams

Can't compare to what I'm seein' now

Everything's so different

That it brings me to my knees

And though I know

The world of real emotion has surrounded me

I won't give in to it

Now I know that forward is the only way my heart can go

I hear your voice calling out to me

You'll never be alone.“

 

Der Spanier ließ es sich nicht nehmen einen lauten Pfiff auszustoßen, was ihm keiner der anderen übel nahm, denn sie alle waren von dem Gesang völlig überrascht. Mit geschlossenen Augen lauschte der braunhaarige Persona -User der Stimme seiner Freundin, die sogar noch besser klang, als er gedacht hatte. Selbst ihre Bedienung stand noch im Raum und hörte zu, wobei sie eigentlich hätte gehen sollen, doch gefiel ihr die Musik anscheinend zu gut. Plötzlich biss Aiden die Zähne zusammen, als ein heftiger Schmerz seinen Kopf durchfuhr, der ihn am liebsten hätte schreien lassen, was er jedoch unterbinden konnte. Während die restlichen Schüler weiter der Musik lauschten, erhob er sich und ging leise aus dem Raum.

Mit dröhnendem Kopf betrat er das Foyer, wo ihn sofort der fragende Blick des jungen Mannes am Tresen traf: „Ist alles in Ordnung?“ Etwas überrascht sah der Schüler zur Seite und nickte dann zaghaft: „Mir ist nur ein wenig schwindelig... ich geh mal raus an die frische Luft.“ Der Mitarbeiter nickte zögerlich. Aiden sah ihm an, dass er ihn am liebsten im Auge behalten hätte, denn anscheinend sah er nicht sonderlich gut aus. Schnell verließ er die Bar und lehnte sich draußen gegen die Wand: „Was ist los mit mir? Warum hab ich solche Kopfschmerzen?“ Für einen Moment versuchte er die Kopfschmerzen durch massieren der Schläfen zu verringern, doch half es einfach nichts.

 

In der Bar beendete Haruka gerade ihr Lied und bewegte dabei rhythmisch die Hüften: „What can I do for you? I can't hear you. I can't hear you.“ Kaum hatte die Brünette geendet begann die anwesenden Schüler stürmisch zu applaudieren. Die Brünette jedoch suchte nach ihrem Schwarm, der zu ihrer Enttäuschung nicht mehr da war: „Nanu? Wo ist denn Aiden-kun?“ Nun schienen auch die anderen zu bemerken, dass der Junge nicht mehr da war, als die Bedienung sich zu Wort meldete: „Der ist gerade eben raus gegangen. Er sah ein bisschen komisch aus.“ „Vermutlich ist er nur aufs Klo“, überlegte Luca, während die Mechanikerin das Mikrofon an ihre blonde Mitbewohnerin weiterreichte: „Ich geh auch mal kurz wohin. Du bist dran, Naruko.“ Die Blondine stand mit einem triumphalen Grinsen auf und suchte sich ein Lied aus, während die Brünette in den Eingangsbereich trat und sich umsah. Es dauerte nicht lange, bis sie von dem Mann am Tresen angesprochen wurde: „Suchst du den Jungen mit den braunen Haaren? Der ist eben nach draußen. Er meinte ihm wäre schwindelig.“ Dankend verneigte sich Haruka vor dem Mann und verließ dann die Bar, wo sie sich suchend umschaute. Sie musste auch nicht lange suchen, denn sie fand ihr Ziel ein Stück neben dem Eingang an der Wand lehnend und sich den Kopf reibend: „Aiden-kun, ist alles in Ordnung mit dir?“

 

Erschrocken zuckte der Junge zusammen, als sein Blick auf die Brünette neben ihm fiel. Er versuchte ein aufmunterndes Lächeln aufzusetzen, doch wirkte es eher gequält. Haruka lehnte sich neben Aiden an die warme Hauswand und musterte ihren Schwarm: „Was hast du denn? Hast du Kopfschmerzen, oder ist dir schlecht?“ Der Junge war etwas irritiert, als die Brünette ihm die Hand auf die Stirn legte und die Temperatur mit ihrer eigenen verglich: „Also Fieber scheinst du nicht zu haben.“ „Ich weiß nicht was los ist, ich hab plötzlich Kopfschmerzen bekommen und sie werden einfach nicht besser.“ Besorgt musterte Haruka den Jungen, als sie ihr Handy aus der Tasche zog: „Soll ich unseren Lehrer anrufen, dass dich einer holen kommt?“ Wieder hob der Braunhaarige den Blick und war erstaunt, dass sich das Mädchen solche Sorgen um ihn machte, weshalb er leicht den Kopf neigte: „Warum sorgst du dich denn so um mich? Es sind nur Kopfschmerzen, Haruka.“ Kurz kniff er wieder die Augen zusammen, als er ein komisches Gefühl in der Magengegend bekam, doch sah er dann wieder zu der Brünette, die plötzlich rot angelaufen war: „W-Weißt du... d-du bist mein Freund, a-also mache ich mir auch Sorgen um dich und außerdem...“ „Außerdem?“, hakte er nach, denn jetzt war seine Neugierde geweckt.

