Liebe und andere schöne Dinge von Tasha88 ================================================================================ Prolog: Ende August 20X1 ------------------------ Elsa griff nach einem der Kartons auf der Straße, hob ihn probeweise hoch und trug ihn dann in das Gebäude hinter sich. Ihre neuen Geschäftsräume lagen im ersten Stock und daher ging sie mit dem Karton die Treppe nach oben. Sie drückte sich mit dem Rücken gegen die Glastüre, auf der in einem breiten Schriftzug der Name “Everlasting” prangte und schob die Türe auf. Drinnen kam ihr bereits ihr Ehemann entgegen, der sofort auf sie zu sprang und nach dem Karton griff. “Elsa! Du sollst nichts Schweres tragen, das weißt du.” Die Braunhaarige verdrehte genervt die Augen. Das ging jetzt schon ein paar Tage so, genauer gesagt seit dem Zeitpunkt, seitdem sie es wussten. “Das sind leere Ordner Mario. Ich habe extra auf das Gewicht geachtet.” “Du solltest trotzdem nichts tragen.” “Du bist viel zu überfürsorglich!” “Und du weißt genau warum!” Elsa wollte gerade etwas entgegnen, als sie plötzlich ihre Hand vor ihren Mund drückte. “Ich glaube ich muss…”, und schon rannte sie an ihrem Ehemann vorbei und ins Bad. Mario sah ihr besorgt hinterher, in seinen Händen immer noch den Karton. “Was ist mit Elsa?”, fragte Maja und sah Mario an. Ihre Freundin und Geschäftspartnerin war gerade mit einem Mal an ihr vorbei gestürmt. “Sie musste ins Bad”, murmelte Mario und hob den wirklich leichten Karton hoch. “Wohin muss der?” “In das Zimmer dahinten. Das müssten die leeren Ordner sein.” Mario nickte und warf wieder einen sorgenvollen Blick in Richtung des Bades. “Ich glaube ich sollte nach ihr sehen.” “Damen-WC. Ich schaue nach ihr”, entgegnete die Rothaarige vor ihm und drehte sich herum. Kurz darauf zog sie die Türe auf und schloss sie hinter sich wieder. Aus einer der beiden Toiletten hörte sie ein lautes Würgen. “Alles in Ordnung Elsa?”, fragte sie nun ebenfalls sorgenvoll. “Ja”, kam eine leise Antwort aus der Toilette. Kurz darauf hörte man die Klospülung und eine bleiche Elsa tauchte auf. Sie ging zum Waschbecken, drehte das Wasser auf und spülte sich den Mund aus. Gleich danach füllte sie Wasser in ihre Hände und drückte ihr Gesicht hinein. Als sie in den Spiegel vor sich sah erkannte sie Majas nachdenklichen Blick. Ihre Freundin sah sie mit schief gelegtem Kopf an. Elsa drehte sich langsam herum, um den Blick direkt zu entgegnen und nicht nur über den Spiegel. Maja deutete auf die Toilette, aus der Elsa gerade gekommen war. “Bedeutet das etwa das, was ich vermute?” Die Braunhaarige schluckte und nickte dann langsam. Sie hatte Angst vor der Reaktion ihrer Freundin. Immerhin hatten sie jetzt gerade erst eine gemeinsame Eventagentur gegründet. Und dann gleich so etwas… Aber Maja wäre nicht ihre beste Freundin, wenn sie nicht genauso reagieren würde, wie sie es jetzt tat. “Das ist ja toll!” Die Rothaarige machte ein paar Schritte vorwärts und schloss Elsa in die Arme. “Das freut mich so! Wie weit bist du? Wann ist es soweit?” Alle Sorgen von Elsa fielen ab, die sie sich vor ein paar Minuten noch gemacht hatte. “Ende April. Ich bin also noch nicht so weit, erst in der 7. Woche. Mario und ich wissen es auch erst seit ein paar Tagen”, die Braunhaarige lächelte schüchtern. “Warum hast du denn nichts gesagt? Und ich dachte, dass ihr euch noch ein wenig Zeit lassen wolltet”, Maja konnte es immer noch nicht fassen. “Manchmal kommt es halt anders als man denkt”, antwortete Elsa lächelnd und legte unbewusst ihre Hand auf ihren Bauch. “Also war es nicht geplant?”, fragte die Rothaarige genauer nach und Elsa schüttelte ihren Kopf. “Ich hatte doch die fiese Grippe wo ich Antibiotika nehmen musste, weißt du noch?”, auf Majas Kopfnicken fuhr die Braunhaarige fort, “Auf jeden Fall hatte ich nicht daran gedacht, dass dann die Pille nicht mehr wirkt. Tja und jetzt sind wir hier…” “Hach, ich finde es toll. Und ich werde Tante!” Maja war völlig aus dem Häuschen, was Elsa zum Lachen brachte. Kurz darauf wurde sie wieder ernst. “Maja, es tut mir leid. Ich weiß dass das jetzt der blödeste Zeitpunkt von allen ist. Wir stehen ganz am Beginn unserer eigenen Firma und dann bin ich gleich schwanger und…” “Vergiss es Elsa. Das ist wunderbar. Und alles weitere schaffen wir schon zusammen”, unterbrach ihre Freundin sie mit einer Handbewegung. In dem Moment klopfte es an der Türe und ein besorgter Mario streckte sein Kopf ins Badezimmer. “Ich habe dir vorher schon erklärt, dass das hier die Damen-Toilette ist oder?”, meinte Maja und sah ihn mit hochgezogenen Augenbrauen an. Mario runzelte seine Stirn und sah sie an. “Ja, aber ich wollte trotzdem nach Elsa sehen. Alles in Ordnung Schatz?”, fragte er in Richtung der Braunhaarigen. Diese nickte und ging auf ihn zu. “Ja, jetzt ist es wieder besser. Aber schade um das Frühstück.” Sie drückte ihm einen Kuss auf die Wange und ging an ihm vorbei aus dem Zimmer heraus. Maja grinste und kam ihr hinterher. Neben Mario blieb sie kurz stehen, schlug ihm auf die Schulter und flüsterte ihm ins Ohr. “Treffer, versenkt. Und herzlichen Glückwunsch.” Marios Wangen röteten sich und er sah der Rothaarigen hinterher. Er schüttelte den Kopf und ging zu seiner Ehefrau, die er an sich zog. “Das war klar”, murmelte er in ihr Ohr. “Was meinst du?”, bekam er eine Frage gestellt und sie sah ihn mit großen Augen an. “Dass du es Maja sagst.” “Erstens hat sie es von selber erraten, als ich kotzend über der Kloschüssel hing und zweitens ist sie meine beste Freundin! Ich hätte es ihr sowieso gesagt, in ein paar Wochen.” Mario zog sie enger an sich und gab ihr einen Kuss. “Das ist vollkommen in Ordnung. Und sie hat mir gratuliert.” “Sie freut sich schon darauf Tante zu werden. Ich glaube ich will sie auf jeden Fall als Patentante.” Mario schob seine Ehefrau nochmals ein Stück von sich weg und sah ihr in die Augen. “Ich habe vermutlich kein Mitspracherecht in dieser Hinsicht?” Elsa nickte. “Genau. Du kannst dir selber jemanden aussuchen.” “Okay… Dann muss ich irgendeinen Gegenpol zu Maja suchen, dass unser Kind nicht total verzogen wird. Vermutlich wird es Gregor.” “Du wolltest einen Gegenpol und dann wählst du Gregor?”, Elsa musste breit grinsen. “Okay… vielleicht ein wenig unüberlegt. Aber er ist mein bester Freund und dein Bruder. Ich finde das sind ganz gute Voraussetzungen”, Mario lächelte und gab seiner Ehefrau einen Kuss. Kapitel 1: Anfang September 20X1 -------------------------------- Ein paar Tage später feierten Esa und Maja ihre Einweihungs- und Eröffnungsfeier. Alle waren gekommen, ihre Eltern, ihre Freunde, ein paar der Fußballer und auch viele andere. Maja hatte gerade eine Rede gehalten und sich für alles bedankt. Nun standen die beiden Inhaberinnen der Eventagentur gemeinsam mit ein paar Anderen da und hielten Sektgläser in der Hand. Elsa hatte selbstverständlich nichts getrunken sondern hielt es nur als Alibi in der Hand. Sie drehte sich herum und sah ihrem Ehemann direkt in die Augen, der sie mit hochgezogenen Augenbrauen ansah. “Ihr entschuldigt mich”, sagte sie zu ihren Gesprächspartnern, drückte Majas Arm und ging zu ihrem Ehemann. “Schatz? Was ist?”, fragte sie Mario. “Du trinkst aber nichts davon, oder?” Die Braunhaarige verdrehte die Augen, packte ihren Ehemann, zog ihn das leere Bürozimmer von sich und Maja und schloss die Türe hinter sich, bevor sie sich ihm mit blitzenden Augen zuwand. “Mario Hongo! Reiss dich jetzt endlich zusammen, langsam nervt es wirklich. Natürlich trinke ich keinen Sekt, wie wäre es mal mit ein wenig Vertrauen in mich? Ich habe es dir schon ein paar Mal gesagt, ich bin nicht krank sondern nur schwanger! Und wenn du dich nicht endlich zusammennimmst…” Mario sah sie aus zusammengekniffenen Augen an. “Was dann?” Elsa zuckte mit den Schultern, wand sich an ihren Schreibtisch und stellte ihr Glas darauf. “Weiß ich nicht, aber ich lasse mir irgendetwas einfallen. Weißt du, es ist echt anstrengend. Ich fühle mich sowieso nicht immer wohl, mir ist ständig schlecht und ich muss mich übergeben und dann kommst noch du und übertreibst total und bist überfürsorglich. Wie soll ich mich denn da irgendwie entspannen und es genießen?” Mario stellte sein Glas neben ihres, drehte seine Ehefrau zu sich herum und sah ihr in die Augen, während er mit seinen Händen besänftigend über die Oberarme streichelte. “Es tut mir leid Elsa. Für mich ist das Ganze auch noch total überwältigend. Und ich habe das Gefühl, dass ich nun auf euch beide acht geben muss und auf euch aufpassen muss.” “Da hast du ja recht, es ist auch deine Aufgabe. Aber wenn du mich ständig überwachst ist das kein Aufpassen sondern nur Unterdrückung. So geht es mir auch nicht besser.” Der Schwarzhaarige streichelte ihr sanft über die Wange. “Ich gebe mir Mühe, ja? Es tut mir wirklich leid, ich will dich nicht unterdrücken.” Elsa nickte und er beugte sich zu ihr um ihr einen sanften Kuss zugeben. Als er seine Lippen wieder von ihren trennte sah er auf ihren noch flachen Bauch und legte seine Hand darauf. “Ich kann es immer noch nicht glauben”, murmelte er leise und Elsa musste schmunzeln. Sie legte ihre Hand auf seine. “Ich auch nicht. Aber laut der Frauenärztin ist da tatsächlich etwas, nein, jemand.” “Und laut den Ultraschallbildern auch.” Mario kniete sich vor seine Ehefrau und küsste sie auf den Bauch, dann legte er seinen Kopf daran. Elsa legte ihre Hand auf seinen Kopf und streichelte leicht darüber, über ihrem Gesicht ein breites Lächeln. Ihr Ehemann war jetzt schon total verliebt in das Kleine. In dem Moment klopfte es an die Türe und Mario sprang schnell auf. Maja streckte ihren Kopf in das Zimmer. “Alles in Ordnung bei euch?” Elsa nickte. “Ja, jetzt wieder.” Maja lächelte sie an. “Gut, dann kommt wieder raus. Es wird schon nach dir gefragt Elsa.” Maja ging wieder und das Ehepaar im Zimmer sah sich an. “Wirklich alles wieder in Ordnung?,” fragte Mario leise, eine Hand an Elsas Wange. “Ja. Also gehen wir da raus und haben einen schönen Abend.” “Gut, aber warte noch kurz”, der Schwarzhaarige griff nach Elsas Glas und leerte es mit einem Zug. Danach griff er nach seinem eigenen und trank einen guten Teil davon. Anschließend hielt er Elsa das leere Glas entgegen. “Hier, damit man sich nachher keine Fragen stellt, warum du die ganze Zeit ein volles Glas durch die Gegend trägst.” Die Braunhaarige sah ihn einen Moment perplex an, musste dann aber lachen. “Du bist echt gut.” “Deshalb hast du dich doch auch für mich entschieden oder nicht meine Ehefrau?” Elsa nickte lachend und drückte ihm nochmals einen Kuss auf die Lippen. Draußen angekommen trennte sich das Paar voneinander und während Mario sich zu seinem besten Freund und seinem eigenen Geschäftspartner gesellte, ging Elsa zu Maja und einigen anderen. “Ah, hallo Elsa. Maja erzählt uns gerade von euren Plänen für die nächste Zeit.” Elsa lächelte. “Ja, wir haben schon einige Feste vor uns. Unsere Kalender sind für die nächsten fünf Monate fast ausgebucht. Ich hätte auch nicht geklappt, dass es so schnell läuft.” “Durch die Hochzeit von Maja und Viktor, die ihr beide organisiert habt, haben eben viele Leute euer Talent mitbekommen.” Elsa und Maja sahen sich schmunzelnd an. Das Usegis viel in den oberen Kreisen verkehrten und einige von diesen bei der Hochzeit gewesen waren, hatte schon einiges ausgemacht, da gerade von diesen oberen Kreisen einige Anfragen gekommen waren. “Elsa, dein Glas ist ja schon leer.” Conny hatte das leere Glas gesehen, zog es ihr aus der Hand und drückte ihr ein volles hinein. “Lasst uns einfach nochmal miteinander anstoßen.” Majas Schwägerin und Elsas zukünftige Schwägerin war furchtbar aufgeregt. An ihrem linken Ringfinger funkelte ihr Verlobungsring. “Auf deine Hochzeit?”, fragte Maja grinsend. Die Jüngere lachte auf. “Das auch, denn wenn ihr beide unsere Hochzeit organisiert kann das nur wundervoll werden. Aber grundsätzlich eigentlich auf euch und das Ganze hier.” “Darauf stoßen wir natürlich gerne mit dir an”, entgegnete die Rothaarige und alle hoben ihr Glas. Auch Elsa stieß mit an und hob ihr Glas an ihre Lippen, allerdings ohne etwas daraus zu trinken. Sie suchte Mario und als sich ihre Blicke trafen, hob sie ihr Glas leicht an. Mario zog kurz die Augenbrauen zusammen und ging zu einem der Tische, an denen Knabbereien standen. Auch Elsa ging dorthin und griff nach einer kleinen Blätterteigtasche. “Wo hast du denn das Glas her?” “Conny. Sie hat mein leeres Glas gesehen und dachte das ich ein Neues brauche.” Mario nickte. “Gib her.” “Was?” “Jetzt gib mir schon dein Glas.” Mario nahm es ihr aus der Hand und trank einen Großteil daraus, so dass nur noch zwei Schlückchen drinnen waren, anschließend drückte er es seiner Ehefrau wieder in die Hände. Diese lachte leise auf. “Danke.” Sie streckte sich zu ihm und drückte einen Kuss auf seine Wange. “Ach junges verliebtes Glück”, sagte in diesem Moment jemand hinter ihnen und die Beiden drehten sich um. “Hallo Mama”, entgegnete Mario, machte einen Schritt vorwärts und drückte ihr einen Kuss auf die Wange. “Hallo Ikuko”, auch Elsa umarmte ihre Schwiegermutter herzlich. “Schön dass ihr da seid.” Mario sah sich um. “Wo ist Papa?” “Der sucht noch einen Parkplatz. Da unten ist alles voll. Aber bei euch ist hier ja auch einiges los”, Ikuko sah sich im Raum um. “Ja, ich hätte auch nicht so viel erwartet. Maja und ich sind begeistert”, Elsa lächelte. “Mama, willst du etwas zu trinken?” “Gerne Mario. Einen Sekt. Und bring Elsa auch gleich einen mit, ihrer ist ja schon fast leer.” “Nein Ikuko, ich habe schon zwei Gläser getrunken. Ich sollte irgendwann einmal aufhören.” meinte Elsa und versuchte ihre Schwiegermutter abzuhalten. Diese winkte jedoch ab. “Ach quatsch Elsa, jetzt stell dich nicht so an. Heute ist euer besonderer Tag. Da kannst du auch mal mehr als zwei Gläser Sekt trinken. Nichts mehr trinken kannst du dann, wenn du irgendwann einmal schwanger bist. Und du Mario bring dir auch ein frisches Glas mit. Deinem Vater ein Wasser.” Elsa sah Mario an und beide wussten, dass sie verloren hatten, gegen Ikuko Hongo hatte man nunmal keine Chance. “Ich komme kurz mit und helfe dir tragen”, sagte Elsa und hakte sich bei ihrem Ehemann unter. Sie liefen gemeinsam zu den Getränken. “Und jetzt?”, murmelte Elsa und hob zwei Sektgläser hoch. “Du tust einfach wieder so als würdest du etwas trinken und ich trinke es nachher leer”, antwortete Mario und griff nach einem weiteren Sektglas und einem Wasserglas. “Dir ist klar, dass du nachher fahren musst?” fügte er hinzu und sah in ihre braunen Augen. Elsa nickte. “Ja. Ich freue mich, wenn wir es endlich allen sagen können.” “Was sagen Elsa?” Das Paar fuhr erschrocken herum und sah einem grinsenden Gregor entgegen. “Werde ich endlich Onkel?” fragte er immer noch grinsend. “Alter, erschreck uns mal nicht so! Wenn wir an einem Herzinfarkt sterben wirst du nie Onkel werden”, entgegnete Mario und sah seinen besten Freund mit hochgezogenen Augenbrauen an. “Da hast du natürlich auch recht. Ah, da ist Conny ja. Ich habe sie vorher aus den Augen verloren, ich glaub ich binde sie jetzt dann mit Handschellen an mich, dass sie nicht nochmal weg ist”, der Schwarzhaarige sah seine Verlobte mit einem verliebten Lächeln an. “Vielleicht ist das gar keine schlechte Idee. Sie hat übrigens schon einigen Sekt getrunken.” ergänzte Elsa und der Jüngere sah sie an. “Danke für den Tipp Schwesterchen. Dann gehe ich mal besser zu ihr, sie verträgt eigentlich nicht viel Alkohol”, Gregor winkte dem Paar vor sich zu und drehte sich herum. Gleich darauf stand er bei seiner Verlobten und bekam einen Kuss. “Puh”, meinte Elsa, “zum Glück hat er es wieder vergessen.” “Oh ja, ich bin immer wieder erstaunt, dass er sich so viel merken kann wenn es um Fußball geht aber sobald es um das normale Leben geht ist alles wieder weg”, ergänzte Mario. Elsa musste grinsen. “Zum Glück liegt das nicht in der Familie.” “Oh ja, dafür bin ich auch sehr dankbar. Gehen wir mal zu meinen Eltern zurück, mein Vater ist gerade gekommen”, sagte Mario schmunzelnd und schob seine Ehefrau sanft zu seinen Eltern zurück. Später standen Elsa, Mario, Maja, Viktor, Conny, Gregor Kara und Reiko zusammen in einem Kreis. “Wie früher”, seufzte Maja auf und lächelte alle an. “Ja. Allerdings nicht mehr lange”, meinte Kara und lächelte die Anderen schwermütig an. “Was soll das denn heißen?”, fragte Conny und sah sie seltsam an. Kara und Reiko warfen sich einen Blick zu. Anschließend blickte der Schwarzhaarige in die Runde. “Kara und ich werden nach Deutschland gehen.” “Wie bitte?” “Wann denn das?” “Und warum?” Gregor und die drei Frauen sahen ihre Freund verwirrt an während Mario und Viktor sich in die Augen sahen. Sie wussten schon länger davon. “Ich habe einen Vertrag von einer deutschen Mannschaft bekommen und nach langen Überlegungen habe ich entschieden ihn anzunehmen”, Reiko sah sie alle an. “Und ich werde ihn begleiten”, fügte Kara hinzu und sah ihren Freund lächelnd an. Alle redeten erstaunt auf die Beiden an. Maja warf einen Blick auf ihren Ehemann, der bisher noch nichts gesagt hatte. Mit zusammengeschoben Augenbrauen sah sie ihn an. “Du wusstest davon.” Viktor nickte und wollte sich schon rechtfertigen, da er wusste dass Maja es ihm übel nahm, wenn er Geheimnisse vor ihr hatte. “Viktor und ich wussten davon. Immerhin hat er seinen Vertrag mit uns auflösen müssen. Und wir durften nichts sagen, bis es spruchreif war. Immerhin ist das nicht nur eine private sondern für uns hauptsächlich eine geschäftliche Information. Das verstehst du ja Maja”, kam ihm Mario jedoch zuvor. “Und er wollte es euch selber sagen”, fügte Viktor noch hinzu und sah seinen besten Freund an, der an seiner Hochzeit vor zwei Monaten auch sein Trauzeuge gewesen war. Er würde ihn wirklich vermissen. Er zählte Mario und Gregor auch zu seinen besten Freunden aber Reiko war einfach sein bester Freund. “Wir müssen euch noch mehr erzählen”, sagte Kara und sah nun hauptsächlich ihre Freundinnen an ,“Reiko hat mich gefragt ob ich ihn heiraten möchte. Und diese Hochzeit sollt ihr, Maja und Elsa, natürlich noch ausrichten bevor wir umziehen.” “Was?” Und nun war die Aufregung noch größer. Elsa spürte plötzlich, wie ihr etwas Nasses die Wange herunter lief und sie begann zu schluchzen. Mario zog sie in seine Arme. “Was ist los Schatz?” “Ich will nicht dass die Beiden gehen. Das sollen sie einfach nicht.” Ihr Ehemann versuchte die Braunhaarige in seinen Armen zu beruhigen, allerdings bekam er es nicht hin. Maja kam zu ihnen und zog das Paar ein wenig auf die Seite. “Was ist denn los?”, besorgt betrachtete sie Elsa. “Keine Ahnung, sie hört einfach nicht mehr auf zu weinen.” Mario streichelte Elsa immer noch über den Rücken, allerdings wurde es nicht besser. “Kann es sein dass ihre Hormone durcheinander sind? Ich habe mal gehört, dass so etwas in einer Schwangerschaft geschehen kann.” Die Rothaarige sah ihren Freund an. Dieser nickte nachdenklich. “Doch, so etwas habe ich glaube gelesen. Gefühlsschwankungen. Wahrscheinlich ist es das. Elsa”, wand er sich an seine Ehefrau, “alles kommt wieder in Ordnung. Die Beiden sind ja nicht lange weg.” “Doochh”, schluchzte Elsa und weinte weiter. “Geh du mal rüber Mario, ich kümmere mich um sie”, Maja schob den Schwarzhaarigen sanft zur Seite und zog Elsa zu sich. Mario sah sie besorgt an. “Bist du sicher…” “Klar bin ich sicher, jetzt geh rüber zu den Anderen”, unterbrach die Rothaarige ihn und schickte ihn mit einer Handbewegung fort. Eine Viertelstunde später kamen die beiden Frauen wieder zu der Gruppe. “Alles in Ordnung?”, fragte Kara ihre Freundinnen besorgt. “Nein”, murmelte Elsa und sah sie finster an, “ich bin dafür dass ihr hier bleibt.” Kara trat einen Schritt vor und nahm sie in die Arme. “Ich komme wieder, versprochen. Und wir telefonieren und skypen. Und ihr besucht uns in Deutschland. Und wir machen ja auch Heimaturlaub. Versprochen.” Elsa nickte und erwiderte die Umarmung. “Entschuldige bitte den Gefühlsausbruch. Das wollte ich eigentlich gar nicht. Ich freue mich für euch und auch dafür, dass ihr heiratet. Das ist so schön.” “Hier, wir wollen noch mit euch anstoßen”, Reiko drückte seiner Verlobten und Elsa ein Glas Sekt in die Hand. Als Mario das sah seufzte er auf. “Wieviel hast du schon intus?”, fragte Viktor ihn leise. Mario sah seinen Geschäftspartner verwundert an. “Woher…?” “Maja. Du weißt dass sie keine Geheimnisse vor mir haben kann. Und ich habe vorher gesehen, dass du Elsas Glas getrunken und ihr dann wieder in die Hand gedrückt hast. Ach ja, herzlichen Glückwunsch noch.” Mario seufzte einen Moment auf, lächelte Viktor dann aber an. “Danke dir. Behalte es noch für dich, wir wollen es den Anderen zur richtigen Zeit sagen.” “Das ist bei mir sicher, meine Lippen sind versiegelt. Und du weißt, dass ich nicht meine Ehefrau bin. Also, wieviele Gläser?” Mario sah ihn nachdenklich an, in seinem Kopf zählte er nach. “Sechs”, murmelte er dann, “nein, eigentlich nur knapp fünf, ich habe ab und an auch etwas stehen lassen.” “Fünf, keine schlechte Leistung. Und du stehst noch so sicher auf den Beinen, normalerweise bist du nicht so trinkfest”, Viktor nickte ihm anerkennend zu. “Das verwundert mich auch. Nach den Zwei sicher nicht mehr”, Mario deutete mit seinem Glas leicht auf Elsas. “Ich denke, dass ich jede Menge Adrenalin in mir habe, weil ich die ganze Zeit das Gefühl habe, dass ich auf sie aufpassen muss. Das darfst du ihr aber nicht sagen. Ich habe mir vorher schon eine ganz schöne Standpauke abgeholt, weil ich ihrer Meinung nach viel zu überfürsorglich bin.” “Das glaube ich ihr sofort. Du passt schon immer sehr auf sie auf. Aber das ist schließlich auch schön. Und sie schätzt es sicher.” Mario nickte und sah zu seiner Ehefrau hinüber, der es jetzt zum Glück besser ging. “Also stoßen wir alle miteinander an. Auf unser aller Zukunft”, Reiko hob sein Glas in die Höhe und alle stießen miteinander an, mit einem lachenden und einem weinenden Auge. Kapitel 2: Anfang Septemer 20X1 Teil 2 -------------------------------------- Einige Stunden später waren alle weg und nur noch die beiden Inhaberinnen sowie ihre Ehemänner waren in den Räumen der Eventagentur. Elsa und Maja lagen in einem Besprechungszimmer auf den Sofas und sahen an die Decke. “Das wird ein Erfolg, da bin ich mir sicher Elsa. Elsa Hongo und Maja Hino, die erfolgreichste Eventagentur aller Zeiten.” Maja wedelte mit ihren Händen durch die Luft und Elsa musste lachen. “Maja Hino?” “Oh stimmt, Maja Usegi. Ich muss mich wirklich an meinen neuen Namen gewöhnen. Wie hast du das damals nur so schnell geschafft?” “Alles eine Sache der Gewohnheit. Und irgendwann ist es normal. Wobei es mir heute manchmal noch passiert, dass mir Elsa Daichi rausrutscht.” Beide lachten auf. “Weißt du noch, wie sehr Viktor mich gestresst hat, als er mich nach seinem ersten Heiratsantrag, den ich so nicht wollte, monatelang nicht mehr gefragt hat und ich schier durchgedreht bin?”, fragte die Rothaarige und sah zu ihrer besten Freundin hinüber. Diese drehte sich herum, so dass sie ihr beste Freundin sehen konnte. “Oh ja, du warst echt nervig. Ih erinnere mich noch ganz genau daran, wie du mitten in der Nacht in mein Zimmer geplatzt bist, dich zu Mario und mir ins Bett gelegt hast und dann mit Mario geredet hast, obwohl du eigentlich mit mir hattest reden wollen und ihn zuvor noch ein paar Mal angepflaumt hast.” ~~~ Maja öffnete die Türe zu Elsas Zimmer und streckte ihren Kopf hinein. “Elsa? Bist du noch wach?” “Jetzt zumindest”, hörte die Rothaarige das Brummeln von Elsas Verlobten. “Ja, was ist?”, ertönte aber gleich darauf die Stimme ihrer besten Freundin. “Seid ihr nackt?” “Nein.” “Gut”, Maja ging ins dunkle Zimmer, schloss die Türe hinter sich und ging zum Bett, “rutscht mal.” Elsa drückte ihren Verlobten an die Wand und rutschte hinterher, während Maja sich auf die freigewordene Stelle legte. “Dieser Mann regt mich langsam auf”, meinte die Rothaarige. “Viktor?”, fragte Elsa nach und drehte sich mit ihrem Gesicht zu ihrer Freundin, deren Schemen sie im Dunkeln gerade noch erkennen konnte. “Wer denn sonst?”, schnaubte diese auf. “Also hat er schon wieder nicht gefragt.” “Nein. Er hat mich vor fünf Monaten gefragt, ob ich ihn heiraten will und seitdem nicht mehr!” “Vielleicht hättest du ihm damals keinen Korb geben sollen und er hat es sich jetzt anders überlegt”, brummte der Mann im Bett. “Ruhe Mario. Das ist ein Gespräch zwischen Elsa und mir”, entgegnete Maja missmutig. “Dann hättest du vielleicht nicht in das Bett kommen sollen, in dem Elsa und ich gemeinsam liegen.” Mario konnte man anhören, dass er genervt war. “Mario”, meinte Elsa besänftigend und der Torwart drehte sich grummelnd herum, so dass er jetzt mit dem Gesicht zur Wand lag und versuchte wieder zu schlafen. “Viktor hat es sich sicher nicht anders überlegt Maja. Vielleicht wartet er nur auf den richtigen Zeitraum”, wand sich die Braunhaarige jetzt an ihre Freundin. “Seit fünf Monaten? Der richtige Zeitpunkt war sicher schon hunderte von Malen da. Heute zum Beispiel. Er hat mich eingeladen und wir waren richtig schick essen, mit fünf Gängen. Er hatte sogar einen Anzug an. Die ganze Zeit über habe ich darauf gewartet. Dann kam der Nachtisch, wirklich lecker übrigens, und er hat immer noch nicht gefragt. Ich dachte dann, dass ein Ring im Nachtisch ist und hatte die ganze Zeit Angst, dass ich ihn ausversehen runterschlucke. Aber Fehlanzeige, kein Ring! Und danach sind wir spazieren gegangen, unterm Sternenhimmel, aber nein, immer noch nichts! Was soll das denn?” “Du hast zu viele Erwartungen Maja”, mischte Mario sich wieder ein und drehte sich zurück auf den Rücken. “Was willst du denn jetzt?”, fragte Maja und versuchte über Elsa hinweg auf den Schwarzhaarigen zu linsen. Elsa zwischen ihnen unterdrückte ein Kichern. “Viktor weiß ganz genau dass du es erwartest. Und du kennst ihn, besser als wir anderen alle. Er will dich überraschen und du vermutest hinter jedem Satz und jeder Bewegung die er macht, dass er dich erneut fragen wird, ob du ihn heiratest und solange sich daran nichts ändert wird er auch nicht fragen”, kam von Mario. “Du meinst, dass ich ihm am Besten sage, dass ich ihn nicht heiraten möchte?” “Quatsch, jeder von uns weiß, dass du ihn heiraten möchtest. Vielleicht solltest du einfach mal wieder Zeit mit ihm verbringen, ohne auf einen Heiratsantrag zu warten.” Maja seufzte nachdenklich auf. Sie wusste ja, dass Mario recht hatte. Sie interpretierte wirklich viel zu viel in alles hinein. “Aber dann wird das ja gar nichts mit unserer Doppelhochzeit Elsa”, seufzte sie auf und Elsa kicherte jetzt tatsächlich. “Das werden wir ja noch sehen Maja. Aber Mario hat recht. Verbring einfach mal wieder so Zeit mit Viktor. Du weißt wie fies er sein kann und ich bin mir mehr als sicher, dass er dich mit Absicht so schmoren lässt und dich deshalb auch immer wieder so fein einlädt wie heute Abend. Einfach nur um dich zu ärgern.” “Ich stimme Elsa zu. Viktor macht das vermutlich absichtlich”, ertönte Marios Stimme und Maja zog ihre Augenbrauen zusammen. “Argh… Er macht mich einfach wahnsinnig. Warum habe ich blöde Kuh damals nicht einfach ja gesagt?” “Er hatte keinen Ring? War zumindest deine Aussage damals”, entgegnete Mario. “Scheiß auf den Ring”, brummelte Maja und Elsa musste wieder kichern. “Das hättest du dir schon vor fünf Monaten überlegen sollen”, antwortete Mario darauf. “Da hast du recht”, seufzte Maja wieder auf. Elsa sah schmunzelnd von rechts nach links. “Soll ich das Bett verlassen, dass ihr beide euer Gespräch ohne mich weiterführen könnt?” Sofort spürte sie Marios Arm um ihre Hüfte. “Auf keinen Fall! Die Einzige die unser Bett jetzt dann verlassen wird ist Maja.” “So sehe ich dass auch. Danke fürs Zuhören und die Tipps. Schlaft gut und bis morgen”, verabschiedete Maja sich lächelnd und stand auf. Als sie die Türe hinter sich schloss, blieben Mario und Elsa noch einen Moment still liegen. “Elsa?” “Ja Mario?” “Bitte sag mir, dass das mit eurer Doppelhochzeit immer nur ein Scherz ist.” Elsa kicherte wieder auf. “Das sage ich dir nicht.” Sie beugte sich zu ihm hinunter und gab ihm einen sanften Kuss auf den Mund. “Bitte lass es nur einen Scherz sein”, murmelte er. “Tja, wenn Viktor ihr nicht bald einen Antrag macht, dann eher nicht.” “Wie lange trägt er den Ring jetzt schon mit sich rum?” “Ungefähr viereinhalb Monate. Zumindest war ich da mit ihm nach einem schauen.” “Dass du das so gut für dich behalten kannst.” "Ich gebe mir Mühe. Aber wirklich schön ist es nicht, so Geheimnisse vor ihr zu haben.” “Mhm… Du Elsa?” “Ja?” Mario stützte sich auf seinen Armen ab, um ihr in die Augen zu sehen, die