Something Worth Fighting For von SocialDistortion (»[AcexOC]«) ================================================================================ Kapitel 18: Amusement Park -------------------------- „Ich liebe Vergnügungsparks!“, rief Ace, der wie ein kleines Kind zu jedem Stand gelaufen war und nun fünf verschiedene Leckereien in den Händen hielt. Eine riesige rosa Zuckerwatte war nur eine davon. Die Whitebeard-Piraten hatten sich allesamt gefreut, als der Kaiser und Captain der Crew verkündet hatte, dass sie einen weiteren Tag auf der beliebten Insel bleiben würden. Hier gab es alles was das Herz begehrte. Von guten Bars bis hin zu einem riesigen Vergnügungspark. Er war zwar bei weitem nicht so groß wie der auf dem Sabaody Archipel, aber durchaus wert besucht zu werden. Selbst Nikira freute sich auf ein wenig Ablenkung von ihrer Mission und dem gespielten Piratendasein. Ihre Freude kam allerdings bei Weitem nicht an die von Ace ran, der glücklich grinsend seine mit Schokolade überzogenen Erdbeeren verschlang. Kopfschüttelnd wandte die Rothaarige den Blick von der Feuerfaust ab und betrachtete stattdessen die unzähligen Lichter, die in den verschiedensten Farben leuchteten und auf die vielen Fahrgeschäfte hinwiesen. Viele Leute hatten dieselbe Idee wie die Piraten und tummelten sich dementsprechend auf der steinigen Straße. Von überall her ertönte Gelächter und auch Geschrei, wenn kleine Kinder mit schnellen Karussellen fuhren. Der Ansatz eines Lächelns stahl sich auf Nikiras Gesicht. Bis jetzt hatte sie einen Vergnügungspark nur in Zeitungen gesehen. Selbst einen zu besuchen und durch die vollen Straßen zu schlendern war allerdings ganz was anderes. Früher wollte sie ständig zu so etwas, aber nach dem Tod ihrer Mutter war dieser Wunsch schnell verblasst und ihrem Vater hätte sie nie um eine solche Nichtigkeit gebeten. Nachdenklich musterte sie ein kleines Kind, welches auf den Schultern ihres Vaters saß und sich lachend in seinen Haaren festklammerte. Es war das typische Bild einer harmonischen und zufriedenen Familie. Wie es wohl war eine normale Familie zu haben? „Yo, Nikira! Wir müssen unbedingt in ein Geisterhaus!“, riss Ace sie aus ihren Gedanken und brachte sie dazu, mit gerunzelter Stirn ihren Blick von dem Kind abzuwenden. „Wieso ich? Was ist mit Marco?“ Nach dem Warum fragte sie schon gar nicht mehr. Mittlerweile wusste sie, dass ein kleiner Teil von Ace noch immer Kind war. „Marco hat Schiss davor und alle anderen wollen nicht“, antwortete er mit Eiscreme im Mund. „Ach. Und du glaubst ich will?“ Nikira sah ihn skeptisch an. Wie kam er auf diese bescheuerte Idee? Das war das Letzte was sie machen wollte. Und was hieß ‚Marco hat Schiss davor‘? „Das glaube ich nicht nur, sondern ich weiß es.“ Grinsend wartete er auf sie, damit sie zu ihm aufschließen konnte. „Dann weißt du aber ziemlich wenig, denn ich werde bestimmt nicht mit dir dort hineingehen“, kam es nüchtern von der Rothaarigen. Ihre Aussage tat dem Grinsen von Ace keinen Abbruch. Vielmehr verwandelte es sich in ein triumphierendes. „Und wenn ich dir sage, dass ich deinen nächsten Putzdienst übernehmen werde, wenn du mitkommst?“ Nikira sah ihn von der Seite an. Das hörte sich allerdings nicht übel an. „Die nächsten drei und ich überlege es mir.