Majutzu Gakuen von Tombstone ================================================================================ Kapitel 12: Ferien in Izu - Was macht ihr denn hier? ---------------------------------------------------- Misstrauisch stand Ariel vor dem behandelnden Arzt ihrer ehemals besten Freundin. Sie hatte nicht mehr viel für Sakuya übrig, es war ein reiner Höflichkeitsbesuch. „Nun, was immer mit ihr geschehen war, Ohime-san scheint einen Großteil ihrer Erinnerungen verloren zu haben. Auch ihre Persönlichkeit scheint sich seit dem Vorfall verändert zu haben. Sie ist jetzt relativ ruhig, zuvorkommend… jedenfalls ist sie nicht mehr aggressiv.“ „Und ihre Magie?“ „Unsere Ärzte haben festgestellt, dass sie für längere Zeit kein Mana mehr speichern kann. Wenn sie jemals wieder Magie anwenden kann, dann nur äußerst schwache Magie. Kurz gesagt: Sie wird nie wieder so sein, wie vor dem Vorfall.“ Endete der Arzt. Verstehend nickte die Silberhaarige mit der Augenklappe, verneigte sich knapp vor dem Arzt und verließ die Nervenheilanstalt. Zurück im Studentenwohnheim machte sie dann große Augen. Alle waren in Aufbruchsstimmung, selbst Saber und Caster, beziehungsweise Artoria und Medea. Sie sah die gepackten Koffer im Eingangsbereich und wie sich einige der Mädchen schon in luftige Sommerkleidung geschmissen hatten. Nur Kiba trug wie immer einen Kimono und Honne ihre Schuluniform. „Was ist denn hier los?“ fragte sie verdutzt. Mit seiner Sonnenbrille auf dem Kopf, einem schweren Koffer in der Hand und in einem neu aussehenden Hawaii-Hemd kam Yusei die Treppe herunter, sah seine silberhaarige Mitbewohnerin überrascht an. „Was ist denn mit dir los, Ariel? Warum hast du noch kein Sommerkleid an? Wir fahren doch alle in einer halben Stunde nach Izu.“ blinzelte der Blonde, worauf Ariel ihn nur verwirrt ansah. „Izu? Davon höre ich heute das erste Mal!“ „Denk mal nach, Ari-nee. Die ganze Woche über haben wir von nichts anderem geredet als davon, dass wir nach Izu in den Urlaub fahren. Klingelt es beim Thema Ferienhaus am Strand?“ Einen Moment überlegte Ariel. Sie war allerdings in den letzten 2 Wochen zu sehr um Sakuya besorgt gewesen, um richtig zuzuhören. Einmal hatte sie etwas von einem Ferienhaus gehört, aber genau konnte sie sich nicht erinnern. „Vielleicht habe ich da mal was gehört…“ meinte sie schließlich. „Aber bei bestem Willen…“ „Du warst zu sehr um Sakuya-hime besorgt, um ihre psychische Verfassung.“ warf Yusei ein, worauf ihn die Mädchen ansahen. „Was? Denkt ihr, nur weil ich ein Kerl bin, kann ich nicht ein wenig Empathie besitzen?“ „Ehrlich gesagt ist es genau das, was ich gerade gedacht habe.“ Meinte Kyouka nachdenklich. Es hatte nur eines zur Folge: Yusei gab ihr eine Kopfnuss. „Also, Ari-nee: Zieh dich um und pack deinen Koffer. Wir fahren in knapp einer halben Stunde los.“ forderte nun Honne und so gab sich die Silberhaarige geschlagen. Als sie aber wieder die Treppe herunter kam, machten alle etwas betretene Gesichter. „Was ist denn jetzt los? Ihr seht ja aus, als wäre der Urlaub gestrichen worden?“ „Nicht ganz, aber beinahe. Unser Taxi hat abgesagt. Wir wissen jetzt nicht wie wir nach Izu kommen sollen.