Rückkehr der schwarzen Vögel von Gioia ((Dramione)) ================================================================================ Kapitel 7: Ein hinterhältiger Plan ---------------------------------- Am nächsten Morgen Schon sehr früh stand Hermine vor dem Spiegel im Badezimmers ihres Schlafsaales und begutachtete sich genauestens im Spiegel. Die Schwellungen im Gesicht, die sie gestern einem Doxyangriff zu verdanken hatte, waren dort bereits vollständig zurück gegangen. Auch ihr Hals sah wieder normal aus. Lediglich ein kleines Pflaster auf ihrer linken Wange, welches einen Kratzer von den spitzen Krallen der Schädlinge verdeckte, und zwei Verbände an ihren beiden Handflächen störten ihr Gesundheitsbild. Ihr Körper ist, dank ihres genialen Pullovers und der langen Hose, großteils unversehrt geblieben. Im Krankenflügel hatte Madame Pomfrey zum Glück genug von dem Gegenmittel für das Doxygift parat, sodass die Schmerzen relativ schnell nach der Einnahme abnahmen. Danach musste sie noch einen Abschwelltrank schlucken. Ihre stark beschädigten Handflächen wurden mit einem kühlenden Gel bestrichen und anschließend verbunden. Diese sollten erst nach 2-3 Tagen wieder verheilt sein. Trotzdem war sie froh, dass es für sie nicht schlimmer ausgegangen ist und sie nach der Behandlung wieder gehen durfte. Lagen manche noch im Krankenflügel, weil allergische Reaktionen auftraten und ihnen dadurch fast die Luft abgeschnürt wurde. Erleichtert knöpfte Hermine ihre Bluse wieder zu und steckte den unteren Teil in ihren schwarzen Schullrock, bevor sie zurück in den Schlafsaal marschierte. „Gut, dass es dir wieder besser geht“, lächelte Ginny ihre Freundin von ihrem Kleiderschrank aus an, während sie sich den schwarzen Schulpullunder über den roten Schopf zog. „Ich bin auch erleichtert. Nach dem Schrecken gestern, bin ich froh, dass bei uns alles in Ordnung ist. Obwohl du mit deinen geschwollenen Bäckchen ziemlich süß ausgesehen hast“, kicherte Hermine frech und band sich ihre Gryffindorkrawatte um. „Hahaha. Mach dich nur lustig über mich. Dabei hat es dich doch viel schlimmer erwischt!“ „Schon gut, schon gut! Ich leide ja noch immer darunter. Zufrieden?“, fragte Hermine nun sarkastisch und deutete mit ihrer verbundenen Hand auf den Kratzer auf ihrer Wange. Nun konnte sich die jüngere ein Grinsen auch nicht mehr verkneifen. „Genug davon. Beeilen wir uns besser, sonst erleiden die Jungs noch ihren zweiten Schock, wenn wir nicht bald am Frühstückstisch erscheinen. Unser Anblick von gestern Abend wird ihnen erstmal gereicht haben.“ „Crabbe!Goyle! Beeilt euch mit dem Frühstück! Die anderen aus dem Team sind schon alle los und ich warte nicht mehr länger auf euch!“, bellte ein gestresster Malfoy etwas lauter als nötig am Slytherintisch und stürmte aus der großen Halle. Draußen auf dem Flur schlenderte Blaise bereits langsam voraus, die Hände lässig in den Hosentaschen vergraben. „Sehr dezent, mein Freund.“ „Klappe, Blaise. Du weißt genau, wie sehr mich das aufregt, wenn jemand das Quidditchtraining nicht ernst nimmt. Und wir haben Freitag das Spiel gegen Hufflepuff. Da sollten wir den freien Vormittag ruhig ausnutzen“, knurrte der Eisprinz grimmig und stampfte etwas lauter mit seinen Füßen. Vielleicht linderte das ja seine Wut auf seine beiden Teamspieler. „Gegen Hufflepuff gewinnt ihr doch leicht.