Majutzu Gakuen von Tombstone ================================================================================ Kapitel 2: Ärger um Haus E - Die Niederlage der Vize-Präsidentin! ----------------------------------------------------------------- Die Bürotür schwang einfach so auf, ohne dass Yusei etwas getan hatte. „Kommen sie rein, ich bin gleich bei ihnen.“ ertönte eine ihm unbekannte Stimme. Als er eintrat, bemerkte er sofort den großen Spiegel an der Wand rechts von ihm, der irgendwie nicht in das modern eingerichtete Büro passte. Es war ein antik wirkender Spiegel, der in einen kunstvollen Rahmen aus schwarzem Holz gefasst war. Und am oberen Rand des Rahmens stand etwas in Latein geschnitzt, das er nicht entziffern konnte. Er wollte einen Blick hinein werfen, nur aus Neugier, denn er wusste der Spiegel wäre garantiert magisch. Vorsichtig trat er näher, sah aber zuerst nur sich. Er kam noch näher, erblickte auf einmal die undeutlichen Schemen von 3 Personen an seiner Seite. Als er sich umwandte, war da aber niemand. Noch einmal wandte er sich dem Spiegel zu, die Schemen waren deutlicher. Es waren ein junger Mann, eine junge Frau und ein kleines Mädchen. „Wie überaus eigenartig. Ich dachte eigentlich, ich hätte den Spiegel in den Keller gebracht.“ hörte er jemanden neben sich sprechen, wandte sich um und erblickte eine junge Frau, die aussah als würde sie gerade von einer Cosplay-Convention kommen. „Ja, das höre ich oft, Herr Fudo. Aber, zurück zu diesem Spiegel: Er ist ein Geschenk unserer Partner-Schule in England. Er zeigt einem das, was man sich am sehnlichsten wünscht. Nicht mehr und nicht weniger. Also angenommen, der glücklichste Mensch auf Erden, dessen Herz nichts begehrt, für den wäre dies hier nur ein ganz gewöhnlicher Spiegel.“ „Und was würden sie sehen?“ „Ich? Mich im Bikini, an einem Stand liegend und eine Pinacolada aus einer Kokosnuss trinken. Ich hatte noch nie Urlaub seit ich Direktorin dieser Einrichtung bin. Ach ja, ich bin Professor Kurosaki. Und ich war gerade… beschäftigt, sagen wir es mal so.“ „Freut mich.“ war Yuseis kurze Antwort. „Mich ebenso.“ lächelte die Direktorin leicht, wandte sich ab und ging zu ihrem Schreibtisch, nahm einen Schlüssel von dort auf und kam gleich wieder zurück. „Bitte sehr, ihr Schlüssel zu ihrem Zimmer in unserem Studentenwohnheim, Haus E. Ich habe mir die Freiheit genommen, ihr Schulabzeichen in ihr Zimmer bringen zu lassen und eine Auswahl an Uniformen bereitzustellen, für den Fall, dass sie eine Uniform tragen möchten. Sollten sie jedoch bevorzugen, keine Uniform zu tragen, dann ist das auch in Ordnung. Es besteht keine Uniformen-Flicht an unserer Schule.“ „Gut. Hab Uniformen immer gehasst.“ lächelte Yusei, sah noch einmal in den Spiegel. „Was siehst du, Yusei-kun? Was ist dein sehnlichster Wunsch?“ „Meine Familie wiedersehen… Mom, Dad und meine kleine Schwester.“ Nachdenklich und doch interessiert sah die Direktorin ihn an. „Du erinnerst dich also an deine Familie? Wie alt warst du damals?“ „9. Meine kleine Schwester war 6. Morgen ist es genau 10 Jahre her, dass unsere Eltern starben. Egal, vergangen ist vergangen und ich werde meine Eltern niemals wieder sehen. Aber vielleicht meine kleine Schwester. Ihren Namen, ihr Lächeln, nichts an ihr werde ich jemals vergessen, auch wenn die alte Hexe aus dem Waisenhaus versucht hat mein Gedächtnis zu manipulieren. Da kam raus, dass ich als erster Mensch der Geschichte über Antimagie verfüge.