🔥 Wenn Rache wie Feuer brennt 🔥 von CheyennesDream (Kaltes Herz Sess & OC) ================================================================================ Kapitel 5: Dankbarkeit und Verrat --------------------------------- Kapitel 5 - Dankbarkeit und Verrat Sie hatten ihren Auftrag im Norden erfolgreich abgeschlossen und reisten nun zusammen mit Fudo Kanegawa und dessen Schutzgarde, bestehend aus Elitekriegern, an der Ostküste entlang nach Süden. Dann drangen sie weiter ins Landesinnere ein, um den Weg abzukürzen. Aufgrund des wechselhaften Wetters, tagsüber eiskalten Regen, in der Nacht dichter Schneefall, kamen sie nur langsam vorwärts und suchten sich Unterschlupf in einer halb verfallenen Hütte am Wegesrand. Obwohl der Himmel zeitweise aufklarte, blieben sie dort, denn es bahnte sich eine Mondfinsternis an. Ein Schauspiel, welches sie in aller Ruhe betrachten wollten und hier hatten sie eine gute Sicht. Das Brüllen eines Hundedämons schreckte sie später aus ihrem Gespräch am wärmenden Feuer auf und sie eilten ins Freie. Lautes Getöse, das unnatürliche Beben des Bodens unter ihren Füßen verhieß nichts Gutes. Später trug der Wind schwach Brandgeruch heran und am Horizont loderten hell die Flammen. Sie beschlossen dorthin zu eilen und machten sich sofort auf den beschwerlichen Weg. Optisch gesehen wirkte die Entfernung recht nahe, doch sie brauchten wesentlich länger als gedacht. Vor allem weil der durch die Niederschläge der letzten Tage aufgeweichte Untergrund sie behinderte. Noch ein ganzes Stück vom Ziel entfernt trafen sie auf fliehende Soldaten und hörten von dem dämonischen Angriff. Dabei fiel auch der Name Inu no Taisho. In diesem Moment zog eine dunkle Wolkenfront heran und es begann wieder zu regnen. Daher erreichte der kleine Trupp die schwelenden Trümmer des einstigen Anwesens erst am Mittag des kommenden Tages und sie fanden nur wenig später den verletzten Takemaru auf einer Lichtung, dort wo Inu no Taisho ihn fallen gelassen hatte, während der Dämon weiter rannte, bis er den See erreichte. Takashi, der sich nicht am Aufbau des Lagers beteiligte, ging in den Wald mit der Absicht Nahrung zu beschaffen und um die nähere Umgebung genauer zu betrachten. Dabei legte er ein ganzes Stück zurück, drang bis tief in den dichten Wald vor und gelangte bis zum See, wo Inu no Taisho halb im eisigen Wasser lag. Er schaute nach ihm, hielt jedoch einen gewissen Abstand ein, sah, wie sich der Körper des Dämons beim Atmen minimal bewegte, und entdeckte die blutenden Wunden an dessen Körper. Weil er wusste, wie gefährlich Dämonen sein konnten, er sich nicht sicher war, welche unbewusste Reaktion er bei einer Berührung auslöste, entfernte sich der Attentäter, statt zu helfen. Auf dem Rückweg zu seiner Gruppe hörte er Stimmen und verbarg sich in einem Gebüsch. Während er lauschte, überlegte er sein weiteres Vorgehen. Eine männlich klingende Stimme äußerte gerade in einem besorgten Ton: "Wir wissen nicht ob Sesshomaru-sama, der neue Herr des Westens euch aufnehmen wird. Immerhin verabscheut er euch Izayoi-sama." Die Angesprochene antwortete: "Deshalb werde ich bei meiner Absicht bleiben. Ich bitte meinen Bruder um Obdach für mich und meinen Sohn." Takashi hatte genug gehört und schlussfolgerte richtig. Deswegen riet er: "Bevor ihr einen neuen Herrscher ausruft, solltet ihr euch erst einmal um den Alten kümmern." "Wer ist da?", rief der greise Dämon in der grün gestreiften Kleidung und schwang einen Hammer über seinem