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whαt'𝗌 α mαn to do

KuroTsuki | BokuAka
von

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Unmask.

Kuroo P.O.V
 

Alles verlief für ihn in Zeitlupe ab. Er hatte nicht die geringste Ahnung, wie ihm geschah. Denn kaum hatte er wieder festen Boden unter seinen Füßen gespürt, bemerkte er plötzlich, dass Tsukki anfing komisch zu schwanken.
 

Skeptisch hob er eine Augenbraue nach oben und wollte gleichgültig mit den Achseln zucken, als der Blonde drohte nach vorne zu kippen.
 

„Tsukki!“ Reflexartig griff er in dessen T-Shirt und zog ihn zu sich. Kniete sich zusammen mit ihm auf den Boden hin und bemerkte das unaufhörliche Zittern, welches von ihm ausging.
 

Tsukkis Zusammenbruch blieb natürlich nicht unbemerkt und seine Freunde und Teamkameraden rannten auf sie zu. Ihnen war der Schock sichtlich anzumerken, insbesondere bei Yamaguchi und Bokuto.
 

„Was ist passiert?“, fragte sogleich Coach Ukai und sah Kuroo mit einem ernsten Blick an, während er den Puls des Ohnmächtigen maß.
 

Unfähig etwas über die Lippen zu bringen, starrte der dunkelhaarige Middleblocker weiterhin den Jüngeren an. Immer noch in seinen Armen kauernd, hielt er die Augen fest geschlossen
 

Was war nur los mit ihm? Ging es ihm die gesamte Zeit so schlecht? Wenn ja, warum hatte er nichts gesagt? War es etwa seine Schuld?
 

Sein schlechtes Gewissen zerfraß ihn von innen heraus auf. Inzwischen erkannte er, dass er sein Spielchen mit Tsukki vermutlich zu weit getrieben hatte. Doch er hatte keine Zeit, um länger über diese Erkenntnis nachzudenken, da ihn die Stimme von Karasunos Coach aus den Gedanken riss.
 

„Kuroo, könntest du bitte Tsukishima ins Krankenzimmer bringen? Ich werde in der Zwischenzeit seine Familie über die Geschehnisse informieren und sie bitten herzukommen.“
 

Seine Ohren hatten durchaus die Bitte Ukais wahrgenommen, jedoch gelangte die Information nicht wirklich in sein Gehirn. Noch immer war er über das, was passiert war, schockiert.
 

Vor allen Dingen: Was war denn nun mit Tsukki?
 

Bevor er darüber weiter nachdenken konnte, stand plötzlich Yamaguchi vor ihm und sah für seine Verhältnisse ungewohnt ernst aus. „Ich werde dich zum Krankenzimmer bringen.“
 

Keiner der anderen Anwesenden hatte Einwände und überließen dem Pinch-Server den Rest. Ohne Kuroo eines weiteren Blickes zu würdigen, schritt Yamaguchi quer über die Turnhalle.
 

Was hatte er vor? War das der gleiche Pinch-Server Karasunos, der als Tsukkis Anhängsel bekannt war?
 

Unbewusst drückte er den Blonden näher an seine Brust und stand auf. Folgte Yamaguchi und nahm die besorgten Blicke der restlichen Spieler kaum wahr.
 

Gemeinsam traten sie hintereinander aus den Toren der Sporthalle, hinaus in den verlassenen Korridor. Es herrschte eine unheimliche Stille auf dem Schulflur und Kuroo fragte sich, ob es wirklich nur daran lag, dass keine Menschenseele außer ihnen anwesend war.
 

Oder es vielleicht doch an der angespannten Situation zwischen Yamaguchi und ihm lag?
 

Ihre Schritte hallten und mit jedem Meter wurde der Schwarzhaarige in seinem Gefühl bestärkt, dass hier etwas nicht stimmte.
 

Durch das verstärkte Zittern Tsukkis, wurde sein Griff um dessen Körper fester. Seine Augen wanderten von dessen blonden Haaren, hinunter zu seinem Gesicht. Noch immer waren seine Lider geschlossen und seine Lippen waren leicht geöffnet, als ob sie ihn praktisch dazu einluden, sie zu berühren...
 

Verflucht! Was stimmte nicht mit ihm!? Fuck...es war nur Tsukki! Tsukki, dem er die Leidenschaft zu Volleyball entfacht hatte. Derselbe Tsukki, der ihm den Laufpass gegeben und ihn wochenlang Leiden hatte lassen!
 

