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Der Schwarze Weg des Shinobi

von

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Neuer Frieden

„Dem Himmel sei Dank, endlich bin ich frei!“
 

Sera war fröhlich. Die Bändigerin war unglaublich glücklich, dass sie endlich vom Krankenhaus entlassen wurde und nach drei Tagen Dauerbettruhe wieder an die frische Luft durfte!

„Du bist ja richtig gut drauf heute, was?“, observierte ihr Sensei schlicht.

Eigentlich wollte ihr ganzes Team Sera abholen, allerdings wurde Naruto auf eine Mission geschickt und Sasuke und Itachi mussten mit Tsunade einige Dinge besprechen.

Demnach waren nur Sakura und er dazu in der Lage, sie zu begleiten.

Mako musste dringend zurück zum Feuerreich, da er sich um die neue Regierung kümmern musste, nicht zu vergessen, dass Menschen wieder bändigen konnten.

Der Arme hatte noch mehr zu tun als Tsunade. Schrecklich.
 

„Natürlich bin ich das! Meine Schmerzen sind viel besser geworden, der Krieg ist vorbei und ich bin endlich frei. Weißt du, wie langweilig es ist, im Krankenhaus zu bleiben?“

Sakura hatte Seras Augen mit einem Chakra geladenen Verband verbunden und vorgeschrieben, dass die es einen Monat lang tragen müsste. War zwar das für Sera ein wenig nervig, aber dafür durfte sie ihre Eltern sehen. Das war es mehr als nur wert.

„Davon kann ich Lieder schreiben, meine Kleine. Lange, sehr lange Lieder.“

„Das passt ja sehr gut, Kakashi Sensei.“, lächelte sie süß. „Schließlich wirst du bald ein Papa und musst deinem Baby Schlaflieder vorsingen Also fang schon mal an zu üben.“

Es war kaum in Worte zu fassen, wie Sera und auch Sakura waren, dass ihr lässiger Sensei endlich ein Baby bekommen würde.
 

„Ja… stimmt ja. Ich werde Vater.“, murmelte Kakashi und Sakura bemerkte schnell, dass sich ein merkwürdiger, ja schon fast unsicherer Unterton in seiner Stimme verbarg.

„Stimmt was nicht, Kakashi Sensei?“, fragte sie Rosahaarige ein wenig überrascht.

„Oh… nein, nein. Ich bin wirklich froh darüber...“

„Aber?“, hakte Sakura observierend nach und sah, wie Kakashi ein wenig seinen Kopf neigte.

„Sag schon.“, drängte Sera besorgt. „Dich bedrückt doch etwas.“

„Nein ehrlich, mir geht es gut. Ich bin glücklich und-“

„Rück raus mit der Sprache.“, forderte Sakura genervt und verschränkte die Arme vor der Brust.

Es wurde immer schwerer, Sakuras Beharrlichkeit zu widerstehen je älter die temperamentvolle Heil-nin wurde und irgendwie fürchtete er sich vor dem Moment, in dem er ihre Schwangerschaft erleben würde.
 

Dieses Mädchen war manchmal wirklich…

...gruselig.
 

„Ich bin mir nicht sicher, ob ich ein guter Vater sein werde.“, seufzte er schließlich.

„Meiner ist vor langer Zeit gestorben und ich habe sehr lange das Leben eines kalten, einsamen Ninjas gelebt. Ihr wart die ersten nach Jahren, mit denen ich so viel Zeit verbracht habe..“

Sakura und Sera sahen sich beide mit einfühlsamen Ausdruck an, denn es kam wirklich selten vor, dass der große Kakashi Hatake auch seine Schwächen haben würde.
 

„Kakashi Sensei, ich könnte mir niemanden vorstellen, der einen besseren Vater abgeben würde als du.“, antwortete Sera mit ernster Ehrlichkeit in der Stimme, worauf ihre beste Freundin vehement den Kopf nickte. „Aber echt mal.“, stimmte sie zu.

„Sieh dir mal an, wie du es geschafft hast, richtige Ninjas aus uns zu machen. Und mal ehrlich, wir waren hoffnungslose Fälle am Anfang.“, grinste sie schnippisch.

