Chrysalis von Puppenspieler ================================================================================ Kapitel 3: ----------- Ohne ihren Großkönig waren Seijoh nicht mehr so angsteinflößend. Natürlich waren sie immer noch angsteinflößend, aber ohne Oikawa waren sie eben nicht mehr so angsteinflößend. Der Anblick des Schalottenkopfs war sogar eher seltsam beruhigend, fand Shouyou. Es hätte helfen können, aber seine Augen wanderten immer zu einem der anderen Spieler weiter. Letztes Jahr hatte er ihn nie bemerkt. Jetzt fiel er auf, der hochgewachsene Kerl mit dem grimmig wirkenden, kantigen Gesicht und der Narbe über dem Auge. „Oi. Kageyama. Kennst du den?“ Kageyama sah auf, erst zu Shouyou, dann seinem Fingerzeig folgend zu dem fremden Spieler. Er hob die Augenbrauen und schüttelte dann den Kopf. „Wieso sollte ich den kennen, du Idiot?“ – „Ja weil!“ Kageyama kannte doch so viele von Seijohs Spielern! Shouyou schnitt ihm eine rüde Grimasse, ehe er sich wieder abwandte. Ihr erstes Trainingsmatch des Tages würde gegen Seijoh sein. Ohne Oikawa, denn der hatte sich mit den anderen Ex-Schülern zu einem Team zusammengetan. Zu einem Team, das so gwah! war, dass Shouyou sich kaum traute, zu ihnen zu sehen. Ushiwaka und Oikawa in einem Team! Das war – woah! Shouyou wollte gegen sie spielen. Aber die Regeln ihres Trainingscamps besagten, dass nur die Gesamtsieger jeden Trainingsblocks würden spielen dürfen. Jeder Block umfasste zwei Stunden. Shouyou wollte. Aber dafür musste er die Hürde, die gerade vor seiner Nase war, überwinden. Seijoh. Sein Blick wanderte zurück zu dem anderen Team. Blieb kurz an Kindaichi hängen, dessen grimmiger Blick seit letztem Winter gar nicht mehr so grimmig aussah für Shouyou, dann wanderte er weiter, über einen hübschen Kerl mit unangenehmem Grinsen – und blieb an der Narbe hängen. Wieder. Shouyou schluckte.   „Ist auffällig, huh?“ – „WAAAAAAAH!“ Die fremde Stimme ließ ihn völlig zusammenschrecken. Ihm gegenüber auf der anderen Seite des Netzes stand der Grinsekerl, drei Finger seiner rechten Hand lässig in das Volleyballnetz  eingehängt. So aus der Nähe war sein Grinsen unheilverkündend genug, dass Shouyou spürte, wie sein Körper ihn wieder einmal daran erinnerte, wieso Toiletten erfunden worden waren. „Aww. Hab ich dich erschreckt? Sorry, sorry~“, er lachte, ein Laut, der Shouyou die Haare zu Berge stehen ließ. Braune Augen blickten ihn von oben bis unten an, während das Grinsen des fremden Jungen wuchs und wuchs. „Du bist ja nicht besonders groß, huh?“ – „Haaah?! Sag das nochmal, wenn ich dich fertig gemacht habe!!!“   Aus irgendeinem Grund fand der Kerl das so unglaublich lustig, dass er beinahe Tränen lachte.   „Jedenfalls“, begann er schließlich, immer noch schwang ein Lachen in seiner Stimme mit, „Wegen der Narbe. Wüsstest wohl gern, wo die herkommt, huh?“ Shouyou wollte es leugnen. Aber sein Blick wanderte sofort zurück zu dem Narbengesicht, das gerade unwillig die Stirn runzelte und dabei ein bisschen so aussah, als würde es gerade planen, einen Mord zu begehen. Er schüttelte den Kopf. Hielt inne. Nickte dann aber doch, fast trotzig. Er würde sich nicht einschüchtern lassen! „Ich bin Hinata Shouyou! Erzähl mir bitte, wo die Narbe herkommt!“ – „Kogami Teruo. Der Kerl mit der Narbe ist Kusachi.“ Kogami lachte. Er klang viel zu lässig. „Kusachi-Sama, würde ich dir raten. Ich war natürlich nicht dabei, aber wenn man glauben darf, was gemunkelt wird, hat er die Narbe von einem internen Konflikt der Yakuza.“ „Intern“, echote Shouyou, spürend, wie Panik sich in ihm breit machte. „Intern?!“ „Jo. Die Kusachi-Familie sind angeblich ziemlich hohe Tiere. Wenn ich du wäre, würde ich aufpassen, was ich tue. Die letzten, die uns besiegt haben, hatten ein paar Tage später einen tragischen Unfall…“   Shouyou hatte seine Sprache noch lange nicht wiedergefunden, auch als Kogami längst vom Netz zurückgetreten war. Er winkte in Richtung Shiratorizawa, ehe er zu seinem Captain aufschloss.   „Oi. Idiot.“ Diesmal schrie Shouyou von dem unerwarteten Angesprochenwerden immerhin nicht auf. „K-Kageyama?! Was willst du?“ – „Du hast dir nichts von dem Typen einreden lassen, oder?“ – „D-das–“ Kageyamas Blick wurde ungläubig, er hob herausfordernd eine Augenbraue. Er wartete nur darauf, dass Shouyou eine Dummheit zugab, damit er darauf herumhacken konnte – wie immer. Den Gefallen wollte er ihm allerdings nicht tun. Nur – natürlich hatte ihn das eingeschüchtert! Die Yakuza waren aber auch verdammt gefährlich! Er fand nur nicht die passenden Worte, um das Kageyama auch begreiflich zu machen. Ein hilfesuchender Blick in die Runde seiner Kameraden brachte auch keinen Aufschluss – nur Tsukishimas eisiges, gefährliches Grinsen. Shouyou bereute augenblicklich, sich umgesehen zu haben.   „Oh bitte, Hinata. Bevor du dich nun einscheißt wegen solcher albernen Geschichten… überleg dir lieber, was dein Team mit dir anstellt, wenn wir deinetwegen verlieren.“     ***     Am Ende des ersten Blocks waren es Fukuroudani, die die Ehre bekamen, gegen die Ehemaligen zu spielen. Alle anderen Teams durften eine zusätzliche Runde Strafläufe hinter sich bringen, nach denen sie alle außer Atem waren; das Spiel in der Halle lief noch. Die ersten paar Minuten waren noch interessant mit anzusehen, doch die schiere, überwältigende Differenz im Spiel der beiden Teams wurde so schnell so offensichtlich, dass es Shou jeden Spaß daran nahm, es zu verfolgen. Und ehrlich. Es gab interessanteres. „Schmachtest du wieder dein Liebchen an?“, spöttelte er Koharu entgegen, dessen Blick wie so oft an diesem Tag auf der kleinen Menschentraube Seijoh lag, die Augenbrauen streng zusammengezogen und das Gesicht zu einer unbegeisterten Fratze verzogen. Sofort zuckte der Blick des kleinen Kerls zu ihm hoch und die großen Augen verengten sich zu Schlitzen, die sogar beinahe gefährlich aussahen. „Eifersüchtig, Shou?“ Shou lachte herzlich, wuschelte Koharu durch das Haar – er kassierte dafür einen groben Schubs. „Warum denn? Schlussendlich kommst du ja doch wieder weinend zu mir.“ – „Träum weiter!“ „Aber mal im Ernst“, griff er den ursprünglichen Gesprächsfaden wieder auf, verschränkte die Arme vor der Brust, „Was ist das für ein Kauz? Seit wir hier sind, starrst du ihn an, als wolltest du ihn mit Blicken erdolchen.“ Koharu gab ein Schnaufen von sich, das in Shous Ohren stark nach das wäre viel zu wenig schmerzhaft klang.   „Wir waren auf der gleichen Mittelschule“, gab er achselzuckend zurück. Er tat nonchalant, aber es war unübersehbar, wie viel Ärger da noch brodelte. Es klang, als lägen unter der Oberfläche zahlreiche ausführliche Tratschgeschichten verborgen. Shou fand es unglaublich unterhaltend. Kurzentschlossen packte er Koharu am Unterarm und zog ihn mit sich – „Wir sollten ihm hallo sagen!“ Alle gezeterten Proteste ignorierte er mit völliger Selbstverständlichkeit, so wie er in der Regel alles ignorierte, was Koharu von ihm wollte. Es war Teil ihrer Freundschaft, genauso wie Koharu ihm schon in den nicht einmal vollen zwei Monaten, die er Teil des Teams war, mehr als zehn Mal seinen Glücksbringer geklaut hatte. Nur, wenn es nicht wichtig war. So viel Verstand hatte der kleine Giftzwerg. Sonst wäre Shou auch gar nicht mit ihm befreundet.   „Ich schwöre dir, wenn du nicht sofort mit dem Mist aufhörst…!“ – „Entspann dich, kleiner Drachen~“   Koharu entspannte nicht. Er spuckte immer noch gewissermaßen Feuer, als sie bei den Seijoh-Leuten ankamen. Shou grinste demonstrativ freundlich und winkte in die Runde. „Huhu~ Koharus Mittelschul-Kollege-Kun~!