„Wir sind da.“ Yamaguchi sperrte die Tür auf und trat hinein, um sie anschließend dem Älteren aufhalten zu können.
 

Kuroo betrat mit großer Vorsicht den Raum, um Tsukki nicht zu verletzen und setzte ihn aufs Krankenbett ab. Ging in die Hocke und hätte beinahe nach seinen Händen gegriffen, als ihn ein Räuspern hinter sich daran erinnerte, dass sie nicht alleine waren.
 

„Danke für's herbringen, Kleiner. Aber ich denke ab hier, komme ich alleine zurecht. Coach Ukai meinte schließlich, ich solle ihn hierher bringen und auf ihn aufpassen.“
 

Als keine Reaktion vom Pinch-Server kam, drehte sich Kuroo zu ihm um, nur um festzustellen, dass dieser ihn und Tsukki abwechselnd ansah und die Hände zu Fäusten gebildet hatte. Gerade als er ihn fragen wollte, ob es ein Problem gäbe, unterbrach er ihn.
 

„Sag mal...bedeutet er dir denn gar nichts?“
 

Verblüfft blinzelte der Schwarzhaarige mit seinen Wimpern und verstand nicht ganz, was Yamaguchi damit meinte. „Von was redest du?“
 

„Tu nicht so. Ich weiß von der ganzen Geschichte zwischen euch Bescheid und frage mich ernsthaft, ob er dir jemals etwas bedeutet hat.“ Er klang verbittert und sah ihn mit einer Mischung aus Wut und Traurigkeit an. „Ich weiß, dass er derjenige war, der die Sache zwischen euch beendet hat und ich kann durchaus verstehen, dass du deswegen immer noch sauer bist. Aber das gibt dir noch lange nicht das Recht, ihn wie das letzte Stück Dreck zu behandeln.“
 

Der Schwarzhaarige presste seine Lippen aufeinander und sah zur Seite. Mittlerweile ging es ihm ziemlich auf den Geist, dass sich jeder in seine Angelegenheiten einmischte und dachte, dass man alles besser wüsste. Dennoch...
 

Tsukki hat sich also doch jemanden aus seinem Freundeskreis geöffnet...puh...
 

Nicht in Millionen von Jahren hätte er gedacht, dass der Blonde sich gegenüber jemandem aus seinem Umfeld outen und erst recht nicht die Geschichte zwischen ihnen erzählen würde.
 

„Hör mal zu Kleiner...die Sache zwischen Tsukki und mir geht dich nichts an. Halt dich also bitte da raus.“ Sein eiskalter Blick fokussierte regelrecht den Jüngeren. Yamaguchi schien trotz innerlicher Unruhe standzuhalten und verschränkte eisern seine Arme vor die Brust.
 

„Das werde ich mit Sicherheit nicht. Wegen dir, wäre er beinahe aus dem Volleyball-Team geflogen und weißt du auch warum? Weil du es warst, der ihm eigentlich den Laufpass gegeben hat und nicht umgekehrt.“
 

Aus dem Volleyball-Team geflogen? Seine Schuld? Das hatte dieser Zwerg nicht gerade allen ernstes gesagt, oder?
 

Wutentbrannt stand er auf und packte ihn am Kragen. Zog ihn etwas in die Höhe und sah ihn bedrohlich an. „Sag mal, tickst du nicht mehr ganz richtig? Ich soll alles beendet haben? Kannst du mir mal verraten, was du für einen Bullshit erzählst?“
 

Der Pinch-Server versuchte sich aus den Fängen des Kapitäns zu befreien und gab ächzende Geräusche von sich. Kämpfte mit der Angst, die langsam in ihm aufkeimte.
 

„Kuroo-san! Hör auf!“
 

„Bro, was tust du da?!“
 

In letzter Minute trennten Kageyama und Bokuto die beiden voneinander, wobei der Wingspiker seinen besten Freund mit großer Mühe festhielt. Während Yamaguchi nach Luft japste und gleichzeitig hustete, bebte Kuroos Körper. Sein Adrenalin stieg weiter an. Er war kurz davor zu explodieren.
 

„Lass mich los, Bo. Ich muss diese Sache alleine klären!“
 

Er bemerkte zu seiner eigenen Verwunderung, dass er tatsächlich losgelassen wurde. Gerade als er sich zu Bokuto umdrehen wollte, verpasste ihm dieser eine Faust ins Gesicht. Überrascht von dessen Handlung, taumelte er etwas nach hinten, konnte aber sein Gleichgewicht halten.
 