„Du hast uns stark gemacht und gezeigt, wie wichtig es ist, seine Kameraden zu beschützen, ganz abgesehen davon, dass du immer auf deine Art für uns da warst.“, fügte Sakura hinzu.
 

Sera lächelte, als sie an einen ganz bestimmten Moment dachte.

Damals, als Sera noch ganz unsicher wegen ihrer Blindheit war und Kakashi Sensei ihr erklärt hat, dass Vertrauen zum Team die wichtigste Rolle spielte.

Er hatte ihre Unsicherheit mit seinen bloßen Worten genommen und Sakura den Mut gegeben, Sera einfach auf alles anzusprechen und beste Freundinnen aus den Kunoichis gemacht.

Er war einfach der beste in den Augen der beiden Mädchen.
 

Und das würde sich niemals ändern…
 

„Unterschätze niemals deine Fähigkeit, mit Menschen umzusehen. Und ganz ehrlich, sprich auch mit Kurenai darüber und ich kann dir auch versichern, dass sie dir dasselbe sagen wird.“, riet die Rosahaarige ihrem Sensei und schaffte es, ein Lächeln seinerseits zu bewirken.

Wirklich… so etwas zu hören.. hatte ihn irgendwie sehr berührt.
 

„Da wir davon sprechen.“, fiel Kakashi plötzlich ein, der zu Sera sah.

„Hast du jetzt eigentlich mit Sasuke gesprochen, Sera?“

Und mit einem Mal verkrampfte sie sich und ihre Lippen zuckten über diese Frage.
 

Sera hatte nämlich ihre ganzen Erinnerungen wieder und das war alles andere als einfach für sie. Nein, das machte alles für sie um ein Vielfaches komplizierter.

„Ehm… nein. Es hat sich keine Gelegenheit ergeben, weil ich finde, dass er mit seinem Bruder erst einmal Zeit verbringen sollte. Außerdem gibt es nichts zu bereden, ich bin nur-“

„-viel zu feige, mich dem Mann, in den ich seit Jahren verliebt bin, zu stellen und gehe ihm so lange aus dem Weg, bis alles vergessen ist.“, beendete Sakura ihren Satz.

„Na, wie war das?“

„Besser hätte ich es nicht zusammenfassen können.“, lächelte Kakashi amüsiert.
 

Okay, warum nochmal musste sie das alles vor ihrem Sensei besprechen?

Stimmt ja, weil sie vor Scham STERBEN sollte.

Gut, dass das geklärt ist.
 

„Ich bin nicht feige.“, sagte sie kleinlaut und mit intensiver Röte in den Wangen.

„Mann, Sera, du hast deine Erinnerungen wieder und hast immer noch kein richtiges Wort mit ihm gesprochen. Das ist arm. Das ist erbärmlich, Schwester.“

Könnte sie es tun, würde Sera ihre Augen über diese fiese Aussage verdrehen.
 

„Was soll ich denn mit ihm besprechen, eurer Meinung nach?“, fragte Sera herausfordernd.

„Er hat uns verlassen, wollte Naruto töten, was ihr mir nebenbei verheimlicht habt.“

Kakashi und Sakura zuckten über ihren letzten Satz schuldbewusst zusammen.

„Danach ist er zum Feind geworden, wollte Amok laufen, hat uns bekämpft und ist schließlich vom Fluchmal erlöst worden. Und jetzt ist alles wieder gut.“, sprach sie schlicht.

„Was habe ich mit alldem zu tun? Er hatte damals kaum etwas für mich übrig und das wird sich nie ändern. Außerdem brauch ich kein zusätzliches Drama.“

„Sera, so ist das nicht. Hättest du Sasuke gesehen, als er dich wiederbelebt hat...“

Der Junge war im wahrsten Sinne des Wortes kurz davor, den Verstand zu verlieren.
 