im Dunkeln leicht glitzerten. “Wenn wir jetzt schon mal wach sind…” “Könnten wir was genau machen?”, fragte sie amüsiert und legte ihre Arme um seinen Nacken. “Also mir fällt da schon etwas ein. Und…” “Und was?” “Wenn wir nackt sind liegt Maja auf jeden Fall nicht mehr in unser Bett.” Elsa lachte auf und schlug ihm gegen die Brust. “Deshalb willst du mit mir schlafen? Schäme dich.” Der Schwarzhaarige griff nach ihren Händen und hielt sie fest. “Das ist nur einer der vielen Gründe. Aber der Beste ist nunmal ein anderer.” “Und was ist der beste Grund?” “Dass ich dich liebe und dir einfach unheimlich gerne so nahe bin.” Elsa nickte nachdenklich. “Doch, ich denke dass das ein Grund ist, den ich durchgehen lassen kann.” Sie lachte auf und zog ihren Verlobten an sich. ~~~ “Ja, daran erinnere ich mich auch noch. Und dann hat Viktor mich ja doch noch gefragt. Und heute bin ich tatsächlich seine Ehefrau”, Maja hob ihre Hand vor ihr Auge um den goldenen Ehering daran anzusehen. “Ich konnte es damals auch kaum fassen, als Mario mich gefragt hat. Und heute sind wir verheiratet und erwarten ein Kind”, Elsa hob ihre Hand ebenfalls hoch und betrachtete ihren ebenfalls goldenen Ehering. In dem Moment ging die Türe auf und Viktor sah verwundert auf die beiden Frauen, die auf ihren Rücken auf den Sofas lagen und ihre Hände in die Luft gestreckt hatten. “Ich frage euch jetzt nicht, was ihr da macht, weil ich mir nicht sicher bin, ob ich es wissen möchte. Ich würde gerne nach Hause gehen Maja. Und Elsa, Mario liegt mit seinem Kopf auf deinem Schreibtisch und schnarcht.” Elsa setzte sich auf und sah Viktor flehend an. “Er schnarcht?” “Ja, ich habe ihn angesprochen, er hat mir irgendetwas von wegen er will keinen Sekt mehr erzählt und ist wieder eingeschlafen. Die sieben Gläser waren wohl doch zu viel.” Elsa sah den Torwart mit großen Augen an. “Sieben Gläser Sekt?” “Ja, eigentlich sogar acht Gläser aber er hat sie nicht immer ganz ausgetrunken.” “Er trinkt doch sonst nicht so viel. Wie soll ich ihn denn jetzt nach Hause bekommen? Und wie soll ich schlafen wenn er neben mir ganze Wälder zersägt?” Maja setzte sich ebenfalls auf. “Leg ihn einfach aufs Sofa.” “Das wäre doch eine Idee Elsa. Komm, ich helfe dir ihn ins Auto zu bekommen”, Viktor nickte der Braunhaarigen zu und verließ das Zimmer. Elsa sah Maja an und seufzte auf. “Okay, das war vielleicht doch keine so gute Idee, dass er er seine und meine Gläser leer trinkt.” “Zu spät um darüber nachzudenken. Komm Elsa, bringen wir deinen Ehemann ins Auto”, lachte Maja und stand auf. 20 Minuten später stand Elsa auf ihrem Parkplatz vor dem Haus in dem sie mit Mario eine Vier-Zimmer-Wohnung bewohnte an der Beifahrerseite ihres Autos und rüttelte an Marios Schulter. “Komm Schatz, sonst lasse ich dich im Auto schlafen.” Mario sah sie verwirrt blinzelnd an und setzte sich gerade hin. “Sind wir schon daheim?” Elsa musste grinsen. “Ja, sind wir. Also komm.” “Okay...”, Mario stieg mühsam aus dem Auto auf und schwankte, als er es verlassen hatte. Elsa griff schnell nach seinem Arm. “Okay, ganz langsam.” Sie schlug die Autotüre zu und drückte auf ihren Autoschlüssel. Das Auto blinkte und verriet ihr damit, dass es abgeschlossen war. Mario schwankte so sehr, dass sie seinen Arm um ihre Schultern legte und ihn langsam ins Haus bugsierte. In diesem Moment war sie sehr glücklich über den Aufzug, den sie sonst nie benutzten, außer um schwerere Einkäufe zu transportieren. Gemeinsam fuhren sie ins oberste Stockwerk und Elsa schloss die Türe auf, immer darauf bedacht, dass ihr Ehemann nicht plötzlich umkippte. Sie führte den Schwarzhaarigen durch ihren Eingangsbereich ins Wohnzimmer, wo sie ihn auf das Sofa plumpsen ließ. “Soviel zum Thema nicht schwer tragen mein Lieber”, brummelte sie. Die Braunhaarige zog ihrem Ehemann das Jackett und die Schuhe aus und brachte ihn dazu, sich auf das Sofa zu legen. Ihr nächster Griff ging nach einer Decke und legte diese um den Mann, der schon tief zu schlafen schien und tatsächlich laut schnarchte. Das tat er nur, wenn er zu viel getrunken hatte, ansonsten zum Glück nicht. Elsa sprang noch kurz durch die Wohnung, stellte ein Glas Wasser auf den Couchtisch und legte zwei Aspirin daneben, immerhin wusste sie nicht, wie es dem Armen morgen gehen würde und stellte als letztes einen leeren Eimer neben das Sofa, falls er sich übergeben musste. Sie beugte sich zu ihrem Ehemann hinunter und sah ihm ins Gesicht. Zärtlich streichelte sie ihn und musste lächeln. Sie liebte diesen Mann einfach, egal was er machte. Die Braunhaarige beugte sich hinunter und küsste ihn sanft auf die Lippen. “Ich liebe dich”, murmelte sie und ging anschließend ins Bad und dann ins Bett. ~~~ Mitten in der Nacht wachte sie auf, weil jemand zu ihr ins Bett stieg und sie an sich zog. Ihr Ehemann drückte ihr einen Kuss auf die Wange und legte sich hin. Elsa lächelte und war gleich darauf wieder eingeschlafen. Kapitel 3: Anfang September 20X1 Teil 3 --------------------------------------- Als Mario am nächsten Morgen aufwachte, brummte sein Kopf. Aber nicht sehr stark, die zwei Aspirin die Elsa ihm hingelegt hatte und die er heute Nacht genommen hatte, schienen geholfen zu haben. Der Schwarzhaarige stand auf und stellte fest, dass er alleine im Bett lag, dabei war er normalerweise der Frühaufsteher von ihnen beiden und auch der Erste, der das Bett verließ. Er musste schmunzeln, da er jetzt schon wusste, dass Elsa ihm dies unter die Nase reiben würde. Er sah an sich hinunter und stellte fest, dass er immer noch sein Hemd und die Anzughose anhatte. Verwirrt schüttelte er seinen Kopf, er musste gestern Nacht wirklich ganz schön neben der Kappe gewesen sein, er erinnerte sich nicht einmal mehr daran, wie er nach Hause gekommen war. Elsa musste ihn wohl aufs Sofa verfrachtet haben, denn er selbst hätte sich sicher keine Aspirin hingelegt und auch keinen Eimer hingestellt. Er zog sich die Sachen von gestern aus und schmiss sie in ihren Wäschekorb, danach zog er sich eine Jogginghose und ein T-Shirt an. Als er ins Wohnzimmer kam, sah er seine Ehefrau in der offenen Küche herumtanzen. Sie stand am Herd und kochte irgendetwas, es schien gut zu sein, denn der Geruch in der Luft war schon ziemlich lecker. Sie hatte die Musikanlange im Wohnzimmer angemacht und Musik tönte durch den Raum. Elsa drehte sich in dem Moment herum und sah ihm direkt in die Augen. “Na Herr Hongo, auch schon wach?”, fragte sie grinsend. “Anscheinend. Ich habe tatsächlich im Hemd und mit der Anzughose geschlafen.” “Das ist mir heute morgen auch aufgefallen als ich aufgestanden bin. Wobei ich gleich noch anmerken möchte, dass ich vor dir wach war. Und vor dir aufgestanden bin.” Mario schmunzelte, genau das hatte er erwartet. “Und ich will erwähnen, dass ich gestern für zwei getrunken habe.” “Eigentlich sogar für vier. Normalerweise trinken wir nicht mehr als zwei Gläser Sekt und du hast gestern immerhin fast acht Gläser getrunken.” Der Schwarzhaarige ging um die Theke der U-Förmigen Küche herum und zog seine Ehefrau an sich, um ihr einen Kuss zu geben. “Bei euch beiden alles okay?”, fragte er und streichelte über ihren Bauch. Elsa nickte lächelnd und gab Mario nochmals einen Kuss, bevor sie sich wieder dem Essen auf dem Herd zuwand. Ihr Ehemann sah über ihre Schulter in die Pfanne. “Hmm. Das riecht gut, was gibt es denn zum Frühstück? Irgendwie sieht das gar nicht nach Frühstück aus.” Elsa grinste. “Das ist auch das Mittagessen Schatz, es ist schon halb eins durch.” Mario sah erstaunt auf die Uhr an der Wand. “Tatsächlich. Wow, solange habe ich ja selten geschlafen.” “Du hattest ja auch einen ordentlichen Rausch auszuschlafen.” “Und du bist ein wenig schadenfroh Frau Hongo. Immerhin habe ich das nur für dich und das Kleine gemacht, das solltest du dir merken. Ich gehe noch schnell duschen und bin dann gleich wieder da.” Er gab Elsa einen Kuss in den Nacken und drehte sich herum. “Gut, das Essen ist in ein paar Minuten auch fertig Schatz.” --- Die nächsten Tage und Wochen hatten beide einiges zu tun. Elsa und Maja hatten mit ihrer Eventagentur einen guten Start hingelegt und über Aufträge konnten sie sich nicht beklagen. Es gab zwei Feiern in naher Zukunft, die für sie die Wichtigsten waren - Connys und Karas Hochzeiten. Auch ihre Männer waren mit ihrer Fußballmannschaft gut beschäftigt, durch Reikos Weggang hatten sie auch einiges zu klären. Sorgen, dass niemand nachkam, hatten sie nicht, immerhin hatten sie genug Auswechselspieler, von denen einige sicher sehr glücklich waren, in den festen Kader zu kommen. Elsa hatte mit ihrer Schwangerschaft zu kämpfen, zumindest mit der Übelkeit und dem dadurch oft entstehenden Erbrechen. Maja war es inzwischen schon gewohnt, das Elsa mit einem Mal aufsprang, ihr gemeinsames Büro fluchtartig verließ und Minuten später wieder total fertig zurück kam. Als sie dieses Mal wieder kam, wischte sie sich über ihre verschwitzte Stirn. “Ich bin so glücklich, wenn das endlich vorbei ist”, murmelte sie und ließ sich in ihren Bürostuhl fallen. “Wie lange musst du das denn überhaupt mitmachen?”, Maja sah sie stirnrunzelnd an. Sie machte sich Sorgen um ihre Freundin, auch wenn sie wusste, dass das während einer Schwangerschaft mehr oder weniger normal war. “Meine Frauenärztin meinte, dass es meistens ab der 12. Woche nachlässt und das ist ja schon in einer Woche. Daher hoffe ich einfach, dass es dann auch bei mir nachlässt.” “Stimmt ja, du hattest gestern einen Termin, nicht wahr?” “Ja. Willst du die Ultraschallbilder sehen?” Maja klatschte begeistert in ihre Hände. “Natürlich.” Sie rollte mit ihrem Stuhl einmal um ihren Bürotisch herum, um auf Elsas Seite zu kommen, die ihr direkt gegenüber saß, da sie ihre Tische als Quadrat in die Mitte des Zimmers gestellt hatten. Elsa kramte in der Zwischenzeit ihren Mutterpass aus ihrer Tasche hervor und zog daraus die Ultraschallbilder hervor. “Hier”, sie drückte Maja die Bilder in die Hand. Die Rothaarige sah sie begeistert an. “Das hier ist der Kopf, oder? Man erkennt ja sogar schon die Nase.” Elsa musste lachen. “Ja.” “Das ist irgendwie krass. Es sieht schon aus wie ein richtiger kleiner Mensch”, Maja sah das Bild an und schüttelte erstaunt den Kopf. “Ja und dabei ist es erst um die vier Zentimeter groß”, Elsa sah liebevoll lächelnd auf das Bild. “Wirklich? Wow”, ihre beste Freundin sah sie total baff an. Sie hob das Bild wieder hoch. “Sag mal, fehlt da ein Teil?” Die Braunhaarige nickte schmunzelnd. “Ja, das waren eigentlich drei Bilder untereinander. Mario hat sich das Unterste abgeschnitten und es in seinen Geldbeutel getan. Du kannst dir das gar nicht vorstellen, er ist jetzt schon total verliebt.” “Irgendwie kann ich mir das bei ihm schon. Und wisst ihr schon, was ihr bekommt? Ein Mädchen oder einen Jungen.” Elsa schüttelte den Kopf. “Das kann man noch nicht erkennen. Vermutlich erst in einigen Wochen.” “Und habt ihr schon einen Spitznamen für euer Baby?” “Wir sagen meistens Kleines oder das Kleine”, die Braunhaarige streichelte liebevoll über ihren Bauch. “Und ich habe sogar schon ein Bäuchlein bekommen. Guck mal”, sie sprang auf und zog ihren Pullover nach oben, so dass man die kleine Wölbung sehen konnte. “Wirklich viel Bauch hast du noch nicht Elsa.” “Das kommt noch, warte mal ab. Die letzten Wochen werde ich vermutlich als Tonne herumlaufen.” “Das kann ich mir bei dir beim besten Willen nicht vorstellen”, die Rothaarige grinste und sah ihre beste Freundin an. “Warten wir mal ab”, Elsa musste ebenfalls grinsen und zog ihren Pullover wieder herunter. “Okay, weiter gehts mit arbeiten”, als ihr Telefon zu läuten anfing seufzte Maja auf und rutschte mit ihrem Stuhl wieder an ihren Platz. Elsa lächelte und packte ihren Mutterpass wieder ein. Sie hob das Ultraschallbild hoch. Liebevoll streichelte sie über das Baby auf dem Bild. Ihr und Marios Baby, es war immer noch unglaublich. --- Viktor saß in seinem Büro und sah sich die Trainingspläne nochmals an, die er und Mario die letzten Tag neu überarbeitet hatten. Nachdenklich griff er nach seiner Kaffeetasse, als es an seine Türe klopfte. “Ja?” “Hey, ich bin es”, antwortete Mario und kam zum Zimmer herein, “hast du kurz Zeit?” “Klar, für dich immer. Was gibt es?” “Können wir ganz kurz die Torwart-Pläne besprechen? Elsas mutmaßlicher Entbindungstermin ist Ende April und ich würde die zwei Wochen zuvor und danach eher ungern als Torwart dran sein. Nicht dass bei ihr die Wehen einsetzen und ich stehe im Kasten.” Viktor musste bei dem Gedanken kurz schmunzeln. “Klar, kein Problem. Immerhin hast du auch die kompletten drei Wochen gemacht, die ich und Maja in Flitterwochen waren. Und auch die zwei Wochen vor der Hochzeit. Also wäre ich dir sogar noch eine Woche mehr schuldig.” “Das werden wir dann ja sehen, wenn das Kleine da ist”, sagte Mario mit roten Wangen und ließ sich in einen der Sessel in Viktors Büro fallen. “Ende April also schon”, meinte Viktor, während er im Computer sich selbst anstatt Mario als Torwart bei den Spielen eintrug, die jetzt schon feststanden und auch in die offenen Zeiten, als zuständigen Torwart. Immerhin waren sie beide gemeinsam Torwarte ihrer Mannschaft. Das gab es in ganz Japan bisher nur einmal, dass eine Mannschaft gleich zwei Torwarte hatte und nicht einer einfach nur der Ersatz war. Sie wechselten sich bei den Spielen immer ab und bisher hatte das ihrer Mannschaft nicht geschadet. “Ja, Ende April. Ich kann es immer noch nicht glauben. Heute hatte Elsa einen Termin bei ihrer Frauenärztin. Willst du mal was sehen?”, fragte Mario aufgeregt. “Klar”, Viktor drehte sich herum, während Mario seinen Geldbeutel hervor zog und das Ultraschallbild herausholte, das e mit sich herum trug. “Dein Baby”, sagte Viktor ehrfurchtsvoll und nahm ihm das Bild aus den Händen, "Das sieht ja schon aus wie ein richtiger Mensch." "Dabei ist es erst 4 Zentimeter groß", entgegnete Mario stolz. “Wirklich?”, Viktor sah erstaunt auf und blickte in Marios Gesicht, der liebevoll auf das Ultraschallbild sah. “Du bist ja richtig verliebt Mario”, konnte der Schwarzhaarige sich nicht verkneifen zu sagen. Der Angesprochene sah mit roten Wangen auf. “Das bin ich auch. Weißt du, es ist einfach so unglaublich. Das ist mein und Elsas Kind. Und dass es in Elsa heranwächst… ich kann es immer noch nicht glauben.” “Wisst ihr denn schon, was es wird?” Mario schüttelte den Kopf. “Nein, man kann es erst in ein paar Wochen erkennen.” “Dann bin ich ja wirklich gespannt, ob wir zukünftig mit einem kleinen Hongo oder einer kleinen Hongo Fußball spielen werden.” “Naja, bei den Blutlinien wird es Fußball lieben, egal ob Mädchen oder Junge.” “Was hättest du lieber?” Mario sah in Viktors fragende Augen. Nachdenklich nahm er ihm das Ultraschallbild aus der Hand und sah darauf. “Irgendwie hätte ich gerne eine Tochter. Ich liebe Elsa so sehr und die Vorstellung nochmals eine kleine Elsa zu haben… Aber ich würde mich auch sehr über einen Sohn freuen und Gregor wäre sicher auch hin und weg. Noch jemand, mit dem er Fußball spielen kann. Aber im Endeffekt egal ob Mädchen oder Junge, Hauptsache gesund.” Viktor nickte verständlich und schmunzelte wieder. “Jetzt bin ich mal gespannt, wie lange es noch dauert, bis Maja auf mich einredet, dass sie auch ein Kind möchte.” “Spätestens wenn es da ist und sie es im Arm hält, wetten?”, Mario erwiderte Viktors Blick breit grinsend. “Das glaube ich auch. Aber eigentlich haben wir besprochen, dass wir uns noch drei Jahre Zeit lassen, dann haben wir beide einiges erreicht mit unseren Geschäften und wir sind beide auch alt genug. Nichts gegen euch Mario aber mit 24 Vater zu werden hätte ich mir nie vorstellen können.” “Ich auch nicht. Elsa und ich hatten uns auch noch Zeit lassen wollen. Aber manchmal kommt es anders als man denkt. Und auch wenn ich total geschockt war, als wir es erfahren haben, bin ich jetzt mehr als glücklich und freue mich. Ich denke es ist egal wann man ein Kind bekommt, es passt immer irgendwie. Und wir sind glücklich miteinander, also kann es das ja nur noch besser machen”, erwiderte Mario lächelnd. “Ich freue mich wirklich schon darauf, euren Nachwuchs kennen zu lernen. Ihr beide als Eltern und Gengeber, das kann nur was werden”, Viktor zwinkerte Mario zu, der ihn dankbar ansah. “Aber wenn nur etwas von Gregor drinnen ist wird es eine Katastrophe”, fügte der Ältere noch grinsend hinzu und Mario lachte auf. “Dir ist schon klar, dass er der Vater deiner zukünftiger Nichten und Neffen sein wird?” “Erinnere mich nicht daran. Ich denke einfach, das Connys gute Gene vorrangig sind.” Mario grinste, als er aufstand. “Naja, bei euren zukünftigen Kindern ist Maja die Mutter. Ich denke, dass wir uns hier nicht weiter unterhalten müssen.” Viktor sah auf. “Okay, vielleicht bekommen wir doch keine Kinder. Wobei Maja so gut aussieht, dass das Verschwendung wäre.” “Du kannst dir ja in ein paar Jahren darüber Gedanken machen”, meinte Mario, stand auf und verließ grinsend das Zimmer. Kapitel 4: Ende Oktober 20X1 ---------------------------- Elsas 24. Geburtstag fiel in die Woche, in denen das Paar auch die Anderen über ihre Schwangerschaft informieren wollte. Maja und Viktor waren die einzigen Beiden, die bisher darüber Bescheid wussten und ganz offen gesagt, waren sowohl Elsa als auch Mario sehr glücklich darüber, jemanden gehabt zu haben, mit dem sie reden konnten. Es war schon recht schwer, so etwas Großes, was man eigentlich der ganzen Welt entgegenschreien wollte, für sich zu behalten. Aber sie hatten besprochen, die ersten 12 “kritischen” Wochen erstmals zurückhaltend zu sein, denn anscheinend konnte hier am ehesten noch etwas passieren. Elsas und Marios Eltern sowie Gregor und Conny waren zum Mittagessen eingeladen und zum Kaffee und Kuchen würden noch Maja und Viktor sowie Kara und Reiko zu ihnen stoßen. Danach wollten ihre Eltern gehen und es würden noch einige andere Freunde zum Abend kommen. Als es an der Türe klingelte, stand das Ehepaar in der Küche und holte gerade die Lasagne aus dem Ofen. “Mario, geh du bitte aufmachen”, scheuchte Elsa ihren Ehemann zur Türe. Kurz darauf kam dieser mit ihren Eltern herein. Daichis und Hongos waren in einem Auto gefahren. “Elsa. Alles Gute zum Geburtstag mein Schatz”, rief Ann-Li und schloss ihre Tochter in ihre Arme. Kurz danach umarmten auch die anderen Elternteile die Braunhaarige und gratulierten. Während Elsa und Mario noch in der Küche handierten und sich mit ihren Eltern unterhielten die sich im Wohnzimmer auf das Sofa gesetzt hatten und sich zu ihren Kindern herum gedreht hatten, klingelte die Türe erneut. Dieses Mal ging Elsa zur Türe, um ihren Bruder und ihre zukünftige Schwägerin hereinzulassen. “Hallo Schwesterchen”, Gregor stand grinsend vor ihr und breitete seine Arme aus, um Elsa in den Arm zu nehmen. “Gregor”, Elsa lachte auf, während sie in seine Arme gezogen wurde. “Alles Gute Große”, murmelte er in ihr Ohr und hielt sie einen Moment länger fest. Conny beobachtete sie lächelnd. Das Geschwisterband zwischen den Beiden war einfach großartig und schon musste sie an ihren eigenen Bruder denken. Ein paar Sekunden später war sie dann dran, Elsa zu umarmen und zu beglückwünschen. Nachdem sich alle begrüßt hatten, saßen alle am Esstisch und aßen von der Lasagne und dem Salat, den Mario in einer großen Schüssel hatten herumgehen lassen. Das Gespräch drehte sich bei den Frauen hauptsächlich um Connys bevorstehende Hochzeit und bei den Männern, wie könnte es auch anders sein, um Fußball. Nach dem Essen stand Elsa auf und sah zu ihren Gästen. “Will jemand jetzt schon einen Kaffee? Oder einen Espresso? Mario hat sich doch diesen extrem teuren und unnötigen Vollautomaten angeschafft.” “Elsa. Dieser Automat ist die Erfüllung aller meiner Wünsche. Sei nicht so böse zu der Guten. Du liebst ihren Cappuccino auch”, Mario sah seine Ehefrau kopfschüttelnd an und wand sich an ihre Gäste, “und der Kaffee ist wirklich vorzüglich.” Elsa lachte auf und umarmte ihn von hinten. “Die Gute?”, Gregor sah seinen besten Freund mit großen Augen an. “Mario hat sie als vollwertiges Familienmitglied aufgenommen. Sie heißt Nika.” Lautes Gelächter folgte auf Elsas Aussage. “Nika hat mir schon so manchen Tag gerettet. Und auch so manchen Morgen”, verteidigte der Schwarzhaarige sich. ”Du könntest auch einfach länger bei mir im Bett bleiben und länger schlafen. Das würde dir sich auch so einige Morgen retten”, erwiderte Elsa schmunzelnd und ging in die Küche, “Also wer will etwas? Sie macht auch Cappuccino, Latte Macchiatto und was euch noch so alles einfällt.” Conny schlenderte durch das Wohnzimmer, während Elsa in der Küche an der Kaffeemaschine stand und die Eltern sich wieder auf das Sofa verzogen hatte. Sie ging zu der Fotowand, die Elsa eingerichtet hatte und an der Bilder ihrer Familie und ihrer Freunde hing. Conny sah sich diese sehr gerne an, da Elsa immer wieder Bilder austauschte und es meistens Neues zu entdecken gab. Ihr Blick fiel über drei der Fotos, die schon immer hingen und vermutlich niemals ausgetauscht werden würden. Eines zeigte Elsa und Mario, als sie noch nicht sehr lange zusammen waren. Der ehemalige Kicker Daniel hatte dieses Foto gemacht und man erkannte die starken Gefühle, die das Paar damals schon füreinander hatte, auf dem zweiten stand Mario im Tor, eines der ersten Fotos, die Elsa geschossen hatte und das Dritte war Connys Lieblingsfoto, darauf waren sie acht zu sehen, als sie vor einigen Jahren einen gemeinsamen Urlaub gemacht hatte. Auch Hochzeitsfotos des Paares hing an der Wand. Connys Blick schweifte weiter und plötzlich weiteten sich ihre Augen. War das wirklich…? Die Schwarzhaarige drehte sich herum und ging zu ihrem Verlobten. “Gregor, komm mal schnell”, zischte sie ihm ins Ohr. Der Schwarzhaarige drehte sich verwirrt herum, stand aber wie von ihr gewünscht vom Sofa auf. “Was ist Conny?” “Komm mit!”, Conny zog ihn zu der Fotowand und deutete auf eines der Bilder. Gregor sah darauf und schon weiteten sich auch seine Augen. Elsa und Mario verteilten gerade Kaffeetassen, als Gregor mit einem Bilderrahmen in der Hand und Conny an der anderen mit sich ziehend auf sie zu kam. “Ist das euer ernst?”, rief er aufgeregt. Elsa und Mario sahen sich lächelnd in die Augen. “Jap”, antwortete Mario nur, stellte die Tasse in seiner Hand auf den Couchtisch, legte einen Arm um Elsas Hüfte, zog sie an sich und grinste seinen besten Freund an. Dieser schnappte aufgeregt nach Luft. “Ich fasse es nicht”, murmelte er. “Was ist denn Gregor?”, fragte seine Mutter. “Hier”, murmelte dieser und hielt seiner Mutter das Bild entgegen. Diese sah darauf und schlug gleich darauf ihre Hände vor ihren Mund. Mit großen Augen, in denen Freudentränen schwammen, sah sie ihre Tochter an. Auch Ikuko bekam große Augen und hielt sich eine Hand an die Brust. “Ihr…?”, brachte sie hervor und sah das Paar ebenfalls an. “Ja, wir bekommen ein Kind”, erwiderte Mario und nickte ihr zu. Seine Ehefrau zog er noch enger an sich und lächelte sie gleich darauf liebevoll an. Elsa erwiderte das Lächeln und schmiegte sich an ihn. Die Mütter sprangen auf und umarmten ihre Kinder. Auch Conny und Gregor drängten sich nach vorne und fielen den Beiden um den Hals. Die Beiden wurden regelrecht ausgequetscht. Lächelnd beantworteten sie alle Fragen, so gut sie konnten. Als Mario aufblickte, sah er Elsas Vater genau in die Augen und zog prompt seinen Kopf ein. “Du hast meine Tochter also geschwängert?” Alle wurden ruhig und sahen zwischen Mario und Robert hin und her. Mario nickte langsam und wich einen kleinen Schritt zurück. Er erinnerte sich noch zu gut an die Gespräche mit seinem Schwiegervater, die dieser oft genug mit ihm geführt hatte und wirklich gute Erinnerungen hatte er daran nicht. “Du weißt was das bedeutet Mario.” Elsa beobachtete ihren Ehemann, der immer blasser wurde und sah ihren Vater an. “Papa, lass Mario in Ruhe. Dazu gehören immer zwei und die zweite bin ich. Und wir sind seit über einem Jahr verheiratet!” “Elsa”, wand Robert sich an seine Tochter, “mach dir nicht immer so einen Kopf. Mario”, wand er sich wieder an seinen Schwiegersohn, der immer noch recht blass war, “das bedeutet mehr Verantwortung. Ich weiß, dass du als Fußballer genug Geld verdienst, aber darum geht es mir gar nicht. Es geht darum, dass du immer für Elsa und dein Kind da bist und die Beiden über alles stellst, vor allem über deine Arbeit. Immerhin werdet ihr jetzt eine richtige Familie. Es ist mir wichtig, dass du das weißt und vor allem auch umsetzt.” Mario atmete aus und nickte erleichtert. “Das weiß ich Robert und ich würde alles für die Beiden geben. Es gibt nichts und niemand wichtigeren als Elsa und unser Kind.” Mario hatte Elsa an seine Brust gezogen und seine Hand auf ihren Bauch gelegt. Elsa legte ihre Hand auf seine und lächelte zu ihm hoch. “Danke Papa”, wand sie sich dann an ihren Vater, froh, dass er Mario gut zugeredet hatte. “Ich freue mich für euch Elsa. Mein erstes Enkelkind”, sagte er schwärmend und griff ebenfalls nach dem Ultraschallbild, das Elsa in einem Bilderrahmen an ihre Fotowand gehängt hatte. “Jetzt ist es zu spät Robert etwas über unbefleckte Empfängnis zu erzählen, oder?”, wand sich Ikuko augenzwinkernd an Ann-Li, die auflachen musste, immerhin war das ein Witz zwischen den Beiden gewesen, falls Elsa vor ihrem 30. Geburtstag schwanger werden sollte. Robert Daichi hatte die Idee nie besonders gut gefunden, dass sein kleines Mädchen von einem männlichen Wesen umworben wurde, was auch Grund für die berüchtigten Männergespräche nur zu zweit war. “Ich habe die Wette gewonnen”, grinste Mario seine Ehefrau an. “Was für eine Wette?”, fragte Gregor sofort nach. Elsa sah Mario schmollend an, der sich an seinen besten Freund wand. “Elsa und ich haben vorher gewettet, wer das Bild als erstes entdeckt. Elsa meinte, dass es eine der Frauen ist und ich habe auf dich gesetzt Gregor. Danke dass du mich nicht im Stich gelassen hast, immerhin geht es um ein Frühstück ans Bett.” “Ehrlich gesagt Käptain…”, murmelte Gregor und Mario sah ihn sofort stirnrunzelnd an. “...habe ich das Bild entdeckt”, fuhr Conny den Satz ihres Verlobten fort. “Hah”, rief Elsa, drehte sich herum und zeigte auf Mario, “mein Frühstück am Bett!” “Mist”, fluchte Mario, “Gregor, du kannst mich doch nicht wirklich so im Stich lassen.” “Tut mir leid Alter”, entschuldigte dieser sich und Elsa und Conny brachen in Gelächter aus. “Eine Frage hätte ich auch noch Elsa”, meinte Ikuko und winkte ihre Schwiegertochter zu sich auf das Sofa. Die Braunhaarige ließ sich zwischen ihren beiden Müttern nieder. “Und was willst du wissen?” “Wenn das Baby Ende April kommen soll, dann warst du an der Einweihungsfeier von deiner und Majas Eventagentur schon schwanger, nicht wahr?”, Elsa nickte und so fuhr die Schwarzhaarige fort, “Du hast doch Sekt an dem Tag getrunken. Du weißt, dass das nicht gut während der Schwangerschaft ist oder?” Elsa lachte auf und auch ihr Ehemann musste lachen, während er sich auf der anderen Seite des L-Förmigen Sofas niederließ. “Erinnere mich nicht an diesen Abend Mama.” Verwundert wurde er angesehen. “Mario hat meinen Sekt mitgetrunken”, erklärte Elsa schmunzelnd. “Ich habe also für zwei getrunken, besser gesagt für vier”, Mario sah seine Ehefrau schmunzelnd an. “Für vier?”, fragte Ann-Li erstaunt nach. “Ja, fast acht Gläser hatte der Arme intus. Aber mir wurden immer wieder neue aufgezwungen und ich habe es nie geschafft, sie abzulehnen, beziehungsweise meine Versuche wurden vereitelt. Und danach durfte ich den da drüben sturzbetrunken nach Hause bringen”, antwortete Elsa und zeigte auf ihren Ehemann, der seine Hand abwehrend hochhielt und immer noch schmunzelte. “Ich erwähne nochmals, dass ich das nur für dich und das Kleine gemacht habe. Und immerhin hast du mich auf dem Sofa schlafen lassen.” “Weiter habe ich dich nicht bekommen mein Schatz.” Robert sah zwischen seiner Tochter und seinem Schwiegersohn hin und her. “Ich weiß jetzt nicht Mario, ob ich das als Verantwortung bezeichnen soll. Auf der einen Seite will ich dich nie sturzbetrunken den Beiden gegenüber erleben, andererseits hast du es ja gerade für die Beiden gemacht.” “Mach dir keine Sorgen Robert, soviel will ich nie mehr trinken, das eine Mal reicht mehr als aus. Und da ab sofort alle Bescheid wissen, müssen wir ja auch niemanden mehr etwas vorspielen.” Mario nickte dem Älteren ernst zu. Dieser schlug ihm herzlich auf die Schulter und Mario stöhnte schmerzhaft auf. “Das lobe ich mir mein Sohn, das lobe ich mir.” “Wie habt ihr es denn geplant? Mit dem Kinderzimmer und allem”, fragte Ikuko nach und legte eine Hand auf Elsas Arm. Die Braunhaarige lächelte ihre Schwiegermutter