Persona 3 Crossover von fubukiuchiha (After the Years) ================================================================================ Kapitel 56: Intensivtraining ---------------------------- -Montag 25. Juli 2016-   Mit einem lauten Gähnen packte Aiden seine Sporttasche zusammen, denn auch wenn er momentan Sommerferien hatte, musste er heute in die Schule. Am Samstag würde er im Zug nach Kagaminomachi sitzen, was hieß, dass er die restliche Woche mit Fußballtraining verbringen musste. Es war nicht der Sport, der ihn störte, sondern die Tatsache, dass er wieder so früh aufstehen musste. Kiara lag auf dem Bett und beobachtete ihr Herrchen dabei, wie er seine Schuhe einpackte: „Ihr Menschen seid wirklich komisch. Warum steht ihr denn auf, wenn ihr es gar nicht müsst? Schlafen ist doch so was Schönes.“ Der Junge sah über die Schulter und konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen: „Eine Katze müsste man sein. Ich mach mich dann mal auf den Weg, bis später Kiara.“   Mit geschulterter Tasche verließ er sein Zimmer und stieg die Treppe ins Foyer hinab. In diesem stieß der Junge auf Naruko, die mit einer Nudelsuppe am Tresen stand: „Morgen, Aiden-kun.“ „Morgen. Du bist schon auf?“ Die Blondine leerte ihre Suppe, bevor sie eine Antwort gab: „Jap, die Woche ist nochmal Intensivtraining. Was für eine schöne Art, seine Ferien zu verbringen...“ Die Aussage des Mädchens triefte förmlich vor Sarkasmus, was den Braunhaarigen zum Schmunzeln brachte: „Du musst nicht alleine da hin. Wir können ja zusammen zur Schule fahren.“ Erstaunt sah Naruko auf die Tasche, die dem Jungen über der Schulter hing, doch dann verstand sie und nickte freudig: „Au ja! Gehen wir.“   Zusammen machten sich die Beiden auf den Weg, wobei der Junge sich ausgiebig streckte: „Sag mal, Naruko, war eigentlich einer der Anderen schon wach?“ Leise summend kratzte sich die Blondine an der Schläfe, doch dann zuckte sie mit den Achseln: „Ich weiß es ehrlich gesagt nicht, aber ich hätte schwören können, dass ich vorhin jemanden gehen gehört habe.“ Die Zugfahrt nutzten die beiden Schüler zum rätseln, wer ihrer Freunde wohl schon wach gewesen sein könnte. Am Ende kamen beide zu demselben Ergebnis: Sasuke. Was Aiden ein wenig störte, waren die Worte von des Schwarzhaarigen gestern. Irgendwas hatte er bemerkt und Aiden würde zu gerne wissen, was das war. Leider musste er sich noch ein wenig gedulden, bis er das erfahren würde. Das Stück zur Schule nahm der Braunhaarige im lockeren Laufschritt, was seine Bekannte gezwungenermaßen mitmachte, denn sie wollte nicht zurückbleiben.   Als er am Schultor ankam, musste er feststellen, dass es weit offen stand: „Wir sind wirklich nicht die ersten... Sasuke sollte mal einen Gang zurück schalten.“ „Das sag ich dem Kerl schon seit Jahren“, brummte die Blondine und betrat das Schulgelände. Der Braunhaarige ließ kurz seinen Blick schweifen, bevor er sich in Richtung Fußballfeld bewegte: „Wir sehen uns später.“ „Bis später und brich dir nicht das Bein“, rief die Blondine und lief in Richtung Tennisplatz davon, während der Junge zur Umkleide des Fußballclubs ging. Zu seinem Erstaunen war die Umkleide leer, weshalb er noch einmal nach draußen schaute. Als er immer noch keinen seiner Teamkollegen sehen konnte, suchte er sich einen Spint und zog sein Oberteil aus. Kurz kratzte er sich am Kopf, als er ein leises Quietschen vernahm. Überrascht sah der Junge auf, doch konnte er nichts sehen, was auch nur im geringsten für das Geräusch verantwortlich gewesen sein könnte: „Bilde ich mir jetzt schon Sachen ein? Was soll's.