Akuma no riddel von Sandi_Uchiha (Willkommen in der Himmel-hölle) ================================================================================ Kapitel 1: Willkommen in der Himmel-hölle ----------------------------------------- Willkommen in der Himmel-Hölle! Es fühlte sich an, als wäre sie im falschen Film gelandet ─ einem Horrorfilm, um genau zu sein. Und nein, es war definitiv nicht einer der guten Sorte, die man sich freiwillig ansah. Eher einer, aus dem man vor Langeweile flüchten will. Anders konnte Tokaku Azuma ihre Situation gerade beim besten Willen nicht beschreiben. Nur dummerweise gab es hier keinen Fluchtweg für sie, keinen einzigen. Obwohl … einen Einzigen gäbe es vielleicht. Wie gefährlich wäre es wohl, aus einem fliegendem Flugzeug zu springen? »Tokaku-san, jetzt lächle doch ein wenig«, sagte Haru in ihrem üblich sorglosen Selbst und stieß sie sanft mit ihrem Ellenbogen an. »Du wirst schon sehen, wir werden einen Riesenspaß haben!« Das wagte Tokaku zu bezweifeln. Wann? ─ wann hatte sie jemals in ihrer Zeit bei der Schwarzen Klasse erleben dürfen, dass man sich mit diesen Psychopathen amüsieren konnte, ohne befürchten zu müssen, dass am Ende des Tages jemand im Krankenhaus landete. Und dennoch … trotz all der beschwerlichen Zeit in der Myojo Akademie saß sie heute hier … In diesem wunderschönen, eleganten Privatflugzeug, gefüllt mit ihren ehemaligen Klassenkameradinnen, die offensichtlich immer noch keinen blassen Schimmer davon hatten, wie man sich als zivilisierter Mensch zu benehmen hatte. »Zum letzten Mal, Inukai!«, es war Shiena Kenmochis Stimme, die gerade zum gefühlt tausendsten Mal durch den ganzen Flieger hallte. »Mizorogi-sensei ist! Nicht! Schwul!« Sie hatte sich von ihrem Sitz erhoben und schien Isuke mit ihren Blicken töten zu wollen. Diese hatte dafür allerdings nicht mehr übrig als ein abfälliges und viel zu lautes Lachen. Tokaku wollte gar nicht wissen, wie lange die beiden sich schon diesen erbitterten Anschreiwettbewerb über all diese ach so interessanten Themen lieferten. Das zu wissen, würde nur den Drang verstärken, die beiden so fest in ihre Sitze zu schnallen, dass sie ersticken würden. »T-takechi-san, bitte hör auf!« Da kam auch schon das nächste Chaos angelaufen. Es war Otoya, die ─ aus welchen hirnlosen Gründen auch immer ─ ganz scharf darauf war, jeder Gardine in diesem Flieger ein neues Aussehen zu verpassen ─ mit einer Heckenschere. Sie rannte den Gang entlang, gefolgt von Mahiru, die aussah, als würde sie gerade mit einem kopflosen Phantom zu kämpfen haben. »Lass das, bitte! Hanabusa-san wird sicher sauer sein!«, rief sie immer wieder. Doch weil es nun mal Otoya war, hörte sie natürlich nicht auf, sondern war damit beschäftigt, ein großes Herz in eine weinrote Gardine zu schneiden. Warum um alles in der Welt hatte Hanabusa diese Frau eigentlich eingeladen? Tokaku massierte sich die Schläfen. Denn zu allem Übel waren es weder Isukes und Shienas nervtötende Stimmen noch war es Otoya mit ihren seltsamen Bedürfnissen, die in ihr den Wunsch weckten, den nächstbesten Notausgang aufzusuchen. »Hab ich schon erwähnt, dass die Gegend, in der wir wohnen werden, früher mal ein Kriegsgebiet gewesen ist?« Nio hatte sich über Harus Rückenlehne gelehnt und laberte schon seit der unheilvollen Minute, in der sie abgehoben waren, über ihre blühende Fantasie … »Oh man, Haru-chan, kannst du dir das vorstellen? Dort sind vermutlich Leute ums Leben gekommen und sind nun unter der ganzen Stadt vergraben!« Der Gedanke an Kriege schien diesem Mädchen allen ernstes ein Grinsen auf die Lippen zu zaubern. Und als wäre das nicht schon verstörend genug, war sich Tokaku auch noch ziemlich sicher, dass etwa 90% von Nios Geschichten ausgedacht waren. »D-das wäre ja furchtbar«, stammelte Haru und griff nach Tokakus Hand. Vermutlich völlig unbewusst, und dennoch reichte die kleine Berührung, um Tokaku für einen kurzen Moment bewegungsunfähig zu machen. »Keine Sorge, du weißt doch … So ziemlich alles, was aus Nios Mund kommt, ist Schwachsinn«, sagte sie, in der Hoffnung, Nio würde dies als einen Seitenhieb verstehen und endlich verschwinden. Doch Fehlanzeige … »Okay, okay, aber ich schwöre euch, das Nächste ist absolut wahr! Hab ich euch schon von der steil ansteigenden Todesrate in Malibu erzählt?« Tokaku wusste, egal wie viele es waren, bei ihrer Ankunft würde sie persönlich dafür sorgen, dass die Anzahl sich um eins heben würde. Der einzige Grund, warum sie diesem Höllentrip zugesagt hatte, war die Vorstellung gewesen, diesen Urlaub gemeinsam mit Haru zu genießen. Doch wer hätte schon ahnen können, dass man sie nicht einmal eine Minute lang ungestört lassen würde. Seufzend schaute sich Tokaku um. Ein paar Sitze weiter vorne konnte sie beobachten, wie Chitaru einen Löffel von ihrem Dessert nahm und diesen an Hitsugis Lippen führte. Die Glücklichen … Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)