DragonNature von Pitain ================================================================================ Kapitel 9: Bier ist ein guter Durstlöscher ------------------------------------------ Kapitel 9- Bier ist ein guter Durstlöscher Seine Aura verschwindet gerade wieder in seinen blassen Körper zurück. Leicht gehetzt eilt er durch die Seitengassen der Stadt. Seine Nase brennt als er eine Mischung aus abgestandenem Rauch und Pisse wahrnimmt. Noch ein letztes Mal mit der Hand durch die Haare gefahren betritt er die, wie immer gut besuchte, Einkaufsstraße. In den Läden tummeln sich zig verschiedene Leute aus allen erdenklichen Kulturen, diese auf der Suche nach dem besten Schnäppchen des Tages sind. Leicht nervös betritt der junge Mann den Eissalon in dem er heute Mittag mit seiner neuen Bekanntschaft verabredet ist. Seine Augen strahlen als er sie bereits an einem kleinen Tisch am Ende der Terrasse sitzen sieht. „Hey Sina, schön das du schon hier bist“, er winkt ihr zu, „ich habe mich ein wenig verspätet das tut mir leid.“ „Na, das macht doch nichts“, sie lächelt. Die zwei Freunde umarmen sich und setzen sich nieder. „Ich freue mich schon den ganzen Tag auf das Eis“, spricht er ungeduldig. „Geht mir genau so. Wie war dein Tag?“ „Ach, ein paar Turbulenzen, aber sonst ganz gewöhnlich“, lacht er, „und deiner?“ „Ja auch, ich helfe momentan in der Firma meines Vaters aus, deshalb sind meine Nächte etwas kürzer.“ „Ach ja? Was machst du denn dort“, interessiert schaut er den. Ohne sich etwas anmerken zu lassen tischt Sina ihm die nächste Lüge auf, keine gute Grundlage für eine gesunde Beziehung: „Nichts besonderes, sagen wir, ich assistiere einer Vorarbeiterin im Büro.“ „Das wäre ja nichts für mich. Ich hasse Büro Arbeit.“ „Du hast völlig recht, ich hasse es auch. Aber man muss ja sehen wo man bleibt“, zwinkert sie. Er nickt ihr zu und mit Freuden verschlingen beide ihre Portion Eiscreme. „Die Geschäfte sind viel zu überfüllt, hast du Lust auf ein Pic Nic?“ Verdutzt schaut der Junge drein: „Mitten in der Stadt?“ „Theoretisch gesehen schon“, sie nimmt seine Hand, „aber praktisch gesehen eher über den Dächern der Stadt. Voraussetzt du hast keine Angst vor verbotenen Dingen“, verführerisch zwinkert sie ihm zu. Alex weiß erst nicht genau was sie meint: „Naja klar, bin dabei, überrasch mich“, lächelt er offen für Neues. „Ok, du gehst Bier und was zu knabbern kaufen und ich gehe eben an mein Auto. Treffen uns in 10 Minuten bei dem Gebäude da vorn“, sie zeigt mir ihrem Zeigefinger auf ein riesiges Einkaufszentrum in dieses zahlreiche Personen vollbepackt mit Einkaufstüten stürmen. Bevor Alex antworten kann ist Sina schon wieder wie vom Erdbeben verschwunden. „Oh Gott, diese Frau macht mich wahnsinnig, aber ich bin echt überrascht was sie vor hat“, kommuniziert er leise mit sich selbst. Wie ihm aufgetragen, begibt Alex sich auf den schnellsten Wege in den nächsten Supermarkt um das gewünschte zu besorgen und dann wieder an den Treffpunkt zurück zu kehren. „Da bist du ja endlich, hat ja lange gedauert“, sie lacht, „Folge mir.“ In schnellem Schritt eilt sie strack durch das Zentrum durch. Erst im Treppenhaus macht sie halt. „Ich hoffe du bist sportlich.