Liebe und andere schöne Dinge von Tasha88 ================================================================================ Kapitel 1: Anfang September 20X1 -------------------------------- Ein paar Tage später feierten Esa und Maja ihre Einweihungs- und Eröffnungsfeier. Alle waren gekommen, ihre Eltern, ihre Freunde, ein paar der Fußballer und auch viele andere. Maja hatte gerade eine Rede gehalten und sich für alles bedankt. Nun standen die beiden Inhaberinnen der Eventagentur gemeinsam mit ein paar Anderen da und hielten Sektgläser in der Hand. Elsa hatte selbstverständlich nichts getrunken sondern hielt es nur als Alibi in der Hand. Sie drehte sich herum und sah ihrem Ehemann direkt in die Augen, der sie mit hochgezogenen Augenbrauen ansah. “Ihr entschuldigt mich”, sagte sie zu ihren Gesprächspartnern, drückte Majas Arm und ging zu ihrem Ehemann. “Schatz? Was ist?”, fragte sie Mario. “Du trinkst aber nichts davon, oder?” Die Braunhaarige verdrehte die Augen, packte ihren Ehemann, zog ihn das leere Bürozimmer von sich und Maja und schloss die Türe hinter sich, bevor sie sich ihm mit blitzenden Augen zuwand. “Mario Hongo! Reiss dich jetzt endlich zusammen, langsam nervt es wirklich. Natürlich trinke ich keinen Sekt, wie wäre es mal mit ein wenig Vertrauen in mich? Ich habe es dir schon ein paar Mal gesagt, ich bin nicht krank sondern nur schwanger! Und wenn du dich nicht endlich zusammennimmst…” Mario sah sie aus zusammengekniffenen Augen an. “Was dann?” Elsa zuckte mit den Schultern, wand sich an ihren Schreibtisch und stellte ihr Glas darauf. “Weiß ich nicht, aber ich lasse mir irgendetwas einfallen. Weißt du, es ist echt anstrengend. Ich fühle mich sowieso nicht immer wohl, mir ist ständig schlecht und ich muss mich übergeben und dann kommst noch du und übertreibst total und bist überfürsorglich. Wie soll ich mich denn da irgendwie entspannen und es genießen?” Mario stellte sein Glas neben ihres, drehte seine Ehefrau zu sich herum und sah ihr in die Augen, während er mit seinen Händen besänftigend über die Oberarme streichelte. “Es tut mir leid Elsa. Für mich ist das Ganze auch noch total überwältigend. Und ich habe das Gefühl, dass ich nun auf euch beide acht geben muss und auf euch aufpassen muss.” “Da hast du ja recht, es ist auch deine Aufgabe. Aber wenn du mich ständig überwachst ist das kein Aufpassen sondern nur Unterdrückung. So geht es mir auch nicht besser.” Der Schwarzhaarige streichelte ihr sanft über die Wange. “Ich gebe mir Mühe, ja? Es tut mir wirklich leid, ich will dich nicht unterdrücken.” Elsa nickte und er beugte sich zu ihr um ihr einen sanften Kuss zugeben. Als er seine Lippen wieder von ihren trennte sah er auf ihren noch flachen Bauch und legte seine Hand darauf. “Ich kann es immer noch nicht glauben”, murmelte er leise und Elsa musste schmunzeln. Sie legte ihre Hand auf seine. “Ich auch nicht. Aber laut der Frauenärztin ist da tatsächlich etwas, nein, jemand.” “Und laut den Ultraschallbildern auch.” Mario kniete sich vor seine Ehefrau und küsste sie auf den Bauch, dann legte er seinen Kopf daran. Elsa legte ihre Hand auf seinen Kopf und streichelte leicht darüber, über ihrem Gesicht ein breites Lächeln. Ihr Ehemann war jetzt schon total verliebt in das Kleine. In dem Moment klopfte es an die Türe und Mario sprang schnell auf. Maja streckte ihren Kopf in das Zimmer. “Alles in Ordnung bei euch?” Elsa nickte. “Ja, jetzt wieder.” Maja lächelte sie an. “Gut, dann kommt wieder raus. Es wird schon nach dir gefragt Elsa.” Maja ging wieder und das Ehepaar im Zimmer sah sich an. “Wirklich alles wieder in Ordnung?,” fragte Mario leise, eine Hand an Elsas Wange. “Ja. Also gehen wir da raus und haben einen schönen Abend.” “Gut, aber warte noch kurz”, der Schwarzhaarige griff nach Elsas Glas und leerte es mit einem Zug. Danach griff er nach seinem eigenen und trank einen guten Teil davon. Anschließend hielt er Elsa das leere Glas