“   Aiden zog sich sein Trikot über, dass er nach dem letzten Mal hatte behalten dürfen, als die Tür aufging und ein junger Mann mit etwas gebräuntem Teint hereinkam. Sein braunes Haar stand vorne leicht hoch und er trug ein orangefarbenes Stirnband. Erstaunt sah der Junge auf Aiden, bevor er breit grinste: „Hey Kurosaki, du bist ja früh dran. Wie geht es dir?“ Etwas verunsichert kratzte sich der Angesprochene am Kopf, denn wenn er ganz ehrlich war, kannte er keinen der Jungs aus dem Club mit Namen. Abgesehen von Sora, Riku, Luca und Ken natürlich, weshalb er vorsichtig hochsah: „Ganz gut, ähm...“ Bevor Aiden noch mehr in Verlegenheit kommen konnte, tauchte Kairi in der Tür auf und trug eine Kiste vor sich her: „Morgen. Endou-kun war ja klar, dass du wieder als erstes da bist. Hey Kurosaki-kun, bist wohl auch so ein Frühaufsteher und erscheinst sogar zum Training.“ Die beiden Jungs hoben die Hand zum Gruß, als die Managerin in Richtung des Lehrerbüros schaute: „Haruka, hast du die Sachen gefunden?“   Jetzt schaute der Persona User etwas erstaunt drein, als die Tür aufging und Haruka in einem grauen Trainingsanzug hereinkam. Aus irgendeinem Grund war sie leicht rot im Gesicht, doch das ließ sie sich nicht weiter anmerken: „Morgen Jungs. Ja, hab alles, Kairi.“ „Was machst du denn hier, Tenno?“, fragte der Stirnbandträger leicht erstaunt, doch grinste er breit, als die Rothaarige eine Antwort gab: „Haruka hat sich für die Meisterschaft als Managerin gemeldet. Allein krieg ich das nur schwer hin, also finde ich das Klasse.“ Aiden nickte verstehen und war dennoch überrascht, dass seine Mitbewohnerin diesen Schritt tat um zu helfen: „Du bist echt nett, Haruka. Ich verlass mich auf dich.“ Die Brünette lachte leicht verlegen auf, bevor sie die Hände knetete: „Keine Sorge, ich kümmer mich schon um dich... ich meine um euch alle!“   Endou zog eine Augenbraue hoch, doch dann grinste er wieder: „Du machst das schon, Tenno. Wo bleibt denn der Rest?“ Wie auf Kommando ging die Tür auf und der restliche Fußballclub trat ein, wobei Aidens Blick besonders auf Yuuto lag, der sich etwas zurückhielt und in eine Ecke stellte. Um die Sache zu erleichtern stellte Riku die beiden Neuzugänge nochmal dem ganzen Team vor. Der Junge mit dem Stirnband, den Aiden als erstes getroffen hatte, war der Torhüter und hörte auf den Namen Mamoru Endou. Der nächste Spieler war ein sehr pummeliger Junge mit kurzer schwarzen Haaren namens Sho Kawaki, der auf ihn nicht wirklich wie ein Sportler wirkte. Die nächsten beiden Spieler waren ein Junge mit blauen Augen und blass rosafarbenen Haaren und ein Junge von Yugis Statur mit braun-grauen Haaren, die links und rechts nach oben standen. Die Beiden waren Verteidiger und hießen Ranmaru Kirigaya und Shinsuke Jawatari. Am meisten überraschte es den Braunhaarigen, dass Shinsuke im dritten Jahr war, dennoch machte es seine Größe schwer ihn als Senpai zu sehen. Der nächste Spieler hatte schwarze Rasterlocken und feuerrote Augen und wurde als Tenma Iwabe vorgestellt.   Das restliche Team kannte Aiden, wobei er sich bei den Neuvorstellungen freundlich verbeugte, denn bis auf Mamoru waren alle älter als er. Nach der Vorstellung gingen alle Spieler nach draußen aufs Feld, wo Kairi eine kleine Tafel zeigte: „Okay, jeder kennt seine Position und nein, Kawaki-senpai, wir machen noch keine Snack-Pause.“ Der Pummelige verzog das Gesicht, doch wurde das von der Rothaarigen ignoriert: „Kurosaki-Kun, du wirst offensiv eingesetzt. Tsubaki-kun, du wirst in die Verteidigung gehen. Silva-kun und Kirigaya-senpai werden dich unterstützen. Kawaki-senpai, du und Jawatari-senpai werdet als Verteidiger jetzt das Tor schützen, während die gesamte Offensivabteilung euch bombardiert.