“ Der Treppenhaus hat geschätzt 7 Stockwerke die die beiden nun zu Fuß hochkrackseln. Etwas außer Atem stoppen die beiden an einer schweren Eisentür, was dahinter liegt ist nicht ersichtlich. Es hat den Anschein das die Tür elektronisch und mechanisch gesichert ist. „Ich muss darauf bestehen das du dich für einen kurzen Moment umdrehst“, spricht sie geheimnisvoll. Er versteht immer noch nicht ganz tut aber was sie sagt. Sie drückt ihm ihr iPhone in der Hand auf dem eine Stoppuhr am laufen ist. „Drück bitte auf Stopp wenn ich es dir sage.“ Hinter seinem Rücken vernimmt der Junge klickende Geräusche die er allerdings nicht zu ordnen kann. „Stopp!“, ruft das Mädchen und Alex zuckt für einen Moment zusammen. Sie reißt ihm das Handy aus der Hand. „Yes, 28 Sekunden, eine neue Bestzeit“, jubelt sie, „kannst dich wieder um drehen.“ Der Blonde staunt nicht schlecht als er vor sich die nun offene Tür begutachtet, diese Sina ohne den kleinsten Kratzer zu hinterlassen hat aufknackte. „Wie-?“, mehr fällt ihm dazu nicht ein. Er hatte selbst gesehen das die Tür eben noch fest verschlossen war, also nicht das er jetzt leicht beunruhigt wäre, weil seine neue Freundin eine Sicherheitstür innerhalb einiger Sekunden entschärft hatte. „Ach das ist Kinderkram solang man die Technik beherrscht“, zwinkert sie ihm zu. Endlich wollte sie die Praktiken die sie in ihrer Ausbildung erlernt hat mal im echten Leben ausprobieren. „Ok, Ok, wenn du das sagst, kannst du mir das beibringen?“ „Leider nein, ein Zauberer würde seine Tricks ja auch nicht weiter verraten.“ „Och man… Naja kann man nichts machen“, schaut er geknickt drein, „Und jetzt?“ „Gehen wir aufs Dach. Die Aussicht hier ist herrlich.“ Sie setzt einen Fuß ins Freie. Eine angenehme Brise weht durch die Luft. Ohne Angst vor dem Fall setzt Sina sich wagemutig auf den Vorsprung am Rande des Daches. Ein falscher Schritt und sie würde sicherlich 50 Meter in die Tiefe stürzen. „Was schaust du so geschockt? Angst das ich vor deinen Augen absegele?“, zieht sie es ins lächerliche. Alex setzt sich neben die Waghalsige. Falls sie fällt könnte er sie ohnehin ohne mit der Wimper zu zucken retten, auch wenn dann seine Tarnung auf fliegen würde. Das Bier zischt laut beim Öffnen. „Bier ist ein mal ein guter Durstlöscher“, wirft der Junge ein. „Sehe ich genauso“, sie leckt sich den Schaum von den Lippen, „ich komme oft her. Und genieße die Aussicht. Gefällt es dir?“ Er verschweigt das er im Normalfall täglich über die Dächer schwebt, allerdings nur mit dem ollen Raylaz oder im Alleinsein. Fliegen ist nämlich weit aus schneller wie jedes Verkehrsmittel. Die Zeit mit einem Mädchen hier zu verbringen gefällt ihm allerdings viel besser. „Ja ich finde es auch echt schön, besonders in Begleitung.“ Sie lächelt und legt ihren Kopf an seine Schulter. Die Backen des Jungen erröten unbeabsichtigt, was Sina glücklicherweise nicht mit bekommt. Er genießt diesen Moment und wünscht sich das er niemals enden würde. „Weißt du was, Alex?“, den Blick weiterhin in die Ferne gerichtet, „manchmal wünsche ich mir ein Drache zu sein, einfach vogelfrei durch die Lüfte zu gleiten, das zu tun was auch immer ich möchte.“ Kurz hält er inne, weiß sie wer er ist? Wieso gerade ein Drache? „Du hast Recht, das wäre tatsächlich ein unerfüllter Traum“, beschließt er sich nichts anmerken zu lassen, „leider existieren Drachen nur in Bilderbüchern.“ Ein kurzes Lachen entspringt Sina’ s Lippen: „Genau da gebe ich dir Recht.“ Vielleicht ist Sina die eine Vertrauensperson, der er irgendwann sein Geheimnis anvertrauen wird. Sie wirkt so vertraut auf ihn. Aber der Zeitpunkt ist noch nicht gekommen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)