Der Palast in den Wolken von C-T-Black ================================================================================ Kapitel 7: In letzter Sekunde ----------------------------- Rins Atem ging flach und sie war bald am Ende ihrer Kräfte. Doch ihr blieb nichts anders übrig als immer weiter zu laufen. Es war lange her, dass sie das letzte Mal um ihr Leben gelaufen war, doch sie würde sicher nicht stehen bleiben. Nicht mehr weit und sie würde den Waldrand erreichen und spätestens dann würde Inu Yasha den Dämon bemerken. Dann würde er den Yōkai töten und sie alle hätten wieder Frieden. Nur leider sah Rin die Wurzel eines Baumes zu spät und fiel geradewegs zu Boden. Die Erinnerung an eine längst vergangene Nacht blitzte in ihr hoch und sie biss die Zähne zusammen um nicht in Tränen auszubrechen. Sie würde heute nicht sterben. Das schwor sie sich. Gerade als sie sich wieder erheben wollte, wurde sie von den Klauen des Yōkais wieder hart zu Boden gedrückt. Rin versuchte sich dagegen zu wehren, doch gegen seine Kraft konnte sie nichts ausrichten. „War das schon alles?“ Die Stimme des Dämons hallte in Rin wieder und ein Schauer lief über ihren Körper. Sie war verloren, wenn nicht ein Wunder geschah. Nach einem Moment wurde der Druck auf Rins Körper weniger und sie spürte wie sich stattdessen der echsenartige Schwanz um ihre Taille schlang und ihre Arme an ihre Seite band. Doch bevor sie sich überhaupt nicht mehr regen konnte, versuchte sie sich ein letztes Mal zu befreien. „Lass mich los!“, rief Rin und wehrte sich so gut sie konnte, doch sie entkam dem festen Griff nicht. „Jetzt fängt es doch erst an Spaß zu machen!“, erwiderte der Dämon und hob Rin mit seinem Schwanz in die Höhe. Ihm so nah zu sein, war Rin unangenehm und sie versuchte ihren Kopf zur Seite zu drehen um ihn nicht ansehen zu müssen. „Ich verstehe immer noch nicht was jemand an einer Menschenfrau finden kann. Ihr seid so… zerbrechlich!“, sagte der Dämon und spie jedes Wort vor Abscheu aus. Er beugte sich weiter vor, so dass seine Lippen nur noch Zentimeter von Rins Ohr entfernt waren. „Aber du bist jemandem wichtig, dem ich eine Lektion erteilen will!“, hauchte der Dämon. „Niemand besiegt mich und kommt damit ungeschoren davon!“ „Und wer sagt dir, dass er kommen wird? Hast du dir mal überlegt, dass du Lord Sesshōmaru nicht anlocken kannst, egal was du tust? Warum sollte er sich schon dafür interessieren was so ein schwacher Yōkai wie du treibt?“, rief Rin und versuchte jetzt dem Dämon einen Tritt zu verpassen, nachdem sie sich schon nicht befreien konnte. Die Umklammerung um ihren Körper wurde dadurch aber nur noch fester und langsam begann Rin Schmerz zu spüren. Wenn der Yōkai weiter zudrückte, dann würde er ihr nicht nur die Luft aus den Lungen quetschen, sondern all ihre Rippen und ihr Rückgrat brechen. „Du bist ganz schön Mutig, aber du wirst es nicht schaffen mich zu täuschen, Mensch!“, zischte der Dämon. „Dann töte mich doch, dann wirst du schon sehen was passiert!“ Der Yōkai hob Rin in die Höhe und schenkte ihr ein widerwärtiges Grinsen. „Wer hat denn gesagt, dass ich dich töten will?“, fragte er und die Art und Weise wie er das sagte ließ in Rin die Übelkeit hochsteigen. Es ging alles so schnell. In einer Sekunde wurde sie noch von dem Yōkai in die Luft gehoben, in der nächsten hatte er sie schon gegen einen Baum gedrückt und ihren Obi mit einer geschickten Bewegung seiner Krallen zerschnitten. Rin hatte niemals in Betracht gezogen die Kleidung einer Miko zu tragen und hatte es auch nie bereut. Bis zu diesem Moment, in dem das Fehlen ihres Obis alles enthüllte, was niemand sehen sollte, weil es jemandem versprochen war. Als der Obi jetzt, in Stücke zerrissen, zu Boden fiel und der Dämon seinen Griff um ihre Taille etwas lockerte, lockerte er damit auch die Schichten ihres Kimonos und mit seinen Klauen konnte er ihn zur Seite ziehen um ihren Körper zu entblößen. „Du widerlicher Dämon! Wage es ja nicht mich anzufassen! Du hast keine Ahnung welchen Zorn du auf dich ziehst!