“ erklärte Kiba auf ihrem Koffer sitzend, den Kimono wieder halb von ihren Schultern hängend. „Eigentlich weiß ich es schon… nur selbst mit der Rasur brauche ich ein paar Stunden nach Izu… Und der andere Zauber ist noch nicht erprobt… zumindest nicht von mir.“ erklärte der Blonde, kratzte sich verlegen an der Wange. Alle anderen sahen ihn vorwurfsvoll an. „Alter! Was für ein anderer Zauber!?“ fuhr ihn Kyouka an, kam damit Kiba zuvor. „Naja… ich arbeite schon seit meinem ersten Tag hier an der Schule daran… eine Krümmung von Raum und Zeit um…“ „Klartext, Alter!“ drohte Kiba, ließ ihr Schwert an ihrem Obi erscheinen und erhob sich. Stark schwitzend versuchte sich Yusei kurz zu fassen. „Es ist eine Art von Teleportations-Magie!“ schwitzte er. „Man peilt einen Marker an und springt quasi ohne Zeitverlust dahin! Aber weder hab ich am Ferienhaus einen Marker, noch hab ich den Zauber schon mal angewandt!“ genervt ließ die Rothaarige ihr Schwert wieder verschwinden. „Na, dann wird das jetzt eben der Testlauf. Und jetzt mach endlich! Wir wollen alle an den Strand!“ „A-aber ohne ausreichende Tests ist der Zauber Kreuzgefährlich! Ihr könntet in Stücke gerissen werden! Oder noch schlimmer: Mir könnte das beste Stück abgerissen werden!“ „Egal Alter! Wir woll’n zum Strand!“ Schwer seufzend nickte Yusei schließlich. „Also gut… ich unternehme einen Testlauf alleine und dann nehme ich nacheinander je eine von euch mit. Einverstanden?“ Alle anwesenden nickten. „Gut… dann einen Moment noch.“ Meinte er, konzentrierte sich und verschwand mit einem Lichtblitz. Es dauerte einige Minuten bis er wieder auftauchte. Vollkommen abgehetzt stürmte auf einmal Momoko das Wohnheim, hatte wie immer ihre Trainingsjacke mit dem schwarzen Bikini-top und den Hotpants an, stützte sich schwer atmend auf ihren Koffer, der fast so groß war wie eine Truhe. „Wo… wo ist… Yu-kun…?“ keuchte sie und wischte sich mit den roten Handschuhen die Stirn ab. „Er testet gerade einen Zauber, den wir für die Reise nach Izu brauchen. Warum bist du eigentlich hier?“ fügte Kiba noch hinzu, steckte ihren Arm wieder durch den Ärmel ihres Kimonos. „Wieso…? Wir sind doch alle eingeladen… oder?“ blinzelte Momoko verwirrt, da erschien Yusei auch schon wieder im Zimmer, tropfnass und schüttelte sein Hawaii-Hemd aus, das er gerade ausgezogen hatte. „So ein Scheißdreck… ausgerechnet das, ich hab das doch diese Woche erst gekauft…“ murrte der Blonde, sah schließlich auf und erblickte die verwirrten Gesichter der Mädchen. „Was? Ich hab mich um 10 Meter verschätzt und bin im Pool gelandet. Baden wollte ich eigentlich erst heute Nachmittag am Strand. Schöne Scheiße, zum Glück hab ich eine Badehose an…“ „Alter, funktioniert es?“ „Klar… hab einen Marker vor dem Hauseingang gesetzt… sagt einfach wenn ihr bereit seid.“ Diese Bemerkung war eigentlich überflüssig. Nach und nach brachte Yusei seine Mitbewohnerinnen zu einer Villa in der Nähe eines weißen Sandstrandes. Das Gebäude sah recht neu aus, als wäre es erst vor kurzem gebaut worden. „Meine Eltern… die Leute bei denen ich aufwuchs… gaben das hier vor einigen Jahren, bevor sie starben, in Auftrag, ursprünglich um den Orden der neuen Götter mit einem neuen Hauptquartier zu helfen. Zumindest glaube ich das. Warum sonst sollten sie 23 Schlafzimmer und 8 Bäder in Auftrag geben?