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whαt'𝗌 α mαn to do

KuroTsuki | BokuAka
von

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ᴘᴀsᴛ sᴛᴏʀʏ. [ ᴘᴀʀᴛ ɪɪɪ ]

Sieg, Sieg, Sieg! Sieg für Karasuno!
 

Der tosende Applaus des Publikums war kaum zu bändigen gewesen, nachdem feststand, dass das Krähenteam nach Tokio zu den Meisterschaften gehen würde. Tsukishimas gesamte Anspannung während des Spiels hatte nun endlich ein Ende. Allerdings schien er nicht mit sich zufrieden zu sein. Nein, ganz und gar nicht! Er machte sich Vorwürfe, dass er lediglich einen einzigen Ball von Ushijima abwehren konnte. Frustriert stand er nun am Waschbecken der Toilette und ballte seine Hände zu Fäusten. Gerade als er sich weitere Vorwürfe machen wollte, nahm er plötzlich eine ihm sehr vertraute Stimme wahr.
 

„Sag mal bist du bescheuert, Tsukki? Du warst weder uncool, noch hast du versagt!“
 

Die laute Stimme Yamaguchis riss ihn förmlich aus der Bahn. Wenn es etwas gab, was Tsukishima erstaunte, dann waren es zweifelsohne die seltenen Wutausbrüche seines besten Freundes.
 

„Aber...-“
 

„Wir haben jetzt keine Zeit für dein Selbstmitleid! Die Siegerehrung steht gleich an und schließlich brauchen wir noch deine volle Stärke für die Nationalmeisterschaften!“, setzte er fort und plusterte seine Backen auf. „Also reiß dich endlich zusammen!“
 

Für einige Sekunden starrte er die Tür an, hinter die der Pinch-Server nun verschwunden war. Und genau in dem Moment, als sich der Blonde seine Brille wieder anzog und sich mit einem hämischen Grinsen im Spiegel betrachtete, wusste er, dass es noch nicht vorbei war, sein Können unter Beweis zu stellen. 
 

* *
 

„Euer Team hat sich bei dem Oberschul-Volleyballturnier der Jungen, den Platz als Vertreter der Präfektur Miyagi bei den Nationalmeisterschaften im Frühling gesichert. Meinen herzlichsten Glückwunsch an euch“, verkündete der Veranstalter durch das Mikrophon.
 

Der Beifall der Zuschauermenge war wirklich ohrenbetäubend und für Tsukishima sogar ziemlich anstrengend um genau zu sein. Aber zum ersten Mal in seinem Leben, fühlte er sich richtig lebendig. Und die Medaille, die auf seiner Brust zierte, war der beste Beweis dafür, dass sich sein hartes Training gelohnt hatte. 
 

Während der Blonde durch die Menschenmassen der Tribüne blickte, wurde ihm bewusst, dass er zu gerne die Gesichter seiner Tokioter Freunde gesehen hätte. Insbesondere Kuroos.
 

Wie es ihm wohl ging? Ob sein Team noch um den Platz für die Spring-Interhigh mitspielte?
 

Später, als alle sich auf dem Weg zum Bus aufmachten, hielt der Middleblocker sein Handy in der Hand und starrte auf sein Display.
 

Sollte er Kuroo anschreiben? Oder vielleicht doch erst zu einem späteren Zeitpunkt, wenn dieser ihm geschrieben hatte, dass es seine Mannschaft auch zu den Spring Inter-High geschafft hätten?
 

Nachdenklich trat er durch die Tür des Eingangbereiches hindurch und folgte seinen Teamkameraden zum Bus. Anfangs nahm er das plötzliche Staunen seiner Mitstreiter gar nicht wahr, doch als er von seinem Bildschirm aufsah, verschlug es ihm die Sprache:
 

Rote Turnhose…schwarzes Oberteil und die unverkennbare Bed-Head Frisur!
 

Was zum Henker war hier los? Spielten ihm seine Augen einen Streich?
 

Die euphorische Begrüßung Hinatas ließen seine Zweifel allerdings schnell wieder verschwinden. Er war hier. Kuroo Tetsurou war wirklich hierhergekommen. 
 

Ob er wohl auch während des Spiels anwesend gewesen war?
 

Langsam stieg einer nach dem Anderen in den Bus ein, bis schließlich nur noch Tsukishima und Kuroo draußen standen. Grinsend sah ihn der Ältere an und klopfte ihm auf die Schulter
 

„Herzlichen Glückwunsch, Tsukki.“
 

* *
 

„Und jetzt verrate mir bitte, warum du hier und nicht bei deinem Team in Tokio bist.“ Mit verschränkten Armen und einem skeptischen Blick, wartete er gespannt auf Kuroos Antwort, der auf seinem Bett lag. „Wir hatten schließlich abgemacht, dass wir uns erst wiedersehen, wenn wir beide sicher an den Nationals teilnehmen werden, oder?“
 

Laut seufzte der Angesprochene auf und rieb sich mit der Hand an seinen Nacken. 
 

„Naja...natürlich erinnere ich mich an unsere Abmachung. Aber als Kenma mich vor ein paar Tagen an euer heutiges Match gegen Shiratorizawa erinnerte, konnte ich einfach nicht mehr ruhig sitzen bleiben. Also habe ich mich spontan dazu entschlossen, dich zu überraschen...und nun bin ich halt hier.“
 

Tsukishimas linkes Auge zuckte gefährlich. Nicht nur, dass seine Mutter und Akiteru sofort von Kuroo begeistert waren, nein. Dieser würde sogar noch einige Tage in Miyagi bleiben und bei ihnen wohnen. Dabei war ihre Beziehung doch nur rein platonisch, oder?
 

„Das ist mit Abstand die dämlichste Ausrede, die ich je gehört habe. Aber daran kann man wohl jetzt auch nichts mehr ändern.“
 

Nach diesem Satz herrschte zunächst eine unangenehme Stille im Raum, die niemand versuchte zu beenden. Letztendlich brach nach einigen Minuten der Schwarzhaarige sein Schweigen und sah seinen Gegenüber ernst an.
 

„Tsukki. Es gäbe etwas, was ich gerne mit dir machen würde.“
 

Überrascht starrte ihn dieser an und hatte seine Lippen leicht geöffnet.
 

„Und das wäre?“
 

Ein letztes Mal atmete Nekomas Kapitän tief ein, ehe er seine Frage aussprach.
 

„Wollen wir nicht zu deinem Lieblingsbäcker gehen und deinen Sieg mit einem leckeren Erdbeerkuchen feiern?“
 

* *
 

Tsukishima konnte es immer noch nicht fassen. Er war tatsächlich auf die Einladung von Nekomas Kapitän eingegangen. Mit einem Stückchen Erdbeerkuchen und einem Chai Latte auf seiner Tischseite, saß er gegenüber dem Älteren. Dieser stützte seinen Kopf auf beiden Händen und lächelte ihn selig an.
 