“ „Verstehe. Herr Fudo, ich sehe noch viele Gespräche mit ihnen vor mir. Aber nun lasse ich sie in ihr Wohnheim bringen. Oh und, wenn sie unterwegs auf Inori treffen, erinnern sie sie daran, dass wir Samstag haben und heute kein Unterricht ist, sondern sich nur die einzelnen Clubs und AGs treffen, wie der Studentenrat. Oh! Da ist ja auch schon Honne-chan.“ Wie aufs Stichwort öffnete sich die Bürotür und ein Mädchen von schätzungsweise 14 Jahren, bepackt mit sehr vielen Büchern, trat ein. „Bin da.“ kam es monoton und fast schon geflüstert von ihr. „Hey, warte mal du Stöpsel. Ich helfe dir.“ seufzste Yusei, nahm ihr die Hälfte der Bücher ab. Jetzt konnte er auch ihr Gesicht sehen, ihr kindliches Gesicht mit den Smaragdgrünen Augen. „Danke. Komm mit, Yusei-kun.“ murmelte sie monoton, worauf der Blonde nur mit den Schultern zuckte und ihr folgte. Mit einem Lächeln sah Direktorin Kurosaki ihm hinterher. „Er ist ihr schon begegnet und hat sie nicht erkannt. Sehr interessant dieser Junge.“ lächelte sie und leckte sich über die Lippen. Ein dicker Schweißtropfen lief Yusei von der Stirn, als er Haus E von außen sah. Es war heruntergekommen, die Farbe und der Putz blätterten von der Fassade ab und die Fensterläden hingen auf halb 8. „Das… ist es?“ fragte er das Mädchen Honne. „Ja. Willkommen zuhause… Yusei-kun.“ murmelte sie nur, ging auf die Haustür zu und trat ein. „Scheiße, was für eine Bruchbude.“ „Aber unsere Bruchbude.“ antwortete sie ihm, als hätte sie ihn tatsächlich gehört. Der Schweißtropfen auf Yuseis Stirn wurde immer größer. Innen sah es weniger verfallen aus als Außen, das musste er zugeben. Eigentlich war es sogar recht gemütlich, soweit er sehen konnte. „Nichts Besonderes. Unser Zuhause eben. Leg die irgendwo hin. Ich bring sie später weg.“ „Äh, gut.“ nickte Yusei, sah sich nach einem geeigneten Platz für die Bücher um und stellte sie schließlich auf einem kleinen Schrank im Flur ab. „So. Kann ich jetzt mein Zimmer suchen gehen, Stöp… ich meine Honne-chan?“ „Ja. Dein Zimmer ist oben, dritte Tür. Aber warte bis Kiba-kun aus dem Bad ist. Sie ist… anders.“ „Anders?“ blinzelte Yusei, da ging im Obergeschoss schon eine Tür und ein fast nacktes, rothaariges Mädchen, mit nicht mehr bekleidet als einem weißen Fundoshi um die Hüften und einem Handtuch, mit dem sie sich die Haare abtrocknette, kam die Treppe herunter. „Honne-chan, wir brauchen unbedingt einen Hausmeister. Das Wasser ist schon wieder kalt, egal wie hoch ich die Temperatur drehe.“ beschwerte sich die Rothaarige an die kleine Brünette gewandt, sah sie aber nicht wirklich an sondern ging mit geschlossenen Augen an ihr vorbei. Mit einem Blick auf Yusei bemerkte Honne, dass ihr Begleiter leichtes Nasenbluten bekam. „Lüstling.“ nuschelte sie nur, worauf die Rothaarige aufsah und sich umwandte, erblickte die leicht blutende Nase und den weit offenen, sabbernden Mund des Blonden. „Äh, ist das dein Freund, Honne-chan? Ist der nicht ein paar Jahre zu alt für dich?“ „Yusei ist unser Mitbewohner. Er trägt Merlins Ring.“ Interessiert hob die Rothaarige die Augenbraue. Inzwischen hatte Yusei seinen perversen Gesichtsausdruck und sein Nasenbluten bemerkt und bemühte sich alles wieder in Ordnung zu bringen. „Sag mal, Yusei-kun, kannst du dir mal den Boiler im Keller ansehen? Ich könnte schwören dass mit dem Ding was nicht in Ordnung ist.