“ „Meinst du das wörtlich, Kairi?“, Haruka war etwas verunsichert, doch warf die Managerin Yuuto und Sora jeweils einen Ball zu. Anschließend blies sie fest in ihre Trillerpfeife, wodurch das Training begann. Die rothaarige Managerin übernahm die Beobachtung der Verteidiger, während ihre brünette Assisstentin sich auf die Offensive konzentrierte.   An sich verstand Haruka nicht viel von diesem Spiel, aber sie hatte so ein seltsames Gefühl, wenn sie Aiden und Sora dabei beobachtete, wie sie sich den Ball zuspielten. Da war etwas zwischen den beiden, was sie nicht ganz identifizieren konnte. Die Jungs schienen keine Worte zu brauchen, um sich zu verstehen. Sie spielten sich den Ball zu, ohne sich abzusprechen, dennoch kam der Pass jedes Mal an. Zwar war Haruka froh zu sehen, dass die Jungs sich so gut verstanden, doch irgendwie wünschte sie sich auch so eine Verbindung zu Aiden. Das Training nahm den ganzen Morgen und Großteils auch den Mittag in Anspruch. Yuuto hatte heftige Defizite in seiner Spielweise, dennoch blieb Kairi zuversichtlich, dass sie alle bis zur Meisterschaft fit sein würden. Nach dem Training machte sich Aiden mit Haruka auf den Weg zum Tennisplatz, wo sie Naruko abholten und gingen anschließend nach Hause.   Der Braunhaarige war noch nie so froh gewesen, eine Couch zu sehen, denn seine Beine schienen förmlich zu brennen. Rei und Yugi schauten einen Anime im Fernsehen, wobei Haruka den beiden Sportlern einen Eiweiß-Shake brachte. Zwar wollte die Blondine nichts mit dem Zeug zu tun haben, doch unter einem äußerst strengem Blick ergab sie sich. Sasuke tauchte kurz darauf mit Sora im Schlepptau auf und betrachtete die Szene im Foyer, bevor er sich im Sessel nieder ließ. Kurz schwieg er, bevor er sich aufrichtete: „Ich muss was wichtiges mit euch besprechen. Schaut euch das hier bitte mal an.“ Alle schauten neugierig auf das, was der Schwarzhaarige auf den Tisch geworfen und sich als Kalender entpuppt hatte.   Sora blätterte den Kalender durch und Aiden bemerkte, dass einige Daten markiert waren. Rei hatte das auch bemerkt und las diese auch laut vor: „Du hast da was rein gekritzelt, Sasuke-niichan. Hm... der 23. April, der 6. und der 23. Mai, der 5. und der 21. Juni... und der 4. Juli. Was sind das für Daten?“ Naruko machte einen kleinen Hüpfer und deutete auf den 6. Mai: „Das war der Tag, an dem ursprünglich das Risette-Konzert stattfinden sollte.“ „Ich bezweifle, dass das gemeint ist, Naruko“, gab die Brünette zu bedenken, als Aiden erschrocken die Augen aufriss: „Warte mal, der 6. Mai war der Tag, an dem wir Haruka aus der Shadowwelt geholt haben.“ Sora und Naruko tuschelten schnell miteinander, während die angesprochene Brünette sich etwas verunsichert auf der Couch einrollte. Yugi neigte leicht den Kopf und sah zu dem Braunhaarigen, der etwas auf seinem Handy kontrollierte: „Ich hatte recht! Der 6. Mai war der Tag, an dem wir dich gerettet haben. Am 5. Juni haben wir Sasuke gerettet und am 4. Juli haben wir es mit Yugi zu tun bekommen... aber was hat es mit den anderen Daten auf sich?“   Nun wanderten alle Blicke zu Sasuke, der ein Bein über das andere schlug: „Bei den anderen Daten handelt es sich um die Zeitpunkte, an denen man Yugi, Tenno und mich zum letzten Mal gesehen hat. Wenn mich nicht alles täuscht, war das immer um den Neumond herum gewesen.“ Keiner der Anwesenden gab einen Ton von sich, bis Haruka plötzlich hochfuhr: „Moment mal, Neumond? Der ist doch schon gewesen!“ Nun erwachten alle aus ihrer Starre, denn allen war klar, worauf ihr Schülersprecher hinaus wollte. Wenn der Neumond schon durch war, dann musste erneut jemand verschwunden sein. Sora sprang sofort auf und deutete auf die Tür: „Worauf warten wir noch. Wir müssen dem armen Schwein helfen!