“ „Training schadet nie, Blaise. Besonders für die noch kommenden Spiele.“ Seine mit Quidditch besetzten Gedanken verdeckten seine Ohren, sodass Draco die entgegenkommenden Schritte nicht bemerkte und beim nächsten Abbiegen heftig mit einer kleineren Person zusammen stieß. Von der plötzlichen Gegenwehr überrascht, strauchelte Draco einige Schritte Rückwärts, ehe er ein aggressives „Pass doch auf“ knurrte. Verwirrte braune Augen trafen auf seine grauen und Malfoys zuvor zerknirschter Gesichtsausdruck verwandelte sich in einen überraschten. Als die Brünette ihren Gegenüber ebenfalls registrierte, blieben ihr komischerweise alle taffen Antworten im Halse stecken. Seine vor Verwirrung blickenden Augen irritierten die junge Hexe. Das kleine weiße Pflaster auf ihrer Wange zog Dracos Aufmerksamkeit auf sich. Nachdem er es für wenige Sekunden begutachtet hatte, wanderte sein Blick unbemerkt über das feine Gesicht der Gryffindor. ´Sie war also doch in der Halle gewesen´, fuhr es Draco leise durch sein schlaues Köpfchen und blickte nun neugierig ihren Körper entlang. Jedoch konnte er keine weiteren Blessuren entdecken. „Hmm, langweilig“, warf er nun in den Raum und kämmte sich sein weißblondes Haar mit den Fingern etwas zurück, da vereinzelte Strähnen durch den Aufprall in sein makelloses Gesicht fielen. „Was?“, fragte Hermine nur und blinzelte überfordert mit ihren großen Augen. Seine Musterung war ihr natürlich nicht entgangen. „Ich hatte damit gerechnet, dass du elendig im Krankenflügel liegst und komplett bandagiert wärst.“ „Hä?“, war alles, was die sonst so clevere Hexe hervorbrachte. Realisierte sie die Situation gerade richtig? „Schade. Dann würdest du einem wenigstens deinen widerlichen Anblick ersparen“, fügte Draco nun mit tiefer Stimme hinzu und fixierte die Gryffindor mit einem grimmigen Blick. „Und jetzt geh´ mir aus dem Weg!“ Gröber als nötig versuchte Draco Hermine nun mit seinem Arm an die Seite zu schieben, darauf bedacht seine Hand nicht an ihren Körper dafür zu legen. Durch diese unhöfliche Geste erwachte Hermine aus ihrer Starre und hob ihre Hand um seinen Arm von ihrem weg zustoßen. Wütend funkelte sie ihm in die für sie undurchdringlichen Augen. „Hey! Geht’s noch, du Blödmann? Verstehe ich das gerade richtig? Du wünscht dir, es würde mir schlechter gehen? Ist das dein verdammter Ernst?!“, donnerte die Löwin vor Wut und trat einen energischen Schritt auf die Schlange zu. Ihren Zeigefinger bohrte sie dabei absichtlich tief und hoffentlich schmerzvoll in seine feste Brust. Durch ihre recht grobe Geste strauchelte Draco wieder minimal zurück und begutachtete ihre verbundene Hand, deren Zeigefinger sich noch immer leicht schmerzlich in sein Fleisch bohrte. Es war ihm vorher gar nicht aufgefallen, aber ihre beiden Hände waren tatsächlich komplett verbunden und wirkten größer als gewöhnlich. Sie hatte doch immer sehr kleine, flinke und grazile Hände mit schmalen, zarten Fingern. Aber das hier waren ja richtige Boxerhände! Nicht fähig irgendwas zu antworten, gaffte Draco auf ihre malträtierten Hände. Als die Gryffindor merkte, dass der Slytherin ihr nicht antworten würde, verminderte sie etwas den Druck auf seine Brust und sah ihn verwirrt an. „Malfoy?