The Name of the Game - Love von Nepatan ================================================================================ Kapitel 20: Girlstalk --------------------- Zusammenfassung: Mai trifft sich mit Shizuka und Anzu in einem Café in Domino City Danksagung: Einen großen Dank an meine liebe Freundin Tebian, die mir mit ihrer harschen, aber sehr wichtigen Kritik half die Dialoge nachvollziehbar und verständlich zu formulieren. Danke, Liebes, dass du mich auf die Unstimmigkeiten hingewiesen hast. :) *~*~* Der Domino Platz war lebendig und vollbepackt mit Menschen. Das Plätschern des klaren Wassers der großen und beeindruckenden Fontäne in der Mitte erinnerte Mai an das aufgeregte Zwitschern der Vögel im Frühling. In der Nähe des Wassers war es kühl und angenehm. Pärchen, Müttern mit Kindern und Schülern hatten sich am breiten Steinrand niedergelassen und genossen den warmen, sonnigen Nachmittag. Mai selbst stand etwas abseits zwischen dem Springbrunnen und der schwarzen rechteckigen Uhr, wo sie auf ihre Verabredung wartete. Sie war froh sich für den kurzen hellblauen Rock und das weiße ärmellose Oberteil entschieden zu haben, so dass es ihr nicht so warm war. Schwarz war bei diesen Temperaturen keine gute Option, besonders, wenn es sich um enganliegende Kleidung handelte, die ihre Figur betonte, wie sie Mai gerne trug. Sie holte ein kleiner ovaler Spiegel aus ihrer schwarzen Ledertasche heraus und überprüfte kritisch ihr Aussehen. Mit der Hand strich sie locker ein paar ungebändigte blonde Strähnen über die linke Schulter, wobei ihr auffiel, dass ein Oberschüler sie fasziniert betrachtete. Ein leichtes Schmunzeln umspielte ihre Lippen und sie klappte den silberfarbigen Spiegel zu, bevor sie ihn in ihre Tasche verschwinden ließ. Sie ließ ihren Blick über die Menge wandern, als würde sie nach etwas oder jemanden suchen, und drehte sich ein Stück um, bevor sie zum schwarzhaarigen jungen Mann blickte, der sie immer noch anstarrte. Der plötzliche und unerwartete Blickkontakt traf ihn unvorbereitet und er wandte sich scheu ab. Immer diese unsicheren Typen, die sich nie dazu durchdrangen zu handeln. Nicht, dass sie sich groß von irgendeiner Handlung bewegen lassen würde, aber das Spiel war immer noch unterhaltsam, auch wenn nicht mehr so reizvoll, wie vor einigen Jahren. Das hatte auch seine guten Gründe. „Hey, Mai!“ Eine fröhliche weibliche Stimme lenkte sie ab und sie drehte sich um, um Katsuyas geliebte Schwester Shizuka auf sich zu rennen zu sehen. Ihr langes kupfernes Haar wallte locker über die pastellgelbe Bluse mit orangenen Blüten am rechten unteren Rand, die sie über helle orange Kurzhose trug. E strahlendes Lächeln zierte ihr unschuldiges, liebliches Gesicht, als sie ankam. „Shizuka, Kleines!“ Mai konnte nicht anders, als das warme Lächeln auf die gleiche Art und Weise zu erwidern. Sie mochte die junge, fröhliche Shizuka sehr. Sie war noch jung, naiv und etwas unerfahren, aber sie hatte ein starkes, liebendes Herz und jede Menge Mut. Ihre Art die Welt im positiven hellen Licht zu sehen, war fesselnd und motivierend und die hübsche Blondine wurde sich bewusst, dass sie das am Meisten nach dem Battle City Turnier vermisst hatte. Hätte sie sich dazu entschieden die Freundschaft zu Shizuka aufrecht zu erhalten, wäre sie vermutlich Dartz nicht in die Hände geraten, so dass er sie benutzen konnte, um Katsuya zu bezwingen. „Willkommen in Domino zurück! Wir haben dich sehr vermisst!