„Ich schätze es sehr, was er für mich getan hat und ich bezweifle auch nicht, dass er sich für sein Team interessiert. Aber die Tatsache, dass er mich aus lauter Schuldgefühlen gerettet hat, bedeutet nicht, dass er mich auch nur in irgendeiner Art anders sieht, als er es damals getan hat. Und wie bereits gesagt, bin ich dieses Drama Leid. Ich konzentriere mich jetzt einfach auf mein Leben als Kunoichi und auf meine Freunde. Nicht mehr und definitiv nicht weniger.“

„Oh Gott, ist ein einziges Gespräch denn so viel verlangt? Wir alle haben mit ihm über alles geredet und Sasuke tut es wirklich Leid, was er getan hat.“, meinte Sakura eindringlich.
 

„Auch das bezweifle ich nicht und es freut mich, dass er wieder zur Besinnung gekommen ist.“

Sera warf einige Strähnen ihrer Lockenpracht zurück, die ihr ins Gesicht gefallen waren.

Es war wirklich ungewohnt, das Haar offen zu tragen, nur hatte sie leider kein Zopfband bei sich, um ihre lange Mähne zusammenzubinden.

Die Bändigerin trug wie gewöhnlich ihr königsblaues, kurzärmlige Oberteil und ihre nachtblaue Hose, hatte aber auf die Armstulpen verzichtet, da ihre Arme noch nicht ganz verheilt waren.

So waren die Male auf ihrem rechten Arm, die zu denen auf ihrem Gesicht passten, zu sehen und präsentierten förmlich ihr wahres Ich als die ultimative Bändigerin.

„Aber wie willst du jemals seine wahren Hintergründe erfahren?“, fragte Sakura genervt, worüber Sera mit einem stillen Lächeln ihre Schultern zuckte.

„Irgendwann später vielleicht.“
 

Um ehrlich zu sein, wollte sie es nie erfahren. Sera wollte nicht hören, dass sie ihm damals nichts bedeutet hat. Sie wollte nicht hören, dass ihre nervige Liebe zu ihm immer schon unerwidert war. Und sie wollte ganz bestimmt nicht noch einmal durchsprechen, wie sehr Sasuke sie verletzt hatte, denn von Schmerz hatte sie genug.

Sie war ihm selbstverständlich dankbar, dass er sie beatmet hatte.
 

Und ja, sie erinnerte sich, wie sein Mund auf ihren lag, als sie ihre blinden Augen geöffnet hatte, an seine verzweifelte Stimme, als er dachte, sie sei tot.

Sie erinnerte sich an den Moment, als sei es gestern gewesen und allein bei dem Gedanken daran drehte sich ihr Magen vor lauter Scham um.

Sie hatte seine Lippen einfach gespürt, war ihm so nahe gewesen…

Wieso? Wieso von allen Leuten musste es nur Sasuke Uchiha sein?

Das war so unfair!
 

„Ich glaube, ‚irgendwann später vielleicht‘ ist näher, als dir lieb ist.“, ertönte Kakashis lässige Stimme und riss Sera somit von ihren Gedanken, als sie ihn fragend anschaute.

„Was soll das denn bitte bedeuten-“

„Hallo, Sasuke.“
 

Moment… Sasuke…? Die Bändigerin war wie vor dem Kopf gestoßen, denn sie hatte ihn durch ihr Erdbändigen gar nicht bemerkt! Mist… die Verletzungen hatten sie echt mitgenommen.

„Hallo.“, grüßte der Schwarzhaarige mit üblicher Ruhe und sah zu der blinden Bändigerin.

„Ich dachte, du würdest später rauskommen.“, meinte er kurz angebunden.

Sakura musste grinsen, denn ihr war klar, wohin der Uchiha wollte.
 

Es war mehr als offensichtlich, dass Sasuke die Brünette ebenfalls vom Krankenhaus abholen wollte, nur waren sie und Kakashi früher als geplant da, um sie rauszubringen.

„Wir haben uns ein wenig beeilt.“, antwortete die Bändigerin ruhig.

„Hn.“
 

„Wieso bist du nicht mit Itachi bei Tsunade?“, fragte Kakashi und Sasuke verschränkte daraufhin seine Arme vor der Brust, als er zur Antwort ansetzte.

