Ta Sho von Turbofreak (die Outtakes) ================================================================================ Kapitel 5: Nebel ---------------- Fireball schluckte. Er wandte den Blick von April ab und flüsterte niedergeschlagen: „Ich weiß es nicht.“ Seine Gefühle für April waren das einzige, woran Fireball noch nicht zweifelte. Aber waren es dieselben Gefühle in April für ihn? Hatte er die letzten Tage völlig umsonst über etwas nachgedacht? Fireball begann Angst davor zu haben, dass er sich in April getäuscht haben könnte. Die Blondine schlang die Arme um ihre Knie und lugte leicht auf. Es war wichtig, ihre gemeinsame Basis zu klären. Doch es fiel ihr auch schwer. Wie sollte sie in Worte fassen, was sie dachte, was sie fühlte? Unsicher begann sie deswegen: „Diese Nacht, in der wir…“, sie stockte und errötete. April war nicht in der Lage, es auszusprechen, aber sie umschrieb ihre Gefühle diesbezüglich: „Für mich war sie wunderschön. Aber ich weiß nicht, ob alles daran wahr war.“ Langsam stand Fireball auf. Immer noch sah er die Blondine nicht an. Er stützte die Arme auf die Tischplatte und sah zum Fenster hinaus. Nebelschwaden krochen langsam an das Haus heran. Sie hüllten alles dahinter ein, ließen es verschwinden. Der Rennfahrer wandte den Blick ab, senkte den Kopf und schloss die Augen. Schmerz schwang in seiner Stimme mit, als er April gestand: „Sie war wirklich. Und alles daran war wahr.“, traurig blinzelte er zu der Blondine in seinem Bett: „Aber verboten.“ April ging plötzlich ein Knoten in der Brust auf, sie fühlte sich besser. Es war ihr nicht wichtig, ob es verboten gewesen war, was sie getan hatten. Sie hatten es getan und es war zu spät dafür. Unsicher strich April sich die Haare nach hinten und neigte den Kopf schief. Sie konnte nicht glauben, was er ihr gesagt hatte. Für April war es das erste Mal, dass sie diese Gefühle so intensiv erlebte, es war ihr noch völlig fremd. Und deshalb wusste sie nicht, wie viel Wahrheitsgehalt in seinen Worten wirklich lag. Sie fragte heiser: „Wirklich jedes Wort?“ Fahrig drehte sich Fireball zu ihr um und ging auf sie zu. Die ganze Zeit über ließ er den Kopf hängen. Er hatte gedacht, er würde sich wieder besser fühlen, er würde leichter zu einer Entscheidung finden, wenn sie bei ihm wäre. Doch das Gegenteil war der Fall. Fireball brach mit jedem Gedanken an April das Herz. Die Erinnerung an die Geschehnisse vor ihrer eigentlichen Zeit hatte sich tief in sein Gedächtnis gebrannt. Nicht nur, weil er zusehen hatte müssen, wie sein Vater ums Leben gekommen war, sondern weil er Gefühle zugelassen hatte, von denen er gedacht hatte, er wäre niemals fähig, so für eine Frau zu empfinden. Sein Herz machte automatisch einen kleinen Sprung, wenn er an die Nacht mit April dachte. Lautlos setzte sich Fireball zu April ins Bett, endlich hob er den Kopf. Er blickte in ihre wunderschönen, ozeanblauen Augen. Jedes Wort, jede Geste hatte er so gelebt, wie er es in diesem Augenblick wirklich empfunden hatte. Wie er es immer noch fühlte. Leicht nickte Fireball der Blondine zu und bestätigte seine Aussage von vorhin noch einmal. April hatte jede Regung verfolgt, ihre Aufregung, ihre Unsicherheit und ihre Angst hätten sie keinen Augenblick die Augen von Fireball nehmen lassen. Sie konnte spüren, wie sehr ihr das Herz in der Brust klopfte. Als er nickte und sie von ihren Zweifeln erlöste, ließ April ihre Beine los, die sie mit ihren Armen umschlungen hatte. Doch diese Erlösung hielt nicht einmal einen Augenblick lang an. Fireballs schmerzlicher Gesichtsausdruck brachte in ihr das Unbehagen gleich wieder hervor. Sie wusste nun zwar, dass er sie liebte, aber ihre Zukunft war ungewiss. Ängstlich blickte sie zu ihm auf: „Und war das alles?