“ „Danke, ich freu mich auch wieder da zu sein und besonders dich und deinen Bruder sehen zu können. Aber erst einmal einen Mädchen-Tag zu verbringen ist ein wunderbarer Weg sich wieder hier einzuleben.“ Mai erblickte noch jemand Bekanntes auf sie zugehen und schmunzelte. „Wie ich sehe, ist Anzu auch da. Hey, Anzu, Liebes!“ „Mai, Shizuka! Ich hoffe, ihr musstet nicht lange warten?“ Anzu sah in die Runde und ein warmes Lächeln zierte ihre Lippen. Wie es Mai von ihr kannte, war Mazaki elegant und sexy gekleidet. Ein weißer Minirock mit einfachem, aber stilvollem Schnitt umspielte ihre schöne Figur und wurde von einem hellrosa Tank Top ergänzt. Die ebenfalls weißen High Heels brachten sie fast auf ihre Größe, was Mai schmunzeln ließ. „Keine Sorge. Wir sind eben alle gekommen. Wie wäre es mit einem Eis und einem schönen Drink dort drüben? Das Café ist sehr gemütlich und die Getränke exzellent.“ Besagtes Café befand sich auf der anderen Seite des großen Platzes und hatte einen Teil seiner Plätze draußen. Mai, Anzu und Shizuka setzten sich jedoch an einem rechteckigen Tisch mit vier Stühlen bei der großen Fensterfront drinnen. Man behielt den schönen Ausblick auf den Springbrunnen und der Menge, doch es war nicht so laut und sie konnten sich entspannt unterhalten. Ein sanfter kühler Hauch kam von der Klimaanlage noch dazu und erfrischte die sonst heiße Luft. Sie bestellen sich jeweils ein leckeres Eis und ein Getränk, bevor sie in ein tieferes Gespräch verfielen. „Wo hast du dich die ganze Zeit herumgetrieben, Mai?“ Anzu löffelte sich ein paar Schokoladenstückchen aus ihrem Stracciatella Eis heraus und ließ den Geschmack der süßen braunen Versuchung auf der Zunge zergehen, während sie neugierig zu ihrer Freundin blickte. „Hier und da.“ Mai rührte ihren Früchtecocktail um und nahm einen Zug mit dem Strohhalm von der süß-sauren Mischung. „Ich habe das Land durchreist und unbekannte Gegenden besucht, um abzuschalten und etwas allein zu sein. Nach der ganzen Sache mit Dartz und Varon habe ich das dringend gebraucht. Ich habe nachgedacht… über das Duellieren, über meine Ziele und… was ich von mir erwarte. Ich musste einen Weg finden, wie ich das alles, was damals passiert ist, wiedergutmachen kann.“ „Ach, Mai…“ Anzu streckte die Hand nach Mai aus und berührte sanft ihr Handgelenk. „Die Sache ist schon längst vergeben und vergessen. Du bist wieder da und dir geht es gut, das ist das Wichtigste.“ „Für mich ist sie aber nicht gegessen, Anzu.“ Mai blickte die Tänzerin mit ernsten Augen an, in denen sich aber ein Hauch von Trauer verbarg. „Ich habe zugelassen, dass mir Dartz Sachen einredet, die nicht wahr sind. Er hat mich benutzt, um Katsuya zu verletzen und mich dann an den großen Leviathan ausgeliefert. Ich war schwach und ließ mich von seinem Versprechen für Macht und Ruhm blenden. Ich hab euch allen verletzt und so etwas tut man mit Freunden nicht.