Hatte sein bester Freund nun endgültig seinen Verstand verloren?
 

Etwas zerknirscht hielt er sich die pochende Stelle an seiner Wange und sah ihn finster an. Als sich ihre Blicke jedoch trafen, hielt er für einen kurzen Augenblick inne.
 

Jegliche Wärme war aus Bokutos Iriden verschwunden. Nur noch blanke Wut war in ihnen zu erkennen.
 

„Was ist in dich gefahren? Spinnst du jetzt total?!“ Seine Stimme klang brüchig und entzürnt zugleich. „Ich...ich erkenne dich überhaupt nicht wieder! Was ist nur los mit dir?!“
 

Eigentlich kannte er die Antwort selbst. Und es tat ihm in der Seele weh, dass er seinem Bro in der momentanen Situation nicht helfen konnte. Doch Kuroo hatte sich entschieden und musste nun die Konsequenzen tragen.
 

„Deinen Scheiß höre ich mir nicht mehr länger an!“
 

Damit steuerte er, geladen von all seinen negativen Emotionen, die Tür an. Bokuto wollte ihn aufhalten und hielt ihn beim Vorbeigehen am Handgelenk fest. „Warte! Wenn du jetzt durch diese Tür schreitest...dann verlierst du alles.
 

Ein kurzer Blickkontakt zwischen ihnen genügte, um zu erkennen, dass sich der Schwarzhaarige schon längst entschieden hatte. Er riss sich aus seinem Griff heraus und warf allen noch einen finsteren Blick zu, ehe seine Augen zu dem bewusstlosen Tsukki wanderten.
 

Seine Wut verblasste und ehrliche Reue, sowie Sorge erschienen stattdessen in seinen Iriden.
 

Tsukki...
 

Wie sehr er in diesem Moment an seiner Seite geblieben wäre. Gewartet hätte, bis er seine Lider wieder öffnete. Mit ihm über alles gesprochen und ihm die Sache mit Alisa erklärt hätte.
 

Aber es gab für ihn kein zurück mehr. Somit schwang er die Tür auf und ließ sie mit einem lauten Krachen ins Schloss fallen.
 

* *
 

Tsukki P.O.V
 

Wo zum Teufel war er?
 

Sichtlich verwirrt über den ihm unbekannten Ort, verstand er nun überhaupt nichts mehr. Er saß auf einer Holzbank, zusammen mit Akaashi, Kenma und sämtlichen Spielern Nekomas. Sie trugen alle Anzüge und wirkten etwas älter.
 

War er nicht noch bis vor wenigen Sekunden in der Sporthalle der Karasuno-High gewesen?
 

Das hier war definitiv nicht die Halle, oh nein. Sie befanden sich alle in einer Kapelle.
 

Was hatte er bitteschön in einer Kapelle zu suchen?
 

Alle Augen waren nach vorne gerichtet und Tsukishima tat es ihnen gleich und bereute es sofort.
 

Vorne beim Pfarrer standen Bokuto und Kuroo und schienen sich zu unterhalten.
 

Kuroo-san...
 

Er wirkte glücklich, wenn auch etwas nervös. Sein bester Freund schlug ihm freundschaftlich auf die Schulter und murmelte ihm etwas zu. Tatsächlich wirkte er nun wesentlich entspannter.
 

Überfordert mit der Gesamtsituation, massierte er sich seine Schläfen und suchte nach einer logischen Erklärung für das Ganze.
 

Kuroo heiratete? Wenn ja, wieso war er überhaupt hier? Das konnte doch nicht die Realität sein!
 

Unauffällig schielte Tsukishima zu seinem Sitznachbarn und stupste ihn schließlich an. Er brauchte dringend ein paar Antworten.
 

Als Akaashi sich zu ihm drehte und ihn fragend ansah, sah er seine Chance gekommen „Entschuldige Akaashi-san...aber ich bin sichtlich verwirrt. Ist diese Hochzeit irgendein dummer Scherz, den ich nicht verstehe?“
 

„Ich scheine nicht ganz zu verstehen, Tsukishima-kun“, flüsterte er und hielt seine Hand am Mundwinkel. „Was denn für ein Scherz?“
 

Blankes Entsetzen spiegelten sich in seinen goldfarbenen Augen wider.
 

Sollte das etwa heißen, dass Kuroo tatsächlich in den nächsten paar Minuten in den Bund der Ehe eintreten würde?
 