an. “Wir haben eine Vier-Zimmer-Wohnung, also passt es ganz gut. Da Mario und ich beide Büros in unseren Geschäftsräumen haben, brauchen wir daheim nicht nochmal jeder eines. Stattdessen räume ich mein Büro, da das ja ein bisschen größer als Marios ist und räume den Schreibtisch zu ihm ins Zimmer. Und dann wird das das Kinderzimmer.” “Beziehungsweise ich räume um. Elsa kann zusehen”, meinte Mario und griff nach seinem Kaffee, den er vorher abgestellt hatte. “Waren eure Männer auch so extrem anstrengend in der Schwangerschaft?”, fragte Elsa und sah ihre Mütter an. Die beiden Frauen sahen sich in die Augen und nickten. “Wenn Mario auch nur im geringsten so ist wie Kuro, dann hast du nicht viel zu lachen”, Ikuko sah ihren Ehemann schmunzelnd an, der sofort den Kopf schüttelte. “Ich war für euch beide da, das ist ein Unterschied Schatz.” Elsa lachte auf. “Ich glaube meiner ist noch schlimmer.” “Schatz!”, meinte Mario langgezogen und sah seine Ehefrau mit hochgezogenen Augenbrauen an. “Jaaa?”, entgegnete diese im gleichen Tonfall. “Du bist viel zu frech Frau Hongo.” “Durch ihren Vater verzogen”, sagte Ann-Li und grinste ihren Ehemann an. “Was soll denn das heißen?”, kam sofort die Gegenfrage und alle lachten auf. Eineinhalb Stunden später waren auch die beiden anderen Paare dazugestoßen und alle saßen gemeinsam um Kaffee und Kuchen herum. Während Reiko nach der Neuigkeit der Mund offen stehen geblieben war, hatte Kara begeistert angefangen Elsa und Mario auszuquetschen. Mit einem Mal wurde sie ruhig und sah Elsa wehmütig an. “Ende April. Da sind wir schon längst weg”, die Braunhaarige griff nach Reikos Hand und drückte diese fest, “das heißt, dass wir es gar nicht sehen, wenn es auf der Welt ist.” Elsa nickte und nach ein paar Sekunden fingen die Tränen an mit laufen und sie schluchzte auf. Mario stand auf, kam um den Tisch herum und zog seine Ehefrau an sich. “Alles ist in Ordnung Elsa?” “Nein!”, brachte diese hervor und schüttelte ihren Kopf in Marios Armen. Ihre Schluchzer wurden immer lauter und alle sahen sie verwirrt an. Ihr Ehemann sah auf und sah alle an. “Hast du meine Tochter etwa zum Weinen gebracht?”, fragte Robert und sah seinen Schwiegersohn aus zusammengekniffenen Augen an. Der Schwarzhaarige schüttelte blass seinen Kopf. “Nein, das passiert öfter. Sie fängt plötzlich an mit Weinen und hört nicht mehr auf.” “Robert, das war bei mir doch auch so. Erinnerst du dich noch? Diese ständigen Gefühlsschwankungen. Sowohl in meiner Schwangerschaft mit Elsa als auch mit Gregor”, Ann-Li legte ihrem Ehemann ihre Hand beruhigend auf den Arm, der sie ansah und langsam mit dem Kopf nickte. Mario streichelte seiner immer noch weinenden Ehefrau über den Rücken und flüsterte ihr beruhigend ins Ohr, was aber nicht wirklich etwas brachte. “Lass mich mal”, hörte er die Stimme Majas und spürte gleich darauf ihre Hand, die ihn sanft weg drückte. “Komm Elsa”, sagte die Rothaarige zu ihrer besten Freundin, nahm ihre Hand und zog sie hinter sich aus dem Wohnzimmer und in das Schlafzimmer. Als sie eine Viertelstunde später wieder kamen, hatte Elsa sich beruhigt und nochmals nachgeschminkt. “Alles in Ordnung Schatz?”, fragte Mario besorgt nach. Elsa nickte und setzte sich auf seinen Schoss. Der Schwarzhaarige schloss seine Arme um ihre Taille und zog sie enger an sich. “Ich mag das nicht”, grummelte sie, “jetzt wird es mit der Übelkeit langsam besser und stattdessen brechen ich bei jedem kleinen Fitzelchen in Geheule aus.” Mario schmunzelte, lehnte sich mit seinem Rücken an die Lehne des Stuhles und zog Elsa an sich, so dass sie gemütlich an ihm lehnte. “Es wird nie langweilig Schatz.” “Momentan würde ich Langeweile vorziehen. Das ist doch sowas von peinlich vor allen anzufangen zu heulen.” “Ach quatsch. Das ist unsere Familie, da ist so etwas in Ordnung.” Elsa blickte auf und ließ ihren Blick über die anwesenden Personen gleiten und sie musste lächeln. Mario hatte recht, das war ihre Familie. Kapitel 5: Ende November 20X1 ----------------------------- “Oh ich bin ja so aufgeregt!”, Conny saß mit großen Augen auf dem Rücksitz von Majas Auto. Neben ihr saß Kara, die lachen musste. Elsa und Maja, die vorne saßen, sahen sich einen Moment an und schmunzelten. “Ich glaube eher, die hyperventiliert uns vorher noch”, murmelte die Rothaarige leise und brachte Elsa zum Lachen. “Hast du was gesagt?”, fragte Conny von hinten und beugte sich nach vorne. “Ich wollte nur wissen, ob die Mütter schon da sind.” Die Schwarzhaarige ließ sich wieder nach hinten fallen und griff nach ihrem Handy. “Bisher kein Anruf, also vermutlich nicht”, genau in dem Moment fing das Handy an zu klingeln, “Meine Mutter”, rief Conny, bevor sie das Gerät an ihr Ohr hob. “Du kannst ihr sagen, dass wir in zwei Minuten da sind”, meinte Elsa. Conny gab das Gesagte weiter, bevor sie wieder auflegte. “Meine Mütter sind beide da.” Elsa und Maja sahen sich erneut schmunzelnd an. Immerhin waren Connys beide Mütter auch jeweils eine Mutter von jeder von ihnen. “Da vorne ist es”, meinte Elsa, als Maja in die Straße einparkte. Kurz darauf parkte die Rothaarige in einer der Parklücken vor dem Laden, bei dem sie sich mit den Müttern trafen. Als sie aus dem Auto aus stiegen gab es ein großes Hallo und viele Umarmungen. “Dann lasst uns mal reingehen.” Maja ging voran und öffnete die Türe des Brautladens. Innen waren überall Brautkleider verteilt, ob sie nun an den Kleiderstangen hingen oder an Schaufensterpuppen im Laden verteilt waren. “Hallo Maja, hallo Elsa”, die Besitzerin höchstpersönlich kam hinter dem Tresen hervor um die Gäste zu begrüßen. “Hallo Lydia.” Anschließend begrüßte die Schwarzhaarige auch die anderen Anwesenden. “Heute also die letzte Anprobe.” Conny nickte aufgeregt. Gleich würde sie ihr Brautkleid wieder sehen, das sie vor über neun Monaten gekauft hatte und das vor vier Wochen das erste Mal abgesteckt worden war. “Ja. Und ich freue mich ja schon so sehr.” “Das sieht man ihnen an Conny.” “Und für diese junge Dame hier brauchen wir noch ein Kleid”, Maja legte ihre Hände von hinten auf Karas Schultern und schob die Braunhaarige ein Stückchen nach vorne. “Das machen wir natürlich auch gleich. Wann ist denn ihre Hochzeit?” “Im Januar.” Lydia sah sie mit großen Augen an. “Also nur noch zwei Monate. Das könnte knapp werden.” “Kara hat bei ihren Eltern zu Hause mit ihrer Mutter und ihrer Schwester bereits nach Brautkleidern gesucht, bisher aber noch nichts gefunden. Wir haben dann gesagt, dass sie noch zu dir kommen muss.” Elsa lächelte die Schwarzhaarige an. “Wenn das jemand schaffen kann, dann du”, stimmte auch Maja lächelnd zu. “Na dann schauen wir doch mal. Conny, sie kommen mit zum Abstecken. Und sie Kara schauen nach Kleidern. Elsa, Maja. Ihr könnt ja schonmal nach ein paar Kleidern suchen, ihr kennt euch hier ja ein wenig um. Ich bringe Conny nur kurz zu der Schneiderin und komme dann wieder um euch zu helfen.” Alle nickten. Conny sah die Besitzerin des Brautladens an. “Mit dem Abstecken müssen wir uns beeilen. Ich will meiner Trauzeugin schließlich beim Aussuchen des Kleides helfen!” “Wir haben sicher ein Kleid, bevor du fertig abgesteckt hast”, Kara streckte ihrer eigenen Trauzeugin die Zunge raus. “Mach dir keine Sorgen Conny. Bei Karas bisherigem Tempo ein Kleid auszusuchen, wird das noch eine Weile dauern und du bist rechtzeitig wieder da,” meinte Maja trocken und legte ihrer Schwägerin eine Hand auf die Schulter. Lachend trennte die Gruppe sich voneinander. Conny ging mit ihrer Mutter und zukünftigen Schwiegermutter zum Abstecken ihres Brautkleides, während die anderen Drei sich auf die Suche nach Brautkleidern machten. --- Nach zwei Stunden machten standen alle mit Sektgläsern in der Hand da und stießen miteinander an. Kara hatte immer noch ihr Brautkleid an. Dieses bestand aus Spitze und lag eng an ihrem Körper an. Es sah einfach wunderschön an der Braunhaarigen aus. “Elsa? Du auch einen Sekt?”, Lydia sah die Braunhaarige an, die als Einzige noch kein Glas in der Hand hielt. “Nein danke Lydia. Auf Alkohol muss ich die nächsten Monate verzichten”, Elsa legte lächelnd ihre Hand auf ihren Bauch, der unter einem gut geschnittenen Kleid versteckt war. “Wirklich jetzt?” Mit großen Augen sah die Schwarzhaarige erst Elsa und dann deren Bauch an. “Ich hatte es mir schon fast gedacht, wollte aber nicht fragen und dabei in ein Fettnäpfchen treten. Das Kleid ist wirklich schön und man sieht es fast nicht. Aber als Fachfrau, die auf Körper achten muss, um die richtigen Kleider und die richtigen Größen aussuchen muss,...” “...fällt es dir sofort auf”, meinte Maja lachend. Lydia nickte. “Ja. Also erzähl Elsa. Wann, was und wie?” “Also die letzte Frage beantworte ich dir sicher nicht, das solltest du dir denken können.” Ein Lachen antwortete auf Elsas Entgegnung. “Da hast du wohl recht. Und der Rest?” “Ende April. Was es wird wissen wir noch nicht.” “Das ist ja schön. Und auch spannend. Wie macht ihr es denn mit eurer Eventagentur? Immerhin habt ihr erst vor knapp drei Monaten eröffnet. Und wie ich höre läuft es ja wirklich super bei euch.” Elsa und Maja nickten, während sie sich mit der Ladenbesitzerin unterhielten. Kara ging in der Zwischenzeit mit einer anderen Mitarbeiterin zurück in die Umkleide um sich umzuziehen und Conny unterhielt sich mit ihren Müttern. “Ich werde auf jeden Fall ein paar Monate daheim bleiben. Was wir weiter machen wissen wir noch nicht genau”, meinte Elsa. “Vielleicht solltet ihr noch jemanden einstellen. Wenn es bei euch weiterhin so gut läuft, werdet ihr sicher auch zukünftig einiges zu tun haben.” Wieder nickten die beiden Inhaberinnen von Everlasting nachdenklich. “Wäre auf jeden Fall eine Möglichkeit. Aber da müssen wir noch genauer darüber nachdenken”, Maja griff nach ihrem Geschäftshandy, um sich einen kurzen Vermerk zu machen und die Termine der nächsten Monate kurz zu überfliegen. “Wir brauchen auf jeden Fall eine Empfangsdame, das ist gerade das Erste, nach was wir schauen”, Elsa lächelte Lydia an. Mit ihr konnten sie über solch geschäftlichen Dinge sprechen. Zu Lydia brachten sie viele ihrer Bräute. Bisher hatten sie nie schlechte Erfahrungen gemacht. Alle Bräute hatten ihr Kleid hier gefunden. Als sie vor neun Monaten mit Conny hier gewesen waren, war die Beratung einfach super gewesen. Und warum neue Sachen probieren, wenn man schon etwas Perfektes gefunden hat? “Ihr sucht eine Empfangsdame? Meine Schwägerin sucht zur Zeit eine Stelle. Sie hat vor vier Wochen eine kaufmännische Ausbildung abgeschlossen, als Beste in ihrem Jahrgang. Sie ist vor kurzem 20 geworden. Meint ihr, sie kann sich mal bei euch bewerben?” “Natürlich. Du hast ja unsere Adresse, gib die einfach weiter”, Elsa lächelte Lydia an. “Das werde ich machen. Sie heißt Minah.” “Das merken wir uns”, lachte Maja. Eine dreiviertel Stunde später verließen sie das Brautmodengeschäft wieder. “Und jetzt?”, fragte Conny und lächelte die Anderen an. Ann-Li trat zu ihrer Tochter, legte einen Arm um die Braunhaarige und sah diese lächelnd an. “Wie geht es euch beiden denn?” Elsa erwiderte das Lächeln ihrer Mutter. “Sehr gut Mama. Die Übelkeit hat nachgelassen und mir ist nur noch ganz selten schlecht. Ansonsten ist Klein-Hongo wohl recht munter laut der Frauenärztin.” Ann-Li strahlte über das ganze Gesicht, während Elsa ihr von ihrem ersten Enkelkind berichtete. “Das waren du und Gregor auch immer. Vor allem Gregor. Der hat in meinem Bauch schon Tritte wie ein echter Fußballer verteilt. Und euer Vater hat immer gesagt, dass der Junge mal ein großer Fußballer werden wird.” “Wirklich? Daran erinnere ich mich gar nicht.” “Du warst da ja auch erst ein knappes Jahr alt Schatz.” Elsa musste leise lachen. “Es scheint wirklich im Blut zu liegen. Ich gehe auch ganz fest davon aus, dass dieses Kind mal Fußball spielen wird.” “Mit Mario als Vater und Gregor als Onkel? Auf jeden Fall Elsa. Und wenn es nach deinem Vater gehen wird, wird er dem oder der Kleinen mal golfen beibringen.” “Von mir aus sehr gerne Mama.” Lachend standen die beiden Frauen da. “Ich weiß jetzt was wir machen”, kam es in diesem Moment von Conny. “Und das wäre?” Alle sahen die Schwarzhaarige fragend an, die die Blicke strahlend erwiderte. “Shoppen. Für das Baby!” --- Abends kam Elsa total erledigt mit vielen Tüten zur Wohnungstüre herein. “Da bist du ja endlich Elsa. Und was hast du alles gekauft?”, Mario stand in dem großen Türrahmen, der von dem hellen Flur mit Garderobe zum Wohn-Esszimmer mit der offenen Küche führte. Elsa sah schmunzelnd auf. “Ich habe überhaupt nichts gekauft… obwohl, doch. Einen wirklich süßen Pullover.” Mario lachte leise auf. “Hätte mich auch sehr gewundert Frau Hongo. Und was ist dann in den restlichen Tüten?” “Wenn du sie mir ins Wohnzimmer trägst verrate ich es dir. Und eigentlich warte ich noch auf meinen Begrüßungskuss!” Ihr Ehemann zog die Augenbrauen hoch. “Stimmt. Das hätte ich natürlich auch gerne.” Er ging auf die Braunhaarige zu, griff nach dem Kragen ihrer Jacke, zog sie an sich und drückte seine Lippen sanft auf ihre. “Schön dass du endlich daheim bist”, murmelte er, seine Stirn an Elsas gelehnt. “Das finde ich auch”, antwortete Elsa leise. Sie küsste den Schwarzhaarigen nochmals kurz, bevor sie sich von ihm löste und ihre Jacke auszog. Während Mario nach den Tüten griff, hängte sie ihre Jacke an die Garderobe. Sie lief ihm hinterher zum Sofa, auf dem dieser die Tüten ab stellte und sich dann auf eine Ecke setzte. “Bitte”, meinte er und deutete mit einer Handbewegung auf die Tüten. Die Braunhaarige lächelte, griff nach der Ersten und kippte diese einfach um. Was herausfiel war lauter Babykleidung, Strampler, kleine T-Shirts, Mützchen. In den anderen Tüten waren teilweise sogar schon Spielsachen und Kuscheltiere. “Ich habe nur zwei von den Sachen gekauft habe, unter anderem diese hier”, Elsa nahm ein kleines paar Turnschühchen und hielt es Mario entgegen. Der Schwarzhaarige legte den kleinen Strampler, den er gerade in der Hand hielt, wieder zur Seite und nahm die Schuhe aus der Hand seiner Ehefrau. Diese waren wie Fußballschuhe gestaltet, einschließlich schwarzer Punkte an der Sohle, die die Stollen darstellen sollten. “Sind sie nicht süß?”, fragte Elsa mit leuchtenden Augen. Mario sah auf und nickte. “Ja, das sind sie auf jeden Fall. Das wird mal ein richtiges Fußballerkind.” “Das hat meine Mama heute auch gesagt. Oh,warte mal. Ich habe ja noch etwas gekauft”, die Braunhaarige wand sich dem Haufen auf dem Sofa zu und wühlte darin herum. Dabei redet sie weiter, “also es ist noch ein bisschen groß, aber es wird sicher reinwachsen. Ah, hier ist es ja.” Elsa drehte sich mit einem hellblauen T-Shirt um, auf dem “Mein Papa ist Fußballer und ganz stark” stand. Mario nahm es Elsa lachend aus den Händen. “Das ist gut!” “Nicht wahr?”, Elsa ließ sich lachend neben den Schwarzhaarigen fallen. Dieser deutete auf dem Haufen neben ihm. “Nichts rosanes… hat deine Ärztin irgendetwas gesagt?” Elsa schüttelte schmunzelnd den Kopf. “Nein, ich weiß noch nichts. Aber einem Mädchen könnte man auch etwas blaues anziehen, während Jungen in rosa Shirts irgendwie seltsam aussehen. Wir haben alles sehr neutral eingekauft.” “Gut. Dann zeig mal her Elsa.” Kapitel 6: Mitte Dezember 20x1 Teil 1 ------------------------------------- Elsa griff nach dem Headset an ihrem Ohr. “Der dreht hier total durch.” “Sie auch”, bekam sie als Antwort, “Mein Vorschlag wäre, dass wir beiden irgendwelche Baldriantropfen oder so etwas verabreichen.” Elsa lachte auf, als Maja den Vorschlag brachte. “Ich bin mir nicht sicher, ob das noch etwas bringt.” “Ich mir auch nicht. Kommst du hier zu der Braut? Ich würde die restlichen Sachen in der Kirche nachsehen.” “In Ordnung. Ich bin gleich da. Meinen eigenen Ehemann setzte ich voll auf den Bräutigam an. Bis gleich.” “Bis gleich Elsa.” Ein kurzes Tuten machte der Braunhaarigen verständlich, dass ihre Geschäftspartnerin aufgelegt hatte. Elsa warf einen Blick zum Bräutigam, der nervös von einem Ende des Zimmers zum anderen rannte. Anschließend ließ sie ihren Blick zu Mario wandern, der auf einem Stuhl saß und ebenfalls aufmerksam beobachtete. Aber er griff nicht ein, anscheinend schien er es ein wenig zu genießen. Elsa seufzte auf und trat auf den Bräutigam zu, den sie an beiden Armen packte und aufhielt. “Aus jetzt Gregor! Du läufst hier noch Rillen in den Boden. Du musst nicht nervös sein.” Der Schwarzhaarige sah seinen Schwester aus großen Augen an. “Ich will ja auch gar nicht nervös sein… Aber irgendwie ist das hier so… so wow.” Er wollte seine Wanderung wieder aufnehmen, wurde allerdings von der Braunhaarigen aufgehalten, die immer noch vor ihm stand. “In einer halben Stunde wirst du da draußen deine Traumfrau heiraten Gregor”, ein Lächeln zierte Elsas Züge, “und sie sieht wunderschön aus. Wenn du sie bisher für schön gehalten hast, dann wirst du nachher aus den Socken gehauen werden. Und dann beginnt euer gemeinsames Leben.” Gregor beruhigte sich, als er in Elsas strahlende Augen sah und er musste an das Mädchen, nein die Frau denken, die er heiraten würde und er begann ebenfalls zu strahlen. “Conny”, murmelte er. “Genau, deine zukünftige Ehefrau, zu der ich nun gehen werde. Du versuchst bitte nicht durch zu drehen und du Mario wirst danach schauen, dass er ruhig bleibt.” Elsa sah ihren Ehemann an. “Den kannst du vergessen!”, brummelte Gregor und seine Schwester richtete ihren Blick verwirrt zurück auf Gregor. “Wie meinst du das?” “Der hat gemeint, dass er sich für seine eigene Hochzeit rächen wird und mich durchdrehen lässt. Das hat er vor über einem Jahr an eurer Hochzeit verkündet und heute zieht er es knallhart durch.” “Mario. Was sagt er da?” Mario grinste seine Ehefrau an. “Er hat mich bei unserer Hochzeit damals einfach verrückt gemacht. Er war nervöser als ich und hat meine Nervosität immer weiter in die Höhe getrieben. Und ich habe ihm versprochen, dass ich ihn sicherlich nicht beruhigen werde, wenn er bei seiner eigenen Hochzeit durchdreht”, Mario zuckte mit seinen Schultern. “Mario Hongo! Du wirst jetzt gefälligst tun, was ein Trauzeuge zu tun hat! Und das ist unter anderem, den Bräutigam zu beruhigen. Und wenn ich nachher zurück komme und Gregor immer noch durchdreht werde ich dich persönlich zur Rechenschaft ziehen. Verstanden?!” Mario sah seine Ehefrau mit großen Augen an. Die Braunhaarige funkelte ihn aus zusammengekniffenen Augen an, die Hände hatte sie in ihre Hüften gestemmt und betonte damit ihren Fünfmonatsbauch nur noch mehr. Er wusste, wann er sich zu ergeben hatte. Langsam stand er auf und hob seine Hände in Abwehrhaltung mit den Handflächen zu Elsa. “In Ordnung Schatz. Ich mache alles was du willst, nur beruhige dich wieder. Unser Kleines verträgt keinen Stress!” “Daran hättest du denken sollen, bevor du mich geschwängerthast”, murmelte die Braunhaarige, während Mario sie in seine Arme zog. “Du hast dabei mitgemacht, nur so als kurze Erinnerung”, entgegnete der Schwarzhaarige leise in ihr Ohr. Die Braunhaarige kicherte. “Da hast du wohl recht.” Sie löste sich aus den Armen ihres Ehemannes und sah diesen ernst an. “Bitte schau jetzt nach Gregor, ja? Ich muss nämlich zu Conny. Maja wartet vermutlich schon, dass ich komme.” Mario streichelte ihr sanft über die Wange und gab ihr einen sanften Kuss auf die Lippen. “Versprochen.” Elsa kam einige Minuten später bei dem Raum an, in dem Conny sich richtete. Sie klopfte an der Türe an und streckte ihren Kopf ins Zimmer. “Hallo.” Sie kam herein und schloss die Türe hinter sich wieder. “Hallo”, Kara lächelte sie von einem Sofa aus an, während Conny auf einem Stuhl saß und die Haare aufgesteckt bekam. “Maja ist bereits los. Sie meinte, dass sie Conny gut in meinen Händen lassen kann.” “Wenigstens eine Trauzeugin, auf die man sich verlassen kann”, murmelte Elsa. “Soll heißen?” “Mario hat sich entschieden, Gregor schweigend dabei zuzusehen, wie er durchdreht.” “Wie bitte?!”, Conny drehte sich erschrocken auf ihrem Stuhl herum. Panik lag in ihrem Gesicht. “Alles gut Conny. Ich habe ihm einen mentalen Tritt gegeben. Er kümmert sich jetzt um deinen zukünftigen Ehemann, der es übrigens kaum erwarten kann, dich zu sehen.” Elsa schritt zu ihrer zukünftigen Schwägerin und legte ihr eine Hand auf die Schulter. Sie suchte den Blick der Schwarzhaarigen im Spiegel und lächelte. “Du siehst wunderschön aus Conny.” Über den Spiegel bekam Elsa ein Lächeln zurück. “Vielen Dank. Nana macht ihre Sache einfach gut.” “Nana ist auch die beste Visagistin und Friseuse, die es gibt”, stimmte Elsa zu und schenkte der Blondine,die neben Conny stand, ein Lächeln. “Jetzt übertreib mal nicht Elsa.” “Ich übertreibe nicht. Du weißt ja, dass wir für Everlasting nur die Besten nehmen. Und dass du bisher noch dabei bist, sagt doch einiges aus, oder?” Nana lachte laut auf. “Das ist schon fast gemein Elsa. Aber für die Anderen, die nicht mehr dabei sind.” Elsa erhielt ein Augenzwinkern und auch die Braunhaarige lachte auf. “Okay, braucht ihr hier noch irgendetwas?” Da alle den Kopf schüttelten drehte Elsa sich herum und rief Maja an, um noch ein paar Sachen nochmal abzuklären. Dabei tippte sie fleißig auf dem Tablet herum, dass sie zur Organisation immer benutzte. Maja trug genau das Gleiche mit sich herum und die Geräte waren miteinander verknüpft, was das Arbeiten oft erleichterte. “So Conny. Fertig. Dann können wir jetzt dein Kleid anziehen”, Nana befestigte die letzte Klammer mit einem Schmuckstein in Connys Haar. “Nur wenn meine Mutter da ist. Und Ann-Li”, Conny sah zu Nana auf, bevor sie sich selbst im Spiegel bewunderte. “Elsa. Sind die Mütter in der Kirche?”, Kara ging zu ihrer Freundin. Die Angesprochene nickte und tippte auf ihrem Tablett einen Befehl, der einen Anruf an ihre Partnerin sandte. Dieser wurde sofort angenommen. “Maja, ganz kurz. Sind Connys und meine Mutter in der Kirche? Ja? Gut, dann schicke sie doch bitte hierher. Conny zieht jetzt das Kleid an und will die Mütter dabei haben. Super, danke. Ja, der Rest läuft”, Elsa legte auf und drehte sich zu Conny herum, die nervös durchs Zimmer zu laufen anfing. “Baldrian”, murmelte die Braunhaarige leise, bevor sie sich lauter äußerte, “die Beiden kommen gleich Conny.” “Danke.” Kara stand immer noch neben Elsa und hatte die erste Äußerung gehört. “Baldrian?”, fragte sie leise nach. “Ja, um die Beiden zu beruhigen. Wobei ich gestehen muss, dass Gregor noch mehr durchdreht.” “Dein Bruder ist manchmal einfach seltsam.” “Ja. Aber ich weiß wirklich nicht, woher er das hat. Ich glaube nicht, dass ich so nervös an meiner eigenen Hochzeit war.” “Warst du auch nicht. Du warst erstaunlich ruhig. Mario war aufgeregter als du.” “Ich war schon ziemlich aufgeregt, aber hauptsächlich hat die Freude überwogen, endlich Marios Ehefrau zu werden und für immer mit ihm zusammen zu sein”, bei diesem Satz wanderte eine Hand unbemerkt zu ihrem Babybauch und legte sich darauf. Als Elsa merkte, dass sie sanft über ihren Bauch streichelte, musste sie lächeln. Bald waren sie nicht mehr nur zu zweit, sondern eine eigene kleine Familie. Es klopfte an der Türe und die beiden Mütter streckten ihren Kopf zum Zimmer hinein. “Da sind wir.” Die Beiden kamen herein und Nana griff nach dem Hochzeitskleid, das an einer Wand an eine Garderobe gehängt worden war. Sie öffnete den Kleidersack und zog es hervor. “So, hier haben wir das gute Stück. Conny, zieh den Bademantel aus und komm hierher. Wie besprochen lege ich es auf den Boden, so dass du von oben hineinsteigen kannst. Darunter lege ich gleich den Reifrock, so dass du diesen zeitgleich anziehen wirst, ja?” Die Schwarzhaarige nickte. Sie öffnete den Bademantel und legte ihn auf den Stuhl, auf dem sie gerade noch gesessen war. “Es wird ernst”, murmelte Kara neben Elsa und die Braunhaarige nickte lächelnd. Conny stieg in das Kleid, das von Nana hochgezogen wurde. Die Blondine half der Schwarzhaarigen es richtig anzuziehen. “So, dreh dich herum.” Conny drehte sich zu den Anderen herum. Ihre Mutter schluchzte auf und auch Ann-Li standen Tränen in den Augen. “Wow”, murmelte Kara und Elsa schluckte. Conny sah einfach wunderschön aus. Das schulterfreie Kleid war am Oberteil mit vielen kleinen Glasperlen verziert, die bei jeder Bewegung durch den Lichteinfall glitzernden. Der Rock bestand aus mehreren Lagen Tüll und sah wunderbar luftig und leicht aus. Ein richtiges Prinzessinnenkleid - genau das, was Conny auf keinen Fall hatte haben wollen! Sie hatte nicht so etwas typisches und richtig Mädchenhaftes haben wollen, gerade weil die Meisten es von ihr erwartet hatten. Sie hatte im Brautkleidergeschäft auch gar keine angezogen. Bis ihre drei besten Freundinnen plötzlich vor ihr standen und gemeint hatten, dass sie das perfekte Kleid gefunden hatten und sie es einfach nur einmal anziehen sollte. Und es war ihr Kleid gewesen. In dem Moment, in dem sie sich im Spiegel gesehen hatte, hatte sie es gewusste. Dieses Kleid und kein anderes. Die Haare hatte Nana kunstvoll aufgesteckt. Einzelne Strähnen lockten sich um Connys Gesicht und sie hatte Schmucksteine im Haar verteilt. Geschminkt war die Schwarzhaarige dezent und die großen dunkelblauen Augen waren schön umrahmt, sodass sie noch größer als sonst wirkten. Rouge brauchte sie momentan nicht, da ihre Wangen rosa leuchtenden. Dazu trug Conny eine Kette und Ohrringe, die sie von ihrer Mutter bekommen hatte. “Du bist wunderschön”, murmelte ihre Mutter und Kara lächelte mit Tränen in den Augen. “Das Kleid steht dir einfach wunderbar.” “Danke.” murmelte Conny und auch in ihren Augen standen Tränen. “Nicht weinen. Sonst muss ich auch weinen und dann ist das ganze Makeup ruiniert.” “Ich gebe mir Mühe, wirklich Conny. Aber die da...”, die Braunhaarige deutete auf Elsa, der die Tränen nur so über die Wangen liefen. Sie schluchzte auf. “Es tut mir leid. Du siehst wirklich toll aus. Aber diese blöden Hormone…”, sie schniefte. Das brachte alle zum Lächeln. Ann-Li ging zu ihrer Tochter und legte ihre Arme um diese. “Das geht auch wieder rum.” Sie griff nach der Taschentuch-Box und gab ihrer Tochter einige davon. Die Braunhaarige schnappte die Taschentücher und drückte sie vor ihr Gesicht. Ihre Mutter streichelte ihr beruhigend über den Rücken. Viel Erfolg hatte sie allerdings nicht, Elsa schluchzte immer stärker. “Okay, kann jemand Mario holen?”, Ann-Li sah zu Kara. Die Braunhaarige nickte und sprang auf. “Ich bin schon auf dem Weg.” Elsa nuschelte irgendetwas. “Was ist Elsa?” Kara machte einen Schritt zu ihr. Elsa sah mit großen Augen auf, aus denen immer noch Tränen flossen. “Dann schick jemand anderen zu Gregor. Aber nicht Viktor!”, nuschelte sie erneut. “Warum nicht Viktor?” “Der redet nur auf Gregor ein und macht ihm Angst.” Kara nickte verständnisvoll. “In Ordnung. Ich bin gleich wieder da.” Ann-Li sah Connys Mutter fragend an. “Was genau macht dein Sohn denn mit meinem?” Die Angesprochene zuckte mit den Schultern. “Männergespräche?” Conny lachte leise. “Er ist fast wie Robert Ann-Li, nur nicht ganz so schlimm.” Connys zukünftige Schwiegermutter lachte ebenfalls auf. “Wenn es nur ein ganz kleines bisschen wie bei Robert und Mario war, dann tut mir mein Sohn leid.” Ein paar Minuten später klopfte es an der Türe. “Nach mir wurde verlangt?”, Mario sah die Anwesenden an, bis sein Blick auf seine weinende Ehefrau fiel. “Elsa.” Er kam ins Zimmer und zog die Braunhaarige in seine Arme, die noch lauter zu weinen anfing. “Alles ist gut Elsa.” “Neiiin”, schluchzte die Braunhaarige. Der Schwarzhaarige sah hilflos auf seine Ehefrau in seinen Armen hinunter. Egal was er bisher immer gemacht hatte, er bekam sie nie dazu, dass sie sich wieder beruhigte. Laut Elsa lag das wohl daran, dass sie sich bei ihm einfach fallen lassen konnte. Kurz darauf klopfte es erneut an der Türe. “Endlich”, murmelte Mario, als Maja hereinkam, “da bist du ja endlich”, fügte er noch lauter hinzu. “Entschuldige bitte, aber ich muss hier arbeiten. Das bedeutet, dass ich auch noch anderes zu tun habe, als auf einen Pieps von dir zu rennen.” “Ich will gar nicht, dass du auf einen Pieps von mir rennst! Es geht um Elsa!” Die stand zwischen ihrem Ehemann und ihrer besten Freundin und sah die Beiden zweifelnd an. “Nicht streiten”, heulte sie. “Wir streiten nicht. Das weißt du Elsa. Jetzt komm mit”, Maja hielt der Braunhaarigen die Hand hin, die von dieser ergriffen wurde und zog sie in eine Ecke des Zimmers auf ein Sofa, wo sie beruhigend auf Elsa einredete, die langsam ruhiger wurde. Mario seufzte auf, sein Blick auf die beiden Frauen gerichtet. “So ist das in der Schwangerschaft. Aber sobald euer Baby da ist, wird es auch wieder besser”, Ann-Li war neben ihren Schwiegersohn getreten und legte