„Die haben noch etwas zu besprechen, was mich nicht betrifft.“, meinte er nur schlicht.

„Ah.“ Wie immer wirkte Kakashi entspannt und irgendwie desinteressiert.

„Oh, da fällt mir noch etwas ein!“, meldete sich die Heil-nin plötzlich und sah zu Sasuke.

„Es geht um Narutos Geburtstag in drei Wochen. Und zwar brauche ich Girlanden, Partyhüte und viele -SEHR VIELE- Luftballons. Könntet ihr zwei das für mich übernehmen, Sasuke und Sera?“
 

Die Angesprochenen sahen zu ihr und während man Seras Blick durch den Verband nicht sehen konnte, schienen die gefassten Augen des Uchihas eine geringe Verwirrung vorzuweisen.

„Warum begleitest du sie nicht?“, fragte er, was Sera ihre Stirn runzeln ließ.

Warum wollte er sie nicht begleiten? Nicht, dass es die Bändigerin total verletzt hatte oder so, aber wieso schien er ihre Gesellschaft nicht zu wollen? Waren sie keine Kameraden?
 

Außerdem… was sollte das? Sakura wusste doch, dass sie nicht allein mit ihm sein wollte, also… Und natürlich fiel es Sera wie Schuppen vor den Augen!

Ha. Vor den Augen.
 

Dieses Biest…
 

„Sakura, ich brauch keine Hilfe.“, beharrte sie plötzlich ein wenig zickig.

„Ich frag einfach den Ladenbesitzer, wie die Girlanden aussehen und besorge sie selbst.“

Sie war doch kein Baby. Sera war gut in der Lage, das allein hinzubekommen.

„Ach Sera, du willst doch bloß den heißen Verkäufer wiedersehen, den du so süß fandest.“
 

Was?
 

Kakashi sah mit hochgezogenen Brauen auf das Geschehen und konnte ganz deutlich das minimale Verengen von Sasukes Augen erkennen. Ah…

Das passierte gerade also.

Clever, Sakura.
 

„Außerdem will ich dich in deinem Zustand nicht allein losgehen lassen. Deine Verletzungen sind noch nicht ganz verheilt und das sag ich dir als deine Ärztin.“

„Sakura, mir geht es ausgezeichnet, ich gehe allein-“
 

„Ich begleite sie.“

………………………………………………
 

Und so kam es, dass Sera mit Sasuke an ihrer Seite durch den Marktplatz spazierte, um Sakuras Einkäufe zu erledigen, was die Bändigerin wirklich gerne machte.

Sie beide sprachen nicht sonderlich viel, schienen in der großen Menge nicht aufzufallen.
 

„Du hättest nicht mitkommen müssen. Ich kann das allein.“, sprach sie ruhig, klang aber keineswegs beleidigt oder abwehrend. Nein, sie wollte lediglich nicht, dass Sasuke sich in irgendeine Weise gezwungen fühlte, denn Mitleid oder Handeln aus Schuldgefühlen, war das Letzte, was sie von ihm wollte. Das hat er vorher nicht gemacht und sollte demnach gar nicht erst damit aufhören, denn wie erbärmlich würde sie sich denn bitte fühlen?

Da zog sie es lieber vor, ihn zu bekämpfen.

Ehrlich.
 

„Das ist mir klar.“, meinte Sasuke daraufhin nur.

„Wieso bist du denn mitgekommen? Du warst früher nicht gerade ausgehfreudig.“

Ein kleines Grinsen umspielte seine Lippen, denn irgendwie befriedigte es Sasuke, dass sie ihre Erinnerungen wiedererlangt hatte.

„Und du warst früher nicht so bohrend.“

„War das gerade eine Kritik?“, fragte sie.

„Eher eine Observation.“
 

Es herrschte wieder Stille zwischen ihnen und Sera wurde von wirklich vielen Menschen begrüßt, mit denen sie sich hier und da auch kurz unterhielt.

Sasuke bemerkte, dass sie noch genauso herzlich war wie damals und mit jeder Art von Mensch klarkam. Sie wirkte nie gezwungen und auch nicht künstlich und irgendwie schien sie noch immer so weich zu sein. Genau wie damals…

Es war irritierend, dass sie genau wie damals war und doch wieder nicht.