entgegen. “Hier, damit man sich nachher keine Fragen stellt, warum du die ganze Zeit ein volles Glas durch die Gegend trägst.” Die Braunhaarige sah ihn einen Moment perplex an, musste dann aber lachen. “Du bist echt gut.” “Deshalb hast du dich doch auch für mich entschieden oder nicht meine Ehefrau?” Elsa nickte lachend und drückte ihm nochmals einen Kuss auf die Lippen. Draußen angekommen trennte sich das Paar voneinander und während Mario sich zu seinem besten Freund und seinem eigenen Geschäftspartner gesellte, ging Elsa zu Maja und einigen anderen. “Ah, hallo Elsa. Maja erzählt uns gerade von euren Plänen für die nächste Zeit.” Elsa lächelte. “Ja, wir haben schon einige Feste vor uns. Unsere Kalender sind für die nächsten fünf Monate fast ausgebucht. Ich hätte auch nicht geklappt, dass es so schnell läuft.” “Durch die Hochzeit von Maja und Viktor, die ihr beide organisiert habt, haben eben viele Leute euer Talent mitbekommen.” Elsa und Maja sahen sich schmunzelnd an. Das Usegis viel in den oberen Kreisen verkehrten und einige von diesen bei der Hochzeit gewesen waren, hatte schon einiges ausgemacht, da gerade von diesen oberen Kreisen einige Anfragen gekommen waren. “Elsa, dein Glas ist ja schon leer.” Conny hatte das leere Glas gesehen, zog es ihr aus der Hand und drückte ihr ein volles hinein. “Lasst uns einfach nochmal miteinander anstoßen.” Majas Schwägerin und Elsas zukünftige Schwägerin war furchtbar aufgeregt. An ihrem linken Ringfinger funkelte ihr Verlobungsring. “Auf deine Hochzeit?”, fragte Maja grinsend. Die Jüngere lachte auf. “Das auch, denn wenn ihr beide unsere Hochzeit organisiert kann das nur wundervoll werden. Aber grundsätzlich eigentlich auf euch und das Ganze hier.” “Darauf stoßen wir natürlich gerne mit dir an”, entgegnete die Rothaarige und alle hoben ihr Glas. Auch Elsa stieß mit an und hob ihr Glas an ihre Lippen, allerdings ohne etwas daraus zu trinken. Sie suchte Mario und als sich ihre Blicke trafen, hob sie ihr Glas leicht an. Mario zog kurz die Augenbrauen zusammen und ging zu einem der Tische, an denen Knabbereien standen. Auch Elsa ging dorthin und griff nach einer kleinen Blätterteigtasche. “Wo hast du denn das Glas her?” “Conny. Sie hat mein leeres Glas gesehen und dachte das ich ein Neues brauche.” Mario nickte. “Gib her.” “Was?” “Jetzt gib mir schon dein Glas.” Mario nahm es ihr aus der Hand und trank einen Großteil daraus, so dass nur noch zwei Schlückchen drinnen waren, anschließend drückte er es seiner Ehefrau wieder in die Hände. Diese lachte leise auf. “Danke.” Sie streckte sich zu ihm und drückte einen Kuss auf seine Wange. “Ach junges verliebtes Glück”, sagte in diesem Moment jemand hinter ihnen und die Beiden drehten sich um. “Hallo Mama”, entgegnete Mario, machte einen Schritt vorwärts und drückte ihr einen Kuss auf die Wange. “Hallo Ikuko”, auch Elsa umarmte ihre Schwiegermutter herzlich. “Schön dass ihr da seid.” Mario sah sich um. “Wo ist Papa?” “Der sucht noch einen Parkplatz. Da unten ist alles voll. Aber bei euch ist hier ja auch einiges los”, Ikuko sah sich im Raum um. “Ja, ich hätte auch nicht so viel erwartet. Maja und ich sind begeistert”, Elsa lächelte. “Mama, willst du etwas zu trinken?” “Gerne Mario. Einen Sekt. Und bring Elsa auch gleich einen mit, ihrer ist ja schon fast leer.” “Nein Ikuko, ich habe schon zwei Gläser getrunken. Ich sollte irgendwann einmal aufhören.” meinte Elsa und versuchte ihre Schwiegermutter abzuhalten. Diese winkte jedoch ab. “Ach quatsch Elsa, jetzt stell dich nicht so an. Heute ist euer besonderer Tag. Da kannst du auch mal mehr als zwei Gläser Sekt trinken. Nichts mehr trinken kannst du dann, wenn du irgendwann einmal schwanger bist. Und du Mario bring dir auch ein frisches Glas mit. Deinem Vater ein Wasser.” Elsa sah Mario an und beide wussten, dass sie verloren hatten, gegen Ikuko Hongo hatte man nunmal keine Chance. “Ich komme kurz mit und helfe dir tragen”, sagte