„Tsukishima-kun geht es dir nicht gut?“ Besorgt musterte ihn Akaashi von der Seite an.
 

Auch Kenma hatte inzwischen mitbekommen, dass sich die beiden unterhielten und sah sie offensichtlich zweifelnd an.
 

Bevor Tsukishima etwas sagen konnte, standen alle um ihn herum auf und er tat es ihnen gleich. Ihre Blicke fielen automatisch zur Eingangstür. Und nun wusste er auch warum.
 

Langsamen Schrittes, immer noch darauf bedacht mit dem pompösen Kleid nirgendwo hängen zu bleiben, betrat die Braut die Kapelle. Ihr Gesicht war durch den Schleier bedeckt, wirkte dennoch anmutig und graziös.
 

Als der Blonde erkannte, dass sie von Lev zum Traualtar begleitet wurde, fiel bei ihm der Groschen.
 

Moment mal, Lev? Dann muss die Braut...
 

Die Tatsache, dass Kuroo überhaupt heiratete, hatte seine gesamten Eingeweide zusammengezogen und ihm einen stechenden Schmerz in seinem Herzen verursacht. Dass es sich aber ausgerechnet auch noch um Alisa handelte, war für ihn zu viel des Guten.
 

Er konnte nicht verhindern, in seiner Gedankenwelt zu versinken. Sich seinen angestauten Emotionen hingab.
 

Nur durch das ruckartige Ziehen an seinem Anzug und den schmerzenden Aufprall seines Hinterns, hatte er es zu verdanken, dass er mental nicht abgedriftet war.
 

Akaashi ließ ihn los und sah ihn argwöhnisch an. „Tsukishima-kun? Alles okay?“
 

„Nichts...es ist nur...es hat mich überrascht, dass Kuroo-san heiraten wird. Und dann auch noch sie.
 

Sekunden verstrichen. Der Setter hatte seine Augen von ihm nicht abgewandt, schien aber über seine Worte nachzudenken, bis er schließlich tief durchatmete und seine Stimme senkte.
 

„Bereust du es zu seiner Hochzeit gekommen zu sein? Ich meine...ihr habt euch zwar nach langem hin und her wieder vertragen...aber das heißt noch lange nicht, dass keine Gefühle mehr im Spiel sind.“
 

Ungläubig sah ihn Tsukishima an und wollte von ihm wissen, was er meinte. „Worauf willst du hinaus?“
 

Er zögerte kurz, ehe er ihm eine Gegenfrage stellte. „Kannst du damit leben, dass du Kuroo-san nach dem heutigen Tag, für immer verloren hast?“
 

Sein Herz begann unaufhörlich gegen seinen Brustkorb zu hämmern. Wollte am liebsten herausspringen und blindlings in die Arme des Bräutigams springen.
 

Wieso tat ihm dieses Arschgesicht nur so weh? War dies die Rache dafür gewesen , dass er ihnen einst keine weitere Chance gegeben hatte?
 

Er musste mit allen Mitteln diese Zeremonie stoppen, koste es, was es wolle!
 

Niemals hätte er von sich gedacht, dass er aus emotionalen Gründen, dermaßen handeln würde.
 

Tch. Was hatte dieser selbstverliebte Vollidiot nur mit ihm angestellt?
 

Mit einem Satz sprang er auf und erntete alle Blicke auf sich. Unbeirrt lief er auf direktem Wege zu Kuroo. Hielt ihn am Kragen fest, nur um ihm direkt in die Augen blicken zu können.
 

In seine vor erschrockenen, schönen haselnussbraunen Augen!
 

Entsetzen machte sich bei den Gästen breit. Alisa hielt sich schockiert die Hände vor den Lippen. Sowohl ihr Bruder, wie auch Bokuto, wollten ihn von Kuroo wegzerren, aber er hielt ihn wie ein Ertrinkender eisern fest.
 

Tsukishima wusste, dass es wahrscheinlich schon zu spät war, aber er musste es einfach riskieren!
 

Jedoch kam alles anders, als er sich vorgestellt hatte. Sein Körper und Geist machten nicht mehr mit. Konnte kein Wort mehr über die Lippen bringen und seine Zunge fühlte sich taub an. Seine Sicht verschwamm und mit ihm sein Umfeld.
 

Nein! Er musste es ihm doch noch unbedingt sagen!
 