“ „Kiba-kun… Yusei-kun ist kein Klemp…“ „Ich krieg das hin.“ zuckte der Blonde nur mit den Schultern. Irritiert sah die kleine Brünette ihn an. „Ich krieg das hin! Ich habe die letzten 5 Jahre quasi als Hausmeister für das ganze Waisenhaus gearbeitet. Alles was ich brauche ist mein Werkzeugkoffer. Und wie es der Zufall will, habe ich meinen Koffer damals mit einem Zeichen markiert, damit ich ihn immer rufen kann. Hab mal in unserer Bibliothek gelesen, wie das geht.“ erklärte er, sah sich nach einer Treppe oder Tür um, die in den Keller führen könnte. „Kellertreppe ist draußen, hinterm Haus.“ murmelte Honne, worauf sie ihn nur noch hinter das Haus führte. Nachdem Yusei seinen Werkzeugkoffer gerufen hatte und vorsichtig die marode Treppe herunter gestiegen war, bemerkte er sofort die weit offene Tür. Es war merkwürdig, denn die Tür sah noch ziemlich neu aus und es gab auch keine Kratzer außen an der Schließanlage. „Naja, vielleicht hat ja jemand vergessen die Tür zu schließen. Egal, sehen wir uns mal den Boiler an.“ seufzte der Blonde, betrat den Keller und stieß sofort mit etwas unsichtbarem zusammen. Erst dachte er, er würde sich das nur einbilden, als dann aber auf einmal wie aus dem Nichts ein Mädchen mit violetten Haaren und falkengelben Augen vor ihm stand, ihn ganz verdutzt ansah, wusste er dass hier was nicht stimmte. „Oh Scheiße!“ stieß das Mädchen aus, stieß ihn beiseite und wollte davonrennen. Geistesgegenwärtig ließ Yusei seinen Werkzeugkoffer fallen und eilte gleich hinterher. Leider war das Mädchen etwas schneller als er, obwohl sie keine Magie mehr nutzen konnte, weshalb der Blonde kurz stehen bleiben musste. „Okay, dann Plan B. Doton!“ Mit einem Schlag auf die Erde setzte er Mana frei und betete, dass alles so ablief, wie er es sich vorgestellt hatte. Als das Mädchen mit einem Schrecklaut mehr als anderthalb Meter in die Tiefe sank, wusste er, er hatte es übertrieben. Sie sollte nämlich eigentlich nur stolpern. „Äh, Mädels!?“ rief er über die Schulter hinweg, sah wie Honne und Kiba, welche inzwischen einen blauen Yukata mit Blumenmuster trug, aus der Haustür stürmten. „Holt mal eine Wäscheleine… und ein paar Federn! Wir müssen mal jemanden verhören!“ rief er den Beiden zu, ging langsam zu dem Graben und sah zu dem Mädchen herab. Mit Schmerzverzerrtem Gesicht rieb sie sich den Kopf. „Wo kommt dieses dämliche Loch her…?“ Einige Minuten später saß das dunkelhaarige Mädchen mit den falkengelben Augen auf einem Stuhl, die Hände über Kreuz hinter dem Kopf mit einer Wäscheleine gefesselt und die Leine dann nochmal am Stuhl befestigt und die Füße lagen auf dem Küchentisch. „Ihr handelt euch gerade so was von Ärger ein. Ich bin Meina Kamakura, die…“ „Assistentin der Präsidentin des Studentenrates…“ murmelte Honne, worauf Meina sie mit großen Augen ansah. „Du…! Du bist doch Honne Ichinose! Die Verantwortliche für Haus E! Mach mich los und ich sorg dafür, dass du nach Haus D, nein, sogar nach Haus C kommst!“ „Vergiss es.