ihre Hand auf seine Schulter. Mario warf ihr einen Blick zu, bevor er wieder zu Elsa sah. “Ich weiß. Aber ich fühle mich dabei immer so hilflos. Ich will sie doch vor allem beschützen. Und wenn sie so plötzlich los weint kann ich ihr einfach nicht helfen. Das macht mir immer ein wenig Angst. Ich will doch für sie da sein!” Erneut richtete er seinen Blick auf seine Schwiegermutter. “Du bist für sie da Mario. Und das weiß sie. Du bist ein guter Ehemann, mach dir keinen solchen Kopf.” Ann-Li lächelte. Mario war einfach der richtige Mann für ihre Tochter und sie wusste, dass er Elsa über alles liebte. “Danke”, murmelte dieser jetzt, bevor er seine Schultern straffte, “ich werde mich langsam wieder auf den Weg zu Gregor machen. Reiko und Viktor sind bei ihm. Und seinem zukünftigen Schwager traue ich zu, dass er ihn noch nervöser macht.” “Tue das. Ich kenne meinen Sohn und noch nervöser tut ihm sicher nicht gut.” “Da hast du recht.” Mario lachte leise auf, bevor er sich an Conny wand, die ihren Blick auf Elsa und Maja gerichtete hatte. “Conny, du siehst wunderschön aus. Gregor wird umfallen wenn er dich sieht.” Der Schwarzhaarigen glitt ein Lächeln ins Gesicht. “Meinst du wirklich?” “Natürlich. Für ihn bist du sowieso immer die Schönste. Aber heute übertriffst du alles.” “Danke”, mit roten Wangen lächelte die Braut Mario an. “Ich gehe zu dem glücklichen Bräutigam. Wir sehen uns in ein paar Minuten.” Der Schwarzhaarige nickte Conny zu, warf nochmals einen Blick auf seine Ehefrau, die immer noch mit Maja sprach und bereits gefasster aussah, bevor er sich auf den Weg machte. Einige Minuten später stand Maja auf. “Nana, kannst du unsere Heulsuse hier nochmal schminken? Und nein Elsa, fang jetzt nicht wieder an mit heulen. Das war liebevoll gemeint. Ich gehe in die Kirche, da die Trauung in 15 Minuten beginnen soll. Und ich erwarte dich pünktlich mit der Braut drüben.” “Das schaffen wir schon alles. Komm her Elsa”, Nana klopfte auf den Stuhl, auf dem Conny vorher noch gesessen war. Kapitel 7: Mitte Dezember 20x1 Teil 2 ------------------------------------- Eine Viertelstunde später hatten sich tatsächlich alle in der Kirche versammelt. Conny und Gregor, oder eben hauptsächlich Conny, hatten sich entschieden, in einer schönen alten Kirche zu heiraten. Direkt nebenan war ein großer Festsaal, in dem anschließend die Feier stattfinden sollte. “So, wir sind alle fertig. Die Männer stehen. Und Gregor ist recht ruhig”, stellte Maja fest, als sie aus dem Kirchgang in den Vorraum trat, in dem nur noch Elsa, Kara, Conny und Herr Usegi standen. “Gut, dann geht es los”, Kara straffte ihre Schultern und trat neben Conny, “Herz, du heiratest.” stellte sie strahlend fest. “Ja, das tue ich tatsächlich,” ein Strahlen trat auch auf das Gesicht der Braut. “In zwei Minuten wird der Hochzeitsmarsch gespielt. Kara, du gehst als Erste rein, danach ich, dann Elsa und anschließen Conny mit ihrem Papa”, Maja lächelte ihren Schwiegervater an, “Du schaffst das?” “Maja! Natürlich schaffe ich das, meine eigene Tochter zum Altar zu führen. Das habe ich bei dir schließlich auch geschafft.” Da Maja mit ihrem Vater nichts mehr zu tun haben wollte und diesen gar nicht zur Hochzeit eingeladen hatte, hatte sie ihren zukünftigen Vater gefragt, ob dieser sie zum Altar führen wollte. Unter Tränen hatte dieser damals ja gesagt. Es hatte ihn gefreut, dass er so für die Rothaarige zur Familie gehörte, dass sie ihn um diese wichtige Aufgabe bat. “Ich erinnere mich auch, wie du damals reagiert hast, als du mich in die Kirche geführt hast, daher habe ich dir hier ein Päckchen Taschentücher mitgebracht.” Der ältere Mann schüttelte seufzend den Kopf. “Ich weiß schon, was Viktor immer damit meint, dass du so frech bist.” Maja lachte auf und die Anderen stimmten mit ein. In dem Moment wurde drinnen der Hochzeitsmarsch angestimmt. Alle atmeten tief ein. “Los gehts”, sagte Elsa lächelnd. Als Conny am Arm ihres Vaters den Kirchgang entlang lief und auf ihren zukünftigen Ehemann zu ging, holte dieser tief Luft. Diese wunderschöne Frau war tatsächlich Conny?! Und sie wollte tatsächlich ihn heiraten?! Elsa sah von ihrem Platz aus zu ihrem Bruder, der über das ganze Gesicht strahlte. Ihr Blick wanderte weiter und sie sah ihrem Ehemann in die Augen. Der Schwarzhaarige stand ihr direkt gegenüber, neben dem Bräutigam. Conny hatte sich eine amerikanische Hochzeit gewünscht, mit Brautjungfern und Trauzeugen. Das erfüllten ihre Freundinnen ihr natürlich nur zu gerne. So standen Mario, Viktor und Reiko neben dem Bräutigam und Elsa, Maja und Kara den Dreien gegenüber auf der Seite der Braut. In ein paar Minuten durften sie sich aber setzen, schon alleine wegen Elsas Schwangerschaft, dass die Braunhaarige nicht die ganze Zeit stehen musste. “Conny”, flüsterte Gregor, als die Schwarzhaarige ihm endlich gegenüberstand. “Hier Gregor. Ich gebe meine Tochter jetzt in deine Hände. In Zukunft wirst du auf sie aufpassen”, sagte Herr Usegi und legte Connys Hand in Gregors. “Ich passe auf sie auf”, murmelte Gregor, was Conny ein Lächeln in die Züge zauberte. “Gut”, Herr Usegi küsste seine Tochter auf die Wange und lief die drei Treppenstufen vor dem Altar wieder nach unten, um sich neben seine Ehefrau zu setzen. Der Pfarrer stellte sich zu Conny und Gregor. “Ich begrüße sie heute alle hier zu diesem wunderbaren Tag. Und an diesem wunderbaren Tag wollen diese beiden Anwesenden den heiligen Bund der Ehe miteinander schließen…” Gregor und Conny standen sich gegenüber und hielten ihre Hände. Das Brautpaar konnte seine Blicke nicht voneinander wenden. Der Pfarrer hinter ihnen hielt eine Rede über die Liebe und über die Ehe. Davon bekamen sie aber nicht viel mit. Sie lächelten sich an. Endlich wurden sie Mann und Frau. “Entschuldigung?”, Gregor wand sich verwirrt dem Pfarrer zu, als dieser ihn zum dritten Mal ansprach. Alle Anwesenden brachen in Gelächter aus. Gregor war einfach so wunderbar verpeilt, wie er schon immer war - und das sogar heute an seiner Hochzeit. “Herr Daichi. Sie dürfen nun ihr Eheversprechen ablegen.” “Oh, ähm ja, natürlich”, Gregor ließ Connys Hände einen Moment los und klopfte seine Jackentasche ab, wo er schließlich einen Zettel heraus zog und fahrig öffnete. Er sah darauf, schluckte, räusperte sich und wollte den ersten Satz vorlesen, als er kurz auf blickte und erneut in die Augen seiner Braut sah. “Ach vergesst es”, meinte er und packte den Zettel wieder weg. Connys Augen weiteten sich, als er nach ihren Händen griff. “Conny, um dir zu sagen, was ich für dich empfinde brauche ich keinen Spickzettel. Vor Jahren habe ich gedacht, dass Fußball meine Nummer 1 auf der Welt wäre. Und dann standest du da plötzlich in meiner Schussbahn. Und ab diesem Moment war alles anders. Klar liebe ich Fußball immer noch, aber nicht so sehr wie dich. Denn mehr Liebe als ich für dich empfinde kann ich für nichts und niemand anderen jemals empfinden, okay, Elsa und Mario würden mir da jetzt vermutlich widersprechen, aber zumindest liebe ich dich jetzt momentan mehr, als jeden anderen, wenn wir mal Kinder haben können wir da nochmal drüber sprechen. Ich rede aber von jetzt, von genau diesem Moment, wo du hier vor mir stehst und die wunderschönste Frau der Welt bist! Conny, ich liebe dich, ich will dir mein ganzes Leben geben und alles was du dir jemals wünscht. Ich will für dich das sein, was du für mich bist. Mein Leben! Und ich will dir danke sagen, dafür, dass du zu mir gehörst.” Elsa neben Mario schluchzte auf. Die Trauzeugen und Brautjungfern saßen in der ersten Reihe. Ihr Ehemann warf ihr einen alarmierten Blick zu, als er das Geräusch vernahm. “Komm her”, murmelte er und zog seine Ehefrau kurzerhand auf seinen Schoss, der schon die ersten Tränen über die Wangen liefen. “Das ist so schön”, murmelte sie gegen seine Brust. “Das stimmt”, antwortete Mario leise und küsste Elsa auf die Stirn. Vorne strahlte Conny über ihr ganzes Gesicht. Sie drückte Gregors Hände und holte tief Luft. “Ich bin auch so dankbar dafür, dass du zu mir gehörst Gregor und dass ich zu dir gehören darf. Du bist mein Leben und nie mehr möchte ich dich hergeben”, Conny lachte leise auf und grinste nun, “Ich hätte anfangs nie gedacht, dass ich jemals deinen geliebten Fußball übertreffen kann. Ich meine, ich bin weder rund, noch aus Leder oder schwarz-weiß, heute zählt nicht.” Lautes Lachen ertönte in der Kirche und auch Gregor lachte bei den Worten seiner Zukünftigen. “Ich liebe dich Gregor. Und ich freue mich, heute mein zukünftiges Leben mit dir beginnen zu dürfen. Ich bin dankbar, dass ich damals in deiner Schussbahn gestanden bin. Und auch wenn wir noch sehr jung waren, wusste ich in dem Moment, dass du mein Herz stehlen wirst. Und spätestens mit dem heutigen Tag will ich es dir ein letztes Mal schenken, für immer.” Während vorne der Pfarrer wieder zu sprechen anfing und die ersten Worte der Trauzeremonie sprach, saß Elsa immer noch schluchzend auf dem Schoss ihres Ehemannes, der versuchte die Braunhaarige wieder zu beruhigen. “Elsa. Schau mich an”, Maja war auf gerutscht und legte ihre Hand auf Elsas Arm. Die Braunhaarige sah mit Tränen in den Augen zu der Rothaarigen. “Du hörst jetzt auf mit weinen, ja? Dein Bruder und deine zukünftige Schwägerin werden jetzt getraut und das willst du doch sehen.” Elsa nickte zaghaft und rutschte langsam wieder von dem Schoss ihres Ehemannes auf den Platz neben Maja. Die Rothaarige ergriff Elsas Hand und verschränkte ihre Finger mit ihren. Elsa wurde tatsächlich ruhiger und gemeinsam sahen sie nach vorne. … “Hiermit erkläre ich sie zu Mann und Frau. Sie dürfen die Braut jetzt küssen Herr Daichi.” Gregor sah Conny lächelnd in die Augen. Als sich das Lächeln allerdings in ein breites Grinsen verwandelte, riss sie ihre Augen auf. Gregor schnappte sich seine Ehefrau, beugte sie nach hinten und gab ihr einen langen Kuss, der von lautem Applaus begleitet wurde. “Gehen wir”, Maja beugte sich zu Elsa und flüsterte ihr ins Ohr. Die Braunhaarige nickte und wand sich an ihren Ehemann. “Bis nachher”, flüsterte sie ihm ins Ohr und gab ihm einen schnellen Kuss auf den Mund, bevor sie mit Maja aus der Kirche ging, um die restlichen Vorbereitungen für den anschließenden Sektempfang und auch die Feier zu überwachen. Kapitel 8: Mitte Dezember 20x1 Teil 3 ------------------------------------- “Diese Feier ist wirklich wunderbar.” “Ja, die Hochzeitsplanerinnen von Everlasting haben sich einfach übertroffen.” “Wie ich gehört habe, gehören beide Inhaberinnen zur Familie.” Elsa schmunzelte, als sie an zwei Frauen vorbei lief, die sich unterhielten. “Schatz, Torte?”, Mario hielt ihr seinen Teller entgegen, den er in der Hand hielt, darauf ein großes Stück der Hochzeitstorte mit Himbeer-Schokoladenfüllung, die das Brautpaar vorher gemeinsam angeschnitten hatte. “Gerne”, die Braunhaarige nahm die Gabel und aß von der Torte. Sie schloss genüsslich die Augen, “hmm”, ie öffnete sie wieder und sah zu Sascha, der mit Kevin, Philipp, Christoph, Benjamin und Mario zusammen stand. “Du hast dich mit dieser Hochzeitstorte mal wieder selbst übertroffen Sascha.” “Ach weißt du”, murmelte der immer noch sehr rundliche Mann und kratzte sich am Kopf. “Sie hat recht Dicker. Deine Torte ist der Hammer!”, Kevin schlug dem Größeren grinsend auf die Schulter. “Danke”, Sascha strahlte über das ganze Gesicht. Elsa schmunzelte und schob sich nochmal eine Gabel voll in den Mund. Sascha hatte nach der Schule eine Ausbildung zum Bäcker und anschließend zum Konditor gemacht. Inzwischen besaß er eine kleine Bäckerei mit einem Cafe und stellte dort selbst alles möglich her, unter anderem auch Hochzeitstorten. Über “Everlasting” erhielt er oft Aufträge, da Elsa und Maja ihn stets empfahlen. Diese Torte war sein Hochzeitsgeschenk an Conny und Gregor, immerhin waren die Beiden und vor allem Gregor, gute Freunde von ihm. Elsa lehnte sich an ihren Ehemann, der eine Hand um ihre Hüfte gelegt und sie an sich gezogen hatte. Ihren Blick ließ sie durch den Raum schweifen. Sie und Maja hatten wirklich ganze Arbeit geleistet und es lief alles wie gewünscht. Die Angestellten führten ihre Aufgaben aus, ohne dass es Grund zur Beschwerde hatte. Conny und Gregor hatten sich eine Winterhochzeit gewünscht und die hatten sie auch bekommen. Es war Dezember, die letzten Tage hatte es geschneit und nun lag draußen auch schon Schnee. Bald wäre auch schon Weihnachten und in ein paar Tagen hatte Gregor Geburtstag, den er mit Conny in ihren Flitterwochen feiern würde. Im Raum standen viele runde Tische, auf den weißen Tischdecken standen Vasen mit weißen Zweigen, um die sich rosa Orchideen und LED-Lichter wandten. Die Namenskärtchen waren, wie auch die Einladungen zuvor, in zarter rosa Farbe mit goldener Schrift gehalten. Es waren sehr viele Gäste da - nicht nur die große Familie von Conny und die etwas kleinere von Gregor, auch Freunde und Kollegen waren eingeladen. Wobei die Freunde von Gregor sich hauptsächlich auf seine Kollegen aus weiteten. Nicht nur seine jetzige Fußballmannschaft war komplett eingeladen, auch alle ehemaligen Kickers waren da. Auch wenn die Kickers als Mannschaft nicht mehr bestanden, hatte sich ihre jahrelange Freundschaft so gefestigt, dass sie nicht auseinander gingen. Es waren nur Sascha, Philipp, Tommy und Daniel nicht mehr dabei, die anderen Kickers spielten alle in der neuen Mannschaft mit. Trotzdem trafen sie sich regelmäßig, mindestens einmal im Monat miteinander. “Und wie geht es dir Elsa?” Verwirrt sah die Braunhaarige wieder in die Runde, wo Philipp sie anlächelte. “Entschuldige? Ich war gerade mit den Gedanken etwas abwesend”, erwiderte Elsa zerknirscht und lächelte Philipp an. Dieser schob seine Brille zurecht und lachte leise. “Ich wollte nur wissen, wie es dir geht. Mit der Schwangerschaft und so.” “Ach so. Mir geht es gut. Der Kleinen auch. Anfangs war mir ständig übel, aber das hat sich zum Glück gelegt.” “Die Kleine?”, Benjamin sah Mario an. Der nickte. “Ja, beim letzten Termin bei Elsas Frauenärztin, hat diese gemeint, dass es mit ziemlicher Sicherheit ein Mädchen ist.” Stolz legte der werdende Vater eine Hand auf den Bauch seiner Ehefrau. “Haha. Das habe ich doch gesagt”, Kevin grinste breit. “Das stimmt. Du musst wissen Elsa, das Kevin von Anfang an gesagt hat, dass wir ein Mädchen bekommen.” “Die Chance stand 50:50 Schatz, dass er richtig liegt”, Elsa schmunzelte und alle lachten auf. “Was gibt es hier denn zu lachen?”, Rika trat zu dem Kreis hinzu und sah sich fragend um. Benjamin legte einen Arm um ihre Hüfte und zog sie an sich. “Kevin mal wieder.” “Dann will ich vermutlich gar nicht wissen, um was es geht”, die Schwarzhaarige grinste breit und sah ihren Freund an. Dieser lachte auf und nickte. “Seine Gehirngänge wird vermutlich niemand jemals verstehen.” “Hey! Ich stehe übrigens hier und bekomme jedes Wort mit!”, Kevin hatte seine Hände in seine Hüften gestemmt und die Backen aufgeblasen. Mario schlug ihm auf die Schulter. “Das haben wir alles von dir gelernt Kevin. Gemein sein und so.” “Käptain!” Auch wenn Mario nicht mehr richtig Käptain war beziehungsweise diese Stellung mit Viktor teilte, blieb er bei den ehemaligen Kickers immer der Käptain und das würde sich vermutlich auch niemals ändern. Gregor stand bei Conny und sah seine Braut an. Immer noch konnte er es nicht fassen, dass sie nun seine Ehefrau war. Seine Ehefrau! Als lautes Gelächter ertönte, wand er sich in die Richtung aus der es kam und sah seine Freunde dort zusammen stehen. “Willst du hingehen?” Gregor wand sich um und sah Conny in die leuchtenden Augen. Er griff nach ihrer Hand und schloss seine Finger um ihre. “Ich will einfach nur bei dir sein. Mehr brauche ich nicht.” “Das bist du. Immer. Jetzt und für alle Ewigkeit”, Conny legte ihre freie Hand auf seine Wange. Gregor griff mit seiner freien Hand danach und legte seine auf ihre. “Ich verspreche es.” Der Schwarzhaarige beugte sich hinunter, um seine Ehefrau zu küssen. “Conny, Gregor!” Aufseufzend brachen die Beiden ihr Vorhaben ab und drehten sich in die Richtung, aus der der Aufruf gekommen war. Von dort kam eine ältere Tante von Conny auf sie zu. Das Brautpaar sah sich nochmals kurz in die Augen und zuckte mit den Schultern. Das war nicht ihr erster Versuch von Zweisamkeit an diesem Tag gewesen, aber immer wieder wurde er von irgendwelchen Gästen vereitelt, die unbedingt mit ihnen sprechen wollten. Während die Tante auf Conny einredete, suchte Gregor seinen Trauzeugen und versuchte telepathisch Kontakt zu ihm aufzunehmen. Dass das nicht funktionierte war ja klar gewesen, trotzdem seufzte er erleichtert auf, als Mario seinen Blick in die Richtung des Bräutigams richtete und dessen flehenden Blick sah. Der Ältere entschuldigte sich in seiner Runde, küsste Elsa auf die Stirn und ging auf Gregor zu. “Hey”, begrüßte er ihn grinsend. “War das bei dir und Elsa damals auch so schlimm?” “Was meinst du?”, Mario lehnte sich an die Wand und der Bräutigam lehnte sich neben ihn. “Dass du keine Minute mit ihr alleine sein konntest. Immer wenn ich und Conny nur einen Moment alleine sind, kommt irgendjemand angerannt und will irgendetwas super wichtiges von uns…” “Tja, so ging es uns auch. Aber sobald ihr irgendwann einmal nach Hause kommt seid ihr alleine.” “Ja, heute Nacht um fünf”, brummelte Gregor. Sein Trauzeuge lachte leise auf. “Übrigens haben Elsa und Maja wirklich Tolles geleistet Mario. Hier sieht es einfach super aus. Es ist richtig schön. Und Conny ist begeistert.” Der Angesprochene nickte. “Ja, irgendwie haben die Beiden ein richtiges Händchen dafür.” Schweigend standen die beiden Männer nebeneinander und ließen ihre Blicke über den Raum wandern. “Es sind schon ganz schön viele Menschen da. Mehr als bei Elsa und mir.” “Conny hat einfach eine riesige Familie. Und durch die ganzen Beziehungen meiner Schwiegereltern, man hört sich das komisch an… Schwiegereltern… Naja, auf jeden Fall sind da dann auch noch Menschen dabei, mit denen Conny und Viktor einfach seit sie klein waren viel zu tun haben und die mit zur Familie zählen.” Mario zuckte mit den Schultern. “Ihr habt genug Geld um das alles zu zahlen Mister Spitzenstürmer.” “Glaube mir, nachdem ich die Preise für das Alles gesehen habe, bin ich fast vom Stuhl gefallen und das, obwohl Elsa und Maja uns Sonderpreise gemacht haben. Aber Usegis übernehmen den Großteil und wir nur einen kleineren Teil von allem. Irgendwie fühle ich mich deswegen unwohl.” “Nimm es einfach hin Gregor. Und du konntest eure Wohnung anzahlen. Ich finde das ist schon einiges wert.” “Stimmt auch. Und solange Conny glücklich ist, ist es mir auch recht”, der Jüngere nickte. Er und Conny hatten sich eine Wohnung gekauft, in die sie erst vor ein paar Wochen eingezogen waren. Diese war sehr groß und hell, so dass ein Flügel hinein gepasst hatte, auf dem Conny spielte. Dieser war ein Geschenk ihrer Eltern zu ihrem Abschluss gewesen und sie hatte ihn auf jeden Fall mitnehmen wollen. “Na ihr Beiden? Alles klar?”, Viktor stieß mit Reiko zu ihnen. Mario grinste seinen Freund und Geschäftspartner an. “Der arme Bräutigam hasst es, dass er keine Zeit mit der Braut alleine verbringen kann.” “Da muss er durch. War bei unseren Hochzeiten schließlich auch nicht anders.” Gregor verdrehte die Augen während Reiko ebenfalls grinste. “Wie bin ich froh, dass wir wirklich nur im kleinen Kreis feiern.” “Kleiner Kreis? Du hast alle Kickers eingeladen.” “Selbst wenn die alle mit einem Partner kommen, dann sind es gerade mal 24 Personen und dann noch unsere engste Familie dazu. Wir haben nur 50 Personen eingeladen, nicht mehr.” Alle sahen den Mittelfeldspieler traurig an. Reiko und Kara würden im Januar heiraten und drei Wochen später ging ihr Flug nach Deutschland. “Bitte erwähne das Elsa heute gegenüber nicht! Die hat schon ein paar Mal geweint. Das vertrage ich langsam nicht mehr”, Mario seufzte auf. “Warum heult sie eigentlich ständig los? Das macht doch überhaupt keinen Sinn”, fragte Reiko und zog die Augenbrauen zusammen. “Und das darfst du ihr auf keinen Fall sagen! Ihre Hormone drehen die ganze Zeit durch. Demletzt hat sie angefangen mit weinen, weil sie ein kleines Vögelchen auf unserem Balkon gesehen hat. So eine Schwangerschaft hat es schon ganz schön in sich!”, Mario zuckte mit den Schultern. “Würdest du es wieder rückgängig machen?”, Gregor sah seinen besten Freund von der Seite an. Dieser schüttelte entschieden den Kopf. “Auf keinen Fall! Ich liebe meine Tochter, auch wenn sie noch nicht auf der Welt ist. Sie ist ein Teil von Elsa und mir und ich gebe sie nicht mehr her.” Den drei Männern um den Schwarzhaarigen herum schlich ein Lächeln ins Gesicht. Es war schön zu hören, wie Mario sein Kind jetzt schon verteidigte, obwohl es noch nicht einmal auf der Welt war. “Schön zu hören”, Gregor schlug ihm auf die Schulter und lehnte seinen Kopf mit geschlossenen Augen wieder an der Wand an. “Lasst mich mal durch”, vernahm er die schönste Stimme auf der Welt und als er seine Augen wieder öffnete, drängte sich Conny an ihrem Bruder vorbei zu dem Schwarzhaarigen. “Ich bin so froh, dass wir morgen in unsere Flitterwochen starten Gregor. Dann können wir einfach mal alleine sein.” Conny legte ihre Hand auf Gregors Arm. Ihr Ehemann lächelte die Schwarzhaarige an und wollte gerade etwas erwidern, als Viktor ihm schon zuvor kam. “Hast du es ihr etwa nicht gesagt Gregor?” Mario sah verwirrt zu dem Älteren auf, der ihm hinter Connys Rücken zuzwinkerte. Conny sah ihren Ehemann verwirrt an. “Was sagen Gregor?” Mario schaltete sich ein, ein Grinsen unterdrückend und mit einem so ernsten Gesichtsausdruck, wie er nur konnte. “Dass er die nächsten vier Wochen noch nicht fort kann und deshalb die Flitterwochen verschieben musste.” “Genau Schwesterlein, es stehen einige wichtige Spiele in den nächsten Wochen an, wo wir nicht auf ihn verzichten können. Und er wollte, beziehungsweise sollte es dir sagen!” Conny starrte mit großen Augen Gregor an. “Was?!” Noch bevor der Schwarzhaarige etwas erwidern konnte, brachen Mario und Viktor in Gelächter aus. “Sie hat es echt geglaubt”, Mario lachte laut auf. Viktor schüttelte ebenfalls lachend den Kopf. “Das hätte ich jetzt nicht unbedingt gedacht.” “Viktor! Mario!”, die Braut drehte sich herum und feuerte durch ihre zusammengekniffenen Augen Blitze auf die beiden Männer ab. “Was ist denn hier los?”, Elsa, Maja und Kara stießen zu der kleinen Runde dazu. “Bekommt gefälligst eure Männer unter Kontrolle!”, Conny deutete auf Mario und Viktor. Elsa und Maja sahen sich verwirrt an. “Was haben sie denn schon wieder angestellt?”, fragte Maja seufzend, ihren Blick auf ihren immer noch lachenden Ehemann gerichtet. “Sie haben Conny gerade erklären wollen, dass ich nicht frei bekomme und wir erst in vier Wochen in die Flitterwochen starten können. Sehr lustig die Herren, wirklich!”, Gregor verdrehte die Augen und legte anschließend seine Hand auf Connys Wange. “Wir fliegen morgen, ganz egal, was die heute noch so anstellen. Unser Flug startet morgen Abend und den nehmen wir, komme was da wolle!” Viktor!” “Mario!” Beide wurden von ihren Ehefrauen mit zusammengekniffenen Augen angesehen. Kara warf ihrem Verlobten einen Blick zu und dieser hob sofort abwehrend die Hände. “Ich habe nichts gemacht und nichts gesagt, Ehrenwort.” “Na gut, das glaube ich dir einfach mal.” “Gut, wenn wir alles geklärt haben. Conny, Gregor. Jetzt wäre dann der Hochzeitstanz dran. Wenn ihr die beiden Idioten hier loswerden wollt, dann kommt am Besten mal mit uns mit.” “Idioten?”, Viktor warf der Rothaarigen einen Blick mit hochgezogenen Augenbrauen zu. “Ja mein Schatz, damit warst du gemeint!” Maja drehte sich herum und lief mit dem Brautpaar und Elsa davon. “Ich glaube wir zwei unterhalten uns heute Nacht nochmal meine Liebe!”, rief Viktor ihr hinterher. Seine Ehefrau drehte sich herum und zwinkerte ihm zu. Später drehten Elsa und Mario sich auf der Tanzfläche. Mario hatte seinen Arm um ihre Taille gelegt und die Braunhaarige eng an sich gezogen. “Und zufrieden, Frau Hongo?” Elsa blickte auf und sah direkt in seine Augen. Ein Lächeln schlich auf ihre Züge. “Ja, es hat alles perfekt geklappt. Und die Beiden sind glücklich.” Sie sah zu Conny und Gregor, die sich ebenfalls auf der Tanzfläche befanden und sich an strahlten. “Wie oft ist er ihr jetzt eigentlich auf die Füße getreten?” “Herr Hongo! Du bist wirklich unmöglich”, trotz ihrem strafenden Tonfall konnte die Braunhaarige ein Schmunzeln nicht unterdrücken. “Nur zu dir nicht”, Mario sah das Schmunzeln und grinste seine Ehefrau an. “Oh doch, sogar mehr als zu Gregor.” “Ach ja? Sag ein Beispiel.” “Nur eines? Das ist mehr als einfach. Vorher hast du mir meinen Capucchino weggenommen!” “Du hattest heute morgen schon einen und sollst nicht so viel Koffein zu dir nehmen.” Elsa verdrehte die Augen. “Und du bevormundest mich total. Beispiel Nummer Zwei.” “Okay okay, ich habe es verstanden. Ich soll dich nicht mehr lieben!” “Nein!” “Was dann?” “Mich richtig lieben!” “Wie als ob ich das irgendwann einmal nicht tun würde Elsa.” Mario senkte seinen Kopf und drückte seine Lippen auf Elsas. Als sie sich wieder voneinander lösten, legte Elsa ihren Kopf an Marios Schulter und gähnte auf. “Müde?” “Ja, immerhin ist es schon nach zwei.” “Sollen wir dann langsam nach Hause Schatz?” “Ich weiß nicht. Am Liebsten würde ich ja sagen, aber es ist doch eigentlich schade jetzt schon zu gehen. Und du bist Gregors Trauzeuge und ich die Hochzeitsplanerin.” “Grundsätzlich stimme ich dir in allen Punkten zu Elsa. Aber es gibt einen Punkt, der das Alles nichtig macht. Und das ist dieser hier”, Mario legte eine Hand auf Elsas Bauch, “der sagt aus, dass wir nach Hause dürfen, wenn du müde bist”, fuhr er fort und zauberte Elsa ein Lächeln ins Gesicht. “Damit hast du wohl recht Mario. Dann würde ich sagen ich gebe Maja Bescheid und wir verabschieden uns von allen, einschließlich des Brautpaares.” “Machen wir.” --- Am nächsten Tag hatten Elsa und Mario Conny und Gregor zum Flughafen gefahren, wo die Beiden auf eine dreiwöchige Hochzeitsreise auf die Malediven starteten. Sie standen in der großen Halle des Flughafens und unterhielten sich noch. “Es war einfach wundervoll Elsa. Du und Maja, ihr habt einfach alles perfekt gemacht”, Conny schwärmte immer noch von dem gestrigen Tag. “Das freut mich zu hören.” “Auch viele Anwesenden haben geschwärmt”, meinte Conny lachend. “Ja, Maja hat auch jede Menge Visitenkarten von Everlasting verteilt. Da wird wieder einiges rauskommen. Wir werden vermutlich noch jemanden einstellen.” “Wirklich?”, Gregor sah seine Schwester erstaunt an. “Aus mehreren Gründen. Zum Einen tatsächlich, weil wir immer mehr Aufträge bekommen und zum Anderen, weil ich für eine bestimmte Zeit ausfalle und danach vermutlich nicht sofort wieder hundertprozentig einsteigen kann”, Elsa zuckte mit ihren Schulter,. “ich erzähle euch mehr, wenn ihr wieder zurück seit. Ich denke, dass ihr jetzt erstmal in eure Flitterwochen starten solltet.” “Meine Schwester hat recht. Komm meine geliebte Ehefrau”, Conny kicherte, als Gregor ihr theatralisch die Hand reichte, “das Wort scheint dir zu gefallen.” “Ehefrau? Ja, das gefällt mir tatsächlich. Mehr sogar noch, weil du es bist”, eine leichte Röte schlich sich auf die Züge der Schwarzhaarigen. “Also kommt gut weg, genießt es und kommt anschließend wieder gut nach Hause. Gregor, keine Brüche oder Zerrungen. Du musst dann gleich wieder voll einsteigen.” “Ich gebe mir Mühe Käptain.” Die Männer nahmen sich in den Arm und schlugen sich fest auf den Rücken. Anschließend sah Mario Conny an, die sich gerade mit einer Umarmung von ihrer Schwägerin verabschiedet hätte. “Conny, du trägst Sorge dafür, dass der hier gesund und munter wieder zurück kehrt.” “Ich gebe mir Mühe Mario”, Conny schmunzelte und wurde sofort von dem Schwarzhaarigen in die Arme genommen. “Genieße es”, flüsterte er ihr ins Ohr und löste sich lächelnd von ihr. Gregor war in der Zwischenzeit zu Elsa gegangen. “Also Schwesterchen. Pass auf dich und das Baby auf und stell nichts an.” “Das sagst du zu mir? Bei dir ist die Gefahr dass etwas passiert viel größer!” “Das nennt man doch Vertrauen” der Jüngere schüttelte missmutig den Kopf, bevor er sich vor der Braunhaarigen auf den Boden kniete, beide Hände an ihren Bauch legte und auf diesen einredete, “hallo meine Lieblingsnichte. Ich bin es, dein Lieblingsonkel Gregor. Kurz schonmal für die Zukunft. Glaube nichts, was deine Mama über mich sagt. Und auch deinem Papa nicht. Ich bin viel besser als die Beiden behaupten. Komm einfach zu mir, wir besprechen dass schon miteinander.” Anschließend stand der Schwarzhaarige auf und sah seiner Schwester ins