“ Ace schien nachzudenken, ehe er sagte: „Die nächsten zwei und ich gewinne für dich eines dieser riesigen Stofftiere.“ Verschmitzt deutete er auf einen der Stände, an dem viele verschiedenen Tiere in allen Größen hingen. „Was will ich mit so einem Zeug?“, fragte sie und runzelte die Stirn. Inzwischen musste er sie doch kennen und wissen, dass sie nicht so eine Art von Mädchen war. „Na, kuscheln natürlich“, antwortete er lachend und zog die Rothaarige zu diesem Spiel. Widerwillig ließ sie es über sich ergehen. „Genau“, fing sie augenverdrehend an, „das ist es mir wert, dass ich mit dir in ein bescheuertes Geisterhaus gehe.“ Sie verschränkte ihre Arme und ignorierte den Ladenbesitzer, der freudestrahlend auf die beiden zu kam. „Na klar. Es sei denn du willst mit mir kuscheln, dann ist das Stofftier natürlich überflüssig.“ Grinsend wackelte er bedeutend mit seinen Augenbrauen. Nikira verzog bei dieser dämlichen Aussage ihr Gesicht. „Da nehme ich doch lieber das Plüschtier.“ Ace lachte und wollte noch etwas sagen, doch er wurde von dem Ladenbesitzer unterbrochen, der strahlend zu ihnen meinte: „Was für ein süßes Paar!“ Nikira blickte den alten Mann verärgert an, konnte allerdings nicht verhindern, dass ein leichter Rotschimmer ihre Wangen zierte. Wie konnte man bloß glauben, dass sie ein Paar waren? Genervt darüber blaffte sie: „Wir sind kein Paar und jetzt Klappe halten und her mit den Bällen!“ Dem Mann hinter der Theke verrutschte bei dem ruppigen Ton der schönen Rothaarigen das Lächeln, doch er fing sich schnell wieder und reichte ihr drei Bälle. Nikira hielt sie Ace erwartungsvoll entgegen. Dieser grinste und nahm sie ihr ab. „Wenn ich alle treffe und du das Tier bekommst, gehst du mit“, sagte er bestimmend und schmiss einen der Bälle nach oben, um in anschließend wieder zu fangen. „Versuch erstmal wenigstens eine Dose zu treffen. Dann reden wir weiter.“ Nikira verdrehte über seine Selbstsicherheit die Augen und stützte sich mit ihrem Ellbogen an der Theke ab. Ace grinste sie an, warf den ersten Ball und…schmiss sowas von daneben. Perplex sah er abwechselnd von den Dosen – die noch immer so perfekt in einer Pyramide standen wie zuvor –, zu den Bällen. Nikira hob währenddessen ihre Augenbraue und grinste schamlos. Der Schwarzhaarige kniff die Augen zusammen und warf wieder. Und dieses Mal traf er tatsächlich. Nur nicht die Dosen, sondern den Ladenbesitzer, der neben der Pyramide stand. „Was zum…? Wieso zum Teufel treffe ich nicht?“ Ungläubig sah er zu Nikira, die weiterhin ein spöttisches Grinsen im Gesicht hatte. „Einen Versuch hast du ja noch, um alle Dosen zu treffen“, kam es von der Rothaarigen höhnisch. Ace schnaubte nur, holte aus und warf den Ball mit so einer Wucht, dass die eine Dose die er traf, eine Delle bekam. „Was soll der Mist? Eine Dose? Eine verfluchte Dose? Das Spiel ist doch total für’n Arsch! Voll die Abzocke!“, regte er sich auf und funkelte den Ladenbesitzer wütend an, der mit einem ängstlichen Gesicht abwehrend seine Hände gehoben hatte. „W-Was? Nein. I-Ich betrüge n-nicht.“ Eingeschüchtert von Ace, kramte er eilig in einer kleinen Kiste herum und hielt Nikira anschließend ein kleines Stofftier entgegen. „Sieh Mal, Flammenhirn. Du bekommst einen Trostpreis.