“ Es folgte eine bedrückende Stille. Vieles davon, was Mai gesagt hatte, war wahr. Anzu konnte gut verstehen, warum sich Mai schuldig fühlte. Das würde sie an ihrer Stelle sicherlich auch tun. Es schmerzte im Herzen zu wissen, dass man jemanden verletzt hatte, der einem sehr viel bedeutete. Katsuya hatte zwar nach der Dartz-Saga nicht über den Vorfall mit Mai gesprochen, aber die brünette Tänzerin wusste, dass er sich Gedanken gemacht hatte. Sie hatte seinen abwesenden und einsamen Blick bemerkt, wenn er plötzlich still wurde und auf die Straße sah, während sie sich alle in ein Café trafen oder nach der Schule gemeinsam nach Hause gingen. „Jeder ist manchmal schwach und fühlt sich nutzlos.“ Shizukas leise, liebevolle Stimme durchbrach die unangenehme Stille zwischen ihnen. Ihr Blick ruhte für einen Augenblick auf die Tasse Kakao in ihren Händen, ehe sie den Kopf hob und Mai anblickte. „Aber mit Freunden und Familie an deiner Seite brauchst du nichts zu fürchten. Du bist nicht alleine, Mai. Wir sind alle bei dir und wir brauchen dich. Du gehörst zu uns und unserer Stärke. Egal, was passiert und wie viele Fehler du machst, solange du weiterkämpfst wird alles wieder gut. Du musst nichts wiedergutmachen. Du hast bereits alles wiedergut gemacht, weil du wieder zurückgekehrt bist.“ „Shizuka…“ Mai konnte gerade keine Worte für diesen unerwartet starken Zuspruch von ihrer jungen Freundin finden. Sie wusste vermutlich kaum etwas davon, was vor einem halben Jahr geschehen war und doch… Die braungrünen Augen sahen sie mit einer Stärke an, die ihr Inneres erwärmte. Der Blick ähnelte so sehr Katsuyas Blick, dass ihr Herz fast aussetzte. Sie erinnerte sich ganz genau daran, was er damals gesagt hatte: ‚Ich bin hier, Mai, um dich zurückzuholen‘. Jetzt verstand sie was er damit wirklich gemeint hatte. Shizuka lächelte warm. „Mein großer Bruder wird sich so freuen, wenn er erfährt, dass du wieder in Domino bist. Ich kann es kaum erwarten, ihm das zu sagen!“ „Nicht nur er. Yugi und die anderen werden sich ebenfalls freuen. Und Shizuka hat Recht, Mai. Es zählt, dass du wieder da bist. Du brauchst dich nicht zu grämen für das, was passiert ist. Du bist unsere Freundin egal was passiert.“ Mai blinzelte, bevor sie sich erlaubte sich von der Euphorie der beiden jüngeren Mädchen anzustecken. Ein dankbares Lächeln umspielte ihre Lippen. „Danke, ihr zwei… Ich weiß nun, warum die Jungs euch so gern um sich herum haben. Ihr seid die besten Cheerleader von Domino.“ Anzu und Shizuka begannen zu lachen und Mai stimmte mit ein. Es war befreiend wieder mit den Mädels zu reden. Sie war froh sie an diesem Tag eingeladen zu haben. „Was hast du eigentlich vor zu machen, Mai?“ „Nun, nachdem ich mich in meinem neuen Apartment eingefunden habe, musste ich mich um einen Job kümmern. Da hat Kaiba mir gut aushelfen können.“ Anzus Augen wuchsen. „Kaiba? Du arbeitest wieder bei ihm?“ „Ja. Ich hab mir eine Stelle als Spieltesterin bei ihm gekrallt. Es war klar, dass er meinem Angebot nicht wiederstehen konnte.