Gesicht, der bereits Tränen über die Wangen liefen. “Super gemacht Gregor, wirklich”, Mario schüttelte den Kopf und wollte Elsa gerade an sich ziehen, als diese die Arme um ihren Bruder legte und gegen dessen Brust schluchzte. “Ich hab dich lieb Gregor. Komm bitte gesund wieder nach Hause.” Der Schwarzhaarige nickte und drückte seine Schwester nochmals eng an sich. “Ich hab dich auch lieb Elsa.” Ihre Ehepartner standen daneben und betrachteten die Geschwister lächelnd. Einige Minuten später standen Elsa und Mario nebeneinander. Der Schwarzhaarige hatte einen Arm um seine Ehefrau gelegt, die schwermütig in die Richtung blickte, in die das frisch getraute Ehepaar gegangen war. “Jetzt sind sie weg”, murmelte sie. “In drei Wochen haben wir sie beide wieder. Und bis dahin werde ich die Ruhe in der Arbeit genießen”, erwiderte Mario schmunzelnd, woraufhin er den Ellenbogen seiner Ehefrau in die Rippen bekam. “Du bist gemein Mario. Und übrigens hast du noch Kevin.” “Jetzt bist du gemein. Gerade eben hatte ich mich noch so auf ein paar ruhige Tage gefreut…” “Ich liebe dich.” “Ich dich auch.” Kapitel 9: Anfang Februar 20X2 ------------------------------ “Warum nochmal tun wir uns das an?”, Maja sah verzweifelt über den Tisch hinweg zu Elsa hinüber, vor sich einige Mappen liegend. “Das muss ich dir ja nicht wirklich erklären, oder?”, die Braunhaarige schüttelte den Kopf und nahm die nächste Mappe von dem Stapel, der auf ihrem Tisch lag. “Du arbeitest einfach durch Elsa, entbindest dein Kind hier vor Ort und arbeitest sofort weiter. Dann müssen wir die ganzen Bewerbungen nicht durch chauen, Bewerbungsgespräche führen und uns für jemanden entscheiden.” Elsa kicherte und schüttelte entschieden den Kopf. “Sicherlich nicht Maja. Wir brauchen jemanden und wir werden den oder die Richtige sicher auch finden. Vertraue mir.” “Das tue ich Elsa, das tue ich. Aber hier zum Beispiel, diese Bewerbung. Perfekte Noten, hervorragende Referenzen, aber wenn ich das Bild ansehe, dann ist mir die gute Frau irgendwie unsympathisch.” “Das wird noch Maja, ich bin überzeugt.” In dem Moment klopfte es an der Türe. “Ja?”, Elsa und Maja sahen zur Türe, die sich öffnete. Minah, ihre Empfangsdame steckte ihren Kopf zum Zimmer herein. “Maja? Der Termin Hinaro ist da. Ich habe die Kunden schon in den Besprechungsraum Nummer 1 gesetzt.” “Super, danke dir Minah.” Maja schnappte sich einen Ordner und stand auf. “Dann schaue du mal schön weiter nach deinem Ersatz, während ich mal versuche etwas Geld zu verdienen, um denjenigen dann auch zu bezahlen.” Elsa lachte auf, während Maja ihr zu zwinkerte und das Zimmer verließ. Elsa griff nach einer weiteren Bewerbungsmappe, schlug diese auf und las alles durch, während sie mit der freien Hand liebevoll über ihren Bauch streichelte. Als sie die vorletzte Bewerbung in die Hand nahm und das Bewerbungsschreiben durchgelesen hatte, musste sie grinsen. Sie hatte den perfekten Mitarbeiter gefunden. Maja kam eine Stunde später wieder ins Zimmer zurück. “Was manche Menschen heutzutage für Wünsche haben, dass ist echt unglaublich. Und noch unglaublicher, wir können es tatsächlich schaffen, einige dieser Wünsche zu erfüllen. Wie sieht es bei dir aus? Fündig geworden?” Elsa nickte und reichte ihr eine der Bewerbungsmappen mit einem breiten Grinsen. “Hier, das ist unser neuer Mitarbeiter. Er ist perfekt.” Die Rothaarige sah sie erstaunt an. “Ehrlich? Erzähl etwas über ihn… oder sie.” “Nein, das musst du dir wirklich selber durchlesen und dir ein eigenes Bild machen.” Maja nickte verwirrt, nahm die Mappe aus Elsas Händen entgegen, setzte sich auf ihren Schreibtischstuhl und schlug die Mappe auf. Sie griff ebenfalls erst nach dem Bewerbungsschreiben. Sehr geehrte Frau Hongo, sehr geehrte Frau Usegi, echt komisch, euch jetzt so zu nennen, aber gut. Bleiben wir mal bei den Gepflogenheiten. Als ich eure Anzeige in der Zeitung gesehen habe, wusste ich, das ist meine Stelle, nirgends sonst, wird es so toll sein wie bei euch. Erst hatte ich mir tatsächlich überlegt, ein richtiges Bewerbungsschreiben mit blablabla und so zu schreiben, dann dachte ich aber, das spare ich mir, ihr würdet mich ja für verrückt halten! Hat meine Schwester übrigens auch, als ich ihr das Schreiben gezeigt habe und wollte mich davon abhalten, dass ich es abschicke. Da ihr es jetzt aber in den Händen haltet, seht ihr, dass sie es nicht geschafft hat. Was ich die letzten Jahre so alles angestellt habe, seht ihr in dem beiliegenden Lebenslauf (einen Teil davon kennt ihr ja). Auch habe ich mein letztes Arbeitszeugnis beigefügt - zumindest will ich ein kleines bisschen professionell tun. Ihr habt an der Uni schon immer mein Herz gebrochen und hoffe, dass ihr es dieses Mal nicht wieder tun werdet. Ich freue mich schon darauf, euch bald wieder zu sehen, wenn schon nicht zum Arbeiten, dann doch wenigstens auf einen Kaffee. Alles Liebe, (und mit großer Hoffnung auf eine positive Rückmeldung) Euer Yasoke PS: hoffentlich erinnert ihr euch noch, wer ich eigentlich bin, sonst könnte diese Bewerbung wirklich richtig peinlich sein und ihr denkt, dass ich ein psychisch Kranker bin (bin ich aber nicht, wirklich nicht…. nun gut, ab und zu vermutlich) PPS: ich bin der Beste für euch, wirklich! Und ich sehe auch immer noch gut aus. Maja sah perplex auf und in Elsas Augen, die sie angrinste. “Yasoke?” “Ja, genau der.” “Er ist wirklich perfekt. Ich will ihn!” “Ich auch. Sollen wir ihm so ein offizielles “Wir-wollen-Sie-kennenlernen” Schreiben zusenden? Ich würde so etwas reinschreiben wie “Ihre Bewerbung war sehr interessant”?” “Von mir aus sehr gerne. Setzt du etwas auf Elsa?” “Mach mal lieber du Maja, du hast meistens die besseren Ideen.” Die Rothaarige sah sie von der anderen Tischseite aus mit schief gelegtem Kopf an. “Einen Moment”, rief sie plötzlich, griff nach dem Telefon und wählte eine Nummer. Nach einer kurzen Zeit hielt sie Elsa das Telefon entgegen. “Hier, sag es ihm nochmal.” Elsa griff verwirrt nach dem Telefon. “Was soll ich wem sagen?” “Elsa?”, erklang da schon Viktors tiefe Stimme aus dem Hörer. “Viktor. Was soll ich dir sagen?” “Das weiß ich auch nicht. Manchmal ist meine Ehefrau seltsam.” “Manchmal?” “Okay, meistens. Hast du gerade etwas Nettes über sie gesagt?” Elsa dachte einen Moment nach. “Oh, ja tatsächlich. Ich meinte, dass sie meistens die besseren Ideen hat. Okay, sie nickt, das scheint es gewesen zu sein.” Viktor lachte am anderen Ende auf. “Selber schuld, damit musst du jetzt leben Elsa. Das wird sie dir immer und ewig vorhalten.” “Das glaube ich ehrlich gesagt auch. Na gut, ich gebe dich mal zurück, in ein paar Minuten dürfte mein nächster Termin kommen. Sage meinem Ehemann dass ich ihn liebe, wenn du ihn siehst.” “In Ordnung. Du könntest ihn zwar auch anrufen, aber gut.” “Viktor!” Erneut tönte ein Lachen aus dem Hörer. “Gib du mir mal meine Ehefrau wieder, dass ich ihr so etwas auch noch sagen kann und zwar richtig, nicht über Dritte. Sieh zu und lerne Frau Hongo.” “Tzz…”, Elsa reichte den Hörer über den Tisch, wo Maja ihn grinsend wieder entgegennahm und auflegte. Elsa sah die Rothaarige mit großen Augen an, bevor sie in Gelächter ausbrach. “Was ist?”, Maja sah ihre beste Freundin verwirrt an. Diese deutete auf den aufgelegten Telefonhörer. “Viktor wollte dir noch sagen, dass er dich liebt… und du legst einfach auf. Du bist geil Maja, du bist einfach zu geil.” Nun sah Maja mit großen Augen auf den Telefonhörer. “Mist”, murmelte sie und griff erneut danach. “Gut, entschuldige du dich mal bei deinem Ehemann. Meine zukünftige Braut dürfte mit ihrer Mutter, Schwiegermutter und Trauzeugin gleich da sein. Grüße deinen Ehemann von mir und sage ihm: Haha.” Grinsend ging Elsa aus ihrem Büro hinaus. Maja war einfach zu genial! Kapitel 10: Mitte Februar 20X2 ------------------------------ “Elsa, Maja? Der junge Mann der sich bei euch beworben hat ist da. Ich habe ihn ins Besprechungszimmer gesetzt”, Minah lächelte in ihr Büro hinein. “Danke dir Minah. Biete ihm noch einen Kaffee an”, Maja lächelte ihre Empfangsdame an, die das Lächeln erwiderte. “Das habe ich schon längst gemacht.” “Minah, du bist großartig. Was würden wir nur ohne dich machen?” “Ganz einfach Maja. Selber Kaffee kochen”, erwiderte die Blondine schlagkräftig und verließ das Zimmer grinsend wieder. Elsa und Maja lachten noch, während sie sich richteten, ein paar Mappen packten und gemeinsam in Richtung des Besprechungszimmers gingen. “Ich bin wirklich gespannt auf ihn. Ob er sich wohl sehr verändert hat?”, Elsa sah ihre beste Freundin an, die nachdenklich den Kopf schüttelte. “Ich kann es mir nicht vorstellen. Aber wir werden es ja gleich sehen”, antwortete die Rothaarige. Beim Besprechungszimmer angekommen, öffnete sie schwungvoll die Türe. Drinnen sprang Yasoke von dem Sofa auf, auf dem er bis gerade gesessen hatte. Er war doch recht nervös und beobachtete, wie Maja grinsend hereinkam. “Maja”, rief der Braunhaarige, der sich tatsächlich kaum verändert hatte. Seine grauen Augen blitzten genauso frech wie an der Uni früher. Seine braunen Haare waren zwar kürzer aber immer noch ziemlich verwuschelt. Die Rothaarige ging um das Sofa herum, legte die Mappen auf den Tisch und nahm Yasoke erstmal herzlich in den Arm. “Schön dich zu sehen.” “Finde ich auch Maja”, er schob die Rothaarige ein Stück von sich weg und begutachtete sie von oben bis unten, ehe er sie wieder in seine Arme zog. “Wenn ihr irgendwann durch seid mit kuscheln, dann würde ich Yasoke auch gerne noch begrüßen”, sagte Elsa schmunzelnd, die die Beiden beobachtete. “Er steht zu deiner Verfügung”, entgegnete Maja und trat einen Schritt zur Seite. Die Braunhaarige lächelte den jungen Mann an, der mit offenem Mund vor ihr stand und auf ihren Bauch starrte. “Elsa du…” fing er an. “Sie hat nur zu viel gegessen”, warf Maja ein, während sie ein Lachen kaum unterdrücken konnte. Yasoke brachte immer noch kein Wort hervor. “Also entweder du begrüßt mich langsam mal oder ich komme mir wirklich seltsam vor”, Elsa schüttelte ihren Kopf, während Yasoke endlich aus seiner Erstarrung erwachte und die Braunhaarige sanft in seine Arme zog. “Wann? Und wer ist schuld? Und soll ich ihn für dich verprügeln?” Elsa lachte, während Yasoke sie wieder los ließ, seine Hände aber auf ihren Oberarmen liegen ließ und ihr in die Augen sah. Er nahm wieder den gleichen “großen Bruder”-Modus wie an der Uni ein. “Ich wäre glücklich, wenn du Mario nicht verprügeln würdest. Dafür liebe ich ihn zu sehr. Und wann? Ende April ist Termin für die junge Dame, wenn sie nicht so ungeduldig wie ihr Onkel ist und schon früher kommt”, sie tätschelte mit einer ihrer Hände auf ihrem dicken Bauch herum. “Wow. Also mit dir und Mario…” “Ist alles in Ordnung Yasoke, ja.” “Das freut mich wirklich zu hören. Natürlich habe ich es mir bei deinem Nachnamen schon gedacht, aber wer weiß, was in den letzten Jahren passiert ist, als wir uns nicht gesehen haben.” Yasoke zog die junge Frau mit sich zum Sofa und die Beiden setzten sich. Maja ließ sich gegenüber auf einen Sessel fallen. “Das mit ihrer Verlobung hast du noch mitbekommen?”, Maja sah ihren Gegenüber fragend an. “Natürlich. Ich habe das ganze Drama um ihre Trennung mitbekommen. Damals bin ich auch noch mit euch an die Uni gegangen.” “Bis du treulose Tomate uns verlassen hast.” “Na na Maja. Ihr habt mich nicht wollen. Was sollte ich denn noch machen? Immerhin wolltet ihr nicht von euren Männern weg. Jahrelang habe ich um euch gekämpft. Und spätestens mit Elsas Verlobung war klar, dass ich sie verloren hatte. Und auch wenn du Viktor erst einen Korb gegeben hast, war klar dass auch du bald weg vom Markt bist. Und da war klar, dass ich mein Glück woanders suchen muss”, antwortete Yasoke theatralisch, was die Frauen zum Lachen brachte. “Gut, dass das Auslandsjahr zu diesem Moment so perfekt kam”, Elsa zwinkerte ihm zu. “Und du dich schon im Januar, noch vor Elsas und Marios Comeback im Mai darauf beworben hast”, fügte Maja hinzu. Yasoke lachte auf. “Ich kann halt in die Zukunft sehen.” “Das ist gut, dann kannst du zukünftig alle Pannen auf von Everlasting ausgerichteten Feiern sehen und diese rechtzeitig verhindern. Ein Pluspunkt für dich”, Maja nickte und zwinkerte Elsa zu. Diese nickte lächelnd. “Das stimmt. Aber Yasoke, erzähl, wie ist es dir nach dem Auslandsjahr gegangen?” Der Braunhaarige erzählte, wie er sein Auslandsjahr fand, dass er in New York an der Uni auch noch seinen Abschluss gemacht und dort gearbeitet hatte. Nach einem weiteren Jahr war er dann nach Japan zurückgekommen und hatte nun ein dreiviertel Jahr in einer Eventagentur gearbeitet. “Grundsätzlich bin ich auch ganz zufrieden in der Eventagentur, als ich aber eure Anzeige gesehen habe, wusste ich, dass das das Richtige für mich ist. Ich habe mich dann eben einfach mal bei euch beworben. In der Hoffnung, dass ihr mich noch kennt und vielleicht Interesse an mir habt. Als Mitarbeiter versteht sich, nicht als Mann”, er zwinkerte den beiden Frauen zu, die schmunzelnd den Kopf schüttelten. Elsa nickte ihrer Geschäftspartnerin zu, die sich zum Tisch lehnte und eine der mitgebrachten Mappen hoch nahm. “Also Yasoke, zum Geschäftlichen. Was ich gleich vornedrauß sagen muss, ist, dass wir dir vermutlich nicht ganz so viel zahlen können, wie du momentan in deiner jetzigen Eventagentur bekommst. Zumindest zu Beginn nicht. Wir hätten eine Probezeit von einem halben Jahr angesetzt und wenn wir zufrieden miteinander sind, also wir mit dir, du aber auch mit uns, dann können wir dein Gehalt neu verhandeln. Ansonsten das Normale. Wöchentliche Arbeitszeit von 40 Stunden, 30 Tage Urlaub. Überstunden bis 30 Stunden können als Gleittage genommen werden, alles darüber hinaus kann ausgezahlt werden.” Yasoke nickte. “Doch, das hört sich recht gut an. Arbeitstage in der Woche?” “Fünf bis sechs, je nach Aufträgen. Oft auch Samstags, aber das kennst du ja aus den anderen Eventagenturen. Wir haben oft Montags geschlossen, da eine fünf Tage Woche ausreicht. Geschlossen bedeutet, dass wir Montags keine Besprechungstermine ausmachen. Trotzdem bin ich meistens hier und mache die Abrechnungen und das Alles.” Yasoke nickte erneut, während Maja alles erklärte. “Ich bin auch oft hier und schaue nach den Sachen, die anfallen. Minah, unsere Empfangsdame, arbeitet Samstags nicht und ist daher auch oft Montags hier. Soviel wie Maja und ich musst du natürlich nicht arbeiten.” Yasoke sah zu Elsa während diese redete und sah anschließend in Majas Augen. “Das hört sich bisher ganz gut an. Könnt ihr mir noch genauer sagen, was mich an Gehalt erwarten würde?” Maja öffnete die Mappe vor sich und nahm einen Zettel heraus, den sie Yasoke zu schob. Dieser warf einen Blick darauf und hob die Augenbrauen. “Also so viel weniger als in der Eventagentur zur Zeit ist das nicht.” Elsa atmete erleichtert aus, während Maja schmunzelte. “Hast du noch Fragen Yasoke?” Der Braunhaarige schaute auf und der Rothaarigen direkt in die Augen. “Ja, eine einzige noch.” “Und die wäre?”, Elsa sah ihn ebenfalls an. “Wann soll ich anfangen?” Elsa und Maja sahen sich erleichtert an, bevor sie beide ihren Blick wieder auf den Braunhaarigen richteten. “Wann könntest du anfangen? Elsa geht Mitte April in den Mutterschutz. Zuvor würden wir dich natürlich noch ein wenig einlernen wollen.” “Ich habe zwei Wochen Kündigungsfrist. Wenn ich also morgen gleich kündige, dann kann ich zum 1.3. anfangen.” “Das hört sich sehr gut an”, Elsa legte ihm ihre Hand auf den Unterarm. “Willst du dir den Vertrag nochmals genauer ansehen? Ich habe ihn hier. Elsa und ich haben auch schon unterschrieben.” Yasoke sah Maja erstaunt an. “Ihr habt euch schon vor diesem Gespräch entschieden?” Die Rothaarige nickte lächelnd. “In dem Moment, in dem Elsa deine Bewerbung in ihren Händen hielt, war klar, dass niemand anderes als du in Frage kommst.” “Maja hat recht. Wir haben viele Bewerbungen bekommen. Deine war einzigartig, ja. Aber wir beide mögen dich als Mensch und wissen, dass du gut zu uns passen wirst”, Elsa drückte Yasokes Unterarm sanft, “aber fühle dich von uns nicht überrannt. Nimm den Vertrag mit und lese ihn dir nochmal durch. Schlafe auch ruhig noch eine Nacht darüber.” “Quatsch. Ich vertraue euch”, der Braunhaarige griff nach einem Stift auf dem Tisch, blätterte den Vertrag bis zur letzten Seite um und unterschrieb. Elsa und Maja starrten ihn mit großen Augen an, “also ich bin dabei.” Maja grinste. “Du hast uns mit dieser Unterschrift gerade eben dein Erstgeborenes versprochen.” Yasoke brach in Gelächter aus. “Das passt schon. Ich habe nämlich auch eine Entscheidung getroffen. Elsa, du bekommst ein Mädchen, habe ich das richtig verstanden?” Die Braunhaarige sah ihn verwirrt an. “Ja.” “Gut. Da ihr beide mich schon nicht wolltet, werde ich einfach deine Tochter heiraten wenn sie groß ist.” Maja lachte wieder, während sie aufstand. “Lass das nur nicht Mario hören, sonst hatten wir die längste Zeit einen neuen Mitarbeiter. Und ich habe wirklich keine Lust mehr auf neue Bewerbungen. Also komm, wir zeigen dir die Agentur und dein zukünftiges Büro.” --- “Und er hat wirklich sofort unterschrieben?”, Mario trug die Teller zum Esstisch, während Elsa in der Küche stand und kochte. “Wie ich es dir gesagt habe. Er hat den Vertrag nicht einmal durchgelesen. Er hat ihn aufgeschlagen und unterschrieben.” Mario sah seine Ehefrau erstaunt an. “Da hätte er euch ja alles unterschrieben.” Die Angesprochene lachte leise auf. “Maja hat zu ihm gemeint, dass er uns damit sein Erstgeborenes versprochen hat.” Auch Mario lachte auf. “Na das wird ja noch was mit euch dreien. Und ehrlich gesagt bin ich mir nicht so sicher, ob das nicht ein unhandliches Chaos wird.” Elsa, die gerade das Curry auf den Tisch stellte, sah ihren Ehemann mit zusammengezogenen Augenbrauen an. “Was genau willst du damit sagen Herr Hongo?” Der Schwarzhaarige zuckte mit den Schultern, während er sich setzte und sich und Elsa schöpfte. “Schatz. Ich denke ja, dass du die einzige vernünftige Person in dem Laden bist. Maja kennst du gut genug… und wenn Yasoke immer noch so ist, wie ich ihn kennen gelernt habe, dann wird das lustig mit euch. Und du bist auch nicht ganz ohne. Ich denke ich ändere meine Einschätzung. Minah ist die einzige Vernünftige bei euch.” Elsa sah Mario schmollend an. “Ich bin nicht vernünftig?” “Doch, aber verrückt genug.” “Ja, darin dich zu heiraten und mich von dir schwängern zu lassen!” Mario atmete einen Moment durch. Besser wütend als heulend, das war das kleinere Übel an Elsas Stimmungsschwankungen. “Schatz, ich liebe dich. Und wenn wir beide nicht irgendwo ein kleines bisschen verrückt wären, dann wäre das Leben langweilig. Also hör auf mit schmollen. Und ehrlich gesagt, hat mir in meinem Leben nichts besseres passieren können, als dich zu heiraten. Und die Kleine ist das größte Geschenk, dass du mir nach deiner Liebe noch machen konntest.” Mario legte seine Hand auf die seiner Ehefrau und als sie ihn strahlend ansah, atmete er erleichtert aus. Gefahr erkannt, Gefahr gebannt. Immerhin etwas. “Meinst du?” “Natürlich Schatz. Und jetzt lass uns essen. Dein Curry riecht einfach schon so gut.” “Na dann.” Kapitel 11: Anfang März 20X2 ---------------------------- Mario saß auf ihrem großen, bequemen Sofa, in den Händen ein paar Unterlagen, die er durchging. Er griff nach den Keksen, die vor ihm auf dem Couchtisch standen und nahm den letzten, der da war. Der Schwarzhaarige wollte den Keks gerade in seinen Mund schieben, als neben ihm ein wehleidiges Geräusch ertönte. Er sah verwirrt zu seiner Ehefrau, die mit ihrem Rücken an der Armlehne lehnte und ihre Füße unter seine Beine geschoben hatte, damit sie warm blieben. Als er ihr in die großen, flehend aufgerissenen Augen sah, blickte er nochmals auf den Keks in seiner Hand und seufzte auf. “Hier”, er hielt ihn seiner Ehefrau hin und wurde sofort mit einem Aufquietschen belohnt. Ihm wurde der Keks aus der Hand gerissen und mit ein paar Bissen vertilgt. Mario musterte sie und musste bei ihrem glücklichen Gesichtsausdruck lächeln. “Wir danken”, meinte Elsa freudestrahlend und täschelte ihren Bauch. Mario legte seine Unterlagen auf den Couchtisch, ließ sich vom Sofa rutschen und kniete sich so hin, dass er mit beiden Händen an Elsas Bauch fassen konnte und ging mit seinem Gesicht ganz nahe ran. “Hey Kleine. Ich hoffe du merkst dir das und schätzt es auch später, was dein Papa alles für dich gibt”, dann gab er Elsa einen Kuss auf den Bauch. Die Braunhaarige sah immer noch freudestrahlend auf ihren Ehemann hinunter, der mit ihrem Bauch redete. Er war so ein liebevoller und toller Ehemann und er würde mit ziemlicher Sicherheit der beste Vater der Welt sein. Urplötzlich spürte sie, wie Tränen über ihre Wangen liefen und sie musste aufschluchzen. “Elsa. Was ist los?”, Mario sah erschrocken auf. Schnell stand er auf, setzte sich neben Elsas Beine auf das Sofa und griff mit beiden Händen nach ihrem Gesicht. Elsa schluchzte wieder auf, als Mario mit seinen Daumen die Tränen abwischte. “Du, das hier”, sie deutete auf ihren Ehemann und auf ihren Bauch ehe sie wieder schluchzte, “blöde Hormone!” Mario musste lächeln. “Ach was”, er beugte sich zu ihr hinunter und küsste sie sanft. Elsa sah ihn nun schmollend an. “Und nicht nur die Hormone. Ich werde auch so fett. Und meine Brüste sind riesig.” Mario zuckte mit den Schultern. “Das ist doch nichts Schlechtes.” Das war wohl das Falscheste, was er hatte sagen können, denn nun fing Elsa noch stärker mit weinen an und sie schluchzte ständig, dass Mario sie nur wegen ihren Brüsten lieben würde und eigentlich doch nicht. Der Schwarzhaarige versuchte verzweifelt sie wieder zu beruhigen und sprang erleichtert auf, als das Telefon klingelte. Er sah auf das Display `Maja und Viktor´ und nahm ab. “Ich bin so froh dass du anrufst. Du musst dringend mit Elsa reden!”, sprach er ins Telefon hinein, in der festen Annahme, dass die beste Freundin seiner Ehefrau am anderen Ende der Leitung war. “Und was genau soll ich mit ihr reden?”, ertönte jedoch die tiefe Stimme von Majas Ehemann. “Viktor. Entschuldige bitte, ich hatte wirklich gehofft, dass Maja am Telefon ist. Elsa dreht gerade durch, irgendwas mal wieder mit den blöden Hormonen in der Schwangerschaft. Und ich bekomme sie einfach nicht mehr beruhigt. Maja schafft das normalerweise sehr schnell.” “Warte kurz, ich rufe sie.” Mario nickte und hörte, wie Viktor einmal laut “Maja.” rief. “Sie kommt.” “Gut, ich rufe dich dann gleich auf dem Handy zurück, ja?” “Mache das. Also hier ist sie. Bis gleich.” “Bis gleich”, verabschiedete Mario sich von dem Schwarzhaarigen und hatte gleich Maja an der Leitung. “Was gibt es?” “Elsa, Hormone, Heulen. Mehr kann ich dir nicht sagen, da ich sie einfach nicht beruhigen kann. Kannst du das bitte für mich tun?” Maja musste leise lachen, als sie Marios flehende Stimme hörte. “Natürlich, gib sie mir einfach.” “Vielen Dank Maja, dafür bin ich dir etwas schuldig.” “Schon in Ordnung. Aber ich werde dich zur gegebenen Zeit daran erinnern.” “Passt”, Mario ging mit dem Telefon in der Hand zu seiner Ehefrau und hielt es ihr entgegen. Die Braunhaarige sah ihn mit großen Augen an, in denen immer noch Tränen schwammen. “Maja ist dran.” Und schon wurde Mario das Telefon aus der Hand gerissen und die Braunhaarige schluchzte hinein. “Ich bin in meinem Arbeitszimmer”, murmelte Mario, ergriff die Flucht und griff nach seinem Handy das im Flur auf der Kommode lag. Ungefähr eine halbe Stunde später klopfte Elsa an die Zimmertüre. Sie hatte aufgehört zu weinen, hatte aber noch rote und verquollene Augen. “Warte einen Moment Viktor, Elsa ist gerade da”, Mario hob sein Handy vom Ohr und sah Elsa an, “Was ist Schatz?” Die Braunhaarige kam auf ihn zu und hielt ihm das Telefon entgegen. “Maja. Für dich.” Mario sah verwirrt auf, hob nochmal schnell das Handy ans Ohr. “Einen Moment nochmal Viktor. Deine Ehefrau will mit mir reden”, er legte das Handy auf den Tisch und hielt statt dessen das Telefon ans Ohr, “Maja?” Ein paar Minuten später legte er seufzend auf und sah seine Ehefrau an. “Ach Schatz.” “Was?”, fragte Elsa und er erkannte, dass sie kurz davor stand wieder loszuheulen. Mario stand auf, ging auf sie zu und hob sie kurzerhand hoch. “Was…?”, rief Elsa auf und klammerte sich in Marios Nacken fest. “Maja hat mir gesagt, dass ich auf dich aufpassen soll. Und dich lieb haben.” “Ja!”, murmelte Elsa an seinem Ohr und steckte ihr Gesicht in seine Halsbeuge. Mario trug sie zu ihrem Schlafzimmer und setzte Elsa aufs Bett, die ihn verwirrt ansah. Der Schwarzhaarige zog sich seinen Pullover über den Kopf und beugte sich dann zu seiner Ehefrau, die ihn verwirrter als zuvor ansah. “Ich will dir beweisen, dass ich dich nicht nur liebe weil du größere Brüste bekommen hast und dass ich dich liebe, auch wenn du dich für dick hältst, was du übrigens nicht bist! Ich finde dich einfach wunderschön!” Mario griff nach Elsas Pulli und zog ihn ihr über den Kopf, gleich darauf ließ er noch das Top folgen, das Elsa ebenfalls angehabt hatte. Er beugte sie leicht nach hinten. “Ich liebe dein Gesicht.” Er küsste sie sanft auf die Stirn, die Wangen, ihre Nase, ihren Mund, ihr Kinn und ließ seine Lippen weiter hinunter gleiten, bis er den Rand ihres BHs berührte. Er griff hinter Elsas Rücken und öffnete ihren BH, den er gleich darauf ebenfalls auf den Boden beförderte. “Und ich liebe deine Brüste, egal in welchem Zustand. Ich habe sie schon vor deiner Schwangerschaft geliebt und das tue ich jetzt immer noch.” Dann waren ihre Brüste dran, die er zärtlich liebkoste. Elsa stöhnte leise auf und wand sich unter ihm. Mario hielt inne und zog gleich darauf an Elsas Jogginghose und ihren Socken. Als nächstes stellte er sich hin und zog seine eigene Hose sowie die Boxershort aus und stand in ganzer nackter Pracht vor Elsa. “Das hast du gemacht.” meinte er und deutete auf sich. Er legte sich neben Elsa ins Bett, griff nach ihrer Hand und legte sie um sein erregtes Glied. “Du und sonst niemand. Du alleine sorgst dafür, dass ich so empfinde. Du bist wunderschön, so wie du bist.” Er streichelte über Elsas Arme, ihre Schultern und auch ihr Gesicht. Als nächstes ließ er seine Hände über ihren Oberkörper gleiten und hielt an ihrem Bauch inne. “Und das habe ich gemacht.” Er ließ seine Lippen über ihren Bauch streicheln und verteilte sanfte Küsse darauf. Er spreizte ihre Beine leicht und setzte sich dazwischen. “Und ich habe dich nie begehrenswerter gefunden.” “Mario, du musst nicht...” meinte Elsa und wollte sich aufsetzen, jedoch hielt ihr Ehemann sie zurück. “Ich weiß, aber ich will es. Daher mache ich es.” Elsa ließ sich wieder in die Kissen fallen und stöhnte auf, als Mario sanfte Küsse auf der Innenseite ihrer Oberschenkel verteilte und seine Zunge über ihre Weiblichkeit gleiten ließ. Elsa bäumte sich leicht auf und griff nach seinen Schultern. Mario zog sie enger an sich und verwöhnte sie mit seinem Mund und seinen Fingern bis Elsa von einem heftigen Orgasmus überrollt wurde. Mit großen Augen sah die Braunhaarige ihren Ehemann an, der zu ihr aufrutschte. “Und ich werde dich immer lieben und begehrenswert finden. Das musst du wissen.” Elsa nickte leicht, während Mario sie herum drehte, so dass sie mit dem Rücken an seiner Brust lag. Er hob ihr oberes Bein leicht an und drang von hinten in sie ein. Mit seiner Hand fuhr er vorne zwischen ihre Beine und fing wieder an sie dort zu reizen, während er von hinten sanft in sie stieß. Anfangs hatte er sich furchtbare Sorgen gemacht, mit ihr Sex zu haben, während sie schwanger war aber Elsas Frauenärztin hatte ihm erklärt, dass es gar keine Probleme machte. Und durch den dicken Bauch waren die `normalen´ Stellungen nicht mehr möglich. Elsa stöhnte wieder laut auf und auch Mario konnte nicht anders. Sanft bewegte er sich in ihr und als Elsa zum zweiten Mal kam ließ auch er sich fallen. Eine halbe Stunde später lagen beide immer noch im Bett. Elsa war eingeschlafen und Mario beobachtete sie zärtlich. Er zog vorsichtig seinen Arm unter ihrem Kopf hervor und gab ihr einen sanften Kuss auf die Schläfe. Elsa murmelte im Schlaf irgendetwas, zog die Decke etwas enger an sich und schlief weiter. Mario stand auf, sammelte seine Kleidung zusammen und verließ das Schlafzimmer schnell, bevor er sie noch weckte. Im Flur zog er sich an und ging barfuss in sein Arbeitszimmer. Dort sah er sein Handy auf dem Schreibtisch liegen und ihm fiel ein, dass er ja Viktor nur eine Minute zur Seite hatte legen wollen und ihn dann komplett vergessen hatte. “Mist”, murmelte er leise und griff nach dem Festnetz-Telefon. Nach ein paar mal klingeln ging Viktor schließlich dran. “Na, alles wieder geklärt?” “Hallo