Die Zahnräder von London von DameEvieFrye ================================================================================ Kapitel 16: Verrat (Henrys Sicht) --------------------------------- "Wir haben eine neue Mission", lächelte ich und sah durch die Akte mit den Anweisungen. "Cool und was für eine Mission Henry?" Es war klar, dass Jacob wieder der Erste war. Wenn es um körperliche Bewegung und Missionen ging war er immer der Erste außer... "Aber nichts mit schleichen, oder?" Es ging ums Schleichen. Aber diesmal hatte der Junge Glück. Na ja fast. "Nein es ist eine undercover Mission." "Was zur Hölle?" Miss Frye schaltete sich ein: "Wir arbeiten verdeckt." "Ach sooooo. So was olles also..." Er stöhnte. "Also doch schleichen." Er klang wahrlich enttäuscht. "Ihr sollt in dieser Mission das Aushorchen üben, damit eure Sinne geschärft werden", erklärte ich weiter. Jacob ließ sich tiefer ins Sofa sinken. Der Junge war wirklich einmalig. Seine Schwester hingegen nahm die Akte von mir und fing an zu lesen. Jacob aber ließ sich noch mehr in die Kissen sinken und legte sich sogar eins auf das Gesicht. "Weck mich wenn du fertig bist Evie." Ja, die Zwillinge. Zwei Parteien so harmonisch vereint. Denken und Handel. Obwohl man weder die eine noch die anderen unterschätzen sollte. Miss Frye konnte auch anderes und stand in Schlagkraft ihrem Bruder in kaum etwas nach. Sie ging die Sache nur taktischer an. Genauso wenige war Jacob der Typ, der wie ein Stier nur drauf los trampelte. Er konnte durchaus Pläne schmieden, wenn er wollte, aber meistens war doch seine Faust schneller als sein Verstand. Frei nach dem Motto: "Erst schlagen dann fragen." Mein Blick ging zurück zu Miss Frye. "Es ist ein Vernissage", stellte sie fest. "Wer is im Arsch?", fragte sogleich ihr Bruder. "Nicht "Wer is im Arsch", sonder Vernissage. Unter Vernissage, das kommt aus dem französischen von "vernis" oder "Firnis", versteht man heutzutage die Eröffnung einer Kunstausstellung. Also Bilder zum anschauen." "Oh diese scheiß "Franzen"! Schrecklich! Überall müssen die ihre Sprache reinhauen...Und Evie ich weiß was 'ne Kunstausstellung ist. Stell mich nicht als blöde hin." Das Jacob so herum maulte, war fast schon süß. Wie ein kleiner Welpe der den großen Vater anknurrte. Ich seufzte und sofort hatte ich seine Aufmerksamkeit. "Henryyyyy du seufzt schon wieder." "Ich weiß. Aber so bekommt man dein Gehör am schnellsten." "Gar nicht war!", protestierte er und wurde doch arg rot um die Wange. Okay, das war auch süß... Welpe halt. "Wie dem auch sei", fing ich erneut an, "Wir werden getarnt als Kunstliebhaber dort hingegen und zwei Zielpersonen finden und-..." Jacob sprang dazwischen. "Töten?" "Nein", sagte ich sodann, "abhören." Er stöhnte ausgelassen. "Wie langweilig..." "Aber wichtig für eure Ausbildung." Ich sah wie Jacob mich nachäffte, aber das kannte ich schon. Der Junge hatte einfach zu viel Energie. Ich seufzte, schon wieder. "Wir brechen um 18 Uhr auf." Und so war es auch. Für den "Job" hatte ich ein Auto "geliehen". Wenn es brenzlig werden würde, wäre ein Fluchtweg unbedingt notwendig. Der Plan war so wie so das, was man hierbei unbedingt einhalten müsste. Ich sah auf die Uhr und dann zur unserem Haus. Jacob hatte sich in seinen Anzug gequält, aber in gegen seiner Meinung stand er ihm auch sehr gut, nur die Krawatte... Erneut ein seufzen von mir und ich kam noch mal zu ihm hin und richtete das Stück Stoff. Augenblicklich wurde der Kleine rot. "Hey, Henry lass das! Zuppel nicht an mir rum! Das nervt! Und wo bleibt eigentlich Evie? Wir komme noch zu spät!" "Ich weiß...", sprach ich und sah mich um, als ein Engel die Treppe