Elsa und hakte sich bei ihrem Ehemann unter. Sie liefen gemeinsam zu den Getränken. “Und jetzt?”, murmelte Elsa und hob zwei Sektgläser hoch. “Du tust einfach wieder so als würdest du etwas trinken und ich trinke es nachher leer”, antwortete Mario und griff nach einem weiteren Sektglas und einem Wasserglas. “Dir ist klar, dass du nachher fahren musst?” fügte er hinzu und sah in ihre braunen Augen. Elsa nickte. “Ja. Ich freue mich, wenn wir es endlich allen sagen können.” “Was sagen Elsa?” Das Paar fuhr erschrocken herum und sah einem grinsenden Gregor entgegen. “Werde ich endlich Onkel?” fragte er immer noch grinsend. “Alter, erschreck uns mal nicht so! Wenn wir an einem Herzinfarkt sterben wirst du nie Onkel werden”, entgegnete Mario und sah seinen besten Freund mit hochgezogenen Augenbrauen an. “Da hast du natürlich auch recht. Ah, da ist Conny ja. Ich habe sie vorher aus den Augen verloren, ich glaub ich binde sie jetzt dann mit Handschellen an mich, dass sie nicht nochmal weg ist”, der Schwarzhaarige sah seine Verlobte mit einem verliebten Lächeln an. “Vielleicht ist das gar keine schlechte Idee. Sie hat übrigens schon einigen Sekt getrunken.” ergänzte Elsa und der Jüngere sah sie an. “Danke für den Tipp Schwesterchen. Dann gehe ich mal besser zu ihr, sie verträgt eigentlich nicht viel Alkohol”, Gregor winkte dem Paar vor sich zu und drehte sich herum. Gleich darauf stand er bei seiner Verlobten und bekam einen Kuss. “Puh”, meinte Elsa, “zum Glück hat er es wieder vergessen.” “Oh ja, ich bin immer wieder erstaunt, dass er sich so viel merken kann wenn es um Fußball geht aber sobald es um das normale Leben geht ist alles wieder weg”, ergänzte Mario. Elsa musste grinsen. “Zum Glück liegt das nicht in der Familie.” “Oh ja, dafür bin ich auch sehr dankbar. Gehen wir mal zu meinen Eltern zurück, mein Vater ist gerade gekommen”, sagte Mario schmunzelnd und schob seine Ehefrau sanft zu seinen Eltern zurück. Später standen Elsa, Mario, Maja, Viktor, Conny, Gregor Kara und Reiko zusammen in einem Kreis. “Wie früher”, seufzte Maja auf und lächelte alle an. “Ja. Allerdings nicht mehr lange”, meinte Kara und lächelte die Anderen schwermütig an. “Was soll das denn heißen?”, fragte Conny und sah sie seltsam an. Kara und Reiko warfen sich einen Blick zu. Anschließend blickte der Schwarzhaarige in die Runde. “Kara und ich werden nach Deutschland gehen.” “Wie bitte?” “Wann denn das?” “Und warum?” Gregor und die drei Frauen sahen ihre Freund verwirrt an während Mario und Viktor sich in die Augen sahen. Sie wussten schon länger davon. “Ich habe einen Vertrag von einer deutschen Mannschaft bekommen und nach langen Überlegungen habe ich entschieden ihn anzunehmen”, Reiko sah sie alle an. “Und ich werde ihn begleiten”, fügte Kara hinzu und sah ihren Freund lächelnd an. Alle redeten erstaunt auf die Beiden an. Maja warf einen Blick auf ihren Ehemann, der bisher noch nichts gesagt hatte. Mit zusammengeschoben Augenbrauen sah sie ihn an. “Du wusstest davon.” Viktor nickte und wollte sich schon rechtfertigen, da er wusste dass Maja es ihm übel nahm, wenn er Geheimnisse vor ihr hatte. “Viktor und ich wussten davon. Immerhin hat er seinen Vertrag mit uns auflösen müssen. Und wir durften nichts sagen, bis es spruchreif war. Immerhin ist das nicht nur eine private sondern für uns hauptsächlich eine geschäftliche Information. Das verstehst du ja Maja”, kam ihm Mario jedoch zuvor. “Und er wollte es euch selber sagen”, fügte Viktor noch hinzu und sah seinen besten Freund an, der an seiner Hochzeit vor zwei Monaten auch sein Trauzeuge gewesen war. Er würde ihn wirklich vermissen. Er zählte Mario und Gregor auch zu seinen besten Freunden aber Reiko war einfach sein bester Freund. “Wir müssen euch noch mehr erzählen”, sagte Kara und sah nun hauptsächlich ihre Freundinnen an ,“Reiko hat mich gefragt ob ich ihn heiraten möchte. Und diese Hochzeit sollt ihr, Maja und Elsa, natürlich