“ „Es muss alles gewesen sein.“, Fireball versagte die Stimme. Er zog die Beine auf das Bett hinauf und schlang die Arme darum. Der Rennfahrer wollte sich so klein wie möglich machen. Er fühlte sich so unsagbar schlecht, jede Sekunde mehr. Erschüttert begehrte April auf. Sie wollte nicht glauben, dass Fireball es hinnahm und akzeptierte. Bedeutete sie ihm denn gar nichts? Die Blondine richtete sich auf und riss die Augen auf. Sie flehte, dass er ihr das Herz nicht brach. Aber würde es helfen? Wenn er es nicht wollte, wenn er es nicht einmal versuchen wollte? April flüsterte aufgebracht: „Willst du das? Willst du das wirklich?“ Niedergeschlagen umklammerte Fireball seine angezogenen Beine noch fester: „Was ich will spielt hier keine Rolle.“ „Verstehe.“, gekränkt und mit Tränen in den Augen rückte April von ihm ab. Sie schob sich zur Bettkante und fragte sich, weshalb er ihr nur so weh tun konnte. Sie war nur eine von vielen gewesen, wie bei Rennfahrern so üblich. Ansonsten würde er darum kämpfen, würde alles in seiner Macht stehende tun, um mit ihr zusammen sein zu können. Aber Fireball nahm es einfach hin. Es stellte sich ihnen etwas in den Weg und er versuchte nicht einmal einen Ausweg zu finden. April schluckte die aufkommenden Tränen hinunter und stand auf. Sie ging zur Tür: „Dann hat es dir nicht so viel bedeutet wie mir. Und unter diesen Umständen ist auch egal, was ich will.“ Gequält sah Fireball wieder auf. Der Schmerz spiegelte sich in seinen Augen wider: „Es bedeutet mir mehr als jemals zu vor etwas.“ Der Rennfahrer fühlte sich hundeelend. Denn er war zu einem Ergebnis gekommen. Aber er war damit nicht glücklich. Im Gegenteil. Dadurch würde er verlieren, was ihm so sehr ans Herz gewachsen war und was er brauchte, um leben zu können. Deprimiert gab er April Auskunft: „Es ist nur. Egal, wie wir es drehen und wenden, es wird in einer Sackgasse enden, Süße.“ Warum war sie nun auch noch auf Distanz gegangen, wenn er ihre Nähe so sehr brauchte? Flehend sah er zu April hinüber, die an der Tür stand und sich fest vorgenommen hatte, zu gehen. Es brach ihm das Herz. April klammerte sich an den letzten Strohhalm, an ihre Hoffnung. Sie hob beschwichtigend die Hände und versuchte, es Fireball auszureden. Die Blondine wollte mit ihm zusammen sein. Das und nichts anderes: „Aber das wissen wir doch gar nicht. Wir haben doch noch gar nicht alles in Betracht gezogen. Es muss einen Weg geben.“ Der Rennfahrer hob den Blick wieder zu April. Er war es wieder und wieder durchgegangen, hatte gehofft, irgendwo ein Schlupfloch für sie beide zu entdecken, doch es gab keines. Für ihre Liebe war kein Platz: „Wir haben nur zwei Alternativen. Entweder wir verstecken uns, oder wir machen es hochoffiziell und ich gehe. Und Süße, ich bin mit beidem nicht glücklich.