Something Worth Fighting For von SocialDistortion (»[AcexOC]«) ================================================================================ Kapitel 26: How Does Love Feel? ------------------------------- Nikira hätte bei ihrer Frage eine andere Reaktion erwartet. Zum Beispiel einen ungläubigen Blick oder ein amüsiertes Lachen. Stattdessen schlich sich nur ein beinahe wissendes Lächeln auf seine Lippen, als er sich mit seinen Ellbogen an der Reling abstützte. Für einen Moment schwieg er und je länger er sich dazu entschloss nicht zu antworten, desto unruhiger wurde die Rothaarige. Vielleicht war es doch eine idiotische Idee gewesen ihm diese Frage zu stellen und gerade, als sie ihre Aussage zurückziehen wollte, wandte er sich zu ihr. „Das ist eine ziemlich komplexe Frage, die du hast.“ Unbeholfen zuckte Nikira mit den Schultern. Wäre sie einfach, hätte sie nicht gefragt. „Lass es mich versuchen zu erklären.“ Thatch verzog sein Gesicht zu einer nachdenklichen Maske. Dabei sah er in den Himmel und hatte ein zufriedenes Lächeln im Gesicht. „In erster Linie ist Liebe merkwürdig. Merkwürdig und schön.“ Nikira runzelte die Stirn. Liebe war…merkwürdig? Das klang irgendwie negativ. „Sie löst im Körper Reaktionen aus, die man so nicht kennt. Bei jeder Berührung kribbelt die Haut und das Herz fängt an unheimlich schnell zu pochen. Man hat das Gefühl, als würde es aus der Brust springen. Ist die andere Person in der Nähe, dann fühlt man sich glücklich und zufrieden. Vergisst alles andere und nimmt nur noch diese eine Person, die für all das Chaos im Inneren verantwortlich ist.“ Er stoppte und lachte leise auf. Nikira fragte nicht was so lustig war, denn dafür war sie zu sehr mit ihren eigenen Gedanken beschäftigt. Seufzend fuhr er fort: „Man würde alles für diese besondere Person tun, Nikira. Und wenn man dabei sein eigenes Leben auf das Spiel setzt, ist es egal. Denn alles was zählt, ist die Person, die man liebt.“ Gebannt hatte die Rothaarige ihm zugehört und hing förmlich an seinen Lippen. Seine Definition von Liebe verursachte eine Gänsehaut auf ihrer Haut. Sie war ein wenig baff. Sie wusste nicht mit was sie genau gerechnet hatte, aber damit nicht. Sie schluckte, als sie daran dachte, dass ziemlich viele Dinge auf sie zutrafen, wenn sie mit Ace zusammen war. Mag sein, dass es noch nicht diese Intensität erreicht hatte, die Thatch in seine Erklärung mit einfließen ließ, aber es war auf dem besten Weg dorthin. „Kannst du damit etwas anfangen?“, fragte er nach einer kurzen Pause neugierig in ihre Richtung. „Ja, kann ich.“ Nikira verzog etwas das Gesicht, als sie abermals daran dachte, dass sie drauf und dran war ihr Herz an den Piraten zu verlieren. „Und? Weshalb genau wolltest du das jetzt von mir wissen?“ Er lächelte schelmisch und die Rothaarige war kurz davor die Augen zu verdrehen. Ihr war klar, dass der Kommandant der vierten Division den Grund für ihre Frage kannte. Nur wollte er es aus ihrem Mund hören. Murrend verschränkte sie die Arme. Einerseits wollte sie ihm darüber nichts verraten, aber andererseits war er nicht dumm und wusste worum es ging. „Ace…er…keine Ahnung“, versuchte sie peinlich berührt einen Satz zustande zu bekommen, scheiterte aber kläglich. Ihre Wangen erhitzten sich, als sein Grinsen größer wurde. Das störte sie. „Hör auf mich so anzusehen!