noch ausrichten bevor wir umziehen.” “Was?” Und nun war die Aufregung noch größer. Elsa spürte plötzlich, wie ihr etwas Nasses die Wange herunter lief und sie begann zu schluchzen. Mario zog sie in seine Arme. “Was ist los Schatz?” “Ich will nicht dass die Beiden gehen. Das sollen sie einfach nicht.” Ihr Ehemann versuchte die Braunhaarige in seinen Armen zu beruhigen, allerdings bekam er es nicht hin. Maja kam zu ihnen und zog das Paar ein wenig auf die Seite. “Was ist denn los?”, besorgt betrachtete sie Elsa. “Keine Ahnung, sie hört einfach nicht mehr auf zu weinen.” Mario streichelte Elsa immer noch über den Rücken, allerdings wurde es nicht besser. “Kann es sein dass ihre Hormone durcheinander sind? Ich habe mal gehört, dass so etwas in einer Schwangerschaft geschehen kann.” Die Rothaarige sah ihren Freund an. Dieser nickte nachdenklich. “Doch, so etwas habe ich glaube gelesen. Gefühlsschwankungen. Wahrscheinlich ist es das. Elsa”, wand er sich an seine Ehefrau, “alles kommt wieder in Ordnung. Die Beiden sind ja nicht lange weg.” “Doochh”, schluchzte Elsa und weinte weiter. “Geh du mal rüber Mario, ich kümmere mich um sie”, Maja schob den Schwarzhaarigen sanft zur Seite und zog Elsa zu sich. Mario sah sie besorgt an. “Bist du sicher…” “Klar bin ich sicher, jetzt geh rüber zu den Anderen”, unterbrach die Rothaarige ihn und schickte ihn mit einer Handbewegung fort. Eine Viertelstunde später kamen die beiden Frauen wieder zu der Gruppe. “Alles in Ordnung?”, fragte Kara ihre Freundinnen besorgt. “Nein”, murmelte Elsa und sah sie finster an, “ich bin dafür dass ihr hier bleibt.” Kara trat einen Schritt vor und nahm sie in die Arme. “Ich komme wieder, versprochen. Und wir telefonieren und skypen. Und ihr besucht uns in Deutschland. Und wir machen ja auch Heimaturlaub. Versprochen.” Elsa nickte und erwiderte die Umarmung. “Entschuldige bitte den Gefühlsausbruch. Das wollte ich eigentlich gar nicht. Ich freue mich für euch und auch dafür, dass ihr heiratet. Das ist so schön.” “Hier, wir wollen noch mit euch anstoßen”, Reiko drückte seiner Verlobten und Elsa ein Glas Sekt in die Hand. Als Mario das sah seufzte er auf. “Wieviel hast du schon intus?”, fragte Viktor ihn leise. Mario sah seinen Geschäftspartner verwundert an. “Woher…?” “Maja. Du weißt dass sie keine Geheimnisse vor mir haben kann. Und ich habe vorher gesehen, dass du Elsas Glas getrunken und ihr dann wieder in die Hand gedrückt hast. Ach ja, herzlichen Glückwunsch noch.” Mario seufzte einen Moment auf, lächelte Viktor dann aber an. “Danke dir. Behalte es noch für dich, wir wollen es den Anderen zur richtigen Zeit sagen.” “Das ist bei mir sicher, meine Lippen sind versiegelt. Und du weißt, dass ich nicht meine Ehefrau bin. Also, wieviele Gläser?” Mario sah ihn nachdenklich an, in seinem Kopf zählte er nach. “Sechs”, murmelte er dann, “nein, eigentlich nur knapp fünf, ich habe ab und an auch etwas stehen lassen.” “Fünf, keine schlechte Leistung. Und du stehst noch so sicher auf den Beinen, normalerweise bist du nicht so trinkfest”, Viktor nickte ihm anerkennend zu. “Das verwundert mich auch. Nach den Zwei sicher nicht mehr”, Mario deutete mit seinem Glas leicht auf Elsas. “Ich denke, dass ich jede Menge Adrenalin in mir habe, weil ich die ganze Zeit das Gefühl habe, dass ich auf sie aufpassen muss. Das darfst du ihr aber nicht sagen. Ich habe mir vorher schon eine ganz schöne Standpauke abgeholt, weil ich ihrer Meinung nach viel zu überfürsorglich bin.” “Das glaube ich ihr sofort. Du passt schon immer sehr auf sie auf. Aber das ist schließlich auch schön. Und sie schätzt es sicher.” Mario nickte und sah zu seiner Ehefrau hinüber, der es jetzt zum Glück besser ging. “Also stoßen wir alle miteinander an. Auf unser aller Zukunft”, Reiko hob sein Glas in die Höhe und alle stießen miteinander an, mit einem lachenden und einem weinenden Auge. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)