The Name of the Game - Love von Nepatan ================================================================================ Kapitel 12: Ocean Day --------------------- Zusammenfassung: Yami und Yugi haben vor am Tag des Meeres schwimmen zu gehen. Aber dann kommt es zu einer unerwarteten Überraschung. Für Yugi... Warnungen: Keine. *-*-* Der Tag war sonnig und warm, perfekt geeignet, um schwimmen zu sehen. Obwohl es Montag war, hatten sie frei. Heute wurde der Tag des Meeres gefeiert - ein wichtiger Tag für alle Japaner. Das Land und seine Kultur waren eng mit dem Meer verbunden. Dieses gab ihnen reichlich Fisch und Meeresfrüchte, ermöglichte ihnen das Handeln mit anderen Völkern und verzauberte sie mit seiner Mystik und unbändigen Kraft. Gleichzeitig damit bestimmte das Meer mit seinen Tsunamis und den starken Winden, die die Küste des Landes erreichten, über Leben und Tod und die Existenz vieler Siedlungen. So wurden an diesem Tag die Geschenke des Meeres geehrt und seine Macht anerkannt, die die Blüte eines ganzen Volkes bestimmte. //Das ist so ähnlich wie die Nilfeste bei uns in Ägypten. Der Nil war dafür verantwortlich, dass wir genug zu essen hatten und seine Flut konnte Segen und Fluch zugleich sein.//, hatte Atemu bei sich gedacht, als sein Partner ihm gestern über dieses Fest erzählt hatte. Yugi liebte es zu schwimmen, was auch auf ihn selbst zutraf. So hatten beide beschlossen an diesem Montag zusammen schwimmen zu gehen und sich so an den festlichen Aktivitäten zu beteiligen. Yami stand bereits unten vor den Treppen und wartete auf den Jüngeren. In der Sporttasche, wo er normalerweise seine Basketballsachen aufbewahrte, gab es nun Wechselkleidung, zwei Tücher, Badeschuhen und Duschuntensilien. Sie fühlte sich ein bisschen leichter an, als sonst und war angenehmer zum Tragen. Er hatte sie geschultert und musste nicht befürchten, dass sein Arm nachher total versteift sein würde. "Partner?" "Ich komme!" Augenblicke später kam Yugi die Treppen heruntergerannt. Er trug einen Rucksack und reichte Yami eine Flasche Wasser. "Das werden wir brauchen", erklärte er dabei. "Ich habe meine auch nachgefüllt." "Ah! Vielen Dank!" Der Pharao steckte die Flasche ein und sah seinen jüngeren Bruder an. "Wollen wir?" "Ja!" Sie verließen das kleine Haus durch den Hintereingang und wurden von der Anwesenheit von Isano und einer großen schwarzen Limousine hinter ihm überrascht. Der Wagen gehörte zweifelsohne der Kaiba Corp, aber ob Kaiba selbst drinnen saß, ließ sich, aufgrund der verdunkelten Fenster, nicht ermitteln. "Herr Yugi Muto. Herr Yami Muto." Isano verbeugte sich respektvoll vor jedem der beiden. "Würden Sie mir bitte folgen? Herr Kaiba erwartet sie in seiner Villa." "Isano?" Yugi war überrascht über dieses plötzliche Auftauchen und sah verwirrt zum Pharao, der seinen Blick erwiderte. Sie wechselten kein Wort, doch sie nickten einander zu, ehe sie sich der Limousine näherten und durch die Tür einstiegen, die ihnen der Fahrer offen hielt. Drinnen machten sie es sich bequem. Es musste wichtig sein, wenn Kaiba Isano mit der Limousine vorschickte, also war es besser nicht groß zu protestieren und nachzufragen. Sie fuhren nach wenigen Augenblicken los. Isano hatte sie alleine gelassen und saß vorne im Beifahrersitz. "Hast du eine Ahnung, was Kaiba von uns wollen