Und diese Irritation nervte Sasuke ungemein.
 

„Na, Sera.“

Sie beide hatten einen Partyladen betreten und die Bändigerin wurde von einem Mann mit blondem, kurzen Haar und dunkelgrünen Augen begrüßt.

„Guten Tag… Abend… Eh…“ Sie blinzelte. „Wie spät ist es eigentlich?“, fragte sie ein wenig unbeholfen und lächelte beschämt, worüber der 22 Jährige ebenfalls lachen musste.

„Du bist niedlich wie immer. Es ist gerade 17:00 Uhr.“, grinste der Mann und beachtete Sasuke gar nicht, schien einzig und allein auf die Brünette fixiert zu sein.

„Erzähl mir Tora, was empfiehlst du mir für die beste aller Partys.“, bat sie den Älteren mit einem süßen Lächeln, während Sasuke mit ruhiger Genervtheit alles mitansah.
 

„Ach, du bist gar nicht den weiten Weg hierher gekommen, um mich zu treffen?“

Sera lachte über den Humor des jungen Mannes und unterhielt sich eine ganze Weile mit ihm.

Okay, man musste blind, taub und tot sein, um nicht zu verstehen, dass dieser Kerl ein deutliches Interesse an ihr hatte und Sasuke fragte sich, warum sie überhaupt mit ihm redete.

Schließlich gehörte sie zu der unschuldigen Sorte, war ein Mädchen, dass die Aufmerksamkeit vom männlichen Geschlecht zu meiden wusste….
 

Oder?
 

Sasuke blinzelte, als sie wieder herzlich lachte und in dem Moment wurde ihm eines klar.

Es waren drei Jahre gegangen und Sera war eine erwachsene junge Frau geworden…

Vielleicht war sie inzwischen jemand, der sich gerne mit Männern traf.

Vielleicht hatte sie sogar eine -oder mehrere- Beziehungen hinter sich.
 

Jetzt, wo er daran dachte; War dieser Mako nicht fast drei Jahre mit ihr allein gewesen?

Sie war ohne Naruto, Kakashi oder Sakura, also hätte sie ganz heimlich mit ihm…
 

Wieso dachte er jetzt daran?

Es war Seras Entscheidung, ihr Leben und demnach ihre Sache, also was kümmerte es ihn?

Sie war erwachsen, intelligent und reif, demnach sollte sie für sich selbst entscheiden und das tun, was sie für richtig hielt. Wer war er, sich da einzumischen?
 

Der Kerl legte seinen Arm an Seras Oberarm und die Bändigerin zeigte keine unbehagliche Reaktion, lächelte ihn weiterhin an und wirkte wie lebendes Wasser in seiner Anwesenheit.

Er wusste nicht warum, aber in ihm keimte das Bedürfnis, diese fremde Hand an Seras Arm, an ihrer nackten Haut, von ihrem Besitzer mit seinem Kusanagi abzutrennen.

Was war nur los? Wieso war sie in seiner Anwesenheit immer so ruhig und irgendwie leicht verkrampft und verhielt sich bei irgendwelchen Fremden wie eine… Zuckerwattegöre?

Wieso erlaubte sie es, dass man sie berührte? Wieso lächelte sie dabei?

Und vor allem; Wieso wirkte es wie selbstverständlich, dass er sie anfasste…?!
 

Du verlierst dich, Uchiha.
 

„Was ich dich eigentlich fragen wollte, Sera… also...“

Das Grinsen des von Sasuke umbenannten BASTARDS wurde breiter und der Abstand zwischen Sera und dem BASTARD wurde geringer. Zu gering für seinen Geschmack.

„Ich wollte dich fragen, ob du-“
 

„Sera.“

Die tiefe, mächtige Stimme des Shinobi unterbrach Tora mit hartem Nachdruck im Ton und es war ihm egal, dass dieser ihn verwirrt anblickte. Und auch Sera, dessen Augen durch das Verband verdeckt wurden, wirkte durch ihre leicht gesunkenen Mundwinkel ebenfalls ein wenig irritiert, da sie gar nicht damit gerechnet hatte, dass Sasuke überhaupt sprechen würde.