“ „23 Schlafzimmer? 8 Bäder? Wow, das ist ja ein regelrechter Palast!“ entglitt es Kyouka vor erstaunen. Die restlichen Mädchen waren nicht minder erstaunt, jedoch brachten sie es nicht so zum Ausdruck wie die Blondine mit dem dunklen Teint. „Nur zu. Geht rein und sucht euch eure Zimmer aus. Aber macht auch Zettel an die Tür-Schilder, damit ihr auch eure eigenen wiederfindet. Ich kümmer mich später um mein Zimmer, jetzt ist erstmal noch ein Gespräch mit dem Verwalter angesagt… den musste ich vorhin abwürgen.“ „Worüber, Onii-chan?“ „Ein paar junge Damen sollen sich für 2 Wochen hier eingemietet haben. Ich muss aus dem Sack raus prügeln, wer diese Damen sind.“ „Hoffentlich niemand den wir kennen…“ kommentierte Kiba dies, schnappte sich ihren Koffer und führte die Mädchen an. Nur Arthoria und Medea blieben noch draußen bei Yusei. „Ich suche uns ein Zimmer aus, Herr.“ meinte die Blondine mit dem eleganten Haarknoten und nahm seinen Koffer. Medea ging gleich dazwischen. „Warum nehmen wir nicht gemeinsam ein Zimmer? Ich und du meine süße Saber…“ „Vergiss es!“ konterte die Angesprochene und drückte der Schulärztin mit den spitz zulaufenden Ohren ihre Hand ins Gesicht. Es war unschwer zu erkennen, dass Medea dies genoss. „Wenn Saber darauf besteht, werde ich nicht nein sagen. Aber du, Caster, bleibst uns während des Izu-Urlaubs vom Hals, okay? Warum versuchst du nicht Suguha zu verführen? Ihr habt immerhin die gleiche lesbische Neigung.“ „Nein, Sugu-chan ist mir zu kratzbürstig. Wie auch immer, ich geh dann mal rein und suche mir ein Zimmer, vorzugsweise direkt bei euch beiden, Meister.“ Mit den Augen rollend wandte sich Yusei von der Zauberin ab, während diese ins Haus ging. „Saber… Entschuldigung, ich meine Arthoria, such uns doch bitte ein Zimmer im Ostflügel, wie ich Medea einschätze wird sie in den Westflügel gehen. Genau genommen spüre ich sie gerade im Westflügel.“ Zustimmend nickte Saber, doch bevor sie sich ins Haus begeben konnten, hörten sie schon einen spitzen Schrei von drinnen. Nur ein Blick reichte und beide eilten sofort nach drinnen. Yusei wusste woher der Schrei kam, und zwar aus der Luxus-Küche im Erdgeschoss, die zur Küste hinaus zeigte. Dort angekommen fand er zuerst Chigusa vor, die entsetzt auf die am Boden liegende Honne starrte. Als sie die Schritte des Blonden hörte sah sie sofort auf. „Yu-kun, ich schwöre, ich hab…“ Weiter kam sie nicht, denn da hatte Yusei ihr schon eine schallernde Ohrfeige verpasst. „Niemand, auch du nicht, darf sich an meiner kleinen Schwester Honne-chan vergreifen. Niemand!“ fuhr er sie an, sah an ihr vorbei und erblickte 2 weitere Mädchen, die da auf dem Balkon beim Pool waren, eine lag im Liegestuhl und sonnte sich, die andere stand daneben und hielt den Sonnenschirm. „Wer ist das?“ fragte er, wartete aber keine Antwort ab sondern ging sofort auf die Balkontür zu, während Saber sich über Honne senkte und versuchte sie wieder wach zu bekommen. „Hey! Ihr da! Was macht ihr hier!?