“ Der Schönling mit dem breiten, aufgesetzten Grinsen wandte sich ihnen zu und grinste nur noch breiter. Während er seinem Team offenbar übermittelte, dass er sich ein Weilchen verkrümeln würde, kehrte Shous Blick zu dem Volleyballspiel zurück. Es war wirklich unfair. Fukuroudani waren ein verdammt gutes Team, das hatte er am eigenen Leib erfahren, aber die Älteren steckten sie mühelos in die Tasche. Ushiwaka war dabei. Es mochte Einbildung sein, aber Shou war sich sicher, dass Oikawas Zuspiele noch um Längen besser waren für ihn als Shirabus. Ushiwaka war mächtiger denn je, wie er da auf dem Feld stand und Schmetterball über Schmetterball übers Netz beförderte, so mühelos, als wäre gar nichts dabei. Das ganze Team schien überdurchschnittlich zu sein. Oder Oikawa war einfach sehr gut darin, sie überdurchschnittlich zu orchestrieren. Shou war gar nicht einmal so scharf darauf, gegen sie zu spielen.   „Ich bin hier.“ Die Stimme des schmierigen Schönlings ließ Shou wieder von dem Spiel wegsehen. Er erwiderte das Grinsen des Fremden genauso breit und aufgesetzt gut gelaunt. „Wie nett von dir~ Weißt du, Koharu hat dich einfach vermisst, er wollte dringend hallo sagen.“ – „Hab ich–!“ Koharu brach mitten im Protest ab, wutschnaubend. Der Schönling lachte. Es klang herzlicher, als es wohl gemeint war. „Koharu. Gib es zu. Du hast es doch vermisst, einen Loser fürs kosmische Gleichgewicht bei dir zu haben.“ Keine Sekunde ließ Shou sein Gegenüber aus den Augen. Sein Grinsen flackerte kurz, ehe es nur noch breiter wurde. Er würdigte Shou keines Blickes, während er sich übertrieben demonstrativ zu Koharu hinunterlehnte. Er sah aus wie ein alter Onkel, der mit seinem süßen kleinen Neffen sprach. „Immer noch so klein, hm?“, fragte er in einem Tonfall, der an spöttelnder Liebenswürdigkeit nicht mehr zu übertreffen war, „Immerhin ist dein Freund da ein bisschen besser gebaut als du.“ – „DU HAST KEINE AHNUNG, KOGAMI!“ Ah. Da war also der Name des Typen. Kogami. Schmiergesicht gefiel Shou allerdings besser.   „Yo, Schmiergesicht-Kun~ Was weißt du schon davon, wie ich gebaut bin.“ Nicht, dass du das gemeint has– Shou verlor seinen Gedanken mittendrin, als Kogamis Blick eindeutig an ihm hinabwanderte. Er blieb knapp unterhalb seiner Körpermitte hängen, dann sah der Kerl wieder hinauf, die halbgeschlossenen Augen funkelten boshaft. „Korrigier mich, wenn ich falsch liege.“ „Keine Schwanzvergleiche“, stöhnte Koharu entnervt, „Niemand will deinen kleinen Freund sehen, Teru.“ „Du willst es.“   Shou machte sich nicht die Mühe, Koharu zurückzuhalten, als der sich mit einem Wutschrei auf Kogami stürzte. Eher im Gegenteil. Weil er so ein guter Freund war, stand er ihm natürlich tatkräftig zur Seite.     ***     Es kann sein, dass ich später komme.   Tooru starrte die Nachricht auf seinem Handydisplay an, als hätte sie ihn persönlich zutiefst beleidigt. Sie war gestern Abend um Sieben geschrieben worden, seitdem war sein Handy still gewesen. Heute Morgen war er versucht gewesen, eine Antwort zu schreiben – Wann kommst du? Er hatte es gelassen. Halb aus Beleidigung, weil Iwa-Chan ihm nicht von sich aus die nötigen Informationen zukommen ließ, halb weil er sowieso fest davon überzeugt war, dass Iwa-Chan auftauchen würde. Vielleicht mit ein bisschen Verspätung, aber er würde da sein. Dann hatte das Training begonnen. Und wieder aufgehört, weil es Zeit fürs Mittagessen wurde.   Jetzt saßen sie beim Mittagessen, verteilt um die Tische in der Schulmensa, und überall waren Lärm und Gelächter, während Tooru auf sein Handy hinunterstarrte, als hätte es ihn persönlich zutiefst beleidigt, und darauf wartete, dass Iwa-Chan aufgrund irgendeiner tiefen telepathischen Verbindung begriff, dass er sich jetzt und sofort zu melden hatte, wenn er Toorus Enttäuschung und Zorn noch mildern wollte.   Iwa-Chan war noch nie ein guter Telepath gewesen.   