“ Schadenfroh hielt ihm Nikira das kleine Geschenk entgegen und genoss es richtig, dass Ace ein verdammt schlechter Verlierer war. Auch wenn diese Eigenschaft eine der wenigen war, die sie gemeinsam hatten… „Das kannst du gerne behalten“, brummte er, blickte den Mann hinter der Theke noch einmal böse an und drehte sich dann um. Belustigt folgte sie dem Schwarzhaarigen, der auf Marco und die anderen zuging. „Sieht aus als wärt ihr erfolgreich gewesen.“ Thatch grinste, deutete auf das Tier in ihrer Hand und nahm einen Schluck aus seinem Krug. Sie waren wieder einmal nur am Trinken und langsam glaubte Nikira, dass es ihr einziges Hobby war. „Kommt drauf an, ob man eine Dose als Erfolg sehen kann,“ spöttelte die Rothaarige, die mit dem Spielzeug in Form eines kleinen Pumas spielte. Gelächter und viele gemeine Witze auf Kosten von Ace waren die Folge, welche Nikira sichtlich genoss. Doch ihr Grinsen bekam einen Dämpfer, als Ace sie beim Arm packte und zum Geisterhaus zerrte. „Was soll das?“, fragte sie launisch und zog halbherzig ihren Arm zurück. Allerdings brachte dies gar nichts. „Für deine fiese Art und deine Schadenfreude gehst du jetzt mit mir da hinein.“ Er bezahlte die Eintrittskarten und sah sie bestimmend an. Nikira lieferte sich ein kurzes Blickduell mit der Feuerfaust, ehe sie nachgab. „Schön, aber vergiss die drei Putzdienste nicht.“ Er würde sie doch eh wieder nur solange nerven bis sie ja sagen würde. Also ging sie an ihm vorbei und huschte durch den Eingang. Ace folgte ihr. Die Rothaarige wusste, dass er triumphierend grinste und verdrehte darüber die Augen. Im Inneren war es dunkel. Nur ein rot blinkendes Licht spendete ab und zu Helligkeit in dem engen Gang. Bei der künstlichen Geräuschkulisse runzelte Nikira belustigt die Stirn. Schreie und irres Gelächter. Es erinnerte sie ein wenig an Impel Down. „Ein Berry für deine Gedanken“, brachte Ace‘ Stimme sie zurück in die Realität. „Die sind schon um einiges mehr wert“, meinte Nikira abwesend, als sie die kunstvoll verzierten Wände betrachtete. Sie hatten sich hier viel Mühe mit dem Gruselfaktor gegeben, stellte Nikira sarkastisch fest. Für die Rothaarige war die Ruhe – wenn man von dem Geschrei und Gelächter absah – ziemlich angenehm, aber auch sehr ungewohnt. Deswegen wandte sie sich zu Ace, der nicht dort stand wo er sein sollte. „Ace?“, fragte sie und sah sich um. Wo war dieser Idiot schon wieder? Seufzend drehte sie um und tastete sich langsam den dunklen Weg zurück. Das rote Licht war dabei nicht wirklich förderlich. Fluchend sah sie in einen der Räume, in dem eine verkleidete Frau gerade die…Augen ihres Babys zunähte? Nikira schüttelte den Kopf und scannte den Raum ab, als plötzlich jemand ihre Schulter berührte. Aus alter Gewohnheit holte sie mit ihrer Faust aus und drehte sich um. Ace reagierte schnell und fing ihre Hand auf. „Wolltest du mich gerade schlagen?“, fragte er mit großen Augen und deutete auf ihre Faust, die noch immer von seiner Hand umschlossen war. Nikira zog ihren Arm zurück und brachte nur ein intelligentes „Ähm…“ heraus. „Ich glaub’s nicht! Du wolltest mich tatsächlich schlagen“, murmelte er fassungslos und folgte der Rothaarigen, die sich bei ihm vorbeigedrängt hatte. „Hätte ich nicht getan.