Say Anything von Last_Tear ================================================================================ Kapitel 2: Silent Jealousy [Heath Era] -------------------------------------- The nightmares that burn Into my head at night Make them disappear So I can breathe Nicht schon wieder. Dieser Satz kreiste in Toshis Kopf, seit sie die letzte Tour hinter sich gebracht hatten. Irgendwie, mehr schlecht als Recht und immer mit dem Risiko, Yoshiki zu verlieren. So oft wie dieser zusammen gebrochen war, es war davor nur ein Mal auf der Bühne passiert und jetzt wieder. Zwei Mal auf der Bühne zusammen zu brechen war schon ein Kunststück für sich, aber eines, welches ihm wahnsinnige Angst machte. Yoshiki hatte gemeint, er würde das überstehen, aber so sicher war er sich da nicht gewesen, der Anblick war schrecklich gewesen, zu sehen wie sein Liebster zusammenbrach. Es hatte seine Spuren hinterlassen und mittlerweile schreckte er nur zu oft aus Alpträumen auf, in denen sein Freund nicht mehr hatte gerettet werden können und meist lag er dann die ganze, restliche Nacht wach, versuchte weder Yoshiki noch hide zu wecken und wurde trotzdem fast irre vor Sorge und den Gedanken die ihm durch den Kopf gingen. Wieso musste Yoshiki auch so schrecklich stur sein? Was Taiji anging hatten sie bisher keine Lösung gefunden, aber dieser war nicht minder geschockt von Yoshikis Zusammenbrüchen gewesen. Immerhin war es eine Sache, ob man ein Konzert absagen musste, weil ein Bandmitglied sich nicht gut fühlte oder ob besagtes Bandmitglied auf der Bühne zusammenbrach und man mit diesem sturen Idioten auch noch zusammen war. Müde ließ Toshi den Blick schweifen, er war auf dem Sofa eingeschlafen gewesen, wusste nicht mal, wo sich hide herum trieb, ob im Krankenhaus oder in irgendeiner Bar und seufzend zündete er sich langsam eine Zigarette an, während er seine Jacke enger um sich zog und einen kurzen Blick von ihrem Balkon warf. Ob das tief genug wäre, jemanden zu töten? Aber gut, daran sollte er nicht denken, das war nichts, womit er es schaffen würde, Yoshiki glücklich zu machen und dabei war doch genau das alles, was er je gewollt hatte. Dass Yoshiki glücklich war und es ihm gut ging. Zumindest einen Punkt davon hatte er erfüllen können, hoffte er. Als er wenig später die aufgerauchte Zigarette im Aschenbecher sterben ließ, musste er sich trotzdem fragen, wieso Yoshiki so traurige Lieder schrieb, wenn es ihm doch eigentlich gut gehen sollte. War das alles doch nur ein Fehler gewesen? Kopfschüttelnd machte er sich dann auf den Weg zurück ins Bad. Es war kalt, Oktober und ihm war nur noch danach zu schlafen. Allerdings kam er gerade bis ins Wohnzimmer, bevor ihm hide in die Arme stolperte und seufzend drückte Toshi seinen Freund eng an sich heran. Also doch betrunken, wie gedacht. Toll. Jedoch kam er nicht dazu, etwas zu sagen, weil er dann auch schon geküsst worden war und überrascht auf keuchte. Irgendwie hatte er es sogar geschafft, hide ins Bett zu bringen, allerdings anders als geplant. Sex war nämlich nicht unbedingt das, was Toshi im Kopf gehabt hatte, als er von schlafen geredet hatte. Und jetzt fand er sich unter einem Gitarristen aufs Bett gepinnt, der es sich mit einem so breiten Grinsen auf ihm bequem gemacht hatte, dass jede Grinsekatze vor Neid erblasst wäre. Schlecht. „Weißt du, wir waren wirklich gemein zu dir in letzter Zeit, also sollte ich daran was ändern, nicht?