Toorus Handy klingelte erst, als er längst wieder beim Training war. Er sah es in einer Pause, in der er nicht gerade damit beschäftigt war, den Zuspielern der anderen Teams zu zeigen, wieso er besser war als sie. (Tobio ignorierte er dabei, so gut es ging. Immer noch.) Ein verpasster Anruf. Er musste nicht zurückrufen, um zu wissen, was das bedeutete. Trotzdem bedeutete er Bokkun, der ihm gerade am Nächsten war, dass er hinausgehen würde. Irritierte Eulenaugen musterten ihn einen Moment, bevor der Kerl nur mit den Schultern zockte und ihn gehen ließ. Vor der Tür zur Sporthalle ließ er sich in die Hocke sinken, ehe er Iwa-Chans Nummer wählte und das Handy ans Ohr drückte. Er wollte Iwa-Chan zumindest eine Chance geben. Eine. „Oikawa–“ Iwa-Chan klang… erleichtert. Schuldbewusst. Unzufrieden. Tooru presste die Lippen zusammen und versuchte, nicht daran zu denken, dass es das erste Mal seit zwei Wochen war, dass er mit Iwa-Chan sprach. „Du bist nicht hier“, stellte er säuerlich heraus. Am anderen Ende der Leitung wurde Luft ausgestoßen. Es war still. Dann, ganz leise, „Ich weiß.“   „Warum?“ Schon in dem Moment, in dem er fragte, wusste Tooru, dass er die Antwort nicht hören wollte. Er ließ den Kopf nach hinten gegen die raue Fassade der Sporthalle sacken und schloss die Augen. Iwa-Chan erklärte, aber Tooru blendete seine Worte völlig aus, konzentrierte sich nur auf den vertrauten Klang der Stimme, die so durch den Lautsprecher eines Handys überhaupt nicht mehr so vertraut klingen wollte, wie sie eigentlich sollte. Wann hatte er Iwa-Chan das letzte Mal gesehen? Es musste zu ihrer letzten Abschiedsfeier gewesen sein… Danach war alles so schnell gegangen. Umziehen. Ein neues Leben anfangen. Sendai und Shibata lagen zu weit auseinander. „…es tut mir wirklich leid, Oikawa.“ Blinzelnd öffnete Tooru die Augen wieder. Der Himmel über ihm war blau. In der Nähe stand ein riesiger alter Baum, dessen Blätter im Sonnenlicht glänzten. Es erinnerte ihn an den Baum, unter dem er mit den anderen Jungs kurz vor Schuljahresende Shicchis alberne Zeitkapsel vergraben hatte. Es machte Tooru nur noch wütender. „Ich wollte wirklich noch einmal mit dir spielen.“ Es machte Tooru nur noch wütender. Hätte Iwa-Chan es wirklich gewollt– Er schnaubte, fuhr mit einem Ruck wieder hoch. „Keine Sorge, du fehlst hier nicht“, erwiderte er eisig. Was er eigentlich meinte, war ich vermisse dich. Aber er war wütend, er wollte sich diese Blöße nicht geben. Übers Telefon würde Iwa-Chan seine Lüge nicht so einfach hören.   „Ushiwaka ist eh besser als du.“   Und das war es. Die letzten Worte, die Tooru sagte, eher er das erste Gespräch seit zwei Wochen mit Iwa-Chan beendete, sein Handy ausschaltete und in die Sporthalle zurückstapfte.     ***     Der Trainingstag verging viel zu schnell. Keiji hatte das Gefühl, sie hatten kaum angefangen, da rief Suzumeda zum Abendessen und es war plötzlich vorbei. All die Zeit hatte er Bokutos laute Stimme im Ohr, und es war fast, als wäre alles wieder wie früher. Keiji konnte vergessen, dass Bokuto nicht mehr Teil des Teams Fukuroudani war. Solange, bis er ihm auf dem Feld gegenüberstand. Es war das befremdlichste Gefühl gewesen. Keiji war erleichtert. Irgendwie. Oikawa war ein brillanter Zuspieler, der fähig war, das Beste aus Bokuto herauszuholen und mit ihm zu arbeiten, wie er es verdient hatte. Aber gleichzeitig war unglaublich bitter, so nahtlos ersetzt worden zu sein. Dass Bokuto in seiner gedankenlosen Begeisterung auch davon schwärmte, wie großartig Oikawa war – „Aber Akaashi ist viel besser, hey hey hey!!!“ –, hatte es nicht wirklich besser gemacht. Es war ein Tag voller gemischter Emotionen, und trotzdem bedauerte Keiji es, dass er irgendwann vorbei war. Es bedeutete, dass Bokuto bald in seine eigene Wohnung zurückkehren würde. Dass sie die Nacht doch getrennt verbringen würden, was so gar nicht zum Trainingscampgefühl passen wollte.   „Akaashi!“   Keiji hielt inne darin, die große Spülmaschine einzuräumen. Er hatte sich freiwillig bereiterklärt, nach dem Abendessen das Geschirr zu machen, weil er die niveaulose, monotone Arbeit mochte. Er trocknete die Hände an einem Geschirrtuch ab, ehe er sich zu Bokuto umwandte, der ihn breit anstrahlte. „Bokuto-San. Ich bezweifle, dass du helfen willst.