Seine Lider schlossen sich gegen seinen Willen und sackte in Kuroos Armen zusammen. Verlor das Bewusstsein
 

* *
 

Verschwitzt öffnete Tsukishima seine Augen und schlug seine Bettdecke affektiv zur Seite. Sein Oberkörper war nach vorne gebeugt, seine Atmung schwer.
 

Orientierungslos wanderten seine Augen nach vorne und erkannte, dass er sich scheinbar im Krankenzimmer der Karasuno-High befand.
 

Wieso lag er hier, im Krankenzimmer der Schule? Was war passiert?
 

„Tsukki!“ Erschrocken zuckte der Blonde bei der Stimme zusammen und sah geradewegs in die eulenhaften Augen Bokutos. „Wir haben uns große Sorgen um dich gemacht!
 

Etwas überfordert mit der Situation, hielt er sich die Stirn.
 

Er hatte diese ganze Hochzeitskacke mit Kuroo nur geträumt? Also war er zurück in der Realität und es hatte nie eine Hochzeitsfeier stattgefunden?
 

Der Druck in seiner Brust wurde schwächer und es fiel ihm wieder leichter zu atmen. Nun konnte er sich ganz in Ruhe dem nächsten Problem widmen: Bokuto.
 

Was machte diese nervtötende Eule hier? Und seit wann redete er wieder mit ihm außerhalb ihres Vier-Mann-Teams?
 

Nicht wissend, wie er der derzeitigen Situation Einhalt gebieten sollte, betrat seine Rettung in Form von Akaashi den Raum.
 

Ein warmes Lächeln umspielte seine Lippen und nahm auf dem letzten freien Stuhl platz. „Wie geht es dir, Tsukishima-kun? Tut dir irgendetwas weh?“
 

Der Angesprochene schüttelte verneinend seinen Kopf, begann jedoch im nächsten Moment lautstark zu husten und sich stöhnend den Kopf zu halten.
 

„Das habe ich mir fast gedacht. Der Stress in der letzten Zeit ist nicht spurlos an dir vorbeigegangen. Das heutige Event hat dir den Rest gegeben.“
 

Der Setter hatte wieder seinen neutralen Gesichtsausdruck aufgelegt und schielte nun zu seinem festen Freund. „Wolltest du ihm nicht noch etwas zu sagen, Koutarou-san?“
 

Augenblicklich zuckte der Wingspiker zusammen und sah Akaashi vorwurfsvoll an. „Oi Keiji! Doch nicht jetzt, oder? Können wir das nicht auf später verschieben, wenn wir wieder bei Tsukki sind?“
 

Leider war dieser überhaupt nicht begeistert von der Idee Bokutos. „Ist das nicht schon wieder eine lahme Ausrede, um sich davor zu drücken?“
 

„Das ist nicht wahr!“, meinte er empört und blies beleidigt seine Backen auf.
 

Tsukishima verstand nun überhaupt nichts mehr und klinkte sich in die Diskussion der beiden ein. „Kann mir mal jemand erklären, was das ganze Theater soll?“
 

Schuldbewusst sah ihm Bokuto in die Augen und faltete seine Hände ineinander. „Ich schätze...ich habe....vielleicht etwas überreagiert...du weißt schon...wegen Tetsurou und dir.“
 

Versuchte sich diese Nervensäge gerade bei ihm zu entschuldigen? Hatte er erneut das Bewusstsein verloren?
 

Eigentlich war ihm diese ganze Sache einfach nur lästig. Er war nicht wirklich böse auf Bokuto und konnte ihn sogar etwas verstehen, was er natürlich niemals preisgeben würde.
 

„Unter einer Entschuldigung verstehe ich aber etwas anderes“, warf Akaashi nach mehreren Sekunden des Schweigens ein. „Das von eben war lediglich ein lausiger Ausweichmanöver.“
 

„Hey!“
 

Bevor eine erneute Diskussion seiten Bokutos entfacht werden konnte, beendete sie der Blonde rechtzeitig. „Schon okay, Akaashi-san.“
 

Die Augen des Wingspikers begannen unheimlich zu glitzern und warf seinem Freund einen triumphalen Seitenblick zu. Noch ehe er ihm die Sache unter die Nase reiben konnte, wurde ein weiteres Mal die Tür geöffnet.
 

Es war Akiteru.
 

Tsukishima erkannte sofort die Sorge in den Augen seines Bruders. Vermutlich hatte irgendjemand aus dem Team, seine Familie umgehend nach seinem Zusammenbruch informiert.
 