“ So wie hide schaute, wäre es zwar so oder so aussichtslos Nein zu sagen, aber Toshi gab trotzdem einen leisen Protestlaut von sich, der allerdings sofort in ihrem nächsten Kuss unterging und er brachte es nicht übers Herz, den Anderen von sich zu schieben. Geschweige denn ihn aus dem Bett zu schmeißen, vor allem, weil hide solche Dinge persönlich nahm und dann meist für längere Zeit schmollte. Also begann er nur durch die pinken Haare zu streichen und streckte den Hals etwas mehr, half sogar brav beim Ausziehen. Immerhin, es war Ablenkung. Und vielleicht würde er danach endlich ohne Alpträume schlafen können, auch wenn ihm von den Küssen leicht schwindlig wurde, aber das konnte auch am Alkohol liegen und als hide zubiss, musste er dunkel aufstöhnen. Wieso kannte der Kerl noch mal seine Schwachstellen so perfekt? Ach ja, richtig, weil sie sich seit Jahren gegenseitig in den Wahnsinn trieben und während er hide langsam den Rücken zerkratzte, musste er nur erneut an Yoshiki denken, immerhin, es war seltsam dass dieser jetzt nicht hier war. Sie hatten seit Jahren keinen Sex nur zu zweit gehabt, außer einer von ihnen war krank, aber dann waren die anderen Zwei meist rücksichtsvoll genug gewesen um das Zimmer zu wechseln. „Ich liebe dich~“ Allein hides Strahlen zu sehen, ließ sein Herz schneller schlagen, aber wieso verkrampfte sich sein Brustkorb bei dem Gedanken daran, dass es in Zukunft immer so bleiben würde? Yoshiki würde doch zurück kommen oder nicht? Er musste zu ihnen zurück kommen, wie sollte er das sonst überstehen? X war ihr Leben, noch viel mehr, als es geplant gewesen war am Anfang und er war sich sicher, würde er Yoshiki verlieren, er würde es nicht überleben. Selbst nachdem sich hide schon längst in seinen Armen eingekuschelt gehabt hatte und selig schlief, wurde Toshi das miese Gefühl in seinem Inneren nicht los. Was würde er tun, wenn er Yoshiki verlieren sollte? Fast automatisch vergrub er das Gesicht in hides Haaren, während er gegen die Tränen ankämpfte und als Toshi endlich einschlief war es doch nur der Erschöpfung zu verdanken und der Tatsache, dass er sich erneut in den Schlaf geweint hatte. Was wenn Yoshiki nicht mehr zu ihnen zurück kommen würde? Der Tag an dem Yoshiki schließlich entlassen werden konnte, kam ihm fast vor wie der schönste Tag in seinem Leben. hide war mit seiner eigenen Band auf Tour, aber Toshi hatte sich mit Yoshikis Mutter verabredet um den Drummer abzuholen und dieser sah doch um einiges besser aus, als das letzte Mal dass er ihn besucht hatte. Wenigstens durfte dieser wieder nach hause. Yoshikis war Mutter natürlich wahnsinnig besorgt und hatte mindestens zehn Mal nachfragte, ob sie auch zurecht kommen würden. Schlussendlich hatte sie darauf bestanden, mit ihnen einkaufen zu gehen, ihr Kühlschrank war seit Langem nicht mehr so voll gewesen und danach waren sie Kaffee trinken gegangen und er hatte sich seit einer Ewigkeit nicht mehr so gut gefühlt. Yoshiki würde sich zwar ausruhen müssen, aber es ging ihm soweit gut, er würde weiterspielen können, sie mussten mit der Band nicht pausieren und das war ein wahnsinniger Trost für Toshi. Abends hatten sie kurz mit hide telefoniert gehabt, allerdings nicht lange, wenngleich der Gitarrist fast durchs Telefon gehüpft wäre, wenn es funktioniert hätte, um Yoshiki zu knuddeln, dafür hatte er versprochen das nachzuholen, wenn er wieder zurück wäre. Zwar war es ein seltsames Gefühl, mit Yoshiki allein im Bett zu liegen, die Zeit die er mit hide allein verbracht gehabt hatte, war irgendwie anders gewesen und Toshi seufzte innerlich auf. Er wusste doch, dass hide zurück kommen würde, wieso machte er sich plötzlich so große Sorgen um den Pinkhaarigen? “Yoshiki? Ich liebe dich.