“ Seine Antwort war lautes, schamloses Lachen. Er kam näher, legte lose einen Arm um Keijis Hüften und zog ihn enger an sich. Er ließ es geschehen, weil es der erste wirkliche Körperkontakt seit einer Woche war. „Akaashiiii… ich hab dich vermisst.“ – „Ich dich auch.“ Keiji konnte nicht ausdrücken, wie sehr. Sie sahen sich oft, mindestens jedes Wochenende, aber trotzdem war es etwas ganz anderes als noch zu den Zeiten, als sie gewissermaßen Tag und Nacht miteinander verbracht hatten. Er lehnte sich in Bokutos Umarmung, erlaubte sich einen Moment, um die Nähe zum anderen zu genießen, die Augen zu schließen und die ganze Welt einfach Welt sein zu lassen. Irgendwann einmal war ihm Bokuto aufdringlich gewesen in seiner Art, körperlich Zuneigung zu zeigen. Umarmungen, Küsse, Berührungen zu den unmöglichsten Zeiten. Inzwischen wusste er jedes zufällige Streifen ihrer Hände zu schätzen.   Eine zweite Hand legte sich auf seinen Rücken. Sie streichelte, harmlos, sanft, seine Wirbelsäule hinauf und wieder hinunter, bis sie sich im Saum seines Shirts verfing. Natürlich.   „Bokuto-San. Nein.“ „Aber Akaashi…“ Er klang nicht halb so weinerlich, wie Keiji es gern gehabt hätte. Bokutos Stimme war eine Oktave tiefer, als er sie gewohntermaßen hörte, Bokutos Lippen waren zu nah an seinem Ohr, um noch wirklich unschuldig zu sein. „Nein“, wiederholte er noch einmal, fester. Löste sich von Bokuto, damit er ihn ansehen konnte. Die goldenen Eulenaugen standen auf eine Art auf Halbmast, die ihm etwas beinahe verwegenes gab. Keiji kannte diesen Blick zur Genüge. „Nein. Nicht in Gesellschaft, das weißt du.“ Bokutos Blick sagte, dass ja, er es wusste, und dass es ihm obendrein völlig egal war. Der Griff in Keijis Rücken wurde stärker statt schwächer, und einen Moment später fand er sich der Länge nach an Bokutos Körper gedrückt. „Wir haben nur die Wochenenden!“, protestierte der Ältere. Ein leiser Nachhall seines üblichen Jammerns schlich sich in seinen Tonfall. Keiji klammerte sich an diesen leisen Nachhall, weil das es so viel einfacher machte, den rauen Klang von Bokutos Stimme zu ignorieren. „Außerdem ist Konoha gar nicht hier!“ – „Das ist kein Argument.“ – „Aber Akaashi…“ Und da waren die fremden Lippen wieder. Streiften über sein Ohr, seine Wange, trieben ihm Schauder über den Rücken, die er gern unterdrückt hätte, aber nicht unterdrücken konnte. Keijis Kopf arbeitete auf Hochtouren. Ein Abweisen konnte einen ziemlich heftigen Emo-Modus zur Folge haben, außer, er schaffte es, Bokuto so weit abzulenken und zu vertrösten, dass er auf ganz andere Gedanken kam. Was, zugegeben, ganz schön schwer war. Bokutos eingleisiges Denken war besonders in solchen Fällen unglaublich anstrengend. Das Argument, dass er nach Hause musste, würde kaum helfen. Das Argument, dass er einen Gast zu versorgen hatte, auch nicht.   „Bokkun! Kommst du endlich? Ich will gehen!“   Oikawas Stimme klang gedämpft durch die geschlossene Küchentür. Keiji war froh, dass Bokuto sich mit dem Zuspieler angefreundet hatte, keine Frage. Trotzdem war er nicht glücklich, an die Anwesenheit des jungen Mannes erinnert worden zu sein. Bokuto reagierte auf den genervten Ruf. Unwillig grimassierend ließ er von Keiji ab. „Ich k–“ – „Bokuto-San ist beschäftigt!“ Es war ein Impuls. Nichts, über das Keiji näher nachgedacht hätte, und erst jetzt, wo Bokuto ihn mit diesen großen, ungläubigen Augen hoffnungsvoll ansah, wurde ihm bewusst, welche Implikationen seine Worte hatten. Er konnte sie nicht zurücknehmen. Und er wollte es auch gar nicht. Draußen meckerte Oikawa, dass Bokuto sich gefälligst beeilen sollte. Er sei drüben im Schlafraum von Seijoh. Und hatte er schon erwähnt, dass Bokuto sich beeilen sollte? Bokutos Blick war von ungläubig hoffnungsvoll auf erwartungsvoll und hungrig gewechselt, als Oikawas Meckerflut verklang.     Keiji küsste ihn, ehe er es sich anders überlegen konnte.     ***     „Du musst“, beteuerte Sou mit einem kräftigen Nicken. Yuuki echote die Bewegung, „Ganz genau! Du weißt nicht, wann du ihn wiedersiehst!