“ ertönte plötzlich die Stimme von Yusei, der gerade durch die Küchentür hereintrat. „Ich könnte Kiba-kun bitten, das Disziplinar-Komitee anzurufen und die würden dich sofort abtransportieren. Da du keine Handschuhe getragen hast, und auch nicht so schlau warst Alleskleber auf die Fingerkuppen zu streichen, bevor du hier her bist, werden am Stromverteiler sicher deine Fingerabdrücke sein. Genau wie an der Tür. Leugnen ist also zwecklos. Oh und… Magie kannst du nicht benutzen. Als wir beide zusammengestoßen sind, hatten wir Hautkontakt. Dabei habe ich dein ganzes Mana neutralisiert, unabsichtlich übrigens.“ „Ja klar…“ knirschte Meina nur noch, während der Blonde sich die Hände an der Spüle wusch und einfach nur abschüttelte. „Und? Was hast du jetzt mit mir vor? Willst du mich begrapschen? Oder sogar schlimmeres?“ „Eh, schlimmer trifft es ziemlich genau. Schonmal von Kitzel-Folter gehört? Ziemlich brutal. Manche verlieren vor lauter Lachen die Fähigkeit das Wasser zu halten, wenn du verstehst? Und glaub mir, keiner von uns will deine Pisse wegwischen. Also sag lieber gleich was Phase ist: Warum die Sabotage?“ In einem Ausbruch von Angstschweiß sah Meina noch einmal zwischen ihren 3 Geiselnehmern hin und her. Sie waren alle 3 zum Äußersten Bereit, wie es aussah. „Ich.. ich sag euch alles was ich weiß! Nur nicht kitzeln! Ich bin verdammt kitzlig! Sakuya-hime will euch unbedingt aus dem Haus haben, ich weiß nicht warum! Darum sabotiere ich euch schon seit dem Beginn des Jahres! Bitte, ich hab euch alles gesagt was ich weiß! Last mich bitte wieder frei!“ Doch so einfach kam sie den 3en nicht davon. „Meine Damen? Die Federn bitte.“ Mit fiesem Gesichtsausdruck hoben Kiba und Honne jede eine weiße Gänsefeder, genau wie Yusei. Es klopfte an der Tür von Haus A, einer regelrechten Villa, und eine Blondine mit Violetten Augen und aufgesetzten, schwarzen Katzenohren öffnete, sah eine stark errötete und bewusstlose, gefesselte Meina auf der Türschwelle liegen und auf ihr ein kleiner Brief. „Sakuya-hime! Komm schnell runter!“ rief sie, ließ Meina durch Magie in das Haus schweben und entfaltete den Brief, begann sofort zu lesen. Verehrter Studentenrat aus Haus A, wir haben von Meina, der persönlichen Assistentin der Präsidentin, erfahren dass ihr uns aus dem Studentenwohnheim haben wollt. Wir werden die Sabotage-Aktionen nicht länger dulden und schlagen von nun an zurück, mit aller uns gebotenen, legalen, Härte. Die Wäscheleine wollen wir übrigens zurück. Hochachtungsvoll, die Bewohner von Haus E. P.S.: Von Yusei-kun sollen wir ausrichten: „Leckt mich!“ Zähneknirschend knüllte die rosahaarige Präsidentin des Studentenrates den Brief zusammen. „Diese… aber na gut… wenn sie Krieg haben wollen?“ Am Abend waren endlich sämtliche Bewohner von Haus E zuhause und sahen mehr oder minder überrascht den Blonden in der Küche beim Kochen. „Ja… was will der denn hier!?“ keifte sofort Kizuna, welche den Blonden schon mehrmals unangenehm getroffen hatte. Dieser wandte sich von der Herdplatte und der Miso-Suppe ab, grinste sie frech an. „Na, Kizuna-hime? Lange nicht gesehen, oder?“ lachte er, wusste dass sie es nicht wagen würde jetzt noch einmal zu zaubern. „Mach dir mal nicht ins Strumpfhöschen, Kizuna-hime. Ich wohne ab jetzt hier. Außerdem hat mir Kiba-kun erzählt, dass keine von euch wirklich gut kochen kann. Ihr habt euch wohl nur von Fertigprodukten ernährt. Kein Wunder dass du ein Wenig Speck an den Hüften hast.