„Lass es dir schmecken, Tsukki.“
 

Etwas überfordert mit der Situation, konnte er nur ein „Uhm...danke“ herausbringen. Sie waren hier. Zu zweit in seiner Lieblingskonditorei und aßen Erdbeerkuchen.
 

Na und? Das war noch lange kein Date, oder?
 

Einfach ein Treffen zwischen zwei Menschen, die halt einmal miteinander geknutscht hatten. Und genau das war der springende Punkt.
 

Was war das zwischen ihnen?
 

Diesen Standpunkt hatten sie bisher noch nicht geklärt. Und er selbst würde mit Sicherheit nicht den ersten Schritt machen. 
 

Wie Kuroo wohl die gesamte Situation sah?
 

Vielleicht sollte er zuerst einmal die Zeit, die er noch mit ihm hatte, genießen.
 

Denn man wusste nie, wie schnell sich der Zahn der Zeit drehen könnte...
 

* *
 

Der letzte Abend vor Kuroos Abreise war angebrochen. Die Spieler des Karasuno-Teams hatten für den Kapitän Nekomas eine Abschiedsfeier in Tanakas Haus organisiert, der an diesem Wochenende das Anwesen für sich hatte – okay nicht ganz. Seine temperamentvolle Schwester Saeko oder wie Nishinoya sie nannte Nee-san, war ebenfalls daheim geblieben und mischte bei der Party ordentlich mit.
 

Tsukishima fühlte sich überhaupt nicht wohl bei dem Gedanken, dass eine Sauforgie stattfinden würde. Nach den pikanten Details bezüglich Kuroo und Alkohol, die er von Akaashi via SMS erfahren hatte, war das nicht weiterhin verwunderlich. Andererseits war er nicht dessen Babysitter und würde ihn Gewiss nicht daran hindern, sich volllaufen zu lassen.
 

„Alle mal her hören“, erhob Daichi das Wort. Alle bis auf Hinata und Kageyama, die sich wieder an die Gurgel gingen, schenkten dem Schwarzhaarigen ihre Aufmerksamkeit. Nachdem die beiden Hitzköpfe immer noch nicht verstanden hatten, dass ihr Kapitän kurz vor einem Wutausbruch stand, unterbrach Tanaka das Freakduo sofort in ihrem Streit, um das Schlimmste zu verhindern.
 

„Heute verabschieden wir nicht nur einen großartigen Spieler und Kapitän, sondern auch einen guten Freund. Stoßen wir darauf an, dass wir uns bei den Nationalmeisterschaften wiedersehen und unsere Teams hoffentlich im Turnier aufeinandertreffen werden. Auf das, hoffentlich, baldige Spiel!“ Schon wurden alle Gläser erhoben und ein Gejohle und Gepfeife fand nach dieser kurzen, aber doch tiefsinnigen Rede statt.
 

„Die benehmen sich wirklich wie die letzten Höhlenmenschen“, kommentierte Tsukishima trocken, während sich sein bester Freund ein Kichern nicht verkneifen konnte. Besonders auffällig war, dass ausgerechnet die vier Katastrophen aus der Mannschaft, ein Wetttrinken mit dem schwarzhaarigen Middleblocker Nekomas ausfechten wollten. Dass alle von ihnen noch minderjährig waren, interessierte heute ausnahmsweise mal keinen.
 

Innerlich amüsierte sich Tsukishima über die unterschiedlichen Auswirkungen des Alkohols: Während Nishinoya und Tanaka noch aufgedrehter waren und sich benahmen wie die letzten Idioten, war der kleine orangehaarige Middleblocker vor lauter Sektgläser umgekippt und sah nur noch Sterne. Das Verhalten des Königs unterhielt ihn jedoch am meisten, da er noch störrischer und gebieterischer war, als sonst. 
 

Eigentlich könnte er es für heute gut sein lassen, aber wann bekam man den König schon einmal so dermaßen angeheitert zu Gesicht? Das musste man doch irgendwie ausnutzen, oder? 
 

Die Gelegenheit bot sich ihm schneller an, als gedacht. Nämlich in dem Moment, als der Setter um mehr Wein bat. 
 

„So so. Der König möchte also noch etwas von dem Wein des Fußvolkes kosten? Welch große Ehre für uns alle“, spottete Tsukishima und lenkte wie erwartet den Zorn des Anderen auf sich. 
 

„Wie war das, Bohnenstange?“, knurrte dieser wiederum und packte ihn am Kragen. Just, in diesem Augenblick, bekam der Blonde ein Deja-vū, welches ihn an seine erste Begegnung mit Kageyama erinnerte. „Na-na-na. Wer wird denn hier gleich handgreiflich?“, erkundigte sich der Middleblocker und zog die Hände seines Gegenübers gewaltlos, aber bestimmt von seinem Kragen herunter und setzte sein provozierendes Lächeln auf.
 

Interessiert beobachtete Kuroo zusammen mit dem Libero und dessen besten Freund, wie die Atmosphäre sich immer weiter anspannte. Schließlich hatte der Schwarzhaarige heute die Ehre, Zeuge von Tsukishimas Sticheleien mit Karasunos Setter zu werden. Natürlich hatte er schon am eigenen Leib erlebt, wie der blonde Middleblocker sich manchmal gegenüber seinen Mitmenschen benahm – nämlich wie ein Arsch. Allerdings musste Kuroo feststellen, dass diese Situation hier doch etwas anders war: Anscheinend schien sich Tsukishima über diese Art der Kommunikation mit dem dunkelhaarigen Erstklässler zu amüsieren. 
 

Weitere Gedanken um das Geschehen konnte Kuroo sich nicht mehr machen, denn noch bevor sich die beiden in Wolle kriegen konnten, unterbrach sie niemand anderes als Saeko.
 

„Kommt mal wieder runter ihr zwei. Wir wollen hier eine Party feiern, oder? Also komm, Tobio. Drüben gibt es noch genügend Wein!“, meinte Saeko und schleifte Kageyama in den Nebenraum mit, wo sich der Rest des Teams befand. 
 

„Wow, du bist einfach unglaublich! Warte ich komme mit, Nee-san!“ Schon stolperte der Libero begeistert hinter her und Tanaka tat es ihm gleich. Jetzt waren sie zum ersten Mal seit Anbeginn dieses Abends alleine. Etwas was sich Tsukishima insgeheim gewünscht hatte – auch wenn ihm das nicht so richtig bewusst war. 
 