“ fuhr der Blonde die beiden Mädchen an, doch sie beachteten ihn nicht. Also tat er das einzige was ihm in den Sinn kam. Er griff sich den Liegestuhl und warf ihn mitsamt dem Mädchen das da lag, in den nur wenige Schritte entfernten Pool. Erst schrie das Mädchen auf der Liege auf, dann tat es ein gewaltiges Platschen. Als hätte sie ihn jetzt erst registriert, hielt ihm das andere Mädchen ein Kunai an den Hals. „Keinen Schritt weiter, oder du bist tot.“ „Mariko-chan! Leg das Messer weg!“ rief Chigusa, die jetzt anscheinend aus ihrer Schock-Starre erwacht war und stürmte dem Blonden hinterher, doch da war er schon hinter dem Mädchen namens Mariko, hatte ihr den Arm mit dem Kunai um den Hals gedreht und den Anderen hinter den Rücken. Überrascht waren alle beide. „Genug!“ war nun zu hören. Noch immer wütend sah Yusei zum Pool, sah wie das Mädchen, welches er in den Pool geworfen hatte langsam aus Selbigem kletterte, die Haare klebten ihr auf der Haut und ihr Bikini hatte sich leicht gelöst, gab ihre nackten, recht flachen Brüste preis. „Lass meine Dienerin los, du Mistkerl. Oder ich verwandle dich in eine Amöbe.“ „Kannst du das überhaupt buchstabieren? Hast du meine kleine Schwester so zugerichtet? Oder war das doch Chi-chan? Oder die Kleine hier? Antworte oder ich kugel ihr die Schulter aus!“ „Schwester?“ widerholte das Mädchen am Pool, band sich den Halter ihres Bikinis wieder hinter dem Nacken zusammen. „Oh, du meinst dieses kleine Kind? Sie ging mir auf die Nerven. Hat mich gelöchert was ich in diesem Haus machen würde und solchen Kram. Also hab ich sie ausgeschaltet.“ Das war genug. Sich die Hand vor den Kopf schlagend wandte sich Chigusa ab, sie ahnte was nun kommen würde und konnte sich das Unglück nicht mit ansehen. Sie hörte nur einen Neuerlichen Aufschrei und erneut ein lautes Platschen. „Ich gehe jetzt zum Abreagieren in die Sauna im Keller. Wenn ich wieder oben bin, dann will ich eine Erklärung von dir haben, in Ordnung Präsidentin?“ „Ist gut… ich werde mir eine gute Erklärung einfallen lassen. Und es wird nichts als die Wahrheit sein, Yu-kun.“ Auf dem Weg zur Sauna erkundigte sich Yusei, wie es Honne ging. Laut Saber und Caster wäre sie nur bewusstlos und brauche etwas Ruhe. Jedoch bestand Saber wie immer darauf nahe bei ihm zu bleiben und deshalb mit in die Sauna zu kommen. Sie hatte jedoch nicht erwartet, da sie etwas Ähnliches nicht kannte, dass es in einer Sauna wirklich extrem warm mit hoher Luftfeuchtigkeit war. Vielleicht hätte sie doch noch ihren Haarknoten öffnen sollen, überlegte sie, schwitzte Seite an Seite mit ihm bei gefühlten 90 Grad. „Herr, muss es in einer Sauna so warm sein?“ „Natürlich.“ knurrte er, „Wäre sonst keine Sauna. Ihr Briten kanntet das damals wohl nicht, he?“ „Gewiss nicht.“ pflichtete Saber ihm bei, wischte sich eine Haarsträhne aus dem Gesicht. „Einst lebte ich, wie du sicher noch weist, in einer Zeit, in welcher West-Europäer und Osmanen nicht sonderlich gut miteinander auskamen.“ „Jaja, ich weiß schon, heiliges römisches Reich, osmanisches Reich, lass mich damit in Ruhe.“ Seufzend lehnte sich Saber zurück, wurde langsam leicht rot im Gesicht. Die Tür ging auf und Momoko kam herein, die Haare offen und ein weißes Handtuch um ihren Körper gewickelt. „Was dagegen wenn ich mich dazu setze?