würde, Yami?" "Nicht wirklich. Vermutlich aber wieder eine Herausforderung, so wie er immer drauf ist." "Ein Doppelduell? Glaubst du wirklich er würde uns beide herausfordern?" Für Yugi war so etwas unwahrscheinlich, selbst für Kaibas ungewöhnliche Extremen. "Wir sehen das, wenn wir bei ihm sind. Spekulieren wird uns nicht viel in diesem Moment helfen. Hast du dein Deck dabei?" "Ja, immer." "Gut." Yami überschlug die Beine und verschränkte die Arme locker vor sich, während er die vorbeiziehenden Gebäude durchs Fenster betrachtete. Aus den Augenwinkeln konnte er sehen, dass sein Partner, der ihm gegenüber saß, nachdenklich auf den Boden blickte. Er schien zu hoffen den Grund für dieses ungewöhnliche Treffen jetzt entziffern zu können. Der Pharao schmunzelte leicht und widmete seine Aufmerksamkeit der Sachen draußen. Der Grund würde ihn sicherlich überraschen. Nach einer guten Viertelstunde fuhr der Wagen in den Hof der großen Villa ein und stoppte direkt vor dem Eingang. Der Chauffeur hielt ihnen die Tür auf und beide Champions stiegen aus der Limousine aus. Yugi betrachtete mit großer Faszination die schöne Fassade der Villa, während Yami vorging. Er kannte sich hier schon gut aus und wusste, wohin er musste. Sein Partner beeilte sich ihm zu folgen, um ihn nicht zu verlieren. Sie wurden vom Hausbutler empfangen und durften ihre Schuhe ausziehen, um in bequemen Hausschuhen hineinzuschlüpfen. Er bot an, ihnen das Gepäck abzunehmen, doch beide junge Männer verzichteten darauf. Sie wurden von Isano über einen langen Korridor ins Hausinnere geführt. Die nächste Überraschung kam, als sie raus gingen und bei einem großen Pool im Hinterhof des Anwesens landeten. Ihnen kam Mokuba entgegen, der nur eine Badehose anhatte. Fröhlich winkte er ihnen zu. "Da seid ihr ja! Willkommen in der Kaiba Villa! Zieht euch um und macht es euch auf eine Liege bequem." "Ich versteh nicht", sagte Yugi und sah den kleinen Wüstling überrascht und verwirrt zu gleich an. "Was soll das? Und wo ist Kaiba?" "Na, wir werden eine Runde schwimmen gehen und den Tag des Meeres ehren", erklärte Mokuba und rief über die Schulter: "Hey, Seto! Yami und Yugi sind da!" Der Pharao schmunzelte und schritt zu einer Liege, neben der er seine Sporttasche ablegte. Dann zog er sein T-Shirt ab, so dass nur der Anhänger in Form einer Kartusche mit seinem Namen da blieb und leicht hin und her baumelte. "Hab ich schon mitbekommen. Kein Grund so aufgeregt zu sein, Mokuba." Kaiba kam um die Ecke eine kleinen Gebäudes, was offensichtlich zum Pool gehörte und aus zwei Räumen bestand: ein offensichtlicher Duschraum und einen anderen, bei dem auf einen Dienstraum tippen konnte. Der Firmenchef trug einen dunkelblauen Bademantel mit dem KC-Emblem auf dem Kragen und eine schwarze Mappe. "Danke, Isano." Er reichte seinem Vertrauten die Mappe, der sich verbeugte und von allen verabschiedete. "Wie immer schwer beschäftigt", bemerkte Atemu mit einem amüsierten Grinsen auf den Lippen. "Ich hab dir gesagt, Halbjahrberichte sind ächzend", entgegnete Kaiba locker und näherte sich. "Ich hoffe, du hast nicht vor mit deinen Jeans ins Wasser reinzugehen? Oder muss ich beim Ausziehen nachhelfen?" "Hm, das überlege ich mir noch...", sagte ihm Yami vielsagend. „Was ist mit dir? Sag bloß nicht, du hast unter dem Bademantel deine Alltagskleidung an.