“, fragte sie streng aber auch vorsichtig. Dieses Verhalten dieses sonst so geladenen Mannes war seltsam...Keine taffe Antwort? Keine Beleidigung? Keine Zurechtweisung, dass sie ihn grob und gegen seinen Willen anfasste? Sehr seltsam. Als der reiche Malfoysohn sie nun auch noch erschrocken aus seinen grauen Augen ansah, verklang ihre Wut plötzlich und sie zog ihre Hand noch etwas weiter zurück. Waren seine Augen nicht gerade noch eisig graublau gewesen? Im Moment wirkten sie eher wie flüssiges Silber, nicht ansatzweise so bedrohlich. „Stimmt etwas nicht?“, fragte Hermine nun minimal überfordert. Dieser Blick von ihm machte ihr mehr Angst, als seine sonst so bösen Grimassen. Diese war die Hexe wenigstens gewohnt, aber das hier? Als hätte er ein Gespenst gesehen. „Pah“, war alles, was Draco hervorbrachte, bevor er mit einem abfälligen Schnauben ihre Hand - endlich - hart von sich stieß und dass er ihr dabei vielleicht Schmerzen zufügte, scherte ihn nicht die Bohne. Beim Anblick ihrer geschundenen Hände hatte der Malfoyspross kurz seine Fassung verloren. Wieso wusste er nicht, aber der Anblick ihrer verbundenen Hände behagte ihm nicht. Noch schlimmer allerdings: Dieses nervtötende Weibstück hatte sein Starren bemerkt und ihre Stimmlage verändert. Draco hatte die Sorge dieser Schlammblüterin um ihn genauestens gehört, aber wollte er es nicht! Er wollte ihre Sorge nicht, kapierte sie das denn nicht?! Seine Augen wurden schmal und bedrohlich. „Verpeste mir nicht weiter meine Luft“, fauchte Malfoy gefährlich leise, griff sich Zabinis Kragen und schleifte ihn hinter sich her, nachdem er Granger mit seiner Schulter hart aus seiner Laufbahn geschubst hatte. Ihre schmerzende Schulter reibend, registrierte die Löwin erstmalig seit dem Zusammenprall ihre Freundin Ginny, welche bis dato teilnahmslos neben ihr gestanden hatte. „Was war das denn?“ „Keine Ahnung, Ginny.“ „Hat er dir weh getan?“ „Nein, nicht sonderlich.“ „So einen Ausdruck habe ich ja bei ihm noch nie gesehen.“ „Hmhm“, bestätigte Hermine gedankenverloren und schaute den beiden Schlangen hinterher. Auch sie konnte sich keinen Reim auf Malfoys komisches Verhalten machen. Sie begutachtete ihre Hand, welche Draco zuvor entsetzt gemustert hatte. `Was ging ihm nur durch den Kopf?´ Missmutig stand der hübsche Sucher der Slytherinmannschaft auf dem Quidditchfeld und schabte unruhig mit seinem Fuß über das vom Morgentau feuchte Gras. Das dabei einige Grashalme an seinen teuren Lederschuhen kleben blieben, interessierte Draco momentan nicht. Nach und nach trudelte seine Mannschaft ein und bildeten einen Kreis um ihren begabten Kapitän. Auch die lahmen Enten Grabbe und Goyle stolperten aus der Umkleide, was Draco mit einem genervten Blick registrierte und seinen Besen waagerecht auf seine beiden Schultern legte. Seine Arme wickelte er um den Stiel und ließ seine Hände auf diesem locker hängen. Ungeduldig lief er immer wieder hin und her, versuchte seine wirren Gedanken vollends auf das Training zu richten. Den freien Vormittag verdankte der Kapitän nämlich dem gestrigen Doxyangriff, damit sich die Schüler etwas erholen konnten. Von seiner Mannschaft war jedoch niemand betroffen gewesen. Aus seinem direkten Umkreis war wirklich nur das Schlammblut ein Opfer gewesen. Eine