Contest Trouble von Auraya ================================================================================ Kapitel 28: Das endgültige Ende ------------------------------- Im Hauptquartier der Bewahrer tobte noch immer ein erbitterter Kampf, als Maike schließlich dorthin zurückkehrte. Nachdem sie Drew in Sicherheit und versorgt wusste fühlte sie sich unglaublich befreit. Befreit von den Sorgen um ihn und die Vergiftung und absolut bereit, sich ihrer hoffentlich letzten Aufgabe zu stellen: Der Rettung ihrer beider Pokémon. Schwungvoll sprang sie von Gluraks Rücken und ließ den Blick über das Geschehen gleiten. Auf den ersten Blick war nur schwer zu erkennen, wie die Lage war. Sie konnte nicht recht unterscheiden, wer auf wessen Seite stand. Die Bewahrer sahen immerhin alle gleich aus in ihren Uniformen und mit den weißen Masken. Keith schien nach wie vor mit zwei anderen Bewahrern gegen Tormund selbst und Leonas zu kämpfen, doch beide Seiten sahen erschöpft aus. Zwischen den Kämpfenden sah sie immer mal wieder verletzte Pokémon und auch Menschen liegen - allesamt nicht mehr in der Lage, weiter zu kämpfen. Sie wäre geschockt gewesen, wenn sie die Zeit dazu gehabt hätte, doch unter den gegebenen Umständen musste sie diese Gedanken beiseite schieben. Vorerst zumindest. Sie tastete nach der Tasche mit Drews Pokebällen, um zum unzähligsten Male sicher zu gehen, dass sie ihm diese auch wirklich abgenommen hatte. Dann machte sie sich auf den Weg, um seine Pokémon zu suchen. Sie musste es unbedingt ausnutzen, dass noch niemand auf sie achtete. Schon nach den ersten paar Schritten gesellte sich ihr Luxio zu ihr. Scheinbar hatte es die Anwesenheit seiner Trainerin gespürt. Maike lächelte ihm dankbar und voller Liebe zu, doch sein Anblick versetzte ihr einen Stich ins Herz. Nun, immerhin war es bei Bewusstsein, aber lange würde es nicht mehr durchhalten. Überall hatte es kleinere und größere Wunden, einen Kratzer über dem linken Auge und es fehlte ein Stück seines Ohres. Sie suchte nach seinem Pokeball. Als sie diesen schließlich fand und Luxio zurückrufen wollte, schüttelte das Elektro-Pokémon entschieden mit dem Kopf. „Tut mir Leid, Luxio. Du musst dich ausruhen“, erklärte Maike sanft und rief es trotzdem zurück. Bevor es im Pokeball verschwand, hörte die Koordinatorin es noch empört rufen. Als nächstes fand sie Drews Mantidea und in unmittelbarer Nähe ihr Lohgock auf dem Schlachtfeld liegen. Beide waren übel zugerichtet und bewusstlos. Roserade, Zorua und Vivillon hatten sich etwas entfernt um Enekoro und Maskeregen versammelt, welche schwer verletzt waren, und schirmten sie vor Angriffen ab. Um sie vor weiterem Schaden zu schützen rief Maike prompt alle Pokemon zurück - machte damit aber auch auf sich aufmerksam. Doch bevor die Bewahrer sie angreifen konnten, eilten ihr schon Libelldra, Absol und Glaziola zur Hilfe. Auch sie waren angeschlagen, aber noch wesentlich fitter als ihre anderen Pokemon. Glaziola warf seiner Trainerin einen kurzen fragenden Blick zu, und Maike blickte es an. Es machte sich Sorgen und wollte wissen, ob seine Trainerin in Ordnung war. Also nickte sie und Glaziola stürzte sich - sichtlich erleichtert - weiter in den Kampf. Maike ließ den Blick weiter über das Schlachtfeld schweifen und machte erneut Keith und Tormund aus. Keiths Kameraden waren mittlerweile nicht mehr in der Lage zu kämpfen. Er stand als Einziger noch seinem ehemaligen Meister entgegen, welcher nun auch nicht mehr von Leonas unterstützt wurde. Glurak brüllte und stieß einen Flammenwurf