“ „Komm mal wieder runter. Ich habe das ganze schon gecheckt, allerdings ist keiner verschwunden.“ „Wie jetzt?“, entwich es dem Stachelkopf verblüfft, während er sich wieder auf die Couch sinken ließ. Kurz tauschten Alle einen fragenden Blick, bevor der Jüngste die Hand hob: „Ähm, heißt das, dass wir die Sache überstanden haben?“ „Ich wäre mir da nicht so sicher... Allerdings wäre es schön, wenn wir diesen Alptraum hinter uns lassen könnten. Zur Sicherheit sollten wir das im Auge behalten. Yugi, Rei, könnt ihr das übernehmen?“, kam es von Sasuke, woraufhin die beiden Jüngeren nickten und sich anschließend jeder in sein Zimmer zurück zog.   -Dienstag 26. Juli bis Donnerstag 28. Juli 2016-   Die folgenden drei Tage verliefen relativ einseitig, denn mehr als Fußballtraining stand nicht auf dem Plan. Aidens Zusammenspiel mit seinem Team wurde immer besser und auch die anderen Spieler verbesserten ihr Zusammenspiel untereinander. Yuuto machte langsam Fortschritte, doch haperte es bei ihm immer noch an den Grundlagen. Durch die guten Zusprüche der beiden Managerinnen kam allerdings keine miese Stimmung auf.   -Freitag 29. Juli 2016-   Der letzte Trainingstag verlief deutlich ruhiger, als die vorherigen, denn Kairi zog die Bremse ganz schön an, damit sich auch keiner verletzen würde. Mehr als ein paar Runden um den Platz laufen und ein paar Schüssen aufs Tor war heute nicht drin gewesen. Wirklich traurig darüber war Aiden nicht, denn so hatte er Zeit um sich auszuruhen und das war für ihn viel wert. Nach der kleinen Trainingsrunde saß der Club noch in der Umkleide zusammen und lauschte den Worten ihrer Managerin. Die Rothaarige ging zur Sicherheit noch einmal den Zeitplan für morgen durch, während Riku alle ermahnte pünktlich zu sein. Aiden zog sich um und wartete vor der Umkleide auf Haruka, die sich allerdings verabschiedete, denn sie hatte wohl noch etwas zu erledigen.   Da er keine Lust hatte alleine zu gehen, schlenderte er zum Tennisplatz, doch dachte der Trainer dort nicht ansatzweise daran früher Schluss zu machen. Mit einem leicht enttäuschten Seufzer ließ der Braunhaarige den Kopf hängen, als sein Handy kurz klingelte. Ein kurzer Blick aufs Display verriet ihm, dass die Nachricht von Sakura kam. Der Inhalt erstaunte ihn etwas, denn die Rosahaarige wollte sich mit ihm am Naganaki Schrein treffen. So ganz traute Aiden dem Braten nicht, doch war es besser, als hier tatenlos rumzusitzen. Der restliche Fußballclub hatte sich schon verabschiedet, weshalb der Junge schnell das Gelände verließ und zum Bahnhof hechtete. Glücklicherweise erreichte er den Zug gerade noch rechtzeitig, was ihm eine lästige Warterei ersparte. Während der Fahrt las er sich noch einmal die Nachricht seiner Bekannten durch, doch war alles klar verständlich.   Kaum hatte der Zug im Bahnhof gehalten, war der Schüler schon zur Tür raus und joggte in Richtung Schrein davon. Es erstaunte ihn immer wieder, wie wenig Leute irgendwo in den Ferien unterwegs waren. Die meisten mussten noch arbeiten, daher war das Ganze eigentlich leicht zu erklären. Langsam stieg der Junge die Treppe zum Schrein empor, wo er sich neugierig umsah. Sofort entdeckte er das rosahaarige Mädchen, die betend vor dem Schrein stand. Da er seine Bekannte nicht stören wollte, setzte er sich an dem nahe liegenden Spielplatz auf eine Sitzbank und wartete geduldig. Sakura schien solche Dinge ziemlich ernst zu nehmen, denn sie ließ sich viel Zeit mit ihrem Gebet, bevor sie sich endlich von dem Schrein losriss. Kurz sah sie sich um, bis sie ihren Freund am Rand des Spielplatzes entdeckte: „Oh, seit wann sitzt du denn schon hier, Aiden-kun?