Schande, dass sie momentan zu seinem Umkreis gehörte! „Du wirst sie wieder los, Draco. Du wirst sie wieder los“, sagte der Slytherin immer wieder im Flüsterton zu sich selbst, versuchte sie aus seinem Kopf zu verbannen. Ihre verwirrten braunen Augen, die ihn offen angesehen hatten. Dazu das kleine Pflaster auf ihrer Wange und der leicht geöffnete Mund...Seine innere Unruhe hatte er in dieser Situation geschickt überspielt. Zumindest bis zu dem Punkt, wo er ihre Hände gesehen hatte. Sie hatte bestimmt Schmerzen gehabt und dass er danach ihre Hand grob weg geschlagen hatte, hatte ihn auch nicht beruhigen können. Vermutlich taten ihre geschundenen Hände nun wieder mehr weh als zuvor. Bevor sich jedoch so etwas wie ein Schuldbewusstsein in ihm aufdrängen konnte, beschloss Malfoy seine Gedanken nun zu beenden. Energisch blieb Draco stehen und schüttelte seinen blonden Kopf, seine Augen dabei fest zugekniffen. ´Vergiss diese nervige Streberin!´ Mit einem Ruck war sein Nimbus 2001 wieder in seiner rechten Hand und der Zauberer hatte sich elegant auf den Fersen zu seinem Team umgedreht, welches nun endlich vollzählig war. Dominant schritt er an jedem Spieler vorbei und musterte sie eindringlich, wie immer. „Aufgepasst! Freitag ist das Spiel gegen Hufflepuff. Auch wenn ich mir sicher bin, dass wir diese Trottel in den gelben Schlafanzügen mit Leichtigkeit besiegen werden, nimmt jeder einzelne von euch dieses Training heute ernst! Schließlich will ich keinen knappen Sieg über diese Trampel erringen. Wir beginnen mit einem Trainingsspiel. Diese Hälfte gegen die andere! Und jetzt schwingt eure Hintern auf die Besen. Los!“ „Bin ich froh, dass ihr beiden wieder normal ausseht!“, strahlte ein fröhlicher Ron und pikste mit seinem Zeigefinger auf der Wange seiner kleinen Schwester herum. „Deine Pausbäckchen waren aber schon niedlich.“ „Höf auf damit. Das ist nicht witzig, Ron!“, drohte die kleine Weasley und wischte genervt seinen Finger von ihrer Wange. Hermine und Harry quittierten die geschwisterliche Stichelei mit einem lauten Lachen und ernteten böse Blicke von der Rothaarigen. „Leute, ernsthaft. Das alles hätte schlimmer mit uns beiden enden können. Wie ihr wisst, liegen einige noch im Krankenflügel“, knurrte Ginny sichtlich erbost und trank einen energischen Schluck von ihrem Kürbissaft. Hermine hatte ihr Frühstück mittlerweile auch gänzlich verzehrt und legte ihr Messer auf den Teller. Von dem Angriff war in der großen Halle nichts mehr zu sehen. Das Fenster war repariert und mit Schutzzaubern versehen. Zumindest hatten Harry und Ron sie davon unterrichtet. „Entschuldige, Ginny. Du hast ja Recht. Hoffentlich werden die Angriffe nicht noch schlimmer.“ „Wir können wirklich noch froh sein, dass es nur Doxys waren“, fügte nun auch Harry ernst hinzu. „Seid ihr beiden denn sicher, dass Zacharias Vane dahinter steckt?“ „Wir haben uns umgehört. Dean hat uns erzählt, dass einige Schüler erst angegriffen wurden, als sie helfen wollten. Gezielt wurden nur die Muggelgeborenen attackiert.“ „Dann haben sie mich angegriffen, weil ich Hermine helfen wollte?“ „Genau, Ginny. Wie es angekündigt wurde.“ Ginny konnte daraufhin nur entsetzt mit dem Kopf schütteln. „Wie schafft er das, die Wesen so zu manipulieren? Und was verspricht er sich davon?