“ Sie warf ihm einen verärgerten Blick zu, woraufhin er anfing zu lachen. „Ich kann leider nicht anders. Es ist schön zu sehen, dass du zu deinen Gefühlen stehst, auch wenn du dir schwer dabei tust.“ Nikira seufzte und strich sich eine Haarsträhne aus dem Gesicht. Wenn sie darüber nachdachte, hatte sie sich bereits um einiges gebessert, was das Eingestehen ihre Gefühle anging. Bereits die Tatsache, dass sie hier mit dem Kommandanten darüber sprach, zeugte von Einsichtigkeit. Zumindest ein wenig. Und ein klein wenig war sie stolz auf sich, dass sie dieses heikle Thema angeschnitten hatte. Vor allem auch deshalb, da sie nun Gewissheit hatte. Sie empfand etwas für den schwarzhaarigen Piraten, dessen Vater Gol D. Roger war. Gol D. Rogers Sohn…Etwas genervt schloss sie die Augen. Von all den Freibeutern auf der Welt, hatte sie sich einen ausgesucht, der bei der Marine bis aufs Blut verhasst war. „Schau nicht so verzweifelt! Es gibt wahrlich Schlimmeres,“ riss sie Thatch lachend aus ihren Gedanken. Nikira verzog abermals das Gesicht. „Da bin ich mir nicht so sicher.“ Sie murmelte diese Worte nur, doch der blonde Kommandant hatte sie verstanden. „Ach was! Daran ist wirklich nichts Tragisches.“ Amüsiert sah er ihr dabei zu, wie sie zweifelnd auf das Meer hinaus starrte. Für einen kurzen Moment war es still und nur das Rauschen der Wellen war zu hören. „Thatch? Hast du schon mal etwas getan und es anschließend furchtbar bereut?“ Bei ihrer Frage dachte sie an ihre Mission, die sie leichtsinnig angenommen hatte, ohne an mögliche Konsequenzen zu denken. Aber wer konnte auch ahnen, dass sie Gefühle für ihr Auftragsziel entwickelte? „Oh ja! Ziemlich oft sogar! Zum Beispiel hätte ich heute nicht Jozus Fleischkeule von seinem Teller stehlen dürfen.“ Er lachte und schien an das Abendessen mit den anderen Kommandanten zu denken. Nikira hingegen runzelte die Stirn. Das war nicht ganz das, was sie gemeint hatte. „Ehm…da hast du recht. Aber gibt es nichts, dass du am liebsten Rückgängig machen würdest? Irgendeine Entscheidung, oder eine Tat?“ Thatch legte seinen Kopf schief und schien zu überlegen. „Wenn ich so darüber nachdenke…nein. Jede Entscheidung und jede Tat hat mich zu dem gemacht, was ich heute bin. Beides hat mich stark gemacht.“ Die Rothaarige schwieg. Sie war nicht stark, obwohl sie dies immer geglaubt hatte. Im Gegenteil. Sie war schwach. Sie hatte damals beim Treffen mit ihrem Vater nicht all das gesagt, was sie hätte sagen wollen. Aber nicht nur bei diesem Treffen. Auch auf der Marinebasis hatte sie stets das getan was ihr befohlen wurde. Sie hatte kaum Entscheidungen getroffen, sondern über sich entscheiden lassen. Nicht mal bei ihrer Mission hatte sie eine Wahl. Jetzt, nach Wochen bei den Whitebeard-Piraten, hatte sie gelernt, dass man immer eine Wahl hatte. „Du siehst aus, als würde dich etwas bedrücken. Willst du darüber reden?“ Thatch fragte sanft nach und drängte sie zu nichts. Darüber war Nikira unheimlich froh und dankbar. Denn sie konnte nicht darüber reden. Noch nicht. Trotz der Tatsache, dass ihr nicht mehr viel Zeit blieb. Deshalb antwortete sie ihm seufzend: „Mich bedrückt tatsächlich etwas, aber ich will nicht wirklich darüber sprechen. Tut mir leid.“ Unbeholfen hob sie ihre Schultern. Der Kommandant winkte ab. „Kein Problem. Du musst nicht darüber reden, aber egal was es ist - du bist nicht alleine.