“ "Herrje. Die beiden sind unmöglich, wenn sie zusammen sind", beschwerte sich Mokuba und blickte dann zum geschockten Yugi, der zu einer Statue erstarrt war. "Ahm, Yugi? Alles in Ordnung?" "Du bist mit Kaiba zusammen?", kam endlich ein Lebezeichen vom jüngeren Duellant. Kaiba und Yami, die sich ziemlich nah standen, um Zweifel an die Aussage zuzulassen, schauten in seine Richtung. "Ich dachte, du hast es ihm bereits gesagt." Seto blickte seinen Freund tadelnd an. "Ich hab ihm nur gesagt, dass ich mit einem Jungen zusammen bin. Das war an sich ein großer Happen. Ich wollte ihm nicht alles auf einmal servieren." Atemu schaute Kaiba kurz an, bevor er zu seinem Partner ging. "Entschuldige, dass ich dir das nicht gleich gesagt habe. Ich wollte dich nicht damit überfordern. Aber deine Vermutung stimmt. Seto ist die Person, von der ich gesprochen hatte." Yugi schaute ihn ungläubig an, dann sah er zu Kaiba und wieder zurück zu ihm. Auf einmal veränderten sich seine Gesichtszüge, wie von jemandem, der Erleuchtung gefunden hatte. "Jetzt hat alles einen Sinn!", rief er dann aus und schüttelte den Kopf. "Ich hätte es wissen müssen!" "Ahm, Yugi, worüber redest du?", fragte ihn Mokuba verwirrt. Yami schien ebenfalls die Antwort auf diese Frage wissen zu wollen. Seto beobachtete sie mit gewisser Vorsicht. "Diese Kämpfe auf der Schule!", erklärte Yugi, der wieder zu sich fand. "Die ganzen Herausforderungen und angeblichen Streitereien zwischen euch, die uns alle mitrissen. Das waren keine einfachen Kämpfe wie sonst, nicht wahr? Es war mehr eine spielerische Jagd." "Erstaunlich gut auf den Punkt gebracht", bemerkte Kaiba. "Auch wenn es gedauert hat, bis die Erleuchtung kam." Seto bemerkte nicht den warnenden Blick, der ihm Atemu zuwarf oder tat so, als würde er ihn nicht sehen. "Na ja. Bei euch ist es nicht gerade einfach zu verstehen, wie ihr diese Schlachten, die ihr führt, wirklich meint." Yugis Rucksack landete neben einer Liege nahe eines kleinen Schattens, der vom kleinen Gebäude an der Rückseite des Pools kam. Daraus holte der junge Duellant ein großes weißes Baumwolltuch heraus und legte es auf die Liege. "Manchmal sieht es wie ein Spiel aus, manchmal aber wie ein Kampf um Leben und Tod." Yami grinste. "So ist es auch gedacht, dass es aussieht." "So ist es auch gemeint", fügte Seto hinzu. Yugi ließ die Aussage kichern und blickte zu seinem Partner an. "Ich nehme an, das hast du gestern Abend damit gemeint, dass wir heute jemand Besonderes treffen werden?" "Mhmm. Ich wollte, dass es eine Überraschung wird." "Sie ist dir auf jeden Fall gelungen." Yugi lächelte warm. „Ich freue mich für euch. Zwischen euch beiden war immer etwas anderes da, als nur reine Rivalität. Jetzt weiß ich was es ist.“ Yami und Seto blickten einander verwundert an, sagten aber auf diese Behauptung nichts Weiteres. Die Mitschüler entledigten sich der unnötigen Kleidung und machten es sich auf zwei Liegen am Pool bequem. Mokuba saß bei seinem Bruder und Yugi bei Yami. "Seit wann läuft etwas zwischen euch?", erkundigte sich der jüngere Duellant. "Seit drei Wochen mittlerweile", erzählte Yami. "Es hat nach dem Orientierungslauf angefangen. Aber wir wollten es für eine Weile für uns behalten, bevor wir das euch allen sagen." "Na ja, das hat aber nicht besonders gut geklappt", bemerkte Mokuba mit einem