„Wir sind im falschen Laden und sollten gehen.“

Zu ihrem Schock wurde plötzlich ihr Arm gepackt und ehe sie sich versah -Ha. Versah- wurde sie von Toras Griff gelöst und von niemand anderes als Sasuke Uchiha energisch aus dem Laden geschleppt.
 

„Ehm. Ist mit dir alles okay?“ fragte die Bändigerin voller unschuldiger Verwirrung, während Sasuke sie mit grimmigen Ausdruck durch den Marktplatz zog.

„Hn.“, war seine daher gemurmelte, und definitiv beleidigte Antwort, was Sera total irritierte.

„Wir sind hier zum Einkaufen und nicht mit dahergelaufenen Schwächlingen zu reden.“

„Sasuke, ich weiß, du warst drei Jahre weg und menschliche Kommunikation scheint dir deshalb NOCH schwerer zu fallen, aber Unterhaltungen kann man nicht ständig meiden.“

Wow, es war fantastisch, wie ehrlich sie war.
 

Der Rest des Einkaufes verlief ganz reibungslos ab und Sasuke bemerkte nun immer öfter, wie viele Blicke seine Kameradin auf sich zog. „Ah!“

Ein weiteres Mal wurde ihr Arm von ihm gepackt und Sera wurde plötzlich von ihrer Postion weggezogen und lief mit Sasuke einfach in eine andere Richtung.
 

Mal ehrlich… hatte er heute schlechte Laune…?

……..……..………..………..…………
 

„Dein Bruder wird WAS?!“
 

Naruto und Sasuke waren bei Ichiraku einen Teller Ramen schlürften, als der schwarzhaarige Shinobi plötzlich die verblüffenden Neuigkeiten verkündete.

„Du hast mich gehört, Loser.“, murrte Sasuke gelangweilt. „Er wird Hokage.“

„A….Aber… ich dachte Kakashi sollte der nächste Hokage werden, echt jetzt!“

Sasuke schloss schlicht seine Augen und nahm einen Schluck von seinem warmen Essen.

„Der Mann wird bald Vater und hat auch gar keine Lust darauf.“, meinte der Uchiha.

„Es wurde ihm zwar als erstes angeboten, aber er hat abgelehnt und meinte, dass Itachi der Hokage sein sollte. Und mein Bruder scheint dieses Angebot in Betracht zu ziehen.“

„Alter…“ Naruto hätte echt nie gedacht, dass es mal dazu kommen würde.

„Aber hey, Itachi würde definitiv einen guten Hokage bieten.“, meinte der Fuchsninja schließlich schulterzuckend.

„Hn.“
 

„Sag mal, bist du heute schlecht drauf?“

Es war nicht zu übersehen, dass der Schwarzhaarige mürrischer als sonst wirkte.

Und das sollte sogar für diesen Emo etwas heißen.

„Wo ist eigentlich Sakura?“, wich Sasuke allerdings der Frage aus.

„Wollte sie nicht mitkommen?“

Immerhin war das Treffen ihre Idee gewesen.

„Schon, nur musste sie eine Extraschicht im Krankenhaus übernehmen.“, seufzte Naruto.

„Durch den Krieg sind leider viele verletzt worden und Sakura weigert sich, unnötige Pausen einzulegen, damit sie mehr Patienten heilen kann. Du kennst sie ja.“

Sasuke nickte, denn das klang total nach der rosahaarigen Kunoichi.
 

„Hast du eigentlich endlich mit Sera gesprochen?“

Sasuke verkrampfte sich bei seiner Frage kaum merklich und sah zu Naruto.

„Was meinst du?“, fragte er, ohne sich etwas anmerken zu lassen und traf den entgeisterten Blick des genervten Fuchsninjas.

„Was wohl?“, fragte dieser sarkastisch. „Komm schon, Alter, was ist los zwischen euch?“

Die Stimme des Fuchsninjas war drängend und besorgt, als er seinen besten Freund musterte, denn langsam machte er sich wirklich Gedanken um das merkwürdige Verhalten seiner besten Freunde.