“ Kurz sah der Braunhaarige auf sein Handy und stand dann auf, um auf das Mädchen zuzugehen: „Hi, nicht lange. Nur knapp 30 Minuten.“ „Ups...“, leicht verlegen kratzte sich die Rosahaarige an der Wange, bevor sie nur mit den Achseln zuckte, „Kann Passieren. Also, wie läuft das Training? Bist du fit für die Meisterschaft?“   Die Frage hatte er fast schon erwartet, weshalb er relativ gelassen blieb: „Ist ein bisschen ungewohnt, aber ich komme schon klar. Tsubaki und die anderen sind auch gut dabei. Sag mal, hast du gewusst, dass Haruka bei uns als Managerin aushilft?“ „Ja, das hatte sie erwähnt. Hoffentlich macht sie keine Fehler... aber wo wir gerade von Haru reden, hätte ich etwas mit dir zu klären.“ Sakura lehnte sich gegen das Klettergerüst und tippte mit dem Fuß gegen ihre Sporttasche. Nun war der Braunhaarige doch etwas verunsichert, denn er hatte keine Ahnung, was jetzt auf ihn zukommen würde, doch ließ das Mädchen ihn nicht lange warten: „Ich habe ein bisschen nachgeforscht und ich glaube, dass ich raus gefunden habe, was damals mit ihr passiert ist. Als sie zwei Wochen verschwunden war, meine ich.“ Aiden riss die Augen auf und umklammerte unbewusst den Tragegurt seiner Sporttasche: „A-Ach ehrlich? W-Wie kommst du darauf?“ „Ich habe die ganze Zeit ein wenig recherchiert und ich denke ich bin durch Harukas Opa auf die Lösung gekommen. Hast du gewusst, dass er gesagt hat, Haru wäre in den Baum da hinten gezogen worden?“ Neugierig musterte sie ihr Gegenüber, der seinen Blick gespielt erstaunt auf den Baum richtete: „Echt, hat er das gesagt? Das glaubst du doch nicht ernsthaft, oder?“ Die Rosahaarige strich sich ihren Pony zur Seite und sprach weiter: „Ich bezweifle, dass Opa ihr was antun würde, so wie die Polizei es ihm unterstellen wollte. Allerdings... wenn du alles Falsche ausschließt, ist das was übrig bleibt und sei es noch so hirnrissig und abwegig, am Ende die Wahrheit. Seit Beginn des Jahres geht dieses Gerücht um, dass Leute durch den Schrein in eine Monsterwelt gezogen werden. Was ist, wenn da wirklich was dran ist?“   Aiden knirschte leicht mit den Zähnen, denn jetzt durfte er sich nicht verplappern. Das war schon bei Sayako in die Hose gegangen und jetzt durfte er nicht nochmal denselben Fehler machen: „Ich glaube, du bist ein wenig zu übereifrig, Sakura-chan. Ich glaube nicht an so etwas wie Monster und Dämonen.“ Leicht enttäuscht ließ die Rosahaarige den Kopf hängen, doch dann grinste sie wieder: „Sag mal, würdest du mir einen Gefallen tun?“ „Klar, was ist denn?“, stimmte der Braunhaarige sofort zu, doch zuckte er kurz zusammen, als seine Freundin ihm ein Kendo-Schwert zuwarf. Er konnte gerade noch seine Tasche fallen lassen und nach dem Schwert greifen, wodurch es nicht zu Boden fiel: „Was soll denn das, Sakura? Willst du mich ausknocken?“ „Nein, ich will nur sehen, ob du in Form bist. Was sagst du: Ein letztes Sparring, bevor ich morgen nach Inaba fahre?“, dabei nahm sie ein zweites Kendo-Schwert aus ihrer Tasche und sah den Jungen erwartungsvoll an. Kurz sah der Schüler auf das Schwert, dass er falsch herum gefangen hatte, sodass die Klinge des Schwerts an seinem Arm entlangführte: „Ein Sparring? Warum nicht.“ Mit einer lockeren Drehung hielt er das Schwert richtig in der Hand und ging auf den Platz vor dem Schreingebäude in Stellung: „Ich hab nichts dagegen, aber lass es uns locker angehen, okay?“   Die Rosahaarige setzte ein freches Grinsen auf und ging ebenfalls in Stellung: „Locker? Vergiss es, ich will sehen, was du kannst. Also los!