“ Nikira verdrehte die Augen und folgte weiter dem Gang, der nach rechts führte. „Natürlich hättest du. Jedes andere Mädchen hätte einfach nur gekreischt, aber du schlägst erst mal zu.“ Ace sah sie tadelnd von der Seite an. Die Angesprochene schnaubte. „Soll ich das nächste Mal im Kampf auch einfach aufschreien?“ „Natürlich nicht, aber glaubst du ernsthaft, dass dich hier jemand angreifen würde?“ „Keine Ahnung. Möglicherweise“, nuschelte sie. Gut. Ihre Reaktion war ein wenig übertrieben, aber das würde sie nicht zugeben. „Du könntest dich wirklich mal wie ein Mädchen benehmen, Kira“, kam es von dem Schwarzhaarigen mit einem Grinsen im Gesicht. Nikira, die dieses Gespräch für sinnlos hielt, wollte schon zu einer patzigen Antwort ansetzten, als auf einmal direkt rechts vor ihr jemand laut aufschrie. Erschrocken zuckte sie zusammen und drehte sich mit geweiteten Augen zu der Lärmquelle. Mit rasendem Herzen starrte sie in das Gesicht eines Zombies, welcher den Mund weit aufgerissen hatte und sich mit beiden Händen an den Gitterstäben festhielt. „Verflucht nochmal!“, brachte Nikira atemlos heraus und schloss kurz ihre Augen. Sie hatte sich schon lange nicht mehr so erschreckt. Sie blies Luft hinaus und öffnete wieder ihre Augen. Ihr Hirn realisierte langsam, dass es sich um kein echtes Monster handelte und erst dann stellte sie fest, dass sie sich in ihrer Kurzschlussreaktion mit ihrer rechten Hand in die von Ace gekrallt hatte. Sie biss sich auf die Lippen und ließ peinlich berührt Ace‘ Hand langsam los. „Sorry“, murmelte sie und räusperte sich. Ihr war das gerade furchtbar unangenehm und sie war froh, dass er ihr Gesicht in dem Licht nicht wirklich sehen konnte. Sie war nämlich knallrot; und das nicht nur vor Schreck. Der Schwarzhaarige musste sich währenddessen ein Lachen verkneifen. Er hätte nicht gedacht, dass sie seine Aussage so wörtlich nehmen würde, denn ihre Reaktion war gerade mehr als mädchenhaft gewesen. Schlussendlich konnte er nicht anders und lachte los. „Ich hätte echt gerne dein Gesicht gesehen“, brachte er mühselig heraus und folgte Nikira, die stur weitergegangen war. „Halt bloß die Klappe“, nuschelte sie genervt von seinem Gelächter und war froh, als sie nach kurzer Zeit das Gebäude verlassen konnte. Wie sie es hasste ausgelacht zu werden! Draußen warteten bereits die anderen und sahen beide Piraten fragend an, als die Rothaarige ohne Worte an ihnen vorbeirauschte und Ace sich sichtlich zufrieden zu ihnen gesellte. „So krass?“, fragte Marco amüsiert. Der Kommandant der 2. Division lachte, als er an ihre panische Reaktion dachte. „Viel krasser.“ Damit war der Besuch im Freizeitpark beendet, aber nicht für Ace. Dieser suchte nämlich einen ganz besonderen Stand auf. „Ich hätte gerne alles.“ Ace grinste. Der Besitzer stockte kurz. „Alles?“, fragte sicherheitshalber nach, denn das war mehr als ungewöhnlich. Ace hielt ihm das Geld entgegen. „Jap.“ Sein Grinsen wollte nicht verschwinden. „Na dann. Das muss ja jemand ganz besonderes sein.“ Lächelnd überreichte er dem jungen Mann das Gewünschte und nahm ihm das Geld ab. „Ist sie“, antwortete der Schwarzhaarige leise und verabschiedete sich. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)