 

Er musterte das Mädchen mit einem überraschten Gesichtsausdruck, denn sie schien noch etwas sagen zu wollen, wobei ihr das wohl nicht leicht fiel. Nervös spielte die Managerin mit ihren Fingern herum und rang mit sich selbst. Jetzt hatte sie dieses Thema angefangen und außer ihnen war keiner da, weshalb sie wirklich überlegte ihrem Gegenüber jetzt ihre Gefühle zu gestehen. Eine bessere Möglichkeit würde sich ihr nicht bieten, weshalb sie ein paar Mal tief Luft holte und dann den Kopf hob. Kurz fiel ihr Blick auf eine rote Pfütze am Boden auf, was für sie aber in diesem Moment Nebensache war. Fest entschlossen sah sie dem Jungen in die Augen und musste erst einmal schwer schlucken: „Hör mal, Aiden-kun. Ich wollte dir schon lange was sagen, also... ich...“ Der Junge neigte leicht den Kopf und wartete auf die Aussage des Mädchens, als sich hinter der Brünette etwas bewegte, was seine Aufmerksamkeit erregte und ihn panisch die Augen aufreißen ließ. Haruka starrte mittlerweile wieder auf ihre Füße und murmelte leise: „Also, du bist mir sehr wichtig und... naja, ich... ich mag di...“ „Haruka, weg da!“, die Brünette zuckte panisch zusammen, als Aiden sie an den Schultern packte und zur Seite riss, nur um im nächsten Moment einem Feuerball auszuweichen, der in die Gebäudewand einschlug.

 

Panisch schaute das Mädchen in die Richtung, aus der die Feuerkugel gekommen war und entdeckte dort zwei schleimartige Shadows, die sie als Maya klassifizierte: „Sh-Shadows? Wie ist das möglich?“ „Bleib hinter mir!“, befahl Aiden und schob sich schützend vor das Mädchen, während die beiden Shadows ein gurgelndes Geräusch von sich gaben. „Ihr habt euch den falschen ausgesucht“, knurrte der Persona -User, als sich der leuchtende Kartenkreis um ihn herum bildete. Für den ersten Moment war er völlig erstaunt, denn er war sich ziemlich sicher, nicht in der Shadowwelt zu sein. Die Wesen ihm gegenüber sagten jedoch etwas anderes, weshalb er die vertraute Karte griff und zerdrückte: „Komm, Castiel!“ Um den Jungen bildete sich in blauer Splittersturm, aus dem sich seine Persona manifestierte, die sofort ihr Schwert zog und sich auf die Shadows stürzte. Der erste Shadow wich zur Seite aus, als Castiel den zweiten mit seiner Klinge zerteilte. Sofort schoss Aidens Blick auf den verbleibenden Shadow, der sich bereit machte mit einem Zauber zu kontern, doch bevor er dazu kam, traf ihn eine Kugel an der Maske und löste ihn auf. Leicht perplex sah er über die Schulter, wo sein Blick auf Harukas Persona Eos fiel, die ihre Kanone zur Seite streckte und dann neben ihrer Beschwörerin Stellung bezog: „Alles okay, Aiden-kun?“ „Ja, soweit ist alles gut, danke. Wo zum Teufel kommen die Shadows plötzlich her?“ Auf die Frage hatte die Mechanikerin keine Antwort, bis sie den Kopf in den Nacken legte und in den Himmel schaute: „Sind wir etwa...“ Der Fußballer sah ebenfalls in den Himmel und nickte dann zögerlich: „Ich glaube schon, aber wie sind wir hier her gekommen?“

 