“ Sie musste noch ihr Image wahren, aber sie wusste, dass Kaiba sehr wohl bereit gewesen war, sie mit leeren Händen wegzuschicken. Das hatten ihr diese durchdringenden blauen Augen zu verstehen gegeben, während sie kurz davor standen ihr Inneres durchzudringen. Mit dem Firmenchef sollte man sich nicht verschätzen und sie hatte das schon immer gewusst. „So arbeite ich seit ein paar Tagen wieder bei ihm.“ „Wow, das ist cool!“ Shizuka klatschte begeistert in die Hände. „An welchem Spiel?“ „Ist es vielleicht das neue, was die Kaiba Corp. bald vorstellen wird?“ „Nanana.“ Mai legte ihren Zeigefinger vor den Lippen und zwinkerte den beiden zu. „Ihr wollt mich doch nicht in Schwierigkeiten bringen. Das darf ich euch nicht verraten, es ist ein großes Firmengeheimnis.“ „Haha, ja, nur dass Mokuba es an Yamis Geburtstag verraten hat.“ Anzu lächelte warm. „Aber ist schon offensichtlich. Das Projekt scheint wichtig zu sein und du bist eine gute Spielerin. Es würde mich wundern, wenn Kaiba dich nicht darauf einsetzt.“ Mai grinste nur breit, sagte aber zum Thema nichts weiter. Ihr Blick wurde ernster und neugieriger. „In meiner Abwesenheit scheint einiges passiert zu sein. Ich habe schon mitbekommen, dass der Pharao wieder da ist. Offensichtlich hat das Kaiba zum Auftauen gebracht und sie sind jetzt ein Paar. Was habe ich noch verpasst? Wie sieht es mit dir aus Anzu?“ „Mit mir?“ Die junge Tänzerin blinzelte. „Also… ähm nichts Besonderes?“ Mai verzog das Gesicht zu einer Schnute. „Liebes, Männer sind blind und ahnungslos, aber wir Frauen doch nicht. Ich weiß schon, dass du eine Schwäche für Yugi hattest. Wie lange willst du so tun, als wäre da nichts?“ „Eh?“ Anzu war von der direkten Frage so überrascht, dass sie ein paar Augenblicke brauchte, um sich wieder zu erholen. „Eigentlich… eigentlich war die Sache da komplizierter…“ „Komplizierter?“ Shizuka nickte. „Sie mochte sowohl Yami, als auch Yugi.“ „Oh…“ Mai sah mitfühlend zu Anzu, die einen tiefen Atemzug nahm, bevor sie die Situation erklärte: „Ich hab beide gemocht. Nun… am Anfang habe ich mehr zu Yami tendiert. Er war so stark und selbstbewusst und war von einem Schein von Mystik umhüllt, der mich immer neugierig machte. Aber… mit der Zeit bemerkte ich durch ihn Sachen in Yugi, die mir vorher nie richtig aufgefallen waren. Sehr schöne Sachen wie seine mitfühlende und fürsorgliche Art… Und… na ja… Es war mir irgendwann schwer zu sagen, wen von beiden ich mehr mochte.“ Sie löffelte an ihrem verbliebenen Eis herum, ehe sie fortfuhr: „Ich wusste nicht, was ich tun sollte. Ich hab gezögert, lange gezögert und als Yami endlich wieder zurückkam, habe ich mich dazu entschieden zu handeln. Da mir nicht klar war für wen mein Herz schlägt, wollte ich mich mit jeden einzeln ausgehen und versuchen es herauszufinden. Aber der Pharao hat mir gesagt, dass er kein romantisch angehauchtes Date haben wollte.“ „Weil er mit Kaiba zusammen war?“, vermutete Mai, doch zu ihrer großen Überraschung schüttelte Anzu verneinend den Kopf. „Nein. Da war noch nichts zwischen ihnen. Aber seine Abweisung hat mir zu Bedenken gegeben. Natürlich war ich verwirrt und enttäuscht. Ich habe seine Reaktion nicht verstanden und als an seinem Geburtstag herauskam, dass er mit Kaiba zusammen ist, dachte ich, es wäre deswegen.