auf seine Gegner hinab. Es sah schlecht aus für Keith. Maike warf einen Blick zurück und rief die restlichen ihrer und Drews Pokemon zu sich. Sie hatten ihre Gegner gerade besiegt. Die Koordinatorin konnte Keith nicht im Stich lassen. Ursprünglich hatte sie nur ihre Pokemon retten wollen, aber er hatte so viel riskiert für sie. Sicher, auch für sich selbst, doch er tat das Richtige. Sie konnte ihn jetzt nicht einfach seinem Schicksal überlassen und abhauen. Außerdem hatte sie gar keine Möglichkeit, alleine wieder von hier zu verschwinden. „Kommt, wir müssen ihm helfen!“, rief sie und rannte zu ihm, zwischen den Körpern von unzähligen am Boden liegenden Menschen und Pokemon hindurch. Mittlerweile standen nur noch wenige aufrecht, die Schlacht würde sich sicherlich innerhalb der nächsten Minuten entscheiden. Sie wusste nicht, woher sie eigentlich noch die Kraft zum Rennen nahm, aber sie dachte nicht weiter darüber nach. Hauptsache sie schafften es hier in einem Stück wieder raus. Dann stockten ihre Gedanken kurz. Was, wenn nicht? Ihre Pokemon und auch die von Drew wären dann auf Gedeih und Verderb Tormund ausgeliefert. Das war keine Option! „Libelldra!“, rief sie nach Drews Drachenpokemon, das sich sofort zu ihr wandte und mit schnellen Flügelschlägen auf ihre Höhe kam. Maike reichte ihm ihre und Drews Taschen, nachdem sie die Pokebälle für Glaziola und Absol herausgeholt hatte. „Hier, bring sie zu Drew. Bitte. Das ist wichtig. Er ist in Graphitport City im Krankenhaus. Ich verlasse mich auf dich!“ Sie sah dem Pokemon tief in die roten Augen und hoffte inständig, dass es verstand worum sie es bat. Zu ihrer Erleichterung nickte Libelldra und flog davon. Nun hatte sie zwar einen Helfer weniger im Kampf gegen Tormund, doch wenigstens waren die übrigen Pokemon in Sicherheit. Den Bruchteil einer Sekunde blickte sie Libelldra noch hinterher, hoffte, dass es auf Anhieb den Weg zu seinem Trainer finden würde, dann rannte sie weiter zu Keith. Keuchend kam sie an seiner Seite zum Stehen, während sich Glaziola und Absol sofort mit in den Kampf stürzten. „Keith“, sprach sie ihn an, „da bin ich wieder.“ In seinem Blick lagen sowohl Erstaunen als auch Bewunderung. „Ich hätte nicht gedacht, dass du mir sogar noch helfen würdest“, gab er offen und ehrlich zu. Sie grinste ihn an. „Ich bin halt immer für eine Überraschung gut. Vorsicht!“ Gerade noch rechtzeitig stieß sie ihn zur Seite, als Stolloss sie mit Lichtkanone attackierte. „Wieso ist dieses Ding überhaupt noch auf den Beinen, verdammt?“, wollte sie fluchend wissen und Keith schnaubte. „Keine Ahnung. Dieses Stolloss ist ein Ungeheuer. Es geht einfach nicht zu Boden.“ „Tja, bis jetzt waren wir ja auch nicht da.“ Die Koordinatorin wischte sich den Schweiß von der Stirn und rappelte sich auf. „Himmel, woher nimmst du deine Kraft?“, wollte ihr Mitstreiter wissen, doch sie zuckte bloß mit den Schultern. Das wüsste sie selbst nur zu gerne. Aber es spielte gerade keine Rolle. Sie wusste, dass sie in Panik ausbrechen würde, wenn sie jetzt anfing sich Gedanken zu machen. Keith schwankte ein wenig, als er sich erhob, und Maike stützte ihn ab. Er war nahezu am Ende seiner Kräfte. Kein Wunder, während sie Drew weggebracht hatte, hatte er die ganze Zeit weitergekämpft. Drew auf Gluraks Rücken nach Graphitport City zu bringen war auch kein Zuckerschlecken gewesen, doch zumindest auf dem Weg zurück zum Hauptquartier hatte sie sich einigermaßen schonen können. Gemeinsam gaben sie ihren Pokemon Befehle und bemühten sich nach Kräften darum, sich irgendwie durchzuschlagen. Plötzlich riss es Keith neben ihr von den Beinen und er schlug ein paar Meter entfernt hart auf dem Boden auf. Maike keuchte erschrocken. Tormunds Rasaff hatte sich ihnen unbemerkt von der Seite genähert, und mit seinem Power-Punch hatte es sich nicht im Ansatz zurück gehalten. „Keith!