“ Der Junge schaute etwas verblüfft drein, als die Kendoka mit einem lauten Ausruf auf ihn losging. Dem herab sausenden Hieb wich er seitlich aus, was dem Mädchen nicht so ganz passte: „Hey, verteidige dich gefälligst!“ „Die beste Abwehr ist, nicht getroffen zu werden“, entgegnete Aiden mit herausgestreckter Zunge, was weitere Hiebe von Sakura folgen ließ. Immer wieder wich er seitlich aus, damit er seine Gegnerin genau beobachten konnte und als er genug gesehen hatte, ging er selbst zum Angriff über. Wie auch in der Shadowwelt führte er das Schwert mit einer Hand, wodurch er zwar schneller war, jedoch nicht die gleiche Kraft aufbieten konnte. Eine ganze Stunde hetzten sich die beiden Schüler über den Platz, bis Sakura sich erschöpft gegen das Klettergerüst lehnte: „Man... seit wann... bist du... so gut?“ „Ich übe viel... das ist alles“, entgegnete er, während er selbst nach Atem rang.   Es dauerte eine Weile, bis die beiden sich etwas erholt hatten, doch dann hallte ihr Lachen über den ganzen Platz: „Du bist besser in Form, als ich dir zugetraut habe, Aiden-kun. Wie trainierst du eigentlich?“ „Das... bleibt mein Geheimnis, Sakura-chan. Ich hoffe, ich konnte dir beim Sparring helfen“, versuchte der Persona User von seiner Trainingsmethode, die eigentlich aus Shadows Verprügeln bestand, abzulenken. Zu seinem Glück war das Mädchen zu erschöpft, um weiter nachzuhaken: „Alles gut, du hast mir echt geholfen. Vielen Dank.“ Mit einem breiten Grinsen hielt sie ihm die Hand für ein High Five hin: „Ich verspreche dir, dass ich mein Bestes gebe. Ich zeig den Typen, was Mädchen im Kendo können.“ „Ich weiß, dass du das wirst. Gib alles da drüben!“, damit schlug Aiden bei dem Mädchen ein, die ihn mit leicht geneigten Kopf musterte: „Weißt du, mir wird gerade etwas bei dir klar.“ Jetzt war seine Neugier geweckt, doch als er nachfragen wollte, streckte die Rosahaarige ihm nur frech die Zunge heraus: „Ich sage dir aber nicht was.“   Erst war Aiden verwirrt, doch dann konnte er nur lachend den Kopf schütteln: „Du bist schon komisch, aber ich muss jetzt los. Ich habe noch einiges für morgen vorzubereiten. Wir sehen uns am Bahnhof, okay?“ Sie nickte und nahm ihr Kendo-Schwert entgegen: „Alles klar, bis morgen.“ Während die beiden sich anlächelten, machte sich in Aidens Brust wieder ein warmes Gefühl breit, was die Laune des Jungen weiter anhob. Während er sich auf den Weg zum Wohnheim machte, packte Sakura ihre Sachen zusammen und sah wieder auf den großen Baum: „Jetzt weiß ich es ganz sicher. Haru war wirklich in diese Dämonenwelt gezogen worden und du hast sie gerettet, Aiden. Ich kann schon verstehen, warum Haruka dich liebt. Du bist wirklich was besonderes.“ Mit einem leichten Schmunzeln schulterte das Mädchen ihre Tasche und machte sich ebenfalls auf den Heimweg.   Im Wohnheim verbrachte der Braunhaarige den restlichen Tag damit, seine Sachen zusammen zu packen. Hauptsächlich hatte er Kleider dabei und mehr würde er wohl nicht brauchen, dennoch hatte seine Mutter ihm oft genug eingetrichtert, dass er immer einen Erste-Hilfe-Kasten mitnehmen sollte. Nachdem er für sich und seine Freunde noch je eine große Bentobox vorbereitet hatte, überprüfte er noch einmal seine Tasche, wobei er noch ein kleine Tüte mit metallenem Inhalt in hinein legte: „Ich weiß nicht warum, aber ich habe das Teil lieber dabei. Hoffentlich brauch ich es nicht.“ Endlich stellte er seine Tasche fertig gepackt neben seine Tür, als es an diese klopfte: „Ai-chan, das Essen ist fertig.“ „Ich komme, Rei-chan. Na komm Kiara“, sofort sprang die Katze auf und lief neben ihrem Herrchen her, während dieser sich nach unten ins Foyer begab, um mit seinen Freunden zu Abend zu essen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)