“ lächelte der Blonde, wandte sich wieder der Suppe zu. „Essen ist in 10 Minuten fertig. Wenn ihr euch nützlich machen wollt, dann fangt mal an den Tisch zu decken, Mädels.“ meinte er nur noch, sah dabei die braungebrannte Blondine und die Brünette mit dem Pferdeschwanz scharf an, die ihn nur stumm angestarrt hatten. „Äh, okay!“ bestätigte die braungebrannte Blondine und als die Brünette mit dem Pferdeschwanz anfangen wollte zu helfen, da wurde gleich bei allen Anwesenden heftig der Kopf geschüttelt. Das Essen war fertig und die erste Idee von Kiba war, dass sich alle mal vorstellen sollten. Yusei war der erste. „Also, mein Name ist Yusei Fudo, heute 19 Jahre geworden. Seit ich mit 9 einen schweren Autounfall überlebt habe, bei dem auch meine Eltern starben, weiß ich dass ich über magische Kräfte verfüge. Meine kleine Schwester und ich wurden nach dem Unfall getrennt und ich habe nie mehr was von ihr gehört. Danach habe ich jeden Scheiß für die Leute in unserem Waisenhaus machen müssen. Vom Kochen oder Nähen, bis hin zur Reparatur einer Stereoanlage war alles dabei. So, und wer ist der Nächste der von sich erzählt?“ „Ichinose Honne.“ murmelte die kleine Brünette, während sie sich und den Anderen Reis auftat. „16 Jahre. Mama hat experimentiert, es ging schief und ich bleibe so klein. Das ist alles.“ erklärte sie halb geflüstert und monoton, nahm sich dabei noch eine Portion Reis. Es war inzwischen ihre dritte Portion innerhalb von ein paar Minuten und für niemanden war es verwunderlich. „Äh, okey…“ lächelte Kiba leicht schwitzend, räusperte sich während sie sich noch einmal auf dem Esstisch umsah. „Also, ich bin Haruna Kiba. Und nein, Haruna ist mein Familienname, bevor du fragst, Yusei-kun. Ich bin 16, wie die Meisten in Haus E. Ich mache gerne Kendo und trainiere mein Kenjutzu. Oh und, ohne einen Katalysator kann ich nicht zaubern. Ich bin leider die Einzige hier, der es so geht. So. Und wie wäre es jetzt mit dir, Kizuna-chan? Erzähl ihm doch mal, wer du bist?“ lächelte sie, sah dabei zu ihrer schwarzhaarigen Mitbewohnerin. „Was!? Äh, Moment… was!? Ich!?“ fauchte Kizuna überrascht, dass Yusei vor Schadenfreude anfing zu grinsen. „Also gut. Kizuna Anderson, ich bin 19 Jahre alt. Ich wurde vor 10 Jahren von einer amerikanischen Familie adoptiert und habe keine Ahnung, wer meine leibliche Familie ist. Das ist alles, was du wissen musst, baka.“ Das war alles, was Kizuna ihm zu sagen hatte. „‘kay Kumpel, dann erzähl ich mal was, ja?“ lächelte die braungebrannte Blondine. „Shiraishi Kyouka, 17 Jahre und ich steh voll auf Schmuck und Bling-Bling und den ganzen Scheiß. Das ist auch klasse für meine Lichtmagie, je mehr Bling-Bling, desto stärker meine Magie. So, und jetzt nur noch unser wandelndes Katastrophen-Gebiet hier.“ grinste Kyouka, sah dabei scharf zu der Brünetten mit dem Pferdeschwanz. Diese errötete schlagartig, griff nach ihrer Schüssel Misosuppe um einen Schluck Suppe zu nehmen, da zerbarst die Schüssel einfach und die ganze Suppe verteilte sich auf ihrer Uniform, das man ihren schwarzen, trägerlosen BH sehen konnte. „Oh nein… nicht schon wieder…“ jammerte sie nur, worauf allen ein dicker Schweißtropfen über die Stirn lief. Hastig rannte die Brünette davon, schien in ihr Zimmer zu rennen. „Naja, Yuri-chan ist ein richtiger Tollpatsch. Sie ist 16 wie wir, hat noch nie einen Freund gehabt und besitzt eine skurrile Affinität zu Wasser… wie man sehen konnte. Ich sag dir was, Alter, lass sie niemals Kochen! Sie verschüttet sofort alles über sich selbst und Hon-Hon kann sofort wieder ihre Heiltränke heranschaffen.