„Du scheinst dich ja prima mit eurem Setter zu verstehen“, merkte Kuroo sogleich an. Irgendetwas in der Tonlage des Schwarzhaarigen, ließ den Brillenträger eine Augenbraue skeptisch nach oben ziehen. 
 

„Haha. Deinen Sarkasmus kannst du stecken lassen, Kuroo-san.“ Anstatt beleidigt oder gar weiter auf die Diskussion einzugehen, beschloss der Schwarzhaarige den Alkohol auf sich wirken zu lassen und zu entspannen. Tsukishimas Reaktion auf das Vorhaben des Älteren ließ ihn lediglich verächtlich schnauben.
 

Was war daran cool, so viel Alkohol zu konsumieren? Warum tat er das überhaupt? Etwa nur zum Spaß?
 

Die Situation wurde dem Blonden zu blöd, also beschloss er Yamaguchi aufzusuchen und mit ihm die Party zu verlassen. Seiner Meinung nach, konnte der Ältere selbst zusehen wie er zu ihm nach Hause kam. Denn wer sich volllaufen lassen konnte, sollte auch mit Konsequenzen rechnen.
 

Im Nebenzimmer angekommen, empfing ihn sein bester Freund mit geröteten Wangen und einem überschwänglichen Funkeln in den Augen, dass er so bei ihm noch nie gesehen hatte.
 

„Meeeensch wo warscht du, Dschuki? Du verpascht sonst noch allesch!“
 

Ernsthaft? Jetzt war auch noch Yamaguchi dem Alkohol zum Opfer gefallen?
 

„Yamaguchi, hast du dich in dieses widerliche Zeug gebadet?“ fragte der Brillenträger nach und rümpfte sich die Nase. „Zumindest riechst du nach jemanden, der einen ganzen Schnapsladen ausgeraubt hätte.“
 

Kaum hatte er die Wörter über Lippen ausgesprochen, begann der Kleinere seine Zeigefinger aneinander zu tippen und schuldbewusst auf den Boden zu schauen. „Gomen, Dschuki.“ 
 

Schon gesellte er sich zu Hinata auf dem Sofa und legte sich neben diesen hin. Anscheinend schien der Alkohol seine Nebenwirkung zu zeigen, denn kaum hatte er sich hingelegt, überkam ihn die Müdigkeit und er schloss seine Lider. Seufzend fuhr sich Tsukishima durchs Haar und blickte genervt durch die Runde. Alle schienen glücklich und in bester Laune zu sein. Nur er selbst war wie immer miesepetrig drauf. 
 

Das lag bestimmt am ganzen Alkohol, den sie konsumiert hatten!
 

„Na, Tsukki. Bereit für ein bisschen Spaß?“ 
 

Erschrocken drehte er sich um und blickte verärgert Kuroo an, welcher die Worte lüstern in seine Ohrmuschel geflüstert hatte. Es war wie damals am Sakurabaum und in der Umkleidekabine. Seine Haut – nein gar sein gesamter Körper, reagierte überempfindlich auf den Schwarzhaarigen.
 

Sofort riss sich der Jüngere von ihm los und bemerkte zu seiner Erleichterung, dass keiner etwas mitbekommen hatte.
 

Hatte dieser Vollidiot nun endgültig den Verstand verloren?
 

„Was soll das?“, zischte er. Kuroo schien für einen sehr kurzen Augenblick überrascht von dessen Reaktion zu sein, wandte sich dann aber an den Rest des Karasuno-Teams und begann zu schmunzeln.
 

„Danke für diese wundervolle Party, Leute. Ich würde ja gerne noch weiter mit euch einen Heben, aber ich will meinen Zug morgen nicht verpassen! Wir sehen uns aller spätestens in Tokio wieder!“ 
 

Jedes Mitglied Karasunos verabschiedete sich von ihm und wünschte ihm eine gute Heimreise. Auch Grüße an sein Team wurden ausgerichtet. 
 

Tsukishima, der gezwungener Maßen mit ihm kommen musste, hob nur kurz die Hand an, um das Zeichen zu geben, dass er ebenfalls gehen würde. Seine Teammitglieder wünschten ihm eine gute Nacht und baten ihn auf den bereits angetrunkenen Tokioter acht zu geben, was er mit einem resignierten Nicken bejahte.
 

Als sie das Gartentor der Tanakas passierten und sich auf dem Heimweg machen wollten, musste der Blonde feststellen, dass es besser wäre Kuroo zu stützten, da dieser wohl einiges Intus hatte. Also legte er dessen Arm um seine Schultern und setzte den Weg so fort – ohne dabei das sanfte Lächeln im Gesicht des Schwarzhaarigen zu bemerken.
 

Es war kühl in dieser sternklaren Nacht, als die beiden Jungen ihren Weg Schritt für Schritt fortsetzten, bis das Haus der Tsukishimas zu sehen war. Doch bevor sie es erreichen konnten, musste der Brillenträger dem Schwarzhaarigen eine Frage stellen, welche ihn schon seit dem Verlassen des Tanaka-Anwesens in den Fingern juckte – was er natürlich nicht zugeben würde.
 

„Kuroo-san, wieso wolltest du unbedingt nach Hause? Ich meine...mein Bruder und ich hätten dich Mittags bei Tanaka-san abholen und anschließend zum Bahnhof fahren können.“ 
 

Als hätte diese Frage etwas in ihm ausgelöst, blieb Kuroo stehen. Langsam zog er seinen Arm von Tsukishima weg, nur um mit beiden Händen dessen mittlerweile erhitztes Gesicht zu umfassen und ihn anzusehen.
 

„Weil ich für die restliche Zeit, die uns noch bleibt, deine alleinige Aufmerksamkeit haben möchte.“
 

* *
 

In seinem Zimmer angekommen, hockte Tsukishima sich auf sein Bett und ließ die Worte Kuroos noch einmal Revue passieren. 
 

„Weil ich für die restliche Zeit, die uns noch bleibt, deine alleinige Aufmerksamkeit haben möchte.“
 

Verwirrt über diese Aussage, hielt er sich seine Hand gegen die Stirn. Gott sei Dank hatte er den Schwarzhaarigen vorher ins Gästezimmer gebracht. So konnte er, wenn auch ungewollt, über seine letzten Worte in Ruhe nachdenken.
 

Was steckte tatsächlich hinter diesem Satz? Meinte Kuroo etwa das, was er selbst dachte? Er musste der Sache irgendwie auf den Grund gehen, aber wie?
 

Weitere Zeit zum Grübeln hatte er nicht, denn ohne anzuklopfen, betrat sein Gast aus Tokio das Zimmer und setzte sich neben ihm auf's Bett.
 

„Solltest du nicht im Zimmer nebenan schlafen? Was machst du überhaupt hier?“, fragte ihn der Blonde leicht gereizt.
 