“ lächelte sie, wartete nicht ab und setzte sich auf die gleiche Bank wie Yusei. „Aaah… das tut so gut, Alter. Erinnert mich an die Party damals bei meinen Alten. Weißt du noch, der sibirische Aufguss?“ „Wie könnte ich den denn vergessen?“ murrte Yusei, während Saber sich erneut einige Haarsträhnen aus dem Schweißnassen Gesicht wischte. „Verzeihung?“ mischte sie sich ein. „Was ist ein sibirischer Aufguss?“ „Ganz einfach Süße, da kippt man Vodka, ein russischer Schnaps, auf den Aufguss-Ofen einer Sauna und wird dann durch den verdampften Alkohol besoffen. Wir beide waren lange genug nüchtern um die Anderen aus der Sauna zu holen und zu verhindern dass sie eine Alkoholvergiftung bekommen.“ „Auf der anderen Seite waren wir allerdings danach ziemlich blau und haben uns in dein Zimmer verzogen, erinnerst du dich?“ lächelte der Blonde inzwischen, stieß seiner ältesten Freundin dabei leicht in die Schulter. „Ja… der beste Sex meines Lebens, bis heute. War aber auch für dich das erste Mal, nicht wahr Yu-kun?“ „Wir beide waren so blau, dass glaube ich, alles für uns genial gewesen wäre, Momo-chan. Obwohl der Sex damals wirklich, verdammt gut war.“ „Oh man, du kannst so gemein sein, Yu-kun.“ grinste Momoko, stieß ihm dabei kräftig in den Oberarm. Gespielt verzog er das Gesicht und rieb sich den Arm. „Du weißt ich bin ein Arschloch.“ erneut mischte sich Saber ein, das Gesicht inzwischen hochrot, genau wie der Rest ihrer Haut. „Ihr vollführtet bei jenem Ereignis also den Beischlaf miteinander, ohne jedoch romantische Gefühle füreinander zu haben? Darf gefragt werden, wie viel Alkohol in diesem Vodka ist?“ „Genug dass eine halbe Flasche ausgereicht hat uns alle ins Lala-Land zu schicken.“ lachte Momoko, warf einen genauen Blick auf Saber. Sie bemerkte dabei nun, dass ihre Haut inzwischen hochrot war, während sie selber und Yusei einfach nur schwitzten. „Hey, geht’s dir gut? Du siehst irgendwie aus, wie ein gekochter Hummer.“ Wie aufs Stichwort kippte die Blondine mit dem Haarknoten zur Seite um, die Augen waren nicht mehr als ein paar sich drehender Kringel. „Alter, ich glaub die hat einen Hitzeschock.“ „Dann bringen wir sie raus, ich hab eh genug geschwitzt.“ meinte der Angesprochene und erhob sich von seiner Bank. Ein paar Minuten später kam Saber langsam zu sich. Als sie versuchte sich aufzurichten, spürte sie wie ein Eisbeutel von ihrer Stirn rutschte und ihr auf den, zugegebener Maßen, nicht sehr üppigen Busen fiel. „IIKS! Ist das Kalt!“ schrie sie. „Tja, das haben Eisbeutel nun mal so an sich. Du solltest aber froh sein, dass wir deinen Kopf gekühlt haben. Yu-kun wollte dich schon in eine Wanne mit Eis-Wasser schmeißen.“ hörte sie Momoko lachen und wandte sich nach ihr um. Tatsächlich war die Brünette mit den Twintails in einen für Onsen typischen Yukata gekleidet und hielt 2 kleine Flaschen Milch hoch. „Erdbeere oder Banane?“ „Ich verabscheue Erdbeeren.“ meinte Saber darauf nur, weshalb Momoko ihr die Flasche mit der Bananen-Milch gab. „Trink nur, das bringt deine Temperatur von Innen wieder etwas runter. Und dann erzähl der guten alten Momo mal warum du Erdbeeren hasst.