frechen Grinsen. "Ich hab sie einmal in Setos Büro beim Küssen erwischt." Yugi wurde rot um die Nase und räusperte sich dann. "Du weißt es also schon länger?" "Länger wäre übertrieben. Er hat es erst letzten Donnerstag erfahren", klärte Kaiba ihn auf. "Und wir haben beschlossen, dass es besser ist es langsam auch dem Rest zu sagen." "Und wie du weißt, hat sich das Gespräch am Samstag einfach ergeben, auch wenn ich dir nicht gleich sagen wollte, um wen es sich handelt." Jetzt machte Yugi einer Tomate Konkurrenz, als er sich an das Gespräch erinnerte, und beschloss sich hinter seiner Flasche Wasser zu verstecken, die er aus seinem Rucksack geholt hatte. Also tat er so, als würde er ganz viel Durst haben. "Ich dachte mir, es wäre eine gute Idee, wenn wir einen Tag zu viert verbringen", sagte Yami ruhig. "Und da heute ein Feiertag ist und ich und Seto uns treffen wollten, war er gut dafür geeignet. Dann hast du mir diesen Vorschlag mit dem Schwimmen gemacht und alles hat sich ergeben." Alles passte wirklich gut zusammen. Yugi hielt nachdenklich die Flasche Wasser vor sich. Er musste sich gestehen, dass er diese Entwicklung in der Rivalität seiner beiden Freunde zwar nachvollziehen konnte, doch diese ganze Lage hier kam ihm sehr merkwürdig und fremd vor. Vermutlich, weil er Kaiba nie privat so locker erlebt hatte. Der junge Firmenchef hielt sonst immer jeden von sich fern und auf einmal ließ er nicht nur Yami in sein Leben ein, sondern auch ihn. „Ich beiße nicht, falls du das befürchtest“, sagte Seto zu Yugi, der sich in diesem Moment bewusst wurde, dass er ihn anstarrte. Ertappt zuckte er zusammen. „Verzeih…“ „Schon gut.“ Seto winkte ab. „Ich kann mir schon denken, was dir durch den Kopf geht. Du kannst mir glauben, dass es für mich ebenso seltsam ist, wie für dich. Aber das ist, was Yami aus uns beiden gemacht hat.“ Yami runzelte die Stirn und blickte seinen Freund verwundert an. Er schaute dann zu Yugi, der zuerst auch überrascht war, aber dann zu verstehen schien, was Seto meinte. Ein sanftes Schmunzeln umspielte seine Lippen und er nickte. „Das stimmt. Er hat uns stark verändert. Zum Guten.“ „Ja, ohne Yami wären wir sicherlich nicht hier“, stimmte Mokuba mit einem kräftigen Nicken zu und schaute zum Pharao. „Danke, Atemu. Für alles.“ Der Pharao blinzelte und wusste nicht, wie er auf diese Lage reagieren sollte. Nun aber verstand er, worauf alle hinauswollten. Leicht nickte er. „Gern geschehen. Auch, wenn ich das Gleiche zurückgeben kann. Ohne euch hätte ich mein Schicksal nie erfüllen können.“ Starke Bindungen konnten wirklich alles verändern. Sie waren wichtig im Leben, denn sie machten das Leben aus, genauso wie Gefühle wie Freundschaft, Vertrauen und Liebe. „Jetzt aber gehen wir alle schwimmen!“, sagte Mokuba und sprang euphorisch von seinem Platz. „Lasst uns Spaß haben!“ Er schnappte nach Yugis Hand und zerrte ihn von seinem Platz hoch in Richtung Pool. „Mokuba, warte! Uff!“ Ein lautes Platschen ertönte und beide landeten im Wasser. Seto und Yami sahen ihnen zuerst verwundert nach, bevor sie in ein schallendes Gelächter verfielen. „Komm, lass uns zu ihnen stoßen, sonst landen wir mit Sicherheit auch so unbeholfen im Wasser wie Yugi.“ Yami stimmte seinem Freund zu. „Das wird ein lustiger Familientag.“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)