“ Anzu machte eine Pause, nahm sich etwas von ihrem Eis und klopfte zwei Mal nachdenklich mit dem Löffel gegen die Glaswand. „Ich wusste nicht, wie ich das aufnehmen sollte. Ich dachte, mir wäre die Chance geraubt zu erfahren, für wen von beiden ich tiefere Gefühle hatte… Yami hat das erkannt und mich an dem Tag darauf angesprochen. Er hat mir erklärt, warum er damals zum Date ‚nein‘ gesagt hat. Damit half er mir zu verstehen, dass ich im Prinzip Yugi mehr mag, als ihn. Ich nehme an, ich habe Yami bewundert, weil er die Art von Persönlichkeit ist, die einen bleibenden Eindruck hinterlässt. Seine Stärke und seine Erscheinung sind einnehmend… Aber viel davon, was ich immer gespürt habe, wenn er sich für uns einsetzte oder mich vor Gefahr rettete… Dieses warme Gefühl behütet und geliebt zu sein, das alles kam von Yugi, nicht von ihm. Er war mehr ein Vermittler, hat das aber selbst nicht so empfunden. Das habe ich erst gemerkt, als der Unterschied zwischen den beiden offensichtlicher wurde und ich eine Veränderung in diesen Gefühlen wahrnahm. Vermutlich dadurch kam diese Unsicherheit in meinem Herzen.“ „Also ist Yugi nun derjenige, der dich so euphorisch macht?“, fragte Mai nach ein paar Augenblicken mit einem breiten Grinsen auf den Lippen, womit sie ein wenig das zu ernste Gespräch entschärfte. Anzu spürte, wie ihre Wangen warm wurden. „Und ich muss nicht Kaiba deswegen verhauen, dass er dir den Pharao geklaut hat?“ Die Aussage brachte die Tänzerin dazu in leises Gelächter zu verfallen, dem sich Shizuka anschloss. Sie schüttelte den Kopf. „Nein, es ist nicht nötig. Komischerweise glaube ich, dass Kaiba mir und Yugi einen Gefallen getan hat.“ „Tatsächlich?“ Mai hob skeptisch die Augenbraue. „Ja… An Yamis Geburtstag. Beim Spiel ‚Wahrheit oder Pflicht‘ hat er mich gefragt, ob ich mit Yugi ausgehen möchte… Ich hab ‚ja‘ gesagt und nun… Yugi hat mich einige Tage danach ausgeführt. Es war wunderschön!“ „Wer hätte das gedacht… Kaiba und Leute verkuppeln klingt genauso bizarr wie er und eine Beziehung, aber da er schon in einer steckt und zwar mit einem Kerl, sollte mich das nicht mehr wundern.“ Mai schüttelte ungläubig den Kopf. „Aber richtig gemacht hat er es ja offensichtlich. Was habt ihr gemacht?“ „Wir waren im städtischen Museum. Dort findet gerade die Ausstellung über den Impressionismus in Europa statt und da gab es so schöne und lebhafte Bilder. Die tanzenden Ballerinen von Degas waren traumhaft!“ Anzu lächelte sanft und war für einen Moment in Erinnerungen eingetaucht, bevor sie weitererzählte: „Danach waren wir im City Kino nahe der Arkaden und in dem Ichiban Ramen, zwei Straßen weiter. Wir haben viel gelacht... Der Tag war schöner, als ich mir ihn vorgestellt habe.“ Ihre Freundin strahlte geradezu und Mai musste zugeben, dass sie sie ein wenig dafür beneidete. Sie war glücklich und schien mit ihrer Suche fertig zu sein. Und sie selbst… sie selbst musste erst noch ankommen. „Das klingt so, als würde aus euch endlich etwas werden. Wurde aber auch Zeit.“ Mai zog an ihrem Strohhalm und beäugte Shizuka, die die ganze Zeit über geschwiegen und nur zugehört hatte. „Und was ist mit dir, kleine Shizuka? Verdrehst du weiterhin fleißig Hiroto und Ryuji den Kopf?