Doch statt einer Antwort, musterte ihn Kuroo ungewohnt ernst an. „Worüber zerbrichst du dir seit der Party dein zartes Köpfchen?“, stellte er die Gegenfrage und strich mit seiner Handfläche liebevoll über die Wange des Blonden. Dieser wurde augenblicklich rot, da er mit dieser Reaktion nicht gerechnet hatte.
 

Sollte er mit ihm über seine Gedanken sprechen? Wie würde dieser reagieren?
 

Noch ehe er sich zu einer Entscheidung durchringen konnte, ergriff der Ältere die beiden die Hände des Anderen und streichelte mit den Daumen über seine zarte Haut. „Hör auf immer über alles nachzudenken. Lass dich einfach mal fallen und sieh zu, was dann geschieht“, hauchte er gegen seine Lippen und küsste ihn.
 

Überrascht riss Tsukishima seine Augen auf, unterbrach den Kuss jedoch nicht. Kuroo schmeckte nach einer Mischung aus Wodka und Erdbeere – was ihm merkwürdigerweise sogar gefiel. Langsam drückte ihn der Kapitän in das Bettlacken rein und positionierte sich über den blonden Middleblocker, ohne von dessen Lippen abzulassen.
 

Der Kuss war...so anders als der in der Umkleidekabine. So zärtlich und doch leidenschaftlich. Es fühlte sich unbeschreiblich an. Jede einzelne Berührung des Schwarzhaarigen löste in ihm ein Kribbeln in der Magengegend aus. Tsukishima wollte ihn so nah wie möglich bei sich haben, auch wenn er riskieren musste, dass der Dunkelhaarige seine mittlerweile beachtliche Beule unter der Hose bemerken würde. 
 

Verlangend zog der Blonde an dem T-shirt Kuroos, um ihn zu sich nach unten zu befördern. Dieser blieb nicht tatenlos sitzen und begann nun kleine Bissspuren auf den Hals des Jüngeren zu verteilen, was dazu führte, dass dessen Blut in die untere Region weitergeleitet wurde. 
 

„Hn...Kuroo-san“, seufzte er.
 

Die Hitze, die ihre Körper ausstrahlten war deutlich zu spüren. Intensiver wurde das Ganze erst, als sich ihre Erektionen berührten. Beide mussten in diesem Moment ihre Köpfe in den Nacken legen und laut aufstöhnen.
 

Tsukishima ahnte, dass sie heute genau da weiter machen würden, wo sie das letzte Mal aufgehört hatten. Diesmal würde er nicht eingreifen, dazu war er schon viel zu erregt. Außerdem schien dieses Mal der Augenblick perfekt zu sein. Doch bevor sie ihrer Lust nachgeben konnten, musste er etwas loswerden.
 

„H-Halt...Kuroo-san...warte.“
 

Abrupt unterbrach der Ältere seine Liebkosungen und betrachtete ihn mit verwunderten Augen. 
 

„Was ist los, Tsukki? Stimmt etwas nicht?“
 

Verlegen blickte der Angesprochene zur Seite und versuchte die richtigen Worte zu finden. Normalerweise benahm er sich keines Falles schüchtern, lediglich ruhig. Allerdings sorgte die momentane Situation dafür, dass er sich wie ein Schulmädchen benahm, dass ihrem Schwarm gerade gestehen wollte, dass sie in ihn verliebt war.
 

„Weißt du...früher hätte es mich nicht die Bohne interessiert, ob und mit wem ich mein erstes Mal gehabt hätte. Aber ich denke...mit dir...ist es...okay."
 

Kuroo beugte sich über seinen Kouhai und hauchte ihm ins Ohr, so dass dieser eine Gänsehaut über seinen gesamten Körper verspürte.
 

„Auf diese Worte habe ich seit unserer ersten Begegnung gewartet. Ich verspreche dir, vorsichtig zu sein. Im Gegenzug musst du mir dafür aber auch vertrauen, okay?“
 

Mit einem Kopfnicken stimmte er den Bedingungen zu. Daraufhin ließ der Schwarzhaarige seine starken Hände unter Tsukishimas T-shirt verschwinden und fuhr vorsichtig über dessen Konturen rauf und runter. 
 

Ein wohliger Seufzer entkam aus seiner Kehle. 
 

Kuroos geschickte Finger griffen nach dem Stoff des Oberteiles und zogen dieses über den Kopf des Brillenträgers. Zum Vorschein kam ein etwas blasser, aber attraktiver Oberkörper.
 

Kurz hielt der Ältere inne, um den wundervollen Anblick, welcher sich unter ihm bot zu genießen und für immer in seinem Gedächtnis abzuspeichern.
 

„S-Stimmt was nicht? Oder wieso starrst du mich so an?“
 

Lachend schüttelte Kuroo den Kopf und legte seine Lippen auf die des Anderen.
 

„Nichts. Absolut gar nichts.“
 

Somit hinterließ er mit seiner Zunge eine feuchte Spur an Tsukishimas rechter Brustwarze und umschloss sie mit seinem Mund, um sie mit seiner Zunge zu bearbeiten.
 

„K-Kuroo-san...!“, stöhnte der Middleblocker und verfluchte sich innerlich dafür.
 

Mit Vergnügen widmete sich der Schwarzhaarige wieder dem Körper, der vor ihm lag. Leicht biss er in die Knospe hinein und bearbeitete sie mit seinem Mund, während er die andere mit seinem Daumen und Zeigefinger zwirbelte. Dafür erntete der Dunkelhaarige lustvolle Geräusche des Jüngeren, welcher sich unter ihm rekelte. 
 

Nach getaner Arbeit ließ Kuroo von den Brustwarzen ab und benetzte den Körper unter ihm mit sachten Küssen, die immer weiter nach unten gingen. 
 

Der Blonde spürte förmlich, wie sein bestes Stück immer erregter wurde. 
 

„Mach...endlich...Kuroo-san...-“
 

Dieser blieb jedoch an der selben Stelle stehen und grinste ihn schelmisch an.
 

„Wie war das, Tsukki? Fehlt da nicht noch ein gewisses Zauberwort?“
 

Dieser Mistkerl! Er liebte es einfach, die Oberhand zu haben! 
 

Nie im Leben hätte Tsukishima gedacht, dass er sich dazu herablassen würde, jemanden zu bitten ihn von seinen „Qualen“ zu erlösen.
 

„B-Bitte“
 

„Na also. Geht doch, Tsukki.“
 

Schon machte er sich ans Werk und zog ihm die Hose mitsamt der Boxershort aus. Die Erregung des Blonden war beachtlich. Nicht mal in seinen tiefsten perversen Gedanken hatte sich der Ältere so etwas wunderschönes ausgemalt. Seine Geduld wurde immer mehr zu einer Zerreißprobe, da sich auch in ihm immer mehr regte. Schnell riss er sich die eigenen Klamotten vom Leib – sie störten ihn und ermöglichten ihm nicht gerade viel Bewegungsfreiraum.
 