“ „Ich weiß es nicht, Ginny“, seufzte Harry nun und ergriff Hermines bandagierte Hand, welche er kurz zärtlich streichelte. Er wusste, dass Hermine sich wegen Ginny schon schlecht genug fühlte. Es entstand ein kurzes Schweigen, welches Harrys Vermutung nur bestätigte. „Du weißt, dass wir dich trotzdem nicht allein lassen?“, wand sich der bebrillte Zauberer nun mit einem schiefen Lächeln an seine Freundin, deren Gedanken er anscheinend zu lesen fähig war. Verzweifelt sah Hermine auf, direkt in die Gesichter ihrer Freunde. Wild begann sie ihre braunen Haare hin und her zu schütteln. „Es wäre aber das beste! Ginny wurde-“ „Meinst du ernsthaft, dass mich ein bisschen Doxygift dazu bringt, meine beste Freundin im Stich zu lassen? Eins sag ich dir: Das Wesen, dass mich von dir trennen sollte, kann niemals geboren werden!“ „Aber Ginny!“ „Nein! Kein aber! Das gilt für uns alle hier.“ Hermine seufzte einmal laut und schüttelte wieder ihren lockigen Kopf. Ein trauriges Lächeln umspielte ihre hübschen Gesichtszüge. Sie würde es sich niemals verzeihen, wenn jemand, besonders ihre Freunde, wegen ihr in Gefahr gerieten. Nun nahmen Ginny und Ron ebenfalls Hermines bandagierte Hand und lächelten sie aufmunternd an. „Vertrau uns, Hermine. Wir beschützen uns alle gegenseitig“, sprach Ron beruhigend und Hermine lächelte ihm dankbar zu. Auch wenn die Angst um ihre Freunde groß war, so überwog die unendliche Freude, dass ihre Freunde an ihrer Seiten bleiben würden, komme was da wolle. 2 Tage später Es war Freitag Nachmittag und das Qudditchspiel Slytherin gegen Hufflepuff stand an. Die Teams waren bereits in den Umkleidekabinen und von allen Seiten strömten die Schüler auf die Tribünen. Auch Hermine war unterwegs zu dem Spiel. Eigentlich hätte sie gerne darauf verzichtet, Malfoy beim Spiel zuzusehen, aber ihre Freunde hatten sie dazu gedrängt. Das erste Spiel der größten Quidditchrivalen muss schließlich beobachtet und analysiert werden! ´Und was soll ich dann hier?!´, stellte sich Hermine die Masterfrage, auf die sie keine Antwort bekam. Ginny zog ihre Freundin bereits eilig am Arm Richtung Quidditchfeld, was die Brünette mit einem Nörgeln über sich ergehen ließ und sich mit der Mundpartei in ihren flauschigen Gryffindorschal kuschelte. Harry und Ron liefen im schnellen Schritttempo eilig vorweg, vertieft in eine Diskussion über Slytherins bisher angewandte Strategien. Ein Stück hinter den Gryffindors marschierten zwei junge Slytherins ebenfalls Richtung Spielfeld, um ihre Mannschaft anzufeuern. Doch ein anderes Thema beschäftigte die beiden momentan mehr. „Hast du´s schon von deinem Bruder bekommen?“, fragte der blonde Stephen seinen Freund mit großer Neugier. Roger lächelte schief und gab ein stolzes `Hm` von sich, während er seine unterschiedlich gefärbten Iren auf den Rücken seiner Nachhilfelehrerin richtete. Er hatte sie schon länger bemerkt und er freute sich riesig, wenn er an den bevorstehenden Spaß dachte. Diabolisch kicherte er und neigte seinen Kopf näher zu seinem Freund. „Klar. Auf ihn ist verlass. Jetzt müssen wir den beiden das Gebräu nur noch irgendwie unterjubeln.