„Kei...“
 

Akiteru war in die Hocke gegangen und winkte sogleich das Angebot der Tokioter ab, sich auf einen der beiden Stühle von ihnen zu setzen. Er versuchte ein aufmunterndes Lächeln zustande zu bringen, was ihm kläglich misslang.
 

Wieso sah er ihn mit diesen unendlich trübsinnigen Augen an?
 

Tsukishima krallte seine Finger in die Bettdecke und sah seinen Bruder verbittert an. Hätte ihm am liebsten irgendeinen Spruch an den Kopf geworfen. Beim Anblick Akiterus hielt er allerdings inne und rang in seinem Inneren mit den Worten.
 

Nein! Warum passierte dieser Scheiß ausgerechnet jetzt?
 

Eine starke Hand legte sich auf seiner Schulter und drückte leicht zu. Akiteru sah ihn dabei mit einem traurigen Lächeln an.
 

„Lass uns nach Hause fahren, Kei.“
 

* *
 

Kuroo P.O.V
 

Sein Herz raste. Kannte keine Pause. Und alles nur, weil er wie ein Größenwahnsinniger aus dem Krankenzimmer gestürmt war. Gestürmt, aber sicherlich nicht geflüchtet!
 

Er war wütend auf diesen kleinen Giftzwerg von Pinch-Server, gekränkt von seinem besten Freund und schließlich absolut konfus wegen allem was mit Tsukki zu tun hatte!
 

„Verdammt nochmal...wieso bekomme ich ihn einfach nicht mehr aus meinem Kopf?“, fluchte Kuroo vor sich hin und verzweifelte inzwischen etwas an seinem eigenen gesunden Menschenverstand.
 

Dieser Vorfall mit Tsukki hatte ihn realisieren lassen, dass er sein Spielchen mit ihm definitiv über die Stränge geschlagen hatte. Noch immer war er über den Anblick seines Ex-Liebhabers erschüttert gewesen. Er war in seinen Armen einfach zusammengesackt und hatte die Augen einfach nicht mehr geöffnet.
 

Bloß nicht sensibel werden! Tsukki hatte ihn abgeschrieben und er würde es ihm gleichtun!
 

Gerade, als er die Tür zur Sporthalle öffnen wollte, rannte ihm Alisa in die Arme.
 

Perfektes Timing!
 

„Tetsuchka, da bist du ja wieder!“, freute sich die Halbrussin und hielt wieder etwas Abstand zu ihm. „ Wie geht es Tsukishima-kun?“
 

Er hatte Alisa wirklich gern, aber er hatte überhaupt keine Zeit mit ihr Smalltalk zu halten. Stattdessen kam er gleich zu seinem Anliegen und zog sie in eine sichere Ecke der Flurs, wo sie keiner sofort belauschen oder stören könnte!
 

„Alisa...“, begann er und hielt zitternd ihre beiden Hände in seine. Ignorierte ihre Frage und schämte sich für seine ruppige Art gegenüber ihr „Ich bitte dich. Händige mir den Brief von Tsukki so schnell es geht aus. Ich muss endlich mit der ganzen Sache abschließen und meinen Seelenfrieden finden.“
 

* *
 

Tsukki P.O.V
 

Die Autofahrt stellte sich für Tsukishima als persönliches Gefängnis heraus. Normalweise genoss der Blonde jede Sekunde der Ruhe und der Stille und würde am liebsten nur noch Stimmen in Form der Lieder seiner favorisierten Interpreten mit seinen SOMY-Kopfhörern anhören.
 

Eigentlich...
 

Sein Blick schweifte nun nach links zum Fahrer. Akiterus Gesichtszüge wirkten etwas betrübt und seine Finger krallten sich unbewusst tiefer in das Lenkrad hinein.
 

Die Reaktion seines Bruders, als dieser im Krankenzimmer aufgetaucht war, ließ ihn einfach nicht mehr los.
 

Dieses Lächeln.
 

Es erinnerte ihn an damals, als sein Bruder die schlimmste Zeit seines Lebens hatte. Sein Traum von einem Stammplatz, geschweige denn der eines Ace, auf der Karasuno-High zerstört wurde.
 

