Von Asen & Devas von Flos_Sapientiae ================================================================================ Kapitel 3: Böse Überraschung und Vertragen ------------------------------------------ Der erste Tag ging zu Ende. Recht spät fielen wir in unsere Betten und waren auch schnell eingeschlafen. Spät in der Nacht, lang nach Mitternacht, hörte Lieschen ein Geräusch das nach etwas zerbrechendem klang. Dann rasche Schritte auf der Treppe. Neugierig legte sie sich ihre Decke um und schlich auf Zehenspitzen raus. Als sie die Treppe hochgegangen war und zu den Schlafzimmern kam hörte sie ein Poltern im inneren eines der Gästezimmer. Zum Poltern hörte sie Worte in einer für sie unverständlichen Sprache. „Prinz Soma?“, dachte sie für sich. Sie konnte hören dass er sogar schluchzte, das traf sie tief. Dann hörte sie seine Stimme nur noch gedämpft aber ein Wort verstand sie kristallklar. „Agni…“ Das wunderte sie sehr, drum schlich sie zuerst wieder zurück zu den Unterkünften der Bediensteten um im Zimmer des indischen Butlers nach zusehen, aber da war niemand! „Irgendwas ist doch ganz faul!!“, murmelt Lieschen und geht in mein Zimmer. „Ey!!! Wach auf!!!“ „Lass mich… Die Wäsche muss erst morgen gewaschen werden…“ „Wiebchen!!! Schwester, jetzt wach auf!!!“ Müde erhob ich mich. „Was ist los?“ „Irgendwas stimmt nicht! Der Prinz macht Randale und sein Butler ist nicht da! Dass muss zusammenhängen!“ „Na und? Was geht mich das an?“ Ich knäulte mich in die Decke zurück. „Wir müssen helfen verdammt nochmal!!! Wir sitzen im selben Boot!“ „Warum?! Er hat doch das Problem… Kümmre du dich um ihn, du findest ihn doch süß…“ „Das hat nichts damit zu tun!!! Wir sind nun zusammen in einem Haus und müssen deshalb zusammen halten!!!“ Immer dieses Diskutieren, darin war sie hartnäckig wie kein anderer! „Mir egal… ich will schlafen… Morgen wird ein harter Tag und da müssen wir alle ne Mütze Schlaf holen…“ Lieschen platzte der Kragen, rupfte mir die Decke weg und ich purzelte hart auf meinen Steiß. „AUA!!!!!!!!!!!!!!!“ „WIGBURG HERMAN!!!! Jetzt ist genug mit deiner Bockerei!!! Wir müssen beide ihm helfen! Nicht nur weil wir jetzt Angestellte hier sind, sondern weil es unsere christliche Pflicht ist! Dem Prinzen geht’s echt dreckig, also komm gefälligst mit und hör es dir an!!!“ „Hrmpf… Na schön… aber nur damit du Ruhe gibst!“ Und ich folgte Lieschen zu Prinz Somas Zimmer, in dem jetzt zwei Stimmen zu hören waren. ~„…Ihr befindet Euch hier in England, in der Villa von Earl Phantomhive und nicht in Eurem Schloss in Indien.“~ „Sebastian?“, flüsterte ich und Lisabeth legte den Finger auf dem Mund, zum Schweigen. ~„Hier seid Ihr nichts weiter als ein Jüngelchen und habt nicht das geringste Recht mir irgendwelche Befehle zu erteilen!“~ Die Kälte mit der Sebastian mit dem Prinzen redete ließ auch Lieschen und mich zittern, die an der Tür lauschten. Auch dem Prinzen schien anders zu sein. ~„Ohne Mister Agni seid ihr ein ohnmächtiges kleines Kind. Und eben dieser Mister Agni auf dem ihr Euch immer verlassen habt, hat Euch nun verlassen.“ „Stimmt… Jetzt habe ich nichts mehr. Ich habe alles verloren…“~ Immer noch so kalt kicherte der Butler und sprach höhnisch: ~„Verloren? Wie es scheint leidet Ihr wohl an Verfolgungswahn! Ihr habt nichts verloren! Denn Ihr habt noch nie etwas besessen.“~ „Hör auf.“, wispert Lieschen. Ich konnte nur nickend zustimmen. Das war sadistisch und gemein wie er jetzt mit dem Prinzen redete. Er hatte keinen jungen Mann vor sich, sondern ein kleines, verängstigtes Kind. ~„Euer Land habt Ihr von euren Eltern bekommen, euer Schloss habt ihr von Ihnen bekommen und Eure Diener ebenfalls. Euch hat von Anfang an nichts gehört. Habe ich nicht Recht?“~ „Das reicht…“, flüsterte ich. Der Butler hörte sich grade zu diabolisch an, dass der Prinz mir richtig Leid tat. ~„Und was Mister Agni angeht, habt ihr ihn schon länger in Verdacht, nicht wahr? Ihr hattet nur nicht den Mut, es alleine Herauszufinden.“ „DAS IST NICHT WAHR!!!“~, schrie der Prinz, bevor ein „WUMM!!“ an der Tür ertönte, das auch uns zusammen zucken ließ. Offenbar hatte der Butler die Tür zugehalten, bevor der Prinz die Flucht ergreifen konnte. Ich und Lisabeth zitterten verängstigt. „Was macht ihr beiden hier?