“ „Uhhhhh, Roger! Das wird genial! Die können sich danach nicht mehr in die Augen sehen, wenn der Trank vor der ganzen Klasse zu wirken beginnt. Wir müssen genau auf die Zeit achten und wie wir es ihnen verabreichen“, gluckste Stephen aufgeregt und rieb sich schnell die Hände aneinander. „Das wird kein Problem sein. Beim Frühstück sprechen wir sie an und kippen ein, zwei Tropfen in ihren Kürbissaft. Es ist so leicht, weil der Trank nicht fordert, dass sie aus einem Becher trinken müssen. Aus der selben Phiole reicht schon“, grinste Roger schief und seine Augen blitzten vor Freude. Stephen nickt zum Verständnis und kicherte vor lauter Aufregung. „Lass es uns am Dienstag machen, wenn Verwandlung wieder dran ist!“ „Alles klar!“ Dienstag Wie ein König schritt Draco, mit seinem Kumpel Blaise, Richtung große Halle zum Frühstück. Das Spiel gegen Hufflepuff verlief super. Ohja, das war ein riesiger Triumph! Slytherin hatte Hufflepuff am Samstag gegen die Wand gespielt. Sie führten schon haushoch und als der Eisprinz dann auch noch elegant den Schnatz erwischte, nach einer Stunde Spielzeit, war alles perfekt. Draco grinste wie ein Honigkuchenpferd. Selbst drei Tage nach dem Spiel ließ er sich noch feiern, besonders von den Frauen. Potter und Weasley hatten ziemlich doof aus der Wäsche geguckt und auch Besserwisser-Granger schien überrascht. Äußerst zufrieden mit sich selbst stolzierte Draco wie ein Pfau durch die Flure. Zwei Ravenclaw-Mädchen kamen ihnen entgegen und begannen verlegen zu kichern, als sie den hübschen Zauberer erblickten. Frech zwinkerte er ihnen einmal zu, was sie vor lauter Verlegenheit rot aufglühen ließ. Ohja, was ein herrlicher Tag! Nichts konnte ihm das kaputt machen. Blaise Zabini schritt neben ihm her. Das Leuchten, welches Draco umgab, war schon fast zu viel für ihn. Doch er wusste, wie stolz sein Genosse auf diesen Triumph war und seufzte ergeben, mit einem leichten Lächeln auf den schmalen Lippen. „Du alter Schwerenöter.“ „Sagt der Richtige.“ „Schön geschmeidig bleiben. Junge, das Spiel ist seit einigen Tagen vorbei. Meinst du nicht, du könntest mal ´nen Gang runterschalten?“ Draco schüttelte nur kurz den Kopf und sagte: „Dieser Sieg muss ausgekostet werden. Der hohe Punktesieg und dann noch mein spektakulärer Fang des goldenen Schnatzes. Die dämlichen Gesichter von Potter und Wiesel vergesse ich nie! Das könnte dieses Jahr eine wirklich Gutes für uns werden.“ Stolz wie Oscar schlenderte Draco durch die große Tür in die große Halle. Blaise folgte ihm mit geschüttelten Kopf, trotzdem zierte eine Lächeln sein Gesicht. Am Schlangentisch wurden die beiden, besonders der junge Malfoy, herzlichst empfangen. Nur wenige Augenblicke später betraten zwei junge Slytherins ebenfalls die große Halle und sahen sich genauestens um. Mit einem tückischen Grinsen deutete Roger zu ihrem Haustisch. „Malfoy sitzt dort.“ „Granger sitzt ebenfalls bereits am Gryffindortisch“, sagte Stephen und deutete in ihre Richtung. „Sie scheint noch allein zu sein.“ „Du übernimmst sie. Ich kümmere mich um Malfoy.“ „Meinst du denn, du kriegst das hin? Wir reden hier immerhin von...Draco Malfoy“, gluckste Stephen etwas ängstlich. „Meinst du nicht, er könnte es bemerken?“ Mit einer kleinen Handbewegung fegte Roger die Bedenken seines Freundes aus seiner Luft. „Nicht, wenn man es richtig anstellt. Ich habe mir schon was überlegt.