Kopf. Dann glitt er von seiner dreiäugigen Kuh und sah sich nach dem vermeintlichen Angreifer um. Der junge Mann trat inzwischen aus dem Gebüsch, verbeugte sich vor der Prinzessin, wobei er auf das Kind in ihren Armen einen kurzen Blick warf. Damit bestätigte sich sein Verdacht. Er stellte sich vor und wies den Weg: "Ich stehen in den Diensten von Kenshin Ibuki und der halb tote Vermisste liegt nur etliche Shaku von hier entfernt in östlicher Richtung." Myouga sprang auf die Schulter des Mannes und wollte wissen: "Ist euer Herr ebenso in der Nähe", was Takashi bestätigte. Er teilte noch mit, dass er zu diesem zurückkehren musste, und entfernte sich daraufhin. Izayoi, die während ihrer Flucht in der Nacht, in der Hoffnung der Vater ihres Kindes würde ihr folgen, außerhalb der brennenden Mauern stehen blieb, sah zurück. Leider vernahm sie nur die letzten Worte ihres Gefährten, drückte ihren Sohn eng an ihren Körper, um ihm Wärme zu spenden, und setzte dann ihren Weg fort. Trotz ihrer sanften Worte konnte sie das Kind in ihren Armen nicht beruhigen. Wahrscheinlich spürte es die Unruhe und Trauer seiner Mutter, reagierte deshalb auf diese Weise darauf. Inuyashas lautes Geschrei hatte etwas Gutes, denn es wurde von Totosai gehört und so trafen sie sich mitten im Wald. Gemeinsam sahen sie sich bei den Trümmern des Anwesens um, klagten laut und sprachen kurz über das Erbe. Leider fanden sie keines der drei Schwerter noch Überreste der metallischen Teile von Inu no Taisho Rüstung. Verwundert verließen sie den Ort, als der Regen einsetzte. In einer Höhle, wo sich die Prinzessin oft mit ihrem Geliebten getroffen hatte, fanden sie ein vorübergehendes Obdach. Sobald das Wetter besser wurde, brachen sie auf, und diskutierten gerade über das Ziel. Als die Prinzessin nun hörte, wo sich ihr Geliebter befand, vergaß sie jede Vorsicht und rannte in die angedeutete Richtung. Tatsächlich lebte der Herrscher des Westens noch, rang jedoch mit dem Tod. Seine dämonische Energie wurde immer schwächer, trotz das die Wunden bald versorgt wurden. Nachdem der Attentäter den blinden Samurai informiert hatte, ließ sich dieser dorthin führen, übergab seinen eigenen geringen Vorrat an Heilkräutern. Wie sie später bei ihrem zweiten Eintreffen erfuhren, nutzte es nicht viel. Zum Glück fiel dem jungen Ninja eine alte Kräuterfrau ein, die einige Ri entfernt lebte. Er kannte ihre versteckte Hütte in den Bergen und konnte den Schmied zu ihr führen. Mit Totosais dreiäugiger Kuh Mō-Mō legten sie die Entfernung schnell zurück, zu Fuß wären es nämlich mehrere Tage gewesen. Dank dieser Kräuter hatte damals der silberweißhaarige Hundedämon eine bessere Heilungschance. Es hieß jedoch, obwohl er überlebt hatte, sei er schwächer geworden, denn er verkroch sich in seinem Reich. Eines wusste der wartende Attentäter seit dem genau. Mochte Inu no Taisho zum Fürchten sein und fast jeder bei seinem Anblick erzittern, dennoch würde dieser niemals vergessen, in wessen Schuld er stand. In seiner jetzigen Lage sah sich Kenshin genötigt eine Gunst einzufordern und hoffte auf die Gnade des mächtigen Dämons. Sicherlich würden Takashi und Takemaru weiterhin in den siebzehn Jahre zurückliegenden Erinnerungen schwelgen aber Letzterer traf gerade in der Siedlung ein und daher konzentrierte der Attentäter seine Aufmerksamkeit auf das vor ihm Liegende. Da er wusste, wo Gäste untergebracht waren, hatte er bereits im Gebüsch Posten bezogen. Noch dauerte die Nacht an und es bestand