“ Der Drummer gab nur ein Grummeln von sich, aber plötzlich fühlte er sich doch näher gezogen und musste schmunzeln. Na, ging doch. „Meinst du, hide geht es gut?“ Das brachte Yoshiki zumindest dazu, müde die Augen zu öffnen und ihn verschlafen anzublinzeln und er konnte nicht widerstehen, seinem Freund einen Kuss auf die Lippen zu drücken, wieso war der so niedlich wenn er verschlafen war? „Wir haben doch erst mit ihm telefoniert.“ Toshi seufzte leise auf, ließ die Finger jetzt gedankenverloren über Yoshikis Brust gleiten. „Ich weiß, aber das meine ich nicht. Nur weil er sagte, dass es ihm gut geht, heißt es doch nicht, dass es auch so ist!“ Im nächsten Moment gab er nur einen erschrockenen Laut von sich, weil der Drummer sich einfach auf ihn gerollt hatte und ihn jetzt in die Matratze pinnte. „Toshi, es reicht! hide ist erwachsen, er wird wissen, was er tut und außerdem ist er nicht allein, er hat Pata bei sich, in Ordnung? Der wird schon aufpassen, dass er heil wieder kommt und jetzt hör auf, dir Gedanken zu machen und schlaf endlich!“ Damit hatte es sich Yoshiki auch wieder bequem gemacht und war wenig später ins Traumland abgedriftet, während Toshi müde an die Decke starrte. Genau das war das Problem. Wenn er sich keine Sorgen machen würde, wer denn dann? And we sense the danger But don't wanna give up 'Cause there's no smile of an angel Without the wrath of god Seit hide von seiner Tour zurück gekommen war, hatte sich die Situation nur noch mehr verschlechtert zwischen ihnen und jedes Mal wenn sie im Studio waren, zuckte Toshi zusammen, sobald Taiji auch nur Anstalten machte, sich Yoshiki oder ihm selbst zu nähern. Sie hatten nicht mehr über die Entscheidung seines Freundes gesprochen, aber sie alle kannten Yoshiki nur zu gut und wenn dieser sich etwas in den Kopf gesetzt gehabt hatte, dann wollte er auch mit dem Kopf durch die Wand, ob die Wand das jetzt wollte oder nicht war eben ne andere Frage, aber es hieß ja, der Klügere gab nach. Wie lange genau sie auf glühenden Kohlen sitzen gelassen wurden, konnte Toshi gar nicht mehr sagen, nur dass es viel zu lange gewesen war und er sich schlussendlich fast einen Faustschlag von Taiji eingefangen gehabt hätte, aber zum Glück, nur fast. Gut, es hätte so viel schlimmer kommen können, so wie der Bassist nämlich gerade Yoshiki ansah, war der wirklich am überlegen, ob es ein gerechtfertigter Mord sein würde und fast gleichzeitig rutschten Toshi und hide jeweils links und rechts ein Stück enger an ihren Freund heran. Sicher war sicher. Wenn Taiji schon jemanden töten wollte, dann würde er sie wohl alle drei erschlagen müssen und ob das noch unter Notwehr zählen würde, war eine andere Frage. „Ich denke, es ist das Beste, wenn du jetzt gehst.“ Yoshikis ruhige Stimme durchschnitt die Stille, welche sich über ihren Probenraum gelegt gehabt hatte, wie ein Schwert und Toshi erschauderte, unter dem Nachdruck, der deutlich spürbar war. Es war keine Bitte, ein Befehl vielmehr und das Lächeln auf dem Gesicht des Drummers sagte nur zu deutlich, dass er Taiji auch aus dem Probenraum und aus der Band prügeln würde, wenn es notwendig sein würde. „Das kannst du nicht machen.“ Als wären sie Luft war Taijis Blick plötzlich nur noch auf sein Gegenüber konzentriert und als der Bassist aufsprang, erhob sich Yoshiki zwar ebenfalls, aber nur um zur Tür zu gehen und ihm diese zu öffnen. „Du kannst mir nicht den Tokyo Dome wegnehmen, Yoshiki…“ Jetzt wurde dessen Grinsen nur noch breiter und Toshi erschauderte leicht, er hasste es, wenn Yoshiki so drauf war wie im Moment. „Oh keine Sorge, du darfst noch mit uns auf die Bühne, aber davor und danach will ich dich nie wieder sehen, haben wir uns verstanden?