“, schrie Rin aufgebracht. Erneut begann sie sich zu wehren. Heftiger als jemals zuvor, doch es brachte ihr rein gar nichts. Im Gegenteil. Bei all ihren Versuchen löste sich ihr Kimono nur noch weiter. „Wenn du dich mir entgegen drängst, dann kann ich doch nichts dagegen tun!“, erklärte sich der Yōkai mit einer Stimme wie Eis. Sein Lächeln dabei war kein Glückliches, sondern ein berechnendes. Genau das hier wollte der Dämon und noch viel mehr und er war bereit alles zu tun um Sesshōmarus Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen. Auch wenn er erst viel später kommen würde. Er wollte dass er ihm wutentbrannt entgegen trat, damit er einen Fehler machte und er ihn vielleicht überwältigen konnte. „Du wirst nie erreichen was du willst!“, zischte Rin wütend, doch der Dämon ließ sich nicht beeindrucken. Im Gegenteil, er löste seine Umklammerung etwas, nur um seinen Schwanz anders um ihren Körper zu wickeln. Genau so, dass er sie nicht nur festhalten, sondern auch ihren Mund damit verschließen konnte. Rin wehrte sich auch dagegen, versuchte sogar ihn zu beißen, doch sie kam nicht gegen seine Kraft an. Nein! Das war alles was Rin denken konnte, als sich der Dämon mit seiner gespaltenen Zunge über die Lippen leckte. Seine Klauen wanderten über ihren Körper, ihre Schultern, ihre Beine, ihren Bauch und tiefer. Sein Echsenschwanz hatte sich so um ihren Körper gelegt, dass alle für ihn entscheidenden Stellen gut zugänglich waren und obwohl sich Rin bei jeder Berührung sträubte, sah man doch nichts von ihren Bemühungen. „Wie du dich windest… Das hier könnte vielleicht doch noch spannend werden!“, sagte der Yōkai höhnisch und kam ihr dabei immer näher. Heiße Tränen strömten über ihre Wangen, als der Yōkai seine Zunge über ihren Hals tiefer gleiten ließ. Rin wollte das nicht. Sie wollte lieber auf der Stelle sterben, als so gedemütigt zu werden. So wäre sie nichts mehr wert für Sesshōmaru, also brauchte sie auch nicht mehr leben. Sie wollte die Luft anhalten und nicht mehr atmen bis es vorbei war, doch dann durchzuckte sie ein Schmerz an ihrem Oberschenkel und sie zog scharf die Luft ein. Genüsslich leckte der Yōkai ihr Blut von seiner Kralle, mit der er ihr einen Schnitt zugefügt hatte. „Mhhh… Ich denke ich werde dich danach verspeisen. So etwas Köstliches läuft mir schließlich nicht alle Tage in die Arme!“, erklärte er sich. Plötzlich durchzuckten ihre magischen Fähigkeiten Rins Körper und sie entluden sich in einem Blitz, der in den Schwanz des Dämons einschlug und so seinen ganzen Körper unter Strom setzte. Sie hatte nicht gewusst, dass sie so etwas mit ihren Kräften anstellen konnte, doch wahrscheinlich war das noch eine Nachwirkung des Talismans. Ein Rest der gebündelten Energie musste sich noch in ihrem Körper befinden. Nur zeigte das keine Wirkung. Im Gegenteil, der Dämon lächelte nur verschlagen. „Glaubst du wirklich deine Blitze beeindrucken mich? Ich bin ein Reptil, geerdet und unempfindlich gegenüber deiner Blitze!