keine Gefahr, entdeckt zu werden. Der schwierigste Part, ungesehen in das Innere des Gebäudes zu gelangen, lag noch vor ihm. Lautlos schlich er sich bis an die Rückseite des Hauses, blieb im Schatten und lauschte den Schritten der Wachen. Schnell fand er heraus, seinem Aufenthaltsort gönnte kein Soldat mehr als einen kurzen Blick. Wer nicht um das Lager herum patrouillierte, saß am Feuer, unterhielt sich und genoss den Sake, den das Oberhaupt des Dorfes großzügig spendiert hatte. Als dann noch Takemarus Stellvertreter seinen Rundgang begann, um nach dem Rechten zu sehen, nutzte Takashi die Möglichkeit und huschte durch die offenstehende Tür leise in den Raum. Zum Glück gab es im Inneren kein Licht, nicht einmal ein Feuer glimmte. Wartend harrte er dann in einem dunklen Winkel aus und hoffte sein Ziel trat bald ein. Setsuna no Takemaru atmete bei seiner Ankunft in der Ortschaft ein wenig auf, fühlte sich nun wesentlich sicherer, sprach kurz mit seinem Unteranführer, teilte ihm mit, das sie im Morgengrauen aufbrechen würden, und riet den Soldaten zu ruhen. Er betrat danach das Gebäude, welches den Reisenden als Unterkunft diente. Es war rechteckig, besaß nur diesen einen Raum und bot nur wenigen Gästen platz. Aufgrund seines Ranges nächtigte er hier nur mit seinem Stellvertreter. Dieser Samurai blieb im Freien und kontrollierte weiter die Sicherheitsmaßnahmen. Der ehemalige General setzte mit der rechten Hand seinen Helm ab, entfernte die Maske und legte seine Waffen beiseite. Dabei schmerzten seine vernarbten Gewebestellen am Rücken, eine Folge der erlittenen Verbrennungen. "Inu no Taisho dafür wirst du bald büßen, denn niemals wirst du mit einem weiblichen Attentäter rechnen", murmelte er zufrieden und fing sich wieder. Der Gedanken an seine Rache linderte wie immer den Schmerz. Gerade wollte er sich seiner Panzerung widmen, als sein Instinkt ihn warnte. Aus den Augenwinkeln nahm er eine schnelle schattenhafte Bewegung wahr und wollte sich für die Bedrohung wappnen. Bevor er sich rühren konnte, spürte er kalten scharfen Stahl an seiner Kehle. Sein Angreifer stand hinter ihm, packte mit hartem Griff zu und warnte, wobei dieser leise in sein Ohr flüsterte, sodass man es im Freien nicht hörte: "Wenn ihr euch bewegt, schlitze ich euch die Kehle auf!" Der ehemalige General hielt still, denn er wusste nur zu gut, wie schnell der Unbekannte seine Tat ausführen konnte. Er blickte zur Seite, zu seinen eigenen Waffen, versuchte sein Messer oder das Schwert mit der Hand unbemerkt von dem Fremden zu erreichen. Da der Druck an seinem Hals zunahm, unterließ er die Geste. Es hinderte ihn nicht daran auf anderem Weg zu versuchen den Angreifer zu beeinflussen. "Wer bist du und weshalb wagst ...", begann Takemaru, wurde unterbrochen. "Pst, ich rede! Ihr hättet nicht nach Iga kommen sollen, denn niemand von uns hat die unzähligen Toten vergessen, die durch eure Schuld starben." Fieberhaft überlegte der Samurai, ob dieser Angriff etwas mit seiner Vergangenheit oder mit der Gegenwart zu tun hatte. Er wollte Fragen stellen oder einen Einwand erheben, leider wurde die Klinge des Messers minimal bewegt und die scharfe Seite ritzte seine Haut. Um sein frühzeitiges Ableben zu verhindern, schwieg der Samurai. Stattdessen sprach der Fremde weiter, nannte ihn bei seinem richtigen Namen: "Takemaru. Falls ihr meinem Herrn Schaden zufügt, werdet ihr nirgendwo mehr sicher sein. Zu was wir fähig sind, brauche ich bestimmt nicht extra zu