“ Mittlerweile waren sie alle aufgestanden, aber während Pata eher amüsiert wirkte, schien hide deutlich an der psychischen Gesundheit ihres Drummers zu zweifeln und allein das beruhigte Toshi. Aber wer war auch so lebensmüde und stellte sich gegen Yoshiki? Nur Taiji. Und die hatten beide mehr als genug Erfahrung was Schlägereien anging. „Wie soll ich dann bitte proben?“ Der Drummer zuckte daraufhin nur mit den Schultern, während er mit offenkundigem Desinteresse seine Fingernägel begutachtete. „Das ist nicht mein Problem und jetzt verschwinde.“ Dass das zu viel war, hätte wohl jeder sagen können, aber es war etwas anderes zu sehen, wie Taiji regelrecht zu explodieren schien. Allerdings passierte das alles nicht schnell genug, dass dieser dazu gekommen wäre, Yoshiki zu erwischen. Fast wie auf Kommando hatte sich hide den Bassisten gepackt und aus dem Raum gezerrt, während Toshi sich beschützend vor Yoshiki gestellt gehabt hatte. Nur weil er kleiner war, als ihr Drummer hieß das nicht, dass er nicht auch würde zuschlagen können. „Du bist erbärmlich, Yoshiki! Musst dich von zwei Kerlen beschützen lassen, weil du allein zu schwach bist um gegen mich anzukommen? Ich sag dir was, du wirst mich nicht los, ich werde dich in deine Alpträume verfolgen und du wirst dir wünschen, mich nie aus der Band geschmissen zu haben. Ich finde dich wieder, Yoshiki! Und dann kannst du dich nicht vor mir verstecken!“ Auch wenn hide sein Bestes tat den Bassisten den Gang entlang zu zerren, Taijis Fluchen war leider immer noch gut zu hören, wenngleich Yoshiki nur unbeeindruckt mit den Schultern zuckte und die Arme vor der Brust verschränkte, während er Taiji unbeeindruckt nachsah. „Ja und ich freu mich drauf.“ Damit hatte der Drummer die Tür zu ihrem Probenraum auch schon zufallen lassen, bevor er sich Pata und Toshi zuwandte. „Können wir dann weitermachen, sobald hide zurück ist?“ Beide Männer nickten nur stumm, wobei Pata sich wieder seiner Gitarre widmete und Toshi fassungslos zusah, wie gelassen es sich Yoshiki wieder hinter dem Drumset bequem machte. Leise hatte er sich dann erstmal entschuldigt und war aufs Dach geflüchtet, dass er sich dort mit zitternden Fingern eine Zigarette anzünden konnte. Er verstand es nicht, er verstand absolut nicht, wie Yoshiki so kalt sein konnte, so abweisend, natürlich hatten sie ihre Differenzen gehabt mit Taiji, aber sie waren doch trotz allem noch Freunde gewesen oder nicht? Toshi vergrub das Gesicht in den Händen, das war einfach zu viel. Fast wäre er zu nahe an den Rand getreten, aber Taijis herzhaftes Fluchen welches man bis hier oben hören konnte, hielt ihn zurück und es dauerte nur ein paar Herzschläge, bis er in eine sanfte Umarmung gezogen wurde und hörbar nach Luft schnappen musste. „Yoshiki…Wieso? Wieso so? Wieso…“ Toshi keuchte erschrocken auf, als er geküsst wurde, statt eine Antwort zu bekommen und er ließ seine kaum gerauchte Zigarette schließlich auch fallen, dass er die Arme um seinen Freund schlingen und sich an ihm festklammern konnte. Als sie sich wieder von einander gelöst hatten, war Taiji verstummt, hoffentlich nach hause gefahren und Toshi ließ sich stumm die Tränen wegstreichen, während er sich nur noch mehr an Yoshiki heran kuschelte. „Du bist einfach viel zu nett…Toshi, es ist das Beste für die Band, verstehst du?