“ Er lächelte. „Danke. Ich weiß.“ Nikira wusste es tatsächlich, denn nicht nur Thatch hatte ihr das gerade versichert, sondern auch Ace damals vor der Bar. Und wie damals löste das Gesagte eine angenehme Wärme in ihr aus. Es löste…Geborgenheit aus. Nachdem es kurz still war, streckte sich der Blonde und gähnte herzhaft. Aus Reflex tat die junge Frau es ihm gleich. „So! Zeit schlafen zu gehen. Du hast mich lange genug wachgehalten.“ Er zwinkerte ihr zu. „Gute Idee“, kam es von ihr müde. Sie ging auf seinen zweiten Satz gar nicht näher ein. Sie stieß sich von der Reling ab. Gemeinsam mit Thatch schritt sie übers Deck und machte sich auf zu den Kajüten. Schweigend. Als sich ihre Wege trennten und Nikira bereits abbiegen wollte, ertönte es hinter ihr: „Nikira?“ Die Angesprochene drehte sich überrascht um. „Hm?“ Thatch, der beide Hände in seine Hosentaschen gesteckt hatte, meinte: „Ich wollte dir noch etwas sagen. Egal welch schlechte Entscheidung du getroffen hast. Jeder hat eine zweite Chance verdient.“ Zum letzten Mal lächelte er ihr zu und verschwand nach einem knappen „Gute Nacht“ zu seiner Kajüte. Etwas überrascht verharrte die junge Frau einen Moment in ihrer Position und sah nachdenklich auf die Stelle, an der Thatch gerade noch gestanden hatte. „Tu ich das?“, murmelte sie und stellte sich selbst diese Frage. Hatte sie das? Hatte sie tatsächlich eine zweite Chance verdient, nachdem sie hier alle belog und hinterging? Mit schweren Schritten schlurfte sie in ihr Zimmer. Schlaf bekam sie in dieser Nacht nur begrenzt. Am nächsten Tag schlurfte sie müde zum Gemeinschaftsraum, in dem sie bis jetzt erst einmal gewesen war. Thatch wollte alle sprechen und ihnen endlich von seinem großartigen Plan erzählen, an dem er bereits seit Ewigkeiten arbeitete. Und sie war ebenfalls dabei. Allerdings hätte sie lieber noch ein paar Stunden geschlafen, denn als sie gestern in ihre Kajüte gegangen war, lag sie noch für eine geraume Zeit wach in ihrem Bett und dachte über das Gespräch nach. Beide waren gestern sehr aufgeschlossen gewesen; hatten dem anderen persönliche Dinge erzählt und ein wenig hatte sie sich darüber gewundert, dass der Kommandant der vierten Division ihr die Details über die Teufelsfrucht erzählte. Ausgerechnet ihr. Jeder andere war länger auf der Moby Dick und doch hatte er mit ihr darüber gesprochen. Ob es daran lag, dass sie einfach zur richtigen Zeit am richtigen Ort gewesen war? Sie wusste es nicht, aber irgendwie machte es sie stolz, dass er sie in sein Wissen vor allen anderen eingeweiht hatte. Thatch vertraute ihr anscheinend mehr als sie gedacht hatte. Kaum kam ihr diese Tatsache in den Sinn, plagte sie das altbekannte schlechte Gewissen. Sie biss sich auf die Innenseite ihrer Wange, während sie in Richtung Gemeinschaftsraum abbog. Sie wollte nicht allzu lange über Vertrauen nachdenken, den das vermieste ihr die Laune. Seufzend stieß sie die Tür auf und begegnete zahlreiche neugierige Blicke. Alle waren gespannt, was Thatch zu sagen hatte. Whitebeard war natürlich auch anwesend. Er saß auf einem riesen Stuhl, der einem Thron gleichkam. In seiner Hand hielt er wie üblich seine riesige Sakeschale. Da Nikira nicht irgendwo alleine rumstehen wollte, gesellte sie sich zu Jozu. Der Riese hielt einen mächtigen Krug in der Hand und schenkte ihr ein belustigtes Grinsen, als sie sich neben ihm niederlies. Irritiert über seine Reaktion sah sie ihn fragend an. Er beugte sich zu ihr hinunter und meinte: „Ich hab‘ gehört du hast den kleinen Übungskampf mit Ace sehr genossen?