“ lächelte die Brünette, setzte sich neben Saber auf die Bank und begann gierig ihre Milch zu trinken. „Nun, dir ist es möglicher Weise nicht bewusst, aber ich wuchs im tiefsten Mittelalter auf, als einfaches Mädchen vom Lande. Freilich, ich lernte zu Reiten, lernte wie man die Felder bestellt, jedoch war es ein einfaches Leben. Erdbeeren waren zu jener Zeit äußerst kostbar, da nur der Adel sich solch feine Früchte leisten konnte. Der Mann der mich groß zog sparte ein Jahr lang, damit auch ich in den Genuss jener Frucht komme und kaufte ein kleines Körbchen mit Erdbeeren auf dem Markt. Schon nach dem Verzehr der ersten 3 Beeren, bekam ich Atemnot und Weiteres. Ein alter Mann kam kurz darauf zu uns und heilte mich. Jener Mann hieß seinerzeit Merlin. Später ward er mein Mentor und bester Freund.“ „Aha…“ machte Momoko nur, trank von ihrer Milch. „Ich für meinen Teil bin Fresssüchtig. Die Fygge hat mir einen enormen Appetit beschert. Außerdem muss ich beim Schwimmen Schwimmflügel tragen. Ich werde von einer einzigen Pizza nicht einmal annähernd satt. Die muss schon so groß wie eure Tafelrunde sein. Und Yu-kun? Tse… der Typ ist schon immer verdammt ausgeglichen gewesen. Seine innere Ruhe, auch wenn er äußerlich aufgeregt wirkte, veranlasst die Menschen dazu sich ihm zu öffnen. Wir waren mal Freunde mit gewissen Vorzügen, ein Jahr lang. Das bedeutet wir hatten dann und wann mal Sex miteinander, ohne dass wir etwas füreinander empfanden. Naja, irgendwann empfand ich dann mehr für ihn und wollte unsere Jahrelange Freundschaft nicht gefährden. Also sagte ich, dass ich mit ihm nicht mehr befriedigt bin und wir beendeten dieses Verhältnis. Die Wahrheit ist, ich hab mich irgendwann in ihn verknallt, aber voll. Und jetzt will ich unsere Freundschaft noch immer nicht gefährden, also sag ich es ihm nicht.“ „Mir was nicht sagen?“ Panisch spuckte Momoko ihre halbe Milch wieder aus, wandte sich fast wie erstarrt zur Dusche um. Yusei stand dort, wie auch sie in einen Onsen-Yukata gekleidet, schien auch sich selbst eine eiskalte Milch gönnen zu wollen. Eine Milch mit Kaffee-Geschmack. „Äääh Nichts! Absolut gar nichts! Ich habe nichts gesagt!“ wedelte die Brünette mit den Händen vor sich. Nachdenklich neigte Saber den Kopf zur Seite. „Die Menschen heutzutage sind wahrhaftig merkwürdig. Erst sagen sie das Eine, dann etwas vollkommen Anderes… Vielleicht bin ich auch einfach nur zu alt für diese Welt.“ Genüsslich öffnete sie ihre Flasche und begann die Milch zu trinken. Noch immer überlegte Chigusa, wie sie die Sache am Leichtesten zusammenfassen konnte und wie sie sich für das Verhalten der anderen beiden Mädchen entschuldigen konnte. „Aaaaach, das tat gut…“ hörte sie jemanden seufzen und sah auf. Langsam trat Yusei näher, er trug einen Onsen-Yukata und schien irgendwie ruhiger als vorher. „Y… Yu-kun…“ „So ein Besuch in der Sauna, bei 90 Grad, das bringt einen gleich auf andere Gedanken und bläst die guten alten Synapsen noch frei. Warum probierst du es nicht auch mal, Chi-chan?