Viktor. Ja, zum Glück und auch dank deiner Ehefrau. Entschuldige bitte, ich hatte dich total vergessen.” “Passt schon, solange es Elsa wieder gut geht. Und ihr hattet jetzt tatsächlich Sex?” Mario lief rot an. “Wie kommst du darauf?” “Maja hat etwas in dieser Richtung erwähnt.” Mario verdrehte einen Moment seine Augen. Diese Frau auch immer. Wäre sie nicht die beste Freundin seiner Ehefrau und auch eine seiner besten Freunde würde er sie vermutlich nicht mehr sehen wollen. Da sprach Viktor auch schon weiter. “Meine liebenswürdige und wunderschöne Gattin erkundigt sich übrigens nach dem Befinden der Deinen.” “Maja hört die Ironie in deiner Stimme aber schon oder?”, erkundigte Mario sich mit einer von Sarkasmus triefenden Stimme. “Vielleicht hättest du Mario schon vorher drauf hinweisen sollen, dass du den Lautsprecher reingemacht hast Viktor”, ertönte in diesem Moment Majas belustigte Stimme und Mario bekam erneut rote Wangen. “Ich denke das hat er spätestens jetzt bemerkt Schatz”, ertönte die Stimme ihres Ehemannes und Mario schüttelte grinsend den Kopf. “Vielleicht hast du das ja auch nur gesagt, weil sie gerade mit einem Messer hinter dir steht Viktor.” “Das wird wohl für immer unser Geheimnis bleiben Mario. Also wie geht es Elsa?”, entgegnete die Rothaarige. “Besser. Danke dass du mit ihr gesprochen hast. Irgendwie bin ich mit solchen Situationen immer ziemlich überfordert”, antwortete Mario lächelnd. “Gut. Du weißt ja, ich bin da wenn du mich brauchst, beziehungsweise wenn Elsa mich braucht. Also ich lass euch Männer mal weiterarbeiten und kümmere mich um meine Sachen.” Eine dreiviertel Stunde später hatten Mario und Viktor alles Wichtige besprochen und der Schwarzhaarige kümmerte sich noch um Papierkram, als jemand an seine Türe klopfte und seine Ehefrau ihren Kopf ins Zimmer steckte. “Telefonierst du noch?” Mario sah erstaunt auf und lächelte. “Nein, wir haben alles geklärt.” “Okay, gut”, Elsa blieb im Türrahmen stehen, um ihren Körper hatte sie nur die Bettdecke geschlungen. Mario legte alle Sachen zur Seite und rollte mit dem Schreibtischstuhl ein Stück nach hinten. “Komm her”, er klopfte auf seinen Oberschenkel und die Braunhaarige kam schnell zu ihm. Als sie die Decke fallen ließ erkannte er, dass sie doch schon etwas an hatte, einen seiner alten Trainingsanzüge. Sie setzte sich auf seinen Schoß und kuschelte sich in seine Arme. “Entschuldige dass ich immer so unausstehlich bin”, murmelte sie an seinem Ohr. Mario zog sie etwas enger an sich. “Quatsch, bist du gar nicht.” “Hoffentlich wird das wieder besser.” “Wird es schon Elsa, aber ich liebe dich egal ob es dir gut oder schlecht geht.” “Ich dich auch.” “Und was machen wir jetzt?” “Schauen wir noch einen Film? Irgendetwas Schönes.” “Ich bin dabei”, antwortete Mario, stand mit seiner Ehefrau in den Armen auf und trug sie ins Wohnzimmer, wo er sie auf das Sofa setzte und legte einen Film ein. Kurz darauf setzte er sich zu Elsa aufs Sofa und zog die Braunhaarige an sich, so dass sie gemütlich an ihn gelehnt dasaß und zog eine Decke über sie beide. Mario gab ihr einen Kuss auf die Schläfe und seufzte erleichtert auf, erleichtert darüber, dass es ihr wieder besser ging. Kapitel 12: Mitte März 20X2 --------------------------- “Schatz komm. Das hier ist auch so schön.” Mario verdrehte die Augen. Seit weiß wie vielen Stunden war er jetzt mit Elsa schon in Möbelhäusern unterwegs. Seine Ehefrau rannte trotz ihres inzwischen recht dicken Bauches munter durch alle die Möbel hindurch, auf der Suche nach dem perfekten Kinderzimmer. Er bewunderte ihre Ausdauer, wirklich. Auf der anderen Seite verfluchte er sie, immerhin hätte er wirklich gerne mal eine Pause. “Schatz, jetzt komm endlich!”, unterbrach die Stimme seiner Liebsten seine Gedankengänge. “Ja, bin ja schon da. Was hast du jetzt entdeckt?” “Da, schau”, eine Hand zeigte auf Babybett, Schrank und Wickelkommode. “Ja, das ist schön. Waren die davor aber auch fast alle.” “Mario! Jetzt streng dich doch mal an. Unsere Kleine soll das perfekte Kinderzimmer bekommen. Da reicht es nicht, wenn du sagst die davor waren auch schön.” Der Schwarzhaarige sah in die Augen seiner Ehefrau, die ihn mit zusammengekniffenen Augen und in die Hüfte gestemmten Augen ansah. Und wenn Mario eines in den letzten siebeneinhalb Monaten gelernt hatte, dann war es das, dass er sich nicht mit seiner schwangeren Ehefrau anlegte. “Aber ich finde es tatsächlich schön. Und die davor auch”, erwiderte er leicht verzweifelt und ließ sich auf ein Ausstellungssofa fallen. Elsa setzte sich neben ihn und er legte seinen Arm um sie. “Hmm… du hast ja recht. Sie sind alle schön… okay, fast alle. Wir bekommen zwar ein kleines Mädchen, aber rosa Möbel. Nein danke!”, sich schüttelnd zog Elsa den Kopf zwischen ihre Schultern und Mario musste schmunzeln. “Da stimme ich dir zu. Ich wäre für etwas neutrales, was wir auch nehmen können, wenn wir mal ein zweites Kind bekommen und das dann ja vielleicht ein Junge ist.” Die Braunhaarige legte ihre Hand auf ihren Bauch und sah ihren Ehemann an. “Lass mich erstmal das hier bekommen und dann sehen wir weiter.” “Noch etwas was ich gelernt habe Elsa. Einzelkind sein ist irgendwie doof. Also brauchen wir auf jeden Fall irgendwann ein Geschwisterchen für die Kleine.” “Irgendwann Schatz. Und was meinst du eigentlich mit `noch etwas, das du gelernt hast´? Was hast du denn noch gelernt?” Mario bekam rote Wangen und stand auf. “Vieles mein Schatz, vieles. Lass uns nochmal zu den Möbeln von vorher gehen, die haben mir bisher am Besten gefallen.” Elsa sah ihren Ehemann verwirrt an, bevor sie ihm eine Hand entgegen streckte. “Aufhelfen”, befahl sie und der Schwarzhaarige griff wie befohlen nach ihrer Hand und zog sie hoch. Elsa legte eine Hand in den Rücken. “Ich bin froh wenn sie da ist, dann fühle ich mich nicht mehr wie so ein hilfloser Wal”, murmelte sie und Mario brach in Gelächter aus. Elsa sah ihn einen Moment mit hochgezogenen Augenbrauen an, bevor sie ebenfalls lachen musste. Sie schlug Mario leicht in die Seite und sah ihn kopfschüttelnd und lächelnd an. “Du bist schuld daran Herr Hongo.” “Ich erinnere mich, dass du stöhnend mitgemacht hast”, wurde erwidert. “Ah ja, daran erinnerst du dich also…” “Ja, zumindest machst du das immer. Und das ziemlich gut.” Elsa legte ihre Hände rechts und links an ihren Bauch. “Psst, Kinder hören mit.” Grinsend sah sie Mario an. “Schatz, sie war auch schon einige Male dabei.” Die Braunhaarige bekam große Augen. “Du bist wirklich unmöglich. Und ich habe dich wohl ziemlich verzogen…” “Wie kommst du denn jetzt darauf?” “Denk selber nach. Welche Kinderzimmermöbel hast du denn jetzt gemeint, die du gut fandest?” “Jetzt wechselst du das Thema”, erwiderte Mario leise murmelnd und Elsa sah ihn fragend an. “Komm Schatz, ich zeige sie dir”, er hielt ihr seine Hand entgegen und zog sie mit sich mit. --- Zwei Wochen später waren die Möbel geliefert worden und Mario stand zusammen mit Gregor in dem Kinderzimmer, dass sie vor einer Woche in einer hellen Farbe gestrichen hatten. “Also das müssen wir jetzt alles aufbauen?”, fragte Gregor und sah auf die ganzen Kartons, die im Zimmer standen. “Ja. Es sind das Babybett, die Wickelkommode und ein Schrank. Also die normale Ausstattung eines Kinderzimmers. Und Elsa hatte sich noch ein Regal gewünscht. Das müsste der Karton da sein”, Mario zeigte auf einen der Kartons und Gregor zog die Schultern hoch. “Du hast hoffentlich Werkzeug.” “Was denkst du eigentlich von mir Gregor?” Der Angesprochen zuckte mit den Schultern ohne etwas zu sagen. “Dein und mein Vater haben mir zum Geburtstag eine voll ausgestattete Werkzeugkiste geschenkt. Keine Ahnung, was genau sie mir damit sagen wollten. Und die steht da drüben an der Wand.” “Du kannst sowas doch, oder?” “Gregor! Wir haben auch schon gemeinsam viele andere Möbel hier in der Wohnung aufgebaut. Und denk an unser altes Clubhaus. Da sind auch abundzu Reparaturen angefallen. Ein bisschen was könntest du mir auch zutrauen, vor allem als bester Freund!” Gregor zog die Schultern noch höher. “Ich versuche es.” “Was soll denn heißen du versuchst es?” Gregor wurde von der Antwort gerettet, da in diesem Moment Elsa ihren Kopf zur Türe des zukünftigen Kinderreiches hinein steckte. “Hey. Ich wollte mal nach euch schauen und danach, wie weit ihr schon seid”, die Braunhaarige ließ ihren Kopf über die noch ungeöffneten Kartons gleiten und fixierte danach ihren Ehemann, “Wirklich?” “Gregor macht Stress.” “Hör auf es auf meinen Bruder zu schieben. Der ist hauptsächlich da, um darauf zu achten, dass du nichts falsch zusammen baust.” “Elsa!”, Mario sah seine Frau beleidigt an während Gregor seinen Blick ebenfalls auf ihn gerichtet hatte. “Jetzt weißt du auch, warum ich dir nichts zutraue. Die da hat es mir eingeredet”, Gregor zeigte auf Elsa, die ihn sofort schräg ansah. “Was soll denn die da heißen?” “Raus hier, alle beide!”, Mario deutete auf die Türe. “Was...?” “Warum...?” Doch der Schwarzhaarige ließ die Geschwister gar nicht ausreden sondern schob beide mehr oder weniger unsanft zur Türe hinaus, hieß Gregor unsanft, Elsa sanft. Kaum waren die Beiden draußen und die Türe hinter ihnen geschlossen, drehte er sich zu den Kartons herum und seufzte auf. Okay, das war wohl nicht seine beste Idee gewesen, denn nun musste er tatsächlich alleine aufbauen. Als Elsa eine halbe Stunde vorsichtig ihren Kopf wieder zur Türe hinein steckte, saß ihr Ehemann auf dem Boden, um ihn herum lauter Bretter und Schrauben ausgebreitet und vor ihm etwas, was vermutlich das Kinderbett darstellen sollte. “Schatz?” “Hmm?”, brummte der Schwarzhaarige ohne auf zu sehen. Elsa kam herein und setzte sich neben ihm auf den Boden. “Teil G bitte”, murmelte Mario. “Was?”, Elsa sah ihn verwirrt an. “Teil G. Da liegt die Anleitung. Such mal, es muss hier irgendwo sein.” Elsa tat wie ihr gesagt wurde und fand das Gesuchte schließlich, das sie Mario reichte und der es befestigte. “Teil H bitte.” So ging es eine Weile, Mario sagte was er benötigte und Elsa suchte für ihn. “Entschuldige bitte Schatz. Das war gemein von mir. Ich wollte damit nicht sagen, dass ich dir nichts zutraue. Ich finde, dass du deine Sache wirklich gut machst und ich liebe dich”, sagte die Braunhaarige leise und ihr Ehemann sah sie an. “Das weiß ich doch.” “Wirklich?” “Natürlich. In erster Linie liebst du mich. Daher ist der Rest egal. Hauptsache du verlässt mich nicht irgendwann wegen meiner nicht ganz so tollen Begabung in handwerklichen Dingen.” “Niemals! Und das Handwerkliche ist gar nicht so wichtig. Immerhin würdest du als Torwart unsere Kleine rechtzeitig auffangen, bevor sie vom Wickeltisch fällt, wegen deiner guten Reflexe.” “Hoffen wir einfach, dass es nie soweit kommt”, Mario lachte leise und zog Elsa an sich um sie zu küssen. Als er sich wieder von ihr löste, sah er ihr in die Augen. “Okay, sag Gregor Bescheid, dass er kommen und mir helfen soll.” Elsa nickte, blieb aber neben Mario sitzen, als dieser weiter zusammen baute. “Was ist denn noch?”, fragte er sie irgendwann. Irgendetwas musste ja sein, wenn sie einfach bei ihm blieb. Die Braunhaarige sah ihn mit roten Wangen an. “Ich komme nicht hoch”, murmelte sie peinlich berührt. Mario sah sie einen Moment verwirrt an, bevor er in Gelächter ausbrach, was ihm böse Blicke einbrachte. Der Schwarzhaarige stand auf, streckte seiner Ehefrau die Hände entgegen um ihr aufzuhelfen. “Das wirst du irgendwann zurück bekommen Mario!”, wurde ihm gedroht, während er sie hochzog. “Nicht aufregen Elsa, sonst kommt unsere Kleine noch zu früh und das sollten wir vermeiden. Immerhin sind es nur noch vier Wochen. Und wie du siehst, steht das Bett noch nicht.” Elsa verdrehte ihre Augen, genoss den sanften Kuss von Mario aber, den er ihr gab, bevor er sie erneut zur Türe hinaus schickte. Als Mario und Gregor einige Zeit später ins Wohnzimmer kamen, wurden sie von zwei Frauen begrüßt, die es sich auf dem Sofa bequem gemacht hatten. “Hallo Schatz, seit wann bist du denn da?”, fragte Gregor erstaunt und nahm Conny in den Arm, die aufgesprungen war, um ihn zu begrüßen. “Ich bin nach der Arbeit direkt hierher gekommen. Da ihr beide noch beschäftigt ward, habe ich mich mit Elsa zum Quatschen hingesetzt.” “Das freut mich.” Conny arbeitete als Klavierlehrerin an der Hochschule, an der sie selbst bis vor einem halben Jahr noch studiert hatte und liebte diese Arbeit. In ihrer und Gregors Wohnung hatte sogar der Flügel Platz gefunden, den sie von ihren Eltern geschenkt bekommen hatte. “Seid ihr fertig?”, fragte Elsa und sah ihren Ehemann hoffnungsvoll an, der sie nickend anlächelte. “Das will ich sehen”, meinte die Braunhaarige darauf und streckte Mario die Hände entgegen, dass er ihr aufhalf. Als sie mit Mario in Richtung des Kinderzimmers ging, hörte sie Gregor hinter sich seiner Ehefrau zuflüstern. “Sie watschelt wirklich wie eine Ente, findest du nicht auch?” Elsa drehte sich um und erdolchte ihren Bruder mit Blicken. Dabei bekam sie gar nicht mit, wie Mario hinter ihrem Rücken versuchte seinem Schwager Zeichen zu geben, dass er so etwas besser lassen sollte. “Was machst du denn?”, wurde er gleich darauf von seiner Ehefrau gefragt, als es sich mehrmals mit einer Hand über den Hals fuhr. Schnell legte Mario seine Hand auf seinen Hals. “Ich glaube ich bekomme Halsschmerzen”, meinte er und hustete leicht. “Oh nein. Dann mache ich dir nachher gleich einen Tee und du legst dich hin und ruhst dich aus. Das ist jetzt der schlechteste Zeitpunkt zum Krank werden”, Elsa legte ihm eine Hand auf die Stirn, “Fieber scheinst du keines zu haben, aber am Besten du misst nachher gleich mal nach.” Da sie vor dem Kinderzimmer angekommen waren drehte sie sich herum und nun wurde Gregor von Mario mit Blicken erdolcht. “Nochmal rette ich dir nicht mehr den Arsch”, zischte der Ältere und sah seinen besten Freund böse an. Gregor schluckte. Er wusste wie überfürsorglich Elsa werden konnte, wenn jemand krank war oder sie dachte dass jemand krank werden würde, das hatte er ja selbst lange genug mitgemacht. “Entschuldige bitte”, murmelte er und sah seinen besten Freund entschuldigend an. In dem Moment drehte Elsa sich um und fiel Mario um den Hals, der durch den Schwung erstmal einen Schritt zurück taumelte, bevor er seine Ehefrau in seine Arme schloss. Elsa blickte zu ihm auf. “Es ist so schön”, murmelte sie leise und in ihren Augen standen Tränen. “Bitte nicht”, flehte Mario, gut wissend was passierte, wenn sie anfing mit weinen. Elsa nickte und wischte sich die Tränen aus den Augen. “Ich versuche es.” Sie drehte sich um und ging ins Kinderzimmer. Mario seufzte erleichtert auf, Gefahr abgewandt. Elsa drehte sich in dem Zimmer. Die Möbel aus hellem Holz sahen einfach richtig schön aus und Mario hatte sogar schon ein paar Kuscheltiere und Spielsachen verteilt, die sie schon hatten. Elsa sah sich um und dieses Mal konnte sie die Tränen nicht zurückhalten, die mit einmal über ihre Wangen liefen. “Oh nein”, murmelte Mario, als er das sah. “Entschuldige bitte”, schluchzte seine Ehefrau los. Conny und Gregor sahen sie verwirrt an. Sie hatten die Schwangerschaft über schon mehrmals miterlebt, wie Elsa plötzlich in Tränen ausbrach, trotzdem war es immer wieder erschreckend. “Warte Schatz, das haben wir gleich”, murmelte Mario und drückte sich zur Türe hinaus. “Was machst du?”, rief Gregor ihm sorgenvoll hinterher. “Die Lösung für dieses Problem holen”, bekam er noch zur Antwort und dann war Mario schon weg. Gregor drehte sich hilflos zu seiner weinenden Schwester herum, völlig ahnungslos, was er machen sollte. Ein paar Minuten später kam sein Schwager wieder zur Türe hinein. “Und wo ist die Lösung?”, fragte Gregor, da er nichts erkennen konnte. “Hier”, anwortete Mario und hielt einen schwarzen Apparat hoch und drückte ihn Elsa in die Hand, die ihn sofort an ihr Ohr drückte. “Maja”, erklärte Mario und zeigte auf das Telefon in Elsas Hand, “sie schafft es immer Elsa zu beruhigen. Besser als jede Tablette. Und ehrlich gesagt verwundert mich das bis heute. Denn unsere Maja ist normalerweise nicht die Ruhigste, wie wir ja alle wissen.” Gregor und Conny nickten langsam, immerhin hatte der Schwarzhaarige recht mit seiner Aussage. Ein paar Minuten später hatte Elsa sich tatsächlich wieder beruhigt und das Telefon aufgeräumt. “Ihr bleibt doch zum Essen?”, fragte sie ihre Schwägerin, die lächelnd nickte. “Sehr gerne. Kann ich in der Küche helfen?” “Gerne. Ich würde eine Hühnchenpfanne machen, ist das in Ordnung?” “Natürlich. Bei dir schmeckt es immer gut.” “Das freut mich zu hören”, bekam die Schwarzhaarige als Antwort. Sie standen gemeinsam in der Küche, als Elsa sich lächelnd zu der Schwarzhaarigen umdrehte. “Sag mal Conny, hast du Lust morgen Nachmittag zu mir zu kommen? Maja kommt auch und wir wollten zusammen das Kinderzimmer einrichten. Die ganzen Klamotten in den Schrank, die ersten Windeln einräumen, die Spielsachen und was uns sonst noch so einfällt. Mario ist morgen sowieso mit euren Männern und einigen Fußballern unterwegs, da er laut Viktor nochmals etwas erleben sollte, bevor er Vater wird. Irgendwie habe ich ja Angst, dass das wie der Junggesellenabschied ausgeht”, meinte die Braunhaarige nachdenklich, bevor sie wieder Conny ansah, “Auf jeden Fall wäre es toll, dann könnten wir drei etwas zusammen machen, das haben wir schon lange nicht mehr und wie lange wir noch haben wissen wir ja auch nicht.” Conny nickte. “Da hast du recht. Ich habe morgen Nachmittag eine Klavierstunde, aber ich schaue, dass ich diese so schnell wie möglich hinter mich bringe und dann sofort her komme. Das wird sicher lustig.” “Das glaube ich auch.” Kapitel 13: Anfang April 20X2 Teil 1 ------------------------------------ “Danke fürs absetzen”, Elsa beugte sich nochmal zum Auto hinunter und lächelte Maja an. “Kein Problem. Wenn du meinen Ehemann siehst, dann sage ihm, dass er bald kommen soll.” “Mache ich. Dann bis morgen.” “Bis morgen Elsa.” Die Braunhaarige schlug die Autotüre zu und sah ihrer Freundin hinterher, als diese davon fuhr. Anschließend richtete sie ihren Blick auf das Gebäude hinter sich. Auf dem Fußballplatz sah sie die Fußballer trainieren. Sie hatte sich mit Mario verabredet und dieser hatte sie heute Morgen bei ihrem Geschäft mit dem Auto abgesetzt. Und Maja hatte sie jetzt eben hierher gefahren. Die Braunhaarige schmunzelte, rückte ihre Tasche über ihrer Schulter zurecht und ging zum Eingang des Gebäudes, in dem die Mannschaft ihres Mannes zum einen die Trainingsräume mit Innen- und Außenfußballplatz hatten, sowie die Büroräume von Mario und Viktor und noch ein paar mehr waren. Am Eingang zog sie die Türe auf und ging hinein. “Halt stop”, wurde sie von einem älteren Mann aufgehalten. “Sie dürfen hier nicht rein. Oder haben sie einen Termin?” Elsa sah den Mann erstaunt an, sie hatte ihn noch nie gesehen. Das musste wohl der neue Mitarbeiter der Sicherheit sein, von dem Mario ihr erzählt hatte. Alle Anderen kannten sie eigentlich und diese ließen sie immer hinein ohne ihren Ausweis zu kontrollieren. Die Fußballmannschaft war so bekannt, dass sie eine Menge Groupies hatten und daher abgeschottet wurden. Es hatten sich schon einige Menschen, darunter hauptsächlich Reporter und Frauen, versucht Zutritt zu verschaffen. Wenn man dachte, dass Marios Fanclub früher schon anstrengend war, dann war es jetzt noch schlimmer. “Ich habe nicht wirklich einen offiziellen Termin”, antwortete sie daher und wartete die Reaktion des Mannes ab. “Dann muss ich sie bitten, wieder zu gehen.” “Ich bin mit jemanden verabredet.” “Das sagen alle. Uns ist niemand angekündigt worden. Sind sie Reporterin?” Elsa schüttelte den Kopf. “Ich muss sie trotzdem nochmals bitten zu gehen. Es geht nicht, dass junge Frauen den Fußballern immer hinterher rennen”, missmutig verzog er sein Gesicht und musterte die junge Frau vor sich. “Glauben sie etwa, dass ich in diesem Zustand Männern hinterher renne?”, fragte Elsa grinsend und deutete auf ihren geschwollenen Bauch. Der Mitarbeiter ließ seinen Blick auf den Bauch von Elsa wandern. “Ehm…”, gab er von sich. “Yan!”, ertönte da ein Aufruf und einer der anderen Sicherheitsmänner kam an, “Hallo Frau Hongo.” “Hallo Sven”, erwähnte Elsa schmunzelnd. Sven wand sich an Yan. “Yan, das hier ist Elsa Hongo, die Ehefrau von Mario Hongo. Du kannst sie reinlassen, sie weiß wohin sie muss.” Yan wurde rot, als ihm klar wurde, wer vor ihm stand. “Oh, entschuldigen sie bitte Frau Hongo. Das war mir nicht klar.” Elsa lachte auf und reichte ihm ihre Hand. “Kein Problem. Ich hätte ihnen ja auch gleich sagen können, wer ich bin. Sven”, wand sie sich an den zweiten Mann, “wissen sie, wo ich meinen Ehemann finde? Ich bin eine halbe Stunde zu früh dran. Wir wollen noch etwas essen gehen.” “Draußen auf dem Platz. Er ist, soviel ich weiß, heute mit dem Training dran.” “Dann mache ich mich mal auf den Weg. Bis zum nächsten Mal Yan”, Elsa verabschiedete sich lächelnd und ging in die Richtung, in der der Fußballplatz lag. Dort angekommen, trat sie ins Freie hinaus und ließ ihren Blick über die Fußballer wandern. Schließlich blieb er an dem Schwarzhaarigen hängen, der mit lauter Stimme Anweisungen über den Platz rief. Lächelnd setzte sie sich auf einen der Sitze, die um den Fußballplatz herum aufgebaut waren. Während sie ihren Ehemann, ihren Bruder und die Anderen beobachtete, musste sie an früher denken. Wie die Kickers damals auf ihrem Fußballplatz auf dem Schulhof trainiert hatten, an ihr Clubhaus. Und wieder lächelte sie. Auch wenn vor ein paar Jahren einige schwerwiegenden Entscheidungen getroffen werden mussten, die anschließend zur Auflösung der Kickers geführt hatten, wusste sie, dass es keiner der Anwesenden anders machen würde, wenn sie heute wieder vor der Entscheidung stehen würden. Einige von ihnen, unter anderem eben Mario und Gregor, wollten professionell weiter machen und Fußball sollte ihr Beruf sein, währenddessen andere wie zum Beispiel Sascha oder Philipp klar war, dass Fußball immer nur ihr Hobby bleiben würde. Als Mario sich damals länger mit Viktor über dieses Thema unterhalten hatte, wurde auch dem ehemaligen Teufel klar, dass auch bei ihnen einige Veränderungen anstehen würden. Und so kam es eben, dass die Beiden gemeinsam eine neue Mannschaft gründeten, die nun sogar in der ersten Liga spielte. “Okay, Feierabend. Wir sind für heute fertig. Bitte alles aufräumen”, rief Mario laut und wand sich an seinen Schwager, als dieser auf ihn zu kam, “Gregor?” “Meine geliebte Schwester, die wiederum deine geliebte Ehefrau ist, ist bereits da”, der Jüngere zeigte grinsend auf seine Schwester, die ihm zuwinkte. Mario drehte sich ebenfalls in ihre Richtung. "Hey Elsa”, rief Gregor neben ihm schon laut den Namen seiner Schwester, woraufhin sich alle anderen Fußballer ebenfalls in die Richtung der Braunhaarigen um drehten und die Hände zum Gruß hoben. Elsa erwiderte die Grüße kurz und sah anschließend ihren Ehemann mit fragend erhobenen Händen an. Dieser zuckte mit seinen Schultern, deutete auf Gregor und zeigte dann auf Elsa. Sein bester Freund beobachtete ihn fragend. "Was war denn das?" Mario sah ihn grinsend an. "Ich habe Elsa zu verstehen gegeben, dass du ihr Bruder bist und ich deine Denkweise deshalb nicht erklären kann." Nun bekam der Schwarzhaarige einen bösen Blick ab. "Von wegen bester Freund", murrte der Jüngere und ging zu seiner Schwester, während Mario von einem anderen Fußballer angesprochen wurde. "Hallo Gregor", Elsa begrüßte ihren Bruder mit einer Umarmung, die von diesem herzlich erwidert wurde. "Hallo Schwesterchen. Was machst du denn hier?" "Mario und ich wollten noch essen gehen." "Schön. Auch wenn er manchmal wirklich ein Idiot ist und dich eigentlich gar nicht verdient hat." Elsa sah ihren Bruder mit großen Augen an. "Was ist denn mit euch los?" Zusammengekniffene Augen musterten sie. "Du bist eigentlich auch doof. Aber ich liebe dich, da du meine Schwester bist und mit meiner Nichte schwanger bist. Deshalb bin ich nett zu dir." Elsa musterte Gregor verwirrt. "Okay... denke ich. Du und Mario mal wieder?" "Nein, du und Mario mal wieder. Wärst du nicht meine Schwester und er nicht mein bester Freund, würde ich mich fragen, weshalb ich mich überhaupt mit euch abgebe...", murmelte der Schwarzhaarige, während Elsa gar nichts mehr verstand. Doch, eines verstand sie und das war... "Was hast du zu Gregor gesagt?", die Braunhaarige drehte sich zu ihrem Ehemann herum und sah nun diesen aus zusammengekniffenen Augen an. Mario zuckte einen Schritt zurück. Mit so einer Begrüßung hatte er nicht gerechnet. "Wie kommst du denn darauf?", fragte er, darauf bedacht, nun nichts Falsches zu machen. Seit Elsa schwanger war, musste er noch etwas mehr acht geben, was er sagte und tat. Denn entweder konnte sie ziemlich wütend werden oder von einem Moment auf den anderen in eine wahre Tränenflut ausbrechen, "Ich habe ihn nur ein wenig aufgezogen, sonst nichts." "Sei einmal nett zu ihm Mario." Der Schwarzhaarige sah seine Ehefrau mit großen Augen an und schüttelte den Kopf. "Ich bin immer nett zu ihm", versuchte er sich zu wehren. "Wer´s glaubt wird seelig", murmelte Gregor, während er seinen besten Freund immer noch mit Blicken erdolchte. Elsa seufzte auf. "Wo ist der liebevolle und schüchterne Junge geblieben, in den ich mich vor über 11 Jahren verliebt habe?" "Das solltest du deine beste Freundin fragen mein Schatz", Mario griff grinsend nach Elsa, die ihn schmunzelnd ansah, und zog sie an sich. "Einigen wir uns darauf, dass Maja schuld ist?" "Wie immer", Mario beugte sich zu Elsa hinunter und drückte ihr endlich ihren Begrüßungskuss auf die Lippen, während Gregor kopfschüttelnd daneben stand. "Maja also?" Mario sah zu ihm hinüber. "Soviel ich weiß, warst du derjenige, der immer am lautesten geschrien hat, dass Maja mit ihrem schlechten Einfluss schuld an meinem Benehmen ist." Gregor nickte nachdenklich. "Ja... ist sie auch. Samt Viktor. Die Beiden sind einfach eine Nummer für sich." Mario sah Elsa an und seufzte auf. "Und du willst ausgerechnet sie als Patin für unsere Tochter?" "Na und? Du willst schließlich Gregor!" "Was?!", ertönte ein lauter Aufruf neben den Beiden und Mario schloss seufzend die Augen, während Gregor das Paar mit großen Augen ansah, “Ich soll Patenonkel werden?" Elsa sah ihren Bruder an und wand sich dann mit eingezogenem Kopf an Mario. "Upps...", meinte sie, während ihr Ehemann den Kopf schüttelte. "Genau Elsa. Ich habe es Gregor noch nicht gesagt und wollte ihn damit überraschen." "Nochmal upps?" Mario musste schmunzelnd den Kopf schütteln. Doch, in gewissen Dingen erkannte man, dass Elsa und Gregor verwandt waren. Der Jüngere wand sich an seinen besten Freund. "Ehrlich? Meinst du das ernst?", aufgeregt sprang Gregor auf und ab. Mario nickte. “Gregor, könntest du dir vorstellen, der Pate unserer Tochter zu werden?" "Ja. Sehr gerne. Ich werde der beste Patenonkel der Welt. Sie wird lauter tolle Sachen von uns bekommen. Und ich schenke ihr ihren ersten Fußball und werde mit ihr spielen. Hach, das wird so toll werden. Ich muss sofort Conny anrufen!" "Das denke ich eher nicht. Du hast nämlich schon seit 10 Minuten einen Termin bei mir." Alle drei drehten sich herum und standen dem Physiotherapeuten der Fußballmannschaft gegenüber. "Hallo Elsa", begrüßte dieser die Braunhaarige. "Hallo Marcus." "Wie geht es dir?" "Sehr gut. Ich werde zwar immer runder, aber ich habe mal gehört, das mein Ehemann runde Dinge, vor allem den Fußball liebt", Elsa zwinkerte dem Physiotherapeuten zu, der lachen musste. "Das habe ich auch gehört. Aber ich bin mir ziemlich sicher, dass er dich auch schlank lieben wird." "Das hoffe ich doch sehr. Ist immerhin mein Ziel, wenn sie endlich da ist", Elsa tätschelte liebevoll ihren Bauch. "Und was macht dein Rücken?" "Schmerzt. Aber auch kein Wunder, bei dem, was ich hier an zusätzlichem Gewicht mit mir rumtragen darf." "Du hast dich doch ziemlich gut gehalten. Von hinten würde man fast nicht erkennen, dass du schwanger bist." "Aber nur fast", Elsa lächelte. Sie mochte Marcus, denn er schaffte es immer, dass man sich wohl fühlte. "Wenn du demnächst mal Zeit hast, dann komm doch einfach bei mir vorbei. Dann kann ich dich massieren und dein Rücken fühlt sich danach besser an." Elsa sah auf das Angebot von Marcus kurz fragend zu ihrem Ehemann. "Kann ich das einfach so?" Marcus grinste. "Natürlich. Maja ist auch öfters hier. Und die beschwert sich nur über das Sitzen am Schreibtisch." Elsa sah nun wieder den Physiotherapeuten an. "Maja?" "Ja, die Rothaarige, Ehefrau des anderen Chefs, mit der du zusammen arbeitest und die du als deine beste Freundin bezeichnest." Elsa nickte