Nun waren sie beide nackt. 
 

Tsukishimas Reaktion auf das was er sah, ließ seine Augen noch größer werden. Insbesondere Kuroos Glied blieb ständig in seinem Sichtfeld. Es war hart – steinhart um es genauer zu sagen. Die Vorhaut war teilweise zurückgeschoben, die eine gerötete und geschwollene Eichel entblößte. 
 

„Na? Gefällt dir das, was du siehst?“, neckte ihn der Ältere, dem das Verhalten des Erstklässlers nicht entgangen war.
 

„Hör auf zu quatschen und mach weiter...bitte“, flehte ihn der Blonde an und spreizte seine Beine.
 

Sein Bitten wurde erhört, denn der Schwarzhaarige griff mit seiner Hand augenblicklich an Tsukishimas Glied und begann zu pumpen. Bei der Spitze angekommen, lockerte er den Griff etwas und strich mit dem Daumen über die Eichel, aus der die ersten Lusttropfen bereits entwichen waren.
 

„Argh...bitte...nicht...aufhören“, ächzte dieser mit krächzender Stimme und drückte sich gegen die Hand Kuroos, um ihn noch intensiver zu spüren.
 

Zufrieden setzte der Dunkelhaarige seine Prozedur fort und verwöhnte ihn. Liebevoll hauchte er einen Kuss auf die gerötete Spitze. Bevor er das Glied bis zur Hälfte in den Mund nahm und kräftig daran saugte, sah ihm Kuroo noch ein letztes Mal in die Augen. Laut keuchte der Blonde auf und krallte sich in Kuroos Haaren fest. Der Brillenträger wusste, dass es nicht mehr lange dauern würde, bis er seinen Höhenpunkt erreicht hätte. Das spürte auch der Andere, weshalb dieser den Kopf nach oben neigte und aufhörte Tsukishimas Erektion weiter zu verwöhnen.
 

„Wir wollen doch nicht, dass du jetzt schon so weit bist, oder? Also hier, befeuchte mal die hier“, meinte der Dunkelhaarige und hielt ihm seine Finger entgegen.
 

Verblüfft starrte ihn der Jüngere zunächst verwirrt an, tat aber wie ihm geheißen und nahm sie in den Mund. Seine vorwitzige Zunge leckte über sie, während sie zugleich mit ihnen spielte – was den Älteren natürlich nicht kalt ließ. 
 

„Ich glaube das reicht“, meinte der Schwarzhaarige und streichelte über Tsukishimas Öffnung – ein kurzes Beben seines Körpers war zu spüren. 
 

„Bist du bereit?“
 

Zwar bejahte es der Blonde, fühlte sich aber alles andere als bereit. Noch ehe er weiter darüber nachdenken konnte, war der erste Finger schon in ihm. 
 

Unglaublich! Wie konnte sich ein kleiner Fremdkörper so merkwürdig und zugleich so gut anfühlen? Er wollte mehr. Viel mehr!
 

„Hnnh...Kuroo-san...das...fühlt...sich...merkwürdig an“, brachte er stockend hervor. Er konnte eindeutig spüren, wie sich der Finger in ihm langsam bewegte.
 

Nach dem sich Kuroo vergewissert hatte, dass er sich langsam an den Finger gewöhnt hatte, fügte er gleich den zweiten hinzu und kurz darauf den dritten. Und wie beim ersten Finger, ließ er sich Zeit, damit Tsukishima sich an das unbekannte Gefühl und die Bewegungen gewöhnen konnte.
 

„Fühlt sich das gut an, Tsukki?“, erkundigte sich der Schwarzhaarige, der sich bei Tsukishimas erotischem Anblick zusammen reißen musste, um ihn nicht sofort zu nehmen. 
 

„J-Ja!“
 

„Sehr gut. Gleich wird es noch viel besser.“
 

Damit entzog er seine Finger aus dem Körper des Blonden und suchte in den Taschen seiner Hose ein Kondom, welches er für alle Fälle immer dabei hatte. Ungeduldig riss er die Verpackung ab und streifte es sich schnell über sein Glied, welches nun genau vor Tsukishimas Öffnung stand. 
 

„Versuch dich etwas zu entspannen, okay?“ Etwas besorgt blickte ihn der Ältere an und streichelte die Innenseite seiner Oberschenkel.
 

Mehr als ein stummes Nicken, konnte der blonde Middleblocker nicht hervorbringen – dafür war er zu angespannt. 
 

Abermals strich der Schwarzhaarige über die Oberschenkel des Anderen entlang. Erst dann umfasste Kuroo sein Glied und drückte vorsichtig gegen die Öffnung. Er stöhnte leise auf, als er langsam und millimeterweise in ihn eindrang.
 

„Nngh...-!“ Stöhnend warf Tsukishima den Kopf in den Nacken und bohrte seine Nägel in Kuroos Schulterblättern. Seine Gefühle und sein Empfinden spielten komplett verrückt. 
 

Eine Mischung aus Lust und süßem Schmerz. 
 

Auch der Schwarzhaarige musste innehalten und alle Selbstbeherrschung aufbringen. Er nahm sofort die unfassbare Enge und die zitternden Muskeln wahr, die sich um sein Glied schlossen. Aber vor allem der Gedanke daran, dass er sich nun in seinem Kouhai befand, machte ihn glücklich, denn jetzt waren sie endlich vereint.
 

„Fuck! Du...bist...so...wahnsinnig...eng...Tsukki!“, entkam es heiser von ihm. Am liebsten hätte er ihn sofort bis zur Bewusstlosigkeit genommen. Aber stattdessen versuchte er ihn von den Schmerzen abzulenken, indem er immer und immer wieder seine Lippen mit denen des Anderen vereinte und ihn in einen Zungenkuss verwickelte. Schließlich wollte er es dem Brillenträger so angenehm, wie möglich machen.
 

Nachdem der Blonde sich etwas an das seltsame Gefühl gewöhnt hatte, streckte er ihm sein Becken entgegen. Ein schwacher Aufschrei erfolgte, als Kuroo sich nun vollständig in ihm befand. 
 

Scheiße! Das fühlte sich so gut an!
 

„Mach...weiter“, gab Tsukishima gedämpft von sich, der vor lauter Gier kaum noch auf etwas anderes achtete. 
 

Vorsichtig begann Kuroo langsame Stöße von sich zu geben und zunächst einen ruhigen Rhythmus vorzugeben. Dadurch bohrte Tsukishima seine Finger immer tiefer in seinen breiten Schultern rein und bog seinen Rücken durch.
 