“ Wir quietschten erschrocken, erkannten dann aber den jungen Earl. „Earl Phantomhive?“ „Tut… Tut uns leid… wir dachten, wir könnten irgendwie helfen…“ Der Earl seufzte entnervt. „Na schön… da ihr ohnehin Lunte gerochen habt, geht runter zu Lau. Er wird euch alles erklären. Aber wehe ihr sagt was zu den anderen!!!! Ich bestehe darauf dass ihr die Zuverlässigkeit eures Großvaters habt.“ „Jawohl.“, antworteten wir im Chor und gingen runter in den Salon. Dort saß ein chinesischer Mann, der an seiner Tasse Tee nippte. „Sind Sie Mister Lau???“, fragte ich. „Ja, der bin ich, meine Lieben. Und mit wem, bezauberndes, hab ich die Ehre?“ „Wigburg und Elisabeth Herman. Wir sind die Enkeltöchter eines Geschäftspartners des Earl.“ „Ah so… Der junge Earl hatte da etwas erwähnt…“, säuselte der Chinese selig vor sich hin. „Was geht hier vor, Mister Lau?“, fragte Lisabeth und der Chinese erzählte davon, dass Prinz Somas Butler sich heimlich rausgeschlichen hat und offenbar mit einem Mann Geschäfte machte, der wohl die Lieblingsdienerin des Prinzen entführt hatte, weswegen der Prinz überhaupt nach England gekommen ist. „Dieser Agni hat seinen Herrn verraten?“, fragte Lieschen. „Das kann nicht sein!“, platzte es aus mir raus. „Er könnte doch nicht… Er war doch so nett…“ „Wigburg…“, sprach Lieschen im bitterernsten Ton. „Eigentlich wissen wir beide am besten, dass selbst die loyalsten Leute Verrat begehen können, oder hast du alles vergessen?!“ „Nein…“, antwortete ich mit einem leichten Stich aus Zorn und Trauer. „Wie meinen???“, fragte Lau. „Ach schon gut, es ist nichts.“, gab Lisabeth zurück. Wir setzten uns auf ein Sofa neben Lau, der seelenruhig seinen Tee trank. Etwas später kamen der Earl, Sebastian und sogar Prinz Soma in den Salon. Der war überrascht als er uns sah. „Was macht ihr…?“ „Wir haben mitgekriegt was passiert ist.“, sagte Lisabeth. „Und… wir… wir wollen Euch helfen.“, gab ich zögerlich zu. „Was?!“, fragte er verwirrt. „Wir kennen dieses Gefühl… Wigburg und ich wurden schon ein paarmal von jenen verraten, denen wir am meisten vertraut haben…“, antwortete sie, dabei dachten sie und ich an ein paar bestimmte Personen. „Wir können nur Euch nur unseren Beistand anbieten um Euer Leid etwas zu lindern. Und…“ Ich konnte selber nicht fassen dass ich es grade sagte: „… ich… ich entschuldige mich für das was heute passiert ist. Ich bitte Euch um Verzeihung dass ich Euch beleidigt und angeschrien hab.“ Lieschen und auch der Prinz guckten überrascht. Doch Lieschen lächelt im Hintergrund triumphierend. „Nein, du musst dich nicht entschuldigen! Ich habe mich schlecht benommen, ich bitte dich um Vergebung.“, sagte der Prinz mit einer leichten Verbeugung, wobei er seine Hände dabei zusammenlegte. Das überraschte mich noch mehr. „Na schön… dann vergeben wir uns beide. Frieden?“, fragte ich lächelnd. „Frieden.“ Der Prinz lächelt auch. Lisabeth war höchst zufrieden. Die Herren begannen darüber zu reden, wofür dieser fremde Mann, West genannt, Agnis Dienste gebrauchen könnte und dadurch die ganze Sache ins Rollen gebracht hatte, denn offenbar gingen auch die gefesselten Adeligen an den Straßenlaternen auch auf sein Konto. Und offenbar nutzte der Kerl die entführte Dienerin als Druckmittel um ihn gefügig zu machen. Der Earl und Sebastian mutmaßten dass er Agni für eine Ausstellung über Englands Kolonie Indien brauchte, wo ein Wettbewerb im Currykochen stattfand. „Was ist Curry?“, fragte ich, doch Lieschen knuffte mich, damit die Herren weiterredeten. Der Gewinner des Currywettbewerbes würde der königliche Hoflieferant werden und somit gesellschaftlichen Aufstieg erleben. Entsetzt meinte der Prinz dass niemand gegen seinen Butler gewinnen könnte, als Ciel Phantomhive erwägt mit zumachen bzw. zu gewinnen. Der indische Butler soll nämlich die „rechte Hand der Göttin Kali“ besitzen, wodurch er nicht nur übermenschliche Stärke besaß sondern auch göttlich gutes Curry kochen könnte. Weder Ciel noch Sebastian schienen davon beeindruckt. „Die spinnen, die beiden…“ dachten Lieschen und Ich, während wir uns verwirrt anguckten. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)