“ Lev blinzelte. Dann blinzelte er noch einmal. Yuuki holte tief Luft und stemmte die Hände in die Hüften. Er hatte das mit Sou jetzt tagelang besprochen, seit er wusste, dass sie Yaku wiedersehen würden. „Du musst“, bekräftigte er noch einmal. Lev blinzelte wieder. Dann lachte er. Ein ehrliches, freundliches Lachen. Yuuki fühlte sich nicht ausgelacht. „Macht ihr euch Sorgen um mein Liebesleben?“ – „Natürlich!“, war die Antwort, die wie aus der Pistole geschossen im Chor kam. Lev lachte wieder, und weil es immer noch nicht bösartig klang, war Yuuki ihm auch nicht böse. „Keine Sorge. Ein Ass weiß, was ein Ass zu tun hat! Kümmert euch lieber um eure eigenen Liebesangelegenheiten~“ Obwohl Levs grinsendes Gesicht einen eindeutig wissenden Ausdruck an sich hatte, als er von Yuuki zu Sou und wieder zurück sah, verstand Yuuki nicht im Geringsten, was sein großgewachsener Freund von ihm wollte. Es schien auch nicht so wichtig zu sein, denn Lev lachte nur noch einmal auf, ehe er sich erhob und verkündete, dass er nun seinen Pflichten als Ass nachkommen würde.   Ohne, dass er hörte, worum es ging, begann Taketora zu zetern. Yuuki grinste. Es war so vertraut. „Viel Glück!“, rief er Lev hinterher, ehe er selbst los lief, um Taketora davon abzuhalten, Dinge zu ruinieren, die er nicht ruinieren sollte. Es dauerte ein paar Minuten, bis der Vize-Captain wieder ganz beruhigt war, aber schließlich konnte Yuuki sich mit einem Seufzen zurück auf seinen Futon werfen und den Kopf schütteln. Sou grinste ihn breit an. Kurz darauf zerfiel sein Grinsen in einem ratlosen Stirnrunzeln.   „Hast du ne Ahnung, was Lev wollte?“ – „Nicht im Geringsten…“     ***     Zwischen Morisukes Augenbrauen war eine Falte, die so steil war, dass er sie selbst spürte. Suga und Sawamura hatten sich mit einem freundlichen Lächeln zurückgezogen, als Lev angekommen war, um zu verkünden, dass er etwas super Wichtiges zu sagen hatte. Seitdem war Morisuke jetzt mit ihm alleine, stand mitten in einem Flur in einer Schule, die er öfter von innen gesehen hatte, als er zu Beginn seines ersten Schuljahres erwartet hätte. Levs Grinsen war beunruhigend. „Was?“, fragte er schließlich, als die Stille ihm zu dumm wurde. Er wusste nicht, was er erwarten sollte. Wahrscheinlich, dass Lev ihm irgendeinen Unfug erzählte, den Morisuke gar nicht erst hören wollte. Vielleicht wollte er prahlen, weil er irgendetwas geschafft hatte.   „Ich mag dich.“   Das war nicht, was Morisuke erwartet hatte. Sein Magen krampfte unangenehm, und mit einem Mal kamen ihm tausend gute Gründe in den Kopf, wieso das eine dumme Idee war. Die Distanz. Die Tatsache, dass Lev immer noch mehr Kind als erwachsener Mensch war, während Morisuke gar keine andere Wahl mehr hatte, als erwachsen zu sein. Der Altersunterschied. Ihr Geschlecht. Selbst der Größenunterschied klang nach einem guten Argument für ein Nein. „Was“, wiederholte er noch einmal, so verdutzt, dass er es nicht einmal schaffte, es wie eine Frage klingen zu lassen. Levs riesige Katzenaugen sahen immer noch auf ihn hinunter, reglos, ohne zu blinzeln, und das Grinsen war immer noch da. Es war immer noch da, als wäre er immer noch völlig überzeugt, dass er erreichen würde, wofür er hergekommen war. „Ich mag dich“, wiederholte Lev. Er ließ es klingen, als wäre es das Selbstverständlichste der Welt, eine logische Konsequenz aus Dingen, die Morisuke einfach nicht sah. „Geh mit mir aus, Yaku-San.“   Es war surreal. Das künstliche Licht des Schulflurs half nicht dabei, dem Ganzen das Gefühl von schlechtem Traum zu nehmen, während Morisuke irgendwo in Levs Gesicht nach Anzeichen dafür suchte, dass er sich verhört hatte oder fehlinterpretierte. Nichts.   „Nein.