Mit einem Ruck ergriff er die Erektion des Jüngeren und massierte sie ihm Takt seiner Stöße, was den Anderen immer wieder dazu veranlasste nach „mehr“ und „härter“ zu betteln. Um ihm diesen Gefallen zu tun, erhöhte er das Tempo etwas mehr.
 

„Schneller...Kuroo-san...bitte!“, wimmerte der Blonde.
 

Vor lauter Ächzen und Stöhnen, hatte Kuroo seinen Mund leicht geöffnet und versuchte seine trockenen Lippen wieder etwas zu befeuchten. Bald würde Tsukishima kommen, dass spürte er. 
 

Umso tiefer versuchte er sein Glied immer wieder in ihn zu versenken, bis er plötzlich einen erotischen Schrei aus dessen Kehle entnahm.
 

Was war das?! Eins wusste er mit Sicherheit: Er wollte dieses Gefühl noch einmal verspüren.
 

„N-Nochmal...bitte.“
 

Kuroo leckte sich eine Schweißperle von seiner Oberlippe ab und stieß wiederholt an den Lustpunkt des Blonden an, welcher immer wieder leise Schreie von sich gab.
 

„Kuroo-san...ich...“
 

Mit gesenkten Lidern sah ihn der Blonde an. Er war gleich soweit. Somit stimulierte der Schwarzhaarige immer weiter dessen Glied, während er immer wieder in ihn eindrang. 
 

Tsukishima passte sich der schnellen Geschwindigkeit an und schlang seine Beine um die Hüften des Kapitäns. Ihre verschwitzen Körper klatschten immer weiter aufeinander und doch störte es keinen von ihnen im Geringsten. Insbesondere für Kuroo, dessen Empfinden heute viel sensibler war als üblich, genoss es.
 

„Kuroo...san...ich...ah!“
 

Schon riss ihn Tsukishimas Stimme aus seinen Gedanken. Er war kurz vor seinem Orgasmus. Doch er hatte noch einen letzten Wunsch an den Blonden.
 

„Schrei noch einmal für mich...Tsukki“, bat ihn der Schwarzhaarige lüstern.
 

„Kuroo...san!“ 
 

Fest kniff er die Augen zusammen und kam schlussendlich erschöpft in Kuroos Hand.
 

„V-Verdammt...T-Tsukki!“ Kuroo biss die Zähne zusammen, als Tsukishima kam und sich alles um sein Glied verengte.
 

Mit letzter Kraft stieß er mit harten, schnellen Stößen in Tsukishima, bis er wenige Sekunden später auch seinen Höhepunkt erreichte, was diesen aufstöhnen lies.
 

Für eine kurze Weile verharrten sie in ihrer jeweiligen Position, ehe sich Kuroo von ihm abrollte und auf dem Rücken liegen blieb. Nur ihre schnellen Atemzüge waren noch zu hören. Tsukishima konnte es immer noch nicht glauben. Er hatte sein erstes Mal tatsächlich mit Nekomas Kapitän gehabt. Es war einfach...unbeschreiblich.
 

„D-Das war...-“
 

Stumm legte ihm Kuroo den Finger auf die Lippen und warf das benutzte Kondom achtlos in den Mülleimer.
 

„Du brauchst mir nichts weiter zu sagen. Versuch jetzt etwas zu schlafen“, murmelte er und wollte vom Bett aufstehen, doch der Blonde packte ihn am Handgelenk und zog ihn zu sich.
 

„Du...kannst heute hier bleiben – aber nur ausnahmsweise.“
 

Grinsend machte Kuroo sich mit einem Tempo sauber und streifte sich anschließend seine Boxershort über, während Tsukishima kurz ins Bad verschwand. Dort angekommen, machte er sich ebenfalls sauber und tauchte wieder in seine Gedankenwelt ab.
 

Sie hatten wirklich miteinander geschlafen!
 

Sie waren zwar etwas laut gewesen, aber wenigstens war niemand anderes im Haus gewesen. Seine Familie würde erst morgen gegen Mittags herum wieder daheim sein, da sie auf irgendeiner Familienfeier war. 
 

Nach dem Waschen betrat er mit angezogener Boxershort sein Zimmer, legte sich zu Kuroo ins Bett und stellte seine Brille auf den Nachttisch – was den Schwarzhaarigen einen erstaunten Blick seinerseits einheimste.
 

„W-Was ist? Habe ich was im Gesicht?“
 

Kopfschüttelnd rutschte dieser zu ihm rüber, bis sich ihre Nasenspitzen berührten und sie sich tief in die Augen blickten.
 

„Nein...es ist nur so, dass ich erst jetzt sehe, wie wunderschön deine Augen sind.“
 

* *
 

Mittlerweile waren einige Wochen, seit ihrer gemeinsamen Nacht vergangen und Tsukishima musste zugeben, dass sich seit diesem Zeitpunkt etwas in seinem Inneren verändert hatte. Da wären zum einen die Abschiede. Zwar sahen sie sich nicht so oft, wie erhofft. Aber immer, wenn einer von ihnen wieder zurück nach Hause musste, machte es dem Blonden tatsächlich etwas aus – es nervte ihn. Deshalb waren sein Bruder und dessen neue Freundin, die niemand anderes war als Saeko, keine große Hilfe, wenn sie ihre Zweisamkeit in seiner Gegenwart zur Show stellten. 
 

Seit dem Spiel gegen Shiratorizawa hatten sich die beiden öfters getroffen und hatten festgestellt, dass die Chemie zwischen ihnen einfach passte. So dauerte es auch nicht lange, bis sie zusammenkamen. Seinem glatzköpfigen Mitstreiter und ihm sind damals beinahe die Augen raus gefallen, als sie von der Liebelei der beiden erfahren hatten – denn das bedeutete nämlich auch, dass sie dadurch zu Schwagern werden würden und das passte keinen von ihnen.
 

Und auch heute konnten sich die frisch Verliebten nicht zurückhalten und mussten im Wohnzimmer der Tsukishimas miteinander herum turteln, während sie sich einen Film ansahen.
 

„Könnt ihr euch nicht mal zurückhalten, solange ich noch im Zimmer bin?“, fragte Tsukishima und holte ein kleines Tütchen mit Keksen, welches seine Mutter für ihn da gelassen hatte.
 

Während Akiteru sich peinlich berührt an der Wange kratzte, konterte die Blondine mit einer Gegenfrage zurück. 
 

„Du bist doch nicht etwa neidisch, oder Kei?“, zwinkerte sie ihm zu und fing an zu lachen. 
 

„Darauf, dass ihr euch beinahe auffrisst?“
 

Fräulein Tanaka tickte nicht viel anders, als ihr Bruder, weshalb sie sich gerne auf Tsukishimas Sprüche einließ – allerdings auf verbale Art.
 