“, sagte er höhnisch, so als machte er sich lustig über ihre stümperhaften Versuchte sich zu wehren. Grob berührte er sie am ganzen Körper, kratzte mit seinen Krallen über ihre Haut und kam ihrem Zentrum dabei immer näher. Er genoss das ganze Spektakel, das wusste Rin, doch es schien ihr auch, als ließe er sich mit Absicht Zeit um das Auftauchen von Sesshōmaru zu provozieren. Er wollte dass er das sah und die Beherrschung verlor. Da kannte er ihn allerdings schlecht. Auf einen rein instinktgesteuerten Kampf würde sich dieser nie einlassen. Und dann schien der Yōkai von einer Sekunde auf die andere sein Interesse an diesem Spiel zu verlieren. Seine Klauen drängte sich plötzlich zwischen ihre Beine und obwohl Rin mit aller Kraft versuchte diese zusammenzupressen, er kam ihrem Zentrum immer näher. Rin hatte das Gefühl sich übergeben zu müssen, als sie seine Berührung an ihren Oberschenkeln spürte. Immer höher wanderten seine Klauen und es fehlte nicht mehr viel, bis er ihr Zentrum erreichte. Rins Blick war verschleiert vor Tränen und sie begann zu schreien, obwohl kaum ein Laut durch ihren Knebel drang. Aber sie war nicht bereit kampflos aufzugeben. Im nächsten Moment war es der Dämon, der vor Qual aufschrie. Wie aus dem nichts löste sich die Umklammerung komplett um Rin und sie fiel zu Boden. Sofort riss sie ihren Kimono um ihren Körper und kauerte sich an dem Baum, an den sie gerade noch gepresst war, zusammen. Sie wischte sich über das Gesicht und erst jetzt konnte sie klar sehen was gesehen war. Die Hand des Dämons lag abgetrennt vor ihr und der Yōkai war einige Schritte zurückgetreten und starrte auf etwas, das direkt neben Rin stehen musste. Sie zitterte am ganzen Leib als sie den Kopf drehte um zu sehen was er da anstarrte. „Lord Sesshōmaru!“, hauchte sie überrascht. Rins Herz setzte einen Schlag aus. Sesshōmaru stand direkt neben ihr, so vollkommen wie immer, den eiskalten Blick auf den Yōkai gerichtet, seine Krallen blutverschmiert. Er hatte dem Dämon die Hand abgeschlagen und würde ihm noch mehr Körperteile abtrennen, bevor seine Wut befriedigt war. Dann plötzlich, fiel sein Blick auf Rin und sie zuckte dabei zusammen und zog den Stoff enger um ihren Körper. „Flieh!“ Das war das Einzige was er zu ihr sagte, bevor seine komplette Aufmerksamkeit wieder dem Yōkai galt. Rin musste nicht zweimal überlegen, bevor sie sich aufraffte und davon lief. Sesshōmaru dagegen blieb stehen wo er war und beäugte seinen Gegner. Diesen dreckigen Bastard, der es gewagt hatte seine Rin zu berühren. Jetzt stand er da, hielt sich seinen Arm und fletschte die Zähne. Sesshōmaru knurrte. Etwas, das er für Gewöhnlich nicht tat, doch er war allein und dieser Yōkai würde nicht lange genug leben um jemandem von diesem schwachen Moment zu erzählen. „Ich hätte nicht gedacht, dass du wirklich kommst um diesem Menschlein zu helfen. Wie schwach von dir, sich auf so etwas Vergängliches einzulassen!“ Die Worte des Yōkais brannten sich wie Säure in Sesshōmaru ein und schürten seinen Zorn. Sein Stolz wurde von diesem niederen Wurm verletzt und seine Ehre beschmutzt, dass würde er unter keinen Umständen dulden und die Verbrechen, die er an Rin begangen hatte mussten bestraft werden. „Willst du nur Reden schwingen, oder kämpfen?“, fragte Sesshōmaru abfällig, was den Yōkai offenbar wütend machte. „Ich werde dich noch von deinem hohen Ross herunterholen!“, geiferte der Dämon und griff sofort an. Er rannte auf Sesshōmaru zu, der regungslos auf seiner Position verharrte. Erst im letzten Moment trat er einen Schritt nach vorne, bis die Beiden mit dem Rücken zueinander standen. Einen Augenblick lang geschah nichts, dann schüttelte Sesshōmaru mit einer einzigen, fließenden Bewegung das Blut von seiner Hand. Mit einem verachtenden Geräusch verließ er diesen Ort. Kurz darauf spaltete sich der bisher reglos gebliebene Dämon genau in der Mitte auf und fiel in zwei Teilen zu Boden. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)