“   Nein. Das war alles, was ihm dazu einfiel. Nein, weil es dumm war, und gedankenlos, und überhaupt nicht in Morisukes Zukunftspläne passte, weil Morisuke anderes zu tun hatte, als eine Beziehung zu pflegen, die objektiv betrachtet einfach eine dumme Idee war, und weil er gar nicht darüber nachdenken wollte, ob Lev nicht eigentlich eine Chance hätte, wenn er sei ihm nur einräumte. Das Grinsen zerfiel. Es dauerte einen langen Moment, indem es einfach eingefroren verharrte, doch dann verschwand es, und Levs Mund wirkte auf einmal so viel kleiner, die Mundwinkel nach unten gezogen. Seine Augenbrauen zogen sich zusammen, die Stirn runzelte sich. Er wirkte verständnislos. „Gib mir eine Chance“, beharrte er. Er trat einen Schritt vor, Morisuke einen Schritt zurück, und die neue Intensität, die in Levs Blick lag, machte überhaupt nichts besser. „Nein“, wiederholte er noch einmal. Er holte tief Luft. „Nein. Ich will nicht mir dir zusammen sein.“   Ich mag dich nicht.   „Yaku-San.“ Levs Stimme klang so ruhig, dass es schon gefährlich schien. Unbeirrbar stand er da, sah auf Morisuke hinunter, abwartend, unnachgiebig, als würde sich an Morisukes Meinung etwas ändern, wenn er sie nur lang genug aussaß. Noch ein Kopfschütteln später hatte sich an Levs Haltung nichts geändert. „Nein.“ Langsam schien ihm zu dämmern, dass Morisuke es ernst meinte. Er nickte. Langsam, bedächtig. Entschlossen.   „Okay. Ich werde nicht aufgeben, Yaku-San.“     ***     Koushi hätte nicht gedacht, dass nicht einmal zwei Monate wirklich eine so lange Zeit sein konnten. All die Zeit früher war es selbstverständlich gewesen, dass man sich teilweise auch länger nicht sah, dass man sich eben veränderte, während man sich sah, aber als er jetzt sah, dass Daichi dringend wieder einen Haarschnitt brauchte, wurde ihm ganz schwer ums Herz und er fühlte sich, als hätte er viel zu viel im Leben seines Freundes verpasst und nicht nur ein paar Wochen. Yaku auf der anderen Seite sah noch genauso aus wie das letzte Mal, als Koushi ihn gesehen hatte, und der Gedanke war den ganzen Tag lang sein kleiner Rettungsring gewesen, und er würde es auch Morgen noch sein. Es war alles so seltsam! Auch, das neue Team zu sehen, hatte eher gemischte Gefühle in ihm ausgelöst. Er war glücklich, dass sie miteinander funktionierten und harmonierten, und dass die Neulinge selbst mit den anstrengenderen Leuten wie Tsukishima zurechtkamen, aber gleichzeitig war es diese gemeine Erinnerung daran, dass Koushi keinen Platz mehr in diesem Team hatte. Dass seine Zeit endgültig vorbei war, und es war – deprimierend. Keine Frage, es war eine gute Idee gewesen, dieses Trainingscamp auf die Beine zu stellen. Koushi hatte nur nicht erwartet, wie sentimental es ihn machen würde.   „Du siehst aus, als würdest du dir wieder zu viele Gedanken machen.“ Daichis Kommentar ließ Koushis Blick von seinem Kaffee hochwandern. Yaku kam gerade aus der winzigen Küche seiner genauso winzigen Wohnung. Er hatte Zucker in ein kleines Schüsselchen gekippt, weil er keine Zuckerdose hatte und Daichi aber auch nicht einfach ein Paket Zucker hatte auf den Tisch stellen wollen. Er ließ sich in einen alt aussehenden Sessel plumpsen und warf einen interessierten Blick in die Runde. „Hab ich was verpasst?“ – „Nichts, außer, dass Suga zu viel nachdenkt.“ „Tu ich nicht!“ Koushi seufzte. Er nippte an seinem Kaffee, dann stellte er die Tasse auf den Tisch zurück und stützte das Kinn auf eine Hand. „Aber findet ihr das nicht auch einfach… ne? Es ist, als würde man zusehen, wie die eigenen Kinder erwachsen werden!“ Daichi lachte, weil er Koushis Ausdruck eindeutig ein bisschen zu übertrieben fand, Yakus Blick hingegen wurde weich und verständnisvoll. „Kenmas Ansatz wird immer größer. Bald ist die Farbe rausgewachsen.“ Er klang genau so, wie Koushi sich fühlte – sentimental und ein bisschen verloren, weil diese große Konstante High-School-Leben einfach nicht mehr existierte und plötzlich alles, was einmal unter einen Hut gefasst gewesen war, individuell für sich stand: Alte Freunde waren keine tägliche Selbstverständlichkeit mehr, und man sah sich nicht mehr ganz automatisch. Wenn Koushi noch Kontakt zu irgendjemandem wollte, musste er ihn bewusst suchen, statt dass er einfach darauf wartete, am Morgen vor dem Schultor auf vertraute Gesichter zu treffen.   