“ Unauffällig holte der junge Zauberer mit den unterschiedlichen Augenfarben eine kleine Phiole aus seinem Ärmel und reichte sie seinem strohblonden Freund. „Fang du an. Ich warte am Tisch auf dich.“ „Alles klar.“ Flink versteckte Stephen die Phiole in seinem Umhang und wanderte zum Gryffindortisch. Er bemerkte, dass die muggelstämmige Hexe in einem Buch las und fleißig irgendwas notierte. Nebenbei nippte sie an einem Becher mit Kürbissaft. Perfekt! „Entschuldigung....äh, Miss Granger?“, räusperte sich die junge Schlange gespielt höflich als er an ihrem Platz angekommen war und stellte sich kerzengerade hin, die Hände unauffällig hinter dem Rücken verschränkt. Durch die seltsame Anrede irritiert, hob die braunhaarige Hexe ihren Kopf und bedacht ihren Gegenüber mit einem überraschten Blick. Natürlich erkannte sie den Zauberer sofort und lächelte sanft. „Ach, du bist es, Stephen. Du brauchst mich nicht Miss Granger zu nennen. Hermine reicht völlig aus“, begrüßte sie Stephen freundlich, die Tatsache verdrängend, dass er ein Slytherin ist. Sie wollte fair mit allen Schülern umgehen, egal welches Haus sie ihr eigen nennen. Schließlich ist ihr „Partner“ ebenfalls eine Schlange...und was für eine. „Alles klar. Ich hätte da nur eine Frage wegen der Nachhilfestunde heute Abend.“ „Was gibt’s denn?“ „Wäre es möglich, dass du mir den Zauber sagst, den wir heute üben werden? Ich würde mich gerne vorbereiten und nicht komplett überrumpelt sein. Ist ja mein schwaches Fach, wie du weißt.“ Dieser Fleiß überraschte Hermine. Stephen war anscheinend motivierter als einige der Gryffindors. Sie blinzelte zweimal mit ihren Augen ehe sie erfreut lächelte. „Natürlich! Das freut mich, dass du so fleißig bist. Ich hole eben kurz das Buch aus meiner Tasche. „Perfekt!“, dachte Stephen und triumphierte bereits innerlich. Ihr Becher stand auch noch direkt neben ihm. Merlin war auf seiner Seite! Während Hermine sich hinunterbeugte und in ihrer Tasche kramte, tröpfelte Stephen in ihrer Unaufmerksamkeit einen Tropfen der pinken Flüssigkeit aus der Phiole in ihren Becher und steckte diese sofort wieder in seinen Ärmel. Der Tisch war noch relativ leer und keiner bemerkte seinen Streich. Stephen lächelte zufrieden und funkelte seine Nachhilfelehrerin an. Diese kam gerade wieder hoch und blätterte in dem Verwandlungsbuch für die zweite Klasse, während sie zu ihrem Schüler sprach. „Wir werden heute Abend noch einmal den Zauberspruch von letzter Woche wiederholen. Dann wollten wir einen Zauber aus der zweiten Klasse probieren. Die Aufgabe ist es einen Käfer in einen Knopf zu verwandeln.“ „Oh, den Zauber hatten wir erst neulich im Unterricht“, bemerkte Stephen und zog gespielt verwundert seine Augenbrauen nach oben. „Genau, das hatten wir mit dem Lehrer abgesprochen. Es gab wohl einige Schwierigkeiten und wir sollen nochmal mit euch üben. Dafür sind wir ja da“, grinste Hermine, stolz darüber ihrem Schüler helfen zu können. Wie sollte sie auch ahnen, dass sie nach Strich und Faden veräppelt wurde? Machte ihr das Lehren doch so viel Spaß! „Alles klar. Dann werde ich mich nochmal reinlesen. Danke! Bis heute Abend“, verabschiedete sich der Slytherin mit einem dicken Grinsen und machte kehrt Richtung Slytherintisch. Die Löwin nickte ihm erfreut nach, ehe sie ihre Freunde begrüßte, die nun ebenfalls die große Halle betreten haben und zu ihr wanderten. Am grünen Tisch angekommen steckte Stephen seinem Freund Roger den Trank zu. „Hat geklappt?