“ „Was? Ähm… also ich…“ Shizuka lief rot an und schaute verlegen und peinlich berührt auf ihren Teller mit dem Erdbeerkuchen, den sie gegen die leere Tasse Kakao ausgetauscht hatte. „Hm?“ Mai lehnte sich neugierig vor. „Du kannst es uns ruhig erzählen, Liebes. Wir sind nur unter uns.“ „Also…“ Shizuka blickte hilfesuchend zu Anzu, die im ersten Moment nicht wusste, was gerade los war. Bis die Erleuchtung kam. Ihr Gespräch am Tag, wo sie die Deko für Yamis Geburtstag gemacht hatten! „Hast du es herausgefunden?“ „Was herausgefunden?“ Mai blickte fragend zwischen den beiden hin und her. „Für wen sie mehr empfindet, für Hiroto oder Ryuji“, erklärte die Tänzerin, während ihr Blick gespannt auf die Jüngste unter ihnen ruhte. Shizuka nickte leicht und lächelte schüchtern. „Ich habe deinen Ratschlag befolgt und Zeit mit jedem von ihnen verbracht. Ich weiß nun, wen ich wirklich mag. Es ist… Hiroto.“ Anzu klatschte begeistert in die Hände. „Ich wusste es!“ Mai schien auch zufrieden über ihre Wahl zu sein. „Hast du es ihm gesagt?“ „Eh… nein…“ Die Hitze in ihren Wangen ließ vermuten, dass sie jetzt mit Sicherheit knallrot angelaufen war. Es war ihr warm, aber gleichzeitig damit konnte sie nicht aufhören zu lächeln. Sie war so erleichtert gewesen, als sie endlich in der Lage war eine Entscheidung zu treffen. „Nicht? Daran müssen wir etwas ändern!“ „Müssen wir das?“ Shizuka blickte Mai mit großen Augen an. „Natürlich! Wie sollst du sonst mit deinem Traummann ausgehen, wenn er nicht von seinem Glück weiß?“ „Ähm…“ „Keine Sorge.“ Mai ließ ihren Blick schweifen und fand die Bedienung, um sie zu sich zu winken. „Wir helfen dir dabei. Aber erst einmal müssen wir hier raus und in den Einkaufzentrum auf der anderen Seite des Platzes. Da gibt es das perfekte Damengeschäft für diese Angelegenheit.“ „Aber, Mai…“ Die hübsche Blondine winkte ab. „Nichts aber! Wenn man als Frau eine Wahl getroffen hat, sollte man sich den Mann, den man haben möchte, sofort krallen. Lange bleiben diese nämlich nicht frei.“ Sie pausierte nachdenklich für einen Moment, bevor sie leiser hinzufügte: „Auf jeden Fall ist es bei den Meisten der Fall. Selten kann ein Mann warten, dass die Frau sich traut auf ihn zuzukommen.“ Anzu hatte eine Ahnung, dass die junge Diva damit Katsuya im Sinne hatte, doch sie sagte nichts. Stattdessen klopfte sie Shizuka beruhigend auf die Schulter, wobei ein warmes Lächeln ihre Lippen zierte. „Mai hat Recht. Es ist an der Zeit Hiroto in Kenntnis zu setzen. Er verdient es deine Wahl zu hören.“ Der Blick von Shizuka offenbarte ihre Unsicherheit, aber sie schien für einen Moment über das Gesagte nachzudenken, bevor sie zustimmend nickte. „Ja… Danke.“ Mai lächelte warm und wandte sich der weiblichen Bedienung des Cafés zu, um nach der Rechnung zu verlangen. Sie freute sich bereits auf die kleine Shoppingtour und war sich sicher, dass sie das passende Outfit für die junge Schülerin finden würden. Schließlich wussten sie und Anzu am besten, wie man einem Jungen mit entsprechender Kleidung den Kopf verdrehen konnte… Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)