So ganz war dem Mädchen die Situation nicht geheuer, doch fiel ihr Blick wieder auf die Bar: „Meinst du Shiomi-kun und Naruko sind da drin?“ „Ich weiß es nicht, aber sehen wir besser mal nach“, gab der Junge zurück und öffnete die Tür, damit sie die Karaoke-Bar betreten konnten. Haruka ging zuerst hinein, doch kam sie nach kurzem wieder heraus: „Hier ist keiner.“ „Verdammt... das heißt wir sind auf uns alleine gestellt. Was geht hier bitte vor sich?“, langsam trat Aiden auf die Straße, denn die Sache war ihm mehr als unangenehm, doch hatte seine Begleiterin andere Sorgen: „W-wie sollen wir wieder nach Hause kommen? Der einzige Ausgang aus der Shadowwelt ist der Naganaki-Schrein!“ Nervös biss sich Aiden auf die Unterlippe, denn Haruka hatte etwas Wahres angesprochen und bisher hatten sie keinen anderen Ausgang gefunden. Als es ihn damals mit Sayako und Rei in die Shadowwelt verschlagen hatte, waren sie durch den Naganaki-Schrein zurück gekommen, nur war diese Möglichkeit heute nicht gegeben. Doch plötzlich hatte er eine Idee. Zwar gab es keine Garantie, dass es ihnen helfen würde, aber irgendwas mussten sie ja tun: „Haruka, in dieser Stadt gibt es auch einen Schrein... die Chance ist klein, aber wir sollten unser Glück mal da versuchen.“ Das Mädchen nickte zögerlich und sah sich suchend um: „Weißt du eigentlich, wo dieser Schrein ist?“

 

Sofort blieb er stehen und kratzte sich am Hinterkopf, denn er hatte ja total vergessen, dass er sich hier nicht auskannte und sein Handy in der Shadowwelt nicht funktionierte: „Verdammt, das ist echt ein Problem... Was zum?“ Er wurde kreidebleich im Gesicht, was die Brünette etwas irritierte, doch dann hörte sie etwas, was auch ihr das Blut in den Adern gefrieren ließ. Ein Stück die Straße runter erklang das Rasseln von Metallketten und beide Schüler wussten, was das zu bedeuten hatte. Leider kam der Alptraum schneller, als sie reagieren konnten, denn im nächsten Moment kam der Reaper um die Ecke und richtete seinen Blick auf die beiden Persona-User. Aiden zitterte am ganzen Körper, als der Reaper einen seiner Revolver hob und auf sie zielte. Haruka stieß einen spitzen Schrei aus, als der Junge sie an der Hand packte und mit zog: „Lauf!“ Sie waren zwar stärker geworden, aber er wusste ganz genau, dass sie diesem Gegner nicht gewachsen waren, vor allem nicht zu zweit und ohne Waffen. Er hatte keine Ahnung, wo er eigentlich langlief, doch momentan war das einzige was zählte, dass sie irgendwie dem Reaper entkommen müssten. Leider war der Shadow ihnen dicht auf den Fersen.

 

Kurz warf der Junge einen Blick über die Schulter, nur um zu sehen, wie der Shadow wieder einen Revolver hob. Um dem Schuss zu entgehen riss er seine Begleiterin um die Ecke in eine Seitenstraße, doch sofort blieb er stehen, denn er hatte sie in eine Sackgasse manövriert. Damit saßen sie in der Falle. Sollten sie wieder aus der Gasse treten, würden sie direkt dem Reaper gegenüberstehen und das wäre ihr sicherer Tot, weshalb Aiden Haruka in die Gasse zog und sich hinter eine große Mülltonne hockte. Das Mädchen quietschte panisch vor Angst, als hinter ihnen das Kettenrasseln immer lauter wurde. Die Brünette wurde panisch weshalb er sie in den Arm nahm und ihren Kopf an seine Schulter presste. Die beiden machten sich so klein wie möglich und Aiden betete für ein Wunder, denn der Shadow würde sie jeden Moment finden, so viel war sicher. Um die Ecke der Mülltonne herum konnte er schon einen Teil des Mantels erkennen und auch eine der Ketten, als plötzlich ein lautes Scheppern in der Ferne ertönte. Sofort blieb der Reaper stehen und machte kehrt, um nach dem Ursprung des Lärms zu suchen. Der Junge hatte das Gefühl, als würde ihm jeden Moment das Herz aus der Brust springen, doch wagte er es nicht auch nur einen Ton von sich zu geben, bis das Rasseln der Ketten vollkommen verstummt war.

 

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Das Lied, dass Haruka singt, falls es euch interessiert ^-^

https://www.youtube.com/watch?v=pnFwsCz3gmY



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