“ Yoshiki sprach so leise mit ihm, als würde er versuchen, ein Kind zu beruhigen, aber im Moment war es ihm absolut egal, er fühlte sich so müde, als hätte der Kuss ihm jegliche Kraft aus den Knochen gesogen. Den Weg zurück musste Yoshiki ihn stützen, nachdem er eine neue Zigarette angezündet und geraucht gehabt hatte, fühlte er sich zwar ein kleines bisschen besser, aber zu sagen, dass seine Stimmung fantastisch war, wäre eiskalt gelogen gewesen und das schien auch Pata zu spüren, welcher ihn doch etwas besorgt musterte. hide zog ihn schließlich einfach nur in seine Arme und hielt ihn eng an sich gedrückt, während er ihm immer wieder ein leises „Es ist das Beste.“, ins Ohr murmelte und nach knapp zwanzig Minuten war Toshi sogar gewillt daran zu glauben, als er das Mikrofon ergriff. Es war das Beste für sie und für die Band. Für ihre Beziehung. Es war in Ordnung, er musste kein schlechtes Gewissen haben, was Taiji anging. Solange X weiterlebte, war alles gut. Die Band kam an erster Stelle. Immer. Und natürlich ihre Fans. Sobald er zuhause wäre, würde er wenigstens versuchen können, sich zu betrinken und das alles einfach auszublenden. Wie sollte Taiji für ihre Show im Tokyo Dome bitte proben können, wenn er Yoshiki nicht mehr begegnen sollte? Das wäre ein Ding der Unmöglichkeit. Aber die nächsten Stunden schaffte Toshi es halbwegs diese Gedanken beiseite zu schieben und sich einzig und allein aufs Singen zu konzentrieren. Wie Yoshiki ihren Bassisten ertragen wollte, beim Tokyo Dome Live, hatte er keine Ahnung, sie spielten ja nicht nur einen Tag da, sondern gleich drei. Drei verdammte Tage und das auch noch hintereinander. Was wenn Yoshikis Gesundheitszustand das nicht zulassen würde? Wenn er wieder zusammen brechen würde? Er hatte nicht mal gemerkt, dass sich etwas geändert hatte, erst, als hide ihm vorsichtig über die Wange strich, schreckte Toshi hoch, nur um zu merken, dass die Musik längst verstummt war und er von drei Augenpaaren besorgt angestarrt wurde. „Nichts…“ Allerdings wehrte er sich auch nicht, als hide ihn vorsichtig an sich zog. Wann hatte der seine Gitarre bitte abgelegt gehabt? „Und wieso weinst du dann?“ Diese Frage wollte er nicht beantworten, klammerte sich nur fester an seinen Freund und drückte diesen so eng an sich heran, dass er sicher war, ihm längst weh zu tun. Aber er konnte gar nicht anders. Er musste endlich aufhören, sich Sorgen zu machen, die unbestimmte Angst in seinem Herzen allerdings blieb. Was wäre, wenn Yoshiki erneut zusammen brechen würde? Auf ewig würden sie ihren Drummer nicht retten können, irgendwann wäre es das letzte Mal auf der Bühne und er war sich mehr als nur sicher, dass er genau das nicht miterleben wollte. In joy and sorrow my home's in your arms In world so hollow It is breaking my heart In joy and sorrow my home's in your arms In world so hollow It is breaking my heart Wider Erwarten waren die drei Tage ohne Zwischenfälle vonstatten gegangen. Wenn man davon absah, dass Yoshiki sein Drumset zerlegt gehabt hatte. Es hätte schlimmer kommen können, aber sie hatten es geschafft, Taiji mehr oder weniger friedlich zu verabschieden und zu verhindern, dass die Beiden sich an die Kehle gingen. Aber gut, der Staff war immer zur Stelle gewesen und die Kameras, so dass keiner auf blöde Ideen hatte kommen können. Durchatmen konnte Toshi allerdings erst richtig, als sie schließlich wieder zuhause waren. Jetzt würden sie sich nur noch an eine Band ohne Taiji gewöhnen müssen und einen neuen Bassisten finden, das war garantiert ein Kinderspiel. Toshi gab ein müdes Seufzen von sich, während er den Kopf in den Nacken sinken ließ, er hatte darauf bestanden, allein zu duschen und Yoshiki und hide hatten ihn gelassen. Die Beiden waren noch komplett aufgedreht von dem letzten Live, aber er fühlte sich einfach nur noch wahnsinnig müde. Nicht nur körperlich, die Auseinandersetzungen