“ erklärte Kyouka, sah noch einmal zur Treppe, wo ein kleiner Blutfleck zu sehen war. „Oh man… die ist auch noch hingeknallt.“ Später, als alle mit dem Essen fertig waren, bedankten sie sich beim Koch und wollten beim Abwasch helfen, doch das Licht ging unerwartet aus. „Scheiße! Ein Stromausfall! Ich wollte gerade meine Lieblingsshow sehen!“ beklagte sich Kyouka, welcher vor Schreck der Nagellack runtergefallen und ausgelaufen war. „Na toll…“ stimmte Yusei zu, tastete sich an seinen Mitbewohnerinnen vorbei und ging zur Hintertür. Als er heraustrat, traute er seinen Augen nicht: Vor ihm stand im schwarzen Kimono eine schwarzhaariges Mädchen mit Totenkopf-Haarspange, zog sich die schwarzen, mit Dornen am Handgelenk bespickten Handschuhe straff. Und das schlimmste war, er kannte das Gesicht dieses Mädchens. Er kannte sie sogar sehr gut. „Chigusa? Bist du das wirklich?“ fragte er ungläubig, bekam jedoch zunächst keine Antwort. „Bist du Fudo Yusei? Der Störenfried aus Haus E?“ „Scheiße was soll das? Du weißt doch wer ich bin! Komm lass den Scheiß, ich kämpfe nicht gegen dich!“ „Solltest du aber.“ meinte die Schwarzhaarige und ging in Stellung. In diesem Moment kam Honne zur Hintertür raus. „Yusei-kun. Was ist los?“ Ohne Rücksicht auf Verluste schlug die Schwarzhaarige in die Luft. Ein ungeheurer Druck baute sich auf, der explosionsartig zu einem Geschoss wurde. Mit weit aufgerissenen Augen sah Yusei dies, stieß Honne beiseite und schlug gegen das Geschoss aus verdichteter Luft. Es zerplatzte und löste sich schließlich in Luft auf. „Chigusa! Was soll der Scheiß! Ich kämpfe nicht gegen meine kleine Schwester!“ „Ich habe keinen Bruder.“ erwiderte Chigusa nüchtern, ging erneut in Stellung. Langsam wurde ihm klar, dass er so nicht weiter kam. Es schien, als wäre seine schlimmste Befürchtung wahr geworden: Seine kleine Schwester war einer Gehirnwäsche unterzogen worden. „Okey, wenn du es so willst?“ meinte der Blonde schließlich, streifte sich sein T-Shirt über den Kopf und warf es zu Honne. „Hey, Honne-chan. Pass gut darauf auf, ich hab es erst vorgestern gekauft.“ erklärte er lächelnd, worauf Honne nur mit neutralem Gesicht nickte und wieder ins Haus ging. Die Arme kreisen lassend ging Yusei ein paar Schritte auf seine kleine Schwester zu, ließ sein Genick knacken und zeigte provokant seine Tattoos auf den Unterarmen. „Du erinnerst dich vielleicht nicht, aber ich war schon immer der, der dich vor den älteren Kindern beschützt hat, vor denen, die dich geärgert haben. Scheiße noch eins, ich hab dich 10 Jahre nicht gesehen und jetzt willst du ausgerechnet gegen mich kämpfen? Tolle Wurst.“ seufzte er, ließ seine Halswirbel knacken und ging in Stellung. „Ich warne dich, Chi-chan, in ganz Tokyo gibt es keinen Streetfighter, der es mit mir aufnehmen kann.“ Ohne dass er es merkte, schlug der Drachenring an seinem Finger die Augen auf, leuchtete und hüllte seinen ganzen rechten Arm in einen Panzerhandschuh. „Du hast dein AD aktiviert? Damit habe ich nicht gerechnet. Aber gut. Ich brauche meines nicht, ich hab mehr Kraft in meinem kleinen Finger, als du in deinem ganzen verdammten Arm.“ „Ach ja? Rasur!