„Was soll schon sein?“
 

„Ehrlich mal, Sasuke, im Kämpfen bist du der Hammer, aber wenn es um ein vernünftiges Gespräch mit Sera geht, bist du die größte aller Memmen, echt jetzt.“

„Halt die Klappe, Loser.“, zischte der Schwarzhaarige genervt.

„Sie hat gerade andere Dinge im Kopf.“

Ja… wie zum Beispiel diesen komischen Tora.
 

„Und was ist mit dir?“, fragte Naruto, sein Blick ungewohnt analytisch.

„Hör mal, ich weiß zwar nicht, was genau damals zwischen euch passiert ist, als du sie zurückgelassen hast und ich werde dich auch nicht danach fragen.“, begann der Blonde ernst.

„Aber Sera hat es damals sehr mitgenommen und so wie du dich verhältst, dich anscheinend auch. Also schafft das endlich aus der Welt, das ist ja nicht mehr auszuhalten.“
 

„Ich bin wie verrückt in dich verliebt, Sasuke! Ich liebe dich so sehr, dass es mich zerstören würde, wenn du mich auch noch verlassen würdest!“

Diese Worte hallten nun zum wahrscheinlich tausendsten Mal in seinen Ohren.

„Und wenn du nicht bleiben kannst, dann nimm mich mit! Geh nicht zu Orochimaru, ich flehe dich an!“

Seine Hand ballte sich zu festen Fäusten und er fragte sich, warum er wieder an diesen Moment dachte. Wieso konnte er ihr verweintes Gesicht und ihre ehrlichen, verzweifelten Worte nicht einfach vergessen?
 

„Sie ist zu zart, Sasuke. Ihr Charakter ist viel zu weich für das alles und doch hat sie dich ebenfalls nie aufgegeben. Als du gegangen bist, musste sie mit dem Gedanken leben, dass du ihre Chance auf ein Leben mit Augenlicht genommen hast und hat dich trotzdem viel zu sehr vermisst. Und nachdem sie die Mönche vermisst hat und die Sache mit Zuko...“

Sein Inneres verengte sich, als der blonde Ninja ihm das alles erzählte.
 

„Wusstet ihr es damals schon?“, fragte Sasuke plötzlich und sah ihn fordernd an.

„Was meinst du?“ Naruto wirkte verwirrt, als er von der Nudelsuppe aß.

„Die Sache mit den Mönchen. Dass sie vor ihren Augen umgebracht worden sind und dass Sera von diesem Bastard verfolgt wurde, um sie zu heiraten.“ erinnerte er schroff.

„Habt ihr es damals schon gewusst?“
 

Die fordernde Ernsthaftigkeit beunruhige Naruto ein wenig und er musste mit sich ringen, seinem besten Freund die Wahrheit zu sagen. Und irgendwie hatte er so das Gefühl, dass ihm die Antwort nicht wirklich gefallen würde.

„Ja.“, antwortete Naruto also mit schlechtem Gewissen und ließ von seinen Nudeln ab.

„Mir hat sie alles von Anfang an erzählt, da wir nur uns als Familie hatten und eines Tages hat sie auch mit Sakura und Kakashi Sensei darüber gesprochen.
 

Diese Antwort traf den jüngsten Uchiha wie ein Schlag in die Magengrube und ein wirklich bitteres Gefühl machte sich in ihm breit, als er Narutos Worte hörte.

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„Ihr habt es also alle gewusst.“, meinte er mit verengten Augen.

„Alle bis auf mir.“

Aus seiner ruhigen Stimme sprach der bittere Vorwurf und Naruto seufzte schuldbewusst.

„Wir wollten es dir keineswegs verheimlichen, echt jetzt.“, versicherte er unbehaglich.

„Du kennst Sera. Sie dachte schon immer, dass es dich einfach nicht interessieren würde. Es war schon schwer genug für sie, dir von ihrer Blindheit zu erzählen.“

Naruto seufzte über die extreme Unsicherheit seiner besten Freundin.