nachdenklich. "Ja, kommt mir bekannt vor." Marcus schmunzelte. “Gut. Mario hat meine Nummer. Ruf mich an, dann machen wir einen Termin aus." "Sehr gerne. Danke dir Marcus", Elsa lächelte ihn an. “Immer gerne. Los jetzt Mister Spitzenstürmer. Auf gehts", wand sich der Physiotherapeut an Gregor, der bis gerade ganz aufgeregt mit Mario geredet hatte. "Komme schon", entgegnete dieser und verabschiedete sich von seiner Schwester und Mario. Als er davon ging, rief Mario ihm noch hinterher. "Hey zukünftiger Patenonkel." Gregor drehte sich nochmals kurz herum. "Ja?" "Ich muss in den nächsten Tagen das Kinderzimmer streichen. Du bist zum Helfen eingeteilt." Gregor nickte. "Für meine Nichte mache ich alles. Sage mir einfach nur rechtzeitig Bescheid, wann ich da sein soll." Dann winkte er nochmals kurz ehe er hinter Marcus ins Gebäude hinein verschwand. Mario wand sich unterdessen an seine Ehefrau. "So, endlich alleine." Erneut küsste er sie. "Fast alleine. Wie weit bist du denn?", Elsa lächelte den Schwarzhaarige an, der seinen Blick über den Platz wandern ließ, bevor er ihn wieder auf Elsa richtete. "Ich muss noch schnell duschen und kurz nochmal ins Büro. Willst du solange oben warten?" Elsa nickte, während sie sich mit Mario auf den Weg machte. "Ich habe euren neuen Sicherheitsmann kennengelernt, Yan, nicht wahr?" Mario sah seine Ehefrau an. "Genau. Er hat dich ohne Probleme rein gelassen?" Elsa nickte. "Ich bin ja hier. Aber er nimmt seinen Job sehr ernst. Er meinte, dass ich da wäre, um den Fußballern hinterher zu rennen", sie schmunzelte, während sie daran dachte. "In dem Zustand?", fragte Mario erstaunt und deutete auf den dicken Bauch seiner Ehefrau. "Das habe ich ihn auch gefragt. In dem Moment kam dann aber Sven und hat ihn darüber aufgeklärt, wer ich eigentlich bin." "Da habe ich ja Glück, dass er dich herein gelassen hat. Was würde ich nur ohne dich tun?", fragte der Schwarzhaarige und beugte sich erneut zu Elsa hinunter. Diese schmunzelte. "Dich schon längst duschen, damit wir essen gehen können?" Mario nickte. "Da könntest du recht haben. Also ab mit dir in mein Büro. Ich beeile mich." Einen kurzen Kuss nochmals, bevor das Ehepaar sich trennte und unterschiedliche Wege einschlug. ~~~ Es dauerte nicht allzu lange, dann waren Elsa und Mario gemeinsam auf dem Weg zu Marios Auto, das dieser in der Tiefgarage geparkt hatte. Sie waren nur noch einige Meter davon entfernt, als Elsa plötzlich stehen blieb. “Oh”, gab sie leise von sich. Mario blieb ebenfalls stehen und drehte sich zu seiner Ehefrau um. “Elsa, was ist los?”, fragte er verwundert nach. Die starrte ihn mit großen Augen erstaunt an. “Also entweder habe ich mir gerade in die Hose gemacht... oder meine Fruchtblase ist geplatzt.” Kapitel 14: Anfang April 20X2 Teil 2 ------------------------------------ Georg wurde durch das Piepsen seines Handys geweckt. “Du sollst es nachts lautlos machen”, murmelte Conny neben ihm und kuschelte sich noch mehr in ihre Bettdecke. “Entschuldige”, antwortete Gregor schuldbewusst. Es war nicht das erste Mal, dass sie ihm das sagte. Und trotzdem vergaß er es immer wieder. Er warf ihr nochmal einen schuldbewussten Blick zu. Als er sah, wie sie dort lag, trat ein Lächeln auf seine Gesichtszüge. Er liebte sie so sehr. Mit seinem verliebten Lächeln im Gesicht wand er sich seinem Handy zu, das auf dem Nachttisch lag. Er erkannte, dass er eine Nachricht bekommen hatte und öffnete diese neugierig. Kaum dass er erfasst hatte, was er dort las, saß er aufrecht im Bett. Mit einer Hand griff er nach Conny und schüttelte sie verrückt. “Conny, Conny!”, schrie er schon regelrecht. “Was ist los?”, fragte die junge Frau, die wieder eingeschlummert war und setzte sich panisch auf. “Hier!” Gregor hielt ihr das Handy unter die Nase, auf dem man ein Foto erkannte. “Was?”, fragte Conny erneut und riss ihrem Ehemann das Telefon aus der Hand. “Das ist … ist das etwa?” Mit großen Augen sah sie auf. Gregor nickte mit leuchtenden Augen. “Unsere Nichte!” Conny blinzelte ihn an, ehe sie auch wieder auf das Handy sah. Sie las den Text, den Mario gemeinsam mit ein paar Fotos von einem kleinen, noch leicht verschrumpelten Baby mit schwarzen Augen versandt hatte. “Nya. Das ist wirklich ein schöner Name”, stellte sie fest, während sie mit leuchtenden Augen die Fotos begutachtete. “Oh ja, das finde ich auch.” Gregor rutschte neben seine Ehefrau und sah mit ihr gemeinsam auf den Bildschirm. Gregor grinste breit. “Ein Mädchen also.” Conny lachte auf. “Ja, ein Mädchen.” Sie sahen sich lächelnd an. Gregor griff nach ihrer Hand und drückte diese sanft. “Wollen wir gleich hinfahren?” Die Jüngere lachte und schüttelte den Kopf. “Heute Nachmittag vielleicht, aber jetzt sollten wir ihnen erstmal Zeit zu dritt lassen. Es scheint ja eine Weile gedauert zu haben.” Sie las erneut die Nachricht und konnte es kaum glauben. Der Termin war doch eigentlich erst in ein paar Tagen … aber manche Kinder wollten eben schon früher auf die Welt kommen. Das suchten sie sich ganz selber aus. ~~~ Elsa hatte abends recht gehabt. Es war ihre Fruchtblase gewesen, die geplatzt war. Zum Glück war der Weg zum Auto nicht mehr weit gewesen. Mario war zuerst durchgedreht, hatte nicht gewusst, was er tun sollte. Zum Glück war Elsa recht ruhig geblieben. Was aber auch daran lag, dass die Wehen noch nicht eingesetzt hatten. Mario war schon fast zum Krankenhaus gerast, hatte die Tempolimits zum Großteil ignoriert. Und darüber war dann Elsa froh gewesen, denn die Schmerzen hatten angefangen. Im Krankenhaus war es dann erst etwas langsam voran gegangen. Die Fruchtblase war zwar schon geplatzt, aber es dauerte trotzdem noch ein wenig. Um 4.12 Uhr morgens hielten sie dann aber endlich ihre Tochter in den Armen. Elsa war erledigt, aber auch glücklich. Und Mario konnte es nicht glauben. Da war sie, ihre kleine Tochter. Das kleine Wesen, das sie überrascht hatte, plötzlich da gewesen war und sofort ihre ganze Liebe gehabt hatte. Und nun wo sie tatsächlich hier war, gähnte und sie aus diesen dunklen Augen anblinzelte, da war die Liebe für sie nur noch größer geworden. Mario saß neben Elsa, die nach der ganzen Anstrengung endlich eingeschlafen war. Er streichelte sanft über ihre Haare, während er seinen Blick kaum von dem Bettchen wenden konnte, in dem Nya lag und selbst ebenfalls vor Erschöpfung endlich eingeschlafen war. Mario selbst war nicht müde. In ihm sprudelte das Adrenalin nur so und hielt ihn wach. Doch er war auch glücklich, einfach nur glücklich. Er stand auf und griff nach seinem Handy. Es war kurz nach halb sieben, als er eine Nachricht an ihre Familien und Freunde versandte. Sie sollten wissen, dass Nya auf der Welt war. Und er wollte es in die Welt hinausschreien. ~~~ Elsa wachte durch ein leises Wimmern auf. Sie öffnete blinzelnd ihre Augen und erkannte gleich darauf ihren Ehemann, der durch den Raum lief, in seinen Armen ein kleines etwas, auf das er leise und beruhigend einsprach. In dem Moment waren alle Erinnerungen wieder da. Ihr Baby war auf der Welt, Nya war endlich bei ihnen. Da blickte Mario zu ihr. Als er erkannte, dass Elsa aufgewacht war, lächelte er strahlend. Er sah auf das kleine Bündel in seinen Armen. “Deine Mama ist wach”, sagte er leise dazu. Erneut ertönte ein leises Wimmern, das eindeutig aus seinen Armen kam. Elsa lächelte ebenfalls und streckte ihre Arme aus, als Mario auf sie zukam. Dieser legte ihr Nya in die Arme, ehe er sich neben sie auf die Bettkante setzte. “Ist es nicht unglaublich?”, fragte sie leise, während sie sanft über Nyas Köpfchen streichelte. “Das ist es wirklich”, antwortete Mario und legte seine Hand auf ihren Unterarm. Gemeinsam sahen sie ihre Tochter an und konnten es einfach nicht glauben. ~~~ Abends waren sie alle erschöpft. Sie hatten noch viel Besuch gehabt. Die frischgebackenen Großeltern, die ihr erstes Enkelkind unbedingt sehen wollten. Gregor und Conny, wo ersterer eindeutiger aufgeregter war als Conny. Sie hatten einen kleinen Teddy dabei, den sie ihrer Nichte als erstes Kuscheltier schenken wollten. Damit waren sie leider zu spät gewesen, denn sowohl Daichis als auch Hongos hatten ein Kuscheltier dabei gehabt. Elsa und Mario hatten sich nur leise seufzend angesehen. Wenn das so weitergehen würde, würde Nya in Kuscheltieren versinken. Zu der Babyparty, die Maja für ihre beste Freundin veranstaltet hatte, hatten sie auch schon genug Sachen geschenkt bekommen. Auch Maja und Viktor waren da gewesen, die Rothaarige hätte es sich nie nehmen lassen, ihre beste Freundin und deren Kind zu sehen. Aber es war auch sehr schön gewesen. Elsa hatte sich wirklich gefreut. Aber nun war sie froh, dass sie ihre Ruhe hatte. Es war einfach anstrengend gewesen. Und sie war froh, auch etwas Zeit mit ihren beiden Liebsten zu verbringen. Mario wusste, dass er sich jetzt dann auch bald von seiner Ehefrau und ihrer Tochter verabschieden musste, denn auch er musste irgendwann einmal nach Hause. Er war nun seit gestern Abend hier im Krankenhaus, schon fast 24 Stunden. Schlaf hatte er eigentlich keinen bekommen. Es war wirklich an der Zeit. ~~~ Zwei Tage später durften Elsa und Nya wieder mit nach Hause. Mario war ganz aufgeregt mit der Babyschale gekommen. Er konnte es kaum erwarten, sie endlich alle zu Hause zu haben. Alleine war es in der Wohnung doch nochmal etwas anderes, als wenn Elsa daheim war. Sie warteten auf den Arzt, der die Abschlussuntersuchungen vornahm, sich nochmal mit ihnen unterhielt und sie anschließend entließ. Gemeinsam setzte sie Nya das erste Mal in ihre Babyschale. Wie klein sie darin aussah. “Ich glaube ja, dass sie noch rein wächst”, murmelte Elsa. “Das hoffe ich doch”, fügte Mario dazu. Er beobachtete, wie Elsa die letzten Gurte schloss, diese nochmal anzog und dann aufstand. “Los geht es”, gab er von sich und griff nach dem Griff der Babyschale, um Nya aus dem Raum zu tragen. Über seiner anderen Schulter trug er Elsas Kliniktasche, die Gregor geholt und bei ihrem ersten Besuch mitgebracht hatte. Elsa lief neben ihm, immer einen besorgten Blick auf Nya. Im Auto setzte sie sich nach hinten, um auch dort einen Blick auf ihre Tochter zu haben. Zuhause angekommen, stiegen sie aus, Mario nahm wieder die Babyschale und gemeinsam gingen sie zu ihrer Wohnung. Elsa schloss auf und trat ein, gefolgt von Mario. “Willkommen zu Hause, Nya”, gab er dabei von sich. Elsa lachte leise und trat zu ihnen. “Willkommen zu Hause”, sagte auch sie und sah zu ihrer Tochter. Kapitel 15: Anfang August 20X2 Teil 1 ------------------------------------- Elsa parkte ihr Auto auf ihrem Parkplatz direkt vor dem Gebäude in dem ihre Eventagentur lag und blickte nach hinten, nachdem sie den Schlüssel gezogen hatte. “Na junge Dame? Alles in Ordnung?”, fragte sie lächelnd und bekam als Antwort ein leises Glucksen zu hören. “Das freut mich zu hören. Dann gehen wir mal rein, dass deine Mama was für ihr Geld macht, ja?” Erneut ertönte ein Glucksen, das Elsa zum Lächeln brachte. Sie stieg aus, öffnete die Türe und hob den Babysitz mit Nya aus dem Auto heraus, den sie kurz auf dem Gehweg ab stellte. Sie griff noch nach den Taschen die sie brauchte, schlug die Autotüre zu und nahm den Babysitz erneut hoch. Voll bepackt ging sie zu dem Eingang des Gebäudes und die Treppen hinauf. Als sie oben die Türe mit dem Rücken auf drückte und hineinging kam ihr von innen bereits Minah entgegen gesprungen. “Elsa”, sie griff nach Elsas Taschen und nahm diese der Braunhaarigen ab. Elsa ging zu der Empfangstheke und stellte den Babysitz samt Nya darauf ab. “Wie süß sie ist. Ich glaube sie wird immer süßer, je öfter ich sie sehe”, meinte Minah und hielt Nya ihren Finger entgegen, der sofort von einer kleinen Faust umklammert wurde. “Und sie wird immer schwerer”, erwiderte Elsa lachend und zog Nya ihre rote Mütze aus. “Elsa”, ertönte in dem Moment die Stimme ihrer besten Freundin hinter ihr und die Rothaarige kam aus ihrem Büro. “Und meine süße kleine Nya. Hallo mein Schatz”, Maja beugte sich zu Nya hinunter, die begeistert aufquietschte, als sie die Stimme erkannte. Elsa und Minah grinsten sich an. In dem Moment begann das Telefon hinter der Theke zu klingeln und Minah ging auf ihren Platz zurück und nahm das Telefonat an. “Nimmst du Nya?,” fragte Elsa und griff nach den Taschen. “Klar”, Maja nahm den Babysitz und hob ihn von der Theke herunter. Gemeinsam gingen die beiden Frauen in das hinterste Büro, wo Mario vor ein paar Tagen einen Laufstall aufgebaut hatte, in den Nya liegen konnte, wenn Elsa arbeitete. Von ihrem Schreibtisch aus hatte sie den perfekten Blick darauf. “Und wie ist es so? Jetzt wieder arbeiten zu müssen?”, Maja sah Elsa lächelnd an, während sie mit Nya schäkerte. Elsa hob die Schultern. “Ich weiß noch nicht so richtig. Auf der einen Seite genieße ich es, endlich mal wieder von daheim raus zu kommen. Auf der anderen Seite habe ich die letzten drei Monate mit Nya einfach genossen und ich habe ein wenig Angst davor, dass sie zu kurz kommt wenn ich jetzt wieder arbeite”, die Braunhaarige warf einen besorgten Blick zu ihrer Tochter, die immer noch quietschvergnügt war. “Das haben wir schon ein paar Mal besprochen Elsa. Es ist ein Unterschied, ob du deine Tochter in irgendeine Kindereinrichtung gibst oder ob sie den ganzen Tag bei dir ist. Wenn du sie weg bringst und fremden Leuten gibst, dann können wir uns über dein schlechtes Gewissen unterhalten, aber so?” Elsa nickte nachdenklich. "Du hast ja recht.” Maja sah sich um, während Elsa ihrer Tochter noch das Jäckchen auszog. “Du siehst echt immer aus als würdest du umziehen, wenn du mit Nya unterwegs bist.” “So fühle ich mich manchmal auch. Was man alles mitschleppen muss, nur weil man das Haus für ein paar Minuten verlässt. Echt unglaublich. So viel Zeug brauchst du, gell Nya. Und so viele Windeln”, Elsa beugte sich zu ihrer Tochter herunter und sprach auf diese ein, während die Kleine vergnügt aufquietschte und versuchte mit ihren Händchen nach Elsas Haaren zu greifen. Da klopfte es an die Türe, ein brauner Haarschopf wurde herein gesteckt und graue Augen funkelten vergnügt ins Zimmer. “Drei meiner Lieblingsfrauen auf einem Haufen. Das ist doch ein Anblick der mein Herz erfreut.” Elsa und Maja lachten auf, während der Mann hereinkam und Elsa umarmte. “Hallo du lange Fortgebliebene.” “Hallo Yasoke, wir waren erst am Freitag hier.” “Viel zu lange her meine Hübsche. Und jetzt lass mich nach der Schönsten und Hübschesten von euch schauen”, der Braunhaarige grinste seine Chefin an und beugte sich anschließend über den Babysitz, von wo aus er mit großen dunklen Augen angesehen wurde. “Hallo meine Kleine, du siehst ja mal wieder wunderhübsch aus. Ja genau, ganz wunderhübsch. Und dich werde ich mal heiraten, was meinst du? Super, finde ich auch. Wann wollen wir durchbrennen? In einer Stunde? Das ist ein wenig knapp, brauchst du nicht noch ein Hochzeitskleid? Okay, in deinem süßen Jeanskleid heirate ich dich natürlich auch.” Elsa und Maja beobachteten die Beiden lachend. Immer wenn Yasoke eine kurze Pause machte brabbelte Nya irgendetwas vor sich hin, worauf der Braunhaarige wieder antwortete. “Ich denke da solltest du nochmal mit Mario reden. Ich glaube nicht, dass er Nya vor 35 heiraten lässt, beziehungsweise sie überhaupt Männer treffen lässt”, sagte Elsa laut und räumte ihre Taschen zur Seite auf ein Sideboard. “Schlimmer als ihr eigener Vater, Yasoke, der hätte Elsa nämlich erst mit 30 rausgelassen, wenn Mario nicht schon früher aufgetaucht wäre”, Maja grinste und ging um den Schreibtisch herum. Elsa kam ihr hinterher und Maja deutete auf ein paar Akten. “Also das sind die Sachen, die wir letzte Woche besprochen haben. Drei Hochzeiten, zwei Geburtstage und eine Jubiläumsfeier. Alles weitere steht drinnen. Wenn du was brauchst ruf einfach mich oder Minah.” “Danke Maja. Ich werde dich wirklich vermissen.” “Ich dich auch. Wenigstens sind wir beide in unseren Zimmern nicht alleine. Du hast Nya und ich… Ja gut, ich habe den hier. Ich würde ja gerne mit dir tauschen, wie sieht es aus? Nya ist sicher pflegeleichter als Yasoke.” “Sagst du nur so lange, bis du ihr das erste Mal die Windeln wechseln musst”, erwiderte Elsa grinsend, nahm Nyas Schnuller und steckte ihn der Kleinen in den Mund. “Okay, ich behalte Yasoke fürs erste. Der ist schon stubenrein”, Maja zwinkerte ihrer lachenden besten Freundin zu und griff grinsend nach Yasokes Arm, “Los gehts. Arbeiten oder für was wirst du hier bezahlt?” Elsa lauschte dem Zuschlagen der Türe und blickte ihre Tochter an, die immer noch in ihrem Babysitz saß und kaum noch die Augen offen halten konnte. “Gute Idee, schlaf ein bisschen.” meinte Elsa, streckte ihre Hand nach dem Babysitz aus, um ihn ein wenig näher zu sich zu ziehen und streichelte leicht über Nyas Bauch. Die Braunhaarige beobachtete ihre Tochter noch einen Moment lächelnd, bevor sie sich ihrem Computer zuwand und sich einloggte. Kapitel 16: Anfang August 20X2 Teil 2 ------------------------------------- Mario saß an seinem Schreibtisch und kümmerte sich um seine Emails, als sein Telefon klingelte. “Hongo.” “Hier auch. Sogar zweimal. Also in der Überzahl, was bedeutet dass wir das Abendessen bestimmen können.” Dem Schwarzhaarigen schlich ein Lächeln auf die Züge und er lehnte sich bequem zurück. “Und was gibt es?” “Nya ist vermutlich für Milch.” “Na da halte ich mich zurück und bring lieber etwas vom Chinesen mit.” “Das klingt gut. Für mich das Gleiche wie immer.” “Zu Befehl. Wie geht es euch Schatz?”, Mario griff nach seinem Stift und trommelte mit ihm auf dem Block vor sich herum. “Gut. Etwas komisch noch, aber ich denke es wird. Nya ist eingeschlafen. Sie liegt in ihrem Babysitz, der hier bei mir auf dem Tisch steht, warte, ich schicke dir ein Foto.” Mario hörte, wie Elsa den Hörer zur Seite legte. Ein paar Sekunden später piepste bereits sein Handy. “Hast du es bekommen?”, fragte seine Ehefrau in dem Moment am anderen Ende der Leitung. “Ja, warte ich schaue es mir an”, Mario öffnete das Foto, das Elsa ihm geschickt hatte und sah seine Tochter in ihrem Babysitz liegen. Im Mund ihr roter Schnuller, der gut zum roten T-Shirt unter dem Jeanskleid passte. Ihre Hände hatte sie um den Teddy geklammert, den sie von Conny und Gregor zur Geburt geschenkt bekommen hatte und ihre braunen Haare waren verwuschelt. Ein Lächeln legte sich auf Marios Züge. “Süß, oder?”, erklang aus dem Telefonhörer. “Unsere Tochter halt. Ein wenig bin ich neidisch auf dich.” “Maja wollte sie einen Moment gegen Yasoke austauschen. Ich meinte, dass sie das nur so lange möchte, bis sie Windeln wechseln muss. Wie sieht es mit dir aus?” “Deshalb sagte ich auch ein wenig”, er hörte Elsas leises Lachen und schmunzelte, “Wann wolltest du heute nochmal nach Hause kommen?” “Ich wollte heute versuchen vier bis fünf Stunden zu arbeiten. Mal schauen wie lange Nya mitmacht.” “Ruf mich einfach an wenn ihr euch auf den Weg macht.” “Mache ich.” “Gut. Ich liebe dich Elsa.” “Ich dich auch Mario. Bis dann.” “Bis dann.” Kurz darauf hörte er einen langen Ton in der Leitung, Elsa hatte aufgelegt. Mario legte den Hörer auf und griff erneut nach seinem Handy, um sich das Bild seiner Tochter anzusehen. Er schmunzelte und drückte ein paar Tasten, danach hatte er es als Hintergrundbild gespeichert. Eine halbe Stunde später klopfte es an seiner Bürotüre. “Hey Mario”, sein grinsender Schwager streckte seinen schwarzen Haarschopf zur Türe herein, “gehen wir essen?” “Schon so spät?”, Mario sah verwirrt zur Uhr und stand auf, “Klar.” “Hast du schon was von Elsa gehört? Heute ist doch ihr erster Arbeitstag, nicht wahr?” “Ja, wir haben vorher telefoniert. Nya war bisher ganz brav. Willst du ein Foto sehen?” “Von meiner Lieblingsnichte? Immer!” Mario schmunzelte und hielt seinem besten Freund sein Handy entgegen. “Wie süß sie doch ist. Und sie hat den Teddy, den Conny und ich ihr geschenkt haben.” “Ja, nach dem ist sie zur Zeit richtig verrückt. Wir müssen ihn überall mit hin schleppen. Ich hätte nicht gedacht, dass sie mit drei Monaten schon so verrückt nach Kuscheltieren ist.” “Der ist nunmal von ihrem Lieblingsonkel und ihrer Lieblingstante”, nach einem Blick zu Mario fügte der Jüngere noch hinzu, “also dem leiblichen Lieblingsonkel.” “Wenn ihr von Onkeln redet geht es sicher um Nya”, sagte in dem Moment Viktor, der aus seinem Büro herauskam. “Genau. Hier”, meinte Gregor und reichte das Handy weiter. “Sie ist schon wirklich goldig”, entgegnete Viktor und reichte das Handy an den Besitzer zurück. “Ja, das ist sie”, erwiderte dieser und steckte das Handy in seine Tasche zurück. “Und wann bekommt ihr endlich eines?”, fragte Gregor und grinste Viktor an. “Vermutlich erst nach euch Kleiner. Maja hat vorher irgendetwas darüber geschrieben, dass sie ganz froh ist, dass sie keine Windeln wechseln muss. Und irgendetwas von Yasoke. So ganz schlau bin ich aus ihrer Nachricht nicht geworden. Aber vermutlich besser so”, entgegnete der Älteste von ihnen und grinste Mario breit an. Dieser zog seine Schultern hoch. “Das überlebt man. Und ansonsten erlebt man ja nur schöne Sachen mit der Kleinen.” “Wieviele Stunden hast du heute Nacht geschlafen Mario?”, fragte Viktor trocken. “Okay, das kommt noch dazu, aber das wird auch besser”, antwortete der Angesprochene mit hochgehobenen Händen. “Bis sie irgendwann einmal 14 ist. Ein Mädchen in der Pubertät… herzlichen Glückwunsch nochmals Mario.” “Sie ist die Tochter meiner Schwester. Und wenn Nya nach Elsa kommt dann ist alles in Ordnung. Elsa war immer schon ein tolles Mädchen und sehr lieb”, gab auch Gregor seinen Senf dazu. “Der Kleine hat recht. Elsa war schon immer ein tolles Mädchen und das wird Nya auch”, versuchte Mario die Diskusion zu beenden. “Ich erinnere nur noch an Gregor, die Blutlinien und das ganze Chaos. Nur so als Info”, entgegnete Viktor und machte grinsend dass er wegkam, während der Jüngste ihm laut hinterher schimpfte. --- “Leas Blumentraum, Lea Kyo am Apparat.” “Hallo Lea, hier ist Elsa von Everlasting.” “Elsa! Schön von dir zu hören. Sag bloss du arbeitest wieder.” “Ja, ab heute, aber erstmal nur stundenweise.” “Und deine Kleine?” “Hier bei mir”, Elsa hielt den Hörer an ihr Ohr und sah lächelnd auf Nya, die jetzt wieder wach in ihrem Babysitz saß und mit ihren kleinen Händchen nach dem Mobile griff, das Elsa an den Griff gehängt hatte. Dabei ließ das Baby lustige Geräusch von sich hören. Sie sprach weiter. “Wenn du das nächste Mal bei uns bist stelle ich sie dir mal vor.” “Darauf freue ich mich schon. Yosake erzählt übrigens immer wenn ich ihn sehe, dass er sie einmal heiraten wird, da sie das schönste Mädchen ist, dass er je gesehen hat”, Leas Lächeln war am Telefon gut zu hören. Elsa lachte auf. “Das sagt er immer. Aber ich denke, dass Nyas Vater da noch ein Wörtchen mitzureden hat. Er wird sie sicher nicht so schnell an einen Mann ran lassen." "Das glaube ich sofort." "Hör mal Lea, ich rufe wegen zwei Hochzeiten an. Mizuko und Kyota. So wie ich es in meinen Daten habe, machst du hier ja die Blumen, nicht wahr?” --- Elsa kam total erledigt an ihrer Wohnung an. Die fünfeinhalb Stunden die sie jetzt in der Eventagentur gewesen war, waren anstrengender gewesen als gedacht. “So junge Dame. Wir sind daheim. Und jetzt reißt du dich zusammen, ja?” Fröhliches Gegluckse war die einzige Antwort, die die junge Mutter bekam. Während Elsa sich selbst Schuhe und Jacke auszog und im Flur aufräumte, saß Nya in ihrem Babysitz und kaute auf ihren Händen herum. Elsa ging vor dem Babysitz in die Hocke und begutachtete das Ganze. “In Ordnung, du hast wohl Hunger. Also komm, ich glaube du brauchst vorher noch eine frische Windel, was meinst du?” Elsa griff nach ihrer Tochter und hob sie aus dem Sitz heraus. Als Mario eineinhalb Stunden später mit Essen vom Chinesen nach Hause kam, saß Elsa auf dem Sofa und stillte ihre Tochter. “Hallo ihr zwei”, wurden sie von dem Schwarzhaarigen begrüßt. Er stellte die Tüte mit dem Essen auf die Theke, beugte sich über die Sofalehne, streichelte Nya über das Köpfchen und küsste Elsa auf dem Mund. “Hallo Schatz”, Elsa lächelte ihren Ehemann liebevoll an. “Pünktlich zum Abendessen wie ich sehe. Wie geht es dir und wie war der erste Tag?”, Mario setzte sich neben seine Ehefrau, legte einen Arm um ihre Schultern und Elsa lehnte sich an ihm an. “Anstrengend. Aber auch sehr schön. Es ist toll mal etwas anderes zu machen als nur zu Hause zu sitzen.” “Und wie war es mit Nya?” “Sie war heute ein Musterkind. Hat fast nicht geschrien sondern die ganze Zeit nur glücklich und hat gelacht. Sie wollte nur nicht in den Laufstall. Jedes Mal wenn ich sie reinlegen wollte, hat sie angefangen mit weinen. Daher saß sie die komplette Zeit über in ihrem Babysitz auf meinem Schreibtisch. Ich glaube nicht, dass das auf längere Zeit gut ist.” Mario nahm Nya aus Elsas Händen entgegen und stand mit der Kleinen auf. Er legte sie an seine Schulter und schritt auf und ab. “Vermutlich eine Gewohnheitssache. Immerhin reißt du sie aus ihrer gewohnten Umgebung. Versuche es immer mal wieder eine Zeit lang, irgendwann wird es schon werden.” “Da hast du vermutlich recht”, Elsa beobachtete Vater und Tochter lächelnd. Mario redete auf Nya ein, die kaum noch ihre Augen offen halten konnte. Nach ein paar Minuten war sie eingeschlafen und er legte sie in den Stubenwagen, den sie im Wohnzimmer stehen hatten. “Essen wir, sonst wird es noch kalt, oder Elsa?”, der Schwarzhaarige sah seine Ehefrau an, die ihm zu nickte und ihm ihre Hände entgegen streckte. Mario ergriff diese und zog Elsa hoch. Anstatt sie loszulassen zog er sie an sich und schloss seine Arme fest um sie. “Ich liebe dich”, murmelte er in ihr Ohr. “Ich dich auch.” Kapitel 17: Anfang August 20X2 Teil 3 ------------------------------------- Mitten in der Nacht wurden sie von lautem Babyweinen geweckt. Elsa rieb sich mit der Hand über die Augen. Das war nun schon das zweite Mal. Ihr Blick wanderte zur Uhr und sie seufzte auf. Schon zwei Uhr morgens. Sie wollte gerade aufstehen, als sie eine Hand an ihrer Schulter spürte. “Schatz bleib liegen, ich stehe auf.” “Wirklich?” “Ja, schlaf weiter”, Mario gab seiner Ehefrau einen Kuss auf die Schläfe und stand anschließend auf. Er ging zu dem Stubenwagen, der im Schlafzimmer lag und sah nach seiner Tochter. Diese hatte vom Heulen bereits einen roten Kopf und die Händchen geballt. “Komm mein Schatz, lassen wir Mama noch ein bisschen schlafen.” Mario griff in den Stubenwagen hinein und holte seine Tochter heraus, die einen Moment ruhig wurde, dann aber weiter heulte. Der Schwarzhaarige ging mit der Kleinen hinaus und zog die Schlafzimmertüre hinter sich zu. Nachdem er eine Windel gewechselt hatte stand Mario mit Nya in der Küche und hatte ein Fläschchen in den Milchwärmer gestellt, um seine Tochter zu füttern, die immer noch leicht weinte. Dabei redete er die ganze Zeit auf sie ein. “Gleich ist dein Fläschchen fertig und dann bekommst du noch was zu essen. Und am Besten schläfst du dann die restliche Nacht durch, was meinst du Nya? Noch ein bisschen Schlaf für Mama und Papa? Ja, das ist eine sehr gute Idee. Wusste ich doch, dass du das auch findest”, Mario griff nach dem Fläschchen, testete die Temperatur und hielt sie Nya hin, die sofort gierig anfing zu saugen. “Und sonst hattest du einen schönen Tag?”, Mario redete weiter auf seine Tochter ein, während er sich mit dem Rücken an die Theke lehnte. “War es aufregend mit Mama in der Arbeit? Ist alles neu, nicht wahr? Aber morgen musst du mal in deinen Laufstall liegen. Immerhin hat dein Papa den mit ganz viel Liebe für dich aufgebaut. Da solltest du ihn doch auch benutzen. Sonst bin ich ja richtig enttäuscht. Und wie ich gehört habe hat Onkel Viktor nochmal nachgeschraubt, also sollte wirklich nichts schief gehen.” Nya versuchte mit ihren Händchen nach Marios Hand an der Flasche zu greifen und trank dabei weiter, während ihre großen dunklen Augen auf ihren Vater fixiert waren. Der Schwarzhaarige drehte seinen Kopf leicht zur Seite und sah seine Ehefrau im Wohnzimmer stehen. “Schatz. Was machst du denn hier? Geh doch wieder ins Bett.” Die Braunhaarige zuckte mit den Schultern und ging auf ihn zu. “Ohne dich ist es so einsam im Bett”, entgegnete sie leise. Sie stellte sich neben Mario und blickte auf Nya hinunter, die beim Anblick ihrer Mutter gleich auch noch nach dieser versuchte zu greifen. Elsa hielt ihr eine Hand hin und diese wurde sofort umklammert. Elsa lehnte sich an Mario an und legte ihren Kopf an dessen Schulter an. “Mir war nicht klar, dass du weißt, dass Viktor nochmal am Laufstall geschraubt hat”, meinte sie schmunzelnd. Ihr Ehemann lachte leise auf. “Maja hat sich verplappert. Du kennst sie ja, sie kann kein Geheimnis für sich