“ Bei seinen Worten stieg Hitze in ihr Gesicht. Sie öffnete ihren Mund, wusste aber nicht was sie dazu sagen sollte. Woher wusste er das? Er war gestern doch gar nicht dabei! Als hätte er ihre Gedanken gelesen, fügte er hinzu: „Weißt du? Innerhalb der Crew wird ziemlich viel geredet.“ Sie brummte missmutig. Klang einleuchtend. „Toll.“ Mit wenig Begeisterung über diese Tatsache wandte sie den Blick von dem Hünen ab und ließ ihn durch den Raum schweifen. Diejenigen, die sich nicht Kommandanten nannten, kannte Nikira vom Sehen. Auch Teach war anwesend, was ihr sehr missfiel. Sie hatte nicht vergessen, dass er sie damals verraten hatte. Auch seine anzüglichen Kommentare hatten sich in ihr Gedächtnis eingebrannt. Um dem Anblick des dicken Piraten schnellstmöglich zu entgehen, sah sie sich weiter um und stieß dabei auf einen gewissen Schwarzhaarigen, der prompt ihr Herz zum Rasen brachte. Sie sah ihn lachen, was ein angenehmes Kribbeln in ihrem Inneren auslöste. Sie hätte nie gedacht, dass es mal so wenig brauchte um sie glücklich zu stimmen. Dass ein kleines Lachen von Ace alles war, was sie brauchte. Nikira biss sich auf die Lippen. Als hätte der Pirat ihren Blick gespürt, sah er auf. Seine Augen glühten förmlich und bohrten sich in die ihre. Sie schluckte bei dieser Intensität. Für einen kurzen Moment spielte sie mit dem Gedanken die Distanz zu ihm zu überbrücken, entschied sich aber hier stehen zu bleiben. Sie wollte weder aufdringlich erscheinen noch weiteren Gesprächsstoff für die anderen liefern. Deshalb lächelte sie ihn nur verhalten an und richtete ihre Aufmerksamkeit auf Thatch, der gerade das Gespräch mit Whitebeard beendete. Als der Kommandant der vierten Division seine Worte an die versammelte Mannschaft richtete, verstummten sofort alle Gespräche. Jeder wollte endlich wissen, worum es ging. Dementsprechend hingen alle an seinen Lippen. Er erzählte von der Teufelsfrucht und wie er auf sie gestoßen war. Er erzählte auch, in wessen Hände sie sich befand. Dabei bemerkte Nikira, dass einige genauso ratlos waren wie sie, als Thatch gestern Nacht den Unterweltkönig erwähnte. Allerdings gab es auch einige, die überrascht die Augen aufrissen. Gemurmel entstand und auch Jozu brummte neben ihr missmutig auf. „Der Unterweltkönig? Ich dachte der ist längst abgekratzt?“, kam es aus der Menge. Thatch‘ Gesicht verfinsterte sich bei seiner Frage. „Leider nicht. Er war lange verschwunden und ist jetzt zurück. Mit mehr Macht als zuvor. Deshalb ist die Mission auch so riskant.“ Wieder fingen die Anwesenden an zu reden, verstummten allerdings sofort, als Whitebeard seine autoritäre Stimme erhob: „Wie sieht dein Plan nun aus? Wie willst du in seine Nähe gelangen?“ Nikira musterte den Kaiser. Er schien interessiert zu sein, überlies aber alles Thatch. Im Allgemeinen schien er sich aus der Sache herauszuhalten. Dies zeugte von starkem Vertrauen in seine Kommandanten. Sie wandte den Blick von Whitebeard ab und sah zu dem blonden Kommandanten. Er verschränkte seine Arme und lehnte sich gegen den Tisch, der hinter ihm stand. „Naja…ich habe lange darüber nachgedacht und die Idee ist riskant. Es ist allerdings ausgeschlossen, dass ich selbst oder jemand anders von den Kommandanten in seine Nähe gelangt. Er weiß über die Piraten bestens Bescheid und würde uns sofort enttarnen, wenn jemand um ihn herumlungert. Aus Erzählungen ist mir jedoch bekannt, dass er ab und zu nichts gegen weibliche Gesellschaft einzuwenden hat.