“, schrie Maike, doch als sie zu ihm rennen wollte stellte Rasaff sich ihr in den Weg. „Sieh an, sieh an, das kleine Dusselgurr ist in seinen Käfig zurückgekehrt!“, hörte sie Tormund amüsiert sagen und zuckte unwillkürlich zusammen. Er klang so nah. Zu nah. Himmel, Arceus und Zwirn, wie war er so schnell hier her gekommen? Als sie sich zu ihm umdrehte, trennte ihr Gesicht nur ein paar Zentimeter von dem seinen. Er grinste selbstgefällig und breitete die Arme aus, als wolle er sie willkommen heißen. Instinktiv wich sie ein paar Schritte zurück, bis sie gegen Rasaff stieß. Ihr Blick suchte nach Glaziola und Absol - sie lagen beide kampfunfähig auf dem Boden. Glurak konnte sie auf den ersten Blick nirgends ausmachen. Stolloss brüllte aus der Ferne. Zu Tormunds Überraschung - und auch zu ihrer eigenen - lächelte sie und sah ihm fest in die Augen. „Dann war es das also“, schloss sie. „Du hast gewonnen.“ Er beugte sich zu ihr vor. „Ich gewinne immer“, flüsterte er ihr ins Ohr. Dann wurde alles schwarz. Die Tür zu Drews Zimmer wurde aufgerissen und er schreckte aus seinem ruhelosen Schlaf auf. Seine grünen Augen machten Max im Türrahmen aus, und der Gesichtsausdruck des Jüngeren versetzte ihn in höchste Alarmbereitschaft. „Was ist los?“, wollte er ohne Umschweife wissen. Max zögerte für den Bruchteil einer Sekunde, offenbar unsicher, wie er es sagen sollte. „Dein Libelldra ist zurückgekommen. Es hatte deine und Maikes Pokebälle bei sich.“ Drew blinzelte irritiert. „Und Maike?“ „Nicht da.“ Ein paar unschöne Flüche kamen über Drews Lippen. „Weißt du, wie lange ich schon hier bin?“, wollte er wissen, doch der Jüngere schüttelte den Kopf. „Keine Ahnung, ehrlich. Ich weiß nicht wie lange du schon hier drin gelegen hast, bevor wir erfahren haben dass du hier bist.“ Mühsam rappelte er sich auf. Dafür brauchte er jedes bisschen Kraft, was er nach seinem kurzen Schlaf gesammelt zu haben schien. „Was hast du vor?“, fragte Max und sah ihn misstrauisch an. „Du sollst dich schonen.“ „Glaubst du allen Ernstes, ich könnte hier einfach so liegen bleiben?“, fragte Drew leise. „Ich will mit dem Arzt sprechen.“ „Ich hätte ihn auch holen können“, bemerkte Max kleinlaut, eilte ihm aber zu Hilfe, als er sah, dass Drew nicht aus eigener Kraft stehen geschweige denn laufen konnte. Es widerstrebte dem Koordinator, sich von Maikes kleinem Bruder helfen zu lassen. Das lag natürlich nicht an ihm als Person - er mochte Max. Was er gar nicht mochte war das Gefühl der Hilflosigkeit. Das Gefühl, anderen Menschen eine Last zu sein. Es nicht alleine zu schaffen. Doch er schluckte seinen Stolz herunter. Ob es ihm gefiel oder nicht, gerade brauchte er die Hilfe einfach. Gemeinsam verließen die beiden jungen Männer das Zimmer und sprachen eine Krankenschwester an. Diese war bei Drews Anblick natürlich sofort alarmiert und holte den Arzt. „Um Himmels Willen, Sie sollen sich doch schonen!“, rief der ältere Mann schon von Weitem, als er den langen Gang betrat und die Beiden erblickte. „Und Sie unterstützen meinen Patienten auch noch dabei, sich selbst zu schaden!“, schimpfte er mit Max, welcher errötete. „Es ist nicht seine Schuld“, warf Drew ein. „Wie lange bin ich schon hier, Doktor? Wann hat mich meine Freundin gebracht?