behalten. Aber vermutlich besser für die Gesundheit unserer Tochter.” Elsa musste nun ebenfalls leise lachen. Nya sah ihre Eltern aus großen Augen an, die die Kleine lächelnd ansahen. Elsa kroch gerade ins Bett, während Mario Nya in ihr Bett legte und zudeckte. Anschließend drehte der Schwarzhaarige sich zu seiner Ehefrau um, die ihn ansah. “Elsa…” “Ja?”, die Braunhaarige sah ihren Ehemann fragend an, dessen Augen blitzten. “Du bist wach, ich bin wach, Nya schläft. Sollten wir das nicht ausnutzen?” Elsa lachte leise. “Es ist nach halb drei Schatz.” “Wir sollten jede Minute ausnutzen, die unsere Tochter uns schenkt.” “Hmm… Da hast du wohl recht. Ich habe nur eine Anforderung.” Mario sah sie auf diesen Satz verwirrt an. “Was meinst du?” “Dass du so schnell wie möglich hier ins Bett kommst!” --- Am nächsten Morgen wurden sie durch Marios Wecker geweckt, der zu piepsen begann. Mario drehte sich herum um mit seiner Hand auf das nervige Gerät zu schlagen. Als Ruhe war drehte er sich wieder herum und zog seine immer noch nackte Ehefrau näher an sich, die genervt aufstöhnte. “Ich will nicht aufstehen”, murmelte sie leise an seine Brust. Der Schwarzhaarige nickte. Leicht verwirrt runzelte er seine Stirn. Irgendetwas stimmte heute morgen nicht. Irgendetwas war anders als sonst. Mit einem Ruck setzte er sich auf. “Nya!”, stieß er hervor und sofort saß auch Elsa im Bett und starrte mit großen Augen zu dem Stubenwagen, der im Schlafzimmer stand und aus dem kein Ton kam. Elsa krallte ihre Finger in Marios Unterarm. Nun sah sie ihn an und in ihren Augen konnte er leichte Panik erkennen. Normalerweise weckte Nya sie bevor der Wecker klingelte. Sie hatte ihre Eltern die letzten drei Monate nachts alle drei Stunden geweckt und jetzt war es schon nach 7 Uhr! Mario griff nach Elsas Hand und zog sie von seinem Arm, bevor er aufstand. Hoffentlich war Nya nichts passiert! Er ging zu dem Stubenwagen, voller Angst, dass sein Kind regungslos darin liegen würden. Als er jedoch in den Stubenwagen hinein sah, wurde er von großen Augen angesehen und ein Glucksen folgte. Mario musste leise lachen. “Du bist mir vielleicht eine Fräulein Hongo. Versetzt deine Eltern in Angst und Schrecken, weil dir ja vielleicht etwas passiert sein könnte, dabei bist du nur leise um uns nicht zu wecken.” Elsa atmete erleichtert auf, alles in Ordnung. “Hier”, Mario griff nach einem seiner T-Shirts und warf es ihr zu. Gleich danach griff er nach seiner Schlafhose und zog diese an. Anschließend ging er zum Stubenwagen und holte seine Tochter heraus, die anfing zu brabbeln, kaum dass Mario sie hoch nahm. Der Schwarzhaarige legte sie an seine Schulter und ging zum Bett, wo er sich neben seine Ehefrau setzte. Nya erkannte ihre Mutter und streckte ihre kleinen Ärmchen nach dieser aus. “Bleib du mal bei Papa”, Elsa stupste ihrer Tochter auf die Nase und wurde zugleich mit einem gurgelnden Lachen bedacht. Mario legte seine Tochter auf das Bett zwischen sich und Elsa. Das Baby blickte zu ihren Eltern auf und brabbelte noch lauter vor sich hin. Elsa lachte leise auf und legte eine Hand auf den Bauch ihrer Tochter. “Du hast uns heute Nacht tatsächlich ausschlafen lassen. Du bist ja ein tolles Kind.” Sie beugte sich zu ihrer Tochter hinunter, die nun nach den langen Haaren griff. “Ausschlafen lassen? Sie war um 2 Uhr wach heute morgen und davor um 11”, Mario befreite die Haare seiner Ehefrau aus Nyas Griff. “Danke”, meinte diese und blickte ihm in die Augen. “Du weißt ja, was du bekommen hast, nachdem du deine Tochter wieder ins Bett gebracht hast mein Lieber.” “Dafür bin ich ihr auch sehr dankbar”, Mario beugte sich näher zu seiner Ehefrau, die seine blitzenden Augen sah und schmunzeln musste. “Mehr als dankbar”, murmelte er noch, bevor seine Lippen ihre eroberten. Elsa seufzte leise in den Kuss und genoss die Nähe zu ihrem Ehemann. Diese hielt aber nicht lange, da nach kurzer Zeit ein Geheul unter ihnen ertönte. “Das war es also mit seinen Eltern etwas Ruhe gönnen”, sagte Mario seufzend, während er sich von Elsa löste. “So ist das halt mit Kind. Man ist nicht mehr nur zu zweit”, Elsa zuckte lächelnd mit den Schultern und griff nach Nya. “Na dann. Ich geh mal ins Bad”, Mario drückte noch schnell einen Kuss auf Elsas Lippen, bevor er sich aus dem Bett schob und ins angrenzende Badezimmer verschwand. Kapitel 18: Extra ----------------- “Und warum genau feiern wir meinen Geburtstag bei Elsa und Mario?”, fragte Viktor seine Ehefrau erneut, als sie die Stufen zu der Wohnung ihrer Freunde hinaufgingen. Maja drehte sich schmunzelnd zu ihrem Ehemann um, der eine Stufe unter ihr stand und weswegen sie in diesem Moment gleich groß waren. Die Rothaarige schlang ihre Armen um Viktors Nacken und sah ihm in die Augen. “Die gleiche Antwort wie vorher Schatz. Weil die Kinder hier am meisten beschäftigt werden können. Und Elsa und Conny müssen immer Unmengen an Zeug mitschleppen, wenn sie mit Nya und Kiroko irgendwo hinwollen, daher haben wir es so besprochen.” Viktor legte seine Hände auf Majas Taille und zog sie an sich. “Nächstes Jahr feiern wir zu Hause.” murmelte er und legte seinen Kopf in Majas Halsbeuge. “Nächstes Jahr ist das auch gar kein Problem Schatz.” erwähnte Maja und lachte leise, als Viktor aufblickte und mit seinen dunklen Augen in ihre sah. “Und ich freue mich schon darauf.” sagte er lächelnd, bevor er Maja auf den Mund küsste. “Ich mich auch.” erwiderte sie, als Viktor sich wieder von ihr löste und nach ihrer Hand griff. “Also komm, gehen wir voll hoch.” An der Wohnungstüre angekommen lächelten sie sich nochmals an, bevor Maja klingelte. Gleich darauf wurde die Türe geöffnet und Elsa lächelte ihre beste Freundin und deren Ehemann an. “Hallo ihr zwei.” begrüßte sie die Ankömmlinge. “Onkel Vikto.” erklang eine laute Stimme und ein kleiner Schatten huschte an Elsa vorbei und klammerte sich an Viktors Bein. Der Schwarzhaarige blickte nach unten und sah in zwei große braune Augen, die ihn strahlend und erwartungsvoll ansahen. “Hallo Nya.” erwiderte er lächelnd. Die Kleine hob ihre Hand zu ihm und er ergriff sie. “Komm mit.” plapperte das Mädchen und wollte ihn mit ins Wohnzimmer ziehen. “Warte Schatz. Onkel Viktor muss seine Schuhe und seine Jacke noch ausziehen.” sagte Elsa und konnte ein Lachen kaum verkneifen. “Hmm.” Nachdenklich sah Nya ihre Mutter an, bevor sie sich dafür entschied, dass diese wohl recht hatte und sah dann Viktor wieder an. “Du musst deine Schuhe und deine Jacke ausziehen Onkel Vikto.” erklärte sie altklug. Der Angesprochene lachte leise. “Das ist eine gute Idee junge Dame. Dafür musst du meine Hand aber kurz loslassen.” Wieder dachte Nya einen Moment nach, bevor sie nickte und Viktors Hand losließ. Elsa und Maja beobachteten die Beiden schmunzelnd. “Nya hat wirklich einen Narren an ihm gefressen. Da kann man ja glatt eifersüchtig werden.” murmelte Maja und Elsa nahm ihrer Freundin die Jacke ab. “Mario wird mit Nya noch einiges zu tun haben. Sie rennt jetzt schon jedem Mann nach.” erwiderte Elsa grinsend. Ihre Freundin lachte auf. “Und er will sie erst mit 35 rauslassen. Ich glaube ja, dass sie es so wie du und Mario macht und sich einfach vorher schon ein Freund sucht.” “Hier Tante Maja.” sagte Nya in dem Moment und stellte ein paar Hausschuhe vor der Rothaarigen auf den Boden. “Vielen Dank Nya,” erwiderte diese und ging in die Knie, um dem Mädchen in die Augen zu sehen. “Und sagst du mir noch Hallo?” Nya sah nun Maja nachdenklich an und kaute auf ihrem Finger herum, bevor sie nickte und einen Schritt vorwärts machte. Sie legte ihre Arme um Majas Hals und drückte sie ganz fest. Maja erwiderte die Umarmung. “Dankeschön.” sagte sie schmunzelnd, bevor sie ihr Patenkind wieder losließ. Dieses drehte sich sofort um und sprang wieder zu Viktor, der gerade von Elsa in den Arm genommen und zum Geburtstag beglückwünscht wurde. “Onkel Vikto.” rief Nya laut. “Nya.” erwiderte Viktor schmunzelnd, während die Kleine erneut nach seiner Hand griff und ihn hinter sich ins Wohnzimmer zog. Dabei plapperte sie wieder vor sich hin. Elsa und Maja folgten den Beiden und Maja sah erstaunt zu, wie Nya den Schwarzhaarigen zu einem kleinen rosa Kindertisch zog, der auf dem Boden stand und auf dem sich Puppengeschirr türmte. Darum saßen bereits Mario und Gregor. Nya zog wild an Viktors Arm, so dass dieser sich neben Mario auf den Boden setzte. Maja folgte Elsa an den Esstisch, an dem Conny mit Kiroko auf dem Schoss saß. “Hallo Maja.” begrüßte diese ihre Schwägerin. “Hallo Conny. Und du mein Großer?” erwiderte Maja und beugte sich zu ihrem Neffen, der sie mit großen Augen ansah und dann seine Hände nach ihr ausstreckte. Maja sah Conny einen Moment fragend an, die ihr bereits schmunzelnd ihr Kind entgegen streckte. “Na dann komm mal zu deiner Tante Maja.” sagte Maja lächelnd, nahm Kiroko entgegen und setzte sich auf den freien Platz neben Conny. Während Kiroko nach ihren Armbändern griff und diese inspizierte, warf sie einen Blick auf die Männer, die gerade alle von Nya kleine Plastiktassen in die Hände gedrückt bekamen. “Hier Onkel Vikto. Das ist für deine. Und die ist für Onkel Gego.” erklärte sie ernst, während sie die bunten Plastiktassen verteilte. “Und für mich?” fragte Mario, während er seine Tochter beobachtete. “Du bekommst auch eine Papa.” rief Nya und rannte aus dem Zimmer in ihr eigenes. “Was macht sie denn?” fragte Gregor und sah ihr hinterher. “Sie holt noch eine Tasse.” erklärte Mario achselzuckend, während er seinen Rücken durchstreckte. Auf dem Boden sitzen war eindeutig unbequem. “Schatz?” Er drehte sich zu Elsa herum, die am Esstisch saß. “Ja Mario?” fragte sie und sah ihn an. “Kannst du mir eines der Stuhlkissen zuwerfen? Der Boden ist echt unbequem.” “Du armer alter Mann.” erwiderte diese grinsend und warf ihm ein Kissen zu. “Der Titel gebührt heute Viktor.” entgegnete Mario und setzte sich auf das Kissen. “Haha.” erwiderte dieser und noch bevor er etwas weiteres erwidern konnte, kam Nya wieder ins Wohnzimmer gestürmt und hielt Mario eine Tasse entgegen, auf der Fußbälle aufgedruckt waren. “Deine Tasse Papa.” “Danke.” Mario nahm die Tasse entgegen, woraufhin Gregor Nya an sich zog. “Warum bekommt dein Papa denn die tolle Tasse mit den Fußbällen?” fragte der Schwarzhaarige und kitzelte seine Nichte. Das Mädchen lachte und wand sich in Gregors Armen. “Weil Papa Fußball spielt.” erklärte sie dann ernsthaft. “Dein Onkel Gregor spielt auch Fußball. Und dein Onkel Viktor auch. Also steht uns die Tasse doch auch zu.” erwiderte Gregor und zeigte auf sich. Nya schüttelte den Kopf. “Nein, nur Papa spielt richtig Fußball.” Die Frauen am Esstisch bekamen sich vor Lachen nicht mehr ein, während Mario nickte und seine Freunde ansah. “Seht ihr? Ich bin der Einzige von uns, der richtig Fußball spielt.” Gregor und Viktor schüttelten fassungslos den Kopf. “Ich bin der Einzige, der hier richtig Fußball spielt Nya,” erklärte Gregor seiner Nichte, die er immer noch im Arm hielt. “Dein Papa und Onkel Viktor stehen einfach nur im Tor und bewegen sich nicht. Ich bin derjenige, der mit dem Ball über den Platz rennt.” “Ich kann auch schon Fußball spielen Onkel Gego.” erklärte Nya ihrem Onkel jetzt, auf seine Erklärung gar nicht eingehend. “Ich weiß Nya, ich habe es dir ja schließlich beigebracht.” antwortete Gregor seufzend, wissend, dass er bei seiner Nichte mit Logik nicht durchkommen würde. “Ich hole euch jetzt Kaffee.” erklärte Nya und sprang erneut auf. “Du musst gar nicht so grinsen.” sagte Viktor, als er Mario ansah, der immer noch grinsend am Spieltisch saß. “Ich grinse doch nicht. Ich freue mich nur darüber, wie schlau meine Tochter doch ist.” erwiderte dieser. “Schlau? Deine Tochter ist viel zu altklug.” Viktor hatte die Augenbrauen hochgezogen. “Tja Viktor, du darfst erst mitreden, wenn du eigene Kinder hast. Vorher hast du nämlich noch keine Ahnung.” Viktor warf einen Blick über seine Schulter zu seiner Ehefrau, die ihm zunickte. Er drehte seinen Blick zurück zu Mario. “Dann unterhalten wir uns in 6 Monaten nochmal.” erwiderte er und ein breites Grinsen breitete sich auf seinem Gesicht aus. “Echt jetzt Alter?” fragte Gregor erstaunt nach. “Du bist schwanger?” fragte dessen Ehefrau in diesem Moment am Esstisch Maja. Viktor stand auf, ging zu seiner Ehefrau und legte seine Hand auf ihre Schulter. “Wir bekommen ein Baby.” “Wow.” Conny fiel Maja um den Hals und ließ sie gleich wieder los, als ihr eigener Sohn ein ärgerliches Weinen von sich gab, weil sie ihn zwischen sich einquetschte. “Gib her.” sagte Elsa und nahm Kiroko aus Majas Armen, während die Anderen Maja und Viktor beglückwünschten. “Du wusstest es Elsa?” wand Conny sich dann an ihre Schwägerin. Die nickte. “Ja, Maja hat es mir von Anfang an gesagt.” “Es gibt genau zwei Personen, vor denen meine Liebste keine Geheimnisse haben kann. Das ist zum Einen Elsa und zum Anderen ihr wundervoller und attraktiver Ehemann.” ergänzte Viktor, während er der Rothaarigen einen Kuss auf die Wange drückte. “Den wundervollen und attraktiven Ehemann musst du uns mal vorstellen Viktor. Ich dachte bisher ja immer, dass sie mit dir verheiratet ist, aber da scheint es ja noch jemand anderen zu geben.” erwiderte Conny grinsend. Maja lachte auf, während Viktor seine Augen verdrehte und seiner Schwester an den Haaren zog. “Papa, Onkel Vikto, Onkel Gego. Ihr müsst an den Tisch sitzen! Ich hab den Kaffee geholt.” Als sich alle herumdrehten, sahen sie Nya mit verschränkten Armen vor ihrem Kindertisch stehen. “Wir kommen ja schon Schatz.” entgegnete Mario und gemeinsam setzten sich die drei Männer wieder an den rosa Kindertisch. “Egal wie hart echte Männer sind. Wenn ein kleines Mädchen sagt, dass sie an einen rosa Tisch sitzen und imaginären Kaffee aus Puppengeschirr trinken sollen, sie machen es.” Maja beobachtete schmunzelnd das Geschehen. Elsa und Conny nickten zu den Worten ihrer Freundin. “Wie recht du doch hast.” murmelte Conny, als sie ihren Bruder beobachtete, der von Nya gerade etwas aus ihrer Plastikkanne eingeschenkt bekam oder zumindest so tat, als würde er etwas eingeschenkt bekommen. “Nya, du darfst Gregor keinen Kaffee einschenken.” tönte Viktor und schlug seinem Schwager auf die Schulter. Das kleine Mädchen sah ihn verwirrt an. “Warum?” “Ganz einfach Nya, dein Onkel verträgt keinen Kaffee. Also darf er auch keinen trinken.” Nun sah Nya noch verwirrter drein und wand sich an ihren Vater. Der zuckte mit den Schultern. “Schenk Onkel Gregor einfach einen Tee ein.” Der Blick des Mädchen schweifte zu Gregor der ihr zunickte. “Das ist richtig. Ich trinke keinen Kaffee. Hast du Tee?” Nya dachte einen Moment nach. “Wir haben Milch, Latte Makato und Espesso und Sokolade. Unsere Nika kann das Alles machen. Da muss man nur einen Knopf drücken und dann macht die das.” erklärte sie. Conny und Maja lachten am Esstisch, während Mario grinsend den Kopf schüttelte. Maja wand sich an Elsa. “Nya kennt sich schon so gut mit eurer Kaffeemaschine aus?” Elsa drehte ihren Kopf zu Maja. “Sie hat Mario eben schon ziemlich oft beim Kaffee machen zu gesehen. Und sie darf auch oft den Knopf drücken. So was kommt eben dabei raus, wenn der Papa zwei Kinder hat.” Am Kindertisch hatte Gregor sich für eine Milch entschieden, für die Nya sofort eine andere Kanne aus ihrem Kinderzimmer holen musste, um ihrem Onkel “Gego” einschenken zu können. “Wie süß, dass das mit dem R immer noch nicht klappt. Wie sie einfach immer Gego statts Gregor und Vikto statts Viktor sagt.” sagte Conny, während sie Kiroko, der bereits sehr schläfrig wirkte, einen Schnuller in den Mund steckte. Sie stand mit dem Kleinen auf und ging ein paar Schritte hin und her. “Gib ihn mir.” meinte Gregor und streckte seine Hände nach seinem Sohn aus, den er von Conny auch gleich hineingelegt bekam. Gregor setzte seinen Sohn auf seinen Schoss und wippte ihn auf und ab. “Und wie sieht es mit Mario aus?” fragte er dann und sah seinen besten Freund an. Der Angesprochene sah ihn verwirrt an. “Was ist mit mir?” Gregor sah schmunzelnd auf. “Wie sagt Nya zu dir?” Nun musste auch Mario schmunzeln. “Papa?” “Stimmt ja. Und ich dachte, da kommt jetzt sowas wie Maio oder so raus.” “Wenn Nya Papa Mario sagt, dann sagt sie auch Maio. Aber das mit dem R wird schon noch. Was habt ihr alle auch für komplizierte Namen.” sagte Elsa und stand auf. “Daran sind unsere Eltern schuld liebstes Schwesterchen.” entgegnete Gregor grinsend. “Hier Onkel Gego. Deine Milch.” sagte Nya in dem Moment. Als sie ihren Becher zur Seite stellte, setzte sie sich neben Gregor und griff nach Kiroko, der seine Cousine mit großen Augen ansah. “Willst du ihn in den Arm nehmen?” fragte Gregor und sah seine Nichte an. Die nickte mit großen Augen. “Dann komm her.” Gregor hob Kiroko leicht hoch und ließ Nya zwischen seine Beine sitzen. Kaum saß Nya, setzte er Kiroko auf ihren Schoss. Nya sah ihren Neffen mit großen Augen an und streichelte sanft über seinen Kopf. “Oh wie süß. Das ist doch ein Foto wert.” rief Elsa und ging zu ihrem und Marios Arbeitszimmer, wo sie ihre Kameras lagerte. Gleich darauf war sie zurück und machte einige Fotos. “Ich glaube, dass das nie aufhören wird”, murmelte Maja und deutete auf ihre beste Freundin. Die lachte auf und zwinkerte der Rothaarigen zu. “Sei froh darüber. Damit habt ihr bereits euren Babyfotograf”, meinte Mario schmunzelnd. “Und sie ist wirklich gut”, stimmte auch Conny zu. “Na dann”, Maja und ihr Ehemann wechselten einen kurzen Blick, ehe sie schmunzelten. “Dann bist du gebucht Elsa”, richtete Viktor an sie. Elsa zwinkerte ihm zu. “Also in sechs Monaten dann.” “Genau.” Das Ehepaar nickte ihr zu. In einem halben Jahr… in einem halben Jahr würde ihre Familie noch weiter anwachsen. Und sie alle freuten sich darauf. Epilog: Epilog -------------- Mario klopfte Gregor auf die Schulter, ehe er sich Viktor zuwand. “Das sind mehr Leute, als ich gedacht hatte. Immerhin hattest du nur von einer kleinen Feier geredet.” Viktor sah sich in dem vollen Raum um, in dem es sich vor Menschen nur tummelte. “So viele sind das gar nicht”, erklärte er dann und warf seinem Freund und Geschäftspartner einen schmunzelnden Blick zu. Als er die hochgezogene Augenbraue des Jüngeren sah, breitete das Schmunzeln sich zu einem Grinsen aus. “Komm schon Mario. Wir haben einen riesigen Werbevertrag abgeräumt. Das müssen wir feiern.” Da Viktor ihn so breit an grinste, konnte der Jüngere nicht lange gegenhalten und grinste ebenfalls breit. “Solange ich es nicht bezahlen muss”, entgegnete er. “Spesen Mario, das sind alles Spesen und die rechne ich ab.” Nun brach der Jüngere in Lachen aus. “Das war klar. Dann bezahle ich wohl doch auch.” “Immer,” der Ältere klopfte nun Mario auf die Schulter. “Ich suche mal Naro”, erklärte er. “Mache das”, Mario nickte ihm noch zu, ehe Viktor verschwand. Mit jenem Naro Karesuke hatten sie den Werbevertrag abgeschlossen, der ihrem Fußballverein einiges an Geld einbringen würde. Nicht unbedingt das, was Mario gerne machte, aber auch solche Verträge zählten zu seinem Job. Wobei Viktor hier am Meisten erreicht hatte. Mario seufzte auf. Am liebsten stand er immer noch im Tor und hielt Bälle auf, genauso, wie Gregor über den Platz einem Ball hinterher rannte und ihn seinen Gegnern ins Tor ballerte. Apropos Gregor… Mario sah auf und blickte zu seinem Schwager, der einen Arm um seine Ehefrau gelegt hatte und mit der anderen Fotos auf seinem Handy herum zeigte. Vermutlich waren es Bilder von Kiroko. Gregor war sehr schnell darin, Bilder von seinem Sohn unter die Leute zu bekommen. Er vergötterte seinen Jungen und das Erste, was dieser könnte, war einen Fußball zu schießen. In dem Moment musste Mario auch an seine Tochter denken. Sie hatten Nya gemeinsam mit ihrem Cousin bei Elsas und Gregors Eltern für die Nacht abgegeben. Dadurch hatten sie alle vier heute Abend keinen Stress und konnten die Kinder morgen Mittag wieder mit nach Hause nehmen. Seine Hand wanderte zu seiner Hosentasche und seinem Handy darin. Er zog es heraus und entsperrte es. Ein Lächeln legte sich auf sein Gesicht, als er seinen Bildschirmhintergrund ansah. Ein Bild von Elsa und Nya. Die zwei Personen, die er am Allermeisten auf dieser Welt liebte. Ob es Nya gut ging? Er wusste ja, dass seine Tochter bei seinen Schwiegereltern in guten Händen war, trotzdem hätte er sie gerne bei sich. Nun schmunzelte er. Elsa würde ihn jetzt in die Seite stoßen und sagen, dass er die Zeit ruhig mal genießen sollte, in denen sie ihr Kind abgegeben konnten, auch mal ein Paar und nicht nur Eltern waren. Sie sagte das immer mit einem Schmunzeln, da sie sich schon klar darüber war, dass sie auch so oft genug ein Paar waren. Nya hatte Großeltern und genug Tanten und Onkel, die gerne etwas mit ihr machten und Elsa und Mario dadurch genug Babysitter, sodass ihre Zeit als Ehepaar nicht zu kurz kam. Wo war sie denn schon wieder? Marios Blick schweifte über die Anwesenden. Viktor war auf seiner Suche nach Naro nicht besonders weit gekommen. Er war bei seiner eigenen Ehefrau stehen geblieben und sprach mit dieser. Eine seiner Hände lag auf Majas dickem Bauch und streichelte sanft darüber. Auf den Gesichtern des Ehepaares lag ein strahlendes Lächeln und sie redeten leise miteinander. Mario schmunzelte. Die Beiden als Eltern. Das würde wirklich etwas werden. Sein Blick wanderte weiter, jedoch konnte er seine Ehefrau nirgends entdecken. Leise seufzte er auf. Wenn sie nicht hier war, dann scheuchte sie sicher wieder ihre Angestellten durch die Gegend. Sie war eben Eventmanagerin und das mit Leib und Seele. Kurz zog er seinen Augenbrauen zusammen. Er mochte es nicht, wenn sie sich zu sehr unter Druck setzte, vor allem nicht in ihrem Zustand. Aber das durfte er nicht allzu laut aussprechen. Denn er erinnerte sich noch daran, wie es damals gewesen war und wie böse sie mit ihm gewesen war. Und jetzt gerade war sie sicher in der Küche. Dann würde er sie dort doch mal rausholen. Er hatte recht gehabt. Seine Ehefrau war in dem Raum, in dem er sie vermutet hatte. “Hallo Schatz, hier bist du ja.” Erst in diesem Moment bemerkte er den Mann, der der Braunhaarigen gegenüber stand. “Oh, hallo Naro”, er ging auf ihn zu und schüttelte seine Hand, “du hast meine Frau Elsa schon kennengelernt?”, fügte er hinzu, ging zu dieser und legte eine Hand um ihre Taille. “Damit haben sie ihre Antwort Naro, oder?”, sagte die Braunhaarige und lachte. Mario sah sie einen Moment verwundert an. Worüber hatten die Beiden gesprochen, bevor er hereingekommen war? Doch noch bevor er weiter darüber nachdenken konnte, richtete Naro das Wort an ihn. “Ja Mario, ich habe sie kennengelernt. Du hast wirklich eine besondere Frau”, der Braunhaarige zwinkerte dem Torwart zu. Mario lächelte zu seiner Ehefrau hinunter und diese sah in dem Moment auf und er erkannte an ihren roten Wangen, wie verlegen sie über das Kompliment war. Trotzdem lächelte sie ihn liebevoll an. Sein Griff um ihre Taille festigte sich, bevor er seinen Gegenüber wieder ansah. “Ich weiß Naro. Und ich habe nicht vor, sie jemals wieder gehen zu lassen.” Der Braunhaarige sah Elsa wieder an. “Dann hoffe ich trotzdem Elsa, dass sie nachher ein Glas Sekt mit mir trinken.” Elsa lächelte ihn an. “Tut mir leid Naro, aber auf Alkohol muss ich die nächsten Monate verzichten. Ein Glas Wasser vielleicht.” Sie legte eine Hand auf ihren leicht gewölbten Bauch, den man in dem dunkelblauen Kleid fast nicht erkennen konnte. Der Schwarzhaarige legte seine Hand auf Elsas und sah voller Stolz zu Naro auf. “Unser Zweites. Unsere Tochter Nya ist jetzt drei und bekommt in fünfeinhalb Monaten ein Geschwisterchen.” Der Braunhaarige lächelte ihn und Elsa an. “Herzlichen Glückwunsch.” “Danke. Apropos Nya”, Elsa lächelte Naro an, ehe sie sich Mario zu wand, “meine Mama hat angerufen. Die Kleine will einfach nicht schlafen und wollte nochmal mit mir telefonieren. Ich soll dir sagen, dass sie dich lieb hat und dir einen Kuss geben.” Enttäuschung wallte kurz in Mario auf. “Schade, dass ich den Anruf verpasst habe.” Elsa hob ihre Hand an seine Wange und er erkannte die Belustigung in ihrem Blick. “Du siehst sie ja Morgen wieder, Mario.” Er sah ihr an, dass sie sich wieder einmal darüber amüsiert, wie sehr er seine Tochter liebte. Sie erklärte ihm aber immer wieder, wie sehr sie ihn gerade dafür liebte. Noch bevor er etwas sagen konnte, kamen Maja und Conny ebenfalls in die Küche. “Da seid ihr ja. Würdet ihr jetzt langsam mal rüber kommen? Wir wollen anfangen, Viktor stresst schon rum. Und braucht du noch Hilfe Elsa?”, der Blick der Rothaarigen war auf ihre beste Freundin gerichtet. Die trat auf diese zu und streichelte über den Babybauch von Maja. “Maja, in deinem Zustand solltest du dich nicht stressen und dich auch nicht von Viktor stressen lassen. Ich habe außerdem alles unter Kontrolle. Wir hatten abgemacht, dass du dich zurücknimmst.” “Elsa hat recht. Du wolltest heute nur Gastgeberin sein, Maja”, Conny grinste ihre Schwägerin an. Die seufzte auf und streichelte sich selbst auch über den Bauch. “Nur noch dreieinhalb Wochen, dann bin ich die Kugel endlich los.” “Glaube mir Maja, dann fängt das Leben erst an”, Mario konnte es sich nicht verkneifen, die Rothaarige anzugrinsen. Die streckte ihm kurz die Zunge raus. Der Schwarzhaarige ignorierte es jedoch und sah stattdessen den zweiten Mann im Zimmer an. “Naro gehen wir rüber?”, er deutete zur Türe. Der Angesprochene nickte und ging dann dem Schwarzhaarigen hinterher, der schnell noch Elsa anlächelte und dann mit seinem Geschäftspartner hinausging. “Das ist also die berühmte Frau an deiner Seite.” “Was heißt berühmt?”, Mario sah verwundert zu Naro. “Viktor hatte mal erwähnt, dass du mit der Frau verheiratet bist, in die du verliebt bist, seit du 12 Jahre alt warst. Als ich sie gerade gesehen habe, hatte ich nicht erwartet, dass sie es ist. Erst ein paar Minuten, nachdem sie sich mit Elsa Hongo vorgestellt hat, ist mir ein Licht aufgegangen.” “Ach so”, Mario nickte verstehend. Jetzt wusste er auch, was Elsa zu dem Braunhaarigen gemeint hatte, als er zu ihr in die Küche gekommen war. “Ich gestehe, ich hatte im ersten Moment auch ein Auge auf sie geworfen. Sie sieht wirklich gut aus”, führte Naro fort und sah den Schwarzhaarigen an, wie dieser auf seine Worte reagierte. Mario zog nur seine Augenbrauen hoch und erwiderte nichts. Naro grinste. “Aber spätestens, nachdem man euch beide gemeinsam gesehen hat, weiß man, dass es für euch niemand anderen gibt.” Mario lachte leise auf. “Das stimmt. Ich liebe sie. Und auch unsere Tochter und das Baby, auch wenn es noch nicht da ist.” Naro schüttelte seinen Kopf. “Ich sollte mir wirklich auch jemanden suchen.” Mario schlug ihm auf die Schulter. “Das solltest du tatsächlich. Und jetzt lass uns hin sitzen. Viktor sieht wirklich schon ziemlich ungeduldig aus.” “Das stimmt wohl.” Naro steuerte den Platz links von Viktor an, während Mario sich drei Stühle weiter rechts von Viktor niederließ. Zwischen ihnen würden sich Elsa und Maja hinsetzen und sie wussten, dass sie die Beiden besser nicht voneinander trennen sollten. Gregor und Conny saßen, beziehungsweise würden ihnen gleich gegenüber sitzen, denn Conny war ja auch noch in der Küche. “Mario, wo sind die Frauen?”, wand Viktor sich leise an seinen Partner. “Die sind noch in der Küche. Nein, da kommen sie gerade”, antwortete dieser leise und deutete auf die drei Frauen, die gerade auf sie zukamen. Während Conny um den Tisch herum ging und sich zu Gregor setzte, ließen sich Maja und Elsa leise tuschelnd neben ihren Männern nieder. “Hmh”, räusperte sich Viktor und Maja lachte leise auf. “Hast du was in den Hals bekommen?” Ihr Ehemann schüttelte seinen Kopf. “Nein, aber es wird Zeit, dass du etwas in den Mund bekommst, dann bist du endlich ruhig. Daher sollten wir mit essen anfangen.” Maja nickte grinsend. “Das ist eine gute Idee. Dann bist auch du endlich ruhig.” Während das Ehepaar sich breit an grinste, lachten alle laut auf. “Da hat meine Ehefrau wohl auch recht. Vorher will ich natürlich noch etwas sagen.” “Ach wirklich?” “Hatten wir ja überhaupt nicht erwartet.” “Ich will endlich essen!”, wurde er jedoch von seinem ehemaligen Teufelsdreier unterbrochen, was wieder für Gelächter sorgte. “Essen wäre eine gute Idee”, murmelte auch Kevin. Viktor grinste und redete dann schnell weiter. Mario legte einen Arm um Elsas Schultern und die Braunhaarige schmiegte sich hinein. Er beugte sich zu ihr hinunter und flüsterte ihr ins Ohr. “Ich liebe dich Elsa.” Die Braunhaarige sah mit leuchtenden Augen auf, hob eine Hand an seine Wange und hob ihren Mund seinem Ohr entgegen. “Ich dich auch Mario. Und das für immer.” ~~~Ende~~~ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)