„Zumindest haben wir einander zum Auffressen. Was ist mit dir?“, provozierte sie den Bruder ihres Freundes.
 

Mit dieser Aussage hatte sie bei ihm, wenn auch unbeabsichtigt, einen Nerv getroffen.
 

Die Zähne knirschend, warf er einen letzten Blick auf das Paar, bevor er die Treppen hinauf zu seinem Zimmer stieg. Er konnte noch die besorgte Stimme Akiterus hören, welcher seine Freundin fragte, ob das wirklich nötig gewesen wäre.
 

Sich auf seinen Stuhl sitzend, hielt er das noch nicht fertige Paket Kuroos in der Hand. In diesem befanden sich die selbstgebackenen Kekse seiner Mutter, die der Schwarzhaarige so sehr liebte und zwei Tiki-Hawaii Figuren als Kette. Diese stammten aus der Lieblingsserie von Bokuto und ihm. Und da sie diese nur zusammen tragen würden, beschloss der Blonde ihnen jeweils eine zu kaufen – damit würde er vermutlich für beide einen Lebenstraum erfüllen.
 

Der Anlass für die kleinen Geschenke war, dass morgen Kuroos Geburtstag war. Er selber konnte zwar nicht anwesend sein, wollte ihm aber ein kleines Präsent zukommen lassen – zumal auch seine Mutter, die mittlerweile Nekomas Kapitän in ihr Herz geschlossen hatte, darauf bestanden hatte.
 

Aus einem ihm undefinierbaren Grund, war für ihn das Geschenkpaket noch nicht vollständig. Ihm fehlte irgendetwas. Schnell schüttelte er den Kopf.
 

Was sollte das denn werden?
 

Er wusste noch nicht mal, wie sie zueinander standen und trotzdem benahm er sich so, als er wäre schon längst mit Kuroo in einer Beziehung.
 

Unweigerlich musste er an den Satz von Tanakas Schwester denken – der ihn zu einem spontanen Entschluss verleitete. Er brauchte endlich Gewissheit. Deshalb besorgte er sich einen Schreibblock und einen Stift und begann zu schreiben. Zunächst landete ein Papierkügelchen nach dem Anderen auf dem Boden. Zum Schluss gelang es Tsukishima doch noch seinen Brief zu verfassen. Darin waren alle seine Gedanken und Gefühle aufgefasst, die er über sie beide hatte. 
 

Plötzlich vibrierte sein Smartphone. Einen kurzen Blick auf das Display verriet ihm, dass es sich um Kuroo handelte – wenn man vom Teufel sprach. 
 

[Kuroo-san]

» Man sagt doch, dass man beim Ausblasen der Kerzen einen Wunsch frei hat. Auf meiner Geburtstagstorte werde ich es mal versuchen, denke aber kaum, dass sich dieser erfüllen wird. Dabei möchte ich nur eines... «

- 16th of November at 02:19 P.M.
 

Geräuschvoll klatschte er sich an die Stirn und betrachtete die SMS, welche er vom Tokioter bekommen hatte. Sofort tippte er ihm seine Antwort „begeistert“ zurück.
 

[Tsukki]

» Wovon träumst du eigentlich immer? Bestimmt glaubst du auch noch an den Osterhasen und den Weihnachtsmann. «

- 16th of November at 02:23 P.M.
 

Damit legte er sein Handy auf die Seite und begann mit den letzten Vorbereitungen. Er wollte noch heute das Paket zur Post bringen, damit es morgen pünktlich ankommen würde.
 

Nicht nur, dass der Schwarzhaarige sich bestimmt darüber freuen würde. Er selbst würde damit auch endlich Gewissheit darüber haben, wie sie zueinander standen.
 

* *
 

Heute war wieder Training angesagt gewesen. So wie fast jeden Tag, seit die Vorbereitungen für das Turnier in Tokio liefen. An sich war ihm das Training ja egal. Aber dadurch konnte er weder Kuroo besuchen, noch umgekehrt. Dieser hatte sogar als Kapitän eine höhere Verantwortung, weshalb sie beide kaum noch miteinander schrieben. 
 

Seltsamerweise schien genau das Tsukishima zu beschäftigen. Irgendetwas an ihren Gesprächen und Chatverläufen in letzter Zeit störte ihn, doch er wusste nicht genau, was es war. 
 

Gedankenverloren rief er auf seinem Smartphone die letzten Nachrichten Kuroos auf.
 

[Kuroo-san]

» Boah die Kekse deiner Mum schmecken wirklich lecker!!! Sag ihr nochmals vielen Dank dafür!! Bokuto und ich haben uns selbstverständlich auch über die Ketten gefreut. Endlich können wir unseren Sketches das gewisse Etwas verleihen Oya, Oya!! «

- 17th of November at 08:48 P.M.
 

[Kuroo-san]

» Wie war eigentlich das Trainingscamp? Hoffentlich hast du die Menschen dort nicht mit deinen Blicken getötet☹... « 

- 22th of November at 09:58 P.M.
 

[Kuroo-san]

» Wusstest du eigentlich, dass euer Chibi-chan letztes Wochenende bei uns war, um Kenma zu besuchen ? « 

- 24th of November at 05:33 P.M.
 

[Kuroo-san]

» Isst du immer noch so viel Erdbeerkuchen? Pass bloß auf, dass du keinen Zuckerschock bekommst ! «

- 27th of November at 11:19 P.M.
 

Die unregelmäßigen Textmessages waren es nicht. Er hatte absolutes Verständnis dafür, dass Kuroo ihm nicht jedes Mal schreiben, beziehungsweise antworten konnte, zumal er kein Fan vom andauernden chatten war. Schließlich waren sie nicht zusammen und außerdem...
 

Genau da war ja etwas! Der Schwarzhaarige hatte in keiner seiner Mails auch nur einmal seinen Brief erwähnt!
 

Wieso reagierte er nicht auf den Briefinhalt? War Kuroo sich für eine Antwort zu schade? Wollte er womöglich doch nur das eine?
 

Natürlich könnte ihn Tsukishima darauf ansprechen, doch dafür war er sich zu stolz, denn er hatte ja den ersten Schritt gewagt. Und mit einem Mal entwich ein bitteres Lächeln über die Lippen. 
 

Denn in diesem Augenblick realisierte er, dass ihr momentaner Standpunkt zu nichts führte. Und somit für ihn die minimale Chance auf eine gemeinsame Zukunft mit Kuroo zerplatzte. Wie eine riesige Seifenblase.


Nachwort zu diesem Kapitel:
Es tut mir schrecklich leid, dass ihr warten musstet, aber ich bin momentan in meiner Lernphase für die Uni und hoffe ihr könnt mir verzeihen...