“ Yusei löste sich in Luft auf, erschien unerwartet vor Chigusa und schlug zu, doch diese fing seine ungepanzerte Faust mit einer raschen Bewegung ab. Ein Lächeln zierte die Lippen des Blonden. Mit einer schnellen Bewegung machte er einen Rückwärts-Salto und trat nach seiner Gegnerin aus. Diese ließ ihn nur los und wich kaum merklich zurück. „Orkan-Kick: Mondsichel!“ Sie Riss die Augen weit auf. Ein scharfer Wind zog knapp an ihrem Gesicht vorbei. Eine kleine Wunde tat sich auf ihrer Wange auf. „Da wo der herkommt, gibt es noch mehr! Ich will aber nicht gegen dich kämpfen.“ „Du solltest aber! Ich werde jetzt nicht den Fehler von vorher machen und dich weiter unterschätzen!“ „Gut. Du willst es so. Devil-Spin!“ Schnell, schneller als man sehen konnte, begann Yusei sich um sich selbst zu drehen, bis er einem sich drehenden Brummkreisel glich. Sein Fuß… oder waren es beide Füße… begann zu glühen, in einer flammenden Farbe, schien regelrecht Feuer gefangen zu haben. Als er schließlich stehen blieb, beide Hände in der Hosentasche, der glühende, rechte Fuß auf dem Boden aufgestampft, da wusste sie, sie hatte ihn schon wieder unterschätzt. „Was zum…“ „Teufelsbein. Meine ultimative Nahkampftechnik. Ich empfehle dir das Weite zu suchen, oder du wirst schwerste Verletzungen davontragen!“ Ein leichtes Lächeln huschte über Chigusas Lippen. „Ich bin Tousaka Chigusa! Vize-Präsidentin des Studentenrates der Majutzu Gakuen! Ich werde nicht verlieren!“ rief sie und strich sich die Haarsträhne aus dem Gesicht, die über ihrem rechten Auge hing. Ein falkengelbes Auge kam zum Vorschein, das sofort anfing zu glühen. „Ich kenne jetzt deinen Zauber und kann ihn kopieren!“ „Aber das reicht nicht, Chi-chan. Du brauchst Kenntnisse in Physik und Wissen über Animes. Und glaub mir, ich habe verdammt viele gesehen. Höllen-Rasur!“ Wie vorher verschwand Yusei einfach und tauchte direkt vor ihr wieder auf, trat direkt nach ihr aus. Chigusa sprang etwas zurück, merkte wie die Hitze von seinem Bein gegen sie ausging. Sofort erlosch das Glühen und er ging wieder in Stellung, ballte die linke Faust und holte weit aus. „Ha! Eine Lücke!“ rief sie, verschwand genau wie der Blonde vorher und tauchte vor ihm auf. Doch dieser lächelte wieder breit. „Falcon…!“ begann er. Chigusa verzog nur das Gesicht. Sie war in eine Falle getappt. „… Punch!“ Flammen umgaben seine Faust, nahmen schnell die Form eines Falken mit ausgebreiteten Schwingen an. Mit voller Flamme schlug er zu, schoss Chigusa 200 Meter durch die Luft. „Wow! Homerun!“ rief er, ging langsam hinter der Schwarzhaarigen her und als sie landete, wusste er sofort dass sie kampfunfähig war, bewusstlos. „Wow… mit so viel Durchschlagskraft hab ich nicht gerechnet. Vielleicht wird das ja mein neuer ultimativer Angriff… bis ich das Kame-Hame-Ha X 10 gemeistert habe.“ grinste er, wandte sich ab und sah auf einmal Kiba vor sich stehen. „Oh… mein… Gott… Ich glaub, du hast gerade Chigusa gekillt.“ „Nein… sie ist nur Bewusstlos. Kannst du jemanden anrufen der sie abholt? Ich hab‘s gerade mächtig im Kreuz, der Falcon-Punch geht kräftig an die Substanz. Ich geh jetzt duschen.“ Damit verabschiedete er sich von ihr und ging ins Gebäude. Dabei hörte sie ihn noch etwas vom schlimmsten Geburtstag überhaupt murmeln. Hosted by Animexx e.V. 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