mit Taiji hatten deutlich ihre Spuren hinterlassen und er wollte eigentlich nur noch schlafen. Irgendwann die Woche würden sie noch eine Pressekonferenz halten um Taijis Ausstieg zu erklären und er fragte sich immer noch, wie sich Yoshiki dass gedacht hatte. Der Bassist würde kaum freiwillig zugeben, dass es seine Idee gewesen war, die Band zu verlassen und die Fans würden ihnen den Kopf abreißen oder es versuchen oder oder oder…Vor allem, weil sie immer noch keinen Ersatz vorweisen konnten, das war purer Wahnsinn. Und das Jahr hatte doch gerade erst angefangen. Mit einem freudlosen Lachen hatte er schlussendlich auch das Wasser abgedreht und sich ein Handtuch geangelt, um sich abzutrocknen. Eine Band ohne Bassist konnte nicht funktionieren, vor allem nicht auf Dauer. Vielleicht hätte er mittrinken sollen, wurde ihm bewusst, als er hide und Yoshiki im Wohnzimmer lachen hörte, wenn selbst der Bandleader sich keine Sorgen mehr machte, konnten nur zwei Dinge passieren. Entweder es lief gewaltig schief, oder es fand sich noch ein Ausweg. Aber irgendwie hatte er das blöde Gefühl, dass es nur noch Option Eins gab und seufzend machte sich Toshi schließlich auf den Weg ins Bett, als er sich umgezogen gehabt hatte. Er hatte keine Kraft mehr an eine Zukunft zu glauben, die mit viel Pech sowieso nicht eintreten würde. Wenn Yoshiki wollte, würde der sowieso eine Möglichkeit finden, es war Yoshiki. Dieser fand immer eine Lösung und wenn er sich teilen würde, dass er zusätzlich noch Bass spielen konnte. Als ob Schlagzeug und Klavier noch nicht genug wären. Toshi schüttelte nur müde den Kopf, bevor er selbigen dann auch schon im Kissen vergrub. Wann war das Leben so kompliziert geworden? Es hatte knapp ein halbes Jahr gedauert, bis sie einen passenden Bassisten gefunden hatten. Sie hatten so viele Kerle gehabt, die bei ihnen vorgespielt hatten und er hatte sich keinen einzigen Namen merken können. Nur wusste Toshi immer noch nicht, woher Yoshiki diese Gelassenheit hatte, einfach darauf zu vertrauen, dass der Kerl für den sie sich entschieden gehabt hatten auch zu ihnen passen würde. Klar, hide hatte ihn angeschleppt und dessen Entscheidungen waren meist auch sehr gut, Aber trotzdem. Vielleicht lag es auch daran, dass er sich in letzter Zeit etwas von den Beiden entfernt gehabt hatte, weil er es nicht ertragen hatte, diesen ständigen Optimismus. Dass hide und Yoshiki beide versucht hatten, ihn zu beruhigen und ihm zu sagen, dass sie eine Lösung finden würden, natürlich hatte er ihnen vertraut, aber es war so schrecklich nervenaufreibend gewesen auf Dauer. Und jetzt? War sich Toshi sicher, dass er ein Problem hatte mit ihrem neuen Bassisten. Es lag nicht daran, dass dieser Taiji ersetzte. Es war die reine Tatsache, dass dieser so wahnsinnig viel Zeit mit hide verbrachte. Sicher, irgendwer musste dem Neuen alles zeigen, aber ging das nicht ein kleines bisschen zu weit? Oder reagierte er einfach nur schrecklich über? Yoshiki hat sein Gejammer zumindest bisher immer abgetan und er hatte sich irgendwann damit abgefunden, dass er mit dem Thema nicht weiterkommen würde, wenn er nicht gegen die nächste Wand geknutscht werden wollte, aber tief in seinem Inneren störte es ihn trotzdem. Er konnte sogar die Fans verstehen, die bereits jetzt nicht allzu positiv gegenüber Heath eingestellt waren. Was wollte man aber auch erwarten nachdem Taiji Hals über Kopf gegangen war? Das konnte nicht gut gehen, da war er sich irgendwie sicher. Wie konnte man auch erwarten, dass die Fans einen Memberwechsel so einfach wegstecken würden? Aber wider Erwarten war das erste