„Sag mal Kei...“ Akiteru klang seltsam. Mit einer ungewohnt tiefen und ernsten Stimme. „ Was ist in letzter Zeit nur los mit dir, hm? Ich erkenne dich kaum noch wieder.“
 

Tsukishima wusste es. Sein Bruder war nicht blind und dumm schon gar nicht. Lügen waren nicht sein Fall, aber ihm die Wahrheit sagen, konnte er auch nicht. Er hegte definitiv keinen Mangel an Vertrauen gegenüber Akiteru. Es lag eher daran, dass er seine wahren Gefühle nicht einfach auf dem Silbertablett servierte und laut aussprach. Sowie ein gewisser kleiner orangehaariger Shrimp.
 

Scheinbar schien sein Schweigen seinem Bruder als Antwort zu genügen, denn im Anschluss entkam ein resignierter Seufzer über seine Lippen.
 

„Versuch mir bitte nichts vorzumachen, Kei. Ich bin dein Bruder und auch wenn du den Sicherheitsabstand zu deinen meisten Mitmenschen pflegst, mir kannst du nichts vormachen.“
 

Ein freudloses Lächeln umspielte seine Mundwinkel. Für Tsukishima war dieser Anblick mehr, als er ertragen konnte und wandte sein Gesicht demonstrativ zum Fenster hinaus. „Tzk. Könntest du bitte damit aufhören, dich in mein Leben einzumischen?“
 

„Es ist wegen Tetsurou, nicht wahr?“
 

Diese plötzliche Gegenfrage hatte ihn, Tsukishima Kei, gerade eiskalt erwischt. Akiteru hatte seine innere Mauer erklommen und die andere Seite seines Herzens betreten. Er war einer der Wenigen, die es jemals geschafft hatten, zu ihm durchzudringen.
 

Dennoch...
 

Woher wusste er es? Haben ihn seine Freunde verraten? Ahnte er bereits etwas wegen Kuroo und ihm?
 

Ihm schwirrten tausende Fragen durch den Kopf. Der Blonde versuchte seine Mimik aufrecht zu erhalten sich von seiner Frage nicht aus der Ruhe bringen zu lassen.
 

„Wie kommst du auf Kuroo-san?“
 

Akiterus gesamte Körperhaltung spannte sich an und er begann unruhig auf das Lenkrad zu trommeln. Vermutlich weil ihm die gesamte Situation ziemlich schwer fiel.
 

„Ich finde...du hast dich seit deiner Freundschaft zu ihm verändert...“
 

Wenn er wüsste, dass es vieles, aber definitiv keine Freundschaft war!
 

Der Ältere schluckte den dicken Kloß in seinem Hals hinunter und setzte fort. „Verstehe mich bitte nicht falsch...ich meine es im Positiven! Du bist für deine Verhältnisse definitiv...geselliger geworden. Von deiner Leidenschaft zu Volleyball ganz zu schweigen. Er hat einen guten Einfluss auf dich.“
 

Ein guter Einfluss? Dieser Kerl hatte ihn den letzten Nerv geraubt!
 

„Aber...seit einiger Zeit hast du dich ziemlich verändert. Und ich kann eins und eins zusammen zählen oder wieso übernachten nur Koutarou und Keiji bei uns zu Hause?“
 

Ertappt legte Tsukishima seine kalten Fingerspitzen auf die Lippen. Wollte sich in Schweigen hüllen, doch sein Bruder hatte andere Pläne.
 

„Hast du dich mit Tetsurou gestritten? Womöglich sogar den Kontakt abgebrochen?“
 

Goldbraune Iriden sahen schockiert zu Akiteru rüber. Spätestens nach diesem Satz war sich der Middleblocker sicher, dass einer seiner Freunde seinem Bruder etwas erzählt haben musste.
 

„Tch. Und wenn schon. Es ist besser so.“
 

Die Kälte in seinen Augen war zurückgekehrt. Allerdings versuchten sie den Schmerz, welchen er versuchte seit Wochen zu entrinnen, zu verbergen. Jedoch vergebens.
 

Warum? Warum konnte er nicht endlich mit diesem Thema abschließen?
 

„Kei.“ Der Student fuhr das Auto in die Einfahrt hinein und schaltete den Motor ab. Atmete tief ein und sah ihn schließlich eindringlich an. „Liebst du ihn?“


Nachwort zu diesem Kapitel:
Hellow ❥ Ich hoffe ihr hattet einen schönen Start ins neue Jahr und habt euch über das neuste Chapter zu KurooTsukki gefreut!