“ Er machte eine kurze Pause und blickte in die Runde. Für einen Bruchteil blieb er länger bei der Rothaarigen hängen, die die Stirn runzelte. Sie hatte eine Ahnung, was jetzt kam. „Deshalb dachte ich mir, dass Nikira die besten Chancen hat um in seine Nähe zu gelangen. Sie soll ihn um den Finger wickeln und sich so die Frucht schnappen. Sie ist noch nicht sonderlich bekannt. Noch dazu haben wir Glück, dass es sich bei der anstehenden Veranstaltung um einen Maskenball handeln wird.“ Er warf ihr einen festen Blick zu, doch irgendwie war er nur halb so sicher, wie er es sich vorgenommen hatte. Zu Recht. „Warte! Du willst Nikira in die Höhle des Löwen schicken? Ohne jeglicher Unterstützung und zu dem gefährlichsten Unterweltakteur der Welt? Noch dazu bist du dir nicht mal sicher, dass er sie nicht kennt. Das ist eine verdammt bescheuerte Idee, Thatch!“ Ace sah ihn an, als hätte er den Verstand verloren. Er hatte nicht gezögert ihm direkt die Meinung zu sagen. Dabei erntete er teilweise zustimmendes Gemurmel. Gerade als sich Nikira zu Wort melden wollte, sprach Thatch: „Ich weiß, dass es gefährlich ist, aber denk mal an die Konsequenzen. In den falschen Händen könnte diese Teufelsfrucht enorme Folgen haben. Für uns und auch für viele unschuldige Menschen. Ab und zu sollte man Risiken eingehen und ich finde, dass jetzt der Zeitpunkt für ein solches Risiko gekommen ist.“ Er sah Ace eindringlich an, der nur abfällig schnaubte und bereits zum Konter ansetzen wollte. Nikira verdrehte darüber die Augen und erhob die Stimme, bevor es der Schwarzhaarige tun konnte: „Darf ich mich auch dazu äußern?“ Abwechselnd sah sie zu Ace und dann zu Thatch. „Ich finde es nett, dass du um meine Sicherheit besorgt bist Ace, aber ich kann selbst darüber entscheiden, ob ich mich dem Risiko aussetzen möchte oder nicht.“ Sie warf dem Kommandanten einen Blick zu, der keine Widerrede duldete. Dieser schien diese Tatsache überhaupt nicht zu gefallen, denn sein Gesichtsausdruck verhärtete sich zunehmend. „Also Nikira? Würdest du diese Aufgabe übernehmen?“, sprach Thatch ernst. Die Rothaarige zögerte keine Sekunde, als sie mit „Ja“ antwortete. „Ist das euer Ernst? Ich kann nicht glauben, dass es dir egal ist, dass Nikira sich in Gefahr begibt“, fing Ace abermals an und sah von seinem Freund zu Nikira, „Und ich kann nicht glauben, dass du ihm einfach so zustimmst.“ Er schien noch immer nicht akzeptieren zu wollen. Weder dass der blonde Kommandant die 18-Jährige in die Höhle des Löwen schicken möchte, noch dass sie ohne zu überlegen seine Bitte annahm. Bevor einer der beiden etwas sagen konnte, mischte sich Fossa in das Gespräch ein: „Ehrlich gesagt finde ich es auch ziemlich unüberlegt sie alleine dorthin zu schicken. Was, wenn der Plan schiefläuft? Vielleicht wäre es nicht schlecht, wenn sie jemand begleitet. Nur um sicherzugehen.