Konzert sogar ganz positiv verlaufen, wenn man von den vielen negativen Kommentaren absah, die sich wie ein Lauffeuer über Heaths Bassspiel zu verbreiten begannen. Natürlich spielte dieser anders als Taiji und schlussendlich hatte sich sogar Toshi dazu durchringen können, dem Jüngeren aufmunternd die Schulter zu tätscheln und ihm zu sagen, dass es besser werden würde und er nicht darauf hören sollte. Wenigstens hatte niemand mitbekommen, wie wahnsinnig viel Überwindung es ihn gekostet gehabt hatte, überhaupt auf ihren neuen Bassisten zuzugehen. Ohne Hintergedanken auch noch. Aber sie waren schließlich erwachsen, also wurde es auch Zeit, die Dinge so zu regeln. Toshi legte nur seufzend den Kopf schief, während er zwischen hide und Heath hin und her sah. Die Beiden lieferten sich gerade ein Anstarrduell, aber nicht wie normale Menschen, sondern mit Bier im Mund, dass Beide aussahen wie Hamster, welche sich über Futterstreitigkeiten anschmollten. Wie die Zwei dabei ernst bleiben konnten, war ihm ein Rätsel. Pata schien nur milde interessiert, aber das konnte auch daran liegen, dass der sein Geld auf hide gesetzt gehabt hatte und eisern darauf vertraute, dass der andere Gitarrist ihn nicht im Stich lassen würde. Yoshiki hatte ebenfalls auf hide gewettet und er hatte aus Solidarität auf Heath gesetzt, auch wenn er sich fast sicher war, dass dieser verlieren würde. Wenn hide wollte, konnte er sich wirklich eisern auf etwas konzentrieren. Womit sie wohl alle nicht gerechnet gehabt hatten war Yoshiki, der beim Aufstehen erstmal gestolpert und auf hides Schoß gelandet war, was natürlich den Blickkontakt brach und von beiden Gitarristen ein fast schon synchrones Fluchen auslöste, zusammen mit einem Lachanfall des Drummers, während Toshi kopfschüttelnd einen Schluck von seinem Bier trank undHeath verwirrt ihren Leader anstarrte. hide hingegen legte grinsend die Arme um Yoshiki. „Yo-chan, das ist gemein, ich verlange ne Revange.“ Damit hatten die Beiden sich auch schon geküsst und Toshi war sich sicher, dass Heath Fragezeichen in den Augen haben würde, sollte das irgendwie möglich sein, aber der würde schon früher oder später noch darauf kommen, was das zu bedeuten hatte. Er würde ihn sicherlich nicht aufklären. „Mhm, kannst du haben, ich bin auf dem Klo~“ Yoshiki lachte amüsiert auf, während hide die Stirn runzelte und die Finger über die Seiten des Drummers streicheln ließ. „Huh…Aber du kannst doch kaum noch gerade aus laufen…“ Das brachte Yoshiki erneut zum Lachen und Toshi stellte sicherheitshalber sein Glas wieder ab, er hatte eine ungefähre Ahnung, was jetzt kommen würde. „Aaaach, Toshi hilft mir bestimmt…Der hat mich noch nie fallen lassen.“ Das brachte hide und Pata zum Lachen und der Sänger verdrehte die Augen, bevor er etwas schwerfällig aufgestanden war und Yoshiki eine Hand anbot um diesem vom Schoß des Leadgitarristen zu helfen. „Darf ich bitten, Mylady?“ Und während sich Yoshiki grinsend in seine Arme schmiegte, warf Toshi einen kurzen Blick zu Heath, hatte den Drummer dann auch schon geküsst und schlang einen Arm um dessen Hüfte, bevor er sich mit ihm auf den Weg zum Klo machte. Allerdings hatte er nicht widerstehen können , Yoshiki noch einen Klaps auf den Hintern zu geben. Spätestens jetzt sollte Heath genau wissen, was Sache war oder völlig verwirrt sein. Und Beide Möglichkeiten ließen ihn grinsen wie ein Honigkuchenpferd. The night is cold your arms pull me closer intertwined we are one together hold me near, and I feel your heartbeat all we fear fades into this tranquil night Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)