“ grinste er, trank den letzten Schluck seiner Kaffee-Milch und sah die Schwarzhaarige dann noch immer gut gelaunt an. „Yu-kun, ich…“ „Ich kann es mir schon denken. Du und die anderen beiden habt euch hier eingemietet. Ich gehe nicht im Preis hoch, keine Sorge. Ich will nur bemerken, dass mir dieses Gebäude gehört, sogar das gesamte Grundstück mit dem angrenzenden Strand. Aber egal. Sag mir nur wer meine kleine Schwester angerührt hat, dann bin ich schon zufrieden. Oder zumindest nachdem ich sie übers Knie gelegt habe.“ Leicht eingeschüchtert, sie hatte einmal mit angesehen wie er ein Mädchen, das ihm in Ausführung seiner Pflicht als Mitglied des Disziplinarkomitees krumm gekommen war, übers Knie gelegt und ihr 80 schmerzhafte Schläge auf den fast nackten Hinter verpasst hatte, deutete sie auf das schwarzhaarige Mädchen das vorher auf dem Liegestuhl gelegen hatte. „Ähm… das… das Mädchen mit dem kurzen Yukata. Aber schlag bitte nicht so fest zu, sie ist meine Schwester.“ „Okay, dann 200 halbherzige Schläge auf den Arsch.“ Schwer schluckend trat Chigusa zur Seite, ließ den Blonden zu ihrer Schwester durch gehen. „Yo! Bist du Chi-chans Schwester?“ fragte er das Mädchen im Yukata, das da einfach auf der Couch lag und gemütlich eine schlechte japanische Seifenoper ansah. „Und wenn?“ fragte sie und schnippte mit den Fingern. Sofort war das andere Mädchen zur Stelle, hielt ihm erneut ein Kunai an die Kehle. „Wie ich vorhin schon sagte, wenn du näher kommst, werde ich dich töten.“ „Versuch es doch, du kleiner Stöpsel.“ Lächelte der Blonde, stand erneut im Bruchteil einer Sekunde hinter ihr, hielt ihr selber 2 Klingen an Kehle und Niere. Irritiert wandte das Mädchen den Kopf zu ihm um. „Du verstehst es einfach nicht: Bevor ich verschwinde und in der Nähe wieder auftauche stampfe ich 10mal fest mit den Füßen auf. Das gibt mir Schwung. Außerdem annulliere ich sämtlichen Luftwiderstand um meinen Körper herum. Davon abgesehen kannst du für einen Ninja deine Anwesenheit wirklich nur sehr schlecht verbergen. Ich rieche dein Parfum 3 Meilen gegen den Wind. Und dein Mana ist unverkennbar. Also, willst du auch den Arsch voll kriegen? Oder gibst du auf?“ Aus funkelnden Augen sahen ihn die beiden Mädchen an. 10 Minuten später lagen sie allerdings am Boden, der Hintern weit nach oben gestreckt und knallrot. „Sorry dass du das mit ansehen musstest, Chi-chan. Aber manchmal muss ich einfach ein Arschloch sein, kann nicht anders.“ „Schon in Ordnung. Hinata-chan kann manchmal ziemlich anstrengend sein. Und Mari-chan macht es auch nicht viel leichter.“ Mit gehobener Augenbraue sah Yusei die Schwarzhaarige mit der Strähne vor dem Auge an. „Verstehe. Also, wo sind eigentlich die Anderen?“ „Die Anderson-Schwestern sind noch am Strand. Und die Mädchen aus Haus E richten sich gerade häuslich in ihren Zimmern ein… ich glaube dass Medea-sensei ziemlich enttäuscht ist, dass sie nicht im gleichen Flügel wie du ihr Zimmer hat. Und ähm… da ist noch jemand… in der Küche. Eine junge Frau, vielleicht kennst du sie ja: Silberne Haare, hat wie wir Heterochromie und auch wenn ich nicht vom anderen Ufer bin muss ich sagen, die ist echt sexy.“ Genervt verzog der Blonde das Gesicht. Nicht weil Kizuna und Lorelei ebenfalls hier waren, nein. Er war genervt weil auch Volpe es sich anscheinend leisten konnte in diesem Palast ein Zimmer zu mieten. Das fing ja super an. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)