“ Er wollte wissen, wie lange er am Anfang ohnmächtig gewesen war. Wie lange er bis eben geschlafen hatte. Wie lange Maike schon bei den Bewahrern war. Der Mann zog eine Augenbraue in die Höhe und warf einen Blick auf seine Uhr. „Gerade mal anderthalb Stunden“, antwortete er. „Bemerkenswert, dass Sie sich aufrichten können. Bemerkenswert und dumm.“ Drew überging seine Bemerkung und sah neben sich zu Max. „Libelldra kam eben erst an?“ „Ja, vor etwa zehn Minuten.“ „Gut“, murmelte der Koordinator und rechnete in Gedanken. Also war Maike seit ungefähr einer Stunde dort - und hatte vor circa vierzig Minuten sein Libelldra mit den Pokebällen zurück geschickt, wenn sein Zeitgefühl ihn damals auf dem Weg zum Hauptquartier nicht getäuscht hatte. Eigentlich konnte diese Aktion ihrerseits nur bedeuten, dass sie sich nicht sicher war, ob sie sie selbst zurückbringen konnte. Und das war verdammt noch mal eine extrem beunruhigende Erkenntnis. Er keuchte auf, als ein stechender Schmerz durch seine Eingeweide fuhr. Das Blut in seinen Adern fühlte sich noch immer an wie flüssiges Feuer. „Was ist los?“, wollte Max wissen, und seine Stimme klang ungewöhnlich hoch. „Helfen Sie mir, ihn zurück in sein Zimmer zu bringen“, befahl der Arzt. „Nein!“ Die Beiden sahen den Koordinator irritiert an. „Nicht. Nicht in mein Zimmer.“ „Junger Mann, Sie bringen sich um!“ „Mir egal!“, knurrte er. „Bringt mich bitte raus! Ich will nach Draußen!“ Der Arzt zögerte noch eine Sekunde, dann gab er seufzend klein bei. „Ich kann niemanden zur Vernunft zwingen. Leider. Aber lasst mich euch wenigstens schnell einen Rollstuhl und eine Decke holen.“ Mit diesen Worten verschwand er. „Was ist denn nur los?“, fragte Max. „Du wirkst, als wäre dir etwas ganz Entsetzliches klar geworden, und ich finde, dass du es mir verdammt noch mal mitteilen solltest, wenn dem so ist.“ Drew sah den Jüngeren nicht an. „Im Endeffekt ist mir nur bewusst geworden, wie schlimm die Lage ist.“ Max seufzte. „Dein Ernst? Das war uns sofort klar, und du musst für diese Erkenntnis erst so einen riesigen Aufstand machen?“ „Ich hatte keinerlei Zeitgefühl. Das, was mich am meisten getroffen hat, ist die Erkenntnis, dass sie schon vor rund vierzig Minuten in ernsten Schwierigkeiten gesteckt hat“, murmelte er, ohne auf Max‘ Kritik einzugehen. In diesen vierzig Minuten konnte so viel passiert sein, und genau diese Tatsache jagte ihm so eine riesige Angst ein. Ihm schossen alle möglichen Bilder durch den Kopf, und Eines war furchtbarer als das Andere. Der Arzt kam mit einem Rollstuhl und einer Decke zurück und beobachtete mit einem Seufzen, wie Drew und Max das Gebäude verließen. Kopfschüttelnd wandte er sich ab. Er hatte noch andere Patienten, um die er sich kümmern musste. Vernünftigere Patienten, die an ihrem Leben hingen. Vor dem Gebäude gesellten Max und Drew sich zu Maikes Eltern. Norman lief unruhig auf und ab, schien kurz davor, die Fassung zu verlieren. Caroline versuchte ihn zu beruhigen, und das obwohl sie selbst vollkommen fertig war. Das stand ihr deutlich ins Gesicht geschrieben. Neben den Beiden befand sich Drews Libelldra. Es stieß einen erfreuten Laut aus, als es seinen Trainer sah, und überwand die paar Meter Abstand, um seinen Kopf an ihn zu schmiegen. Drew konnte es nicht verhindern, ein leichtes Lächeln huschte über seine Lippen. „Schön, dass es dir gut geht“, murmelte er an das Drachenpokemon gewandt. Er wünschte sich, er wäre noch jünger. Leichter. Damals hatte er auf Libelldra fliegen können. Er würde sich auf seinen