Ich nutze gleich einmal die Chance, um mich für drei Jahre Treue an euch zu bedanken!! Ich hatte letztes Jahr leider ein großes Tief. Aber ich bin zurück und es werden noch die letzten 4 Kapitel verfasst [Stichpunkte existieren ja bereits in meinem Notizbuch xD].

Worüber ich mich sehr freuen würde, sind:
a) Neue Leser bloß nicht schüchtern sein! Crispie beißt euch schon nicht ❥
b) Das meine bisherigen Leser meiner Geschichte treu bleiben und sie auch weiterhin genießen können.
c) Das Haikyuu-Fandom vielleicht durch Season 4 noch mehr schöne Geschichten in den Foren hervorbringen wird!!

Achtung kleiner Spoiler!
Es könnte nächstes Chapter eine etwas längere Background Geschichte erscheinen ❥

Persönliche Meinung
Ich habe keine Ahnung warum, aber dieses Kapitel war mir persönlich etwas fad...[Im Vergleich zu den letzten Malen]

Liebste Grüße
Crispie ♡ Komplett anzeigen

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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von: CioccolatoFluff
2020-03-27T14:02:36+00:00 27.03.2020 15:02
Whuuuut~ da bin ich mal wieder öfter auf Mexx online und dann sehe ich, das es hier schon wieder 2 neue Kapitel gibt!? O__o
Also dieses Kapitel ist einfach nur genial! Kann ich nicht anders sagen.
Diese Emotionen die sich in jedem aufbauen und ich konnte so mit Kuroo mitfühlen! ;_;
der arme Tsukki, wie er da lag, einsam und verlassen und dann diese Nervensäge Yamaguchi, die einfach nicht gehen wollte! xD Gnarf!
Ich finde es super, das Bokuto sich mehr oder weniger wieder mit Tsukki vertragen hat! Wurde auch mal wieder Zeit, diese sture, dumme Eule! <3
Und dann dieser Traum mit der Hochzeit. Omg ich konnte nicht mehr! Wenn ich deine Geschichten lese, kann ich nicht anders als richtig mitzufühlen! ;___; Dieses stechen im Herzen und wie sich alles verkrampft. I feel Tsukki~
Aber die größte Bombe war ja wohl mal Akiteru! Damn dieser letzte Satz! In your face mit Schmackes! xD
Ich werde mich nachher mal an das nächste Kapitel ran setzten und weiter lesen! AAAAAH~ ich bin so gespannt! xD
Antwort von: Crispie
01.04.2020 19:52
OMG mach dir bitte ja keine Vorwürfe >//////< Alles in bester Ordnung, also mach dir bitte keine Umstände oder so, oki ♥

Kuroo tut mir selbst total leid pp ♥ Armes, süßes BBY Q//////Q - obwohl er sich natürlich seinen Gefühlen noch nicht ganz bewusst ist und Tsukki auch noch leiden musste pp Gosh, wieso bin ich eigentlich so eine Dramaqueen...? Aber YamYam musste natürlich wie ein Wachhund seinen besten Freund beschützen ist doch sowas von klar - not...der Junge liebt Tsukki vermutlich mehr, als sich selbst (Bromance, ya know ?)

Me too...ich liebe es einfach, wie unsere Eule und Tsukki miteinander agieren pp Ich liebe sie so much pp Ich konnte sie doch nicht so enden lassen, hallo?! Dumme, sture Eule...♥

AWWWWW ♥ Arigatou pp Das ist so süß von dir pp Ich freue mich so much, dass du so mitfieberst und das dich die Stelle mit Tsukkis Traum so mitgenommen hat pp It's so sad, really pp Aber Akiteru ist sowieso der größte Burner unter ihnen ... ich meine ... auch wenn er stets ruhig wirkt, ist er definitiv um seinen Bruder besorgt pp

Ich kann dir gar nicht genug für deine Worte danken qq Das bedeutet mir so unheimlich viel pp Also ich freue mich totally qq ♥

Von:  GeniusIsy
2020-01-29T21:08:27+00:00 29.01.2020 22:08
UFF Der letzte Satz hat nochmal SO RICHTIG reingehauen! Ich habe mich sehr gefreut über das neue Kapitel und fand es auch nicht fad! Schön, dass du wieder da bist <3
Antwort von: Crispie
30.01.2020 00:16
Nawwww Arigatou ~ 💗 Das ist wirklich süß von dir ! Und es freut mich mega, dass das Kapitel dir so sehr gefallen hat :3

Haiiiii 💗 Und dieses Jahr wird es nach knapp 3 Jahren beendet !!


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