“, fragte er direkt nach und folgte Stephens Blick, welcher die Gryffindor fixierte und zufrieden bemerkte, dass sie bereits aus ihrem Becher trank. Stolz wand sich Stephen an Roger: „Na klar. Jetzt zeig mal, wie du das bei dem da schaffen willst“, feixte er und deutete mit einer Kopfbewegung Richtung Malfoy, welcher zwischen Zabini und Grabbe saß. „Ähnlich wie bei dir. Ich schütte ihm was in seinen Kürbissaft. Pass auf.“ Flink erhob sich der junge Zauberer und schritt in Richtung Eisprinz davon. Draco Malfoy hielt die ganze Zeit seinen Becher in der rechten Hand und berichtete - erneut - einer interessierten Milicent, die sich quer über den Tisch beugte, jedes Detail seines Schnatzfanges penibel genau. Dabei schwenkte er seinen Kürbissaft hin und her. Roger beschleunigte seinen Gang und stieß grob mit Dracos schwankenden Arm zusammen, wobei ihm der Becher mit der orangenen Flüssigkeit auf den Boden fiel und sich ausbreitete. Abrupt beendete Draco sein Reden und spießte den Störenfried mit seinen grauen Augen auf. „Fudge, du alte Nervensäge! Kannst du nicht aufpassen?“, motzte Malfoy seinen Nachhilfeschüler auch gleich an. „Es-es tut mir Leid! Du hast deinen Arm so viel bewegt und-“ „Ach, ist es jetzt etwa meine Schuld, dass du meinen Becher verschüttet hast?!“ „Nein, nein! Ich...Es tut mir Leid. Ich hole dir einen Neuen“, beschwichtigte Roger den König seines Hauses und hob den alten Becher vom Boden auf. Malfoy schnaubte einmal abfällig und wand sich wieder Milicent und Blaise zu. Der Zweitklässler aus Slytherin grinste zufrieden. Angeberischer Trottel!, lachte er sich innerlich ins Fäustchen. Er nahm sich einen neuen Becher vom Tisch und ließ, während er etwas länger nach dem Kürbissaft Ausschau hielt, hinter Dracos Rücken unauffällig einen Tropfen aus der verdächtigen Phiole in den Becher träufeln. Geschickt verschwand das kleine Fläschchen in seinem Umhang, Roger schenkte Kürbissaft ein und reichte den Becher dem verärgerten Malfoy. Herablassend nahm Malfoy dem Jungen den Becher aus der Hand und trank einen mächtigen Schluck, ehe er sich ein letztes Mal an ihn wand: „Wenn du dir im Laufe des Tages nocheinmal sowas erlaubst, wirst du als Verwandlungsobjket heute Abend dienen! Hast du verstanden, du Trottel?“ Roger nickte ehrfürchtig. „Wird nicht wieder vorkommen“, verabschiedete er sich rasch und eilte wieder zu seinem Freund. Dieser hatte die Szene genau beobachtet. „Mutig von dir. Aber es hat geklappt!“ „Der Trank beginnt erst in etwa 10 Stunden zu wirken. Daran arbeitet mein Bruder noch, aber in diesem Fall war es doch äußerst praktisch“, erklärte Fudge während er sich hinsetzte. „Das heißt, er wirkt mitten in der Nachhilfestunde. Die beiden werden nicht die Finger voneinander lassen können.“ Stephen grinste wie ein kleiner Teufel und hielt sich die Hand vor den Mund. „Dann muss sich das Reinblut Malfoy erklären, warum er ein Schlammblut angefasst hat. Und der Granger werden Potter und die Weasleys ordentlich Ärger machen, wenn sie erfahren, dass sie mit Malfoy rumgemacht hat.“ Roger nickte. „Ich freue mich jetzt schon auf heute Abend.“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)