“ April ging einige Schritte von der Tür weg. Erschrocken sah sie Fireball an. Er hatte wirklich darüber nach gedacht. Sie schluckte schwer: „Du willst gehen? Willst du das Oberkommando verlassen oder dich nur in ein anderes Team versetzen lassen?“ Weder eine Versetzung noch eine Kündigung gefielen April. Sie konnte den Gedanken daran nicht ertragen, von Fireball getrennt zu sein. Aber das kleinere Übel war eindeutig eine Versetzung. Ihre blauen Augen suchten nach Halt. Sie suchten nach Fireball. Wieder zerschlug Fireball jede Hoffnung mit nur einem Argument: „Ich glaube nicht, dass eine Versetzung ginge, ohne Ausbildung und unter diesen Umständen. Abgesehen davon würd ich den Gedanken nicht ertragen, in welche Gefahr du dich mit Ramrod begibst.“ In Aprils Gesicht spiegelte sich ihr Kummer wider. Sie verlor alles, was sie gerade erst gefunden und lieb gewonnen hatte. Warum nur meinte es das Schicksal mit ihnen nicht gut? Ai hatte es ihnen prophezeit, sie hatte es gewusst, noch bevor die beiden von ihren Gefühlen füreinander etwas geahnt hatten. Sie durften sich nicht lieben. April sank neben Fireball wieder auf das Bett und kämpfte ihre Tränen hinunter. Sie biss sich auf die Lippen, die zu zittern begonnen hatten und brachte kaum hervor: „Wenn du gehst, haben wir nichts. Wenn du bleibst, haben wir auch nichts.“ Fireball streckte die Hand nach April aus. Erstickt flüsterte er: „Ich breche dir das Herz, egal wie ich es mache.“ Er sah die Tränen in Aprils Augen, doch er konnte April nicht trösten. Ihm war selbst nach heulen zumute. Sie liebten sich, sie liebten sich wirklich, aber sie durften nicht zusammen sein. Diese Erkenntnis wog schwerer und bekümmernder, als alles andere. Sie empfanden das selbe füreinander. Das war das schlimmste. Ramrods Navigatorin konnte ihre Tränen kaum zurückhalten. Aber sie wollte sie nicht weinen. Sie wusste, so bald sie anfing, würde sie nicht mehr aufhören können, dann zerfraß der Kummer ihre Seele. Traurig schloss April die Augen und rutschte zu Fireball auf. Sie lehnte den Kopf in seine offene Hand. Sie spürte seine Wärme auf ihrer Haut, seine sanfte Berührung. Instinktiv rückte sie noch näher. Sie drückte ihre Wange an seine Hand. Er sollte bleiben. Bei ihr. Todunglücklich flüsterte Fireball: „Es tut mir so leid, April.“ Seine Finger berührten ihre Wange und ihren Nacken. Sie vergruben sich in ihren Haaren, versteckten sich dort. April atmete schwer aus. Es fiel ihr so schwer, nicht weinend zusammen zu brechen. Sie brachte kaum hervor: „Es ist nicht deine Schuld.“ „Aber es tut so weh…“, Fireball schloss die Augen und zog April zu sich. Er lehnte seine Stirn gegen ihre und konnte ihren Atem auf seiner Haut spüren, unregelmäßig und schwer. Seine Lippen tasteten nach ihren. Er hoffte, es würde seinen Schmerz lindern. Als April seine Lippen auf ihren spürte, erwiderte sie den Kuss. Sie flüsterte heiser: „Ja.“ Sie öffnete den Mund leicht, gab den Weg für seine Zunge frei. April griff nach Fireballs Hand, sie verschränkte ihre Finger in seine und hielt ihn fest. Fireball löste sich leicht von der Blondine, befreite seine Hand von ihrer Umklammerung. Er schlang die Arme um ihre Taille und schmiegte sich an sie. Unglücklich wisperte er: „Was sollen wir nur machen? Ich möchte dich nicht verlieren, aber wie kann ich das, wenn ich dich nie hätte halten dürfen?