Es machte ihn ein bisschen neidisch, dass seine ehemaligen Kouhai diesen Luxus noch hatten.   „Ihr benehmt euch dramatisch“, kommentierte Daichi mit einem liebevollen Grinsen. Koushi sah ihn skeptisch an, während er den bestimmt schon vierten Löffel Zucker in seinen Kaffee rieseln ließ, ohne groß darauf zu achten. Sein Blick war mit einem warmen Lächeln auf Koushi gerichtet. „Wir sind nicht aus der Welt. Wir können sie jederzeit wiedersehen, wenn der Terminplan es zulässt. Und sollten wir nicht froh sein, dass die Teams ohne uns funktionieren?“ Etwas Schiefes lag in Daichis Grinsen. Für einen Moment schlug Koushi beschämt die Augen nieder, als ihm bewusst wurde, dass das auch so ein Punkt war, der in ihm vorging – ein winziger, egoistischer Teil von ihm hatte sich gewünscht, dass er eine sichtbare Lücke hinterließ. Es war erleichternd, dass Daichi diesen gemeinen kleinen Wunsch teilte. Und beneidenswert, dass er mutig genug war, es auszusprechen. „Shibayama macht seinen Job besser, als ich erwartet habe.“ Yaku klang ehrlich stolz. Und ein bisschen wehmütig. Koushi verzog mitfühlend das Gesicht. Für ihn war es gewissermaßen noch einfach, schließlich war er schon letztes Jahr größtenteils ersetzt gewesen. Aber Yaku als zentraler Stützpfeiler des Teams… es musste schwer sein, da jetzt jemand anderen zu sehen, der seinen Platz einnahm und gut ausfüllte. Gleiches galt für Daichi. Das Thema war deprimierend. Kopfschüttelnd griff Koushi noch einmal nach seiner Kaffeetasse, ließ seinen Blick durch die kleine Wohnung schweifen, um sich abzulenken. Ein Zimmer, Küche, Bad. Typische Studentenbude mit haufenweise Lernmaterialien auf dem Schreibtisch. Ein kleiner Fernseher stand in einer Ecke und sah dort so ungeliebt aus, dass Koushi ahnte, dass er meistens ausgeschaltet blieb. Das Bett war halb hinter einem Regal verborgen. Auf einem Fensterbrett stand eine einsame Topfpflanze. Ein Volleyball lag auf einem niedrigen Schrank, daneben eine Sporttasche. Der Anblick entlockte Koushi ein sanftes Lächeln; in seiner Wohnung sah es nicht anders aus. „Spielt ihr noch?“ Nicht nur privat, hobbymäßig, ab und zu. An der Uni. Koushi hatte sich noch nicht entschieden, ob er wirklich wieder in den Club wollte. Er hatte erst sehen wollen, ob er mit dem Lernpensum hinterherkommen konnte. (Konnte er. Vielleicht waren es auch ein Stück weit Unsicherheit und Feigheit.) Yakus Blick ging automatisch zu dem Volleyball auf seinem Schrank, dann nickte er. Natürlich spielte er noch, schnaubte er empört; er sah nicht ein, aufzuhören, außerdem würde er Lev nicht mehr ernsthaft in den Hintern treten können, wenn er sein eigenes Training schleifen ließ! Seine Logik ließ Koushi schmunzeln. „Zuerst war ich mir nicht sicher, ob ich weitermachen soll“, gestand Daichi nach einer kurzen Pause. Er grinste ein bisschen verlegen, und in seinen Augen sah Koushi die Erinnerung an die Dummheit, schon nach der Interhigh aus dem Team austreten zu wollen. Er seufzte leise, schüttelte dann den Kopf. „Aber – ich will nicht aufhören. Ich will spielen. Vielleicht sehen wir uns alle mal bei einem Turnier wieder. Vielleicht habe ich nächstes Jahr wieder ein paar der alten Gesichter am Hals. Vielleicht auch nicht. Aber es gehört einfach dazu. Wenn ich fertig bin und weiß, dass ich in der Nähe lande, werde ich es wie Asahi machen und mich dem Nachbarschaftsverein vom Coach anschließen.“   Eigentlich hatte Koushi andere Pläne gehabt. Aber die Aussicht darauf, dazu zurückzukehren, mit Asahi und Daichi in einem Team zu sein, ließ ihn alle Vorstellungen und Überlegungen über den Haufen werfen.   „Ich mache mit!“   Und bis dahin würde das Uni-Team genügen müssen. Er wollte schließlich nicht als Einziger völlig aus der Übung sein! Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)