Rücken schwingen, zu den Bewahrern fliegen und Maike retten. Das war jetzt keine Option mehr. Nicht zuletzt natürlich auch wegen seines allgemeinen Gesundheitszustandes. Max unterhielt sich mit seinen Eltern und Drews Blick schweifte in die Ferne. Er fror ein wenig, trotz der Decke, doch er hätte es nicht ertragen können in sein Zimmer zurückzukehren. Wenn sie wiederkam, dann wollte er es sofort wissen. Wenn sie wiederkam. Er schüttelte den Kopf. Natürlich kam sie wieder! Eine andere Möglichkeit konnte es gar nicht geben. „Wie lange ist Officer Rocky schon weg?“, fragte Drew an die Anderen gewandt. „Und woher wissen sie, wo sie hin müssen?“ „Sie sind gleich los, nachdem sie bei dir waren. Etwa eine Stunde.“ Es war Caroline, die sprach. „Angeblich gab es wohl mehrere Hinweise. Bei dieser komischen Sekte scheinen einige Mitglieder unzufrieden zu sein und haben den Aufenthaltsort verraten. Die Beschreibungen waren alle identisch, also sind sie dieser Spur gleich gefolgt.“ Drew nickte. Den leisen Zweifel, der in ihm aufkam, erstickte er gleich im Keim. Sicher bestand die Möglichkeit, dass gleich mehrere der Bewahrer Officer Rocky ganz bewusst eine falsche Beschreibung gegeben hatten. Doch wenn er an Keith dachte und daran, wie viele sich im Geheimversteck gegen ihren Meister gewandt hatten, so war die Wahrscheinlichkeit doch sehr hoch, dass die Spur stimmte. An diese Hoffnung klammerte er sich. Aus seiner Tasche um Libelldras Hals ertönte sein Holo Log. Das Pokemon kam etwas näher, damit sein Trainer problemlos vom Rollstuhl aus hineingreifen konnte, und als Drew das Gerät in der Hand hielt runzelte er erstaunt die Stirn. Er hatte nicht einmal gewusst, dass Ash seine Nummer hatte. Schnell nahm er das Gespräch an und das holographische Abbild des schwarzhaarigen Trainers tauchte vor ihm auf. Ash schien auf seinem Glurak zu sitzen, den wehenden Haaren und den Nebengeräuschen nach zu urteilen. „Drew, ich dachte, ich sage dir als erstes Bescheid. Ist Max bei dir?“ Der Koordinator war verwirrt. „Ja, ist er. Was ist los?“ Maikes kleiner Bruder gesellte sich neugierig zu ihm, und auch Norman und Caroline blickten ihm nun über die Schulter. „Sehr schön“, meinte Ash zufrieden, „gleich alle da. Ich habe Maike. Es geht ihr soweit gut. Naja, sie ist ohnmächtig und verletzt, aber sie wird wieder. Ich bringe sie im Moment nach Graphitport City.“ „Was?“, fragten Max und Norman wie aus einem Mund, während Drew nur perplex auf das Abbild seines Freundes blickte. „Ich erkläre es euch dann. Ich wollte nur, dass ihr Bescheid wisst und euch keine Sorgen mehr macht.“ Er nickte ihnen zu. „Ich mache jetzt Schluss. Bis gleich!“ „Warte!“, rief Max noch, doch Ash hatte das Gespräch bereits beendet. „Oh Norman, er bringt sie zurück!“, meldete sich nun Caroline zu Wort und Tränen der Erleichterung glitzerten in ihren Augen. „Er bringt unsere Tochter zurück!“ Der Arenaleiter drückte seine Frau an sich. „Gott sei Dank“, flüsterte er ihr ins Haar. Dann fiel sein Blick kurz auf Drew. „Tut mir Leid wegen vorhin“, meinte er, und der Grünhaarige nickte verständnisvoll. „Schon okay. Ich hätte an Ihrer Stelle nicht anders reagiert.“ Ganz im Gegenteil. Er war der festen Überzeugung, dass er komplett ausgerastet wäre an Stelle des Arenaleiters. „Mann“, meckerte Max, „Ich wollte wenigstens wissen, wie lange er noch braucht!“ „Bestimmt nicht mehr all zu lang“, überlegte Caroline. „Und selbst wenn. Egal. Wir warten einfach hier, ganz gleich wie lang es dauert.“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)