“ Wieder stiegen die Tränen in Aprils Augen. Es schmerzte sie, Fireball zu verlieren. Es tat ihr unendlich weh. Aber sie wusste keine Antwort darauf. Alles, was sie spürte, war seine Nähe. Seine unglaubliche Nähe. April fuhr ihm mit den Fingern durch die Haare und strich die widerspenstigen Strähnen aus seiner Stirn. Sie wollte ihn. Nur ihn. Wieder forderte sie einen Kuss von ihm ein. Fireball erwiderte das Begehren ihrer Lippen. Seine Hände wanderten ihren Rücken hinauf, hielten sich an ihren Schultern fest und führten sie noch näher an ihn. Der Schmerz und die Sehnsucht nach April wechselten sich ständig ab. Ihre Berührungen erfüllten ihn, gleichzeitig jedoch glaubte er, sich an ihr zu verbrennen. Auch April ging es nicht besser. Sie sehnte sich nach seinen Berührungen, seinen Küssen. Doch bekam sie, was sie sich so sehr wünschte, verletzte es sie. Und mit jeder Berührung wurde es schlimmer. April gab sofort nach, als Fireball sie sachte auf das Bett schob und sich über sie beugte. Sie zog ihn noch weiter hinunter. Er sollte ihr so nahe wie möglich sein. Zitternd suchten ihre Finger nach einem Weg unter sein Shirt. Immer wieder reckte sie den Kopf zu ihm hinauf, um seinen Nacken zu küssen. April flüsterte: „Ich liebe dich.“ Fireball legte seine Wange an Aprils. Ihre Haut war so zart. Mit geschlossenen Augen hauchte er ihr ins Ohr: „Ich liebe dich. Ich liebe dich wirklich, April.“ Es schien, als würde er sich für seine Gefühle entschuldigen und nach Verständnis suchen. Seine Stimme klang traurig und gepeinigt. Seine Lippen berührten ihr Ohrläppchen und seine Zungenspitze tastete sachte danach. Fireball schob ihr T-Shirt von den Schultern. April drehte den Kopf zur Seite. Sie konnte ihre Tränen nicht länger verbergen. Verzweifelt griff sie nach seinem roten Shirt und zog es ihm über den Kopf. Ihre Hände tasteten sich über seinen Rücken, ihre Nägel krallten sich dabei leicht in seine Haut. April schloss die Augen und biss sich auf die Lippen. Nichts wollte sie sehnlicher, als ihn, doch die Erfüllung dieses Wunsches tat ihr unglaublich weh. Ebenso schmerzerfüllt, wie April, flüsterte Fireball: „Ich will dich nicht mehr hergeben. Du bist alles für mich.“ Seine Finger verstärkten den Druck auf Aprils Haut, während er an ihren Seiten entlang nach oben fuhr und ihr dabei das Shirt abstreifte. Jede Berührung schmerzte wie ein Stromschlag, aber sie war alles, was er wollte. Fireball wollte sie spüren, mit jeder Faser. April nickte leicht, ihre Hände glitten zu seinem Gürtel hinab. Tränenerstickt flehte sie: „Bitte. Bitte nur noch ein Mal…“ Ihr Körper zitterte wie Espenlaub, als sie seinen Gürtel öffnete. Der Rennfahrer wandte sich leicht von April ab. Er fühlte sich miserabel. Es war das, was beide wollten, aber nicht durften. Es brannte wie Feuer und fügte den Verliebten immer mehr Wunden zu. Fireball griff nach der Bettdecke und hüllte sie beide darin ein. Er zog sie über ihre Köpfe, niemand sollte etwas von den beiden Liebenden sehen. Der Nebel umhüllte alles um das Haus herum, als sie sich ein weiteres Mal über die Regeln hinweg setzten. Er schien ihnen helfen zu wollen, ihr Geheimnis zu wahren. Er verschluckte alles in sich und gab nichts Preis. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)