zum Haus runter kam. Auch Jacob verschlug es die Sprache, und das kam nicht alle Tage vor. Jacob hatte einen schwarzen Anzug mit grüner Weste an, ich einen in weiß, aber Miss Frye sah in ihrem Meerjungfrauenkleid in schwarz mit der roter Schnürung am Rücken, einfach aus wie der junge Morgen. "Tut mir leid, Mister Green, aber ich hab das Kleid nicht so schnell an bekommen. "Kein Problem Miss Frye...", sagte ich ganz automatisch, als mich Jacob in die Seite boxte. "Starrt du etwa meine Schwester an?" "Tust du doch auch." "KLAPPE! Ich darf das auch!" Ja, ja der alte Spruch: "Ich darf das, weil..." Bald hatte ich mich wieder zusammen und wir fuhren zu Veranstaltung. Die Vernissage fand in einer umgebauten alten Halle mit Glasdach statt. Als wir darauf zu gingen, sah ich mich nochmal zu den Zwillingen um. "Konzentriert euch", mahnte ich sie erneut an, "vor allem du Jacob." Doch der sah gerade dem nächsten schönen Gesicht oder Hintern nach... Ich seufze und Miss Frye gab ihn einen Klaps auf den Hinterkopf. "Danke Miss Frye." Doch dann gingen wir rein. Die Halle war schön hell, dünne Wände teilen sie in eine Art Labyrinth auf. An ihnen hingen die Bilder. Kabel liefen von der Decke zu den Lampen. Langsam schloss ich die Augen und sah mich mit dem Adleraugen um. Rot, soweit das Auge reichte. Wo hatte uns Edward nur rein geschickt? Miss Frye zuckte zusammen und Jacob lächelte. Ich wusste, dass sie es auch sahen. Langsam schoben wir uns an einigen Bilder vorbei und heuchelten Interesse. Meine Hand stieß kurz beide an. Das war das Signal, dass sie ihre Zielpersonen finden und belauschen sollte. Meine Augen sahen zu einen abstrakten Bild aus roter und weißer Farbe. Ich mochte so etwas nicht. Die Indischen Symbole wie das Om-Zeichen , welches für göttliche Energie, Transzendenz oder Absoluter Existenz stand oder die Yantras hatten für mich schon immer ihren eigenen Charme. Das spiegelte sich auch schon auf meiner Assassinenuniform wieder. Doch ich schweifte ab. Mein Blick suchte zuerst Miss Frye. Schnell fand ich sie danke des "Sinnes". Sie stand mit dem Rücken zu ihrem "Opfer" und belauschte es so. Bei dieser Menschenansammlung eine gute Taktik. Sehr gut, dachte ich. Wie immer war sie geschickt und besonnen. Nun zu ihrem Bruder. Und mir fiel fast alles aus dem Gesicht. Jacob stand am Buffet und tat sich genüsslich daran. Ich wollte einschreiten, als ich aber dessen Zielperson direkte daneben sah, war mit alle klar. Erneut seufzte ich. Dieser Junge halt. Aber was wollte man machen? Ich lies mich ein wenig treiben von den Strom der Menschen. Immerhin sollte keiner Verdacht schöpfen. Die feine Musik der kleinen Band verstummte und dann wurde eine Fläche geräumt. Tanzmusik erklang. Nicht gut... Mein Blick wich zu den Zwillingen. Die Mission war wohl erfolgreich denn beide trafen sich wenige Meter von mit entfernt. Ich sollte mich auch auf den Weg machen. Doch ich konnte nicht. Etwas tropfte auf meine Hand. Ich sah hinunter. Blut. Ein beklemmendes Gefühl war da an meine Hals. Ich hob die Hand und spürte das warme Blut aus meiner Halsschlagader strömen, sowie die kalte Klinge, die meine Haut verließ. Und die Weichheit der Feder. Ich hatte mir es schmerzhafter vorstellt, doch da war kein Schmerz. Ein Assassine...einer von uns. Mein Blick, floh zu den Zwillinge. Und sie sahen mich. Das letzte was ich erblickte, war wie Jacob losstürmte. Natürlich war es Jacob, wie immer. Dann war alles nur noch schwarz. Meine Gedanke wurden still und ich hoffte, dass die Zwillinge bis zum Wagen kommen würden. In Sicherheit. Es tut mir leid meine beiden Kätzchen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)