betonen." Im Anschluss wurde der Soldat losgelassen. Um herumzufahren, sein Schwert zu packen, es aus der Scheide zu ziehen und damit auf den Unbekannten loszugehen, brauchte er nur einen winzigen Augenblick, dennoch ging sein Schlag ins Leere. Niemand außer ihm befand sich im Gebäude. Stattdessen hörte der Anführer des kaiserlichen Geheimdienstes einen dumpfen Aufprall, wie ein Körper der schwer zu Boden fiel. "Wachen zu mir!", rief er laut und eilte selbst ins Freie. Sein Leibwächter lag bewusstlos am Boden und sein Vertrauter tauchte im gleichen Moment auf. "Herr?", sagte dieser nur, doch in dem Wort lag die Bitte um Erläuterung. Setsuna spürte etwas Warmes, Flüssiges an seiner Kehle und er fuhr sich mit dem Finger über die Stelle. Dann starrte er auf sein eigenes Blut. "Ein Ninja, der mich warnte", äußerte Takemaru und seine Augen wurden zu schmalen Schlitzen. Mühsam unterdrückte er seine Wut. "Der Kimura Clan?", wollte daraufhin der Samurai wissen. Sein Vorgesetzter hatte selbst schon daran gedacht. Woher sollte Kenshin seinen richtigen Namen kennen oder auf seine eigentliche Identität schließen. Unwahrscheinlich. Seine Gedanken gingen vielmehr in eine andere Richtung. Seit vielen Jahren arbeitete er mit Ninja zusammen, hatte sich stets auf sie verlassen können, bis auf einen einzigen Vorfall. Als Inu no Taisho vor 17 Jahren die Festung angriff standen etliche von ihnen unter seinem Befehl. Einige kamen dabei zu Tode, andere flohen feige und brachen, wie viele der Soldaten, ihren Eid. Es konnten daher mehrere der weniger bekannten, hier ansässigen Clans infrage kommen. Vermutlich hatte der Ninja ihn zufällig ohne Maske gesehen, so erkannt und seine Chance genutzt, ihn zu bedrohen, weil er Repressalien für seinen Herrn aufgrund der Ereignisse damals fürchtete. Damit hatte der Ninja nicht ganz unrecht. Setsuna no Takemaru hatte teilweise den schändlichen Verrat, den die Betreffenden an ihm begangen hatten, auf seine Weise gerächt. Skrupellos setzte er unter den Namen Akeno in den letzten Jahren diese Menschen für seine Zwecke ein, schickte sie auf waghalsige Unternehmungen, wobei viele auf der Strecke blieben. Der damit verbundene Erfolg stärkte seine Position am Kaiserhof. Dennoch konnte kaum jemand wissen, das Akeno mit Setsuna identisch war. "Nein", lautete deshalb seine Antwort. "Das hat nichts mit unserer Reise zu tun. Der Mann hätte mich leicht töten können, zog es vor mich nur zu bedrohen, also können wir die Sache abhaken." Mit einem abschätzigen Blick auf den Leibwächter, der in diesem Moment sein Bewusstsein wiedererlangte, befahl er im Anschluss: "Ersetze diesen Mann und rate ihm, mir bis zum Ende der Reise nicht mehr unter die Augen zu kommen, sonst fällt mir sicherlich eine angemessene Strafe für sein Versagen ein." Takemaru blickte sich vor dem Gebäude noch einmal um, drehte sich dann auf dem Absatz und ging in das Innere. Nicht einmal leises Rascheln verriet Takashi, als er sich heimlich durch das Gebüsch hindurch davon schlich. Er wusste, seine Drohung zeigte Wirkung und wie erhofft, hatte der ehemalige General keine Ahnung, wer ihn angegriffen hatte. Damit war sein Herr, diesen Vorfall betreffend, in Sicherheit. Das nächste Mal würde der Attentäter nicht zögern. Selbst auf die Gefahr hin, den Tod zu finden, würde er den maskierten Besucher ermorden, sollte dieser die Existenz des Kimura Clans gefährden. Kapitel 6 - Vorbereitungen und Gespräche Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)