“ Etwas überrascht, dass gerade Fossa Ace bei seiner Ansicht zustimmte, sah Nikira ihn an. Er hatte wie immer eine Zigarre im Mund und einen finsteren Gesichtsausdruck aufgelegt. Sie hatte immer gedacht, dass er jemand war, der mit dem Kopf durch die Wand wollte. Anscheinend hatte sie sich geirrt. Thatch sah Fossa nachdenklich an und schien alle Vor- und Nachteile abzuwägen. Anschließend seufzte er. „Ihr habt Recht. Es wäre wirklich besser, wenn jemand dabei wäre.“ „Gut, dass du das auch endlich einsiehst.“ Der Kommandant der zweiten Division warf dem Mann mit der Tolle einen eindeutigen Blick zu, woraufhin dieser die Augen verdrehte. „Schon gut. Ich nehme an, dass es dir nichts ausmacht sie zu begleiten, Ace?“ „Ganz und gar nicht.“ Er schenkte ihr ein Grinsen, welches die Rothaarige mit einem Augenverdrehen quittierte. Kaum hatte er seinen Dickkopf durchgesetzt, war er wieder glücklich. Insgeheim war sie jedoch froh, dass sie nicht alleine diese Aufgabe übernehmen musste. Ace war bestimmt eine gute Unterstützung und gegen seine Anwesenheit hatte sie auch nichts. Im Gegenteil. Sie wollte so viel Zeit mit ihm verbringen wie möglich, denn wer weiß wie lange sie das noch konnte? „Sehr gut. Ich werde mich mit euch noch alleine unterhalten. Allen anderen danke ich, dass ihr hier wart.“ Nach seinen abschließenden Worten löste sich der Haufen an Piraten auf, bis nur noch Nikira, Ace und Thatch selber anwesend waren. Da sich die junge Frau an etwas erinnerte das der Kommandant der vierten Division erwähnte, fing sie argwöhnisch an: „Du sagtest es handelt sich um einen Maskenball. Das heißt schicke Kleider, hohe Schuhe und…entsprechendes Benehmen, oder?“ Sie war nicht begeistert davon, denn das war alles, was nicht zu ihr passte. Zu ihr passten dreckige Boots und blaue Flecken vom Kämpfen. Deshalb verzog sie das Gesicht, als Thatch zu grinsen beginn und belustigt nickte. „Du hast es erfasst, Nikira. Also es wird Zeit, dass ihr euch vorbereitet. In ein paar Tagen solltet ihr im Groben wissen wie man tanzt. Außerdem solltest du dich mit dem anderen Geschlecht unterhalten können, ohne es zu vergraulen.“ Der letzte Satz war an die 18-Jährige gerichtet, woraufhin sie die Augen zusammenkniff. „Ich vergraule keine Männer“, meinte sie deshalb leicht verärgert, wurde aber ignoriert. „Ich stimme dir ja zu, dass es nicht schlecht ist, wenn Nikira all das kann, aber wieso muss ich tanzen können?“ Ace schien ein wenig ratlos zu sein und war eher wenig begeistert über Thatch‘ Aussage. Dieser grinste und klopfte dem Schwarzhaarigen locker auf die Schulter. „Tanzen zu können schadet niemandem, Ace. Also stell dich nicht so an.“ Da Nikira eine leise Ahnung davon hatte, was auf sie zukam, räusperte sie sich. „Ich muss also mit diesem Unterweltkönig reden. Wie genau soll ich mich darauf vorbereiten?“ „Ich hab dir ein paar Spezialisten bereitgestellt, die dir alles Notwendige erklären. Du findest sie im Krankenzimmer.“ Sein Dauergrinsen versursachte ein mulmiges Gefühl in ihrer Bauchgegend. „Krankenzimmer? Du meinst doch nicht die Krankenschwestern, oder?“ Mit großen Augen sah sie ihn an. Sie hatte bereits Kontakt mit den leicht bekleideten Frauen. Die waren alles andere als zurückhalten im Gegensatz zu Nikira. „Doch. Genau die meine ich.“ Ace‘ Lachen hallte durch den Raum. „Jetzt tust du mir fast leid, Kira.“ „Ach, halt einfach die Klappe!“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)