Was ich euch auch seit längerem mitteilen wollte, war folgendes: Vielen lieben Dank an alle meine Leser, die mich immer unterstützt und mir auch private E-Mails zukommen haben lassen! Ihr seid so wundervoll <3 Genauso die vielen Favoriteneinträge, sowie eure Kommis lassen mich jedesmal vor Freude aufspringen! Und genau deshalb sollt ihr natürlich auch weiterhin mit tollen Chaptern belohnt werden! Entschuldigt mich für meine vielleicht kitschige Ansage, aber ich bin der Meinung, dass ich das mal einfach gesagt haben müsste.

Dieses Kapitel war für mich etwas besonderes, weil ich das erste Mal einen Lemon geschrieben habe [wie gesagt meine erste Fanfiktion ;) ]. Der Briefinhalt ist ein wichtiger Bestandteil der Geschichte, weshalb dessen Inhalt erst im Verlaufe der Geschichte bekannt gegeben wird.

Hoffentlich hat euch das Kapitel gefallen! Ab dem nächsten Mal spielt sich die Handlung wieder in der Gegenwart ab. Mal sehen, was uns da noch erwarten wird. Auf jeden Fall bleibt es noch spannend.

Liebste Grüße
Crispie♡ Komplett anzeigen

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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von:  Starplayer24
2017-12-15T10:39:02+00:00 15.12.2017 11:39
omann echt jetzt im Suff auch noch nicht gerade romantisch aber die Beschreibung ist dir gut gelungen wow wer hätte das gedacht nidliches Pärchen oja grins da genist aber jemand hihi finde ist ne gelungene Story hoffe nicht das es nur ne einmalige Sache war für ihn .Lg starplayer24
Antwort von: Crispie
06.01.2018 18:45
Gomeeeeen, ich habe erst jetzt deine vielen tollen Reviews gesehen...aber ich hoffe du bist schön ins neue Jahr gestartet! Und nun werde ich mich deinen Reviews Schritt für Schritt widmen♥

Jaaaa...Kuroo und betrunken? Könnte das jemals gut enden XD? Aber hier war ja auch das Besondere mit Lemonteil und ich hoffe, dass dir das ebenfalls gut gefallen hat! Ich liebe KurooTsukki♥ Mein liebstes Paar aus Haikyuu muss ich dazu sagen :3

Liebste Grüße
Crispie♥
Von:  kikoxd
2017-04-25T21:56:39+00:00 25.04.2017 23:56
Hey. Schönes Kapitel und auch wieder schön lang.

Ich weiß wie das ist, Real Life geht vor und gerade für Schule/Uni etc. hat man genug im Kopf. Da kann es mal etwas dauern mit neuen Kapitel. Also alles gut XD

Das Kapiel fand ich sehr gelungen. Auch denen ersten Lemon. Das einzige was mich bisschen gestört hat, ist das Tsukki etwas OoC geriet beim Sex 😁 (klingt ja witzig). Ne, irgendwie waren seine Sätze bissl tsukki-untypisch, fand ich - nur meine Meinung!

Ansonsten war es schön flüssig zu lesen.
Hätte mich gefreut nach bissl was zu Tsukkis verletzung zu lesen XD (hab die Folge 2x gesehen)

ABER ich war sehr zufrieden und freu mich aufs nächste Kapitel.
Antwort von: Crispie
26.04.2017 08:19
Kikoxd <3

Ich freue mich voll, dass du dich über mehr Lesestoff gefreut hast :)

Duuuuu bist so lieb ;_; <3 Die Uni ist momentan etwas nervig, aber bald habe ich es ja hinter mir :3

Oh Gottchen, vielen lieben Dank für dieses liebevolle Kompliment O_O Da freut man sich voll, als unerfahrene Autorin - muss ich mal so sagen >_>
Es tut mir leid, dass Tsukki so Ooc geraten ist ;-; !! Ich konnte ihn mir nur leider nicht anders vorstellen - so als Uke in den Fängen von Kuroo o,o
Natürlich kannst du deine Meinung sagen!! Das ist überhaupt kein Problem <3

Die Szene mit Tsukkis Wunde ist so eine Sache gewesen...ich hätte mir wahrscheinlich die Augen ausgeheult, weil er mir da damals so leid getan hat ;-;

Aber wie gesagt: Ich freue mich sehr, dass du dich über das Chapter gefreut hast <3 Und nochmals ganz ganz liebevollen Dank für deinen Kommi :)

Liebste Grüße

Crispie
Von:  NaschKatzi
2017-04-25T18:36:43+00:00 25.04.2017 20:36
Huhu^^
Mach dir kein Stress *3* Das wahre Leben geht eben vor *3*
Dein erster Lemon?! Dafür ist er dir aber gut gelungen! Sehr gut gelungen :3 Ich jedenfalls hatte meinen Spaß damit *sabber*
Könnte glatt weiterlesen^^ Leeeeemooooon xDD
Tsukki kann ja richtig niedlich sein ;) Besonders, wenn er von Kuroo gevögelt wird *hrhr* Die beiden passen doch ganz gut zusammen *3*
Aber es ist dies, dass er nicht auf Tsukkis Briefe eingeht Q___Q
Das hat bestimmt Überwindung gekostet....
Aber vielleicht...sind sie auch nie bei Kuroo eingegangen?!
Wer weiß n.n
Auf jeden Fall ein supi Kapitel xD
Liebe Grüße
Kätzchen
Antwort von: Crispie
25.04.2017 21:28
Kääääätzchen <3

Awwwww vielen Dank für dein Verständnis meine Liebe q____q Bei mir haben Uni und Arbeit leider momentan höchste Priorität, aber Gott sei Dank ist die Phase bald vorbei :)

Findest du *_* ? Vielen lieben Dank für dieses wunderbare Kompliment !! Ich wusste, dass du dich über den Lemon freuen wirst - ich hoffe du hast ihn genießen können, hrhr !! Ja, dass war tatsächlich mein erster und ich muss sagen, dass ich für ihn länger gesessen bin, als für den restlichen Teil des Chapters hahahaha xD
Oh, jaaaaa endlich ist es geschehen !! Die Vereinigung der beiden *Q* Die beiden passen wirklich zusammen - insbesondere Kuroo als Seme!! Da könnte ich gleich dahin schmelzen O_O

Wieso Kuroo bisher nicht auf den Brief reagiert hat, wird noch während des Verlaufes geklärt meine Liebe - da musst du dich noch etwas gedulden Q_Q <3 Aber ich kann dir versichern, dass es Tsukki bestimmt an die Nieren gegangen ist, ihn zu schreiben !

Ich freue mich voll, dass dir das Kapitel gefallen hat meine Liebe ^^

Liebste Grüße

Crispie


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