„Du warst immer so auf deine Rache fixiert, dass sie sich einfach nicht… getraut hat.“
 

„Du willst mir sagen, dass sie mir einfach nicht erzählt hat, dass sie verfolgt wird?“

Und wieder fühlte Naruto sich unsicher über die leicht schroffe Art des Uchihas.

„Was wäre passiert, wenn sie plötzlich angegriffen wäre, Naruto? Glaubst du nicht, du hättest mir davon erzählen sollen, damit ich sie besser hätte beschützen können?“

„Erstens, waren wir bereits immer auf der Hut deswegen, echt jetzt.“, stellte er klar.

„Und außerdem stand es uns nicht zu, das weißt du. Sie war einfach noch ein unsicheres Mädchen und selbst noch am trauern, echt jetzt.“

Ehrlich gesagt, musste Sasuke das Gehörte erst einmal verdauen und schloss seine Augen, als er an die alten Zeiten dachte, in denen alle von der potentiellen Gefahr wussten, während man ihn ausgeschlossen hatte. Oder besser gesagt;
 

Während Sera ihn ausgeschlossen hatte.

Sasuke sprach nicht weiter über dieses Thema, denn er war nicht nur beleidigt.
 

Er war verdammt wütend auf die schöne Bändigerin.

Und er würde sie noch definitiv ausfragen…

……………………………………………..
 

Okay, ich habe soo tolle Kommis erhalten, dass ich nicht anders konnte, als ein weiteres Kap zu posten! *.*

Und Leute, auch wenn dieses Kap ein wenig irrelevant wirkt, bei nächsten Mal wird es zu einem Gespräch kommen. Und WAS für eins.

Ach ja, Karin und Suigetsu werden einen kleinen Auftritt haben und ich freue mich schon, auch dieses Kap zu posten. (Es ist bereits geschrieben) :D

Ich freue mich total euer Lob, Kritik oder Vorschläge zu hören und bedanke mich für eure Unterstützung!
 

Liebe grüße

eure dbzfan



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Kommentare zu diesem Kapitel (4)

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Von:  lula-chan
2018-07-15T14:50:39+00:00 15.07.2018 16:50
Tolles Kapitel. Gut geschrieben.
Oh Mann. Das zwischen Sasuke und Sera wird irgendwann aus dem Ruder laufen. Sie müssen endlich miteinander sprechen, sonst wird das nie was.
Itachi wird also Hokage. Ich freue mich für ihn. Das ist schließlich schon immer sein Traum gewesen.

LG
Antwort von:  Fifi-Uchiha
12.08.2018 23:52
Haha, keine Sorge, das Gespräch wird auf jeden Fall stattfinden!
Und ja, ich finde, der Job passt zu Itachi und dachte mir why not?
Ich freue mich sehr, dass dir das alles so gefällt und bedanke mich für deine Unterstützung!

LG
Fifi
Von:  Scorbion1984
2017-01-21T13:54:27+00:00 21.01.2017 14:54
Die haben aber auch eine lange Leitung ! Da können die Anderen noch soviel Tricks anwenden , die sind einfach zu stuhr !
Bin gespannt was bei ihrem Gespräch rauskommt !
Von:  Lilly_Lu_Dragneel
2017-01-20T21:59:14+00:00 20.01.2017 22:59
Genial :)
Finds ja niedlich wie alle versuchen sera und sasuke zu helfen und die beiden stellen sich im wahrsten Sinne des Wortes wie die letzte Menschen an :D

Ich erwarte sehnsüchtig das nächste Kapitel
Lg Lilly
Antwort von:  Fifi-Uchiha
20.01.2017 23:17
Jaaa, es wird noch richtig abgegehen zwischen denen hahahah ;D
Von:  Greihount
2017-01-20T21:46:10+00:00 20.01.2017 22:46
ich komm nich mehr mit.. =(

ist der Uzumaki immer noch mit Sakura zusammen.. oder is er jetzt mit Sera..??
Antwort von:  Fifi-Uchiha
20.01.2017 23:16
Mit Sakura hahaha


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